Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 01.07.1881
- Erscheinungsdatum
- 1881-07-01
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Public Domain Mark 1.0
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188107010
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- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18810701
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Ausgabe stark beschädigt
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1881
- Monat1881-07
- Tag1881-07-01
- Monat1881-07
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- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 01.07.1881
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/ SV jfiir «,«««» «»8P1„ t« Rlexuun «u« ^18 »,l«ch lh^ rredltl-» 33. Ue^«tio»7 1» Uhr. ; Uhr. «a-: st - e «iichftsslie»»« A«ker«te « tzr Xach«itt«A», sr»tht»',.»UiQ Zlns.-Ännahme: silSttstraße «, >nenstraße 18, p. Uhr. npMerCMlilatt Anzeiger. Organ für Politik, Localgeschichte, Kandels- and GeschüstSverkehr. Auflage 16,SSO. Adonliemrntsprris viertelj. 4V, Md., üicl. Brinaerloh« 5 Mt-, durch die Post bezogen 6 Mk. Jede emzelne Nummer 25 Ps. Belegexemplar 10 Pf. Gebühren für Extrabeilage« ohne PosibesSrderung 39 Mk. «ttt Postbesvrderung 48 Mk. Inserate Sgespaltene Petitzeile 20 Pf. Größere Schriften laut unserem PreiS- verzeichniß. Tabellarischer Satz nach höherem Tarif. Lectamea unter den tledartionsstrich die Spaltzeile SO Vs. Inserate sind stets an die Expedition zu scaden. — Rabatt wird nicht gegeben. Zahlung praenuwenmsto oder durch Post» nachnahmt. Freitag den 1. Juli 1881. 75. Jahrgang. Af sicher Thetl. ußer de« l gehaltenen wir weiter > g^er«a, fertigten Datz 8 unsere« ag «nd rate in Leipz Rohrleitungen unseren Ort -> !ige Uber vorsc diechrn den Inhab Bi ruck-Apparat« an »genen Neguk He > BrunS seh He E«tl Feji ipzig, den 3». l ie Legung«, p stri e in den n« der >en und wert Be rber hiervon l upzig, den 27. licht nur in nk-monop schon mit dem Plan umging, in diesen Puncten eine Wandlung zum Besseren eintreten zu lasten. Wa« aber nicht einmal die uncivilisirten Eingeborenen auf den Philippinen ertragen können, nämlich den völligen Verlust aller wirthschaftlichen und damit auch aller politischen Selbstständigkeit, Da- wird errn 2»ha«« Wtltel« Beraue hoffentlich civilisirten Europäern nicht zümuthcn wollen. rman?schen DampsremigungS-Appar.Wir wissen zwar recht gut. daß die heißsvorniacn Tabaks- von dem hiesigen Dampskestelsabrikantr Monopolisten m Deutschland durch da» Beispiel der Philip- ichard Brun» (Lange Strafte 42/4S pmen nicht bekehrt werden; zedensall- giebt e« aber auch Leute inigung-.Apparat zur Bewirkung dc ge""« — und hoffentlich im Reichstage in der Mehrzahl — lativS vom 24. lfdn. Mon, die Ei, die Interessen de- deutschen Volke» mindesten» ebenso sehr lt»»g der pneumatischen Bierdruc!" Berücksichtigung ziehen, wie die Sp.nier die Interesse» etr., vorgeschriebenen Reinigilngen d< 'hrer Kolonien. essio,ü7t""nd^Ür Besor^uli^M ^ Sine kaiserlich- BerordnnngbeG di- Einsetzung de» Abb^ tSmäftig vorgenommene Steinigungen i Sl-ck alSCoadiutor de« Bischof» von Metz und d.e in Gebrauch befindlicher pneumatische Veröffentlichung -.„er PäPstl,chen Bull e ä ä. En.S, Gc.näßheit de« tz. 8. Absatz 3 d- ^ 2un, gegengeze.chnet vom Statthalter Freiherr., von , zu führenden R-visionSbücher obige M"nteufsel. der nach Art 3 m.t der Au»,uhn.ng der Ver- unv dazu noch dessen Maschlnenführ, °'duung beauftragt .st, wird letzt vom Re,chs.A>.zc.aer" m.t- Kltagst in Pflicht genomnien. ^'^Berordnung lautet ,n lbren beiden wesentlichen Ratk de» Stad« Art. 1. Nachdem mtt Unserem Einverständnift der Abbs Franz m draor «eipttg. Ludwig Fleck in Metz zum Bischof von Sion in partidn» üMvlium n iseorgl. xrelschmer. krnannl ist und dir canonische Institution als Toadjntor desBischofs oon Metz mit dem Rechte der Nachfolge empfangen hat, so wird der- UttttllllllUsllllA« selbe in alle mit dieser Stelle verbundenen Würden und Berechn» Dichlung-arbeiten der Wasserröhrer ^"K.^^Uwird ^ ^ ^ A,°m am 13. Mai Straßen in Lehmann« Garten fin dieses Jahres gegebene Bulle, durch welche der Äbdü Fleck zi:m 'ie unberücksichtigt gebliebenen Herre Bischof von Sion in parlidn» eniannt ist und die canonische Jnsti» .nntniß gesetzt. tution als iloadjutor de- Bischofs von Metz mit dem Rechte der i»i 188l. Nachsoige empfangen hat, in der üblichen Form veröffentlicht werde. Rath der Htadt A»tvlia Solche» verordnen Wir ohne Anerkennung der in der Bulle enthal» vr «Aeorai tenen Elauseln, Formeln und Ausdrücke, welche mit den bestehenden " ' ^ ^ Gesetzen und den Grundsätzen des in Elsaß-Lothringen geltenden Kirchenrecht» in Widerspruch stehen oder stehe» könnten, und unbe schadet aller Un» im Namen des Reiches in Elsaß-Lothringen zu» stehenden Hoheit-rechte. Die Bulle ist in da» zu diesem Zweck bestimmte Register ein» zittrage».. von dieser Eintragung ist auf dem Original Vermerk za machen. Der Stellvertreter de» Reichskanzler», Staat-minister NichGntltcher Thetl. da« ipzig, 1. Juli. s^n'in ^e^Gevanke^lmd"^ ^1v Bötticher, hat dem BundeSratbe einen Entwurf zur Be- schon m >k 41 , ^ und zwar ganz besonder scblußsassuna vorgelegt, betreffend die Herstellung ein-r KTFLNV«»«'»« -- «»----Dl» -->'»!-»» >«, Rolle gespielt tu... Rpn u«r V«raihe,l gegen Sie.LSgesetze W.ö panien e>m I ...,',^ur°.ge Rachrlchk-ise sPanis>n dcn, Enttv..rfe auSgesuhrt wird lagt die neben der E.n- oceOiiwt utmL auf einer Lr ältesten Lolonien, mk'-> de» Stra recht» s-.t dem I. Oclobcr 1879 erre.wte Em. ' VnlsLn Inseln, da» TabakSmonopol a>!p-'t de« Stra,Verfahrens eS wünschenSwerth ersch-uie.,, für ' feil er al» hundert Jahren dort b-stand«pa» R"ch «n- auf gleichen Grundlagen beruhende Crunmal- atslcktist um so interessanter, al» g-genwärliffaNstlk herzustellen. Arbeiten gleicher Art Md seitens der ^ 'in. starke Bewegung für und gegen da''-lst-n europäischen Staaten, namentlich .n England. La indet und weil e» mehrne politisch-rankreich. Italien, Belgien bereit» seit einer Re.he bt. in dem TabakSmonopol den llrque 2^«» unlcrnmnmen und veröffentlicht worden. Um owis a Weisheit schen. Warum habe» di solche euch,e.tl.che Statistik zn erreichen war dor- ^ onopol auf den Philippinen ausgegeben u'fist der Weg betreten worden, daß d.e Bunde», »e '»beulung durch da« Mutterland l'Z über -men gleichmäßigen von ihnen zu be- Lünen gewöhnten Eolonie. wo -« do^g-uden Plan verständ,atenwobe. f-dech Sammlungund »chenV^u "halten war al» in irgend -in^rb-.tun^de» Malens ! PhiliVäid ein- Gruppe don mehr al» lOO^waltungen die M.tthc.lung der nach dem vereinbarten ^ »nt«L,erh 10 größere befinden. Sie sind seh. laue b-rzustellend-n cr.m,nalstat.stischen Tabellen an d.e »r unLes etwa 7°. Millionen bestehende B« -'ch»-e-ntralstelle zugesagt haben so wird doch durch diese Lcch unter Andern, auch sehr fleißig mi «fahrungSw-.s- dem Inter-,,- de» Reiche» an e.ner nutz- bakSbahV darf nicht übersehen daß die Be-"'g-nden Ausbildung diese» Zw-.geS der Statist, auf d.e >g au,^tzssen. den noch ziemlich u>>eultivirtett7'". ?^l.gt: e» empfiehlt sich vielmehr d.e Cnm.nal- renen uL"ina-wandcrt-n Malayen. besteht. In?"s"' «,uh formell zu emem The.le der Reichs, aM.k zu er- 1873 wL den Philippinen Tabak im Werths'»' zuständigen Re.chsbehorde, tkO.000 tz auSaesührt. eine Summe, die im"' kaiserlichen statistischen An.t, zu übertrage». 1874 auh.000 Dollar» stieg. Allerdina« ent» Zur Bcurtheilung der neulichen Bezirksverein-rede de» >i«se Au^cht der Ergiebigkeit tenrr zahlreiche,^ngen Grafen Bi»marck wird die Thatsache al» nicht chtbaren t immerhin aber sollte man denkende Interesse erscheinen, daß sich der Reichskanzler durchaus daß I TabakStl für die spanische Regierung einöcht erbaut gezeigt hat von der AngrissSweisc, die seinem GrldGe war sß diese Geldquelle mit leichter Mühejohne beliebte. Man darf eine Wiederholung solcher^Stil Jahr! von oä hätte Er«, s« Iahrl Partei! die El samkei ferner Regie wirthsl Da» i leichter cher getzwerden können. E» sei Alle» utz-ungen, wie sie der wunderbare „Volksvertreter" zum^ Besten gedr-vaS Dessen Werth erscheint; Eben, für die nächste Zeit wohl al- «„»geschlossen be- vergepaß Spanien seit Anfang viesevchten. t» detzuplatz der meiste» und blutigsten Der Abgeordnete Bamberger hat sich in den Wahlreden - was paß deshalb da« Mutterland autz« Alzey und Oberingelheim unumwunden für zweijährige auch!entfernt die Sorgfalt und Niismerk-iienstzrit und Oesfentlichkeit de» Militairstras- mdech, die sie denselben schuldete: e» iflrichtSverfahren« auSaesprochen. WaS letztere anbe- Erwäg, ziehen, daß die so oft wechselnde^gt. so liegt weniger die Aussicht vor, ihr Anerkennung in 'systeme im» keinen gute« Einfluß aus ditznz Deutschland zu verschassen, al» vielmehr die Gefahr, daß ' che Ei»„g der Colonien aEben konnten): in dem letzten Winkel, wo sie noch besteht, in Daiern, steht iß die RegierungenSpanien« mitr Garau» gemacht werde. Die Versuche zurHcrstellung ühe eHr bedeutenden Gewinn »' * " au» demSe« einheitlichen MilitairstrafgerichtSverfabren« sind bislang Tabattnippol a Philippinen ziehen konnten; dazttch immer daran gescheitert, daß der König von Baiern kommt, « sich Institution in einem Leitraume votts die Oesfentlichkeit nicht Verzicht leisten zu können hundert «ren q hatte, daß keine Expropriationenflärt hat. lieber den Werth de» öffentlichen Ver- wehr vo»ommetzrdkn brauchten und den Bcwchnerrchren» hegt die össentlich« Meinung wohl kaum Zweifel; der Philihim v«; sonach jene schnwrzlichen Expcri», allgtzmein bekannt gewordenen haarsträubenden Fälle di- klung einer Bctrieb-wetze mit ffchn Althandl,ng der Untergebenen, welcke in Würz- lich snt waren. lrg abgehandrlt worden sind, können noch nicht au» dem hat zische Negierung da» LabaMmonopolltächtnisse der Mitlebenden verschwunden sein. Da» Volk rchtbtiseln abgeschasft! Man ist damit all seinen Schichten hat da- größte Interesse, daS keine»- 2 in Cuba gefolgt, wo schon vorig« blo« von Neugier eingcgeben ist. daran, zu wissen, wie d «Monopol avgeschafst wurde. Der >m Militairwesen aussieht. Der dichte Schleier des Dienst- Auf de» Tabak-monopol« aus den^imnisse« verhindert die volle Einsicht darein und bereitet , „r ! and. daß durch da« Monopol die c entstellten, ost sensationell gefärbten, oft abgeschwächtcn "»hi D chäftigte und im Anschluß daran »öen Vorschub. E» ist eine Angelegenheit von größter "A fast 1ges< -brige Bevölkerung in eine solche HUgkeit, daß die Di-ciplin und da» Strafverfahren in AbhLnglgkelfton mischen Regierung gerieth» daß'eremstimmung mit den RcchtSanschauungen der Nation zwischen Utr,gigkeit und der Sklaverei »ndhabt werde, denn andernfalls nistet sich eine ungerecht» wrnig Unwchhr bestand. Die Bewohner der igte Furcht und eine blind« Abneigung gegen da» Dkilitair» ilippinen tzen nicht ans, um die Abschaffung de» en ein, welche auf die Dauer giftige Früchte tragen niuß. »dniren, und man aab ihnen in Au» Kiel, 28. Juni, wird gemeldet: Da» demnächst zum "> man da» Mißlich« ihrer Lage uch unsere» Hasen» hier eintrcffende englische Reserve» r Andern auch wohl, indem man chwadrr unter dem Oberbefehl de» Herzog» von Edin» ltsernten Eolonie Vorbeugen wollte, g besteht au» den acht Panzerschiffen ..Hcrcule»", „Hector", einmal eine praktisch« Wirkung «tch^e". „valiant". „Desence", „Repulse", ,.Warrior"...Lord mente, bringt, s Und ans jenen' einer ähn! etwa SO ' Grund Philipp»»- gay Labat«monoi Spanien einmal «iuem Auist, Hier ha! de« Tabak» auch »och «a» ab«. wahrlich nicht ^sselb« läßt sich selbstverständlich Ird««^ und dem Avisodampser „Lively". Der hiesige Aufenthalt cht«puncten au« aufechte»; wenn s, Wger Annahme zufolge, in die Zeit vom 1l. bi« zum e in einer spanischen Eolonie di« Juli falle». Prinz Heinrich wird in den Rltnmen de« nah« gebracht hat. so daß di« jh« bewohnten Stavtschlofle«. da« Ossteiemvrv» wird . «von Geldmitteln leidende fpanifch« einem hübschen, geräumigen Easino den fremden Besuchern pceaiernng «> , »schasst hat, so iß die Idee de« sreundschaft erweisen, anßerdrm wird seiten« der letzteren r»bak«ml»«op°i allein «richtet. Um gerecht zu Festsichkeite» verschiedener »rt Fürsorge getroffen. Jeden »*» «« gwnwärti^ liberal« steh! nnsrrn Stadt zahlreicher tzreLdLbesuch ' " ' MK U °rÜsuv«i'd s'^M«ch- di- Gelegenheit mch lEaßillo, n. «i» ganze« Dutzwck der größt» Schlachtsä Zrit — denn vier der unsrigea treten noch hinzu — einmal beisammen zu sehen. Der ,^köln. Ztg." schreibt man au» Kiel: Verschiedene Zeitungen bringen die Nachricht, die befestigte Stellung von Düppel-Ä lsen sei ausgcgeben, deren Besatzung, Arnn- rung u. s. w. znr demnächfligen Uebersührung nach Kiel tercit» bestimmt. DaS heißt denn doch wohl der Znkunst etwas sehr vor^reisen. Bis zur Erhebung KiclS zu einer wirklichen Scesestililg, worunter selbstverständlich der voll kommene Schutz von der Landseite her einbegriffen gedacht werden muß, fehlt noch viel und höchstens werden vom Kaiser bei Gelegenheit seiner diesjährigen Anwesenheit die von den betreffenden militairischen Behörden bislang alS zur Befestigung geeignet befundenen Puncte in der Umgrenzung unseres HascnS besichtigt und danach die bezüglichen Pläne der endlichen Ausführung näher gebracht werden können. Diese Pläne mitsammt dem Nord- Ostsee-Canal zu verwirklichen, dazu gehört jedoch Zeit, und bis dahin wird schwerlich daran gedacht werben!, eine so oft umworbene, endlich mit schweren Opfern errungene und alS Flankenposition noch immer wichtige Stellung wie die von Düppel-Alsen auszugcben, wenngleich deren Wcrtb und Bedeutung dadurch wesentlich verändert worden ist, daß »vir jetzt über eine Flotte verfügen, welche ausreichend stark ist, um die Vcrthcidigung unserer Küsten — soweit diese über haupt die Ausgabe einer Flotte sein kann — zu bewirken. Der Hamburger Dampfer „Vandalia" von Hamburg nach New-?fork mit tausend Passagieren — also einschließlich der Bemannung mit etwa zwölshundert Seelen an Bord — ist von einem Unfall betroffen worden, der hoffentlich und voraussichtlich ohne weitere schlimme Folgen verlausen wird. DaS schwedijche Barkschiff „Oskar" hat die „Vandalia" am 26. Juni im 59. Grad nördlicher Breite und dem 15. Grad »restlicher Länge getroffen und ist von demselben um Hülfe angegangen worden, da der Schaft der Schraube gebrochen sei und daS Schiss demnach vollständig unlcnkbar treibe. Die Stelle, an welcher die „Vandalia" getroffen wurde, befindet sich einen Grad nördlicher alS die Pordküste von Schottland. DaS Schiff ist demnach in dem nordöstlichen AnSlaus des GolsstromeS nach der norwegischen Küste zu getrieben. Da die betreffende Meldung von dein Schiff „Oskar" erst am 28. in Glasgow gemacht werden konnte und mindestens .ncitrre zwei Tage vergehen, bis die sofort zur Hülfe ^?"grscndclen zwei Schleppdampfer die „Vandalia" treffen .»inen, so wird dieselbe voraussichtlich im 61. Grad nördlicher Breite gesunden werden und, hoffen wir, ohne an eine der Inseln in» Norden Schottlands angetriebcn zu sein. Die Passagiere find selbst im günstigsten Falle reckt zu be dauern. Die „Vandalia" verließ am 19. Juni Hainburg. Eie hätte also etwa am 1. oder 2. Juli in Ncw-?)ork ein- trcfsen muffen. Statt Dessen werden die Passagiere vielleicht acht Tage später in Hamburg landen, um von dort auS die Reise von Neuem anzutreten. Zu der Sorge um ihr Schicksal wird sich bei den Passagieren auch die Unbill des Wetters bcmcrklich gemacht haben. Meldet eine Depesche auch, daß daö Wetter in diesen Breitengraden bei besonders Hellen Nächten schön »var, so muß die Kälte doch empfindlich gewesen sein. Einzelheiten über die Zeit des Versagens des Schaftes fehlen. Doch muß derselbe unmittelbar nach dem Verlassen des englischen CanalS gebrochen sei». Die „Lnrcmburger Zeitung" schreibt, daß in der Stadt Unterschriften zu einer Petinon an den Gcmeinderath ge sammelt werden, um diesen zu veranlassen, sich für die Gründung eines Iesuiten-LyceumS in Luxemburg zu intcrcssirci». Ein solches Institut würde — so meint die genannte Zeitung — den ultramontaiien französischen Familien die Möglichkeit gewähren, ihre Söhne nach w»e vor von den Jesuiten erziehen zu lassen. Um etwaige Bedenke» der großherzoalichen Negierung zu beseitigen, soll dem Staats minister Baron Blockausen die Zusicherung gegeben worben sein, daß man luxemburgische Staatsangehörige von der Ausnahme in da- neu zu gründende Iesuiten-Institut auS- schließen würde. Die ,Ml». Ztg." meint: Wen» DaS richtig ist, so wüßten wir dazu nur ein einziges, allerdings vollkommen zutreffende- Gegenstück. Den eigenen Bewohnern von Wiesbaden, Homburg, Monaco war oder ist der Besuch der Spielhöllen ihrer HcimathSorte verboten, während die Fremden möglichst zahlreich angelockt wurden. DaS Glcichniß scheint u»S wirklich nicht zu hinken. Der von der niederländischen Teputirtenkammer be treffS der Canalverbindung Amsterdam» mit dem Rhein gefaßte Beschluß ist al» ein Sieg dcö Ministeriums van Lyndcn anzuschen. Die Amsterdamer Kaufmannschaft verlangte einen ganz neuen Canal, während daS Ministerium nur die Verbreiterung und Vertiefung des schon vorhandenen MmalS „de Keutsche vaart" in» Auge faßte. Ein »m Lause rer Debatte gestellter Antrag auf Einsetzung eines Unter suchungsausschusses fand nickt den Beifall des ÄrbeitSministers, und da Letzterer sogar die Rücktrittssrage stellte, so beschloß die Kaminer endlich, dem Rcgicrungsstaukpuncte beizutrctcn. Aus Pest wird un- vom 27. d. gemeldet: In Ugra, wo Tisza als Candidat ausgetreten, war die Wahl schlacht überau» heftig. Schließlich ist TiSza unter betau bendein Inbelgeschre» gegen Alexander Bölönyi durch- aesallcn. In Großwardein dagegen hat Ersterer über Bölönyi gesiegt, wa» zu einem wlithcndcn Faustkamps zwischen beiden Parteien Anlaß gab. AlS nämlich nach der Wahl die TiSza-Partei mit wehenden Fahnen, Musik und Eljengeschrci durch die Straßen zog, stürzte aus einer Quer straße und den benachbarten HauSthorcn die Bölönyi-Partei bervor und hieb auf ihre Gegner wuthentbrannt em! Die TiSza-Falmen wurden ihren Trägern entrissen und im situ zerfetzt. Nun entspann sich in den Straßen ein förmlicher Kamps, gegen den die Polizei sich machtlo» erwies. Es mußten drei Compagnien Infanterie einichreiten, die mit ge fällten» Gewehr die Straßen säuberten. E» soll über zwanzig Berunmtete. „aber", wie ein Oppositionsblatt „beruhigend" bemcrkt, „glücklicherweise keine Tobten geben". Auch in Arad ist e» zu einem heftigen Zusammenstöße gekommen, welcher da« Einschreiten der Truppen nothwendig machte. Einzelnheiten darüber fehlen noch. — Im Preß» pr»«eß gegen Verhovay. Redacteur de» „Függet» lenfeg", beschloß der Gerichtshof da» schwurgerichtliche Verfahren rinzustellen, bi« der Untersuchung«richter die Acte« und Urtheile der Militairgerichte geprüft, weiche über die Selbsthülf« der Osficiere Kvmelburg, Seemaun und Rüstow in Raab. Erlau und Klansrnburg entschiede« haben der Ansicht de« Gerichtshöfe« bildet da« Vorgehen Ossieiere gerade den Gegenstand der i« „Függellenseg erschienenen incriminirten Artikel und durch da» militair- gerichtliche Verfahren soll die ganze Angelegenheit endgültig erledigt »vorden sein. E» gewinnt also den Anschein, daß der ganze Preßproceß im Sande verlausen und Verhovay straflo» ausgchen dürste. Zwischen Frankreich und der Schweiz scheint sich ein kleiner Constict zu entspinnen. Die französische Regierung macht Miene, bei Annemassc in Savoyen Befestigungen an- zulcgen. Savoyen galt, al» cö noch zu Sardinien gehörte, al» neutrale» Gebiet, und Frankreich übernahm »ach der Annexion von Savoyen die Verpflichtung, keine Befestigung dort anzulcgen. Der Schweiz muß daran gelegen sein, dag diese Verpflichtung streng eingehakten werde, und der schweize rische Gesandte in Pari-, Dr. Kern, ist daher angeiviesen, den Bcsestigung-plänen Frankreich» entgegenzutretcn. Ob dieser Protest wohl genügen wird, die der Neutralität Savoyen» drohend« Gcsahr abzuwchren? Nicht nur in Italien, sondern auch in Spanien beginnen sich die Sympathien für Frankreich merklich abzukiihlen. Auch die Spanier rivalisiren auf dem Mittelineer nnt Frank reich, dem sic gleichfalls Vorwersen, daß cd allzu einseitig und ohne Rücksicht auf seine Nachbarn in Nordasrika vorgche. Hierzu kommt nun noch die Entrüstung über die neueste Kata strophe in Oran, bei der den spanischen Colonisten eine so traurige Nolle zuficl. Die Presse von Madrid ist empört darüber, daß die französische Verwaltung und KriegSleitung die spanischen Ansiedler in Algier so völlig unvorbereitet und wchrlo» den Ueberfällen Bu-Amema'» und seiner wilden Horden prei-gegebcn habe. Hunderte von Spaniern wurden »icderaemetzelt und in die Gefangenschaft geschleppt, »nd weit größer noch ist die Zahl Derer, die sich durch die Flucht retten und ihre Besitzungen im Stich lasten mußten. Die spanischen Blätter machen die französische Re gierung für den erlittenen Schaden verantwortlich und dringen mit großer Heftigkeit auf Entschädigung. Wie dem „TempS" au» Madrid gemeldet wird, bereitet denn auch die dortige Negierung eine Note an da» französische Cabinet vor, m welcher unter Hinweis ans die Vorgänge in Algier die Er wartung ausgesprochen wird, Frankreich werde die davon be troffenen Spanier angemessen entschädigen. Bon französischer Seile wird dieser Forderung entgegen gehalten werden tönnen, daß die in Spanien wohnenden Franzosen, die in den Car- list>o7riegen Schaden litte», bis zum heutigen Tage vergeblich ans lsntschädiaviig gewartet haben. Doch wird die französische Negierung sictt wohl um deS lieben Friedens willen gen seben, die spanischen Ansprüche so generös wie mögl befriedigen. Ein Telegramm der „Köln. Ztg." meldet ans Tu 27. Juni: In Calle, westlich von j^airoan, griffen die ^ daS Karawanserai an und plünderten eS; dabei kam e» mehreren Todten und Verwundeten. In Sebi, dem Gi deS Barbier» von Mohamcd, fand eine Versammlung > Zelastämme Hammama und NeslaS stall, welche dem Gouv: »cur von Kairoan eine Anzeige zugchen ließen, daß sie b schloffen hätten, die Araber zu plündern, welche Freunde dc Franzosen oder Anhänger de» Bcy seien. Ecndlingc vo». Tripolis verbreiten, daß in Tripolis 5009 Türken gelandet seien und in Tunesien einrückcn würden, um die Franrosen zu vertreiben. Zwischen GabeS und Sfax wurden die Lcle- araphenstange» abgcsägt. I» Ssax beschworen die Einge borenen einen Bund gegen die Fremden. DaS Panzerschiff „Alma" ging nach Ssax und GabeS in See. Der Stamm der ZclaS griff den Kaid in seinem Zelle an; der Kaid wurde von seiner Dienerschaft vcrlheidigl und eS gelang ihm, sich zn retten. Mehrere ZclaS wurden getödtet oder verwundet. Der Bcy schickte SpahiS ab, um die Missclhäter zn bestrafen. Im Proccß Most ist. wie schon mitgctheilt, nunmehr das Urthcil gefällt worden. Am Mittwoch Nacknlittags gegen 3 Uhr verkündete der Oberrichter Lord Coleridge daö Urtheil über Johann Most. Er erörterte dabei ein gehend die beiden. Most zur Last gelegten Vergehen: erstens die schändliche Verleumdung de» Zaren, wofür daS Gesetz Gcsänaniß scstsctze; dann aber auch noch das schwerere Ver geben der Aufreizung zur Ermordung, woraus früher nach englischem Recht Todesstrafe stand. Der Richter erklärte, er glaube, daß Most ernstlich znr Ermordung anfrcizte, und hätten die Geschworenen den Angeklagten nicht der Gnade empfohlen, so würde er, der Richter, ihn zu Zuchthaus ver- urthcilt haben. Allein wegen der Empfehlung der Geschwo rene» vkrurtheile er den Angeklagten Johann Most nur zu sechzehn Monaten Gesänaniß mit harter Arbeit. Als nach dieser Urtheilöverkünvuna Most ins Gesängniß geführt wurde, sagte er, indem er sich zur Richterbank wendete: „Anders wäre es in Rußland auch nicht gekommen." . . . Aus Belgrad kommen Gerüchte über einen dort bevor stehenden Cabinetswechsel. welche indcß von den Wiener Blättern dementirt werden, denen freilich die Wiedcrbcrusung Ristitsch'S an die Spitze des Ministeriums kaum erwünschl käme. Zweifellos ist aber jedenfalls, daß die serbische Oppo sition große Anstrengungen macht, uin das gegenwärtige Ca- binct zu beseitigen. Man behauptet auch' überdies, Fürst Milan habe wahrend seiner jüngsten Anwesenheit in Peters burg dort Winke und Nathschläge erhalten, welche aus einen CabmelSwechsel in Belgrad abziclen. Die im Proceß Abdul-Aziz in Konstantinopel Anae Nagten und Verurtheilten Md: Mid hat Pascha, E' Gouverneur von Aivin, die beiden Schwäger deS regierend Sultans, Nuri und Mahmud DscheUaleddin, wel bekanntlich als Gatten kaiserlicher Prinzessinnen den 5 „Damad" (Schwiegersohn) führen; sodann Fahrt Er-Kammerer des Sultan» Abdul Aziz, die Majore schib und Ali Bcy. die Palast-Osficicre Said undcx.i, Bev, der Ringkämpfer (Pehliwan) MustapHa und V>Lon Waldhüter Mustapha Dschezairli und Ackm-schim den weiteren Angeklagten liegt der Ex-Grvßvczier gewesene Ru sch di Mehemet Pascha krank, und wird tzo er sich Schcik-ül-ISlam Kbairullah Efendi in Mckl^x KricgS- befindet, abgeurtheilt werden, während der gesiichr unter minister Hussen» Avni sich bekanntlich ^ Mulessaris den Lebenden befindet und Turkhan B/ft (st. von Tekke, wieder aus freien Fuß gesetzt r 2i>r mhWischen SewegE^^,,, Tin Petersburger CorrrfpondciA p<»h Esc im An- diesem Blatte. Erst wenige rar/Witt'heilungrn e» aii»- schlnß an meine letzten sprachen, die Gefahr für Nutz wirklich groß werden, wenn. heutige Ordnung müsse Km Nih,li«mnS geftmze. V)
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