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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 18.07.1881
- Erscheinungsdatum
- 1881-07-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188107184
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18810718
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18810718
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1881
- Monat1881-07
- Tag1881-07-18
- Monat1881-07
- Jahr1881
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 18.07.1881
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Erscheint täglich früh 6'/, Uhr. Le-ockion «nt Lrpediti«« Johanne-aasse 33. Sprechstunde» der Nedaeti«»: Vormittag« 10—12 Uhr. Nachmittag« 4—6 Uhr. - ^LLLÄ" ^ »er für Ute nichftfolge«»« Rümmer »eftimmteu Inserate an Wochentage« ti» » Uhr Nachmittag«, an Sonn- «»»Festtagen früh tzi«'/,« Uhr. 2« den Filialen für Ins.-Anuahme: Otto Klemm, UniversitittSstraßk 22, Laut« Lüsche, Katharinenstraße 18, p. nur bi« '/,S Uhr. rimtzer Ta-Malt Anzeiger. Organ für Politik, L-calgeschichte, Handels- «nd Geschäftsverkehr. Auflage LS,v»o. Donnementsprei» viertel,. 4'/, ML., iitkl- Brioaeriohn ö Mk.. durch die Post bezogen K Mk. Jede einzelne Nummer 25 Ps. Beleg«emplar 10 Ps. Gebühren für Extrabeilagen ahne PostbksSrderung 39 Mk. mit Postbesörderung 48 Mk. Inserate Ogespaltene Petitzeile 20 Pf. Gröbere Schriften laut unserem Preis- verzeichn^. Tabellarischer Sah nach höherem Taris. llerlamen unter den lirdartionastrich die Spaltzeile 50 Pf. Inserate sind stet« an die vrpedttio» zu senden. — Rabatt wird nicht gegeben. Zahlung pnwnumenriuio oder durch Post» Nachnahme. ^-199. Montag den 18. Juli 1881. 75. Jahrgang. Amtlicher Theil. Bei dem hiesigen Stadtorchester, welches den Dienst für Theater und Kirche, sowie für die GewandhauSconccrte zu versehen hat, sind sechs neu errichtete Bläserstellcn, und zwar 1 Flöte, 1 Oboe, 1 Fagott, 1 Horn, 1 Trompete und 1 Clarinette mit einem jährlichen Gehalte von je 1800 Mk. »nd Anspruch ans Mitgliedschaft bei dem hier bestehenden Orchester-PensionSfondS baldmöglichst zu besetzen. Die Clarinette ist eine zweite Stimme, die übrigen vor genannten Instrumente sind erste Stimnicn. Ferner kommt in demselben Orchester zum 1. Juli 1882 die Stelle einer Harfe zur Erledigung, welche mit einem Gehalte von jährlich 2160 Mk., ausschließlich etwaiger weiterer Bezüge von der Direktion der GewandhauSconccrte. sowie ebenfalls mit Anspruch aus Mitgliedschaft beim Orckester-PensionSsondS verbunden ist. Schriftliche Bewerbungen sind bei rcns, und zwar bezüglich der Bläserstellen bi« zum 15. August d. I., bezüglich der Harfe bi« zum 1. October d. I. einzureichen. Die Bewerber haben sich aus Erfordern einem Probespiel vor der zu diesen, Zwecke niebergesetzten Commission zu unterziehen. Leipzig, den 13. Juli 1881. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Georgi. Harrwitz. Nichtamtlicher Theil. Leipzig, 18. Juli. Mit gutem Bedacht hat die nationalliberale Partei in ihrer bekannten „Erklärung" die Nothwendigkeit einer zur Verständigung bereiten Mittelpartci auch sür unsere gegen wärtigen politischen Verhältnisse betont. Mit gutem Bedacht ist auck in dem von der Partei veröffentlichten Rückblick auf die Gesetzgebung der letzten Jahre hcrvorgehobcn, daß die Reaction schrankenlos erst entfesselt werden würde, wenn der gesammtc deutsche Liberalismus sich zum Radikalismus und zur Demokratie uinbildele. Diese Umbildung, wendet man ein. stehe gar nicht auf der Tagesordnung. Allerdings steht sie am der Tagesordnung, uyd gerade diejenigen haben sie daraus gesetzt, welche geh hübst und das Volk NNI allen Kräften in einen bedcnk- lichen Pessimismus hinemzureten suchen, der für eine liberale Mittelpartei und damit für eine gedeihliche Wcitcr- entwickelung unseres StaatSlebcns unter 'liberaler Einfluß nahme keine Möglichkeit mehr zu erkennen vermag. W,r halten cö sür unsere Pflicht, diesen Pessimismus, wo er sich zeigt, aus Schritt und Tritt auf das Entschiedenste zu bekämpfen. Wir erkennen wohl den Idealismus Der jenigen an, welche in der innersten Uebcrzeugung diesen Weg wandeln, damit eine große RcactionSgcfanr vom Vaterlande abzuwendcn; doch vermögen wir ihre Auffassung nicht zu theilen. So wenig wir daö Bedürsniß fühlen, die herrschenden Verhältnisse schön zu färben, so wenig können wir eine Politik gutbeißen, welche die Gegensätze verschärft, da« politische Leben einem erbitterten Kampfe unversöhnlicher Extreme überantwortet, mebr als man denkt, die Rcaclionö- varteien verstärkt und zunächst jedenfalls den Erfolg hat, die Negierung ganz und gar gewaltsam zu den letzteren hinüber- »udrängen. Eö mag Politiker geben, welche sich diefe Con- fequenzen nicht klar machen, beim Fortschritt suchen wir diese indessen nicht. Der Fortschritt speculirt ä I» da»»«; wir werden nnS hüten, darauf hineinzusallen. Wie nur diese fortschrittlichen Auguren sich ansehcn mögen, ohne zu lachen. Wer ihre Wahlvorbereitungen sicht, der merkt sehr wohl, gegen wen sich im Grunde der ganze Feldzug richtet; und unö kommt man mit der liebenswürdig naiven Aufforderung entgegen, dabei selbst behülflich zu sein. Wenn wir das nicht wollen, dann sind wir es, die den harmlosen Fortschrittlern ihr Wasser trüben. So groß ist im deutschen Volke die Lust an gefahr vollen politischen Abenteuern doch nicht, daß e« nicht gerade in einem so kritischen Momente, wie gegenwärtig, den Werth einer liberalen Mittelpartci zu schätzen wüßte, welche, ohne sich durch momentane Verstimmungen zu einer unbedachten Politik deS Pessimismus Hinreißen zu lasten, mit Entschieden heit, aber ohne Voreingenommenheit an die Dinge herantritt, nur daraus bedacht. Alle- nach Kräften zum Besten zu wenden und die Gefahren, anstatt sie muthwillig aus die Spitze zu treiben, vom Lande abzuwenden. Die „Pol. Corr." erhält, wie sie sagt „von sehr beachtenS- werther Seite", folgendes Situationsbild au» Berlin in der beliebten Form der Dementirung: „Deutschland« auswärtige Politik feiert augenblicklich Nicht gerade, weil der Kanzler eine Sommercur gebraucht: denn dadurch werben die Geschäfte nicht unterbrochen, fall«, abgesehen von den lausenden Dingen, wichtige Entscheidungen vorliegen. Aber e« liegen jetzt keine solchen vor, «nd wen, die Politik drr Phantasie in den Zeitungen wieder einmal sehr geschäftig iü, so ist die», wie gewöhnlich die Folge der «hatsächlichen Lehre. Unrichtig ist e» zunächst, ivenn die Berufung panslawistischer Persönlichkeiten zu hohen Aemtern in Rußland al« Vorbereitung aus eine aggressive Politik gedeutet wird. An dergleichen wird in Petersburg nicht gedacht, und jene Ernennungen haben nur eine Bedeutung für die innere Politik. — Unrichtig ist e« auch, wenn die sommerlichen Zusammeukünft« drr Kaiser Wilhelm «nd Sran» Jafes oder der beiderseitige» auswärtigen Minister, zu denen e« ja kommen kann, al« Mittel zur Ergreifung gemeinsamer Vorsicht-maßregeln gedeutet werden. Jene Zusammenkünfte, wen» sie stattsiuden, gehen au« dem für beide Reiche so glückbringenden FreundschaftSverhältuiß hervor, ohne besondere Ursache« und ganz besonder« ohne jede Ursache politischer OesHrrn." Lus Grund de« 8 139». der Gewerbeordnung hat drr Vnndesrath nachstehende Bestimmungen über die Be schäftigung jugendlicher Arbeiter auf Stein loblendergwerken erlasten: I. Auf Steinkohlenbergwerken, deren Betrieb auf eine doppelte tägliche Arbeitsschicht eingerichtet ist, treten die Beschränkungen de« I 186 Absatz 1 und 2 der Gewerbeordnung für die über Tage beschäftigten jugendlichen Arbeiter männlichen Geschlecht« über 14 Jahre mit folgenden Maßgaben außer Anwendung: I. Di« erste Schickt dars vor 5 Uhr Morgen« nicht beginnen, die zweite Schicht nicht nach 10 Uhr Abend« schließen, kein« der beide, Schichten länger al« 8 Stnnden dauern. >. Zwischen den Arbeitsstunden müssen den jugendlichen Arbeitern an jedem Arbeit-tagr Pansen von zusammen mindesten« rtapündtger Dauer gewährt werden: während der Pausen darf ihnen eine Br- chästigung in dem Betriebe nicht gestattet werben. 3. Bor Beginn der Beschäftigung ist dem Arbeitgeber für jede» Arbeiter ein ärztliche« Zeugnis; darüber zuzustellen, daß die körper liche Entwickelung des Arbeiter« eine Beschäftigung aus dem Werke ohne Gefahr sür die Gesundheit zuläßt. Der Arbeitgeber har mit dem Zcugniß nach 8- 13? Absatz 3 der Gewerbeordnung zu per- ahren. U. In Räume», in welchen jugendliche Arbeiter nach Maßgabe der Vorschriften unter I beschäftigt werden, muß neben der nach s. 138 Absatz 3 der Gewerbeordnung auSzuhängenden Tafel eine iweite Tasel auSgehängt ,„erden, welche in deutlicher Schrift die Bestimmungen unter I wiedergirbt. Die schon lange erledigte Stelle eines Präsidenten deS ReichSeisenbahnamlS wird in absehbarer Zeit nicht wieder besetzt und die commiffarische Verwaltung durch Körte ortgesetzt. Alles, waö dieses Amt zu wirken hat (bisher hatte cS zwei Präsidenten, die Herren Scheele und Maybach, die beide, weil sie keinen reckten Wirkungskreis hatten, auS- chieden), kann ja auch von einem interiimstischcn Präsidenten besorgt werde». Don dem Erlaß eines ReickScisenbahngesetzeS ist eS überdies ganz still geworben, nachdem ein solches bei den Einzeistaatcn aus zu großen Widerstand gestoßen ist. llcbcrhaupt ist der Reichskanzler, wie ossicivS verlautet, ui den letzten zwei Jahren von der sonst mit Vorliebe betriebenen Eisenbahnpolilik ganz abgckoiiimcn und auch die früher mit so große», Eifer verfolgte Tarifrrsorm vollständig in den Hintergrund getreten. Der kaiserliche. Botschafter in Konstantinopel. Gras von Hatzfeld t-Wildcnburg, welcher von Sr. Majestät dem Kaiser bis auf Weiteres mit der Wahrnehmung der Geschäfte deS StaatSsecretairS im Auswärtigen Amte betraut worden, ist in Berlin cingctrossen und hat, wie der „NcichS-Anz." milthcilt, die Leitung deS Auswärtigen Amtes übernommen. Der „Fränkische Courier" bringt aus Grund der Resultate der Wahlinäimcrwahlen z»m bairischen Land tage eine Zusammenstellung über den muthmaßlichen AuS sali der Abgeordnetenwahle», der zu Folge 88 Abgeordnete der klerikal-conservativen Coalition und 7l liberale Abgeordnete gewählt werden dürsten. — Tie „Allg. Ztg." meldet über die bisherigen Ergebnisse: Tie au« zahlreichen Siädten de« Königreichs bereits vorliegende» Berichte über da« Ergebniß der U rwahlen lassen eine beträcht, lichc Erstarkung der klerikal-conservativen Partei erkenne». Namentlich in der Landeshauptstadt, von deren Wahle» Gewinn oder Verlust einer klerikalen Mehrheit der Abgeordnete», kammcr in erster Linie abhängt, hat die , .katholisch-bgeilck»" Partei mit ihrem conservativ.n Anhang so entscheidend gesiegt, daß sich sür die Wiederherstellung und numerische Kräftigung jener Partei in der Kammer die besten Aussichten eröffnen. Die „Liberalen und Reich«, treuen" haben in München nur wenige Wahlmänner durchgesetzt, und den „Gemäßigten", al« der jüngstens, noch am wenigsten organisirten Partei, gelang es in keinem einzigen Wahlbezirk, ihre Eandidaten zum Siege zu führen. Immerhin zählten die Liberalen mehr als 3000, die Gemäßigten über 2000 Votanten; doch würden sie selbst vereinigt nicht die Stimmcnzahl der siegenden Partei erreicht haben, für welche mehr als 8000 Boten abgegeben wurden. Wie aus diesen Zahlrn hervorgeht, war die Bctheiligung der Wahl- berechtigte» in München ziemlich gering. Nicht bcsserwareS in Nürnberg, wo die gemäßigtere Partei, die „Liberalen", unacfShr rin Drittel der Stiinmrnzahl ausbrachtc, welche die siegreiche Fortschrittspartei aufwies. Biel stärker war dir Betheiligung an der Urwahl in Augsburg, wo sich, wie in München, drei Parteien gegenüberstanden, aber alle drri ihre vollen Kräfte ausbote». Gering war die Betheiligung an der Wahl auch in Würzburg, wo die entschieden Liberalen siegten. Ueberraschend ist der vollständige Sieg der Klerikalen in Regensburg, welches hiermit, wie München, aus der Reihe der in der Abgeord netenkammer liberal verlrelenen Städte ausscheidet. Daß Bamberg dem Ultramontanismus treu blieb, war eben so selbstverständlich, wie daß Fürlh, Bayreuth, Hos, Ansbach und die protestantischen und pari- tätischen ehemaligen Reichsstädte Kemplen, Memmingen, Rothenburg. Dinkclsbühl, Kausbeuren, Nördlingen, Lindau rc. der liberalen Fahne treu blieben. Bon katholischen Städten, in welchen die Liberalen Erfolge errangen, sind noch Passau und Ncuburg zu nennen; in Landshut, Ingolstadt, Amberg siegte» die Ultramontanen. Wie sich die kleri- kalen Erfolge in den katholischen Bezirken zwischen die gemäßigteren katholisch-bairischen Patrioten und die Extremen vcrihcilen, wird sich erst bei der Abgeordnetenwahl am 21. d. Herausstellen. Bemerkens- werth ist noch, daß in einigen fränkischen Wahlbezirken und im RieS auch einzelne deutsch-conservative Wahlmänner durchgekommen sind. Aus der Rheinpsalz liegen noch keine Berichte über das Wahl ergebniß vor. Tie „cintisortschrittlicke Bewegung" in Berlin nimmt den Verlauf, welchen man vorher sehen konnte. Sobald man ansängt, die praktischen Resultate der Bewegung zu ziehen, aerathen die nur durch die gemeinsame Feindschaft gegen den Fortschritt, wie gegen den Liberalismus überhaupt, in der Agitation zusammcngehallenen einander widerstrebenden Elemente miteinander in Kamps. Die Politiker, welche die elementaren Gewalten herausbcschworen haben, um sie im gegebenen Momente zu verwenden, sind nicht stark genug, sie zu zügeln, und stehen in dem Augenblick, wo sie «»sängen wollen, schon am Ende: der Srlbstveriiichtung der Drachensaat. Der Vatican hat die beabsichtigte Protestnote an die Mächte wegen der Ruhestörungen bei der Uebersiihruiig der Leiche PiuS' IX. noch nicht abgeschickt und scheint ab- warten zu wollen; Mancini dagegen hat durch Rundschreiben den Mächten eine aufklärende Darstellung deS Sachverhalts äbniich wie DepretiS im Senat gegeben. — Betreffend den Erfolg der italienischen Anleihe wird erklärt, daß der selbe außerordentlich groß gewesen sei; doch fehlen noch alle Ziffern. Der Fürst von Bulgarien hat, nachdem sich die Nationalversammlung sür Annahme seiner Vorschläge entschieden hal, ein neues Cabinet gebildet. Der russische General Ernroth, der an der Spitze de» am 9. Mai ge bildeten Ministeriums stand, ist. wie die „Voss. Ztg." melket nach Rußland zurückgrkehrt, und die beiden von ihm innegr- bablen Portefeuilles, da- des Innern und da« de« Kriege«, sind wiederum an russische Officiere übrrgegangen. KriegS- Minister ist nunmehr der General Krilow, der schon vor einiger Zeit zum Generaladjutanten ernannt wurde und den Fürsten aus seiner Rundreise begleitete. DaS Ministerium de« Innern hal Oberst Remelingen übernommen, ein russischer Ossicier in bulgarischen Diensten, der al« fürstlicher Com miffar sür da« westliche Bulgarien die jüngsten Wablcn da selbst geleitet bat. Der neue Minister des Auswärtigen ist ein erst 29 Jahre alter Mann, der in Heidelberg studirt hat und bisher Eccretair deS Fürsten gewesen ist. lieber den Jnstirminister Thesscharow ist im AuSlande nichts bekannt. Der Finanzminister JelcSkovic« war vor den Ereignissen von 1877 Bankbeamter in Galatz und sungirte dann als Direktor der neubegründeten bulgarische» Nationalbank in Sofia. die r Leichenbegängnis des Redakteurs Or. A. Kaiser, Ritter» »cs «Idre»tor»en«. KV1, Leiviia 17 Juli. Ai» Freitag früh hatte dauer. die sich unter den verschiedensten, oft schwierig,, hältnissen ju b-wahr^ ^ Sterbewohnung -in-Äene'Trauer^ VL'L-r «ALU >er Leipziger Zeitung durch emen Vorstand und mehrere Conduct bewegte sich nach dein Neuen Fried- Hof am Tbonberge. wo in der ersten Abtheilung eine offene Gruft der irdischen Hülle de« Verstorbenen harrte. Am Grabe sprach DiakonuS vr. von Kriegern mit Zu^undelegung des Bibelworteö 1 Petr. 3. 9: „Segnet »nd wisset, daß Jyr daw b-ruftn ftid. daß Ihr Segen beerbet", bedeutungsvolle Worte über den Einfluß und die Wichtigkeit, aber auch >e Verantwortlichkeit der TageSpreffe als einer Macht, bie mnimer- mcbr zu unterschätzen ist. über die Verdienste des Verblichenen im Dwnste der gef»,nungstüchtigcn Presse, uber seme häu«. licken Tugenden, über de» Trost, welcher den Hinterbliebenen aus den el'rcmverthe» Leistungen deS Verklärten uiwergäng- lich erblühet und sic in ihrem Wiltwenthum und ihrer Der- "^CS wl'gte ^e letzte Erdspende und das Lebewohl der An wesenden an den sür immer Abgeschiedenen. Der Himmel ballesem heilcrstes Gewand angelegt, die Lüste war«, balsamisch sr.sch und das Lied der Lerche verkündete die Ehre GvltcS in der lichtbeglän-.len Flur. DaS AllcS war wie em Frieden-wunsch der schöne» Natur: „Leicht sei ihm die Erde". Aus Lladt und Land. * Leipzig. 17. Juli. Im Nachstehenden geben wir aus Grund der amtlichen Zusammenstellung »n „Dresdner Journal" da« Verzeichniß der nach den bis ,etzl einaegangenen Nachrichten bei den Ergänzungswahlen vom l2. d.M. gewählten Abgeordneten zur Zweiten Kammer der Ständcversammlung: ^ , V. städtischer Wahlkreis (Dresden rechts der Elbe): abgegebene giltige Stimmen 1689; gewählt Rechtsanwalt vr. Robert Schmidt mit 84 l Stimmen; Gasthossbejitzer Karl Münch in Zitlau erhielt 482. Rechtsanwalt Emil Lekmann 36l Stimmen. X. ländlicher Wahlkreis (DreSden-Land): abgegebene giltige Stimme» 3028; gewählt Gutsbesitzer Käserstcin- Nievcrsedlitz mit 2072 Stimmen; Drcchslcrmcister Bebel erbielt 9l7 Stimmen: die übrigen Stimnicn haben sich zer splittert. I. städtischer Wahlkreis (Leipzig): abgegebene giltige Stimmen 1l33; gewählt Stadtrath Döblinger mit 1066 Stimmen; Drechslermeister Bebel erhielt 44. vr. Heine- Schleußig 19 Stimmen; die übrigen Stimmen haben sich zersplittert. Itl. städtischer Wahlkreis' (Leipzig): abgegebene giltige Stimmen 2310; gewählt vr. Heme-Schleußig mit 1222 Stimmen; Rechtsanwalt vr. Krausc-DreSden erhielt 1085 Stimmen. Wahlkreis der Stadt Zwickau: abgegebene gültige Stimmen 994; gewählt Oberbürgermeister Streit mit 993 Stimmen. IV. städtischer Wahlkreis (Pirna): gewählt Rechtsanwalt Schreck-DreSden mit 632 Stimmen; Pastor Görner in Hohnstein erhielt 322, DrechSlermcister Bebel 81 Stimme». VII. städtischer Wahlkreis (Meißen, Roßwcin): ge wählt AmtShauptmann v. Bosse-Meißen. VIII. städtischer Wahlkreis (Wurzen, Oschatz): gewählt Bürgermeister Hartwig»Oschatz. X. städtischer Wahlkreis (Frankenberg): gewählt Fabrikant Kurt Starke. XIV. städtischer Wahlkreis (Meerane): abgegebene gül tiae Stimmen 638; gewählt Commcrzicnrath Richard Müller in Meerane. XVII. städtischer Wahlkreis (S tollberg, Zwönitz) abgegebene giltige Stimmen 1781; gewählt Baumeister Uhlmann niit 905 Stimmen; Baumeister Hartwig-Dresden erhielt 744, AmtShauptmann v. Berncwitz l3l, Rechtsanwalt vr. Minckwitz l Stimme. XVIII. städtischer Wahlkreis (Zschopau. Order an): abgegebene giltige Stimmen 1351; gewählt Handelsgärtner August Müller in Oederan mit 769; der bisherige Abge ordnete Stadtrath Staust in Glauchau erhielt 573 Stimme». XX. städtischer Wahlkreis (Elsterberg, Mylau): ab gegebene Stimmen 732; gewählt Fabrikbesitzer Franz Adols Lange in Grünthal bei Olbcrnhan mit 720 Stimmen XXII. städtischer Wahlkreis (Netzschkau): gewählt Gutsbesitzer Hermann Grimm in Reichenhain mit 464 von 474 abgegebenen Stimmen. III. ländlicher Wahlkreis (Reichenau. OstritzI: qe- wähtt Rittergutsbesitzer vr. Pscisser-BurkerSdors mit 743 Stimmen. XVII. ländlicher Wahlkreis (Nossen): ist gewählt Rittergutsbesitzer Oehn,lchen-Ehorcn mit 1005 Stimmen XXII. ländlicher Wahlkreis (Rötha, Markranstädt)- abgcgebene (stimmen 1995; gewählt Rittergutsbesitzer Kö kert mit 1980 Stimmen. XXI" ländlicher Wahlkreis (Lrivzig -Land): Drechsler, meister Bebet erhielt 1258, vr Heine 98l von 2^54 ab gegebenen Stimmen. XXV. ländlicher Wahlkreis (Borna): abgegebene gültige ?L7n.i.'^ «mtSlandrich.» Schade in Kleim zogen mit 1345 Stimmen. XXVI. ländliFer Wahlkreis (Lei «nig, Mügeln): ab- Uh.e- ländlicher Wahlkreis (Mittweida): abgegebene mi. »-wählt Gemcindevorstand Kydel mit 828 Stimnicn. ÄL"',»7 »«st»,, i» Zn»«.,» XXXVIII. ländlicher Wahlkreis (Hohenstein-Ernst thal. Glauchau. Waldenburg): abgegebene gültige Stimme» 4SI; gewählt Gutsbesitzer Gelbke-Gesau mit 482 Stimmen. XXXIX. ländlicher Wahlkreis (Remse, Meerane): ge wählt Rittergutsbesitzer v. Römer aus UntersteinpleiS mit 1017 St.; KreiSsecretair Bunde erhielt 399 St. XVV. ländlicher Wahlkreis (Elster, Avors): abgegebene gültige St. 13t3; gewählt Rittergutsbesitzer Ernst' Jahn aus Taltitz mit 915 St.; Gemeinvevorstand Sieboth-Elster erhielt 390 St. — DaS „Dresdner Journal" schreibt: Die Direktion des HauptstaalSarchivs hat bereit« seit mehreren Jahren in ähnlicher Weise, wie dies in anderen Staaten der Fall ist. ihre Ausmerksamkeit aus diejenigen sür die Geschichte deS Lande- wie auch eventuell sür geschäftliche Zwecke wichtige» Urkunden und Actenstücke gerichtet, welche sich nicht in, un mittelbaren Besitze deS Staates befinden, jedoch der staat lichen Aussicht unterstellt sind. Es gilt dies insbesondere von den städtischen Archiven. Die aus Veranlassung deS königl. Ministeriums deS Innen, dem Hauplstaatkarchiv zu- zcsandten, zum großen Theile allerdings recht unzureichenden christlichen Angaben Uber dieselben beweisen, daß sich die meisten von ibnen gegenwärtig in einem nickt- wcniger als bc- riediaend.n Zustande befinden. Elemcnlarc Ereignisse oder unverständige Maculirungen und ähnliche oft von großem Mangel an historischem Verständnisse zeugende Nachlässig keiten haben in früheren Zeiten außerordentlich viel werth» volle- geschichtliches Material zu Grunde geben lasten, und waS noch vorhanden, ist nicht selten ungeordnet und wird ohne die nöthiqe Sorgfalt ausbewabrt. Hier galt es vor allen Dingen, Vorkehrungen zu treffen, die einem weiteren Verfalle enlgegenarbeitcten. In diesem Sinne geschah eS, daß die königliche Staatsregierung denjenigen Stadt verwaltungen, die ihre Archive in Ordnung zu bringen wünschten, ohne dazu qualisicirle Beamte zu besitzen, die unentgeltliche Bcihülse von Archivbeamten in Ans icht stellte. Daß diese Beihülfe nur in sehr wenigen Fällen in Anspruch genommen wurde, ließ befürchten, daß das Erstrcble aus diesem Wege kaum in der zu wünschenden Bollstänvigkeit zu erreichen sein würde. AlS einziges Mittel, sich einerseits genau von dem noch vorhandenen Bestand an Archiralien zu unterrichten, andererseit- Schritte sür bessere Verwaltung und Ordnung derselben xinzuseiien erschien eine planmäßige Revision «ämmtlicher Stadtarchive des Lande« durch einen arckivalischen Fach mann. DaS königl. Ministerium des Innern billigte die in dieser Richtung gemachten Vorschläge der Direktion de« Hauptstaatsarchivs, und auch da- könial. Gesammlministerium ertheilte ibnen seine Genehmigung. Somit wird diese Revi sion im Lause diese« unv der folgenden Jahre vorqenonnnen werden. Mit der Ausführung derselben ist der Archivrath Vr. Erniisch beauftragt worden, der als Herausgeber städti scher Urkuiircnbücher sür den vo«Iox lliplomatieus ZaromLe regiao fick seil einer Reibe von Jahren eingehend mit dem sächsischen Städtewesen beschäftigt hat. Erbesucht im Lause dieses Monats zunächst di<in den Ain tShauptmannschasten Flöh«,Chem nitz, Schwarzenberg. Glauchau unv Zwickau gelegenen Städte; neben den eigentlichen Stadtarchiven nimmt er überall die Archive der Gerichtsbehörden in Augenschein, da sich in diesen vielfach seit Aushebung der Palrinionialgerichte Tdcile der Stadt archive befinden. Nicht blos vom wissenschaftlichen Stant- puncte auS, sondern auch ii» wohlverstandenen Interesse der Städte selbst, ist wohl zu hoffen, daß diese Revision überall bereitwilliges Entgegenkommen finden werde. Sollten sich in» genannten Bereiche wichtigere Privatarchive befinden, deren Besitzer sich über ihren Inhalt oder über ihre Ordnung zu unterrichten wünschen, so hat Archivrath vr. Ermisch den Auftrag, bei rechtzeitiger Anmeldung auch diese zu berücksichtigen. * Leipzig, l7. Juli. Se. Majestät der König hat den Pianosorte-Fabrikanten Herrn Julius Keurich hier znm königl. Hof-Pianosorte-Fabrikanten zu ernrniibn geruht. Die Firnia zählt zu den ältesten der Pianosorte branche in Leipzig, denn sie besteht nunmehr seit dreißig Jahren. Ihre Fabrikate haben sich einer sehr weiten Ver breitung zu erfreuen. — DaS Carolatheater bringt morgen die früherauch hier mit großem Beifall ausgenommene Operette „Fat in itza" mit neuer Ausstattung. Da- Interesse sür diese Aufführungen wird noch dadurch erhöht, daß Frl. König die Partie de« Wladimir vertritt und sich mit derselben vom hiesigen Publi cum zu verabschieden gedenkt. Auch auf dem Gebiet de« recitirenden Schauspiel» ist sür da« Carolatheater ein Gast i» Aussicht genommen. Frl. Castelli vom königl. Theater in Wiesbaden wird nächsten Mittwoch als Lorle in den be liebten Birchpseiffer'schen Schauspiel „Dorf und Stadt" ein kurze» Gastspiel eröffnen. ** Leipzig, 17. Juli. Hinsichtlich der projertirten Pferdebahn-Linie Leipzig-Lindenau wird un» mit- gethcill, daß die Pläne :c. zur Zeit bei dem Gemeinderath »r Lin den au zur Genehmigung vorliegen und daß, sobald Letztere erfolgt sein wird, auch unverztiglich an den Bau dieser Strecke gegangen werden soll, lieber dieser Arbeit würde dann scvensallS der Monat September herankommen, also die Zeit, zu welcher die Stadtverordneten, von denen noch die Genehmigung der Detailpläne abhängt, ihre Sitzungen wieder ausgenommen haben werden. Alsdann könnte auch sofort derjenige Theil der Linie gebaut werden, welcher zur Competenz der Stadtgemeinde gehört; und da bereit- da« Material für die ganze Linie vorhanden ist, so liegt die Möglichkeit vor, daß, noch ehe das jetzige Jahr zu Ende geht, der Betrieb der neuen Linie eröffnet werden könnte. -- Die hiesige Firma Saupe L Comp. (PetcrSstraße 32) bat mit ihrer Verlagsbuchhandlung eine Internationale Adressen-BezugS-Anstalt verbunden, welche, wie auch au» dem Jnseratenlhrile der vorliegenden Nummer ersichtlich ift. den Zweck hat. alle cxistirendcn Adressen de« In- und AuSlande« in Strrisensorm, gummirt, zum Auskleben aus Circulare, Prriscourante, Prospekte rc. unter vcrtheilhasten Bedingungen zu liefern und auch aus Wunsch den Versandt von Circularen rc., sowie da« Schreiben der Adressen auf Couverts prompt zu besorgen. Mit der Einrichtung ist zugleich ei» Adressen-Abonnement zum Nachschlagen von gesuchten Adressen in fast sämintlichen Adreßbüchern dr« Jn» und Auslande« verknüpft. Jedenfalls ist die eine wie die andere Einrichtung für die kaufmännisch« Grschäst«branche nicht unwichtig. * Leipzig, 17. Juli. Am Sonnabend Abend gestaltete sich da» Auftreten de« Fritz Käpernick im Zoologische«
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