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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 13.06.1881
- Erscheinungsdatum
- 1881-06-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188106137
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18810613
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18810613
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1881
- Monat1881-06
- Tag1881-06-13
- Monat1881-06
- Jahr1881
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 13.06.1881
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»er. >.r» >.so. >.io. ;.?r. :e»t« Sest. t.40. !b«. User mar- S.80. alt« it-b. j.90. tr.L 1.90. erra- del«. cedlt- 1.10. «da« del«. -llsch. 2.—. risch« n—. «t.- ».10. kr k. s. 5.-. SLO. prrr. 7.40. St.- Prä- rill. '9.30. b.70. itcheo ' f«st- HchO. lin-er «K« ortm. v»chs. SS'/.. rteat- Wch« -arm» OS'/» Kord- 1»'/.. W.40. «rden 13.—. bilber ßhEUÜ* «»ld- Sö^ . P« Arft- MV. 7000 Erscheint täglich früh S'/, Uhr. Neterti«» und Lkpkditiou Joha»»e«gasie 33. SPrrchKunde« der Urdactim: vonntttütt< 10—12 Uyr. Rachmirtagl 1—6 Uhr. d»e Ult»cilo» »jcht v^dt»tIichJ A»»atz», »er sSr »te »ichsts«l,r»A« N»»»er hefti««te» 2»Ier«te »a v*chc»ra,e» »i» S vhr Rach»ttta«s, «» E««a-,«» Aesttagra früh bt« '/,S Uhr. In den Filialen fir Ins.-^nnahme: Ltt« Kle««, Universstättstraße 22, r«vt« Lisch«, Katharinnistraße 18, p. nur »«« '/,» Uhr. ttmiaer, Tageblatt Anzeiger. Organ für Politik, Localgeschichte, Handels- «nd Geschäftsverkehr. Auflage L«,VL«. Ibonnrmentspreis viertel,. 4'/, Kld-, mcl. Bringerlohn 5 Mk.. durch die Post bezogen 6 Mk. Jede einzelne Nummer L5 Ps. Belegttemplar 10 Ps. Gebühren für Extrabeilagen <y»e Poftbejvrderung 39 Mk. «tt Postbesörderung 18 Mk. Inserate 6geipaltene Petitzeile 20 Pf. Größere Schriften laut unserem Preis- verzeichniß. Tabellarischer Satz nach höherem Tarif. Kerlamen unter den Urdactionsstrich die Spaltzcilc SO Ps. Inserate sind stets an die Expedition zu seaden. — Rabatt wird nicht gegeben. Zahlung praenuuieiauuio aber durch Post. Nachnahme. 184. Montag den 13. Juni 1881. 75. Jahrgang. ökipzig, 13. Juni. ! ihrer Zersetzung entgegen: auf wirtschaftlichem und allgemein «Xi,» WUb'lm k-, -m T°°--b-»d Mn.« » Uh- ULkL K"/.»..,,'!/."'L7.E rväl unserer verworrenen Verbältniffc kann Niöht» mehr beitragen als die unaufhaltsam sich vollziehende Zersetzung der ultra montanen Partei. Die Auflösung der französischen Deputirten soweit hiS jetzt bestimmt, etwa S Wochen zu verbleiben. Der ..Reich« - Anz." schreibt: Se. Majestät der Kaiser hörte am Freitag den Bortraa deS StaatSministcrS v. Putt- kamer und begab sich daraus beyus» einer längeren Besprechung rum Reichskanzler Fürsten v. BiSmarck. Bei dieser Gc-I kammer wird voraussichtlich die"erste Folge der Abstimmung legenhelt ist die Minister- und Okerpräsidentenernennung I jm Senate sein. Gambetta selbst muß die Nothwendigkeit definitiv und formell entschieden worden, so daß die ossicielle l dieser Entschließung der Negierung einsehcn, denn nur der Veröffentlichung nn „ReichS-Anz." von jetzt ab täglich zu I Appell an daS^and erscheint als der einria zuverlässige AuS- erwarten ist. — Die ,^r.-Ztg." Plaid,rt sehr bcmerkenswcrth I weg auS den gegenwärtigen Berhältmsien. Bemerkenswert!, f8r Herrn v. Goß ler als CultuSmimster und Herrn I si„d die Betrachtungen. welche die französischen Journale an v. Wolfs al« Oderpräsidenten. da Goßler die Putt-> die Niederlage Gaiiibctta'S knüpfen. Der „Figaro" widmet kamer'sche Kirchen- und Schulpolitik sicherer m der jetzigen I derselben seinen „Schach dem König!" überscbricbenen Leil- Richtuug weitrr verfolgen dürste. > artikel. der also beginnt: „Der Senat hat daS Listenscrutinium Der Bundes rath hat am Sonnabend beschlossen, die I mit 148 gegen 114 Stimmen verworfen. Diese ungeheure auf den Antrag deS Abg. Payer beschlossenen Ermäßigungen I Majorität hat die Opportunisten zugleich in Erstaunen und zum Geri chtSkostengesetz nicht anzunehmen. > Bestürzung verseht, die nicht darauf gefaßt waren, in einem Di-dem Reichstage soeben noch zugegangene Handels- l derartigen Verhältnisse zu unterliegen, denn. Niemand täuschte convention zwischen Deutschland und Rumänien I stch darüber, die Form deS SerutminmS hatte weder Sinn ist eine einfache Wiederholung der vor drei Jahren unerledigt I "och Bedeutung mehr. ES ,st Gambctta. der. a»S CahorS gebliebenen Borlage. Nur die beigegebene Denkschrift hat eine I zurückgekehrt. be,,egt worden ist und seinen S. Thermidor den veränderten Berhältniffen entsprechende Umarbeitung er-1 v/rdet nach seiner ,Ms äs l'Ltro LnprSma", ganz wie fahren. Um Uebrigen scheiterte die Convention im Frühjahr > RobeSp,erre.scinBorgängerlnderunverantwortllchcnDikta- 1878 bekanntlich nicht an in der Sache selbst liegenden Be-1 U>r" Die Sambetl>,tischen Blätter sind natürlich in eine an Wuth denken, sondern an der Unklarheit über die Frage, ob auch! grenzende Stimmung versetzt worden ob der Niederlage ihre« den deutschen Staatsangehörigen jüdischen Bekenntnisses in I Hc.'ri, und Meisters. Dieser hat in der That einen „Echec" Rumänien die in dem Vertrage stipulirten Rechte unge- > erlitten wie selten. Wird er die Niederlage ruhig einstecken, schmälert zugestanden werden würden. In Bezug auf diesen! 5?" wird er seine Revanche zu nehmen suchen- und wie? Puuct bemerkt die Denkschrift, daß die in Rede stehende Frage Seme mühsam bereiteten Cirkel sind mit einem Schlage ver- durch Art. 44 deS Berliner «ertrag» vom 13. Juli 1878 und I w'rrt und gestört! In seine Pläne greift hemmend der Senat die im Anschluß hieran vollzogene Aenverung der rumänischen bmem! Nach dem Triumphzuge von CahorS. welch bittere« Bersastung ihre Erledigung gesunden Hab«. Dieser Art. 44 j Nachspiel und welch unerwartete Enttäuschung! Wird bestimmt, daß in Rumänien der Unterschied de» religiösen' Gambetta den ihm hingeworfenen Handschuh aufnehmen? Wird er die AgitationSkrommel der Opposition rühren lasten, zum Ansturm gegen den Senat, gegen die Coalition der Broglie und JuleS Simon, gegen die im Geheimen an seiner Niederlage mitschuldigen Ferry und — Grevy? Wird Gambetta an die Spitze einer Opposition treten, welche die BersassungSrevision a»s ihre Fahne schreibt? Steht Paris also nunmehr am Vorabend eines ConflictS oder zunächst wenigstens einer MinistcrkrisiS? Werden die Gamvcttistea nnd Partisane deS ListenscrutinS, die ConstanS, Cazot und Farre ihre Entlastung geben? Alles Fragen, aus die im ersten Glauben» und der Bekenntnisse keine Verschiedenheit in Bezug auf die staatsbürgerlichen Rechte oder auf die Ausübung von Berus und Gewerbe bedingen soll; er gewährleistet die Frei heit und die öffentliche Ausübung aller Culte und erklärt dann noch ausdrücklich: „Die Angehörigen aller Mächte, die Handeltreibenden sowohl al» die übngen sollen in Ru mänien ohne Unterschied der Religion aus dem Fuße voll kommener Gleichstellung behandelt werden." Wv ei» in parlamentarischen Kreisen »mlausende« Ge rücht wissen wollte, wäre die «nuahme de« Innung«-1 Farre cyre nmastung geoen -- »lies »ragen, auf die >m ersten gesetze», wie e» au» dem Reichstag« hervoraegangen, seitens! Augenblick «ne Antwort kaum möglich ist. DaS Votum deS be« Buntesratb» noch keineswegs sicher. Wir können dem > Senat» kann ein Erngmg von weittragendster Bedeutung Gerücht keinen Glauben schenken. Kür eine Agitation, welche! werden. Heute ist Gambetta der Geschlagene; doch aus da« in dem bevorstehenden Wahlkampfe die Parole de» Innung»-! Heute wlgt em Morgen. ^ ^ . zwange« auSgeben wollte, möchte ein nicht zu Stande ae-! - Jeder Tag bringt neue Hiobsposten auS Irland. Die kommeneS JnnungSgesetz allerdings eine willkommene Hand-! Bcrmuthung. daß aus der Insel neben der Landliga noch habe sein. Für die Regierung aber kann dieser GesichtSpunct! Z.ehe>me Gesellschaften bestehen, welche mit dem doch unmöglich maßgebend sem, am wenigsten dann, wenn I L^""rth um Fühlung haben, wird durch Papiere und sie, wie e« geschehen, jeden Gedanken an Kie Zurücksührung > Medaillen mit smischen Motto« bestätigt welche der den de« JnnungSzwangeS von sich abgewiesen hat. Ter Gesetz- > "werpooler Attentätern gefunken wurden. Der Bürgermeister entwarf, wie er den Reichstag verlassen hat, enthält gegen I Liverpool steht mit dem Minister deS Innern m Ver- die ursprüngliche Regierungsvorlage nur eine wesentliche > bmdung wegen der Behandlung der Missethätcr. Der Zweck Abweichung, die Streichung der Bestimmung deS tz. 100 SvrengversuchS ist unklar, da der Pulvcrsack selbst in nach welcher einem NichtinnungSmeister unter gewistcn Um-! ursprünglichen Lage keinen großen Schaden anrichten stänl^n da» Halten von Lehrlingen sollte untersagt werden > und groger Mcnschenmord um 4 Uhr Morgen« in können. Nun haben aber die Vertreter der ReichSregicrung I ""cm verlassenen Rathhause nicht zu bezürchlen war. Daß weder die Wiederherstellung dieser bereits in der zweiten!^Ruf nach neuer Strenge für Irland erschallt, ist erklärlich. Berathung gestrichenen Bestimmung verlangt, noch hat die! Jedermann ,n England die Explosion mit den irischen Regierung, allem Anscheine nach, auf den 8. 100s überhaupt I Wühlereien in Verbindung setzt. Die „TimeS" befürchtet, einen entscheidenden Werth gelegt. In den Motiven der j daß solche Attentate sich in England wiederholen werden, wenn Vorlage wird dieser Paragraph wie eine notgedrungen-> ^« Regierung den Soldaten und Polizisten nicht ge- Concession an eine gewisse Strömung in dm Handwerker-1 ^^t> sich Men da» Faustrecht der Menge durch Ge kreisen behandelt. ohne daß eS gelänge, di-Disharmonie! brauch 'hrer Waffen zu schützen. Inzwischen wurde wie zwischen diesem und dem übrigen Inhalt de« Entwurfs zu I "" heute im Zusammenhang wiederholen, auS N verdecken. Nach dem die Motive recht eigentlich beherrschenden IA " rk. gemeldet, daß der Ferner^ R o s s a leugnete, New der Versuch von einer Sprengung deS Stadthauses Liverpool sei von den FcnicrchesS «„gegeben worden, obwohl er zugab, der Versuch entspreche dem Geiste der Fenieroraanisation. Rossa bemerkte, die Zerstörung der englischen Schaluppe „Dotercl" sei durch an Bord geschafftes Oprengmatcrial yerbeigcsührt worden und hätten mehrere aus anderen Schiffen der eng lischen Marine dienende Irländer den Feniern versprochen, eS etmso zu machen. Ob es sich hier um mehr als um bloße Renommaqe handelt, wird schwer auszuklären sein. Der Austausch der Ratificationen der griechisch »tür Geiste sollte man annehmen, daß die vom Reichstage be schlossene Abschwächung de» tz. 100 o daS Gesetz dem Bundes- rathe eher brauchbarer als unbrauchbarer erscheinen lassen müßte. Dagegm würde durch einen ablehnenden Beschluß de» BundeSrathS der Schein erweckt werden, als ob mit der Vorlage ein ganz anderer Zweck, als der in der Sache selbst liegende, beabsichtigt gewesen wäre. Ein in Reichstagskreisen verbreitete Angabe, wonach der deutsche BolkSwirthschaftSrath schon in der nächsten Zeit «„berufen werden sollte, entbehrt, wie die „M. Z."^ ... . v . meldet, der Begründung. Di- Reich-regi-rung wird die ^ch'" Convention zw.schcn der Psorte und den Bot- Kostenbewilligung für den deutschen BolkSwirthschaftSrath zur l^ tern der Mächte wird voraussichtlich am nächsten D.enStag dritten Lesung zu bringen suchen und hierbei sich bereit erfolgen Eine Verzögerung wäre, wie auS Konstant.nopel klären, da« ihr von einigen Seiten zugestankcne Pauschquantum verlautet nur möglich, wenn d.e englische Ratification welche für die Zwecke gutachtlicher Befragung von Sachverständigen > b-n regelmägigen Courier verscblte. b.S dah.n auöbl.ebe D.e anzunehmen. Inzwischen wird man im Laufe de« Jahre« I llnterzeichnuna der zwischen Griechenland und der Türkei den preußischen Bolk»wirthschastSrath wieder -inberusen! abzuschfießenben Convention dürste an dem nämlichen und e« den übrigen Bundesstaaten anheimstellen, sich ähnliche! /Ealtfinden. Lie Pforte bat zur Uebergabe der be- Organe zu beschaffen I treffenden Gebiete und zur Reaulirung der neuen Grenze sechs Bon großem Interesse bei der Abstimmung über den I LEEare ernannt; als erster Commissar wird General bar hinter einander die entge trug und dann bei der aegengesetztesten Anschauungen Abstimmung in zwei Theile vor-1 "Daily NewS" bestätigen einen Konstantinopclcr Brief der au« I "^ol- Corr.". demzufolge der Proccß gegen Mikbat nieder einander ging. Nnd zwar eine Parte,7 die m Gegensatz zu S^laaen ^n soll^ Di- Wiener -N.Fr. Pr " erfährt ihrer- andern d.e wirthschastlichen Fragen k-ine-w-a« au« ihrem Sa,d Pascha seit -,n,gcn Tagen sehr gllMig über politischen Programm au«aeschieben hatte. Es ist freilich M.dhat Pascha pncht woraus man au, einen llmschlag nicht da« erste Mal, daß die- Schauspiel -intritt. Seit v„ schl'-ß-n könne sowie daß der angebücke ..StaatSverbr-cher - Verlängerung de« SocialistengesetzeS hat sich da« E-ntrum vom Sultan Abdul Hamid wenige Tage nach der Unter- in mehr al» einer bochwichtigm Kage gespalten. Die Kraft «düng zwischen Beiden zu Tische geladen ward. E« s« also und Seligkeit dieser Partei beruhte eben au ihrer Opposition«, ^chst wahrscheinlich^ daß der mit ebenso v.el Lärm als Ueber- Muug. Seit sie ab und zu berufen wird, mit den Con-> "lung «„geleitete Proceß .m Sande vermne. servative» zusammen die Majorität für die Regierung» spruch auch in dem Falle zn gewähren, daß ein „grobe« Ver- sckmlden" deS Arbeitgeber« bei dem Unfälle vorlicge. — I» längerer DiScussion sprachen die Abgg. Freund nnd Wöll- mer für den Antrag, Abg. Stumm und die RegiernngS Vertreter gegen denselben. Der Antrag wurde schließlich abgelebnt lind 8 >6 nach den, Anträge der Commission gc'nebmigt. — Nach 8- 17 ist der BetriebSuntcrnehmer verpflichtet, der Versicherungsanstalt alle Aufwendungen jür einen Unfall zu ersetzen, wenn derselbe von ihm vorsätzlich oder durch grobe« Verschulden verursacht ist. Auch die Actieu aescllschasten, Genossenschaften rc. hasten für eine derartige Handlung ihres Vorstandes. Abg. Gareis beantragte aus Grund der erst neulich beschlossenen Novelle zur Gewerbe ordnung, nach der die Innungen auch gemeinschaftliche Be triebe etablircn können, auch diese dem 8 17 »u unterstellen. Der Reg.-Commissar Geh. Rath Lohmann erklärte sich mit diesem Anträge einverstanden; daS HauS nahm denselben gegen den Widerspruch Stumm'» an. Den 8- 58 der Vorlage, nach welchem auch über daS Gesetz hinaus die Möglichkeit zur Versicherung der Arbeiter gegeben werden sollte, und zwar die Versicherung eine« Zu schusses zur Rente bis zu 50 Procent derselben, hat die Commission gestrichen. Für diese Auffassung der Commission trat Abg. Lieber ein. Aba. Auer beantragte aber, den Paragraphen wieder herrustellcn, um dem Arbeitgeber nicht die Möglichkeit abzuschnelkcn, noch weiter für seine Arbeiter zu sorgen, als ihn daS Gesetz zwinge. Dieselbe Anschauung vertrat der Commissar de» BundeSrathS Geh. Rath Lohmann, auch der StaatSsecretair von Bötticher, während Stumm gegen die Wiederaufnahme deS Paragraphen sprach, da sonst Arbeiter und Arbeitgeber erster und zweiter Classe geschaffen würden. — Für die Wiederherstellung de« 8. 53 stimmten nur die Socialdemokraten nnd die Dcutschconservativen, der selbe wurde also abgelehnt. Nach 8 54 können auch Arbeiter bei dm Versicherungs anstalten versichert werdm. die in Betrieben beschäftigt sind, die sonst nicht unter daS Gesetz fallen. Dieser Paragraph wurde angenommen, ein dazu gestellter Antrag des Abg. Auer, auch selbstständigen Gewerbetreibenden die Versicherung für ihre Person zu gestatten, wurde abgelehnt. Der 8 50 bestimmt nach der Regierungsvorlage, daß Unternehmer von Betrieben gleicher Gef «ihren classen zur Versicherung aus Gegenseitigkeit zusammcntreten können. Die Entschä digung soff dm Arbeitern auch in diesem Falle von der Lan- deSanstall geleistet werden, der die Verbände die Kosten zu ersetzen haben. Tie Commission hat die Bedingung, daß nur Betriebe gleicher Gcfahrenclassen zn Verbänden zufammcn- treten können, beseitigt, und will einzelnen BctricbSunter- nehmern die Bildung solcher selbstständiger Verbände gestatten. Der Abg. Buhl beantragte, daß alle Unternehmer von Betrieben, die unter die Bestimmungen des Gesetze« fallen, zu Unfallversicherungen auf Gegenseitigkeit zusammen treten können, sofern sie den durch RcichSgesctz zu erlassenden Normativbcstimmnngen genügen. Er plaitirlc außerdem sehr warm für die Ausrechlerhallung der PrivatvcrsichcrungS- anstalten, die auch unter den Normativbestimmungen weiter arbeiten können würden. Die bisher bestehenden Privat gesellschaften hätten sich durchaus bewährt und böten icke Garantie der Sicherheit. RegicrungScommissar Geh. Rath Lohmann sprach sich in längerer Rede gegen daS Fort bestehen der Privatgesellschaften auS. Er suchte nachznweiscn. daß man aus dem Wege der Normativbestimmungen die Rentenberüge der Arbeiter von den Privatgesellschaften nicht sicher stellen könne. Außerdem würden durch Befolgung der Normativbestimmungen die Privatgesellschaften ihren bis herigen Charakter und ihre auf Gewinn gerichtete Grund tage verlieren. Abg. Stumm sprach ebensallS gegen die weitere Zulassung der Privatgesellschaften und erklärte sich auch gegen den Antrag Buhl. Ten Antrag der Fortschrittspartei, nach welchem die BetriebSuntcrnehmer ihre Arbeiter nach freien» Ermessen auch bei den PrivatversichcrungSgesellschasten sollen versichern dürfen, vertheidiate der Abg. Eysoldl. Derselbe entkräftete die gegen die Privatgesellschaften vorgebrachten Einwände und führte au«, daß alle nur wünscbenswerthe Garantie für die Sicherstellung der Renten durch Normativbestimmunac» ^u erreichen sein würde, welche durch RcichSgesctz zu erlassen wären. Für und gegen die Zulassung der privaten llnsall- versicherung förderte die Debatte wesentlich neue Momente nicht zu Tage. Die liberalen Anträge fielen und der Paragraph wurde nach dem Vorschläge der Com mission angenommen. Bei der Berathuna deS von der Commission eingeschalteten 8- 50», welcher den KnappschastScassen gewisse Befug nisse im Rahnien der neuen Organisation der Unfallversiche rung einräumt, wurden diese Cassen von dem Socialdemo traten Kayser einer wenig schmeichelhaften Kritik unterworsen Einige darin verflochtene heftige Ausfälle gegen den Lobrekner der KnappschastScassen zogen dem Redner wiederholte Ord nungsrufe zu. Nachdem der Paragraph angenommen war. vertagte das HanS nach K>/,stündiger Verhandlung die Weiterberathung aus Abends 8 Uhr. Jm Reichstage sind die Dispositionen nunmehr so getroffen, daß mit Zuhülsenahme von Abendsitzungen die notywendigen Arbeiten bis Ende nächster Woche erledigt sein köniien. Und da die Neichsregierung schwerlich einen Grund hat, einer derartigen Beschleunigung der Geschäfte in den den Weg zu treten, so wird Sonnabend, l8. d. M.. als voraissichtlicher Schlußtermin der Session betrachtet werden dürfen. Eine Aentcrung dieser Berechnung könnte nur ein treten, wenn etwa die Frage de« Hamburger ZollanschlusseS noch an den Reichstag gelangte. DieS gilt indeß, entgegen stehenden Gerüchten zum Trotz, für höchst unwahrscheinlich Vorlage» z» bilden, ist ihr die innere Sicherheit und Einigkeit verloren gegangen Roch hat da« Cenlrum bisher bei den Fragen. d,e der eigentliche Kern und Inhalt dieser Partei- oilduna sind, den kirchenpolitischen, zusammcngehallen. Aber Deutscher Neichstag. (Attz»«, »«« Sonna»«,». »en tl. Juni.) Gegenstand der Verhandlung war zunächst die Fortsetzung e« darf sehr bezweifelt werden, ob DieS noch lange der Fall sein ! der zweiten Beratbung de« Unfallversicherung« wird. In der nächsten Landtagssession schon wird ohne Zweifel! gesetze». Eine Debatte veranlaßt« der 8 10. welcher nach die Verlängerung der Gültigkeit de« Juliarsetze« beantragt! der Vorlage und dem CommissionSbeschlusse bestimmt, das werden, vielleicht auch mit etlichen Zusätzen. Wir werden sehen,! der Arbeiter an den Betrirb-unternehmer einen An- ob da« Centrum die Entscheidung darüber wieder von wenigen ! spruch haben soll, wenn der letztere den Unfall vorsätzlich Stimmen abhängig sein lassen oder ob nicht zum mindesten I berbeigesührt hat. Da der Arbeiter aber zwei Drittel seines ein Theil der Partei anerkennen wird, daß der Faden, der! JabreiverdiensteS von der LandeSversicherung-anstalt erhält, jetzt im Eultu«ministerium gesponnen wird, doch eine wesentlich ! so kann er den BetricbSunterncbmer nur für da« letzte Drittel «»dere Rümmer hat al« der Falkssche. Tie Partei geht unsehlbar I in Anspruch nehmen. Abg. Wöllmer beantragte diesen An- Larola-Theater. Leipzig, 12. Juni. „Jocben Pasel, wat büst D vörn Esel". Schwank in 1 Anszuge nach dem Gedicht von Fritz Reuter, bearbeitet von Harn ack. — Wenn der selige Reuter die dramatilcben Machwerke seben könnte, zu denen seine prächtigen Dichtungen Veranlassung gegeben haben, würde er wabrsckeinlich mit Onkel Bräsig auSrusen: „Gott fall mi bewvbren!" Diese Bearbeitungen haben nicht eine bannonische Gesammlwirknnq zum Zweck, sondern machen ihren Erfolg von der virtuosen Leistung eine- Einzelnen ab hängig. die. so vortrefflich sie auch an sich sein mag, niemals aus Kosten de» Kunstganzen in den Vordergrund gerückt werden dürfte. DaS gestern zur Ausführung gebrachte Stückchen zeichnet sich wenigstens dadurch vor ankere» Nciltcriaden auS. kaß es nur von, Titelhelden und nicht auch von dc» ankeren Dar stellern verlangt, Plattdeutsch zu sprechen. Da der Inhalt desselben a»S dem Rcutcr'schcn Gedichte genugsam bekannt ein dürste, wenden wir unS sogleich zu den Darstellern, von denen selbstverständlich Herr Schclper die Palme deS AbcndS errang. Schelpcr'S Gestalten sind nicht so blendend tvie die seines Rivalen Junkern,an», aber sie sind in ihrer Einsachheit natürlicher, bcrzlicher »nk kommen darum den Rcuter'schen Urbildern näher. Sein Jochen Pasel, der dümmste und zugleich treuherzigste aller Osficierburschen, war eine lebensvolle, drastisch wirkende Leistung, die dem Künstler viermaligen Hervorruf cinlrug. Herr Richter gab den Lieutenant von Degen mit liebens würdiger Bonbonimic. Die Rolle saß ihm besser als — seine Uniform. Frl. Ganger war als Wirthschastcrin Zanke wieder vortrefflich. Auch Frl. Wald und Frl. Mickcli hielten ihre kleinen Rollen recht gefällig. Letztgenannte )ame versügt über eine sebr sympathische Erscheinung und ein weiche«, angenehmes Organ und erregte unsere Aus- mcrksamkeit auch schon als Louise in „Onkel Bräsig". eine Rolle, die sie recht gemüthvoll und anmuthig durchsührte. ES wäre wobl zu wünschen, daß Frl. Micheli auch in bedeutenderen Rollen Gelegenheit geboten würde, ihr Talent zur Geltung zu bringen. Da das Stück „Onkel Brässg", welche« dem erstgenannten voranging, schon seiner Zeit eingehend besprochen worden ist. o können wir unS daraus beschränken, zu constatiren, daß dasselbe auch diesmal wieder unter reichen! Beifall in Sceuc ging. H. v. Bcguignollc«. Äus Stadt und Land. * Leipzig, 12. Juni. Wir glauben alle hiesigen Wabl» berechtigten deS l. und 3. Landtagswahlkreises daraus Hinweisen zu sollen, daß die aufgcstelllcii Wähler listen von Montag, den 13. Juni, bis mit Sonntag, de» 19. Juni, während der Stunden von 8—12 Uhr Vormittags und von 3—6 Uhr Nachmittags im Stadthaus«: hier, Obst markt. 1. Etage, Zimmer 87, zur Einsichtnabme auSliegcn. Es ist eine bekannte Thalsache, daß die Wählerlisten, möge,» die betreffenden Bebörden auch noch viel Sorgsalt daraus ve/we'i'.e», dech stet« Lücken cmjweise,, und daß mancher Wähler, wenn er an der Wahlikrüe erscheint, zurückgewiesen werden muß, weil sein Name in der Liste fehlt. Aus diesem Grunde empfiehlt eS sich dringend, von der gebotenen Ge legenheit. die Listen einzuschen, Gebrauch zu machen. Der l. Wahlkreis umfaßt die ganze innere, von der Promenaden- Ringslraßc eingeschloffcne Stadt nnd die Nordvorstadt mit der Begrenzung durch die Wintergartcnftraße und die Lortzing- »nd Zöllnerslraße, während der 3. Wahlkreis sich auS der Westvorstadt bis zur Noscnthalgassc. und dem Theile der Südvorstadt, welcher sich durch die Linie Windmiihlcnstraße- Bayerische Straße nach Westen abgrenzt, bildet. * Leipzig, 12. Juni. Die Mitglieder her PetitionS- commission deS Reichstags werden zu Ehren ihres langjährigen Vorsitzenden, de« Abg. Dr. Stephani, am nächttci, DienStag ein gemeinschastlicheS Essen veranstalten. * DaS Leipziger Theatcrorchcstcr hat — wie unS ein Telegramm meldet — unter der „genialen Leitung" deS Herrn Capellmeister Ni lisch in Magdeburg während des MusikscstcS die „größten Triumphe gcernlct und enthusiastische Bewunderung erweckt". * Leipzig, 12. Juni. In Leipzig hat sich ein Verein von Freunden der Ornithologie u»d des Vogel schutzes gebildet. Der Zweck diese» Vereins besteht ui der Ausbreitung der Keimlinge von der Bogclwcit überhaupt, sowie der Züchtung und Pflege deS Hof- und Zimmcr- zeflügelS und dem Schutz der ciuhcimischeu Vögel iuöbesonderc. Alö Mittel zur Erreichung dieses Zweckes gelten Versamm lungen iin DereinSlocal zur Abhaltung von wissenschaftlichen und belehrende» Vorträgen, zu ungezwungenem Austausch zu verlässiger Mitthcilungcn Uber aut dem Gebiete der Vogel« und Geflügelzucht gemachte eigene Erfahrungen, scwie zur Er reichung eines rationellen Vogelschutzes, Anschaffung zweck dienlicher Bücher, Broschüren und Fachzeitschriften, sowie Aus stellungen. Nähere Auskunft über den Verein ertheilt Herr Kaufmann OScar Rein hold hier, Univcrsitätsstraßc 10. * Leipzig, 12. Juni. ES ist genugsam bekannt, in welch wunderlicher Weise der Blitz zuweilen Ableitung sucht. Heute aber wird u»S ein Fall berichtet, der wohl zu de» größten Seltenheiten gehören dürste. Bei einem der letzten heftigen Gewitter befand sich ein Ochscnjunge mit dem lbm anvcrtrauten Geschirr auf den Fluren bei Großstcinbcrg. als ein Blitzstrahl beide Ochsen tödtete, dem Ochse »jungen aber den einen Stiefel buchstäblich vom Beine riß und damit zugleich dem armen Teufel eine Knochenverletzung zusügtc. Wir haben daS Oorpus delicti in unserem RedactioiiS-Burean und gestatten gern icdcm sich für die Sache Jiitcressirciidei, die Ansicht desselben; vielleicht bietet sich gleichzeitig dabei die Gelegenheit, dem Heimgesuchten die Möglichkeit zu ge währen/ sich Ersatz für den Schaden und die Schmerzen zu verschaffen. * Leipzig, >2. Juni. Tie hiesigen Gewcrbtreibenden. welche ihre Waaren in offene» Läden verkaufen, sind bei der außerordentlichen Entwickelung der Stadt und bei den wachsen den Ansprüchen, welche da« Publicum in Bezug aus Comfort und äußere Dohlgesälligkcit macht, daraus angewiesen, ibrc Vcrkaussstcllen mehr und mehr den Begriffen einer Großstadt entsprechend cinzurichten. Co hat neuerdings der Fischhändler Herr G- ESpcnbain in seinem ncugcbautc» Hause, Nan- städter Stcinweg 75. einen sehr eleganten Fi sch laden ein gerichtet, wie man ibn bis jetzt hier zu entbehren batte. Tic gesammte innere Einrichtung besticht durch ibrc Sauberkeit und praktische Einrichtung und nach außen xräsentirt der Laden sich durch ein unmittelbar an da» Schaufenster sich anschließen de« große« und schönes Aquarium, in welchem allerhand Fluß- und Teichfische munter umhcrsckwimmcii. ** Leipzig. 12. Juni. Gerate in der Jetztzeit bört man so häufig Klagen Uber Erkältungen insolgc deS schroffen TemperaturweibselS. Wir haben schon in srüberen Jabrcn wiederholt Veranlassung genommen, daraus binzu- weisen, daß in dieser Beziehung eS kaum etwa- Dortbcil- haslereS gicbt, alS die von der Firma Carl Mcz L Söhne in Freibnrg in Baden seit langen Jabrrn sabricirtcn P a len t» Filet-Unterjacken und Untcrbeinklcider. Sic sind, wie auch von ärztlicher Seite anerkannt wird, die besten Regulatoren der Hautlhätigkcit, weil sie in ihren weile»
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