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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 12.07.1881
- Erscheinungsdatum
- 1881-07-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188107128
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18810712
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18810712
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1881
- Monat1881-07
- Tag1881-07-12
- Monat1881-07
- Jahr1881
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 12.07.1881
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Organ siir Politik, Localgeschichte. Handels- nnd Geschäftsverkehr. Auflage L«,SS0. ZU«um»e»t«rei, Viertels. 4^/, ^ inel. vrinarrlohn b Mk^ d«rch die Post bezogen S Mk. Jede einzelne Stummer Sb Pf. Betegrrrmplar 10 Pf. Gebühren für Extrabeilage» «h»e Postbesörderung 39 Mr. «tt Postbesörderung 48 Mt. Inserate Saespaltene Petitzeile SO Pf. Größere Schriften laut unserem Preis» verzeichniß. LabeNarischer Sah nach höherem Tarif. Uertmne« unter den tlktartidnostrich die vpaltzeile SO Pf. Inserate sind stet, an die GrPeiitta» zn sende». — Rabatt wird nicht gegeben. Zahlung praennmsranäo oder durch Post- uachnahme. ^-193. Dienstag den 12. Juli 1881. 75. Jahrgang. Amtlicher Theil. Aernfprechverbindungen für Leipzig. Durch Verfügung dcö Herrn StaatSsecrctairö de, ReichS- ostamts bin ich ermächtigt worden, mit der Einrichtung dcS rrnsprechbetriebeS für den Privatverkehr in Leipzig Vorzü gen. sobald von einer genügenden Anzahl von Theilnehmern lndende Erklärungen vorliegcn. Die Vororte Ltadeuau - Plagwitz, Reudnitz mit Renfchöuefeld, Schönefeld. Selleryausen und Arcu sellerhause«, GohliS und Eutritzsch werden in das Fernsprechnetz für Leipzig mit ausgenommen. Diejenigen Personen, welche sich dcS Fernsprecher- alö Verkehrsmittel bedienen und zu diesem Zwecke ihre Wohnungen, GeschäftSlocale, Fabrikanlagen re. an das hcrzustellcnde Fern sprechnetz bezw. an die in dem Posthauö am Augustusplatz emzurichtcnde Vermittelungsanstalt angeschlosscn zu sehen Wünschen, wollen sich dieserhalb schriftlich an die Kaiserliche Ober-Postdircction hiersclbst, oder während der Vormittags stunden persönlich an die Abtheilung IV der genannten Obcr- Postdirection wenden — (Poslhaus am AugustuSplatz, Ein gang von der Poststraße, 3. Stockwerk) — woselbst die nähere Auskunft über die bezüglichen Einrichtungen sowohl, als auch über die Bedingungen der Theilnahmc erlhcilt wird. Leipzig, den 7. Äuli 188l. Der Kaiserlich« Ober-Postdirector. Walter. Aucliolis-Vekanntmachililg. Im AuctionSlccale des Unterzeichneten Rathcs, Gerber- Pratze Rr. 10, Hof 1. Etage, sollen am IS. Juli 1881, Vormittags 0 Uhr 2 Schrcibsecrctairc, 3 Kleiderschranke, 3 Nähtische, SophaS, Wand- nnd Taschenuhren, 1 größere Partie Kleidungsstücke, 1 goldncr Ring rc. rc. den Meistbietenden öffentlich versteigert werden. au Leipzig, am 2. Juli 1881. Der Rath der Stadt Leipzig. l)r. Georgi. Nüster. Vrkanntmllihilng. Die Herstellung des KieösußwegcS aus der Berliner Straße ist vergeben und werden die unberücksichtigt gebliebenen Herren Bewerber hiervon in Kcnntniß gesetzt. Leipzig, den 5. Juli I88l. Der Rath der Stadt Leipzig. I-r. Georgi. Eichorius. Sie-ßahls-Vekanntmachimg. Gestohlen wurden allhier erstatteter Anzeige zutolge: 1) Ein bproc. PsanVbrief der Allgemeinen Deutschen Credit Anstalt, Ser. II, Lit. 6, Nr. 3672, über 100 Thlr., liebst Talon und Coupons, aus einer Wohnung in Nr. 35 der Windmühlen straße, in der Zeit vom 1. April bis 30. Juni; 2) ein kleines Opernglas von Elfenbein, nebst schwarzem Fut- teral, aus einem RcstaurationSlocal in Nr. 28 der Kalharinenstraße, am 18. v. M. Abends. 3) ein MannSlaquet von schwarz, und rothcarrirtem Stoffe, mit einer Reihe Knöpscn und schwarzem WoUatlassiiltcr, — in den Taschen befand sich ein braunlederncS Eigarrrurtui mit neu- silbernem Bügel, sowie ein blauseidenes Taschentuch, — aus einer Wohnung in Nr. 16 der Reichöftraße vom 14. bis 19. v. Mts.: 4) ein Sommerüberziehcr von dunkelbraunem gerieften Stoff, mit einer Reihe verdeckter Knöpfe, Scitentaschen mit Patten und schwarzem Wollatlasfutter, aus einem Lehrzimmer ia Nr. 19 der Ilnivcrsitätsstraße, am 20. oder 21. v. Mts.; 5) ein Geldbetrag von 5 Mark, in kinem Mark- und zwei Zweimarkstücken, aus einer Schlaskammcr in Nr. 12 der Thalstraße, am 28. v. Mts. Nachmittags; 6) ca. vier Dutzend Paar Messer und Gabeln mit schwarzen Griffen, thcilS „Zill's Tunnel, Louis Trcutler", IhcilS „Ernst Graul" gezeichnet, auS einem Restaurationslocal in Nr. 7 der Klostergassc im Laufe der letzlvergangeuen vier Wochen. (Aus Ermittelung des Diebes ist eine Belohnung von 10 ausgesetzt.) 7) eine Stockflinte und eine amerikanisch« Windbüchst, aus einer Gartenabtheilung am Bairischen Bahnhof, in der Nacht vom 2. zum 3. dss. MtS.; 8) eine grün und weiße Flagge mit schwarzem Stab nnd ver goldetem Knopf, eine ebensolche, schwarz, weiß und roth, mit gleichem Stab und Knops, von einem Neubau an der Fichtestraße, in der Nacht zum 3. zum 4. dss. Mts.: 9) ein Paar kleine goldene Ohrringe, blau emaillirt und mit Glöckchen, einem vierjährigen Mädchen in der Emilienstraße am 4. dss. Mts. Mittags aus den Ohren genommen; 10) ei» Paar und ein einzelner goldener Ohrring, runde Fa;on, mit rothen Steinen, zwei kleinen Mädchen auf dieselbe Weise und zu gleicher Zeit in der Plaawitzer Straße; 11) ein Kinderbett mit weißem Uebcrzng und ein Kopfkiffen mit geblümtem Ncberzng, aus einem Kinderwagen, welcher in der Hau4slur des Grundstücks Nr. 10 der Gustav Adolsstraße gestanden hat, am 4. d. MtS. Nachmittags; 12) ein Frauenmantel von schwarzem Tafft. mit Atlas und Fransen besetzt, aus einem Vcrkaufslocal in Nr. 51 der Nürnberger Straße, am nämlichen Tage; 13) ein Paar rindsledcrne Halbstiefeln mit kalbledernen Be sätzen und Topvclsohlcn mit Zwecken beschlagen seinem 11jährigen Knaben gehörig), aus der städtischen Schwimmanstalt, am gleichen Tage Abends. 14) eine Geldsumme von ca. 2V in div. Münze, mittelst Einbruchs aus einer Wohnung in Nr. 10d der Turnerstraßc, in der Nacht vom 4. zum 5. ds. MtS.; 15) drei weiße Kopskiffenüberjüge und ein ebensolches Hand tuch, gez. k. aus einem Fremdenzimmer in Nr. 9 am Grimmai- sche» Steinwcg, vom 5. bis 6. dS. MtS.; 16) eine Uyrkette von Haaren, starke- Geflecht, »rit goldenem Schlößchen, auf welchem Anker, Kreuz und Herz und die Buchstaben k. 8. eingravirt sind, ans einem GeschäftSlocale in Skr. 38 der Gerberstraße, am 6. dS. Mts. Abends; 17) eine Geldsumme von 47 >il in zwei Kronen, einem Fünf Markstücke, sechs Thalern und zwei Zweimarkstücken, aus einem Par terrelocal im Hose des Grundstücks Nr. 41 der Hohen Straße am 7. dss. Mts. Vormittags. 18) Ein Paar Hosen von braungestreistem Stoff, mit blau- und wcißgestreiftem Bundfulter — in den Taschen befand sich ein altes Portemonnaie mit 6 Inhalt, sowie ein Taschenmesser — aus einer Baubude ans einem Neubau an der Ecke der Bairischen und Schenkendorfstraße, an demselben Tage. 19) zwei graiileincnc Säcke mit Lumpen gefüllt, au- einem Handwagen, welcher in der Grimmaischen Straße gestanden hat, am 8. d. Mts. Nachmittags: - - Bekanntmachung, die Landtag-Wahl im I. und III. Wahlkreis Leipzig betreffend. Im I. und III. Wahlkreise der Stadt Leipzig, welche in die in der Anfugc T enthaltenen Wahlbezirke eingelheilt worden sind, findet die Abgabe der Stimmzettel für die mittelst Verordnung vom 7. Juni a. c. aus den 12. Juli I. ausgeschriebene Wahl eines Abgeordneten für jeden Wahlkreis zur II. Kamnicr der StänkeversammUing in dem in der Anfuge bei jedem Wahlbezirke ausgesührlen Wahllokale während der Zeit von 10 Uhr Vormittags ununter brochen bis Nachmittag- 3 Uhr statt, wovon wir hiermit die Stimmberechtigten benachrichtigen. Leipzig, am 4. Juli 1881. Wah»vorst Dt« deS I. Wahlkreises: Finanz - Assessor vr. Fischer RccktSanwalt I)r. Pansa. Stadtrath Schmidt-Söhlmann. Franz Stickel. Emil Stuck. D her deS III Wahlkreises: R. F. Schmidt, Schuldireclor. Staktrath Louis Seysferth. Professor Fr. Hosmann. Rechtsanwalt vr. Günther, vr. Loh sc. Stavtrath Ludwig- Wolf. Wahl- kreis. m. Wahlbezirk 1. S L -8 K Z Straßentheil. W a h l l o c a l. Burgstraße, An der I. Bürgerschule, Gewandgäßche», Grimmaische Straße. Kupsergäßchen, Magazingasse, Ncumarkt, PeterSkirchhos, PeterSstraße, Preußergätzchcn, Pleißenburg, Schillerstraße, Schloßgasse, Schulstraße, Sporergäßchen, ThomaSgäßchcn, ThomaSkirchhof, Univer- sitätSstraße Barsußgäßchen, Böttchcraäßchen, Brühl, Kl. Fleischergasse, Goldhahn- oäßchcn, Göthestraße, Halle'sche Straße, Katharinenstraße, Klostergassc, Markt. NasckmarkI, Nicolaistraße, Nicolaikirchhos, Parkstraße, Plaucn- scher Platz. Plaucnsche Straße. Reichsstraße, Ritterstraße, Salzgäßchen, Schuhmachergäßchen Am Exercirplatz, Ebcrhardtstraße, Gr. Fleischeraasse, Hainstraße. Hum boldtstraße. Kcilstraße, Löhr'S Platz, Löhrstrage. Lortzingstraße, Neu kirchhof, Nordstraßc, Parthenstraße, Psasfendorscr Straße, Thcatcr- gasse, Tbeatervlatz, Töpscrstraße, Uferstraße, Aorkslraße, Zöllnerstraße Berlinerstraße, Blücherplatz, Blüchcrstraße, Erlenstraße, Eutritzscher Straße, Gerbcrstralße, GothischeS Bad. Packbosstraße Augustusplatz 3., 4.» 5. und 6., Bahnhofstraße, Gcorgenstraße, Winter- ' strl ' garten straße Arndtstraße, Brandvorwcrkssraße, Fichtestraße, Kaiser-Wilhelmstraße, Kochstraße. Körnerstraße. Kronprinzstraße, Mahlmannstraße, Mollke- ' ße. S' ' " ' straße, Schenkendorfstraße, Südstraße, Straße L Albcrlstraße, Bayerische Straße. Brandweq, Braustraße. Elisenstraße, Floßplatz, Fürstenstraße, Hohe Straße, Lützowstraße, Schlctierplatz, Schlettcrstraße, Schleußigerweg, Sidonienstraßc. Sophienstraße, Zeitzrr Straße Kl. Bnrggasse, Emilienstraße, Härtclstraße, Harkortstraße, Müblgasse, Münzgassc, Sbstmarkt. PeterSsteinwcg, Plcißengasse, Windmüblenstraße, BiSmarckstraße, Davidstraßc. Hauptniannstraße, Hillcrstraße, Johanna- Park, Marl'chncrstraßc, MoschclcSstraße, Plagwitzerstraßc, Scbrcbcr- straße, Cchrebergäßchen, Schwimmanstalt, Scbastianbachstraße, Wiesenstraße Alcpandcrstraße, Alter AmtShof, Ccntralstraße, Colonnadcnstraße, Dorotheenstraße, Elsterstraßc, Erdmannstraße, MendelSsohnstraße, Moritzstraße. An der Pleiße, Promcnadcnstraße, Rudolsstraße, Seiten straße, Weststraße, Zimmerstraßc Auenstraße. Canalstraße. An der alten Elster. Färberstraße, Fleischcr- vlatz, Frankfurter Straße, Freaestraße, Gustav-Adolphstraße. Iacobstraße. Lciknizstraße, Lessinastraße. Naundörfchen, PoniatowSlystraße. Ran städter Steinweg, Roscnthalgasse, Bor dem Rosenthalthore, Waldstraße Trietschler'S Restauration. alte Nicolaischule. Eldorado. Hotel du Nord. Enke'S Restauration, Wintergartenstraße ll. Brandbäckerei. ^ BereinSbrauerei. Stadthaus, Obstmarkt 3. Restauration Seb.-Bachstraße 10 Tonhalle. Italienischer Garten. 20) ein gelbpvlirtcr Stuhl mit Patentsitz, aus dem Hoframn des Olrundstücks Nr. 56 ain Peterssteinweg. zu derselben Zeit; 21) ein Lominerübcrzirher von schwarzgrau melirtem Stoffe, mit Scitentaschen, mit Patten und schwarzem Wollatlasfutter, mittelst Einbruchs aus einem Gartciihä»schen im großen Johannis- garte», vom 24. bis 2b. v. MtS.; 22) ei» Paar rindsledcrne Halbstieseln, neu besohlt und mit tiftabsätzen, sowie ein Paar gramvolle»- Strümpfe, fast neu, auS einer Baubude auf dein Neubau Nr. 22 der Plagwitzcr Straße, am 8. d. M. Nachmittags: 23) eine Pariie Arbeitssachen, Jacken, Hasen, Hüte, Mützen, Strümpfe rc., aus einer ebensolchen Bude eines Neubaues an der Harkortstraße, in der Nacht vom 8. zum 9. d. M.; 24) eine eiserne Plätte, der Griff mit rothem Leder umwickelt, nebst dazu gehörigem Stahl, aus einem GeschästSlocal in Nr. 26 der Nicolaistraße, am 9. d. M. Bormittags: 25) ein schmarzledcrncS Portemonnaie mit Stahlbügel, enthaltend ca. 4 in drei Markstücken und kleiner Münze, sowie einen Käuf- chein, aus der städt. Schwimmanstalt am gleichen Tag« Nachmittags; 26) ein schwarzer runder Filjhut mit braunseidenem Futter und dem Firmenstempel „Enge Leipzig" sowie ein grauseidener Regen- chtrni mit Naturstock, aus einem Restaurationslocal in Nr. 1 der Klostergasse am nämlichen Tage Abends. 27) ein Sonimerübrrziehrr von glattem schwarzen Stoff, fast i, mit einer Reihe verdeckter Knöpfe, schwarzem Wollatlasfutter und im Henkel der Name „X. Itedrincer" — in einer Tasche befand ich ei» wcißlcinenes Taschentuch, gez. 6. — aus demselben Local, zu gleicher Zeit; 28) ein kupferner Teckel von einer Tampfkochmaschinc, ea. 32 Cenliiiikier im Durchmesser, aus einem Fabriklocnle an der Mahl- mannstraße, am 9. d. M.; 29) ein Geldtäschchen von braunem Leder mit Messingschlößchen und einem Inhalte von 12 »i, in Fünszigpfennigslücken. aus einer Bodenkammer in Nr. 5 der Brandvorwerkstraßc, vom 9. bis 10. d. M. Etwaige Wahrnehmungen über den Verblieb der gestohlenen Sachen oder den Thäler sind bei der Criminal-Abtheilung deS Polizei- Amts ungesäumt zur Anzeige zu bringen. Leipzig, am 11. Juli 1881. TaS Polizei-Amt der Stadt Leipzig. vr. Rüder. Kneschke. Nichtamtlicher Theil. Leipzig, 12. Juli. Da» VerhLltniß zwischen Senat und Abgeordneten kammer in Frankreich wird immer unhaltbarer und die NXeforität des Senats scheint förmlich einen Bruch zwischen den beiden Häufen» Herbeisühren zu wollen. Bis vor Kurzem war das Vcrhältniß ein leidliches und wenn sich zwischen den beiden Häusern Differenzen ergaben, so verständigte man "ick, wie cö z. B. in der Aninesticsrage geschah. Aber als die esistenwahl in den Vordergrund der politischen Ereignisse trat, änderte sich da» Verhältmß. Der Senat schien sich auf die Seite der Regierung, resp. deS Präsidenten Grevy gegen Gambetta zu stellen, indem er die Listenwahl verwarf. Dieser Tage nun hat die Majorität keS Senats Herrn IuleS Simon einen Sieg gegen die Regierung verschafft. Man be greift. daß Herr IuleS Simon, nachdem für ihn kein Portefeuille übrig gewesen, sich zur Opposition gegen die Negierung gesellt hat, genau wie er früher Mitglied der Internationale wurde, als er glaubte, daß er dadurch Einfluß ans die Massen gewinnen und aus ihren Schultern emporsteigen könne; was ihm in der That auch gelungen ist. Nun buhlt er im Senat um den Beifall der Rechten. Schwerlich darf man annehmen, daß der Senat Herrn IuleS Simon einen Gefallen erweisen wollte, indem er ihm gegen die Regierung beistand; eS handelte sich vielmehr um eine Sache, bei welcher die reactionärc Mehrheit begierig die Gelegenheit zum Widerstand ergriff, als sie durch Herrn IuleS Simon dazu ausgesordert wurde. Es handelte sich um die allgemeine Schulpflicht, »nd wäh rend die Regierung in Ncbcrcinsiimmung mit dem Abgeord netenhause nnd auch dem Ausschüsse des Senats sich dafür erklärt hatte, daß man die Schule von den religiösen Zän kereien ffrei Hallen müsse, brachte IuleS Simon durch die Hinterthür eines Antrages wieder herein, was man glücklich beseitigt hatte. Man muß zugesiekcn, daß Herr IuleS Ferry selten eine bessere Rede gehalten hat, alS jene war, mit welcher er dem Anträge von IuleS Simon entgegentrat. Herr Simon hatte bcantraeft, die Zöglinge sollten in ihren Pflichten gegen Gott unterwiesen werden, während der SenatS- auSschuß »nv die Regierung gesagt haben wollten: „Unterricht in der Moral!" — die Streitigkeiten um diese Worte waren sonach nickt sehr bedeutend; Herr IuleS Simon aber nahm sie mit der Hitze 'eine» orthodoxen Priesters auf und eS gelang ihm, den Senat mit sich sortzurcißen. Der Antrag deS AuS schusses wurde abgelehnt und derjenige von Simon, wenn auch mit sehr geringer Majorität, angenommen, nachdem IuleS Simon gesagt, daß er „als Professor und als Re publikaner" dessen Annahme verlange. Sonach hat sich die Majorität deS Senats abermals in einen scharfen Gegensatz zu der Majorität der Abgeordnetenkammer gestellt. — Die Regierung gicbt sich alle Müsse, die Schule von der Kirche zu trennen, während ihr der Senat in diesem Bestreben ent- gegentritt. Man mag nun die Trennung der Kirche von der Schule znstimmend oder ablehnend ausfassen, da» aber wird man, wenn man gerecht urthcilen will, nickt leugnen können, daß die öffentliche Meinung in Frankreich längst für einen anti kirchlichen Liberalismus sich entschieden bat und daß die Ultramon tauen nur durch das große Geschrei, daS sie erheben, dieMeinung erwecken, sic seien in Frankreich noch eine Macht, die morgen, wenn sie nur wolle, eine klerikale Negierung entführen könne. Wenn die französischen Ultramontanen dazu im Stande wären, hätten sie eS sicherlich schon längst gethan. Wenn daher der Senat, resp. dessen Majorität, wie er nun gethan. Herrn IuleS Simon folgt und den Ultramontanen Heerfolge leistet, indem er die Trennung der Schule von der Kirche verhindern will, so bringt er sich in Gegensatz zu der öffentlichen Meinung, »nd da» ist in Frankreich für eine Körperschaft, resp. deren Bestand überaus gefährlich. Ohnehin ist der Senat eine unpopuläre Körperschaft, schon deShalv, weil er nicht auS dem allgemeinen Wahlrecht bervorgeht. Denn da» allgemeine Wahlrecht ist zur Zeit der regierende Factor in Frankreich. Der Ausdruck, oder wenn man will, die Verwirklichung und Verkörperung deS allgemeinen Wahlrecht» in Frankreich aber ist die Deputirtciikammer; in ihr liegt der Schwerpunkt staatlicher Macht. Faßt man die» Alles zusammen, so wird man ohne Mühe einsebcn, wie unpolitisch der Senat handelt, indem er die Ge legenheit ergreift, mit der Deputirtciikammer uneinig zu wer den und sich so z» sagen dem Willen deS Landes zu wider setzen. Mag man den Senat für überflüssig oder nothwendig aalten — durch de» Widerstand, den er der nun einmal vor- mndcnen Meinung de« Lande» entgegensetzt, wird er bei Niemandem einen Be»«« seiner Eristenzberechtigung liefern. Im Gegenthcil wird man seiner bald müde sein. Die Masse der französischen Wähler ist nunmehr gewohnt, von den par lamentarischen Körperschaften ihre Interessen vertreten, ihre Wünsche erfüllt, ihre Hoffnungen verwirklicht zu sehen. Wenn mn der Senat sich dem entgegensetzt, so wird seine Abschas- ung bald daS Feldgeschrei im Wahlkampfe sein und Herr IuleS Simon dürste dann einseheu, daß er seinen Collegcn im Senate einen schleckten Dienst erwiesen hat, alö er sic dam brachte, an der Verquickung der Kirche und Schule fest zuhalten. Auf diese Weise wird schicßlich die Revision der Verfassung von 1875, die man der Ruhe des Lande» wegen abgelehnt hat, unausweichlich werden, und IuleS Simon und Genosse», die so viel vom Vaterland sprechen, werden sich daS Verdienst zuschreibcn dürfen, bewirkt zu haben, daß das Vaterland, dem sie zu dienen vorgebcn, sich nickt in Ruhe und gemäß rer in Frankreich herrschenden öffentlichen Meinung hat ent wickeln können. Denn daran läßt sich nicht deuteln, daß Institutionen in Frankreich, die der öffentlichen Meinung ent« egen sind, sich nicht selten ändern, und DaS werden IuleS "imon und Genossen noch bei Zeiten erfahren. Mit kalter Verschlossenheit thut Herr v. Goßler die ersten Schritte in seinem neuen Amt als CultuSministcr. Ein ,aar nichtssagende Worte an die Räthe de« Ressort», dann In wochentanqe» tiefe- Schweigen, dann eine zwar vicl- agende, aber m ihrer knappen Kürze doch auch die Bahnen vorsichtigster Zurückhaltung scsthaltende amtliche Aeußerung über die Simultanschulen, da« ist Alle», waS die Welt von dem Nachfolger de- Herrn v. Puttkamer wissen würde, wenn sie sich damit begnügen müßte, ihn nur au» seinen eigenen Worten sich politisch zu „ronstruiren". Der Gegen ätz. in welchem er sich hierdurch zu seinem Amtsvorgänger teilt, ist interessant genug und wrrd auch für die Zukunft allem Anschein »ach maßgebend sein. Als Herr v. Puttkamer das Amt Falk'S übernommen hatte, wurde da» staunende Leuschland Zeuge einer Mittheusamkeit, einer überfließen- den Herzenöergießung, wie sie an einem Minister und nun gar an einem konservativen Minister» der ja nach der öffentlichen Meinung nicht sonderlich zu fragen braucht, bisher nicht erlebt worden. Da war die Einweihung de« CöSIiner Gymnasium» der Lulaß, Herrn 1)r. Falk da» Zrugniß eine» „strebsamen und be gabten Menschen" auSzustcllen, der nur eben seine Aufgabe nicht reckt begriffen: da mußte in der heiteren Tischlaune bei einem, dem neuen CultuSministcr gegebenen Diner in einer rheinischen Stadt selbst die auswärtige Politik dazu herhalten, als Resonanzboden der Puttkamer'schen Beredsamkeit zu diene». Der Bruch mit Rußland fand durch ihn seine erste authen tische Auslegung. So trugen denn auch die weitereu Maß nahmen deS Herrn v. Puttkamer denselben verbindlichen Character der wohlwollenden Aufklärung und Belehrung, der Ankündigung noch nickt gethaner und demzufolge der Unter lassung ocrcitS angekündigter Schritte, der Engagements nach allen Seiten hin und der Unfähigkeit, die wachgewordenen Hoffnungen zu erfüllen. Wenn sich schließlich Herr V. Putt kamer in Sachen de« Culturkampfe« „sestredcte" und vom Cetttrum, da« so große Hoffnungen aus ihn gesetzt, ins geheim zum alten Eisen geworfen wurde, so war auch daS nur die logische Folge eine« System«, dem eS in jedem Betracht an Festigkeit gebrach. Von alledem weiß sich Herr v. Goßler frei uud wissen ihn Freunde wie Gegner frei. Er wird keinen Schritt zurückruthun haben, weil er jeden Schritt, bevor er ihn wagt, wohl überlegt hat. Er wird dem Centrum keine Versprechungen machen, die er nicht cinlvsen kann, er wird dasselbe nicht einmal „dilatorisch" zu behandeln ver suchen. Darum ist auch die Spannung so allgemein, die Sorge so erklärlich, mit welcher den ersten gesetzgeberischen Maßnahmen deö Herrn v. Goßler entgegengesehen wird. Die „milde" Praxis der Verwaltung hat Schiffbruch gelitten; sollen die Ultramontanen wirklich an den Wagen der Regierung gefesselt werden, dann können sie nurdurch ein Wohlwollen, welche» ihnen die Gesetzgebung als festen Besitz gewährt, sich in die Rolle einer gouvernemcntalen Partei bringen lassen. DaS weiß Nieniand besser al» Herr v. Goßler. Jede» Urthcil über seine AmtSthätigkeit muß so lange verfrüht erscheinen, als nicht von ihm das Gegenstück zu der Puttkamer'schen Frieden-Vorlage vom vorigen Sommer vorliegt. Fast täglich melden die Blätter, daß der Eine oder Andere von den bisherigen Reichstagsabgeordneten, vorzugs weise auS den liberalen Parteien, speciell auö der national- liberalen Fraction, seinen Willen dabin kundgegcben habe, bei den bevorstehenden Reichstagswahlen nicht wieder zu candidiren, sondern entweder aus einige Zeit oder dauernd dem parlamentarischen Leben zu entsagen. Wenn man wollte, könnte man schon eine recht artige Liste dieser kampseSüber- drüssigen Politiker zusammen stellen. Ans der konservativen Seite kommen zwar auch Beispiele solcher Art von Arbeits einstellung (hat doch .Fvnig" Stumm aus Aerger über die Regierung nnd da» „Neunkirchner Tageblatt" da» Signal dazu gegeben), aber sie sind vergleichsweise seltener und selbst Gras Moltkc denkt trotz feiner 81 Jahre nicht daran, sich der freiwillig übernommenen parlamentarischen Pflicht zu entziehen. ÄnderentheilS fehlt eS nun freilich auch nicht an Fällen, daß hervorragende liberale Männer, die in den letzten Jahren dem Reichstage fern geblieben sind, in dem Ernste der Lage einen Antriev finden, sich wieder in den Dienst einer parlamentarischen Partei zu stellen. So hat sich Professor Möller in Königsberg bereit erklärt, ein Mandat für seine Vaterstadt zu übernehmen, und so scheint auch Oberbürger meister Miguel gesonnen zu sein, der national- liberalen Partei im Reichstage beizuspringen. In seiner neuen Stellung in Frankfurt dürste ihm, nachdem die Schwierigkeiten der ersten Schritte auf vergleichsweise fremden» Boden überwunden sind, die Muße zu politischer Thätigkeit nicht fehlen. Seiten» der antisortschrittlichen Vereine Berlin» sind nach dem „Deutschen Tageblatt" nachstehend« Candidatcn für die ReichStagSwahl in Aussicht genommen: Im I. Wahlkreis, fall» Rudolph Hertzog avlehnt» Obermeister Meyer; im II. Freiherr v. Minnigerod«: im III. IuliuS Schulze; im IV. Prof. vr. Adolf Wagner; nn V. vr. Cremer; im VI. Hosprediger Stöcker. Dl« nationalliberale artei wird nach d« andidaten ansstellen, sl ^Tribüne" in Berlin keine eigenen federn, um Stimmenzersplitternng
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