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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 22.08.1881
- Erscheinungsdatum
- 1881-08-22
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188108229
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18810822
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18810822
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1881
- Monat1881-08
- Tag1881-08-22
- Monat1881-08
- Jahr1881
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 22.08.1881
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«r >4 . m s. >«< - - >4 SO 22 50 SO 20 18 emerk. >«-,»» r Stück r . r . 883.-. 246.—. ikverem 176.25. 67L0. 76.—. nnnder 118.10. »1.—. 06.2». belbal- 48.2» 77.2». 18.10 V8.b0. 84.—. Gali- 48.2». 31.75. 18.—. 37.40. dren» -Mar iä. 10. »Weid- St.-A. vuben A3.-, sterr.- riese» -User Gera ldels- redü- 6.-. idnrr ldel«. rllsch. 0^0. risch« n —. St^ z.W. ann) wert . G. . !.20. «rr. LO. St.» leihe .70. .10. lur- R tm. Ich« M- rv- 32. rr. P. «r ,r. hr »- » rr ii « Grschsixt täglich ftüh S'/, Uhr. KrSartiou und LkvedUi«» Johanntsgasse »3. Spttchstuu-cu -rr ^r-actioa: Barmittag« 10—12 Uhr. Nachmittag« 4—6 Uhr. »ur du «»cht sich «„nähme her skr ht« niichstf«l,mde Nummer bestimmten Inserate an Wochentagen hta S Uhr Nachmittag«, «« Sonn, nah Krsttaar» früh »ts '1.2 Uhr. 3n dt» ^iUalr» fir 3»s..^unahmr: Otto Ule««. Univerfitit-straße 22. Laut« Lösche. Katharinenftraße 18, p, nur hi« '/,S Uhr. MMtr.MgMM Anzeiger. Organ für Politik, Localgeschichtr, Handels- and Geschäftsverkehr. AxflGgO L«,»SS. JidonnemrntsPrris Viertels. 4'/,.SUt., incl. Lrinaerloha » Mk. durch dir -oft bezogen 8 Mk. Jede einzelne Nummer 2» Pf. Belegexemplar 10 Ps. Gebühren lür Extrabeilage ahne Postbeförderung 38 Mk. «it Postbesörderung 48 Mk. Inserate -gespaltene Petitzeile X) Pf.' Grihere Schriften laut «uferem Preit» verzeichniß. Tabellarischer Sa, nach höherem Tarif. Lrellnven »nter den dledaktionrßrich die vpaltzeil« »0 Pf. Inserate find stet« »» di« »rprdltton z» srada». — Rabatt wird »ich» gegeben. Lahinng Penaaameranäo oder durch P«ft- »achaahme. 2L4. Montag den 22. August 1881. 75. Jahrgang. Leipzig, 22. August. Daß al« Termin der Reicb-kaasmahlen «in Tag in der zweiten Hälfte de- Octooer in Lu»sicht ge nominen ist. kann jetzt al- sicher bctrachtrt werde». Man wird anuehmen dürfen, daß während der jüngsten Anwesen heit de- Reichskanzler- in Berlin auch hierüber Be» schlug gefaßt worden ist. Es wäre sehr zu wünschen, daß jetzt endlich der genaue Wahltermin amtlich bekannt gemacht würde. Die letzten Vorbereitungen zu den Wahlen machen da- Bekanntsein mit dem Wahltag zur noth» wendigen Borau-setzung; mit Wahlaufrufen, Partriversamm» lungen und dergleichen Veranstaltungen wird auf die Veröfsenllichung des Wahltermins gewartet, und keineswegs allein auf liberaler Seite. Aus eine Ueberraschung oder Ueberrumpelnng zu rechnen, wird doch im Ernst Niemandem in den Sinn kommen; da« wäre eine seltsame Spekulation, nachdem mir seit 2ahr und Tag mitten in einer Wahl agitation von unerhörter Lebhaftigkeit stehen. Kaum zwei Monate trennen uns noch von vc» Wahlen; cö scheint un- jetzt wirklich die äußerste Zeit» den Wahltag nicht länger zu einen, Gegenstand de- Rathens werden zu lagen. Die fortschrittliche „Kieler Zeitung", die sich durch Ruhe und Mäßigung immer vonheithaft vor vielen ihrer Colleginnen ausgezeichnet hat, sagt in einem zur Bertbci- digung der Eanblvatur Besrler im 6. schleswig-Hol ste,mschen Wahlkreise geschriebenen Artikel: „Wir können keuie Eroberungspolitik cmpsehten, die keine anderen Folgen al« die Zerslcischuiig und Schwächung der Liberalen hat. Wer sich heule noch zu den Liberalen hält, den wolle» wir als einen Libe ralen halten." Gegenüber den GlanbcnSgerichte», die von radi kaler Seite über gemäßigt liberale Politiker bezüglich ihre« Liberalismus anacstellt zu werden pflegen, sind solche Worte sehr anerkenncnsmcrth. Die Einigung der Liberalen wäre besser gediehen und vollständiger durcbgcsührt worden, wenn diese Anschauungen weiter verbreitet wären. Der Widerspruch, Len die bekannte schlcSwig-holsteinische Candidalenliste trotz ihrer recht bescheidenen Rücksichtnahme aus die National- liberalen in einem großen Tyeil der fortschrittlichen Presse gefunden, beweist, wie gering aus dieser Seite die Neigung >st, der Verständigung Opfer zu bringen und ihr zn Liebe das FraclionSinteresse amzugeben. Die fortschrittliche Berliner „volkSzeitung" bringt mit sichtlicher Genugthuung die Notiz: „Der Enthusiasmus für die Sedanseier wird immer geringer; selbst in Kassel haben die „maßgebenden Kreise" beschlossen, dieSinal de» Festig auSsatlen zu lassen." Früher waren deburtigr Notizen eine ausschließliche Eigenthümlichkeit der socialdemokratischcn und ultramontanen Presse. I» Köln tagt gegenwärtig ein Congreß für Reform und Codisicatio» deS internationalen Rechtes. Derselbe hat in Betreff der AuSlicferungSsrage nachfolgenden, von de», nordaincrikanischen Dclegirten Herrn Dudley Ficld gestellten Antrag einstimmig angenommen: „Der Eongrcß wolle be schließe», daß eS nach der Ansicht diese« BereniS wünschcnS- werlh ist, daß in solche AuSlieserungSanträge in denen eine Ausnahme für politische Verbrechen oder Vergehen gemacht worden, eine Clausel ausgenommen werde, nach der weder Meuchelmord noch der Versuch deS Meuchelmorde« zum Zwecke der Veränderung einer Regierung oder deren Oberhauptes wegen politischer Unzufriedenheit — existier solche wirklich oder nur vermeintlich — al« politische Verbrechen oder Vergehen im Sinne eines solchen Vertrage« zu betrachten ist, und daß folglich Personen, die sich solcher Verbrechen oder Vergehen schuldig gemacht haben, da- Recht freier Zuflucht zu verweigern ist." Der „Vossischen Zeitung" wird bestätigt, daß der frühere Erzbischof von Posen und Gnesen, Graf LcdochowSki, willens sei, am daS ErzbiSthum Posen zu verzichten, so daß also dort eine Sitzerledigung auch nach römischer Ansicht cin- trcten würde. Dieser Vorgang würde für die Beilegung deS Culturkampsr« von der größten Bedeutung sein. Bei der Berathung de« vorjährigen IuligesetzeS wurde fast aus allen Seiten die Bestimmung der Vorlage, wonach der König von Preußen da« Recht haben sollte, die durch Spruch de« kirch lichen Gerichtshofes abgesetzten Biscbvse in ihre Diversen zurückzurufen, lebhaft angefochten. Wenn jetzt Gras Lcdo chowSki, wohl aus Wunsch des Papste-, auf seine Diverse verzichtet, so würde die Regelung der Wiederbesetzung der jenigen BiSthümer. deren Okerhirten durch gerichtliche- Er« kenutniß ihres Amtes entsetzt sind, keinen Schwierigkeiten mehr begegnen, indem auch der zum Cardinal ernannte Bischof Melcher- schon vor längerer Zeit die Absicht bekundet hat, al« Cardinal nach Rom zu gehe». Es beißt, daß auch Uber diese Fragen Verhandlungen zwischen der Curie und der preußischen Regierung stattäesunden haben. ES waren in letzter Zeit verschiedene Meldungen au- Prag eingegangen, au» welchen sich die Hoffnung schöpfen ließ, der Brand deS böhmischen Nationaltheaters hätte Len lleöermuth der Czechen in Etwa- abgekühlt. Diese Hossnung ist aus das Gröblkr getäuscht worden, denn! „Bruder Ezech" hat die Deutschen Hetze mit ungeschwächten Kräften wie der ausgenommen. „Unglück eint." schrieb dieser Tage da halbamtliche Organ der Prager Statthalterei, al- die vedeu- trnden Spenden au» deutschen Händen flir den Wiederaufbau de- Theater« bekannt wurden. Tag» daraus feiert« ein czechischer Pöbelhauf« den Geburt-tag de» Kaiser» mit einem Exceß vor dem Prager deutschen Casino. Da« ist der heutige Stand der Versöhnung-action der großen czechischen Nation. Selbstverständlich herrscht Entrüstung darüber in alleu gutgesinnten Organen, und den Czechen wird heftig in» Gewissen geredet. Bezüglich des dem König Humbert zugeschriebenrn Projecte», dem Kaiser von Oesterreich «inen Besuch ab» zustatten, geht dem Wiener „Fremdenblatt" au- Rom die Mittbeilung zu, daß di« Erwägung einer Reis, de» König« von Italien nach W»«a sich nicht mehr blo» auf publiastisch« Kreise beschränke. Da« „Fremdenblatt" fügt Hinz«: „Wir registnren dies« Vkittheilunq, ohne daran weitere Csmmentar« ,» knüpfen. Die italienischen Staatsmänner, welch, in einer Frage so delicater Natur mehr noch n s in allen anderen mit den verschiedenen, von un» wie von alle« Kennern der italienischen Verhältnisse stet» gewürdigten besonder«, Schwierig keiten zu rechnen haben dürfte«, werden die Frage wohl m der für ihr Land --- -- ----- ^ »— Diener Telegramm ersprießlichsten Weise lösen." Nach einem ^ der „Franks. Zta." wird jetzt officiv» ,u- gestanden, daß ans außer diplomatischem Wege von Italien an- über die Aufnahme König Humbert« bei einer Reise nach Oesterreich angefragt worden so. Die letzten im Haag eingcgangencn Nachrichten au« Atschin lauten sehr ungünstig. Die Regierung der Nie derlande hat bekanntlich eine» Civilgouvcrneur statt dc« militairischcn dort eingesetzt, weil sie Holste, dir Eingeborne» würden sich fortan al» gehorsame Unlerlhanen benehmen. Dieselben betrachten sich aber noch keineswegs al« besiegt, sondern haben wieder angefangei», nicht nur die Privatbesitzer, sondern auch die niederländiichcn Truppen feindselig anzu- grrisen. Tie amtlichen Meldungen suchen diese Thalsachcn allerdings so darzustellcn, als hätten sie nichts aus sich, aver di« eingcgangenen Privatbriese stehen dazu in grellem Widerspruch. Unter den Anhänger» der Landliga in Irland hat die Nachgiebigkeit Gladstone's gegen die Beschlüsse des Oberbaus«« in Sachen der irische» Landvorlage große Verstimmung erzeugt, die in mehr oder minder scharfen Re solutionen ihren Ausdruck gesunden. In einer Sitzung de« EcntralauSschusscS der Dublincr Landliga ward die Vorlage als eii» „Bastardprotuct. erzeugt von dem hinfälligen GutS- herrrnthum und dem gelähmten Whigthum", bezeichnet, unv erklärt, di« Liga würde ihre bisherige Agitation sortsetzen. ohne sich um daS Dasein deS LandaeseycS zu kümmern. ES würbe schon gemeldet, daß Par nett unv eine Reihe anderer irischer Abgeordneten sich nach dein Schlüsse der Parlaments session „ach Irland begeben und die Agitation für eine Boden reform sortsetzen werden. Eine höchst überraschende, geradezu unglaubliche Meldung kommt ans Konst a n li nvpel: Der Finanzminister hat nämlich ossiciell »lilgctheilt, daß iu Folge besonderer Maß regeln und in Aussührung eines Irak« deS Sultan- künftig jedem Beamten sein Gebalt regelmäßig ausgezahlt werden solle. Welch eine frohe Kunde, eine wabre Ramazan-Nach- rickt für die armen türkischen StaatShämorrhoidarier, die sonst kaum Geld au« de» öffentlichen Casscn jeden! Sic werden sich riesig freuen. Wir aber gedenken bei der Nachricht der Dichterworte: „Die Botschaft hör' ich wohl, allein mir fehlt der Glaube." Da« Washingtoner Cabinet hat am Mittwoch eine Sitzung gehalten, in welcher die Berichte der Acrzte über daS Befinden des Präsidenten Garsield entqegengenommen und berathen wurden. Ob ein bestimmter Beschluß gefaßt worden, ist nicht bekannt, dock wird vietsack der Ansicht Lu», druck gegeben, daß die Unfähigkeit de« Präsidenten zur Er füllung seiner Pflichten die Einberufung de- Conaresic« durch den Bicr-Präsidfntrn rechtfertige, und daß die Sessio-i durch die Wahl der Vorsitzenden in beiten Häusern vorzubereite« sei. Leichenbegkingniß des Buchhändlers G. (k. Schulze. U. ä>Vb. Leipzig, 21. August. Heule Mittag schaarte sich eine erlesene Trauervcrsaiiinilung aus der ersten Ablhcilung de« Neuen FriebboseS um daS Familienbegräbiiiß de« Buch händlers Gustav Eduard Schulze, eine Grabstätte, die der der Familie Barth gegenüber liegt, mit deren l850 ver storbenem Mitglied« der Heimgegangene mehrere Jahre assoeiirt gewesen war, ehe er die eigene Firma in» EommissionSbuch- handel austhat. An der offenen Gruft sprach DiakonuS vr. i>kil. Binkau in erhebendster Weise mit Anknüpfung an daS Bibelwort Matth. 25, 23. Die Parcntalien betonten, daß der Verstorbene eine Waise war und sich durch eigene Kraft und Ausdauer von kleinen Anfängen empor zu arbeiten wußte, also ein wackerer »ssU mnäo man" war. ein Mann von Charakter und Gemüth, der sich im Leben immer gleich blieb. Die Bestattung erfolgte unter Vortrag mehrerer Grabgesänge und machte der Leipziger Beerdigungsanstalt von Trunkcl nur Ehre. Unter den Leidtragenden bemerkten wir auch ein Mitglied deS Vorstände- deS Buchhändlerbörsea- vereinS, Herrn Hässcl. Hauptversammlung -es Gukav-Adolf-Vereins in Dortmund. ll. * Leipzig, 2l. August. Nachdem bereit« in der letzten Nummer da« Wesentlich« au- dem Jahresberichte de« Gustav-Adols-Lcrein» mitgetheilt worden, wollen wir au« demkelben noch hervorheben, daß dunkle Puncte, namentlich für Oesterreich, der Mangel an Geistlichen und die Schulnoth sind. Dagegen macht die Sache der evangelischen Kirche, namentlich in Frankreich und in Italien sichtlicbe Fortschritte; auch in Spanien gebt da- Werk vorwärts Ja der Haupt stadt Serbien« hat sich eine fröhlich aufbtühcnd« Gemeind« gebildet, in Smyrna ist der Bau eine« protestantischen Gottes hauses in Vorbereitung. Grüße üdcrbrachten Pfarrer Gnjer au« Marseille im Namen der Vorligen deutschen protestantischen Gemeinde, Direktor Erichson im Namen der dortigen EvangelisationS-Gesellschast. Pastor Herbst au« Brüssel im Name» der evan> au» Budo Protestant! im Namen der dortigen Gemeinde. Pastor Disselhos beH richtete Uber die im Orient unterhaltenen Stationen der Diakonissenanstalt von Kaiserswerth, Consistorialrath Matorp Uberbrachte eine Gabe de« rheinischen Hauptvrrein- für die Inbiliium-aab« zur Feier de« Toleranzedicte« im Betrage von 4531 Mark. Bei dem an die Versammlung sich anschließenden Fest mahle brachte der Vorsitzende, Pros. vr. Frick«, den ersten Toast auf den Kaiser au-, an welchen aus den mit Be geisterung ausgrnommenen Vorschlag de« Vr. Vogt in König«- berg folgende- Telegramm abgesendet wurde: In Fürbitte vor Gott, zugleich etngedenkend der Sorze »M unsere erlauchte Kaiserin, hat soeben di« in Dortmund Vereinte SS. Hauptversammlnna bei G»stov.Abols.Prrein- thrrr rtnmüthtgen Begeisterung «n-bruck gegeben sür un'ere« arltebten und verehrten Kaiser, de» huldvollen Patron nnierel «amarttrnverke-. M-balv lief folgendes an den Vorsitzenden gerichtete- Tele- grmnm au- Babel-berg ein: Empfangen Li« kür dt« versammelten de- Verein» Meinen ansrichttge» Dank für dessen Begrüßung und für da« «e- denke» der schwergeprüften Kaiserin-K-nigin, Meiner Gr- mahl», dt« durch Gotte« Gnade geuese» und so de» Lohn Ihrer Gattergebeadeit hoffentlich genießen wird. Wilhelm. In der zweiten beschließenden Versammlung erfolgte zu- nächjß die Berichterstattung über die Centralcassenrech- nung für 1879—1880. Er wurde Alle« al» richtig befunden, dem Cassircr Decharge ertheilt und Dank für seine große Mühewaltung abgestattet. Es erfolgten hieraus Ansprachen und Mittheilungen über die Verhältnisse der evangelischen Gemeinden seiten« deS Pastor« Schenk auL Montevideo Superintendent Kölling in Kreuzburg. Pfarrer Calvino in Ancona und c« wurde alStann zu der Berathung unv Be schlußfassung über die Verthcilung de» großen Lie- vcS werke- übergcgangen; der hierüber erstattet« sammtsumme der sür das LiebeSwerk eingegangenen Gaben betrug 16,490 Mk. sür die siegende und je 4500 Mk. sür die unterliegende Gemeinde. ES fielen 24 Stimmen aus Troppau, 34 Stimmen aus Erstein und 84 Stimmen auf ZachaS- berq. so daß letztere« also die große Gab« erhielt. Die eingcgangencn Geschenke wurden an die Gemeinden Laßwitz in Posen, Lippusch in Westpreußen. Arbach, Kirsckach und Waldbreit in Rheinpreußen. Marseille. Heddernheim, OclS in Mähren, Erstein im Elsaß, Rumburg in Böhmen, Orsova in Ungarn rc. vcrtheilt. Die Gußikahlglocke dc- Frauenvcreinö wurde der Gemeinde VarlelSborf in Ost preußen zugctheilt. Pastor Stursberg in Düsseldorf regt« im Aufträge de» rheinischen Hauptvcrcins an, daß in allen evangelischen Kir chen am Sonntag vor dem 13. Octvbrr, also am S. Oktober, an die Feier de« Tolcranzjubiläum« erinnert und desselben in der Predigt Erwähnung gelhan werde. E» erfolgten hierauf weitere Ansprachen und Mittheilungen seiten» de« vr. Loiat in Königsberg, vr. Brand in Orfowa, Pfarrer Richter in Mühlheim, Pfarrer Lot in Letschitz in Böhmen, Pastor Hasselmann in Hamm, Pastor ZwitzerS in Rheine, u. A. Schließlich überbrachle Pastor Schmidt au« Schöneseld einen Gruß an« Leipzig und die Einladung de« dorti gen Ha »pt verein«, daß e« dem Gustav-Adolf-Bereine gefallen möge, einmal nach Hause zu kommen. E- werde Zeit, daß er einmal in die Heimath zurllckkehre. Wenn man sein Jubiläum — in da» nächste Jahr falle der 50. Jahrestag der Gründung de« Verein« — feiern wolle, müsse man hübsch zu Haus« sein. In Leipzig habe rr sein Heimatrechl und seinen UnterstühungSwohnsitz, glück- tichcrweise nicht im passiven, sondern im activen Gmne. Redner betonte, er sage da« Alles im Auskrage de« Rathes der Stadt Leipzig, dem e« eine besondere Freude sein werde, im nächsten Jahre den Gustav-Adolf-Verein in seiner Mitte zu empfangen. Die Versammlung entschied sich hierauf einstimmig für Annahme der freundlichen Ein ladung aus Leipzig. Der Vorsitzende, vr. ffricke, fügte die Miltheilung hinzu, daß die Stadt Lützen und der dortige Ziveigverein bereit« zu einer Schlußseier eingeladen hätten, welche aus dem Schlachtfelde bei Lützen am Gustav-Adolf» Denkmal gehalten werden solle. Nachdem der Vorsitzende Allen, welche die gegenwärtige Hauptversammlung vorbereitet und verl)«rrlicht, den wärmsten Dank auSgesprpchen, hielt Herr Geh. Kirchenrath vr. L ech l er aus Leipzig da« Schlußgebet, woraus die Versammlung ge schlossen wurde. Mufik. Liederabend de- Phönix. — « Leipzig, 2l. August. Der Gesangverein „Phönix" hielt gestern im Bonorandhchen Saal« einen Liederabend ab, welcher sehr zahlreich besucht war. Da« Programm wie- Lieber sür Mannerchor, für gemischten und sür großen Chor aus, und stimmllichc Gesänge, die der Verein mit gewohnter Abrundung und technischer Glätte vortrua. waren geeignet, da« Interesse und Gefühl der Zuhörer lebhaft zu erregen. Die drei Lieder: „Still ruht der See" von Pfeil, „Abschied" von Reiter und „Sängermarsch" von EngelSberg zeichneten sich durch Glockenreinheit au«, und der Letztere war durch zündenden Rhythmu« belebt. E« folgten sodann drei Lieder für gemischten Chor: „Gchlummerschnsucht" (Volkslied) von Schröter, „Dort sind wir her" von Abt und „Abschied" von Mendelssohn. Obgleich bei diesen duftigen und lieblichen Liedern tue Männerstimmen hinsichtlich der Stärke über da« rechte Verhältnis zu den Frauenstimmen hinausgingen, machte doch der sympathisch« Bortrag einen sehr günstigen Eindruck, zumal da im Abt'schen Liede da« Solo wieder da« Gepräge de« Natürlichen und Anmuthigen trug. Die treff liche Solistin verlieh aber besonder- dem später folgenden Liede: „Mein Herz tbu' dich aus" durch Frische und Leben einen solchen Reiz, daß e« stürmisch ela capo verlangt wurde. Der „verliebte Bua" von Koschat kam mit allen Finessen und Nuancen zur Wiedergabe und auch die Lieder für großen Chor „Verlassen" und „Büaberl merk dir- fein" von Koschat be« wiesen, daß der Berem in den Humor der Koschat'schen Gesänge eingcdrungen ist: wobei wir aber bemerken wollen, daß da« Lied „verlassen" al- gemischter Chor nicht den günstiaen Eindruck macht, den es al« Männer chor ausllbt. Der Grund ist nur der. daß im gemischten Gesänge die Sopranstimmen zu stechend hervorirrten und die Mittelstimmen, welch« theiiweis« die Melodie haben, beeinträchtigen. Wenn wir nun hinzusllgen, daß zum Schluß auch noch drei Lieder für gemischten Chor (Der Rebe Dauer von Mohr —, Im Wald von Weber und Almlied) und zwei heitere Männerchorlieder lDer Wassersall von Eyle und Sängerabschied von Zedtler) die Zuhörer erfreuten. so dürste wohl Jedermann erkennen, daß e« dem „Phönix" !n jeder Weise gelungen ist, einen ansprechenden und ergötzenden Liederabend hcrzusiellen, welcher de» Dank und den lebhastesten Beifall de« Publicum« verdiente. Aus Sladt und Land. * Leipzig, 2l. August. Au« Dre-den wird un- mitge theilt, daß im Sitzung-saal« der Zweiten Kammer von cvnservativen Abgeordneten willkürlich« Veränderungen in Bezug aus di, seither von liberalen, der Kammer al- Mit glieder verbliebenen Abgeordneten inneaehabten Plätze dorae- nommen worden waren, daß aber ans di« energisch« Recla- mation der Betreffenden dir alte Ordnung wieder hergestellt worden ist. Da aber möglicherweise nicht all« liberalen Ab geordneten Kenntniß von >ei,en Vorgängen erhalten haben, so töniitn wir ihnen uur rathen, sich » Zeiten um ihren Sitz platz in der Kammer zu kümmern. — Da- Eintreffen der zu einer zehnwöchigen Au-bildung im Militairdienst beorderten Ersatz-Reservisten I. Class, erfolgt nächste Mittwoch, den 24. d. M.» bei den resp. Truppen« thrile» in der Weise, daß im königlich sächsischen ArmeecorpS- Brrband« den Infanterie-Regimenter« Nr. 10V bi- 104 und lOS bi» 108 je 275 resp. 276 Mann, dem Infanterie-Regi ment Nr. 134 dagegen nur 140 und den beiden Jäger» Bataillouen Rr. Iß und 13 je 90 Manu, sowie außerdem dem Fuß-Artillerie-Regiment Nr. 12 132 Mann zur Aus bildung überwiesen «erben, während die Infanterie-Regimenter Nr. lOL (Slraßburg) ^mb 133 (Zwickau) leer auSgchen. E« b«t j werden bei jedem der Regimenter Nr. 100 bis 104 und 106 bi» 108, sowie beim Fuß Artillerie-Negiment Nr. 12 zwei Ersatzreserve-Compagnien, bei den übrigen Truppenlheilen da gegen nur eine solche gebildet und da« hierzu nvthige Lehr- personal, pro Ersatz-Compagnie etwa au- 2 Osficieren, 1Z Unterossicicren und 12 Gefreiten bestehend, den Compagnien de- activen Dicnststande« gleichmäßig entnommen, ebenso die nöthigen Spiellcute, Handwerker rc. Sämmtliche Ersatz- Reservisten werden in den resp. Cas;rnen. die der Artillerie in den Baracken bei Wabn — aus welchem Schießplätze di« Ausbildung stattzufinde« hat — untergebracht, wogegen die Verquarticrung einer entsprechenden Anzahl activer Mann schaften in Burgerquartieren zu erfolgen hat. Der Tag der Entlassung der Ersatz-Reservlsten ist der 1. November o.. der Zeitpunkt also ein kurzer, bi« zu welchem eS die Auf. gab« de« Lehrpersonal- ist, jene jungen Leute für den Kriegs fall zu frlddiensitüchtigen Soldaten heranzubilden. Bei jedem Trupventheil ist übrigen» noch ein Stad-ossicier dem Lchrpersonal vorgesetzt. * Leipzig, 2l. Auaust. Da- Festprogramm sür den vom lS. bi- 24. September in Wien stallsmdendcn vierten internationalen literariscken Congreß ist wie folgt sestgestellt: IS. September Abend-: Festlicher Empfang der Gäste. 20.: Bankett, gegeben von den Wiener Gemecnde» behvrden. 21.: Au«flug »ach dem Kahlenberg aus der neuen Donau. 22.: Theatervorstellung 23.: Au-flug nach dem Semmering; Diner, gegeben von der „Concordia". 24.: Ab- schi«d»-SoirS«; Souper, gegeben von der „Concordia". Eou- ccrt. — Jede« Mitglied de« Congresse« hat «iue Karte fü, 2V Mark zu lösen, aus Grund deren e« die Fabrprri-- ermäßigungen auf drn österreichischen Bahnen genießt und zur Teilnahme an den Sitzungen und Festlichkeiten berechtigt ist. Anmeldungen. «« deren thunlichst« Beschleunigung ge beten wird, ttnd a» dm» Schriftführer Hei«» Hermann Trrscher, Berl» k. kV., Feilneyiraß« Nr. 3, N. zu richten. — Zu der brvorstehüiden Sedanseier wollen wir nicht unterlassen, die große Weber'sche »llustrirte KriegS- Chronik von 1870/71, mit SSO Abbildungen in Folio» in Erwähnung zu bringen. Diese« Werk, welche- wegen seiner künstlerischen Ausstattung und durch die leben dige Schilderung der bedeutenden großen Ereignisse jener Zeit in Wort und Bild di« em Gedenkbuch für alle ^ ^ sein und bleiben. Da« ÄK Mark kostete, kann jetzt von der Zander'schen Buch handlung hier für 8 Mark bezogen werden und wir können diese« patriotisch« Prachtwerk Jedermann, und besonder- al« Prämien, besten» empfehlen. * Leipzig, 21. August. Am heutigen Morgen gegen « Uhr rückten di« beiden Bataillon« de« 72. Infanterie- Regiment«, welch« bekanntlich gestern hier ankamen, vom Augustu-platz« wieder ab, um heute noch bi« Lützen zu mar- schiren und morgen von dort au« de» Marsch bis Naum burg a. S fortzusetzen, in dessen Umgebung am künftigen Mittwoch die Manöver beginne». * Leipzig. 2t. August. Die Anziehung-krcift, welche die Ausstellung in Halle auf Leipzig« Bewohner au«übt, ist noch keineswegs im Sinken begriffen, denn der am heutigen Morgen vom Ad. Schmidt'sche« Reisebureau dahin expedirte Extra zug auf der Maadevurger Bahn zählte über >400 Theilneymer und die regelmäßigen Personenzüge beförderten ebenso viele Personen dahin, ganz abgesehen von der Frequenz, welche noch die Züge in den Mittagsstunden ausznweisen aben werden. Die Extrasahrt, welch« heute früh der iessae Sängerbund auf der Verlin-Anhalter Bahn nach essa« unternahm, wurde von Über 400 Teilnehmern benutzt. "Leipzig, 2l. August. DerGchreber»veretnder Nord Vorstadt beabsichtigt, am nächsten Sonntag (28. Aug.) ein Schreberfest abzuhalten, an welchem natürlicher Weise auch die Kinderschaar ihren berechtigten Antheil haben wird. E« macht sich nun aber nothwendig, daß der Vorstand de« Verein- recht bald in die Lage kommt, einen Ueberblick hinsichtlich der Betheiligung gerade der Zahl der Kinder zu gewinnen, um rechtzeitig Vorkehrungen wegen Beschaffung der Festgaben:c. treffen zu können, und deshalb erscheint eS — und im Inseratenlheil de« Tageblattes ist bereit» daraus hingewiefrn worden — dringend nothwendig. daß diese Kinder bi« spälesten« Mittwoch Abend bei Herrn Kaufmann Pflugbell (Ranstädter Steinweg 7L) angemeldet werden. — In Rr. 2»l de« Tagebialle« findet sich ein« Notiz, welch« besagt, daß di« bairisch« Telegraphen - Verwaltung di« „danken-werthe" Einrichtung, wonach Telegramme unverschlossen bestellt werden könnten, getroffen habe. Zur Ricknigstellung ist »u bemerken, daß sämmtliche dem internationalen Telegrapyenvertrag« beigetretenen Telegraphen- Lerwaltnngen di« mit »LO" bezeichnet«, Telegramme unver schlossen au-händigen. H Leipzig. 2l. August. Am S. Juni (1. Psiagstseier- tag) d. I. hatte «ine Fabrikarbeiterin au« Neuschüne- seid de» versuch «nacht, sich i» Johannaparkteiche zu er tränken. Auf erfolgten Hülserns Von Seiten de« Mädchen war der Schutzmann Hübner von hier hinzugeeilt, ohne Beden km in dm Teich gesprungen und hatte di« bereit- mit dem Tod« Kämpfende unter eigener Leben-gesahr gerettet. Für dies« entschlossen, und rühmlich« Thal ist de« genannten Beamte« von Sr. Majestät de« König di« silbern« Leben-rettnna-modaill«, am weißen Band« zu tragen, verliehen und ist ihm dieselbe gestern von Herr» PolEei- Lieutenant Knobloch i» Auftrag« de« Polizei-Dimctorinm« feierlichst überreicht »ordm. — Bet Gelegmheit eine« Richtschmanse« an der Bairische» Straß, »am» gestern Abend mehrere Arbeiter in Streit gerat«», der schließlich in Tätlichkeiten Über« gegangen war; daoch battm sich mehrere Stnnmetzgm be sonder« hervoraetßach sich der polizeilichen Weisung ab«, nicht sUgm wollen, so daß sie ve-yalb bei der Polizei in Hast genommen »«dm. — Auf dem Dre-dner Bahnhof
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