Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 05.07.1881
- Erscheinungsdatum
- 1881-07-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188107055
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18810705
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18810705
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1881
- Monat1881-07
- Tag1881-07-05
- Monat1881-07
- Jahr1881
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- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 05.07.1881
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Erscheint täglich früh 6'/. Uhr. Ledaction und Lrprditiou JohanneSgasse 33. Sprechstunden drr Urdartion: vormittag« 10—12 Uhr. Nachmittag« 4—6 Uhr. I tt» eto«ktand«cr M»nutkil»t» mich» sich dir «rdaclto» »ich« »rrbtndlich. >««at«e »er für die nächstfolgende Nnnnner deftimmtr» Inserate an Wochentage« »iS S Uhr Nachmittag», an Tonn» und Festtagen früh bi« /,V Uhr. In den Filialen für Ins.-Annahme: Ott» <lk«M, Uiliversitötsstraße 22, tont» Lösche, Katharinenstraße 18, p. nur »t» '/,» Uhr. WMM,TagMatt A«zeiger. Organ für N-Iitik. L-calaeU>ick>te. .Handels- nndGeschäftsverkehr. ^18k. Dienstag den 5. Juli 1881 Anflage 1VSS0. Ädormnntntspreis viertrlj. 4'/, Ali.» tacl. Brinaerlohn 3 Mk., durch die Post bezogen 6 Mk. Jede einzelne Nummer 25 Pf. Belegercinplar 10 Ps. Gebühren für Extrabeilage» ohne Postbesürderung 39 Mk. mit Postbesürdernng 48 Mk. Inserate 6aespaltene Petitzeile 20 Ps. Größere Schriften laut unserem Preis- verzeichniß. tabellarischer Satz nach höherem Tarif. Nerlamen unter den Kedactionsstrich die Spaltzeile bO Pf. Inserate sind stet« an die Expedition zu senden. — Rabatt wird nicht gegeben. Zahlung prnouumernwlu oder durch Post nachnahme. 75. Jahrgang. Amtlicher Theil. Bekanntmachung, die Kohlensnhre« für die Gasanstalt betr. Die in der Zeit vom l. September l88l bis einschließlich den St. August 1882 erforderlichen Koblensnhren und zwar von ca. 424,000 Ctr. vom Thüringer Bahnhofe und von ca. 233,000 Ctr. vom Bahnhof der SlaatSbahn am Bayerischen Platz« bis in die Gasanstalt sollen im Ganzen oder gethcilt an den Mindestfordernden, jedoch mit Vorbehalt der Auswahl unter den Submittenten und jeder sonstigen Entschließung Vergeben werden. Die Bedingungen sind im Bureau der Gasanstalt einzu sehen, die Offerten aber längsten- dt» zu dem I«. Juli d. I., Abends « Uhr, versiegelt und mit der Aufschrift: „Kvhlenfuhren" ver sehen an die Nuntiatur der RathSstube abzugeben. Leipzig, den 2. Juli 1881. DeS RathS Deputation zur Gasanstalt. Diebstahls-Bekanntmachung. Gestohlen wurden allhier erstatteter Anzeige zufolge: 1) drei Stück Plattglocken, eine halbrunde von Messing, eine etensolch« von Eisen und eine flache, ebenfalls von Eisen, ferner zwei Stück neue Rodehacke» ohne Stiele, au« einer verschlossenen mllerabtheiluug in Nr. 1b dtr Alexanderstraße, innerhalb der letzten 14 Tage; 2) sechs Stück halbleinene Oberhemden mit glatten leinenen Einsätzen, unter den Einsätzen gezeichnet mit ^lst. 8.", zwei davon außerdem noch mit der Firma: „1>elcker1tr, Lelprlg" versehen, au- einer Wohnung in Nr. 10 der Grtmmaischen Straße, am SS. v. Mts.; 3) ein Regenschirm mit schwarzem, geriestem Ueberzug, schwarzem Gtock und Haken, sowie mit einer schwarzen Quaste, au- einem Tanzlocal in der Centralstraße, am 26. v. MtS. Abend-; 4) ein Paar kalblederne Halbstiefeln mit rothem Futter, von einem Handwagen, welcher in der Ritterstrabe kurze Zeit unbeaus- sichtigt gestanden hat, am 27. v. M. Mittag«; 5) ein Taillenrock von schwarzgestreiftem Stoff, zweireihig, mit schwarzem WollatlaSsuttrr, au« einer Wohnung iu Nr. 8/10 der Hatnstraße, am 28. v. M. Mittag«; 6) eine weiße Vatistschürze mit Stickerei, von einem Trocken plätze am Windmühlenwege zu derselben Zeit: 7) eine Geldsumme don 28 in Silber und Nickelmünzen — in ein rothe« Taschentuch eingebunden — au« ei-em Fremden zimmer einer Wirthschaft in der Ulricb-gasse am 28. v. M.; 8) eine Anzahl ausländische Vogel: »in Paar sogen, Vül- vül», «in Paar Eardinäle, sechs Stück Kanarienvögel. 28 Paar Mädchen, serner ca. bO Stück kleine Nonneuvögel» ein grüner Papagei und ein Paar Sittiche, mittelst Einbruch» au« einem Geschäft-local in der Schillerstraße 1/2, in der Nacht vom 27. zum 28. v. M.; S) ein goldner Nina mit blauem Stein, au- einer Wohnung in Nr. 11 der Tauchacr Straße, am 29. v. M. Nachmittags; 10) eine Partie getragene Arbeitssuchen, Vrderhosen, Röcke, Unterjacken und blaue Schürzen, au« einer Baubude in der Harkortstrabe, in der Stacht vom 29. zum 30. v. M.; 11) ein schwarzseidener gemusterter Sonnenschirm, mit schwarzem Holzstab und daran befindlichem stühlernen Kettchen, a>< einem Borsaal in Nr. 1 der Canalstraße, am 30. v. M. Bormitbg»: 12) ein Billardball von Elfenbein, au« einem Rkstatrationt- local in Nr. 12 der Hoben Straße am 1. d. M. Abend«: 13) ein Anzug» bestehend au« Rock, Hose und Weste von dunkelgrauem. kleingewürfelten Stoff, au« einer Wohnung « Nr. 3 der Schloßgafse, am 2. d. M. Nachmittag«: 14) eine silberne Ehlinderuhr mit Goldrand und Secunde, geriefter Rückseite, in der Milte mit einem wappenühnlichen Schildche» — an der Zahl 12 im Zifferblatt ist ein Stückchen auSgesprungen—nebst einer daran befindlichen dreitheiligen Haarkette mit Goldoeschlag. aus einem Restaurationslocal in Nr. 23 der Kreuzstraße, am 8. d. Mt«, in den Morgenstunde»; 1b) ein langer hellgrauer Eommerüterzikhrr, einreihig, mit grauem Wollatlasfutter und einer rechten äußeren Brusttasch: — in einer Tasche befanden sich ein Paar gelbe Glacäha»dsch»he der Halleschen Straße, 12 in aus einem Fremdenzimmer in Sir. der Zeit vom 1. bi« 3. d. Mt«.; 16) eine silberne Ehlindernhr mit Goldrand und Sekunde, geriefter Rückseite, in der Mitte mll wappenähulicher Deruerung, nebst einer kurzen Stahlkette, an welcher sich eine in Silber ge faßte Bärenklaue befunden hat, ferner ein rothlederne« Geld täschchen mit gelbem SchlSSchen, mit 1 Mark 70 Pf«, in kleiner Münze, mittelst Taschendtebstahl» im Johannapark, in der Nacht vom 3. zum 4. d. Mts.; 17) eine Geldsumme von 15 Mark, in fünf Thalern, au« einer Schlafstube in Nr. 15 der Sophtenstraße, in der Zeit vom 1. bi« 3. d. Mt«.; 18) ein Sommerüberzieher von grauem Stoff, mit schwarzem Sammetkragen, zwei Reihen Knöpfen und schwarzem Wollatla«. futter — in den Taschen befanden sich ein weiße- Taschentuch, gezeichnet 0. und zwei Schlüssel — auS dem Borsaal einer Wohnung in Nr. 5 der Ritterstraße, am 3. d. MtS. Etwaige Wahrnehmungen über den Verblieb der gestohlenen Sachen oder den Thäter sind bei der Lriminal-Abtheilung de« Polizei- AmtS ungesäumt zur Anzeige zu bringen: auch bemerken wir noch bezüglich dcS Diebstahl- »ub 8, daß der Geschädigte ans Ermitte lung de» Diebe» und Wiedererlangung der gestohlenen Vögel eine Velohnnng von 1VV Mart auSgesetzt hat. Leipzig, am 4. Juli 1881. Da» Poltzet-Antt der Stadt Leipzig. vr. Rüder. Hohlfeld. Am 12. Mai ». o., Abend- um S Uhr, hat sich in dem hiesigen Gasthause „Zum Dessauer Hof" ein seiner Persönlichkeit nach unbekannter Mann erhängt. Derselbe hatte zwei Tage daselbst übernachtet und sich iu da« Fremdenbuch als „B. Braune, Schlaffer au« Weimar", eingetragen. Alle Diejenigen, welche Auskunst über die Person de« Tobten zu geben vermögen, werden ersucht, sich ungesäumt hier zu melden. Leipzig, am 2. Juli 1881. Da» Polizei»Amt der Stadt Leipzig, vr. Rüder. Signalement: Alter: 28 bi« 80 Jahre: Größe: 1.72 Mir.; Haare: dunkelblond; Augen: grau: Nase: stumpf: Mund: klein; Zähne: vollständig; Kinn: rund; Gesicht: rund: Gestalt: untersetzt. VeNeidet war der Tobte mit einem dunkelblauen Stoffrock, brauner Hose und Weste, schwarzem Filzhut. einem Paar rindS- ledernen Stiefeln, einem Paar grauen wollenen Strümpfen, einem wollenen Hemde, leinenem Vorhemde und einem Schlipse. In den Taschen fand sich ein weiße« Taschentuch, Ll gezeichnet, und eia leere« Portemonnaie. Bekanntmachung, die LandtagSwahl in» I. and HI. Wahlkreis Leipzig betreffend. Im I. und M. Wahlkreise der Stadt Leipzig, welche in die in der Anfuge T enthaltenen Wahlbezirke eingetheilt worden sind, findet die Abgabe der Stimmzettel für die mittelst Verordnung vom 7. Juni ». o. auf den IÄ. Juli d. I. ausgeschriebene Wahl eineS Abgeordneten für jede« Wahlkreis zur II. Kammer der Ständeversammlung in dem in der Anfuge bei jedem Wahlbezirke ausgcsührlen Wahllvcale während der Zeit von 10 Uhr Vormittag- ununter brochen bis Nachmittag- 3 Uhr statt, wovon wir hiermit die Stimmberechtigten benachrichtigen. Leipzig, am 4. Juli 1881. Wahlvorsteher de» IU Wahlkreis«»: R. F. Schmidt, Schuldirector. Stavtrath Loui- Seyfferth. Professor Fr. Hosmann. Rechtsanwalt vr. Günther, vr. Lohse. Stavtrath Ludwig-Wolf. D D l e de» I. Wahlkreise«: Finanz»Assessor vr. Fischer. Rechtsanwalt vr. Pansa. Stadtrath Schmidt-Söhlmann. Franz Stickel. Emil Stuck. Wahl kreis. lll. Wahlbezirk. > 1. 4. 3. 1. ^3. ' ,4. -S u- «e K «. Straßenthetl. W a h l l o c a l. Burgstraße, An der l. Bürgerschule, Gewandgäßchen, Grimmaische Straße. Kupsergäßchen, Magazingaffe, Neumarkt, PeterSkirchhof, PeterSstraße, Preußergäßchen, Plcißenburg, Schillerstraße, Schloßgaffe, Schulslraße. Sporergäßchen, ThomaSgäßchen, ThomaSkirchhos, Univer- sität-straße Barsußgäßchcn, Böttchergäßchm, Brühl, Kl. Fleischergaffe, Goldhahn- aäßchen, Gvthestraße, Halle'sche Straße, Katharinenstraße. Klostergaffe. Markt, Nasckmarkt, Nicolaistraße, Nicclaikirchhof, Parkstraße, Plauen- scher Platz, Plaucnsche Straße, NeichSstraße, Rltterstraße, Salzgäßchen, Schuhmachergäßchea Am Exercirplatz, Ebcrhardtstraße, Gr. Fleischergaffe. Hainstraße, Hum boldtstraße, Keilstraße, Löhr'S Platz, Löhrstratze, Lortzingstraße, Ncu- kirchhos. Nordstraße, Parthrnstraße, Psaffendorser Straße, Theater gaffe, Thcaterplatz, Töpserstraße, Uferstraße, ?)orkstraße, Ltzgnerstraße Berlinerstraße, Blücherplatz, Blücherstraße. Erlcnstraße, Eutritzsch« Straße, Gerberstraße, GothischeS Bad, Packhosstraße AugustuSplatz 3., 4., 5. und 6., Bahnhosstraße, Georgenstraße, Winter gartenstraße Arndlstraße, Brandvorwerkstraße, Fichtestraße. Kaiser-Dilhelmstraße, Albertstraße, Bayerische (Straße, Brandwea, Brauftraße, «Llisenstraße, Floßplatz, Fürstenstraße, Hohe Straße, Lützowstraße, Sckletlerplatz. Schletterstraße, Schleußigerweg, Sidonicnstraße, Sophienstraße. Zeitz« Straße Kl Burggaffe, Emilienstraße. Härtelstraße, Harkortstraße, Müfilgasse, Münzgaffe, Obstmarkt, PeterSsieinweg, Plcißengaffe Windmühlengaffe Bismarckstraße, Davidstraße. Hauptmannstraße, Hillerstraße, Johanna- Park. Marschnerstraße, MoscheleSstraße, Plagwitzerstraße, Sckreber- straße, Schrebergäßchen, Schwimmanstalt, Sebastianbachstraßc, Diesenstraß« Aleranderstraße, Alter Amt-Hof, Centralstraße, Colonnadenstraße, Dorotheenstraße, Elstcrstraße, Erdmannstraße, MendelSsohnstraßc, Moritzstraße. An der Pleiße. Promenadenstraße, Rudolfstraße, Seiten straße, Weststraße, Zimmcrstraße . . . Auenstraße, Canalstraße, An der alten Elster, Färberstraße, Fleischer- Platz. Frankfurter Straße. Fregestraße. Gustav-Adolphstraße, Jacobstraße. Leibnizstraße, Lessinastraße. Naundörfchen. PoniatowSkystraße. Ran städter Steinweg, Rosenthalgaffe, vor dem Rosenthalthorr. Waldstraße Trietschl«'» Restauration. alte Nicolaischule. Eldorado. Hotel du Nord. Enke'S Restauration, Wintergartenstraße 1l. Brandbäckerei. Berein-brauerei. Stadthau-, Obstmarkt 3 Restauration Sek.-Bachstraße 10 Tonhalle. Italienischer-ürhw/ Bekanntmachung, 2«abltreiS Leipzig betreffend. die Landtagswahl im ll- ano Verordnung vom 7. Juni b«. I». die Ergänzungswahl Nachdem das königliche MlnNtermm teSJnnern ^ ausgeschrieben hat. so machen wir hierdurch bekannt. ... v!. N Kammer der Ständeversammlung aus den l2 v^ Wahlbezirke eingetheilt haben, und veröffenllich« L L ÄWL di------ - - -- zugleich in der Ansuge (5- ^ . jede» ^ ^ D Der Rath der Ltadt Leipzig vr. Georgi. Nitzs, Btzsche. Wahlbezirk Straßentheil I. NI. 3. ThomaSkirchhos, U>uv«Iltätsst^ AgZy- «LLzL- ^ »- 'S C) 2. L 8 4. Neukirchh.. Norvsir.. ^ i ^ u.^ki'tr Theatcrq.. Theaterplatz, Topferstr., Usnstr., ^orkstt.» B«iiner Str.,' Blüch-rpl ' Erlenstr. Eu- tritzsch« Str., Gerberstr.» GothischeS Bad. Pack AuSuSPlätz 3. 4. 8 u. 6. Bahnh°fstr.. G-°rg-nstr.. ArMstr.?Brandvorwerkstr., Fichtestr.. Kais^Wühe'^m- Str.. Kochstr.. Körncrstr.. Kronpnnrstr M'ch maan- straße. Ntoltkcstr.. Sch-nkendorsstr.. SUdstr.. Straße L Alberlstr., Baiersche St.. Brandw«. Braustro- Slisen- straße. Floßplatz. Fürstenslr.. Lohestr.» LützowB^. Schlctterstr.. Schlelterplatz. Sa!leußtg« Weg, Sl- donienstr., Sophienstr., Zeitz« St^ . - - - Kl. Burgg.. Emilienstr.. Härtelstr.. Harkortstr.. Mühl- gaffe, MUnzg.. Obstmarkl, PeterSstcinweg, Plelßeng.» Windmühlenstr - - ' BiSmarckstr.. Davidstr., Hauptmannstr . H'llerstr.. Joyannapark, Marschn«s'tr.. MoscheleSstr.. PI"g' Witz« Str.. Schrcberstr., Schreb-rg., Schwlmmanst., Scbastianbachstr.. Wiesenstr. . . . 6. Alcxandcrstr., Aller AmtShof. Ccntralstr.. Colonnadenstr.. D°rothcc»str.,EIsterstr.,Erdmannstr.,McndelSsohnstr., Moritzstr., An der Pleiße, Promenadenstr., Rndolphstr., Seitenstr.. Weststr.. Zimmerstt. . . . . - - - Auensir.. Canalstr.. An der alten Elster. Färberstr., Fleischcrplatz, Frankfurt« Str., Freaestr., Gustav- «dolphstt., Jacobstr.. Leibnizstr.. Lessingstr.. Naun- dörschen, PoniatowSkystr., Ranstädter Stcuiweg. Nosenthalg., B. d. Roscnthalthore, Waldstr.. . . Name de- Wahlvorsteher» Nanie dcS Stellvertreter- Hr. Stadtvercrdn. Finanz- Affeflor vr. Fischer. He« Apotheker vr. L. Lößn«. Herr RecktSanwalt vr. Pansa. He« Privatmann M. Bollrath. He« Stadtrath Schmidt- Söhlmann. Herr Gewerbekammer» Secretair Herzog. Hr.Seifenfabrikant Stickel. Herr Stadtverordneter Generalagent Stuck. Herr Direktor Haffe. Herr Schuldirector vr. Helm. Herr Schuldirector vr. Schmidt. He« Archivar Sauer. Herr Stadtrath Seyfferth. Herr Stadtverordneter Buchdruckereibesitzer Bär. Herr Stadtverordneter Prof. vr. Hofmann. He« Glasermeist« Brümmer. He« NechtSanwalt vr. Günther. He« RecktSanwalt vr. Seelig. ' He« Hofrath vr. Lohse. He« Bankbircctor Körn«. Herr Stadtrath Ludwig- Wolf. He« Stadtrath Becker. Nichtamtlicher Theil. Leipzig, 5. Juli. Die wegen Mitschuld ander Ermordung des Sultans Abdul Äziz anaeklagten Pascha-, darunter Mibhat und Mahmud Damat Pascha, sind zum Tode verurthcilt worden, entgegen dem Antrag des Staatöanwalts, welcher nur Ge- Lngnißstrase verlangt hatte. Dieser StaalSproceß hat seine ehr mysteriösen Puncte und man scheint cs hier mit ein« encr Proceduren zu thun zu haben, welche in despotisch regierten Ländern zuweilen unternommen werden, um die Regierung unter dem Scheine dcS Rechts von unangenehmen Gegnern zu befreien. Zunächst ist in dem Processe keineswegs bewiesen worden, daß Abdul Aziz wirklich gewaltsam getödtet wurde, denn die als Sachverständige berufenen Aerzte haben fast einstimmig erklärt, daß Abdul Aziz durch Selbstmord gestorben sei. DieS Gutachten stellt die ganze Anklage in Frage; denn wenn Abdul Anz durch Selbstmord gestorben ist, kann doch Niemand als sem Mörder angeklagt werden. Selbst angenommen, eS wäre erwiesen, daß der Sultan durch Mördnhand gestorben, so wäre damit noch lange nicht be- wiesen, daß Midhat Pascha und Genoffen die Schuld daran trügen. In der That sind die Schuldbeweise gegen Midhat und Genossen äußerst schwach, aber türkische Richter haben starke Nerven. DaS Gutachten der Aerzte wird einfach ignorirt, weil eS die ganze Anklage umwerfcn würde: man verweigert dem Angeklagten Midhat Pascha, die Zeugen zu verhören, die er benannt, und eS wird ihm brüsker'Weise daS Wort abgcschnillcn! Tas scheint denn doch eine abge kartete Sache zu sein und eS will unS bedünken, daß dieser HochvcrrathSproceß eine Machination von den Feinden Midhat'« ist. welche dm kühnen Reformer auf diesem Wege beseitigen wollen. Allerdings steht Dem entgegen, daß sich unter den Angeklagten auch Mahmud Damat Pascha befindet, der niemals zu einer Rcformparlei gehörte, der im Gcgcnlheil stet« einer der hartnäckigsten Vertreter de« alten System« war. nach welchem die Türkei durch Sultanslaunen, ScrailS- lntriguen und durch die Zügellosigkeit der Paschas regiert wnden sollte. Man glaubt zwar nicht an eine Hinrichtung der Bnurtheilten, allein eS ist Thatsache. daß die Heirathen von zweien der an geklagten Pascha« mit Schwestern de« Sultan» aufgelöst worden sind. Ohnehin läßt sich kaum denken, daß der Präsident de» Gerichtshofes gegen Mibhat so versahrm wäre, wie eS geschehen ist. wenn « nicht besonderen Befehl dazu gehabt hätte. Auch war Midhat der Ueberzru- aung, daß die Zeugen falsch geschworen hätten. ab« als « sie befragen wollte. um sie de« Meineid- zn überführen cwÄ verweigert. — Kein Zweifel. man will beseitigen und eS wird sich frage», ob man Gcsäng- niß oder Verbannung dazu für auSrcichcnv erachtet, oder ob man ihn mit dem Galgen oder dem Henkerbeil aus ewig stumm machen wird. Auf alle Fälle aber wird Midhat. 2 wenn er vor einem schmählichen Tode bewahrt bleiben sollw von der politischen Bühne verschwinden und die Türkei wird der ihre Sache mit Geist und Muth zu führen wußte und der zugleich seinem Krält' u'n.i ""ä'ü richtigen Weg zeigte, auf dein es zur inner« Kräftigung gelangen kann — d,e Reform. Dieser tavsere und hochsinnig- Mann fällt nun den Einflüsterung« von Eunuchen und anderem Serailklüngcl zum Opfer, weil man im Serail diesen kühn« Neuerer fürchtet und so Mancher seine Lotter-Existenz z» verlieren glaubt, wenn Midhat wird« ans Ruder kömmt. Daher auch die plötzliche Untersuchung fünf Jahre nach dem Tode von Abdul Aziz und nachdem man bisher die ganze Afsaire mit Stillschweigen übergangen hatte. Abdul Hamid wird sich indessen keine Sympathie damit «werben, wenn n Midhat dem Henker ohne Gnade verfall« läßt. Denn bei diesem Processe ist so stark aufge tragen Word«, daß auch die Türken begreifen, woher der Wind bläst. Wie man jetzt ganz bestimmt hört, war eS in der aller- neuesten Zeit nicht sowohl daS eigene Befinden, welches den Fürsten BiSmarck veranlaßte, seine Abreise nach Kissing« von Tag zu Tag zu verschieb«, als vielmehr da- Befinden Europas. Zur selben Zeit, wo Gras Wilhelm BiSmarck das große Wort gelassen aussprach, daß der politische Himmel seit langer Zeit nicht so wolkenlos gewesen sei wie gerade da, als er (allerdings nicht zu Europa) sprach, stiegen von manchen Seiten Bcsorgniß «regende Welk« als Anzeichen von mehr als ein« Krisis auf. Es ist denn auch gar nicht so unwahrscheinlich, daß .die Idylle in unserem Auswärtig« Amte sehr bald unterbrochen wird, sei eS, daß Graf Hatzseikt, sei eS, daß Fürst Hohenlohe den UnterstaatSsccretair vr. Busch in der Leitung der Geschäfte ablöst. In untcrrichlclcn Kreisen Berlin» macht man kein Hehl daraus, daß sich der Einfluß de- wieder auf der Bühne erschienenen Grafen Jgnatiesf in dem Berhältniß der Mächte zu einander immer deutlicher zeigt. Auf« Neue hat der geschickte Jntriguant an der Newa ocm kranken Mann am Bosporus die Schlinge um den Hals geworfen und zieht nun ganz unmcrklich, aber um so unab lässiger an derselben. Kein Anderer als Jgnatiesf ist eS. welcher den StaatSvroceß in Konstantinopel cingcleilet hat, durch welchen Midhat Pascha weiterhin unmöglich gemacht werten sollt«; kein Anderer als er reizt und drängt die Pforte, daß sic gegen daS Vorgehen Frankreichs in Afrika von dem auS- gchöhltcn Clantpunct de- alle Gläubigen umsaffenden Kalifats a»S protcstircn solle. Während die Türkei einen Theil ihrer Streilkräste im West« verzettelt, hofft Gras Jgnatiesf im Osten um so bessere Geschäfte zu machen. Die großbulgarische Krisis ist nur vertagt, die griechische Armee kann stündlich in die Action treten. Gründe genug, um die vollste Wachsamkeit hcrauSzusordcrn. Es ist unter solchen Umständen sehr wohl verständlich, we-halb neuerdina» wieder Mehr, als man für nöthig hielt, von der „expaniiven" Mission Oesterreichs im Orient die Rede war und warum dem österreichischen Ge neralstabschef eine d« preußisch-deutschen ganz analoge Stellung gegeben werden mußte. Nun ist freilich von der Meldung eine- österreichischen Blatte« Nichts bekannt, daß Fürst BiSmarck den dringenden Wunsch zu erkennen gegeben habe, den Baron Haymerle in Kissing« zu sprechen. Doch hält man die Mittheilung als in den Thatsachcn selb« be gründet und ist deshalb keineswegs geneigt, sie ohne bestimmtere Anhaltspunkte zu widerlegen. AuS Berlin, 3. Juli, schreibt man unS: Die nicht eben zahlreiche, aber durchgängig den bestgestellten Classen angchöiige amerikanisch« Colonie Berlin- ist durch die Nachricht von dem Mordansall in Washington in die höchste Bestürzung ver setzt worden. DaS Dunkel, welche» über Ursprung und Zweck dcS Attentates auf den Präsidenten Garficld sich auSbrcitet,
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