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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 22.06.1881
- Erscheinungsdatum
- 1881-06-22
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188106229
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18810622
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18810622
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1881
- Monat1881-06
- Tag1881-06-22
- Monat1881-06
- Jahr1881
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 22.06.1881
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Erscheint täglich früh 6'/, Uhr. Ne-actio« und Lrpkditio» Johanne-gassr Li. Sprechstunde» der NrdaUion: Vormittag- 10—12 Uhr. Nachmittag« 4—6 Uhr. n>» N« NIM-,»« kingrtantlkr Mani>Icn»«e macht sich t!r N«d«a>»» »ich» »erbmdlich. >»»«tz«e »er für die nächstfolgende N»««er bestimmten Inserate au K-chenta«e» bis L Uhr Nachmittags, «»Tonn- un» Kestlageu früh bi» /,S Uhr. In den Filialen für Ins.-Ännahme. Ott» Klemm, UmversitätSstraße 22, L»«i« Lösche, Katharincnstraße 18, p. nur bis ',3 Uhr. npMer.Tagtlilalt Anzeiger. Organ für Politik, Localgeschichte, Handels- und Geschäftsverkehr. Auflage 16,SS«. Adonvementaprei» viertelj. 4V, Md., tuet. Brinaerlohn b Mk., durch die Post bezogen 6 Mi. Jede einzelne Nummer 25 Ps. Belegexemplar 10 Ps. Gebühren für Extrabeilage» »hoe Postbesörderung 39 Mk. «tt Postbesörderung 48 Mk. Inserate 6gespaltene Petitzeile SO Pf. Gröbere Schriste» laut unserem Preis» verzeichn,h. Tabellarischer Satz nach höherem Taris. Nerlamen unter den Nedactlonsstrich die Spaltzeile SO Ps. Inserate sind stet- an die «r»e»itto« z» senden. — Rabatt wird nicht gegeben. Zahlung praeuumeranst» oder durch Poft- nachnahme. ^ 173. Mittwoch den 22. Juni 1881. 75. Jahrgang. Amtlicher Theil. > selben Tage, und endlich der mit Rumänien am 14. No vember 1877 abgeschlossenen HandelSconvention. Bezüglich der Verträge soll die Ratisication und bezüglich des Nachtrags - Etatsgesetzes, sowie der Gesetze wegen Ab änderung des Zolltarifs die Allerhöchste Vollziehung herbei reither^an Herrn Himmermeister Geora'verpachtet I st^brt werde», wogegen rückstcktlich de« StempelgcsetzcntwunS hätte. Auch wird auf die Schwierigkeiten aufmerksam I hiesigen Journale, selbst die h o chossici o sen, sich viel mit Verpachtung eines Werk- und Lagerplatzes. Das ^ gewesene, dem Georgenhause und zu der Parcelle .... ,. er Stadtflur gehörige, zwischen der äußeren Auen- "-eb. — Eine Prä,,dialvorlage wegen anderweiter Norm,rung und der Areaestraße an der Grenze des Grundstücks der dcrCrcdtt,nslkn ,ur die Rubenzuckersteuer wurde dem zuständigen Großen Funkenburg gelegene, die Bauplätze Nr. 1», 2S Ausschuffczugethcllt. Denmächst wurde, dem Gutachten de« AuS- und 2« des Wäldsiraßen-ParccllirunqSplaneS begreifende slhusicS für Zoll- und Steucrivescn entsprechend, beschlosten, «real von ca. 87V« s. -- 27»» LüM. Flächenqrhalt I dem, Hauptzollamte zu He,lbro>,n sonne den Zollstcllen m soll zur Benutzung alS Werk- oder Lagerplatz Sch,r,»eck und Westert,ng die Besuamß zur Abfertigung von vom 1 Juli ds». IS. an gegen einhalbjahrltche^'"^" unVBaumwoengarn und Lcmcnwaarcn zuandercn Müudiauna > als den höchsten Zollsätzen bcizulegen, eme aus die gleiche M 16, an den Meist- koutag den 27. dsS. Mon. Vormittags 11 Übr auf dem Rathhause, I. Etage, Zimmer Nr. bietenden anderweit verpachtet werden. Ebendaselbst auf dem großen Saale können die Verpach tung«- und VcrsteigeriingSbcdingungen. sowie der SituationS- plan schon vor dem Termine erngcsehen werden. Leipzig, am 16. Juni 1881. Der Rath der Stadt Leipzig. Dr. Georgi. Stoß. Ermächtigung des Hauptsteueramt- Elbing gerichtete Eingabe aber dem königlich preußischen Finanzmimster zu überweisen. — Einer ferneren Eingabe, betrestend die Zollbehandlung von Spielzeug aus Thicrbälgen. über welche derselbe Ausschuß berichtete, soll eine Folge nicht gegeben werden. Die im Reichstag vvrgenommenc Umwandlung der S tempelstcuervorlage giebt den Blättern der Conser- valivcn und des CentrumS andauernd Stoff zu heftigen Klagen und übelwollenden Verdächtigungen gegen die Liberalen und Frciconscrvativen, welche dies Ergebt»iß zu Stande ge bracht habe». Das Gesetz ist in einer Gestalt fertig ge m « Valoren gegangenen Sparcasteubücher Ser.e I. > ,Edc„. welcher cs die Börsen, und Geldgeschäfte sehr H' Nr. "nd 37,059, alS auch d>e I ansehnlich belastet, dabei aber doch diese i» unser,» wirlh- °»loren gegangenen In-r.mSscbe,ne der F.l.alc I s^^^ichen Leben ganz unentbehrlichen Geschäfte vor uner- üb-r die Sparcassenbucher Serie I Nr. 44 048 und 47.509 pichen Belästigungen schützt. Und zwar sind eS gerade in Folge der au, Grund von A. lO der Leipziger Sparcanen-l soliden und moralisch und wirthsckafllich unanfechtbaren Ordnung erlassenen Bekanntmachungen nicht cmge t-fcrt ^schäfte, die durch Ablehnung der conservatw-n Anträge in auch ^i- 'Jnierstnsfch-ine hicr.ni?^ u.7gi.tti?erklä^^ ' I ihrem,F°rtb-stand geschützt, wurden. Di-. unsoliden Spiel Leipzig, den 20. Juni 1881. Die Verwaltung deS Leihhauses und der Sparcafse. Der Inhaber des abhanden gekommenen Sparcafscn-1 QuitlungSbucheS Serie l, No. 52,903 wird hierdurch auf gefordert, sich damit binnen drei Monaten und längstens am 25. September d. I. zur Nachweisung seines Rechtes bez. I zum Zweck der Rückgabe gegen Belohnung bei Unterzeichneter! Anstatt zu melden, widrigenfalls der Sparcassen-Ordnung gemäß dem Anzeiger der Inhalt diese« Buche« ausgezahtk j werden wird. Leipzig, den 20. Juni 1881. Die Drrwaltuna deS Leihhauses und der Sparcafse. In der bestimmt auftretenden Nachricht, daß Herr v. Wolfs daS Obcrpräsidium der Provinz Sachsen über nehmen werde, will man an unterrichteter Stelle einen An halt dafür finden, daß die Stellung des Oberpräsidenten von Brandenburg, Herrn De. Achenbach, socialdemokratischer Genosse gewesen, aber aus ver schiedenen „ZnvckmäßigkeitSgründcn" schon seit Jahren sein Grütlilicht in der ofsiciösen alten „Presse" leuchten läßt. Man schreibt unS ans Pest vom 18 d.: Es ist wirklich sich erneut gefestigt I auffällig und läßt manchen Permulbungen Raum, daß die Vekannlmachllng. G»«»a»en» »en 25. Juni e. sollen in den Räumen des hiesigen Proviant-AmteS — Schloß Pleißenburg — 1 Partie RoggenNeie un» Srtzrmeyl ösfratlich an den Meistbietende» gegen sosortige Bezahlung »er- zert werden. pzig, am 19. Juni 1881. Königliches Pravia»t-Amt. Dittrich. Schwäbe. Nichtamtlicher Theil. Leipzig, 22. Juni. „Der grollende Kanzler" oder „Reibungen und kein Ende", o könnte man, wenn eS auf einen Namen ankäme, die sclt- äme Bewegung nennen, welche jetzt daS ohnehin so lose Ge- üge unserer höchsten Reichsämter bis in die Fundamente wankend werden läßt. Es steht mit nichtcn so, daß der so und SpeculatioiiSge,Läftc hätten unter einem Gesetz »ach ccmscrvativcm Zuschnitt hundert Mittel und Wege der Um gebung gesunden. Wenn man daS aesammte Geschäft der Börse nicht nur in seinen Auswüchsen und Entartungen, sondern auch in seinen solidesten und legitimsten ErscheinungS- sormcn durch Belästigungen und Chieancn lödtcn wollte, so mußte allerdings der von den Coio'crvativen cingeschlagcne Weg betreten werden. Die lletS zugcstandcne Unbilligkeit in der Belastung des mobilen Werlhumsatzcs im Vergleich zum immobilen ist durch die Mitwirkung der Liberalen, mit Aus nahme der Fortschrittspartei, jetzt ausgeglichen worden, und man wird mcht fehl gehen, wenn man in den seitens der Conservativen erhobenen Anklagen zum Theil den Acrger erblickt, daß ihnen ein so Volksthlimliches AgitationSmittrl entrissen worden ist. Die Thatsachc. daß die Eouservativcn ein Stcuergesetz, das zehn bis zwölf Millionen auS Geschäften einbringt, die in den Augen vieser Partei dem VolkSwobl schädlich, jedenfalls aber unbillig niedrig besteuert waren, ao- lehnten, ist einer der bezeichnendsten Beweise deS hochzestiegenen ParteifanatismuS, dem cs kaum mehr um die Sache, sondern nur noch um die politische Agitation zu thun ist. Eharakteristisch für die schwankend« Lage ist öS. daß auch der Name deS Fürsten Elodwig vonHohenlohe, unseres Botschafters in Paris, in die auftauchenden Eandidatenfragen gezogen wird. AuS dem Umstande, daß die Generalstcllver» trelnng deS Kanzlers durch Herrn v. Bötticher nur für die Dauer des Urlaubs des Ersteren, also mit bestimmter Frist, erfolgt ist, will man nämlich schließen, daß über die definitive Besetzung der Vicekanzlerstcllc die Bestimmung noch Vorbehalten geblieben ist, und zwar auf die Entschließung des Kaisers hin. Fürst Hohenlohe als Nachfolger deS Grasen Stolbcrg, diese Combination würde an manchen hochgestellten Orten ungleich genehmer sein als diejenige, welche sich an den Namen deS StaatSsccrctairS v. Bötticher knüpft. Doch wird in Kreisen, die dem Fürsten nahe sieben, entschieden bc des Herrn v. Kiihlwctter in Münster cinrücken sollte. Noä, I zu schassen machen, denen jene aber niemals ein Wort der weniger als Dieser dürste Herr Achenbach geneigt sein. zum I Anerkennung oder Sympathie abzugewmncn vermögen. Nun willigen Werkzeug eines romsrcundlichen Kultusministers zu I bringt heute auch der ofsicwse „Pester Lloyd" einen langen, werden. Was die Ersetzung de« Herrn v. Wolfs anlangt, so I höchst eigenthümlichen Artikel über die Gründe, welche die bestätigt sich, daß der Geh. Ratb Tiedemann nach wie vor I Ernennung deS FML. v. Beck, bisher General-Adjutaiil für daS Regieruiigspräudium in Trier i» Aussicht genommen I deS Kaiser« , zum Chef de« Generalstabe« veranlaßt ist. Doch stellen sich die Schwicrigkeilc», einen Nachfolger in I hätten. Nachdem der „Pester Lloyd" auf die frühere Stellung der Leitung der Reichskanzlei ausfindig zu machen, als so I Beck'S als Vorstand der Militair - Canzlei deS Kaisers große bcraus, daß diese Personensrage'bis zum Herbst als I zurückgekommen. schildert da« Blatt den Einfluß, den vertagt anzusehcn sein dürste. Ein Gerücht, nach welchem s der General „nicht allein in militairischen Dingen" besessen, die somit nochwendig werdende Urlaubs, welchen Fürst BiSme o . . . .^ . » - ... . Trierer Regierungspräsidium. sondern in die Chrsstellc der I auSgcganaen sem. welche der einheitlichen Leitung und Fiih- ReichSkanztci selber verlegt werden soll, wird al« unzutreffend I rung der Armee, zumal im Kriege, keineswegs förderlich gewesen, bezeichnet. I Der „P. Lloyd" behauptet unter Andcrm sogar, daß „während Die Augsburgcr „Poflzcitnng" veröffentlicht eine Antwort I de« Feldzüge« in B osn i e n die wichtigstenOperationSangclegen. de« Reichskanzlers aus ein ihm von der GroßwaldstadterI heilen direct von der Mitilair-Canzlei ausgegangen und selbst Bauernversammlung lUntersrankcn) zugesandlcS, seiner I DivisionS- und Brigade-Commandcure. die doch ibre Befehle Wirlbsckastspolitik zuftimmendeS Telegramm. In der I vom Armee-Commando in Serajewo zu erhalten batten. Antwort, die an Peter Odenwald in Großwaldstadt gerichtet > von der Militair-Eanzlei abhängig gewese- ist untersränkischen , , - « Dank. Tie Durchführung unseres gemeinsamen wirthschast- > einem Worte, der ganze Artikel deS lichen Programms hängt wesentlich von der Unterstützung ab. I ein neues Enthüllunyscapitel über welche die landwirlhschastliche Bevölkerung demselben gewährt. > gelcqenheiten, di«^ wie gesagt^ da« Die letztere bildet an sich die Mehrheit der Bevölkerung Deutschlands. Sie ist stark genug, um aus dem Wege des Gesetzes ihre und des ganzen Volkes Interessen sicherzustellen, I von dem früheren "italienischen wenn sie bei den Wahlen in sich und mit de» Vertretern der lntwort, die an Ptter Odenwald in Großwaldstadt gerichtet I von der Militair-Eanzlei abhängm gewesen, wa« selbstver- 't. heißt eS: Für die telegraphische Zustimmung namens des I ständlich ans den Fortgang der Operationen und ihr Zu- ntersränkiichen Bauerncomils sage ich meinen 'verbindlichsten > sammenwirken keinen günstigen Einfluß geübt hätte." Mil Di» D»,.i,»i,l,r»n.i »nl^s akm^inlainen wirtkschait-1 einem Worte, der acune Artikel des „P. Lloyd" liefert wieder eikle militairische An- gclcqenhetten, vie, wie gejagt, da« bevorzugte Thema der hiesigen TageSpresse geworden sind. Wir haben unlängst gemeldet, daß demnächst in Rom dem früheren italienischen Krieasminister, General wenn sie bei den Wahlen in sich und mit de» Vertretern der I Merzacapo, eine Broschüre über die Verhältnisse der anderen productiven Gewerbe und Industrien in dem Be-1 italienischen Armee erscheinen wird. Wie man nun streben zusammenhält, nur solche Vertreter zu wäblen, welche I ^^nwättia a»S Rom schreibt, ist dort vor einigen Tagen entschlossen sind, die deutsche Arbeit und die deutsche Pro-1 o,sg Erscheinen jener Schrift bereits durch große Ptacate cm duction zu schützen, zu fördern und durch Verminderung der I vc» Straßenecken angckündigt worden, was die Spannung vircctcn Staats- und Gemcindelasten zu erleichtern. I des Publicum-, zumal der militairischen Kreise, noch vec» Von den beidcnSödncn de«Reichskanzlers will sich gutem I mehrte. Die Broschüre sollte den Titel „Xrml « poli- Vcrnehmen nach nur der eine, Graf Wilhelm, an le»I,ix»» führen, ist aber bis jetzt nicht au-gegeben worden. Wabten sur den Reichstag bctheilige», indessen bestreiten die I A„s Nachfragen bezüglich de« Zeitpunctes iyrrS Erscheinen« Conservativen in Berlin ganz entschieden, dac sie ihn m I hat man geantwortet, daß letzteres sich noch verzögern wer^e. ---cm ihrer Wahlkreise, die bereits sämmtlich vergeben sind, I,veil der Verfasser mehrere Eorrecturen vorzunchmen haue, als Candidaten ausstcllen würden. DaS „jüngste" Mitglied I zxg fehlt aber auch nicht an Stimmen, welche behaupten, de«Reichstages wird denn also voraussichtlich aus die Stimmen! General Mezza capo habe von der Regierung, ja selbst der Langensalzaer Conservativen angewiesen sem. Was den I vom Könige Winke erhalten, nach denen überhaupt die Der- älteren Sohn deS Kanzlers, den Grasen Herbert BiSmarck. I jcsscntlichung der Schrift ausgegeben worden, betrifft, so beißt cs. daß er nunmcbr die Genehmigung seiner Ellern erhalten habe, die Fürstin Earolath zu hcirathcn. Eö wankend werden läßt. ES steht mit Nichten so, daß der so-I'""t. v«. eben vollzogene Abgang deS VicekanzterS Grafen Stolbcrg I ^ ^ " sich geneigt zeiae» wurde, daS dornenvolle nur eine vereinzelte Thatlache ohne Bedeutung für die ganze I, ^ ^ wekanzlcrs zu tibernemnen. Man weiß daß er Lag- sei. Vielmehr schließt sich mit dem Rücktritt Desselben!^'" c.n'"at. vergangenen Sommer m der Lage war, aujS Neue eines jener Capitcl, an denen die Acra Bismarck! entsprechende Anfrage ablehnend zu beantworten, so reich ist, und in welchen Selbstständigkeit der Gcsmnunql Die Reorganisation deS preußischen StaatS- und vornehme« «ussichberuhcn mit einer überragenden Willens-'"""^ ^ kraft in einen tragischen und aussichtslosen Kamps cintritt. Erst Arnim, dann Eulcnburg, dann Stolberg, das ist die eine Reilzensolae, welche mit der bürgerlichen Serie Del brück. Camphauscn, Falk nur äußerliche Momente ge mein hat. Bei den Letzteren war doch unleugbar ein principieller politischer Gegensatz zu dem leitenden Staats mann in die Erscheinung getreten, und die Lösung der Conflictc War natürlich, weil geboten. Bei ihren aristokratischen College» aber (und DaS ist daS Befremdliche und eigentlich Nieder- schlagende) ist an der Gleichartigkeit ihrer politischen Grund- anschauungen mit denen deS Fürsten BiSmarck kaum zu zweifeln, und der Kamps bewegt sich aus jenem merkwürdigen Gebiete persönlicher Reibungen und Verstimmungen, wo eS für den Außenstehenden schwer ist zu sagen, wer Recht hat, und wo die unangenehme Emp'indniig überwicgt, daß derartige Reibungen überhaupt nicht in die Begriffe und daSMese» eines gesunden StaatSlebenS passen. Gras Stolberg-stand den Ge schäften seit Monaten so vollständig fern, daß er von den neuesten Vorgängen immer erst dann erfuhr, wenn sic bereits zur Lhatsache geworden, oder gar, wenn sie c« schongewesen waren. Mit dem Sturze deS Grasen Eulcnbnra war auch der seinige besiegelt. „Beschäftigt" wurde der gefallene Gras seitdem nur noch zwei Mal: er hatte die Thronrede zur Er öffnung de- Reichstags und die königliche Botschaft zum Schluffe de- Landtags zu verlesen. In solchen Acten Irak er al« ssrLnä-seissnour aus, vornebm. aber „kütfl bi« anS Her; hinan". WaS von dcm.StaatSmann Stolbcrg noch zu erwarten ist. weiß Niemand. In dieser Hinsicht war und blieb seine Amtsführung ein weiße-Blatt, auf dem nur per sönliche Verbitterungen verzeichnet wurden. In der am 18. d. M. unter dem Vorsitze de- Staat- minister- v Bötticher abgebaltrnen Sitzung deS Bunde- rat HS erfolgten aus Grund bezüglicher schreiben deS Prä sidenten de« Reichstag- zunächst Miltbcilunacn über die Beschlüsse de» letzteren zu den Gesetzentwürfen betreffend ») die Abänderung deS Zolltarif-; d) die Erhebung von ReichSstempelabgaben; e) dre Feststellung eine» Nachtrag« zum ReichShau-haltS-Ekak für 1881 »82, sowie von der Geneh migung des Handelsvertrages mit Oesterreich-Ungarn vom 23.,Mai d. I.. »eS an demselben Tage Unterzeichneten Handels vertrag« mit der Schweiz und der im Anschluß hieran getroffenen Verabredung in Betreff de« gegenseitigen Schutzes der Rechte »» literarischen Erzeugnissen und Werten der Kunst von dern- ministeriums ist also jetzt vollzogen. Es war schon in den letzten Wochen kein Geheimniß mehr, wie die Entschlüsse aus gefallen, und Uebcrraschung kann daher nirgends herrschen. Daß in einem der beiden »eudcsetzten Ministerien eine gegen die bisherige grundsätzlich veränderte Politik befolgt werden wird, daß ganz neue Ziele ausgestellt und ganz neue Wege eingeschlogen werden, wird man einstweilen nicht an- H>nehmrn brauchen. Immcrhin aber hat der conservativc harakter der Remerung durch die neuen Ernennungen »zweifelhaft eine Verstärkung und schärfere Ausprägung fahren. Herr von Goßler ist noch um eine Klemig- t conservativcr als Herr von Puttkamcr und der Letztere servativcr als Graf Eulenburg. Weitere» zur Charakteristik Erneuerung in» Staatsministerium läßt sich zur Zeit »ick>t sagen. Dian wird die LanbtagSscssion abwarten müsse», »m da» bestimmte Programm der neuen Minister beurtheilen N» können. Die weitverhreitctc Besorgniß, daß bereits bei den Wahlen eine stark bervortretende Thätigkeit deS neuen Ministers de« Innern sich zeigen werde, braucht man einstweilen nicht zu Heilen In welchem Geist und Tempo Herr vo» Puttkamcr die Aorlsubrung der VerwaltunaSreform anzugreifen und Herr von Goßler die Arbeit der Verständigung init der römischen Curie und dem UltramontaniSmuS wieder auszunehmen gedenkt, darüber wird erst Klarheit verbreitet werden, wenn die gesetz- ficberischc» Arbeiten wieder beginnen. ES wäre voreilig, wenn «an die Haltung der Parteien gegenüber einem Ministerium, dessen Ziele einstweilen noch sebr dunkel sind, jetzt schon end cMig jestzustcllen versuchen wostte. Herr von Goßler wird ohne Zweifel dafür sorgen, daß ihm im CultuSministerium ein UnterstaatSsecrerair zur Seite gestellt werde, von dem er überzeugt sein kann, daß er die selbe Bah« verfolgt wie sein Vorgesetzter und wie vor ihm eS Herr d. Puttkamer gethan. Die Candidaten, deren Namen heute genannt vor Altem Hc Jeder den an sie zu stellenden Anforderungen in einem Grad« daß der neue EultuSminister wohl über die Oual der Wahl seufzen mag. Die meisten Aussichten für den wichtigen Posten bat immer noch der Regierungspräsident v. Schtieckmann. Uebrigen« ist Herr v. Goßler für preußische Verhältnisse recht früh, mit ka»m 43 Jahren, zur Ministerwürde gelangt. Auch Da- ist nur selten in Preußen vorgrkommen, daß man einen Minister gehabt hätte, dessen Vater sich noch voller Rüstigkeit erfreut und eine der höchsten Beamtenstellen im Staate bekleidet. Der alte OberlandcSgerichtSpräsident und Kanzler v. Goßler ist kaum 71 Jahre alt. Die aus Marseille cintrefsendcn Meldungen Uber men über l» e n e r n en dar . , . . „ . ,ast ge. winnt eS den Anschein, als ob die Franzosen, die sich in Tunis bei der geplanten „Züchtigung der KrumirS" nur spür- wäre in diesem Fall nicht ausgeschlossen, daß er für einige Jahre einen diplomatischen Posten jenseits deS Ocecms, viel leicht in Washington, übertragen erhielte. Zum Beweise, wie die Forts chrittSpartei die Einigung im liberalen Lager zu fördern sucht, citiren .^lk'-nd-n Auslaffungen eine- weitverbreiteten Berliner . ^ung d-S ÄusstandeS in Algerien gleichfalls wenig ZchrtttS'lattcS aus c».-.nnngrob-n Schmähungen gegen wehrlosen italienischen Colome in Marseilke gegen- Nak.enall.öeralen ange ulltc.: Ar , cl: Wenn der ^chlawi- ihren Mißmuth betbätiqcn wollen. Diese Vorgänge «>«-.«»> I In >,»>»»,Mid»,--MM-». LNL>"FchL L» m«. °V». "IW W und Richter einerseits und Bennigsen und Forckcnöcck' i ^ zi-d, -- M.M»dm„« ,-m- HLW. Wiederholung der Ruhestörungen vorzubeuacn. WaS die Sache selbst angehe, so seien am 19. französische Arbeiter von italie nischen Ärbcitcrn angegriffen worden: Dies habe zu Streitig keiten geführt, in Folge deren 4 Personen gelvdtet und 15 verwundet wurden. Weiter seien keine Nachrichten über neue mcl. .. schHt, es sei denn, daß diese Herren und die von! ihnen geleiteten Nationallibcralcn und Seccssionisten daS Pro gramm der Fortschrittspartei vom 6. Juni l86l annehmen,! an welchem Virchow und Schulze-Delitzsch bis heute unent wegt scsthielten, während Herr v. Forckcnbcck, einer der Unter- arte! sich unter der großen ^ , jrcßorgane und Politiker dieser Richtung denken ohne Zweifel dasselbe, wenn sie eS auch so unverblümt und plump nicht auSsprechcn. ächrichten vom Rheine lassen keinen Zweifel dallber, daß man dort in den katholischen Wählcri»a»cn die antiscmi tische Agitation de« klerikalen LandtagSabgeordnetcn Crc me» in den Berliner konservativen Versammlungen ent schieden mißbilligt und demnächst an Herrn Erciner daS «stimmte Ersuchen stellen wird, er möge sein Mandat für den Wahlkreis Köln-Berghcim-EuSkirchen niederlcgcn. Von einer Wiederwahl wird schwerlich jemals die Rede sein. Man schreibt un« auS Wien vom 19. d. M.: Daß unsere ossiciösen Journale nicht selten ganz rigenthiimliche Anschauungen vertreten, ' " Tode« des Generals Uch - ^ Lu ^ zum Schutze der öffentlichen Sicherheit in gewissen Eiscnbahn- wcrkstätten deS Departements DoubS, wo von italienischen Arbeitern Streitigkeiten bcrvorgerusen und sogar Morde be gangen worden seien. Vielte motivirte sem Ersuchen mit der Mittheilung, daß soeben dort ein neuer Mord begangen sei. Der Minister EonstanS erklärte, er habe geeignete Maßregeln angeorbnct, welche voraussichtlich genügen'und ikm die Noth- wcndigkcit, außerordentliche Maßregeln zu ergreife», ersparen würden. Ter Zwischenfall war damit erledigt. In Lissabon ist eS bei der FronteichnamSprocession zu blutigen Exc essen gekommen. Nach der „Daily New»" wurden, als der König und sein Gefolge vorüberzogen, Ruse: „ES lebe die Republik!" laut. Dadurch entstand ein Tumult, Hai sich erst M die aufgeregte Meng, konnte nur durch Äusgcbot von Tnst-Pen, chatiu« und der dannt verknüpften ^ch- m.t ausgcpf anztem Ba,onel vergingen. I'.r Ordnung wir «ne» »och viel jtärkcren osflclösen Tabak. DerselbeI ' wird «nS abermals von der alten „Presse" vorgeraucht, I stochtet gcwxsen. Viele Priester welch« aar nicht rusricden ist. daß die Züricher CantonS-1besten die Proceinon » sondern gegen die Geistlichkeit er und Mönche seien geflüchtet, welch, gar nicht zufrieden isi, daß die Züricher CantonS- >"„en Vroccn.on .n» Stocken gerathen 'se,. rr Regierung den socialdemokratischen Eongreß vcr-1 dluS Spanien brachten wir die Meldung von einer de voten bat. Nachdem da« genannte Blatt die GründeI vorstehenden carlistischen Erhebung. Vor einigen angefllbrt, welche die Züricher Regierung zu dem Verbote I Wochen hat an der französischen Grenze eine Zusammenkunft veranlaßt, läßt es sich wörtlich also vernehmen: I von hervorragenden Carlisten stattgcfunden. welche die Lage Der Züricher RcgierunqSrath ist bei seiner Entscheidung weil I Spanien« wieder einmal für geeignet hielten, um die Ansprüche über die Grenzen seiner Lompetcnz htnau-gegangen. Er hatte nur I de« Herzog» von Madrid aus den Thron AlsonS' XII mit zu Prisen, ob der Eongreß mit der Verfassung und der Ruhe und I Waffengewalt zum Ausdruck zu bringen. Diese carlistischen Ordnung im «autou vereinbar sti. Die Prüfung der Frage der > Verschwörungen sind da» Verkängniß Spanien»; so oft sich war Sache de« Vund^rathe«, von dem man I Land von den Folgen deS Bürgerkrieges zu erbolrn bc- °L^ch7/nn".wm^ Carlo« mit seinen be.ttegierigen rath v«n der revolutionairen Tendenz vorbringt, da« läßt sich ernstlich nicht ausrecht halten (?!) Die Socialdemokraten lieben e«, den Boden der Praxi« mit dem de« Ideal« zu vertauschen und über ideale Dinge zu dedatttrrn: sie sprechen auch nur von dem Falle einer „allgemeinen" Revo lution, von einer aus irgend eine Weise herbeigesührten socialistischen Herrschaft. Da« charakterisiri die Eisenacher Partei noch keine«weg« al« eine revolutionaire und eben so wenig die Streichung de« Worte« „gesetzlich" s. I.»«l ««tz! . höchst wirksam durch ein« beruhigend« Erklärung de« Reglern» rathe« im Anschluß an die Su-Iaffungen der liberale» und demokra tischen Press« erzielen lasse». In der Thal eine recht heitere osficiöse Anschauung! Vielleicht wird kiese aber einigermaßen durch die hier ver breitete Behauptung erklärlich, daß der Verfasser de« ange-! führten Artikels ein Schweizer sei, der seiner Zeit selbst ein I gierung Alexander'-Ül. und den Äbgesandten der Turkmenen ginr . - , Abenteurern, um die kaum vernarbten Wunden wieder ans- ! zureiße». Hoffentlich ist die Regierung deS König- AlsonS ^ stark ssenug, um die carlistischen ÄusstandSversuche un Keime zu ersticken. Ein Londoner Corrrspondenl schreibt der „Allg. Ztg": , Man ist sich jetzt hier klar darüber, daß die St. Peter«- Regierunc, alle früheren, aus Mittelasien in den Motimn * - A^ReaiernK. Z«s^n ,u den Papierkorb geworfen hat. Der R„d,0örun°,'. «d«- Kn- k» I «'ruch de« vom Grasen Schuwalof, der König,» Victoria »in Namcn dc« Kaiser« Alexander II. in Sachen CbiwaS über mittelten „Ehrenworte«" erregte seinerzeit eine Entrüstung, die heute fast al- liebenswürdige Einsalt erscheint. Etwa« gewitzigter war man schon, al« die Stoljelosf'sche Botschaft in da» „außerhalb deS russischen Wirkungskreise« zu lastende" Afghanistan einsprana. WaS gegenwärtig zwischen der Re- l lll. und Len Aba '
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