Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 19.06.1881
- Erscheinungsdatum
- 1881-06-19
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188106192
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18810619
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18810619
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1881
- Monat1881-06
- Tag1881-06-19
- Monat1881-06
- Jahr1881
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- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 19.06.1881
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täGttch früh 6V, Uhr. »Nt CkPtöAt»» S,^«e»Mff« W. »»rechst«»te« »er L-Rutt«». «»rmiu°g« 10-1S Nhr. ««tzmvt-g» 4—6 Uhr. «AM--» « Ü!tim»ße»E*z» r » elpmcr and TilgMllü «»OtzM-mä L» »e» Filiale« «r Las.-^,«»tz»»: »U>»A VWfME, MsiyüNnNlsrraye IS, p. «er »1» '/,» Uhr. MM Amtlicher Thetl. -eßruttiche Situng der Stadtverorkrele» Mttt»o«h, «» AK. I«»t ». Abend» «/, Uhr l» Gnale der I. Bürgerschule. Tagr«ordnuna: I. Gutachten de» Oekonomie»Au«schuffeS Uber: a. User- reparaturen am Kuhburger Wasser; d. Aendcruug der Wege aus dem Reßplqtz vor dem Kurprinzgrundstück und vor Hotel de Pruffe; c. die Buchung der Gemeinde steuern sUr die Connewitzer Waldungen; ck. da» Verfahren hinsichtlich der Erhebung der Erstehungtgrlder bei Holz, auetionen. U. Gutachten de» Verfassung»-, Finanz-, Bau- und bez. Polizel-Au-schuffeS über: ». die Eingabe der Anwohner de» Goldhahngäßcheno weg«, einer geduldeten Bordell- wirthschast dort; d. die Feststellung der Gehalte sür die Beamten der Armendirectlon; o. die Pensionsberechtigung de« Hochreservoirwärter» der Stadtwasierkunst ,c. deliimit«ch>W, die LandtngsWatzl», öntrrffend. Di« Kisten der in dem I. und III, Wahlkreise der Stadt Achtzig wohnhaften für di« Lantztag-waht stimmberechtigten Personen liegen von Montag, den 13. ds». Mt«, ab bi» nett Sonntag, den Ist. ds». Ml«.,' von 8 bi» 12 Uhr Vormiltaa» und. »ch» I bi» » Uhr Nach, mittag» im Stadthause, Obßmarkt 8. .1. Etage, Zimmer Nr. 87. für die Betheiligten zur Einsicht aus. Reklamationen sind nach G. »« de« Wahlgesetze« vom 8. Deeember 1868 nur bi» zum Ablauf de» 7. Tage«, also bl» mit * Sonntag, de» LA. Juni, Nachmittag« 6 Uhr, **^eipzig, de» N. Juni 1881. Der Bat- der Stadt Leipzig. vr. Georgs. Nitzfche Der ^ »ahttrel» ««»^»^solg^»de Stadttheile: Anzeiger. Organ für Politik, Localgeschichte, Kandels- und GcMtsvcrkchr. Auflage L«,SS«. ^bonurmrlltsprris viertel,. 4'/, Mit., incl. Bringcrlohn 5 Mk., durch die Post bezogen t> Mk. Jede einzelne Nummer 2.'» Pf. Belegeremplar 10 Ps. Gebühre» für Extrabeilagen odne Postbesürdenmg 3V Mk. Mit Postbesörderung 48 Mt. Zlilrratr Sgeipalteiie Petitzeile 20 Pf. Gröbere Schriften laut unserem Preis- verzeichnih. Tabellarischer Satz nach höherem Tarif. Kttlamrn unter den Nrdaclioiislirich die Svaltzeilc 50 Ps. Inserate sind stelS an die ttrpedittoii zu lenden. — Jtabait wird nicht gegeben. Zahlung i>rne»u»»>m,»I<> oder durch Post- Nachnahme. Sonntag den IS. Juni 1881. 75. Jahrgang. von de» Bor. »te gnnze inner« «tndt chchdte» folgend« Straß«: AngnstuOÜtatz 8d, », b und 6, Vabnbotstraße Verl n«r Straß«, Blllcherplatz, BlÜcherftraße, Eberhardtstraße, Erlen- straße, Eutritzfcker Straße, Am Exercirvlatz. Gerberstraße, Gtorgrnstraße, Gothischeü Bad, Humboidtstraße, Keilstraße. Löhr'S Platz, Lvhrstraße, Lortzingstraße. Nordstraße, Packhof straße, Parthcnstraße, Psafsendorscr Straße, Uferstraße, Winter- gartensiraße. Tjorkstratze, Zöllnerstrag«. Der HL Wahlkreis ««sagt folgende Stadttheile: Westlicher Tkeil: Alexanderstraße, Alter Amt«h»f, Aurnstraße, Bi«marckstraße, Canalstroße, Centralstraße. Colonnadenstraße. Davidstraße. Dorotheenstraße, An der alten Elster. Elsterstraße. Erdmann- strahe, Färberstraße. Fleischerplatz, Franksurterstraßc, Frege- straße, Gustav Adolph-Straße, Hauptmannstraße, Hiller- straße. Iarobstraße, Ioyannapark Leibnizstraße. Vessingstraße, Marschnerftraßc, MendclSsohnstraße, Moritzstraße. MoscheleS- straße, Naundörfchen, Plagwitzer Straße, An der Pleiße, Ponia- towskyftraß«, Promenadenstraße, Ranstädtrr Stcinwea, Rosen- thalgaffe, Vor dem Rosenthaltbore, Rudolphstraße, Schreber- gäßchcn, Schrederstraße, Sebastian. Bachstraße, Seitenstraße, Daldstraße, Weststraße, Wiesenstraße, Zimmerstraße. Südlicher Theil: Ulbertstraße, Arndtstraße, Bayerische Straße, Brandvorwerk- straße, Brandweg. Braustraße, Kleine Burggaffe, Elisenstraße, Ennlienstraße, Fichtestraße. Floßplatz, Harkortstraße, Hohe Straße, Kaiser Wilhelm-Straße, Kochstraßr, Körnerstraße, Kronvrinzstraße, Lützowstraßc, Mahlmannstraße. Moltkestraßc, Mühlgaffe, Münzgaffe, Oostmarkt, Peler-stcinweg, Pleißen- aaff«, Schenkendorsstraße, Schletlerstraßc, Schleußiger Weg, Sidonienstraße. Sophienstraße, Südstraße, Straße L. Wind- mvhlenstraße. Zeitzerstraße. Die diesjährige Heu- und Grummetnutzung auf nach- ««rzeichneten Partbenwiesen Parcellc Rr. 2768. mit — Hektar 86.29 Ar Klächengehalt, » . 2783. . 1 » 89.48 . . und ein Streifen der Parcelle Nr. 2784 soll au den Meist, bittenden verpachtet werden. Refiectirend« wollen sich Montng, den S0. d. M. Bormittaa« 9 Uhr in der Marstall»Expedition einfiuden, »» da« Weitere zu erfahren ist. Leipzig, den 14. Juni l88t. De» Rath» L>ekoao«t«^v«V»t»tto». Die Ufermauerarbeiten an der Nonnenmühle, die Auf. stellunz eine» eisernen Geländer« und die -Herstellung einer Spundwand niit BarriSre daselbst sind vergebe» und werden di« unberücksichtigt gebliebenen Herren Bewerber hiervon in Kenntniß gesetzt. Leipzig, den 13. Juni 1881. Der Rath der Stadt Leipzig. - Ür. Georgi. Eichorm«. GrSsrrei- und MotrpaMng^ Die die»,abrige Dbst« und GraSnntzung im »or- »nalige» dotanisehen Garten an der Harkortstraße soll Mittwoch den AK. Juni, Dorm. A Uhr, in der MarftaU «Txprdttton im alten Johanni». Hospital unter den vorher bekannt zu machenden Be dingungen an den Meistbietenden verpachtet werden. Leipzig, den 17. Juni 1881. De» Rath» Finanz-Deputation. ruhrrn-verdingllngen. Die Anfuhr« bez. Anlieferung der zur Unterhaltung der fis- kalisHen Lbausseen und Straßen tn den Oberchausseewärterdistricten Gshli». Ltnhrnau, Wachau und gwrnckau für da- Jahr 1882 ersorderlichen Materialie» soll Montag, den L7. -nnt d. I«. vormittag» v Uyr in den LocalitLten der mimnterzeichncten Vauvrrmalteret — im Schlöffe Pleißenburg — unter den vorher bekannt zu machenden Bedingungen an die Mindestsordernden öffentlich verdungen werden, was hierdurch bekannt gemacht wird. Leipzig, am 12. Juni 1881. KSutgl. «Hauffee-Juspertion. Siiutgl. Vauvcrwalterr«. Michael. Schurig. dttchtamMcher Theil. Leipzig, IS. Juni. Im PalaiS de« Kaiser» wurde kürzlich ein sehr elegant gekleideter Herr getroffen, welcher dem Monarchen Vorschläge zur Beendigung de» Culturkampse» machen zu wollen erklärte. E» stellte sich heraus, daß der Betreffende geistes krank sei, und es wurde für seine anderweile Unterdnnguna gesorgt. Sv kurz wie diese Geschichte ist. so bezendnend i,r sie für unsere Zeit und das jetzt immer mehr bervortrctcnde Verlangen nach Beendigung de» EulturkaiiipscS m» jeden Preis. ES aicbt thatsächllch, ebenso wie s. Z. eine große Menge fanatischer Cnlturtäinpfrr. jetzt eine nicht minder große Anzahl fanatischer Anhänger deS Friedens. Dieselben wisse» aber in der Thal nicht, was sie lbun, indem sie ihr Per langen immer ungestümer Vorbringen und daS Land glaube» machen wollen. daS Eentrum sei, indem eS aus seine Forderungen besteht, Vertreter der Sache deS Reckt» und der Wahrheit. Wer Gelegenheit hat, mit Angehörigen der katbolisckcn Partei dann und wann in nähere Berührung zu kommen, überzeugt sich selw bald vom direktesten Gegcnthcil. Die Herren gestehe», wenn man sic von der richtige» Seite anzu- saffen weiß, unumwunden ei», daß ja in Wahrheit schon lange gar kein Culturkamps mehr bestehe, daß es aber daS Jntercfte deS Centruni« erheische, die Täuschung zu erhalten, als bestehe derselbe nach wie vor in unverminderter Schärfe. „Herr v. Duttkamer", so äußerte unlängst ein wirkliches Mit glied der EentruniSsraction, „Herr v. Puttkamer ist uns von Anfang an weil gefährlicher gewesen als Herr Falk. Der Letztere hat unS gestärkt, der Elftere aber uns geschwächt, denn er hat un« einen Grund zur Beschwerde nach dem andern weggenommen. Herr v. Puttkamer ist unendlich psissig und gewandt. Wir können gar Nickt- lebhafter wünschen, als daß sein Nachfolger diese Eigensckastm in erheblich geringerem Grade besitze. Tenn wir brauchen die Unzufriedenheit unserer Wähler noch'und brauchen den Eultur- kamps noch." AlS unser Gewährsmann die weitere Frage stellte, zu welche», Zwecke der Culturkamps gepflegt werten müsse, ant wortete daS EentruinSmitglicd: „Weil wir erst unseren poli tischen Hauptzweck erreichen muffen. Wir sind wett weniger eine katholische als eine antipreußische und antipro- testan tische Partei. Excellenz Windtlwrst ruht nicht eher, bis er die Temüthigung de« protestantischen Preußens herbei- gcsührt hat oder aber dieselbe mindestens sicher voraussiebt." Aus die Frage unsere« Gewährsmannes, ob sich denn nicht auch eine andere Strömung im Centruni geltend macke, wurde die Auskunst gegeben: „Gewiß, aber Windthorst weiß jeden Widerstand zu bekämpfe», jede Secession zu verhindern, jede- Streben, da» ihm nicht dient, lahm zu legen. Ohne ihn bestände das Centrum längst ...ckt mehr, denn eS lassen sich keine größeren politischen Gegensätze denken, als sie dort vereinigt sind. DaS Ecnlrum besieht auS eben so viel Demokraten der verschiedensten Grade, wie auS Monar chisten, Liberalen unk Conservativen. Wllldthorst'ö Kunst gelingt eS, sie alle unter einem Hut zu vereinen und seinen Zwecken dienstbar zu machen. So lange Windthorst an unserer Spitz« steht, werden alle Versuche, u»S anzunehine». Wir ersamcn >cr»cr a - ge- wen» auch nndcrftrebend d,e » > pr^tzcweise ver fallen lassen, auch ^ richtet hätte, wen» teu llitter»el>»ier„ >. » , ^ckta'"NeueS^^ Auch' Da«" ist" nicht überraschend , daß nicht abschrrcke» lasse», soi'dern mit 'hrcn s r I ^ ^ LLeL"d'iik^W LLiE daß der Neicktsla.^r ruSgedehnl, eventuell die BcrsichcruiigSgrcnze au, l., '8 Mark herabaescttt ioerde». Der Reichskanzler »in» groge -VN,- LÄi 'aus die Wahlen setzen, wenn er di- üs erklärte» Beftanttheile se»,rS Entwurfs, statt sic »u beseitigen oder zu niilker», noch schärfer zu betonen gcteiill.. ^ Trotz aller Ablclignungeii wird in wohl unterrichtelen Kreisen versickert, daß cö sich bei der bcvoriwkcndcn Regelung der Pevsoilensragen m den höchsten StaalSämlcrii Preußens hauptsächlich auch um die Entscheidung >^r de» jetzigen Ol'crpräsidcntcn der Provinz Brande,idurg, ^taatS- .„iuifter a. D. Ackenbach. hantle Derftlde gehört be kanntlich zu jenen Politikern, welch- dem Liberalismus »och eine gewisse Berechtigung wring,tcnS zugeftchen. die aber deshalb auch unseren Hochlorie« weit verhak er sind als die Liberale» von reine,n Wasser selbst. Diese Hochtor>eS, m der Mark Brandenburg nicht allzu spärlich angcseffen. habe» eit Jahr und Tag den „verkappten Liberalen" auf den, ^berpräsidentenposien in Potsdam viel schlimmer behauecll als einen Emporkömmling und Herrn 1)r. Ackenbach Hinderniffc in den Weg gelegt, wo sie nur leimten. «>c sind n,»t ihren Beschwerden, zu denen sie sich un, eder kle-nften Kleinigkeit willen gedrängt fühlten, luiiner 'wieder an den Minister deS Inner», an de» Fürsten B>S»iarck und an den Monarchen selber gegangen, nach dem ihnen sehr probat dünkeiiden Grundsätze, daß der Tropfen endlich einmal de» Stein Höhle. Nachdem sie eö aber beinahe schon ausgc- geben, ihre Versuche noch weiter sortzusetzen. sollte ihnen mit einem Male in jüngster Zeit ein koppelt freudig begrüßter HossiiuiigSstrakl winken, kenn al» gut verbürgte Nachricht kam ihnen eine Aeußerung zu Ohre», die sie nickt länger im Zweifel darüber ließ, daß man in einem Falle koch a» maß gebender Stelle durchaus keinen Anstand genommen habe, dein Mißfallen über da« Vcrsahrci, de» Obcrpräsikcnten gegen einen hocbadcligcn AmtSvorstehcr in unverblümtesier Weise Ausdruck zu leihen. Von dieser Zeit ab schreiten sic einher, die Brusl mit Hoffnungen geschwellt, und bemühen sich aus findig zu macken, was ftch nur irgend gebrauchen läßt, die einmal erschütterte Stellung deS Herrn Achenbach Ätoikholr-Auctioil. M»»tag, a« 2V. Juni o.. sollen von Nachmittags 8 Uhr an im Forstreviere Connewitz auf den Mittelwalv- und 30a . . . , zu spalten, vergebens sein, und während alle anderen Parteien „nt»r Haufenkleingemachte« Stockhol; kc,h,n gehen, werden wir bestehen." Unser GcwährSinann unter den »m Termine öffentlich auSgehangenen Bedingungen - ^ ^ / „ . . v. und der üblichen Anzahlung an den Meistbietenden LN Ort und Stelle verkauft werden. aus dem Holzschlage an der schwarzen BrRcke »> der Connewitzer Linie. Leipzig, den 2. Äuni >88t. De» Rath» Zyorst Depatatto». fragte, ob denn auch die jetzigen Versuche der Deutsch Conccss Veka««tmachung. Dt« Gewerbekamnicr zu Leipzig hat beschioffen, zur theitweisen ihre« verwattunaSaufivande« für da- lausend« Jahr aus te»e M«rt des für da« Einkommen in Spalte ck de« Einkomwen- hrurrtaloster» entfallenden Steuerbetrag« et»«» Zaschlag von A tpfeaatge» za erhete». Indem wir diesen Steuerzuschlag, welcher mit dem aus pe» 1H. 2»1t p. A. fallenden Einkommenstenertermia erhobrn werden soll, hiermit ausschrriben, bemerken wir, daß derselbe von allen zur Gewerbelaminer wahlberechtigten Gewerbtreibrnden de- Leipziger Gaverbekammerbezirke- (Stadt Leipzig, Zwenkau, Markranstädt, Taucha, sowie die zum königlichen «mt-gericht Leipzig gehörenden Ortschaft»«), deren bezügliche- Einkommen SM ^l übersteigt, z» Letp-i^de» IS. Inn, r«8i. Ate GeMerkek«»»«». W. Häckel, vors. Herzog, S. Conservativen. dem Centruni Concessionen zu machen, dasselbe nicht zum Aufgeben seiner Sondcrpolitik bringen werden? „Mit Nichten", erklärte daraus der Gefragte, „wa- wir mit Hülse der Herren erlangen können, nehmen wir gewiß; von einer gemeinsamen Sache aber zwischen unS und den Dcutsch- Conscrvativen kann nie die Rede sein, denn sic sind erst recht die Vertreter de« preußischen GroßmacktSkitzelS U"d der pro testantischen Kirche, und beide sind und bleiben unsere Feinde." Die» der Inhalt de» Gesprächs, für dessen Echtheit de», Sinne nach die vollste Bürgschaft übernommen wird. Man wird zunächst finden, daß in den Kategorien der Centrum«- mitgliever eine nickt unwesentlich« Abthcilung fehlt, nämlich diejenige der enkaatt terridl««. für welche ei» Geheiinniß nur vorhanden zu sein pflegt, um au»gcpla»tert z» werken. Aber man wird sich auch der alten Weisheit erinnern, daß Kinder gemeiniglich die Wahrheit sage»! Di« Stellung de» BnndeSrath« oder bester deS Reichskanzlers zu dem UnsallversichcrungSgesetz. wie e« au» dem Reichstag hcrvorgeganaen, wird in der „Nordd. Allg. Ztg." einer interessant«-» und, wie man wobt vorautsetzen darf, zutreffenden Beleuchtung unterzogen. Wir sich ja nicht wieder befestigen zu lasten. Es muß be fürwortet werden, daß ihnen ihr Werk schnell genug gelingen wird, und daß sie in Herrn von Wolfs ans Trier, de», niuthmaßlichen Nachfolger deS Herrn Achenbach, eine Persönlichkeit ganz nach ihrem Herzen aus den cinsluß- rcichen Posten im Potsdamer Obcrpräsidialgcbände bringen. Noch ein ankcrer hoher Verwallungsbeamter, der Oberpräsi- dent v. Horn in Königsberg ist, jenen Ultraccnscrvativcn ein Dorn im Auge, und sie wisien durch manche Prcßraketc den Schein zu erwecken, als ob er „mit Rücksicht aus sein hohes Alter" selber den Wunsch hege, einer jüngeren Kraft das Feld zu räumen. Tic Wahrheit ist aber, daß Herr von Horn gar nicht daran denkt, seinen konservativen Gegnern derartige Gefälligkeiten zu erweisen oder ihnen zu Liebe taS gute Vcrhältniß zu den liberalen Sclbstverivall»»goorga»eii seiner Provinz zu trüben. Wie man hört, sind vor Kurzem, entsprechend einer Ver fügung deS Herrn von Puttkamer, als provisorische» Ministers dcü Innern, von den Regierungen a»,S dem Osten Berichte cingcgangen, welche sich über Umfang, Ursachen und gegen wärtigen Stand der Aus Wanderung, sowie über Natio nalität, Faiiiilicnverhälliiiffc :c. der a»siva»kcr»den Bevöl- kerungsclaffen eingehender verbreite». ES steht zu bosfcn. daß dieses Material in der Welse nutzbar gemacht wird, daß mit der Erkcnntniß der Ursachen jener nationale» Calamität auch die Mittel gesunden werken, derselben abzuhelsen. Die er wähnten Berichte sollen der ministeriellen Anordnung gemäß regelmäßig vierteljährlich eingcliesert werden. In'jüngster Zeit scheint übrigen« der Strom der Auswanderung aus'tcn halbpolnischcn Districten etwa- matter geworden zu sein Wie au» Prag gemeldet wird, 'drohen die dortigen Czcchen ken Juden mit einer antisemitischen Demon stration, falls sie gelegentlich der bevorstehenden HandelS- kamincrwahlen für die Deutschen stimmen würde». In kie- em Sinne bringen auch mehrere czcckische Blätter Prags deftige Artikel gegen die Jude». Die Polizei hat gegen allcn- sallnge Rndestörungen Vorsichtsmaßregeln getroffen.' AuS Brüx in Böhmen wird acinclkct.'daß gegen mehrere dort,ge Bewobner und einige deutsche Partcisüdrer in Ober- leulerSdors eine Untersuchung rmgelcitet worden, weil sie wädrend deS PsingstscsteS nickt allein schwarz-roth-goldene . ?uch schwarz - weiß - rolhe Fahnen auSgehängt -.brausendem Zuruf" begrüßt wurden. Die „Elbe-Zettlina" verwahrt sich gegen eine solche „Preis- gebung des österreichischen StaatSgedankenS" und fordert die Deutschen BödmenS auf. sich durch „siaatSseindlichc Aailationen" nicht zu strafbaren Kundgebungen verleiten zu lasten De», Lemberger „Dziennik PolSki" wird a„S Warschau berichtet, da« »n d Umgebung Gorajnaö Scndlingr erschienen, welche die Bauern gegen den Landadel unk die "»suchen. Mehrere Gemeindevorsteher ^ den betreffende» Gendarmerie-Posten angez,gt, d,e sich „,deß völlig passiv verhielten. Man schreibt uns au» Pest vo,» z.-.. p.- Djx . ^ A"' ^ Brief de» com.nantiren. ken General» von EdelSbeim-Giulay in der Angelege»- beit der Freisprechung Verhovav'S und l^enoffen nur noch mehr Staub ausgew'.rbelt. In allen Clubs mW sö»s,.'°?. rZlisaminenknnften der Unabhängigkeit-Partei wird lärmend verlangt, daß jene« bcleidigente Schreiben nickt stillschweigend l>inge»oi!»»e» werden dürfe. In einer geheimen Clnbützung der .Unversöhnlichen" soll bcrcilS beschlossen worden sein, kein General drei HerauSsorderunacii ;» senden. An berüchliglen Rausbolkei, fehlt es der Unabhängigkeitspartei wahrscheinlich nickt, weshalb jene Drohung unsckioer zur Tbat iverken türsle. Auch die Geschworene», welche in de», bekannten Preßproceffc de»Freispruch gefällt, sind über de» Brief des Gene ralö v. EdelShcim in große Ausreguilggeralhen. Sie sind zu einer Bcrathniig zusammc» actreten, in welcher besthlossen wnrde, gegen den Brief des General-, welcher daS Schwur gericht beleidigt habe, einen Preßprcccß anzustrciigeii. ^Boi, vcrschicdeneil Seilen versucht man freilich noch i» der Sacke z>l verniilleln, allein die Aufregung »itter den Unversöhnlich.-» ist eine hochgradige und ihre journalistische Lärinkanene „F»»getlc»seg" donnert immer heftiger drau> lo-. Wie aus den Belgrader Blättern zu entnehmen, verfolgt man i» der serbisch«-» Hauptstadt sehr ausincrksain die Acilßcruiigcn der russischen ,)ournalc gelegentlich der Anwesen heit de- Fürsten Milan in Petersbürg, weil man dort bekanntlich seil Nvvcinbrr v. ä. aus Serbien nickt sonderlich gut zu sprechen ist. UebcrdieS ist Ignatrcss »icmals ein zuverlässiger Freriiid Serbien- gewesen, ja man besorgt in Belgrad geradezu, daß er wohl nu Slande wäre, den Fürsten Milan, wenn auch nicht dauernd, so doch i» cincr Weise zu beeinflussen, welche die gegenwärtigen politischen Verhälluiffc Serbiens, zumal aber gewisse ankere Beziehungen desselben, schwankend machen könnte. Rislisch und seine Anhänger wären sosorl bereit, einer solchen Schwankung Vorschub zu leisten. Bezeichnend ist. daß, während der „Iliok", das Or gan de- Er Minister- Ristisch. die Erhebung Mi lau's zum Könige entschieden befürwortet, die Partei des Ex- Minister- !» den kleinen Städten und aus dein Lande gegen da- Königtbilill agilirk. Da letzterer Partei Alles verhakt ist. waS von dem Ministerium Pirol schanaz ausgchl, so will sc auch die Königssrage vertagt wissen, bis ihr Ebes Ristisch wieder am Staalsruder ist. Daß Dieser zu diesem Parlci- iiianöver Winke erlhcilt, ist unschwer zu erralhen. Der Vatikan geht damit um. einen neuen liiternationalcn Verein zu grünken, dessen Mitglieker täglich einen Psennig für ken Papst zahle»; man verspricht tick davon jährlich über 400 Millionen. Ter sranzösische Mlnisterrcsidcnt in Tunis, Roustan, hat lhatsächlich die Leitung ter answärligcn Angklegenheitcir Tunesiens übernommen. Die ini Auslande lebende» Tuiiester sind unter den Schutz der französischen Consulatc gestellt. Damit ist ter letzte Rest der türkischen Oberhoheit bei Seile geschoben, an deren Stelle das französische Prolectorat getreten ist. TaS jetzt »il Wortlaut vorliegende türkische Rund schreiben. daS gegen diese Maßregeln protcstirt, ist in sehr scharfem Tone gehaltcu: nützen wird eö der Pforte aber ebenso wenig wie alle früheren Proteste. Tic meisten Re gierungen werden da« Actcnstück uubeantivortet zu den Acten nchinen. Auch da- englische Cabincl ist — nach de» aus weichenden Erklärungen, die jüngst Dille im Unterhaus,: abgab — nicht gesonnen, aus seiner bisherigen Zurückhaltung hcranSzutreteli. Ja die österreichische Regierung hat nach einer Milthcilung der ,.N. Fr. Pr." der Pforte den Rath crthcill, die tuiicjlsche Assairc aus sich beruhen zu taffen und nickt durch uusrucklbarc Reclaiiiatioucil ihre Beziehungen zu Frankreich zu verschlimmern und den Frieren zu gefährden. Die Pforte würde in ihrem eigenen Interesse gut thun, diesen Rath zu befolge».! In der Zwesten Kammer Belgiens hat der Gesctzc-- vorschlag der Regierung, die Naturalisation Fremder zu erleichtern, zu erregten Debatte» u»k Scenen Beranlastung gegeben. In keine», Lande ist bis jetzt die Naliiralijalioii schwieriger und lbeurcr als in Belgien, obgleich daselbst eine große Anzahl von Ausländern wohnt, die nickt die ge ringste Absickt haben, taS Land zu verlassen. Das Gesetz sell nun die Naturalisatioil leichter und billiger machen. Aber die klerikale Partei will Nichts von de», Enlwursc wissen und sträubt sich aus Leibeskräften gegen das Zustandekommen des Gesetzes. Der Grund sür diesen Widerstand ist das Wahl inleresse der Klerikale». Dieselben furchten »ämlich, daß durch zahlreiche Naturalisationen lediglich die liberale Partei verstärkt würde. Andererseits kan» aber mit tciiiselhcn Rechte behauptet werden, daß auch die Klerikalen a» verschiedenen Pnlicten Verstärkung erhalten werte». Indcß wird aller Widerstand Nichts Helsen; der Entwurf, der in sich berechtigt ist, wird Gesetz werden, auch wenn die klerikale Minvriat noch so viele und noch so arge „Scene»" prvvoeirt. In Petersburg sind aus Mcrw drei Tckinzcii angekom men, welche von den durch Skobclcss besiegle» Tekc- Turk menen als Deleairte in die russische Hauptstadt gesandt sind, um mit der Regierung deS Zaren emcil Vertrag abz» schließen, durch den, wie e« heißl, Turkmenie» direct unlcr russisches Protektorat gestellt werden würde. Die drei Dclcgirten, welche mit dem asiatische» Departement des Aus wärtigen Ainleö in Petersburg rege Fühlung unterhallcii, bieten für die Uebernahme deS Protectvrcils — wie ans Petersburg gemelbet wird — die Organisation einer localen Miliz, allezeit freien Durchzug für russische Truppen und Beamte und gestatten die E»iscndung einer beschräittlen ruisi scheu Besatzung zur Grenzbewachuiig. Kommt aus diese» Grundlagen ein Beitrag zu Slande, so ist Rußland t hat sä chl ich Beherrscher TurkestanS. Wen» dauernd eine russische Besatzung im Lande liegt und außerdem ruistschc Truppen freie- Turchzugsrcckt habe», so kan» jeder Wider stand gegen die Macht des Zaren ii» Keime erstickt werke». Aus Khiwa ist Merw gefolgt: ob man bei dieser Entwicke lung der Tinge nicht an der Themse einige Gewissensbisse über die in Afghanistan befolgte Politik empfindet? Aus Konstantinopel wird berichtet, daß kort in den StacttScassen wieder einmal vollständige Ebbe cingelretcn ist. Vor einigen Tagen konnte nickt cininat die AnSzahlung der Pension-dezüge sür etwa 300 Ossicicre »nd Soldaten erfolgen, wiewohl dazu der Betrag von 28,000 Piastern au-gercicht hätte Mufik. Neues Theater. Leipzig. 18. Juni. Nicolai'»Oper: „Die lustigen Weiber von Windsor" ist ein Denkmal deutscher Production-krasl, welche» neben den Erzeugnissen der Franzosen und Italiener aus dem Gebiete der Komik fest bestehen und hellglänzend »mporragen wird. Die Composition derselben war ein Acl d« Rehabilitation. Der Autor, durch seinen langen Anscnt-
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