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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 21.08.1881
- Erscheinungsdatum
- 1881-08-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188108213
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18810821
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18810821
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1881
- Monat1881-08
- Tag1881-08-21
- Monat1881-08
- Jahr1881
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 21.08.1881
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drnsgrnbr G. ; 5». i» Bockwäar »S0 Ist« lwirkaiier l«. - 1» 5«,. vnHiMer */» »«» I L«-O« wrfH. 'S 5',. wrffchast Verein lelsnitzer » ». I. I.: d«. «Herein S«.-. 24S.4Ü. »kv er ei» 177.—. ! 67.S0. > 7s.r». munter 118.75. «SS.—. ». «all. 14E. »3».—. l 18.40. 67.40. ldrent» -MLrk. l38.SS l44.25. rklenb.« !urnau tsbaim !01.7S. esdner 7S.—. ilbadn abahn nklrner iura« 76.90. «Rur ieraer tz-iger Baak- «4.-. «lsea. «mra- L rente ».75. 1S77 M. SL0. 7.-. i.»5. !.—. n»«r tsch« ttm. ichs. 7',^ ltnr- >i<he rm- ird- 25. den 75. der U ihr w. »- »« >»: ». 7. i» >n ie ch ir kt >- ». ') l- il Erscheint täglich früh 6'/, Uhr. Akdartion und Lkvrditisn Johanuesqass, SS. Lprechlinndk» drr Urdarti«». Vormittags 10—1» Uhr. dlachmiitagS 4—L Uhr. 8« »ie Stuck,«»« ei»>,ei«»tirr Meimkrisie «,»i sich Sie »ire-cunn inchl »«rSuftach vnnahme »er snr »ie nächftsotgrnde N»m««r »eftimmten Inkergte a» Wochentststri, di» S Uh« Nnchwittaa«, an L»««- »»st -efttnßr» früh 5t<'/,» Uhr. 2a de» Milieu fiir 2»s.-A»«atz«e: Otto Klemm, Universitätsstraße 22, LnuIS Lösche, Kalharinenftraßc 18, p. nur bis ';,S Udr. nmigtr.TllgMatt Anzeiger. Organ fiir Politik, Localgeschichte, Kandels- nnd SeslhiistSverkehr Anflage LS,SS«. Adoilnemrntsprei» viertelj. 4V, Md., incl. Brmgerlohn 5 Mk.. durch die Lost bezöge» 6 Mk. Jede einzelne Nummer Sb Pf. Vtlegeiempiar IS Pf. Gebühren für Extrabeilage,« »hu» Postdesörherung SV ML «it PchbesördomM <8 «k. Inserate LgeipaUe«« Pstitjsile SO Pf. Gröber« Schriften laut aajere« Preis. verzrichmjL. Tabellarischer Satz nach höherem Tarif. *kcla«ru unter de» Nedartieusstrich dir Spaltzeilr 50 Pf. Inserate find stets an dir Gtzpebttt«» zu sradea. — Rabatt wird nicht ««geben. Zahlung praeuuineraori« »d« durch Post- Z? 233. Sonntag den ZI. August 1881. Amtlicher Thetl. Ter letztwilligen Verfügung des am 18. Juli 1881 In Leipzig verstorbenen Kqniinerrathes Herrn Banquier Wilhelm Theodor Sryffrrth zufolge ist der hiesigen Gemeinde da- zwischen dem Roß- berger'schen Zimmerplatzc und der Teichschlcube gelegene Stück Feld al« Bermächtnist zu Theil geworden. Nachdem wir beschlossen habe», dickes Geschenk anzunehmen, können wir nicht unterlassen, dem dahin geschiedenen vieliühriacn Sommerbewohner hiesigen Ortes »och unseren Tank in die Ewigkeit nachzurufen. Connewitz, 20. August 1881. Nichtamtlicher Thetl. Leipzig, 21. August. So eifrig man sich auch gegen den Vorwurf zu vertheidigen suck't: eS fehlt der conservativen Pariei an hervor ragenden politischen Kopsen, denn in dem großen Kampf«, welchen die sich „konservativ" nennend« reactionaire Richtung zur Feit gegen da« verständig freisinnige Bürger- ttnnn führt, ist es eine bemerkenswerthe Erscheinung, daß immer nur die abgestandenen Phrasen längst vergangener Jahre als funkelnagelneue Staatswci-Heit ausgetragen werden. Unter ihnen keine mit geschäftigerem Eiter, als das große Wort von dem „uivel li reu den E har alter de SLi berat ismuS". In tausend Variationen wird die Anklage von dieser „Gleichmacherei" wiederholt, die Anklage, daß der Liberalis mus unseren öffentlichen Zuständen die wohlgegliederte Viel gestaltigkeit genommen, fie in eins glcichmacheiide Schablone gezwängt bade. Wie aber steht eS mit der Begründung dieser BeschuldigungV Wir wissen ia. was unsere ertremen Eonservaiive» unter der „natürlichen Mannzgsaltigkcit". unter der „organischen Gliederung" de- öffentlichen Lebens verstehe», nämlich den. wenn auch etwas «usarputzten bezw. modrrnisir- tcn, mittelaltertichen Ständestaat. Ru», wer ist eS geivesrn, der a» diesen die „uivcllirende" Hand gelegt? Lang« bevor die Btiveguna, die man als Liberalismus bezeichnet, in da» politische Leben ehigetrelen, war eS die absolutistische Staatsgewalt, die der Buntfcheckig- keit des bffeiitlichen Rechts ein Ende machte. Keine» größeren „Weichmacher" hat Deutschland je gesehen, als Friedrich den Große». Gegen ihn also mögen „Kreuzzeitung" und Genosse» ihre Klage erheben, Freilich, di« Liberalen werden in diese Klage nickt eiiistiinnie». Im Gegentheil, sie haben mit freudiger Dankbarkeit die Erbschaft des Absolutismus übernommen, insoweit seine „nivellirende" Arbeit den Ge danken der Rechtsgleichheit dinchgesilhrt, dem Rechtsstaat den Bode» geebnet hat. Aber als seine eigenste Aufgabe hat es der Liberalismus betrachtet, innerhalb des Rahmens der Gleichbcil vor dem Gesetze der Mannigfaltigkeit des natürlichen Lebens wieder die volle Möglichkeit drr Entwicke lung zu verschaffen. Darum sein Kampf gegen die wirtb- schastlich-sociale Gebundenheit jeder Art, darum sei» Streben nach einer zweckmäßigen Selbstverwaltung an Stelle des schabloiieniiiäßigci« Regieren» vom grünen Tische aus. Heißt Das „nivelliren"? Wir dächten eher das Gegen theil. Waü aber baden Dem gegenüber besonders die preußischen Eoiffervativen getha»? Den Selbstverwaltungs- bcstrebuiigen baden sie sich bis anf'S Aeußerste widersctzt und die sociale» fesseln des Polizeistaats sind sie soeben aufs Eifrigste beniühl, durch die ReichSgcsetzgebung wieder rinzu- sührei,. Ober was wären denn die obligatorischen Innungen Anderes, als Schablone und Zwangsjacke gegenüber der natürliche» Entwickelung deS gewerbliche» Lebens? Was" wäre die Aushebung der Freizügigkeit Anderes, als die Be- schneidung der natürlichen Mannigfaltigkeit der sociale» Be wegung? Neberall geht dies „konservative" Bestreben dahin, an die Stelle der natürlichen eine mechanisch erzwungene Organisation der Gesellschaft zu setze». Und dann beschweren sich dicke Herren über einen nivellirenben Liberalismus! Möge» sie überhaupt bedenken: man kann nicht behaup ten, daß ein Ding weiß und zugleich schwarz sei. Sonst redet man immer von dem „individualisircnde»" Liberalismus. „Jndividualisiren", d. b. die Pflege der Besonderheit, und „nivelliren", d. h. Gleichmacherei, sind unvereinbare Begriffe. Will man sich also solch gelehrten Wortschwalls auch ferner bedienen, so sei man wenigstens etwa» vorsichtiger! Was de» Stand der kirchenpolitischen Frage an- betrif'st, so wird uns die Nachricht als durchaus falsch be zeichnet, daß jetzt bereits von der Vereinbarung eines förm lichen nmilin-viroocki zwischen der Eu r ie und »er p reu ßi scheu StaatSrcgierung die Rete sein könne. Man hat seitens der letztere» die Ernennung des l)r. Korum zum Bischof von Trier gut geheißen, man wird a»ch, wenn sich geeignete Persönlichkeiten sür die Stühle von Fulda. Osnabrück unk Paderborn ausfindig machen lassen, keine allzugroßen Schwierigkeiten erhebe», im Uebrigcn aber wird von unter richteter Seite die augenblickliche Politik deS Herrn v. Goßlcr in das kurze Wort „Abwarten" zusammengesaßt. In Trier mag es sreüich zum Abwarten schon viel zu spät sein, dennoch kann mit Besonnenheit und wohlangebrachtein Mißtrauen noch manches Nebel verhindert werden, das sonst nur allzu gegenüber verhalten wird. Bindende Erklärungen liegen in dieser Beziehung (es kann da» eiilgegrnstchenben Mitteilungen «wgenüber anss Bestimmteste versichert werde«) noch in keiner Weise vor. Sie sind weder verlangt worden, «och erwartet man sie binnen Kurzen,, wenngleich man sich der Hoffnung bingiebt, daß bei jeder Besetzung verwaistrr Pfarreien den Proviniialvehörden von dsr getroffenen Wahl Mittheilung gemacht werde. Nur da« Eine thatsckchllche UebNwinkommei, oesiebt bisher, daß dem Dr. Korum der Hoinagialesd erlassen wird. Was etwaige «eit«,« Schritt« aus dem Gebiete der kirchenpolitischcn (Gesetzgebung betrifft, so »erden dieselben, wie man uns versichert, «nt«, alle« tkmstlnven »«, Iuligeseh ,um Nusgangsvunct nehmen. Bon einer oraan^chim Revision der Maigesetzgnmng ist zur Stunde nicht die Rede, dem Ansinnen, das revidirte und „verbesserte" Juligesetz wieder nur mit einer bestimmten Geltungssrist zu erlasse». widersetzt sich Herr v. Goßter ausS Bestimmteste. So weit die uns gewordenen Aufklärungen. Man kann sich aus Grund derselben beim besten Willen nicht des Eindrucks entschlagen, daß die preußische Staatsrcgierung durch die Ereignisse über rumpelt worden ist, daß sie eines klaren Programms noch immer entbehrt und daß sie zaghaste Zurückhaltung »nt weiser Vorsicht verwechselt. Die Programme der liberalen Parteien Preußens, di« in den letzten Jakren ausgeaeben worden sind, übergehen sämmtlich «inen Punct, der früher sowohl in de» fortschritt liche» wie in den nationaltiberalen Kundgebungen stet» hervorgehobcn wurde: die Nothwendialeil einer Reform »» der Zusammensetzung deS Herrenhauses. Abgesehen davon, daß mit der Aushebung der gulsherrlichen Polizei und der Reform der Kreis- und Provlnzialverwaltu»g so ziemlich alles beseitigt ist, was ei» Rittergut von einem andere» Gute unterscheidet, so ist überdies der hei weite», größte Theil der Rittergüter in Händen solcher, die nach den Vorschriften der Verordnung vom Jahre 1854 voizz Wahlrecht ausgeschlossen sind. In dem Eifer, die Gunst der Lage »>» Parteiintcreffe auSzunutzen, halte daS Ministerium Maiiteufscl-Westfalen die Elaste deS alten »uv beteiligte» Grundbesitzes ausgestclit, ohne sich nur vorder zu unterrichten, wie viele Rittergüter in der Monarchie diesen Bedingungen genügten; als man nun an die Ausführung ging, zeigte es sich, daß von den 12,543 Rittergütern deS damalige» preußischen Staatsgebietes nur 31» t aller Besitz im Sinne der Verordnung, u»d nur 3S7 besestigte, d. h. durch Majorate, Fideicppimisse und Substitutionen sicher gestellter Besitz seien. Man gab also damals dem zehnten Theile sämmtlichcr Rittergüter das Recht, 90 Vertreter ins Herren haus zu senden. Diese Kategorie fordert jedenfalls die strengste Kritik heraus, und cs ist auch gar nicht zwciselhast, daß, wenn die Zeitumständs sich sür liberale Bestrebungen wieder einmal günstiger gestalten, an diesen, Puncte angesetzt werden wird, um eine Reform des Herrenhauses herbcizusührcn. Durch die Vermittelung eines politischen Freundes in Karlsruhe sind wir in den Stand gesetzt, da« Programm sür die Feierlichkeiten mitzutheilen, die am badischen Hose zu Ehren der silbernen Hochzeit des groß- herzoglichen Paares und der Vermählung der Prinzessin Viktoria statts'iiiden sollen. DaS Programm ist folgendes: 18. September Festvorsteltung in, Hostbeator, Eröffnung der laildwirtkfchasttichcir Gartenbau- und Biene» Ausstellung. 19. Septdmbcd. Abkunft bet fürstlichen Gäste. 20. September; Eintreffen deS Kaisers, und, wenn der Gesund heitszustand es gestattet, der Kaiserin; >,l Uhr Eiviltrauung deS fungen Paares im engsten Familienkreise, 5 Ubr kirchliche Trauung zugleich mit der Einsegnung des großherzogliche» Jubelpaares in der Scbloßkirchs, dann Entgegeunahine der Glückwünsche und Dcsilircour im Marmorsaale sowie fürstliche und Marschallstafel. 2l. September Kirchgang, Empfang der Abordnungen, Galamaht und Festvorstcllrmg im Theater. 22. September 10 Uhr, Besuch der Ausstellungen, 3 Ubr Festzug. Abends Hosball. 23. September Preisvertheilung in der AussteUuna. Eröffnung des Fcstschießcns der Schützen, Festball im Museum. Während der ganzen Woche findet täglich Speisung der Armen in der Boltskücke stall. Der Kronprinz von Schweden wird, wie die „Schwedisch- Norwegische Eorrespondenz" meldet, am 25. d. in Stock holm zurtlckerwartct. Derselbe wird über Berti» zurück- reisen, um Er. Majestät dem Kaiser Wilhelm aus Schloß Babelsberg einen Besuch abzustatten. Gegen den l5. Sep tember werde» sich der König, die Kbnigin. der Kronprinz »nd die königlichen Prinzen von Stockkotn» nach Karlsruhe begeben, von wo aus Ihre Majestäten am 24. September die Rückreise antreten werden. Der Kronprinz und die Kron prinzessin werden am 29. September in Gothenburg ein- trefsen und am l. Oktober ihren feierlichen Einzug in Stockholm halten. Die Glattvecks-Eorvett« der deutschen Kriegsmarine „Victoria", Eommandant Evrvctleii-Lapitain Balms, mit vier 12- und zehn l5-ce»timetriaeil Kanone», l l Ossicicrcn und einer Besatzung von 230 Mann ist, nach Iltägigem Aufenthalt« in Montevideo, vor wenige» Tagen in der Rhede von BuenoS-Apres vor Anker gegangen. Dieses Kriegs schiff, welches zur Zeit drr Flotte»dciiiv»stralion mehrere Monate vor Gravosa gelegen hatte, wurde von dort nach Liberia, an der afrikanische» Westküste, beordert, »m von bei» Präsidenten jener Republik nnd seiner Regierung eine Entschädigung für die im October 1880 staltqefiindcnc Plün derung cineS gestrandeten Hamburger Dämpischifses zu ver lange». Nachdem diesen! Begehren durch die vo» der Llberisckcn Regierung garantirte Zahlung einer Summe von »000 Thalern an die Beschädigten entsprochen war und die Wohnkäuser Jener, die der Plünderung jenes Fahrzeuges sich schuldig gemacht hatte», zerstört worden waren, ging die „Victoria" wieder in See, den Eours nach Bahia nehmend; von dort segelte diese Eorvctte nach Ric de Janeiro und langte, wie oben bemerkt, vor wenigen Tagen in Buenos Avrcs an. Bon osficiöser Seite ist iii letzter Zeit wiederholt be bauptet worden, cs sei an maßgebender Stelle weder in Berlin noch in Wien Etwas davon bekannt, daß der König von Italien die befreundeten Kaiscrhöfe vo» Deutschland und Oesterreich-Unaarn besuchen werde. Diese AbleugnungSvsrsuchc wollen ernstnaster genommen sein, als derartige Dementis sonst verdienen. Sir bedeute», daß ma» in den beiden nordischen Eabinettcn sür den Eintritt Italiens in den mitteleuropäischen Bund doch noch stärkere Garantien verlangt, als lediglich den gute» Willen. Die deutsch-österreichische Jntcrcsfcngemeliischasl richtet ihre Spitze »ach Oste» und nicht »ach Westen Das würde in dem selben Augenblick anders werden, wo der Onirinal seine An lehnung an dieses Bündniß luchte und fände. Auch erklärt man in diplomatischen Kreise», nicht gut cinseben zu können, wie Italien sich mit Oeslerrcich nnd Deutschland rangire» wolle, ohne sich von der Freundschaft mit dem Eabinet Glad- stone's frei zu mache». Der Besuch vrs König« Umberlo in Wien und Berlin steht, wenn er mebr als ein bloßer Hös- lichkeitSact sein soll, nach alledem noch In weitem Felde. Die Möglichkeit freilich soll und kann nicht bestritten werten, daß dies« Begegnung doch noch im Laufe des kommenden Winter« stattfindel. Jtt Oesirrrsich steht noch immer die unseren Lesern be kannt« Rede des Abgeordneten Or. Herbst im Vordergründe der politischen Diskussion. Di» Mehrzahl der Wiener Blätte» widmet der Rede leitende Artikel Der allgemein anerkannte maßvolle Ton »nd die Nüchternheit jener Kund gebung haben bewirkt, daß selbst diejenigen Journale, die dem genannten Abgeordneten treueste Heerfolge leisten und der Regierung am oppositwnel^ "hne L^er Sprache führen. ^H»bft Auerkemiung aus die schwänglich zu werten und , ,j„«. Stimme dar- Gcgcnpartcl vermeiden. Es hcrnw ,pes«mttjch Neues über, daß dw 'U'drsstdachle Mte E» ^^^ ^ enthalte, allein eben d'« hastig B ^ -siele der Vcr- LLLSiLi-. Ga.!ze., wirk, nack, de... Ur-he d.^es B atte» w.- oo , volle Staatsschrist emeS aroste» Po>'"k^- ^mdenblalt". wkd -K »'E.h7, zusamme^ worden, daß sämmtliche Eingeladene. welche,m Vefitz von österreichischen Ordensbändern ,md, solche anz>llegc» hatt„n. D« Kaller welcher das Band des Stephansordens trug, saß zwischen de» Großfürsten Nicolai nnd Michael Nikola- jewit!» ihm gegenüber die Kaiserin.welche zur Linken den österreichischen, zu'r Rechten den sranzo,,sche>> Belschaftcr hal^ Der erste Toast, welchen der Kaiser auebrachte, galt dem Kaiser Franz Josepb. wobei der Kaffer mit dem omr reichischen Botschaiter anstieß. Auch den k''dm österreichische., Mililairbevollmächtigte,. ^dcrfi Gras Uerkull und Major Klepsch trank Se Majestät zu. Demnächst folgten Toaste au, das Regiment und die Artillerie. - „ Ti« Suspension der Moskauer Zeitung^,Rusiki Kurver erfolgte, .veil dieselbe Nachrichten ans Oll Sibirien brachte, deren nibilistilchcr Ursprung uilbezweiselbar war. Daß »Es» Beschuldigung des Moskauer Blatte« nicht au« der Lust aearissen war, beweist der Umstand, daß sich im Besitze des kingcrichtcten Kaisermörders Sckeljabow «„ vertraulicher Briet de« Redakteur« de« „Rustki Kurher" Namens Neffe dijew Versand, welcher aus Beziehungen Scheljavow s zu diesem Blatte binwies. Auch ist es der Petersburger Geheimpolizei geglückt. Spuren zu sinke», welche, eikrlast verfolgt werden und welch« daraus binweisen, daß die Redaktion deS „Ruffki Kuryer" resp. Neffekijeiv eine Geldsamnielslettc der Nihiiisteil gebildet habe. Dieser letztere Umstand ist jedoch »och nickt genügend erwiese», um aus Grund desselben gegen die Schul digen gerichtlich vorzugeben. Wie a»S Paris gemcldet wird, haben sich an, Donnerstag Abend die Scene» von BeUcville womöglich in noch größere», Maßstabe im Aintcr-Eircus wiederholt, wo der Vicepräsident drr gewesenen Kammer, Floquet, eine Wahl rede halten wollte. Er konnte nicht rin Wort sprechen, wurde von der Tribüne gedrängt nnd eben so wie der ihm zu Hülfe geeilte Lokroy in aller Form hinausgeworscn Dir Radikalen erklärten überall öffentlich, sie wollten »>it dem Gambettism »s a»srä»men im Guten oder Bösen. Was bis jetzt gcscheben, gehöre »och z»m Guten. Gam be tta selbst ist'in Bille d'Avrah, läßt einerseits auSstreuen, baß er bis heute Sonntag gar Nichts mehr thun, andererseits, daß cinEoup d'Eclat kommen werde. Ersteres ist natürlich wahr scheinlicher. Uebriaens treten heute, wie schon kurz angcdeutct, im ganzen Lande die Wähler an die Urne: Im Mittelpunkt der Wahldeivegung siebt natürlich die Partei Gambetta's; sic bat die gemäßigten Republikaner, die Apbänger Grcvy's, bereits verdrängt und JulcS Ferrv huldigt ziemlich »n- vcrbolen dem zükünftige» Ministerpräsidenten, der sich wohl bald in den Präsidenten der Ncpublick umwandrin wird. Noch welliger als von de» gemäßigleii Republikanern habe» die Gainbettisten etwa« von »wnarchiscker nnd konservativer Seite zu befürchten j Eandidalen dieser Richtungen sind über- baupt nur i» wenigen Wablbczirkm ausgetreten »nd haben selbst in diesen säst nirgend» Aussicht auf Erfolg, so daß die alten Parteien a»s der Reckten der Kammer künstig aus ein ganz winziges Häuslein eingeschränkt sein werden. Um so beachtenswerthcr erscheint jedoch die Opposition, welche den Opportunismus von links her bekämpft. Im Pariser „Journal des Döbats" schildert vr. Darem berg daS herzliche Einvernclmicn der Mitglieder der Ver sammlung der Aerzte in London. Nachdem er daS gastliche England nach Gebühr gefeiert, sllgt er hinzu: AIS wir vor zwei Jahren an dieser Stelle vom Kongreß in Amsterdam sprachen, bedauerten wir den Zwang, die Kälte, die ungewöhnliche Herbigkeit im Verkehr zwischen den Ge lehrte» Frankreich« und druendesDeutschsn Reiche». Es freut uns, daß in dem großen „culralcii England unsere liebenswürdigen Genossen deS Vereinigten Königreich« Alles auslwten, um die letzten Funken de« schlecht getvschten Feuers i" "lgen. J„ London waren die Beziehungen zwischen beiden Nationen correct; die französischen Gelehrten ent sprachen mit Würde de», Entgegenkommen einer große» Aiizahl deutscher Gelehrten. Wir können Deutschlands nicht mehr rntrathcn und Deutschland kann uns nicht mebr entbehren Diese beiden Völker halten mit England die Zügel der Wofenschaft. In jedem derselben waltet rin« un- erniegliche wissenschaftliche Bewegung, welche nnseklbar un- sruchtbar werden würde, wenn sie sich vereinzelte. In der mcdleinischen Wissenschaft Ist un» eine „heilige Allianz" von LÄ"i'k, '5 ^bt mchls Nützlicheres und Erhabenere»; jh Zweck .st, die Unwissenheit und den Schlcndr an zu bekämvse» und d.e Gesttlschasl durch Stärkung 7o„ Le'bu.tt Geiß aus eine höhere >-l»>e z» bebe». Ebrc daher den internalionalcn Eongreffen. welche die«, Hoffnung »„wirklichen. Ehr« auch , . socialiftische Wcltcongreß soll, sosern das schweizer Ische Biinkesgerlcht den Reeurs des Eomitv der b-grund.t „klär,, in W.nler- ln»r abgebalken werden <o versichrrt der setzt... Zet. wird sich wdeß da^u^ch. rätb^"^i,^dÄ"' verbot de« «an»7„- V^ bleib». Inzwischen hat da« Ehü? ,3 Luaü? .7,"' v ^ ^ '"^den. den Poststempel ^ ilrä dem I Dr ° hbri. s „hatten: ZSirr Vrofideat! Ihr «undeSg.ncht hat »a nächst» Z«t über den Recurtz über die Abhaltung des Soeialifteneongresse» in Zürich tnlfcheidei» und ich will sie als Lorialift davor warnen gegen uns »u entscheide», sonst fliegen Sic so bald es »»Sgcht zuerst in die Lust und losgehen wird cs bald. Dynamit haben wir genug um die halbe Schweiz ln die Lust zu sprengen. Mi« der Schweiz sind wir bald fertig »nd die nehmen wir zuerst, wenn unsere mutigen Whrer mit ihre« zalosen ArdeiterbataiLone» »an,men istS gleich richtig und dann geht vo» hier ans der Wettdrand los, dou» sollet aber ihr Mafttmrger hau«eln daß es eine Freud« ist. Machen Sie jetzt wte sie wollen. Sie nieinr» vnlleicht wir ftien schwach, aber hall, Hab«» nicht gesehen daß schon die Soldaten uns folgen und über die Hunde, ihre Ljnziere löslichen, die Helsen uns auch hüten sic sich also gegen uns zu beschließen sonst baumeln Sic zuerst. Ein Socialist wie es viele giedt. Obwohl vor einiger Zeit mit Gründen, die schwer genug ins Gewickt sielen, di« Möglichkeit bestritten wurde, dag Karl Schurz als Nachfolger des Mr. Andrew White zum Gesandten der Vereinigten Staaten in Berlin in Aussicht genommen sei. hält inan doch in sonst nicht schlecht unterrichteten Kreisen hartnäckig an dieser Meldung fest. Es wird sogar hinzugejügt. daß Herr Schurz vom Berliner Hofe mit Bereitwilligkeit empfange» werden würde. Wenn jemals, so dürste in diesem Fall« die übliche Einschränkung „Be stätigung bleibt abzuwarten" am Platze seiii. Llujik. Neues Theater. Leipzig, 20. August. Die „ Walkür« " könnte man gleich sam als de» inhalt- und einpfiudungsreichsten, auch »virksawstrn Lheil der großartigen dramatische» Symphonie: „Ring deS Nibelungen" bezeichnen, in welchem die hohen Intentionen des Dichter-Eomponisten aus« Schönste sich erfüllen» der seelische Reiz der wundervvll indivikualisirlen (Walten in vollstem Maße fesselt und auch das lebendigste Interesse au der Handlung, die in »»mittelbarer Folge Schuld und Sühne uiufaßl »mV i» sich abgeschlossen erscheint, erregt und bewahrt wird. Wie sehr unser musikalisches Publicum von der uu- vergleichtichen Schönheit diesrr Komposition ergriffen uud zur Bewunderung hingerissen wird, zeigte sich wiederum bei der gestrigen vorzüglichen Aufführung drr „Walküre", die mit voller unk allgemeinster Andacht ausgenommen, durch reichste» Beisatt und zahlreiche Hervorruse nach jedem Anschluß als k,mstl«rische Musterlnstung anerkannt wurde. Mit Recht können wir aus solch« Vorstellung «it so mustergültiger Rollenbesetzung in jeder .Hinsicht stolz sei», denn kann, dürste eine andere Bükne di« nnsrige darin über- treffen Sckon jetzt aber »lischt sich in diese» stolze Gefühl eine Betrachtung voll Besorgnis;, denn wir müssen befürchten, daß dieses vortreffliche Ensemble binnen Jahresfrist gestört fein wird. Jedenfalls aber hegen alle hiesigen Opernsrcunde tcn Wunsch auss Wärmste, dag diese ausgezeichneten Kräfte, die eine derartige Mustervorstellung ermögliche», uns alle er halten bleiben möchten, was drr neuen Directivn nicht dring lich genug anempsohlen werden kann. Zunächst sei der Direktion, die unS mit der Wiederauf führung des herrlichen Tondrama wahrhaft erfreute, freudiger Tank gezollt. WaS unser Orchester unter der bis ins Kleinste sorgfältigen und bcwilndcriiowcrthen Leitung deS .Herrn Eapellnicistcr Seidl diesmal wieder geleistet, kann nickt ge nug gelobt werden. Dabei ist auch die längst erwünschte Ergänzung deS Orchester« durch einen kunstgeübte» -Harien- jpieler, Herrn Vitzthum au» Hannover, der sich mit rühm lichem Eifer seiner Ausgabe widmete, zu „wähnen. Hoffent lich wird der Gast auch noch bei anderru O pernvorstcllnngen Mitwirken. Den ausgiebigsten Kunstgenuß haben von Neuem unsere hervorragenden Opcrnträste dargebotcn. Lind auch die Vorzüge der „Brünhiltc" von Fra» Rcicher-Kindermann schon wiederhol! beleuchtet worden, so soll dock, auch diesmal der cminciitcil Künstlerin gebübrciikeS Lob nicht vorcnthaltm werde». Ihre musikalische Bravone war von hinreißender Gewalt nnd ebens, hat ihr« senrige, von edelster Begeisteruiy erfüllte Darstellung wahrhaft entzückt, nnd zwar steigerte sich ihre Leistung im dritten Arle, wo leidenschaftliche Er regung am mclsten Anstrengung erfordert, zum vollsten Glanze. DaS ist eine „Walküre", die mffcre Illusion deckt und in >edcm Momente die poetische Wahrheit erreicht, wie sie nur das beste Könne» zu erfüllen vermag. Mit gleichem schön«, Kunsteise» haben dir Herren Schrlpcr «Wola»), Lederer iSiegmund) und Reß sHunding)*) ihre früheren Leistungen in denselben Rollen säst noch Überbolen Uneingeschränktes Lob gebührt ferner der ansgezeichnetcn musikalischen Durchführung der „S icglinde" von Fräulein Schreiber, deren schöner Gesang, ge hoben durch künstlerisch« Sorgfalt, von reizvollster Wirkung war. In der Darstellung würde hie und da etwas mehr Verve die Wir kung erböhen; wenigstens „schien ihr Spiel in der Liebrssrene des ersten Actes noch nicht seurig genug. Um das Gelingen des Ganzen machlen sich außerdcm Frl Riegl er al» treff liche Fricka, sowie die Vertreterinnen deS Walkürcn-En- semble«: Frl Körbel, S türm er, Kl afSky, Mo» hau Pt, Marti», Caspart und Reppert mlt bestem Elser ver dient. Bernhard Seuberlich. Liederabend des Ziillnerlmnde». —Leipzig, 20. August. Der „Liederabend", welchen der Zöllnerbund gestern Abend in Bonarand's Etablisse ment abhiett. bot «ine Anzahl Liederperlr», di« zu dem Edelsten gehöre». daS der Männergesang auszuweisen hat. Bora» schritt die majestätische Hymne; „Die Himmel rühmen des Ewigen Ehre" von Beethoven, und wenn der unsterbliche Meister irgendwo Einfachheit und Erhabenheit zugleich in sein« Ivnschöpsilng »ingrflochlcn hat, so ist es hier geschehen. O bgleich der Zöllnerbunh nicht in besonderer Stärke vertreten war, so ,nacht« das L»ed doch, kräftig und rein gesungen, «>»«» Eindruck, d«r dem Zuhörer da» Herz arößer werden ließ und wahrhaft „haute. In der Altenhofer scheu „Abend- seicr", die der Stimmung nach rin Meisterstück bleibt, kam«« nicht nur die einzelnen Arcord« in wirksamer Klang- sarbr zur Entsaltunß, sondern auch die Unisonostellen tratrn rein und glatt aus. Da» Lied „Aus der Jugendzeit", Uber welchem e,„.Hauch «hl», deutscher Sentimentalität liegt, wurde *) Nachträglich möchte ich hier bestätige», baß die kürzlich er- ivütziite Störung vet der «»mlhruna »o» ..Faust und Margartthe" ohne sed« Verschuldung des Herr» Reg e»tft«»de« ist, sondern viel- mehr durch einige vliiglieder de« Orchester«, dte, inselge einer un vollständige» Verabredung trregrfiihrt, nicht tu brr rtchttgen Tonart rtnsetzten, iwrnrsacht wurde.
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