Dresdner Nachrichten : 13.01.1924
- Erscheinungsdatum
- 1924-01-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19240113
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19240113
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1924
- Monat1924-01
- Tag1924-01-13
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- Dresdner Nachrichten : 13.01.1924
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DL. TahrgUns ^ IS. Soaarag, IS. Januar 1924 Gegründet 1SSS ««»»inschNft! Nichricht«, Lr«»«». U»rnI»r«chn.Samm«Inumm»r SV 241. «ur ftr N-ch«,^»r»ch»: S0011. BezugS'Debühr vom U^t. d«,» n. l»ri «v»n»p!»ni»t». Llnzeinummer IS.Soldpsrnnig. Dl» A»4»I>-»U ««i>»n nach Soldmark v»r»ch»«l: dl, «Mipallia, ZV mm cr»>I« Anz°ig«a-Plli,c! aul^rdnld MP)». 0fierl«i,,bllbr »DK- !Nu»w. SNifiräg« o»g«„ Vorau,d»,<ch>I «Inchdnu» nur mU d,u»>ch,r au^knan,»d« l.Dl—d»« Lache."» «ulligir- — Vnvaelo»»)» Schriltftüch» ««d»n ntchl auldawahn. «roch ». Laela, vi^ch » Lächle»! in »r^d«. V»Nch^.A«a» 10«» »r^»«u -kusust ^ös8ltzs ^Iü§el u. Pianos AillÄM Uiw m - llnillrt, MI«IIIll»»lk. I l!.»!rs!l)nU-st!Uij In küekstsr Vollsnkiunxl Frankreich untersucht die Psaiz-Borgiinge. Ausschaltung der deutschen Untersuchungsbehörden. dm ganzen S2 Geiseln aus -er -eulschen Bevölkerung verhaflel. Anklage wegen Lochverrals gegen die „autonome Republik Pfalz". IEtg » er Drahtbericht der „Dresdner Aach richte >»".) Karlsruhe. 12. Jan. Aus Speyer wird dem ..Karls ruher Tageblatt" gemeldet: Die srauzüsische Militärbehörde Hat die Strafverfolgung der Mörder der fünf Separatisten» ftihrer de« deutschen Behörde« aus der Hand ge«»mme« uud dem französischen Kriegsgericht übertragen. Die Beschuldigung lautet aus Mord uud Hochverrat gegen die autonome Republik Psalz. Der ermordete Separatistensührer Heinz-Orbis hatte am Vorabend des Mordtages de» Beitrag mit der französischen Militärbehörde abgeschlossen, der die Gendarmerie der Pfalz dem französischen Oberkom- . ^ «audo nuterstcllte und damit die legte noch selbstän dige Exekutivbehörde der Pfalz den Franzose« anslieserte. Die Zahl der verhafteten Geiseln war Freitag früh 32, Nachdem «ine grobe Anzahl verhafteter Bürger «ach Stellung »oÄ' Naittivnen von den Separatisten wieder srsige'.assen waren. A«S Pirmafeus wird gemeldet, dak die dortige» Fiihxer ber Separatisten Drohbriese erhalte« haben, so daß sie es »orzogcu. PirmascuS zu verlasse». S0M Franken für Ergreifung -er Täler. Hie Täter möglicherweise ins unbesetzt« Gebiet entkommen. ^Eigner Drohtbertcht der „Dresdner Nachricht«»".) Wanuheim. 12. Jan. Aus die Ergreifung der Spcyercr Attentäter hat das Kriegsgericht iu Speyer eine Be loh, »«rrg von SlI0l>l> Frauken ausgesetzt. In Speyer habe» »msangrekche Sanssuchvngen Lurch die Separatisten bcgouncu, »»bei französisch-afrikanische Truppen polizeilichen Beistand leisten. Wenn sich -mri auS Schwetzingen u,U> Heidelberg bei Abgang dieses Berichtes vorliegende Meldun gen bestätigen sollten, scheint es den Tätern qelnugcn zn sei», »och in der Nacht zum Donnerstag das nnbesctztc Gebiet zn erreiche» Arbü-Polucare. Rom. 12. Fan. An einer Besprechung der blutigen »alitichen Tragödie in Speyer schildert „Ginrnale d'Jtalia" «as französische Schreckcnsregimcut i» der Rh ei ««salz, das mit dem Borgehen des spanitchen Her- ga'gs Alba in den Niederlanden verglichen wird. Die bc- rung vorhanden wäre, so müßten die Separatisten wegen Hoch. Verrats verurteilt werde». lW. T. B.) Karle englische Worte gegen Frankreich. Paris, 11. Jan. Dt« „Libertö" macht nähere Mitteilungen über den englischen Protest gegen die Vorgänge in der Pfalz. Danach hat sich die englische Negierung nicht mit der lkeberrcichnng einer einfachen Note begnügt, sondern der französischen Negierung eine eingehende Denkschrift über reicht, die, der „LibcrtL" zufolge, in außerordentlich harten Ansdrücken gehalten sein soll. England spricht darin von Druck und sogar non Erpressung, der seitens der französischen Behörden im besetzten Gebiet auSgeübt würde. Tie Denkschrift würde vor drei Tagen der französischen Negierung überreich! und von Poincarö im lehren Minister- rat bekanntgegcben. England schick! einen Kommissar nach der Pfalz. London. 12. Fan. „Daily Telegraph" meldet, das, die englische Negierung trotz des Einspruchs der französischen Regierung den englischen General komm issar in München «ach der Pfalz entsandt hat, nm die Lage in diesem Gebiete au Ort und Stelle zu prüfen. Wettere separatistische Plane. Ausdehnung der „antouomeu Pfalz" aus Mannheim nnd Hcidelbcra! Kreuznach. 13. Jan. In einer Versammlung der „Rheini schen Volksvereinigung" in Kaiserslautern erklärte der „RegiernngSkommissar" des „Dorten-Kabinctts". Schulte aus Kreuznach, daß er soeben von einer Besprechung mit der „autonomen Pfalz-Regierung" komme, wo über die Aus dehnung des neuen Pfalz-Staates verhandelt worden sei. Er führte wörtlich ans: Die Grenze der Pfalz würde erweitert werben. Die alte Knrpfalz werde wieder erstehen. Das soll also Heiken, datz auch Mannheim und Heidelberg in den sogenannten Pfalz-Staat ciubezogen werden sotten. Besonders bemerkenswert ist dabei, dass diese Verhandlungen der autonomen Pfalzregierung" auf Ausdehnung des soge nannten Pfalz-Staates mit Vertretern Dortens geführt wur den. ES bestärkt LieS die Meinung, das, Torten bemüht ist. bei den neuen in Vorbereitung befindlichen separatistischen Aktionen den Anschluß nicht zu versäumen. Die Erlimkerungen zur französischen Antwort. Die Erklärungen im Pariser und Brüsseler AltSUMkiqen Ami. iDrahtmeldung unsrer Berliner LÄrtftleitung.) Berlin. 13. Inn. In den heutigen Vormittagsstunden log dkk Text der Antmort-note auS Parts und Brüssel in Berlin «och nicht vor. Er dürste aber im Lause des heutigen Tages in Berlin eintrcfferu Nach den in Berlin vorliegenden Draytperlchten Ler deutschen Geschäftsträger tu Paris und Brüssel wird der Wortlaut der Noten keine '.lever- , aschung bringen. D»c französische Antwort ist iu Len «eiste» Punkten zunächst ablehnend. Es ist aber — und in noch gröberem Maste bei der belgischen Note — die Ab sicht unverkennbar, die Unterhaltung nicht adreißcn zn lassen, »nd auch ans deutscher Seite hosst mau. im Wege nener Ver handlungen in den Hauptfragen, die der Schaffung eines »oSn» vtvvsüt im Nührgcblet gelten, weiterzukommeu. Der Bericht der Geschäftsträger enthält nichts Näheres über den Inhalt der Roten, scndern bezieht 'ich aus di« münblirl)«» Erklärnugcu, die in Paris durch den Direktor im Auswärtigen Amt Peretti della Rocea und in Brüstet durch den Außenminister Jaspar den deutschen Vertreter» abgegeben worden sind. Wenn nach den Mitteilungen der Pariser Presse die Noten selbst im wesentlichen ablehnenden Ehararier tragen, so ist durch die »«Kführlichen Erklärungen, die besonders in Paris Herrn «. Hoesch dazu gegeben worden siud, dieser negative Charakter «tmaS adgeschwächt worden. Tenn die Besprechung ergab die französische Äussassnng dast die Besprechungen keinesfalls ab geschlossen oder gar abgebrochen seien. Es scheint aber, als ob französischcrsettS der Reichsrcgiernug ein Vorwnrs daraus gemacht werde, datz das dentsche Memorandum sich aus die Krage des Ruhrgebiets beschränkt nnd cs wird demgegenüber »»terstriche», das» diese Fragen nnr im Rahme» de» ganze» ReparationsproblcmS lösbar seien. An sachlichen Konzessionen werden hauptsächlich solche iu bezug auf den Verkehr des be- "A E« »»be.ctzte« Gebiete und in bezug aus die Währungssragc in Aussicht gestellt. Hier soll offenbar die Zulassung der Rentenbank tm besetzten Gebiete an ein weiteres Entgegenkommen der Reichsregierung in der Frage der Rheinisch-Westfälischen Goldnotenbank geknüpft werden. Es wird dann weiter aus Brüssel berichtet, datz in bezug auf die deutschen Beschwerden über die Unzulänglichkeit des Eisenbahnverkehrs im besetzten Gebiete Gegenvorhaltungen gemacht werben, in denen der deutschen Seite eine «u» rungen in Gestalt von Ausfuhrlizenzen auch weiterhin ge mehrt werden. Die belgische Regierung betont in ihrer Ant- wort, daß den bürgerlichen Rechten der Einwohner des be setzten Gebietes kein Abbruch getan werden solle, soweit sic sich den Beschränkungen unterwerfen, die die Sicherheit der BesatzungStrnppcn erfordern. Im ganzen bestellt in Berlin vorläufig der Eindruck, dast nach einer Regelung der ersten und naheliegende» Fragen inbczug aus das besetzte Gebiet die Diskussion zwischen der deutsche« Regierung und den Bcsatznngsbehördc» ans eine breitete Basis gestellt werden könne und dast man auf der Gegeweite anscheinend auch bereit ist. die'Verhandlungen nicht zu vereiteln, wenn auch die Art. in der der deutsche Schritt ausgenommen wurde, nichts weniger als glatt ge schäftsmäßig und einfach ist. » Der „Petit Parisieu" berichtet heute auf Grund einer Informativ» aus dem Onai d'Orsay, daß die Antwortnote Frankreichs weder in Paris noch von der deutschen Regierung veröffentlicht werden soll. v. Koesch iiberbrtnsil -ie Note. Berlin, 13. Fan. Tie französische Antwort wird wahr scheinlich von dem deutschen Geschäftsträger in Paris Bot schaftsrat v. Hoesch persönlich nach Berlin übcrbracht wer den, ebenso die belgische Antwort durch unseren Ge schäftsträger in Brüssel, der morgen oder am Mon- tag hier eintrisst. Die Noten werden, falls keine entgegen- stehende Vereinbarung von Frankreich und Belgien verlangt wird, hier sofort nach ihrem Eintreffen veröffentlicht. Sächsisches Bürgertum! Hera» an die Urne« zur Wahl der Gemeiudeverordnete«; ' DaS sächsische Bürgertum steht am morgigen Sonntage vor einer bedeutsamen Entscheidung, die sein Schicksal matz- gebend und tiefgreifend zu beeinflussen bestimmt ist; gilt es doch die erste Probe auf die neue Gcmetnücverfassung, aus Grund deren die sächsische Bevölkerung zn den Urnen gerufen wird. n:n ihre Vertreter iu der Selbstverwaltung -cs Landes zu küren. Da heißt cs, sich klar zn machen, wie groß der Einsatz ist. der bei dieser Wahl auf dem Spiele steht, um daran de» Wert der Stimme jedes einzelnen bürgerlichen Wählers voll zu ermessen uud jedem cindriuglich ins Be wußtsein zu rufen, wieviel für das Allgemeinwohl davon abhängt, daß er seiner Pflicht als bürgerlicher Gemciuüe- wähler gewissenhaft nachkvmmt. Tic Körperschaften, die aus den zu ivahlendcn Äau dcdatcn gebildet werden sollen, find die Kollegien der Ge- meindcverordnctcn. Während früher die Befugnisse der Selbstverwaltung zwischen Bürgermeister. Magistrat und Stadtverordneten verteilt waren, hat die neue Gemeiudevcr sasiung alle Gewalt in die Hände der Gemeindeoerordneteu gelegt, denen gegenüber es keinerlei selbständige Gemeinde behürdeu mehr gibt. Auch der Bürgermeister ist nicht mehr ein selbständiger, auf Lebenszeit gewählter Letter der Ge meinde. sondern ein aus Zeit bestallter, von den Gemeinde- verorduelcii abhängiger Ae,unter, und das gleiche gilt von den Mitgliedern des Magistrats, soweit ei» solcher, wie es zulässig ist, zur Entlastung der Äemcindcverordiicten aus nahmsweisc gebildet wird. Sv verfügen die Gcmesudever- ordneten über eine Machtvollkommenheit, wie sie in einem bürgerlichen Wahlaufrufe treffend dahin gekennzeichnet wird: „Sie können das gesamte Gcmcindebeamtcntum parteipoli tisch knechten und zersetzen". Nnd gerade ans dieses Ziel ist die Adficht der Sozialdemokratie gerichtet! , An dieser Stelle wurde gleich im Ansang, alü der Ent wurf der neuen Gemeindeversassuug herauögekvmmcu war, darauf hingcwicsen. daß er durch die Verlegung -eö admini strativen Schwerpunktes in die Kollegien der Stadtverord neten unverkennbar darauf ausgche, in diesen aus dem all gemeinen Wahlrecht hervorgchenden Versammlungen die sozialistische Vorherrschaft fest zu begründe», um durch die so gewonnene Position die politische Macht im Staate zu sichern oder sie nach deren Verlust aufs neue zu erobern. Dicke Auffassung wurde später im Landtage von kom munistischer Seite unter Zitierung der „Dresdner Nach richten" ausdrücklich als richtig bestätigt. Die Kommnnisteu habe» ta im politischen Kampfe den unleugbaren Vorzug, daß sic über ihre Absichten keinen Schleier zu breiten pflege», sondern mit einer manchmal geradezu verblüffenden Offene heit mit der Sprache heransrttcken. Die Sozialdcmokrattc aller Schattierungen wird sich in Ausführung dieses Planes mit nm so gröberem Fanatismus auf die Gemeindeverwal tung stürzen, als die Zeit ihrer Herrschaft in den staatlichen Regierungen und Parlamenten jetzt augenscheinlich vorbei ist. Deshalb ist es für die Sozialdemokratie eine Lebens frage geworden, sich die Gemeindevertretungen als Sprung brett zu schaffen und zu erhalten, um sich von dort aus später wieder in die politischen Gefilde hinüberschwingcn zu können. Zn dem Zwecke sollen die Körperschaften der Ge-, meindcvcrordncten politisiert und Parlamentärisiert, d. h. zu sozialistischen AgitationSinstrumentcn mitsamt dem ganzen Gemelndebeamteutum qurechtgcknetet werden. Was dabei auS der alten, guten, soliden Selbstverwaltung wird, ist diesen Elementen Hekuba. Es geht also tu Wahrheit nm Große», um die Verhütung der Gefahr, datz die sachliche und sachliche Tüchtig kcit der sächsi'chcn Selbstverwaltung, die blühende Gemeinde welcn geschossen und dadurch den Grund zum Gedeihen des ganzen Staates gelegt hat. in die Niederungen eines Partei- treibenS bineingczcrrt wird, dessen furchtbar« Verwüstungen an nationalen, kulturellen, finanziellen und wtrtschastlichcu Werten wir in unserem staatlichen Leben sowohl im Reiche wie in den Ländern fünf Jahre lang genugsam keunen- gelernt habe». Die sächsische und die deutsche Selbst Verwaltung überhaupt konnte nur io groß werden, wie sie es bisher war, weil sie streng die Partetpolt« tik von dem Felde ihrer « erütigung fernhielt. DaS muß auch ferner so bleiben. Erreicht »erden aber kann es u«r durch bürgerliche Wahle«. Jeder Kompromißgebanke muß hier ausscheiden, da er unter den augenblickliche» Verhältnissen eine um,erantwort> liche, selbstmörderische Schwäche des Bürgertums bedeute» würde, daS sich am morgigen Wahltage dcS AuSspruchcS des
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