Suche löschen...
Dresdner Nachrichten : 27.12.1923
- Erscheinungsdatum
- 1923-12-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-192312270
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19231227
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19231227
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1923
- Monat1923-12
- Tag1923-12-27
- Monat1923-12
- Jahr1923
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 27.12.1923
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
«3. Jahrgang. AK 3S7 Donnerslag. 27. Dezember 1923 Gegründet 18SS Diohtootchstgr «»chrtchl«, Lr«»«. g»n>Ipr»«hrr - Sammelnummrr 22 2.1- Mr V»<d1s^nr«<d,: so 011. Dezug5»Del)ühr »— «.> v»« Di» «ui»?»» »»rd»» «ick «»ldin-w k»r»ch«i: «X »mi»,U>»» »> mm «,»u» 3»«l» lu P>A, Hr »umo^r, LP«. Ya»,l>»«,n.-»>,»« und Sl»lI»N9».uch» «kn» <4sl^2lZ5K' zökkijk. s»k»«> »utz^k-lk «PI», In» «mm drei!» V»I0am»r,z» ira P>c>.. ,«d»»d»>» «OPI» 0>»r »»»»düdr s VI». A»»«. «ullilg» ,«»»n vörauid«-«-!. Einzelnummer AX> Milliarde, M. «»ldn>-w k»r»ch»M! dx »MI»,U>,» »> mm «,»«» M»t«»ft»»ir« 2 8/40 n «»rl-, »,n 0l»»,ch » »»Ich«»! I» V.«ch»ch^»M. 10«» »«,»«» «achdnich nur »U »«mich« Vu»»»»«n,,d» t.«,»»»n», Dochr.', «ulLIft» - U»»»rl«»,l« DchrlllMiL« »xrdm mch, »uIWwadN. Ae deutschen BorsWge in Paris. Präzise deutsche Vorschläge über die Regelung -es Wirtschaftsverkehrs mit dem besetzten Gebiet. — Der passive Widerstand Frankreichs. — Eine Weihnachlsrede -es Reichskanzlers. — Die StrasanirSge des Anklagenoerkreters im Düsseldorfer Schnpo- prozeh — Die Koalillonsschwlerigketten -er sächsischen Sozialdemokratie. — Deuizelos reist nach Griechenland. Lar «VÜÜ8 vlraiiül slir das besetzte Gebiet.! Verl in, 26. Dez. Die bculschcn Geschäftsträger in Paris und Brüssel haben bci ihrer neue» Demarche vom! v. Dezember die vor» ch läge der Ncichsregicrnugl Air die Herstellung eines ModnS vivendi in den besetzten Gebiete« näher präzisiert. Wie bereits von der Agencc Havas »ud der Agencc Beige gemeldet wurde, handelt cs sich dabei um die Krage des WirtschastsverkehrS der besetzten Ge» biete «it dem unbesetzten Deutschland und mit dem Ausland, «n» Geld, und Währungssragen. insbesondere die Errichtung einer rheiuisch-wcstsälischeu Notenbank, um Kragen der Rhein» is-issahrt und des Eisenbahnverkehrs, sowie endlich um Kragen der allgemeinen Verwaltung und Gesetzgebung. Die beiden GeschästSträger haben im Anschlust au die Besprechung eine Auszeichnung über diese Kragen überreicht. Der srau, »bsllchc Ministerpräsident und ebenso der belgische Austen» «lnister haben versprochen, die Aufzeichnung:» zu bcant» «orten, nachdem darüber eine Verständigung zwischen Paris »nd Brüssel und. soweit noch andere Alliierte beteiligt seien, auch eine Verständigung mit ihnen erzielt sei. lW. T. B.s Die sranzjstsche Presse über den deutschen Schritt. Paris, 25. Dez. lieber den gestrigen Schritt dcS deut- fchenGcschäftsträgerS Botschaftsrats v.Hocsch beim Ministerpräsidenten Poincars schreibt der diplo matische Redakteur der Havas-Agcntnr, nachdem er fcstgcstcllt hat, dast völliges Stillschweigen über den Verlauf der Unter, redung seitens der französischen Negierung gewahr» wird, man könne wohl annchmcn, dah die deutsche Negierung »llusche, das» die Zollschranke, die das Nnhrgeblct und das Rheinland vom nichtbcsetzten Deutschland trenne, ebenso »trschwindc wie die SingangSzülle. die beim Eintritt inS Re» setzungsgebict erhoben würden. Was die WährungS- krage anbctrcffe, habe man in Berlin die Gefahr erkannt, die «ine Lösung unter Ausschluss der deutschen Negierung nach sich ziehen werde, besonders wenn die Nheinisch-WcstTällsche Emissionsbank unter Beiscitcschicbung deutschen .Kapitals ge» gründet werde. Was die Wicdcrcinstcllung der nusgcwicscncn Beamten onlange. werde namentlich die Miebcrzulassung ber Eisenbahner und der Schisser verlangt, um den Eisenbahn- und BtnncnschisfahrtSnerkchr zu verbessern. Alle diese Bor. schtäge müsite» des näheren daraufhin geprüft werden, in welchem Maste sic die Wiederherstellung dcS Wirtschaftslebens in den besetzten Gebieten und die Nrparationszahlungcn er- leichtern sollten. Man könne sicher sein, dass die Kabinette »oa Brüssel und Paris, durch die Erfahrung gewitzigt, alle Sarantien erarcisen würden, um nicht durch verfrühte Mastnahmcn den W rt des Pfandes zu schmälern, daö Belgien und Krankrcich im Nnhrgcbiete genommen haben. Achnliche Gedanken werden auch von einigen anderen vlättern, so namentlich vom „Figaro", zum Ausdruck ge- bracht, ber in etwa» positiverer Form erklärt, da» deutsche Manöver l!i ziele daraus hin. Krankrcich dir Pfänder wieder zu entreisten. — Der „Mat in" beurteilt den deutschen Schritt in anderem Sinne, wenn er sagt, es sei natürlich, datz die deutschen Industriellen ohne Behinderung mit den auswärtigen Märkten Handel treiben wollen, von denen das nichtbcsetztc Deutschland der wichtigste sei. sWTB.s Paris, 25. Dez. Pvincarü empsing heute Lei, sranzüsi- scheu Delegierten bet der NcparationSkommission Bart hon und den tschechoslowakischen Minister deS Acnstcrrn Bcncsch. Die amerikanische Derlrelung tm Nepkoausschuh. Paris, 25. Dezember. Zum dritten amerikanischen Dele gierten für die von der NcparationSkommission cinzusetzciido UnlcrsuchungSausjchüssc ist von amerilaniichcr Seile Henry Robinson, Präsident der Nationalbank von LvS Angele» und Kalifornien, auSersehen. Robinson soll dem UntcrsnchungS. auSscbust über die kapitalslncht angeboren. Nach der „Ehi. cago Tribüne" ist er einer der angesehensten Bankier» in den westlichen Staaten und genicstt den Nus einer Autorität. Dr. Stresemann an den französischen Botschafter. Die franzüsische Separatistenhilse in ber Pfalz. Berlin, 24. Dez. Ter NcichSministcr des Auswärtigen Dr. Stresemann hat am 2l. d. M den sranzüsischcn Bot schafter Herrn de M ärgerte empfangen und dabei vor. nehmlich die Zustände in der Pfalz zur Sprache gebracht, die bereits Anlas, zn zahlreichen Protesten bci der französischen Negierung gegeben haben. Dr. Etrrscmann hat diese Pro- teste dem Botschafter gegenüber wiederholt und als weiteres Material dein französischen Botschafter eine umsaiigrcichc Aufzeichnung ltbersandt, worin der Nachweis erbracht wird, das, in der Psalz ein planmöstigeS Zusammenarbeiten der separatistischen Banden und der Bcsatzungsbehürden vvrlicgt, was sich insbesondere ans der Erklärung ergibt, die der fran zösische Delegierte am 2t. Dezember gegenüber der Beamten, schast von LudwigShascn abgegeben hat »nd dir aus die An- erkennnng der Separatisten a!» Inhaber der Staatsgewalt hinanSlänst. Schlief,lich hat Dr. Stresemann nachdrücklich die unverzügliche Wiederherstellung vertragSmätzigcr Zu» stände in der Pfalz gefordert. iW T B.s Verhaftung des Bruders Vr. Helfferlchs durch die Separatisten. Der Bruder de» Abgeordneten Hctsserich, Bcsibcr einer bekannten Trikvtsabrik tn Neustadt a. H.. August Heisse- rtch. wurde von den Separatisten verhaftet, offen, bar als Repressalie für die Verhaltung zweier Separatisten im unbesetzten Gebiete. Die Strafanträge in der Düsseldorfer Justizkomödie Todesstrafe gegen Dr. Grützner beantragt. Düsseldorf, 25. Dezember. In der heutigen Verhandlung gegen die Schupo, die mit den Plädoyers ausgcfiillt war, bc» «utragte der Anklagevertreter Selen für Dr. Grützner, Welcher rS fertig gebracht hatte, an einem Nachmittag so vicfe Opser zu verursachen, wegen Mordes die Todesstrafe, für die «hwescnden Angeklagten Leutnant Max S>.yer. Obertent» »ant Bo den st ein, Polizeikommissar Esch er die Höchst» ftrasc, lebenslängliche Zwangsarbeit. Kür Ober» lentnant Pohl, der die Hauptoerantwortung trage, beantragte er die Zwangsarbeit, ebenso für Hauptmann Psesscr. Kür Oberleutnant Hübner und für Hauptmann Patzlack lässt der Etaatüanwalt die Anklage auf Totschlag fallen Kür Leut» »ant Bogt hält er die Anklage nicht ansrccht. Bezüglich der Schupo überlähi er dem Gericht zu urteilen, welche Strafen zukämcn. EwcrS hat einen Franzosen mis,handelt und dafür eine exemplarische Strafe verdient. Kür de» städtischen Polt- zisten Krieg beantragte er eine hohe Gefängnisstrafe. Kür den Stadtsckrctär Ncukirchcu lässt er wegen nicht genügender Be weise die Anklage fallen. Der Artist Königs habe einen Menschen mtschandclt. Kür den Schlosser Engels lägen mtl» derndc Umstände vor. Kür den Major Engel und Hauptmann Winckelmann überlaste er wegen der widersprechenden AnS- sagen dem Gericht die Entscheidung. Der Anklagevertreter schloh sein Plädoyer mit dem verlangen ctncS gerechten Urteils. lW.T.B.s Freispruch der Anarchisttn Derlon. Paris, 24. Dez. Nach achttägiger Verhandlung hat daS Schwurgericht dcS Seinc-DcpartcmcnlS heute die A n - archistin Ger mal ne verton, die im Januar dieses Jahres den Führer der EamelotS du Noi Mariuö Plateau in den NedaktionSräiimcn der „Aktion Kran^aisc" erschossen batte, sreigesprochcn. lW.T.B.s Russisch-sranzösisÄe Anrikiheruna? Moskau, 25. Dez. Stckloss führt in der „JSwcstlsa" einen von Herbettc im „Tcmps" vcrüsscutlichten Artikel über die Möglichkeit einer r u s i t s ch - s r a n z ü s t s ch c n Annähe rung aus eine Anregung seitens der französischen Ne- gierung zurück. Er bcgrnsst das von Herbctte erwähnte Gleichläufen d,r politischen Interessen Nusstands und Krank- reich», das bei sst ^'-' tcn afghanischen Zwischenfall besonders um Ausdruck >-r «n? en sei. Steklofs deutet Herberte- chwcigen über a>.,i nrch die Verstaatlichung und Beschlag »UM« französischen Kapitalisten zugcsttgten Schaden alü französischen Verzicht auf Entschädigung. Her- bcttcS Anerkennung der Saivirlgesetzgebiing sei ein wesent- licher Fortschritt in den vcrhaiidlnngsinögiichkeitcn. Sein Vorschlag, die russischen Kriegsschulden gegen den Sillsstand durch die Iiitcrpcttaltoncn der Alliicricn verursachten Schaden anSznglcichcn, sei trotz deS NebcrwIcgcnS des letzteren immer hin diskutierbar. Für Nusiland unmöglich sei die von Her bei»? aesordcrte Garantie der Integrität der rnistichen Nach- barländcr. Ferner müsse Nusstand dir Anerkennung der vorkriegSichnldcn von der Gewährung einer graste- ren Anleihe gbhüngtg machen, und es erwarte hierüber eine französische Gegcnänstrriing. damit Verhandlungen an- gcbahnt werden könnten. sW. T. B.s Mussolini Triumphator. Monte Notondo. 24. Dez. IMeldnng der Agcnzla Stcfani.i In Gegenwart von verschiedenen Mitgliedern der Negierung, Zivil- nnd Militärbehörden. deS Generals Ni ec tollt Garibaldi, Abgeordneten, Delegationen und einer riesi gen Menschenmenge fand hier die feierliche Enthüllung einer Marinortascl zur Erinnerung an die Zuiainincnzirhung der Schwarzhcmdrn am 28. Oktober 1V22 statt. Mussolini, der tn der mit Flaggen und einem Triumphbogen ge- schmückten Stadt mit grobem Jubel empfangen wurde, hielt bet der Feierlichkeit eine Rede, in der er sagte: Ich habe durch die Teilnahme an dieser Feier daS erste Jahr meiner harten NcgierungSarbctt würdig abschlieben wollen. Kaum vierzehn Monate sind seit den Tagen ver- flössen, in denen hunderttausend Echwarzhemden, aus allen Gegenden Italiens hcranmarschicrrnd, sich um Nom sammel ten, bereit, alles hinzngebcn und alles zu wagen. Gerade tn Monte Notondo begann eine neue Seite unterer Geschichte, und cS ist nicht ohne tiefe Bedeutung, das, der Sohn des Hel den zweier Welten, der General Nicciotti Garibaldi, an dieser Feier teilnimmt. Die Gegenwart dcS General» Nicctotti Garibaldi ist ein Zeichen dafür, das, zwischen der Garibaldia- Nischen Ncbrrliefernng. die der Stolz und der Ruhm Italiens ist, und der Aktion der Echwarzhemden nicht nur kein Gegen- satz besteht, sondern ein geschichtlicher idealer Zusammenhang vorhanden ist. Unsere Gegner versteifen sich vergeblich ans ihre kleinen Manöver. Wir haben die Pflicht, sic zn be- kämpfen. Wenn der Vormarsch der Schwarz- Hemden die Sk ation nicht befreit hätte. Io wäre Italien sehr wahrscheinlich in Elend « n d Ruin gestürzt. Wir sind bereit, unserem Gegner die Hand hin.znstrecken unter der Bedingung, das, die Hand dieses Gegner» unbewassnet ist und uns mit dem Geiste aus- richtiger Loyalität gereicht wird. Eine politische Weihnachtsrede des Reichskanzlers. SVrlln, 25. Dezember. Zn Beginn der heutigen Radio- stunde tm Vvxhansc ergriff Reichskanzler Marx daS Wort zu einer groben politischen WeihnachtSaistprnchc. in der er daS Weihnachiüsest von eins« der heutigen Not gcgcnübcrstcllte und u. a. anssührtc: Wir sind verarmt, so verarmt, bah Hundert»insende deutscher Volksgenossen schon froh sein werden, wenn sie an den Wcihnachtütagcn durch die zahlreichen WohlsahrtScinrich- tungcn dcS In- und Auslandes einmal in die Lage komme« werden, sich satt zn essen, ihren Hunger zu stillen. Am Wct^> uachtötagc sollen wir dankbar derer gedenken, die Millionen unserer verarmten Volksgenossen eine Mahlzeit und ein gemeinsames Beisammensein in warmen Räumen bieten. Wir müssen danken den edlen Menschen, die io Holland und Däne mark, in der Schweiz und in der Tschccho-Llowakci. in Schweden und Norwegen, in Oesterreich und Amerika, die allenthalben in der Welt geopfert haben für da» darbende deutsche Volk, für die Acrmstcn der Armen, die mit dem Hiingcrtvde und mit hciintUckisclrcn Seuchen ringen. Wir banken auch den Tculschstämmigcn in den verschiedenen Welt, teilen »nd in den dentsäien Nachbarländern, das, sie mit ihrer LtebrStäiigkeit ein so herrliches Beispiel gegeben und in so vielen, die bisher gleichgültig oder unwissend waren, die Er- kcnntiilS der deutschen Not geweckt haben. Diese Hilfsbereit schaft herzlich Denkender in allen Ländern der Weit ist wie ein Lichtzeichen. daS unS Hassnnng lenchtci in der Finsternis. Aber »rvtzdcm Ist der wahre Frieden noch fern, allzu fern. Heute noch schmachten Tausende und aber Tausende unserer dentsche« LaudSlente in finsteren Gefängnissen, i fern von ihren Angehörigen, ohne WeihnachtSbanm, ohne Weih« nachtssrcudc, weil sie ihr Vaterland nicht zu verraten oder zn schädigen vermochten, weil sic deutsch waren und ihre Pflicht taten alS Deutsche. G radc unter den Lichtern dcS Weihnacht-. , baumS wollen wir aber auch ferner derer gedenken, die ihr Dentschsein, ihre Pflichttreue alv deutsche Beamte und Bürger vertrieben hat von Hanü und Hof. die heute irgendwo, fern von den Angehörigen in engen Räumen oder in kalten, nn» freundlichen Notwohnungen nntergekommen sind, deren Familienmitglieder in Gesängniss n schmachten oder von ihnen getrennt sind durch sciudlichc Willkür. Diesen Deutschen, die in Zeile» grösster Not ihrem valcrlaiidc die Treue bewahrten, die alle» Hingaben, um ihm treu z» bleiben, ihrem Deutschtum und ihrer Pflicht, diesen wackere», hochherzigen Landsleuten gilt unser WeihiiachlSgruli- Trübe Weihnachten werden eS auch noch ssir viele, leider allznvicle andere sein. Der deutsche Mittelstand, der einst Weihnachten sorglos feiern konnte, ist znsammcngcbrochcn. In viele» Angestellten-, Arbeiter- »nd Vcamtensamllien wird keine reine WeihnachtSsreiidc herrschen, weil Kündigung und Erwerbslosigkeit sie befallen haben. t!4 Millionen Voll erwerbslose gibt es im unbesetzten Deut'chland. Dazu last L Millionen Kurzarbeiter. Hinzu komme« noch die etwa 2 Millionen Vollerwerbslosen im besetzten Gebiet und wohl ebenso viele Kurzarbeiter. Noch nie war die Zahl derer, die kein tägliches Brot verdienen konnten, gröstcr. Schmerzlich für alle Bcirvssenen ist auch der veamtciiobban. Die Ne- gierung aber musste ihn beginnen und ich liabe dem zn- gestimmt, weil eS nach den Zeiten der Inflation-Wirtschaft galt, den NcichShanShalt wieder ans eine solide Basis zu bringe», weil eS galt, den sonst unfehlbar drohenden Staats- zusaminrnbriich norznbengcn. Wollte die Regierung die Sanierung der kranken Volkswirtschaft erreichen, so muhte sie rigoros die Lösung zweier Ausgaben durchführen. Sie musste grösste SparsamkeitSpolitik treiben, also den Beamtcnapparat verringern, nnd die Gehaltssätze der Beamten ans das Eristcnzminlmum herabsctzcn und sic musste anderseits für neue Ein» k li n s t e sorgen- So entschlossen wir nn» zu, Erschllcstung neuer Strner» a n e l l e ». Wir sind uns im klaren darüber, dah die neuen Stenern dem Volke schwere Lasten auscrlcgrn und datz sie einen Eingrlss in die Substanz mit sich bringen. Wenn wir aber den Staat retten wollten, sa nmsstcn wir solche Mah. nahmen durchführen. Ohne den Staat keine Ordnung. In der Stadt, ans dem Lande kommen die schweren Steuern, die wir nnS haben nnfrrlegen müssen, dem Staatsbürger wieder durch die Aufrcchl.'rhaltuiig staatlicher Ordnung zugute. Da» mögen alle diejenigen kreise bcdcnicn, die zurzeit die neuen Stcncrvcrordnungc» brutal finden. Nicht allein durch innere Mastnahmen kann aber eine Saiiicrnng erreicht werden. Sehr wesentlich wird ein« Gesundung der deutschen Verhältnisse von antzcu her bedingt werden. DaS deutsche Volk und die NeichSrcglrrung wolle» den NcparationSverpslichtiingen wriimöglichst Nachkommen. Wenn man uns freilich ln unseren wirtschaftlich pro» duktiostcn Gebieten an Rhein «nd Ruhr nicht srcl arbeiten lässt, nnd wenn man gewaltsam produk tive Wirtscknistscntsaltnng In jene« Gebieten behindert, bann wird eS nicht möglich sein. NcpargtlonS- leistiingcn zu vollbringen, wie eS lonst möglich wäre. Wo durch Bajonette wirtschaftliche Resultate erzielt werbt» sollen, wirs diese Arbeit nie erfolgreich und vcrdienstbringenb gestaltet iverdcn können. Nicht mit Escwalt und Unterdrückung lässt sich PrvdultivnShebung und Wirtschaftlichkeit «rrrlcheW
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite