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Dresdner Nachrichten : 15.11.1923
- Erscheinungsdatum
- 1923-11-15
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-192311158
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19231115
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19231115
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1923
- Monat1923-11
- Tag1923-11-15
- Monat1923-11
- Jahr1923
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 15.11.1923
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SS. Jahrgang. AL SIS Donnerskag, IS. November 1S2Z Gegründek 188k »ch. »p Dr»dl<mIchkM! 2"nI»r»ch«r»Somm»li«nnm»r SV 241. «u» «vr 20011. Be/Mas-Gebühr vom 10.<N. l>l, >»./>>. 2» Mil»ard«n M. Einzelnummer 40 Milliarden M. Dt« 4lnz»l «n w»rd»n noch «Soldmurd b«r«chnr>! di» »lnlpallij« za mm dretl» ' ' — -------— ------ gLma>»non-»>grn und Slrllenaeluch» ' «l» IM Pia.. Nvrau»d,zal>>. Di» Anz«i «n w«io»n naa) woiomar» oerrcynrl, »>« «>n>»n>v>« rn--ik^. 0»il« ZZ Pia . aub-r-ald Sachsens ZS Psa. gan»N»non-.«!nrn und SI ÄllFtzlgökl^^lkLllL. nline -NadnIIlllPIa., aubrrbnlb 20 Pt« . di» «mm drille Del, amejeU ^ auberd- Sachsen» iÄ Psg. on»rlen,edi>dr 1 Ps,. Au»w.Auslr. I«, Do SchrlMrilun. und Z^nwlq»schilN^i«>«! »»ri.^1r«1d» SS/40. >». D»rlog »on lll«»14 « Mrichardl in DreidM. P,iUch«d.K»nt» IO«» »r«»«. «achdruö, nur Mil lxull cher <2u»I«narg,de (.Dleadner Dachr. > julsssig. — Unverlangl« Schr slftüche werden ntchi -usd»^-at,.i f. tlsrmsnn Seeg«. s. vreslien--. ölsek- uncl ß/Isisll^skönfsbt'ik SLsi2l/U.I7/17: IIkIkIIIlULllSlsIlök in allen Ausführungen 5enkin§-8psrber6e Mr lrielnvotinunixen. tt«r-scNnllskllck-n unZ 0rc>adviriede. unlld-rlrolken in I.ei5tuns unck ttnlidarke» bei de-IeuienUer livklenerspsrnl«. ^llelnverkaul: lnk.-Vii.kokarr« 6r.r^ingerslr. 13 VlIl,Na>IlI0 bernsprectier: lb2S2 diSIie por>n>»tz. VllNvliiiillimIllllliei'IlaNNMR »ktl.nil.pil.I un. ».„ra.n 1>/, MIIII,r«l. Ilsl.rk ösriln Vrvsavn-a., 8«I>r,Idrrg»«,ri klsmdupg l-ernrul: ia7ld. I12M. ,12V. ir,»7. ISZ7V. lg«». IS8». >,„7.22^7 - k»or»5r1>«ck. linnla: 0r«6en dir. 12«», prnz dir. 7S7Z2 — 0r,bI»n«1«1It: Octxrdanil^ Kuskükeung attar dank- u. d0r»«nmllMg«n SoaedSNs Einstellung der Ruhrzahlungen. Die Sesamlheil -es -eulschen Volkes muh lebensfähig bleiben — Unerfüllbare französische Bedingungen für die Ruhrin-ufkrle — Die Ruhrbevölkerung vor -em Verhungern — Keule Beginn -er Renkenmarkausgabe — Zusammenbruch -es Aolen-rucker- fkrekks — L«-en-orff freiwillig wieder in Kafl? Unerfüllbare französische Bedingungen. Mülheim sRuhrs. 14. Nov. Gestern wurden erneut mit «artreteru des Ruhrbergbanes in Düsscldors Verband» l»»«e» gepflogen. Sie bctrciscn die neuen Bedin gung e n, -je die Franzosen nach dem Abschluss dcö crstcii Verhandlungsstadiumö gestellt haben. Die Bedingungen sind «ach dem. was die „Franks. Ztg." aus industriellen Kreisen hört, unersültbar. Die Lage ist gefährlich. Wenn eine Einigung nicht Zustandekommen sollte, bliebe der gesamte Mirtschastöbetricb tot. Wir ständen dann dicht vor einer Hungersnot von süns Millionen Menschen, üner Katastrophe, die die russischen Ereignisse an Schrecklich keit noch iiberbictc» wtirde, da hier die Millionen aus einen kleine» Raum mit ganz geringen landwirtschaftlichen Erzeng- nissen zusamiuengcdrängt sind. Lcbensmittrllagcr sind so gut wie keine vorhanden, die Hauöbrandvcrsorgnng gering, Ar beiter und Unternehmer sind sich der Tragik der Situation bewußt. Die französische Negierung hat es nun i« der Hand, ein Unglück hcrbciznsührcn oder abznmendsn, das sonst nur die allmächtige Natur als Fatum verhängt Vaplermark und Golömark an Aheln und Ruhr lvraht Meldung unsrer Berliner Sch ristlciiung.» Berlin, 14. Nov. Gestern traten die Rcichsrcgicrnng, die Mtnistcrpräsidcntc» und Vertreter der Länder, von denen Teile im besetzten Gebiete liegen, soivie eine Reibe von andere» Herren aus diesem Gebiete zusammen, nm über die Notwendigkeit der Einstellung der Zahlungen für die Er werbslosen, eventuell auch für die Beamten der Kvm- munen usw., in dem besetzten Gebiete zu beraten. Die Be sprechungen begannen vormittags 1l Uhr und dauerte» bis Zum Abend, ohne zu einem abschliessenden Ergebnisse zu führen. Sie werden fortgesetzt. Die N e i ch s r c g i e r » n g legte dar, dasi es die Lage der Finanzen des Reiches unmög lich mache, die Zahlungen für die Erwerbslosen im besetzten Gebiete über einen nahen Zeitpunkt hinaus forizusühren. Mit der Papiermark kann im unbesetzten Gebiete noch immer gekauft werden, i m besetzten Gebiete ist sie ganz wertlos geworden. Die Einführung der Ncntcnmark in das besetzte Gebiet hängt aber von der Ge nehmigung der Okkupationsmächte ab. Jedenfalls kann die Rentenmark zur Zahlung von nichtprodilktivei, Ausgaben, wie Lrwerbslvscnnntcrstützungen. im besetzte» Gebiete angesichts der dafür nötigen Summen nicht verwendet werde», wenn sic nicht das Schicksal der Papiermark teilen und im Orkus ver schwinden soll. Die Erwerbslosigkeit im besetzten Gebiete ist überaus groß. Die Zahl der Erwerbslosen dort betrügt etwa r Millionen, wozu noch die ungeheure Zahl der Kurzarbeiter kommt, gegenüber etwa 700 000 im unbesetzten Gebiete. Innerhalb »on zehn Tagen würden bei Fortsetzung der Zah lungen »ach Schätzung deö Arbeitsministeriums LOS Billionen Goldmark erforderlich sein. Damit wäre das Schicksal der Ncutenmark von vornherein besiegelt. Was die Zahlungen für produktive Zwecke betrifft, so können auch sie anf die Dauer nicht geleistet werden, wenn uns die Okkupationsmächte die Einnahmen ans den besetzten Gebieten sperren und es ablehnen, das, wir die Regelung der mirtschnstlichen Vcrhnttnissc an Rhein und Ruhr selbst i» die Hand nehmen. Bon einer Legalisierung der Besetzung des Einbrnchögcbietcs durch Frankreich und Belgien kann keine Rede sein. Reich und Länder werden, wie die Besprechung ergab, dazu nie die Hand bieten. „Schluß mit den unprodulrliven Ausgaben." Eine beachtenswerte Stellungnahme der „Köln. Zig." Köln, 14. Nov. Die „Köln. Zig." schreibt unter der Uebcr- schrisi. „Schluß mit den unproduktiven Ausgaben": Zur Rettung der deutschen Gesamtheit müssen die Zahlungen inS besetzte Gebiet aufhiircn. Nach Len jetzigen Berliner Verband lungen ist der Entschluss der NZchöregieruiig bekannt g.- worden, die Weiterzahlung von Unterstützungen tnö besetzte Gebiet und die gesamten Wlederherstellinigöleistungen über haupt cinzustclkeii. Freilich wird jeder, dem ein deutsches Herz im Busen schlä-it, mit einem gewissen Grauen vor einem solchen Entschlüsse stehen. Soll eine arbeitsame imclligente Bevölkerung eines schönen Landes damit den Machtgelüsten fremder Gewalthaber anSgcliesert werden? Dasselbe dcnlsche >s'erz verlangt aber heute nach Rettnng für dlc Gesamt heit des deutschen Volkes, das Brot und Leben haben muh, wenn cS in seine» phnsischcn und psnchischeu Kräften nicht weiter so stark zerrüttet werden soll, das? jeder Frei heit S g c d a n k c ihm aus lange Zeit völlig vernichtet werden würde. Die Gesamtheit des deutschen Volkes, und wenn cs eben nicht anders gehen soll, dann der unter eigener Verwal tung noch verbliebene Stamm des Gesamtvolkes mutz am Leben erhalte» werden, und zwar im lebensfähigen Schassen und Wirken, sonst ist alles vcrlvren. Die Einstellung der deutschen Zahlungen. Köln. 14. Nov. Der Berliner Berichterstatter der „Köln. Bolksztg." brätst t: Die Ncichsregierung sieht sich gezwungen, dem besetzten Gebiet mllzmeite». das, ihre Kräfte erschöpft sind und baft gewisse Zahlungen nur noch wenige Tage über den lsi. November hinaus leisten kann. S!e wird alle Lcistun - gen ans dem Fricdcnsvertrage ein stellen, nicht weil sic diesen Bertraa als nnaültig und nicht mebr existierend kündigen will, sondern weil Frankreich ihn mit Fiitzcn getreten bat. Die Wiederaufnahme der deutsche» Rcpara- tionsverpslichtungen ist nur möglich aus Basis des Zu stande S vor dem 11. Januar. iW. T. B i Zusammenbruch des Streiks in der Reichsdruüerei Ein nahezu voller Betrieb mit neuen Arbeiiskrüfken. lDrahtmeldung unsrer Berliner SKrtftleitung.s Berlin, 14. Nov. Der Streik der Berliner Buchdrucker kann nunmehr als z n s a m m c u gc b r o ch c n angesehen wer den. Die Ncichsdrnckerci war heute infolge des über reichen Angebotes von Arbeitskräften in der Lage, ihre einzelnen Abteilungen wieder so weit zu besetzen, da« bereits am Donnerstag die Arbeit fast wieder in nor malem Umfange ausgenommen werden kann. Am Freitag wird bereits in nahezu vollem Umfange wieder an der Her stellung der Reuten mark, deren Auögabe bcvorsteht, «ud des Papiergeldes gearbeitet werde» können. Die graphischen Gemerkschastcn werden am Donnerstag zu einer Sitzung zusammcntrcten. Ta die streikenden Buch drucker von der NeichSdruckrrei fristlos entlassen wurden, können sie jetzt auch keinerlei Recht auf Wtcdcr- «tnstellung geltend machen. Ter Schaden, den die so bctrosscncn erleiden, wird dadurch noch verschärft, das, sie nach den gelten den Bestimmungen für die E r w c r b s l o sc n f ü r s o r g c nicht in Frage kommen. Es tst daher verständlich, das; sich «nter den Buchdruckern eine schwere Missstimmung gegen ihre Gewerkschaft zeigt. Diese Mißstimmung hat bereits dazu ge führt, Latz sich heute in Berlin eine grobe Anzahl Bnchdrnckcr -« einem „BernfSvcrband deutscher Buchdrucker" znsammenaeschlossen habe«, der sich dem anf dcntschnationalem «öden stehenden Nationalverband deutscher Rcrnssverbände ««geschlossen hat. lieber die Maßnahmen, die im Laufe dcS Mittwoch von Regterungsseite getrosten worden waren, wird noch berichtet: Berlin. 14. Nov. Im Berliner Buchdrucker- retk sind aus Veranlassung des Wehrkreiskommandos erhaftunge« von Leuten vorgenvmmen worden, die zum Streik aufgesordert haben und die Arbeitswilligen am Betreten der Betriebe zu hindern suchten. Tie Fcstgcnvm- niencn werden sich wegen Verstoßes gegen die erlassenen Verordnungen zu verantworten haben. Ferner ist verfügt worden, daß erwerbslose Buchdrucker, die sich wei gern, in Notendrnckercicn Arbeit anznnehmen, ihrer Er werb s l o s c n u » t c r st ü tz u n g verlustig gehen. Der Taktik der Gewerkschaften macht die im graphischen Gewerbe herrschende große Arbeitslosigkeit schwere Striche durch die Rechnung. Der größte Teil der arbeitslose,, Buchdrucker hält sich keineswegs an die von de» Gewerkschaften und der Streikleitung ansgcgcbcnc Parole, daß Streikarbeu in keinem Falle verrichtet werden darf. Vor der Rcichsdrucke- rci standen heute morgen schon Ii- bis WM Arbeitswillige, zumeist Angehörige der entlassenen Beamtenschaft, und stell ten sich wieder zur Verfügung. Die NcichSdrnckcrei mußte schließlich nach einigen Stunden bereits Schilder anbrtngen lassen, aus denen mitgeteilt wurde, daß NcuciiistcUungcn nicht mehr möglich seien. Beginn der Rentenmarkansgabe. Berlin, 14. Nov. Der Ncichösinanzminister Dr. Luther hat an die Deutsche Ncntcnbank folgendes Schreiben gerichtet: Auf Grund dcö 8 47 der vorlänfigcn Durchsührnngö- bestimmnngcn znr Verordnung über die Errichtung der Deutschen Renten bank ermächtige ich die Deutsche Ncntcnbank. am IS. November d. I. mit der Ausgabe der Rentcnbankschclne zn beginnen. sW. T. B ) 0oLL»r llmlHed): 1260 VMUsrävu Goldmark und Kungersnok» Von Syndikus Karl Tögel. Unter außerordentlich schweren Gcburtswehen ringt sich das neue deutsche Zahlungsmittel, die Renken- oder die Gold- inark zum Dasein hindurch. Es ist mit die größte Tragik der denischcn Revolution, daß in dem Augenblick, wo die Gold- mark ihre Auferstehung erlebt, das deutsche Volk einer Gefahr der Hungersnot ausgesctzt ist, wie nie zuvor. Das Trostlose aber der ganzen Lage ist, daß diese Gefahr nicht zu bannen erscheint, ja. daß sie nicht einmal vor dem neuen ZahlungS- mittel, vor der Goldmark, zurückweicht: denn kaum sind die ersten Gvldmarkpreise erschienen, so beginnt auch wieder die Preissteigerung in Gold, und eine nur zu geschäftige Partei- Hetze sucht dem Volke vorzuredcn. daß Wucher und Aus- bentungsgelüste daran schuld seien. Zuzngeben ist. daß hin „nd wieder Unkenntnis der neuen Währunasverhältnisie und die Ungeschicklichkeit, mit ihr zu rechnen. Preisschwankungen hcrvorgcrusen haben, die bester vermieden morden waren. In Wirklichkeit aber liegen die Gründe ganz wo anders- Hier zeigt cS sich, wie ungeheuer verhängnisvoll cS war, in Rücksicht ans politisch parlamentarische Erfolge — lies große Koolition — die Verwirklichung des Rcntcnmark- problemcS nm Wochen und Monate hinausziischieben. TaS Volk hat diese Politik bezahlt, nicht nur mit ungeheueren Ent täuschungen. sondern ancli mit bitterster Not. Man soll wirt schaftlichen Notwendigkeiten nie und nimmer politischen Zielen opfern, gleich gar nisst. wenn man liiert ist mit einem so unziiverlässigeii Partner, wie der Sozialdemokratie, die ja doch nie zur Stange hält, weil sie von dem nukoniroUicr- barcn Willen einer politisch unreifen Masse abhängig ist. Die Entwicklung unseres Wahrunqselends ging so: Noch voriges Jahr hatten wir keine ciacntliche Teueruna. sondern einen Währungsverfall. Für den Eingeweihten zeigte sich dies darin, daß die Preise der Lebensmittel und Gebrauchsgcgcn- stände, in Goldmark nmgcrcchnet, weit unter Friedenspreis standen, allen voran die landwirtschaftlichen Erzeugnisse. Tie großen der Papicrmarklchcine aber ließen den Trug schluß zn, daß wir rS mit einer Teuerung zu tun hätten. DaS ist heute anders geworden. Das immer rasendere Tempo deS MarkiersalleS brachte eine Revolution der Preise mit sich, die zur völligen Ausschaltung der Papiermark als Wertmesser ge führt hat. Der Dollarkurs wurde daS Fieberthermometer der deutsche» Not, und mit seinen ungeheuren Zahlen hat er unS nun endlich auch den Tod der Papiermark angc.zeigi. Tenn sie ist tot. ES ist völlig stnnloS, sich dagegen mehren und sträuben zu wollen. Die Papiermark ist tot; denn wer von all den Menschen, die die Billionenmarkscheinc in ihren Händen zerknittern, hat auch nur eine Ahnung was 1 Billion be deutet? Solche Zahlen sind keine Sinnbilder kür eine Wäh rung mehr, denn keiner von unS kann in seinem Leben über haupt bis zu 1 Billion zählen- Finge er bei keiner Geburt an und könnte er nnnnterbrochen sein Leben hindurch so schnell zählen, daß er in jeder Minute 100 Zahlen spräche, dann müßte er über 10 000 über 10 Tausend Jahre alt werden, ehe er bis zur ersten Billion käme, und seit Christi Geburt sind doch erst 1920 Jahre vergangen. Nein, solche Zahlen sind kein Spiegelbild für ein Geld, sie sind nur Nechenmittel. gleich der Rechenmaschine des Kindes. Darum solche große Not. Aber die neue große Gefahr deutet sich auch de»:: an. der schon in der nlücklichen Lage ist. mit Goldmark aclvhitt zn sein. Auch diese wenigen unter uns. die mit glückstrahlenden Augen für 10 Pfennige und weniger in der Straßenbahn fahren konnten, für 2 Goldmark ln das Theater auf einen guten Platz gehen könnten, für 100 Goldpsenniae ein Pfund Fleisch erhallen, auch selbst dieser Menschen hat sich in wenigen Tagen eine ungeheuere Unruhe bemächtigt. Täglich komme» enttäuschte Gvldmartempsängcr zu mir und fragen bc» ilnruhlgt, warum den» nun schon wieder die Preise in Gold mark steigen, warum denn nun dieser sinnlose Tanz nach oben bei der Goldmark wieder anzufanaen scheine? Goldmark und Hungersnot, das fürchterlichste, was kommen kann, steht mit grinsender Deutlichkeit vor unseren Türen. Denn die Goldmark läßt sich nicht in beliebiger Menge drucken, wie etwa die Papiermark. sonst würde ja dies Gold auch wiederum zu Papier. Wie kommt das? Dazu isi mehrereö zu sagen: Zuerst ist völlig zuzugcbcn, baß die Preise sich auch in Rücksicht auf daS neue Zahiungsmitlel erst rinstcllen müsicn. Im Anfänge tst cs wohl möglich, daß erst zu niedrige Preise gestellt worden sind, die nun der notwendigen und gerechtfertigten Korrektur bedürfen. Aber eS ist in alle Wege nicht eininsebeu und nicht,
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