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Dresdner Nachrichten : 27.02.1924
- Erscheinungsdatum
- 1924-02-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-192402270
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19240227
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19240227
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1924
- Monat1924-02
- Tag1924-02-27
- Monat1924-02
- Jahr1924
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 27.02.1924
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Nr. S» Sette» — vr«da« K«chrichken — «Ittwoch. N. Schn« 1«s Diktator «nr Pöhner io Frag, kommen könne, der entschieden der fähig st «K,»I sei. und ich habe weiter gesagt. dah der ÄaPpf im Norden mit rlnSsicht aus Erfolg nur geführt werden könne mit einem He- bilde, da» al» durmaus nationale Armee angesprc><tz«n werdön könne, und daß der einzige, der in mein n Augen al» Führer in Frage komme V n d e n d o r si sei. Hillen fchlldrri hieraus, wie er Ludcndorsf zun, ersten Male tm gassuar t-lß aesehen und dah er il», im Januar lS2l zum ersten Mgle periönkich ge. sorochen bai-e Kür benagitatorisch.prapaganbttzt- schenKamps hat^ ich «ich stir beruse« gohalteu. Lossow be- merkte immer, dass silr diesen Kamps norddeutsche Minner mit Namen und Stosikrasl htnzugezogen werden müssten. Lossow sagte nicht, das, ein Kampf überhanpl nicht in Betracht komm«. Er stand ja mitten Im stampf. Kür Lossow war der vor- geschlagenr Weg nur dcSüatb „och nicht genes»», weil er ihm noch nicht genügend gesichert erschien. AVer der Kampf an sich war für ihn und siir uns unausbleiblich. Meine zweite Unterredung mit Lossow hat diesen Eindruck noch verschärft. SS kam der Konflikt mit dem .Völkischen Beobachter", -er Lossows Stellung noch verschärfte. Ich hielt mich endlich an Lossow zum ersten Male gebunden und habe Dr. Sckeub- n e r nach Berlin geschickt, um die Ursache des Verbot» de» .Völkische» Beobachters" zu erkunden. Dr. Lcheubaer teilt« mit. das Verbot »vare erfolgt wegen der Behauptung, daß v. S e e ck t eine jüdische Gemahlin habe. Ich habe versucht, dab in einer kurze» Erklärung diese Behauptung slir dauernd zurückaenomiuen wurde. Inzwischen war aber die Lache weltc rgestehen. Lossow stand vor der Frage des ttzehens oder der Kort, siihrung des Kampjes. VürgerbrSukeller «u sprechen. vet dt« mahlv» überlüllteu Baal« waren die Heilten nicht sofort beranSznsinden. 8A Uhr kam der Stoh- trupp an und beseht« die Vorhalle. IH zptz die Pistole ««», um mir Gehör »o verschossen. E» «ar lg auch ajcht anö- geschlossen, dab ich oo, rückwärt» anggschoss-n würb«. Goa einem tätlichrn Voraesse» »der gar von ii»-»» Anschlag o»is Kahr kann keine Rebe sein. Wir habe» auf Kahr dta-GiS»!« »ich» angeschlagen, »atz, stand ans dg» Pdtzt»» »»> DNk »ßtten io seiner Rede soso« ottssallrnd zitter»tzn»Hblaß zurück. Wie sollt« ich tn einem Saale mit kttw Perlozeen «tr ander» Gehör verschassen al» durch einen Pistolenschuß? Pen Herren Kahr. Lossow und Seisser Hab« «ch sofort zugostche«. dab ihnen nicht« ,»schehtn n»erde. Ich »ar a» diese« T«O» ge»«» so Herr meiner Sinuc, »se an irgendeinem anderen Lage. Die Herren waren ganz geknickt. WaS mau über Aeuberungeu Kahrs geschrieben hat. ist unzusammenhängend, zum Teil ganzer, s u n d c ». Kahr hat erklärt, die Art. wir man ihn aus dem Saale hcrauSbrnchr«, würde die Lente nicht glauben lassen, dab er seine Zustimmung mit Freude gegeben hätte. Da» »ar der «tuzig« praktisch« Sinwan» des Herr» o. Katzr. Lossow« Etuwenbungen waren die zwei Kragen: Geht auch Norddentschland Shnltch vor und ist auch Lndendorss bereit? Die erst« Krage vernetnte «ch Die »wett, beantwortete ich eintreisen werde. Als ich wieder t» den Saal trat und meine Borschlägt vvrlaS. erfolgte unbeschrctblichor Jubel. Unterdessen kam Lndendorss und erklärt« zunächst, dab er genau so überrascht sei, wie die Herren, daß ed nun aber not» wendig sei, eineu Entschli b z» sassen. Lossow aa» sodann seine . ^ „ . . Znsrimmnug. Kahr erwiderte aus nochmaliges Befragen: Ich ging zu Lossow und fand ihn in sehr gedrückter Stimmung .Gr,», aber meine Herren, wir siubdochalleMo». allein. Er erklärte mir. der Kamps sei jetzt vollends aus» gebrochen, er sehe kein Zurück mehr. Der Kamps müsse ansgesochicu werden. ES drehte sich also jetzt nur mehr »in die Persviieiisrage. und als ich Lossow in so gedrückter und ge- knickter Stimmung sah. erklärte ich i», Hinblick aus den Kon- tt'-kt wegen de- ..Böikischen Beobachters": »Ich siehe hinter Ihn.» und werde nichts gegen Sie i» dieser Lache unter nehmen." Ich gab dterauf «ein Ehreuwoet, das auSschlirss, lich nur sür Loiioiv und sür niemand anders anher ihm bestimm l war. Der Sin» meines Shreuworieo war, d«b ich ihm nicht t» de« Rücke» sallcn und nichts gegen ihn unternehmen werde Dieses Ehrenwort und dieses Versprechen Hab« ich treu und ehrlich gehalten. Ich habe niemals mein Wort a» Herr« ». Kahr ge geben und haue nicma.ö Leister oder Lossow rrmctchtigt, zu erklären, dah ich hinter Kahr oder dem Liaatskommissar stünde. Ter Zweck der nationalsozialistischen Bewegung war doch nicht die Unterstützung Kahr-, sondern die Besreinng Deutschlands oo» der marxistische» Pest. Ob nun Kahr oder ein anderer di>. Befreiung dnrchzuführrn hälic. das soiile erst bewiesen werden. Ntein Ehrenwort war eine Treuversicherung gegen Lossow. Bei wtederhoilen Be sprechungen mit Lndendorss hat Lossow immer schärfer den Standpunkt vertreten: Ich b»n cnlschlvssc» zu handeln, aber ich mub eine d> prozentige Garantie für den Erfolg besitzen. Mir leuchleie das nicht ein. Ich habe Hell» v. Lossow damals erklärt, dab er sich die Sache mit der § k>l prozentige» Sicherheit vorher hätte überlegen müssen, ehe er den Kamps begann. ES kamen verschiedene Herren von Berlin, die mitteitten, General o. Senkt trage sich mit dem gleichen Plan. Auch in Berlin beabsichtige man die Ausrufung der Diktalur. Diese Diktatur erichien Lossow a!S letzter ReltuiigSarm, der ihn vor dem Er trinken reiten sollte. Lossow erklärte wörtlich: Wenn Scecki laisachiich ans Ruder kommt, dann wird zum Srhiust nichts anderes übrig bleiben, als das; ich den General v. Scecki treffe oder Scecki must mich treffen. Es wurde bewirkt, das; ma» Fühlung mit Berlin nahm. Die ganze ^Zeit l-aben Kahr, Lossow nnd Leister mit uns das gleiche Ziel verfolgt, nämlich die Reichercgieruug in ihrer heutigen internationalen und parlamentarischen Einstellung zn beseitigen und an ihre Stelle eine absolute auiiparlamcotarischc Negierung in Form eines Direktoriums zn setzen. Wenn unser ganzes Unternehmen Hochver rat gewesen wäre, dann müszien die Herren Kahr. Lossow und S<isser die ganze Zeit m i t uns Hochverrat getrieben haben, da die ganze Zeit über von nichts anderem al» da- von gesprossen wurde, dessentwegen wir auf der Anklagebank sitzen. Ich habe noch zmc, Unterredungen inii Leister in Anwesen- heit deS Tr. Weber gehabt. In der ersten Unterredung ver trat Leister den Standpunkt, dass auch er zum Handeln ent schlossen sei. da cs ein Zurück nicht mehr gäbe. Aber man müsse noch, crklärie Leister, die notwendige Zeit zu den notwendigen Vorbereitungen geben. Erst wenn diele Vor bereitungen vollendet wären, konnte man zur Tat schreiten. Es ersolgie eine wettere Unterredung bei Lndendorss. Niemals Hai Lossow erklärt: Ich mach« nicht mehr mit! Sr hätte dies nur iagcu brauchen, daun wäre die Loche erledigt gewesen. Von uns allein etwas derartige« zu unternehmen, wäre Wahnsinn gewesen. Wie hätten wir daran denken können, eiw: Negierung in Bayern ausznruseu. wenn wir »ich, gemuht hatten. »atz die Herren aus unserem Boden ständen? Es wurden Befehle auSgcgcbcu. Tele» Gramme zu versenden: Uhr abends zu Slfnen: Soeben Negierung Kahr-Lossow-Teissrr auSgernsen" Wie hätten wir zwei Tag« vorher einen solchen Befehl hera .sgeden können, sogar sür eine bestimmte Stunde, wenn wir nicht die absolute Gewissheit gehabt hätten, bah die gLnannlen Männer mi« uns waren? ES wurde doch darin »ou nicht» anderem geredet als von dieser Tat. Hätten die Herren uuö erklär«: Wir wollen nicht, so wäre die Lache anders gewesen. Die Herren haben stich aber so klar gciiuster«. das, wir zur Neber- zcngnng kommen muhten, die Herren walle» handeln, nur eS ieblt ihnen der Wille zum Anfang. Aus Grund der Verhandlungen in der Sitzung vom 8. No vember habe ich den Gesamteindruck bekommen, Lossow. Kahr und Seisser können nicht mehr zurück. Bei einer OssizierS- desprechung ergab sich, dass Lossow ganz ruhig erklärte: Ich bin oittcr gewissen Voranssetznngeu znm Staatsstreich be reit. aber das Signal müssen Sir jetzt gebe«! Deshalb m»r- den die Mschlüste am 6. November gesaht und gegenüber Lossow und den Herren de» Kampsbunde» erklärt, bah jetzt der Augenblick gekommen sei, wo da» Schwanken der Herren Lossow, Seisser und Kahr von »ns aus beendet werden müsse, sonst könnte eine Katastrophe eintrelen. E» wurde auch bestimmt. dah Ludendorff al» Offizier nicht» wiffen sollte. SS waren ganz wenige Personen, die Kenntnis von den geplanten Vorgängen halten. Die militärischen Führer wussten nicht. warum dir Truppen mobilisier« wurden. Viele Leute wurden völlig »u Unrecht eingrlprrrt Sie hatte« kein »ndereo verbreche» begangen, al» die Herren Seisser, Lasso» nnd Kahr, dt, vis tn di« kleinsten Detail» di« Ding« «it »,« be sprachen. «m ». «»„«der hade ich dt» entscheid«»», Sitzung «it den Herren gehabt nnd darin wurde al» Termin sür dae Handeln de, ». No^mbar bestimm». Hitler kommt i-dana »ul sstr Vorgänge i» archiste«! Ich kann nur annehme«: I« Namen und al» Liailhattcr meines Königs." Für mich persönlich war da» gleich. Für mich galt cS nur. das Volk z» befragen, ob e» die Revoluiion von 1Ui8 anerkennt oder nicht. Ich habe Herrn o. Kahr nalicgclegt, sofort den Kronprinzen Rupprccht zu verständigen, das; dies« Revolution nicht» sei, al» nur die Ab- rechnuug mit den Novemberverbrechern. Wa» ihr »achkäme. da» müsse die Knknnl« dringe«. Also ha« auch Herr o. Kabr eingewillsgt. Sr sah mir ergriff,« ins Ange. fahle meine beiden Hände nnd koanir vor Rührung nickt spreche». Bon einer Erpressung kann ans keinen Fall di« Red« sein. Ich habe Herrn ». Kahr vertrant» wie ich einem Bruder ntche besser vertrauen könnt«. Datlrlde Slertrauen halt« ich auch ln die Herren Lossow nad Seisser gesetzt. Hätte Kahr mir erklärt, nicht miNun zu wollrn, dann hätte ich die Kon sequenzen rücksicht-los gezogen. Ich fuhr sodann mit Weber hinaus, um mir den Sachverhalt anzuschen. fuhr aber sofort nieder in den Bürgerbräukcllcr zurück. Inzwischen waren aber die Herren Kahr, Lossow und Seisser wrggesahren. Auch Lndendorss hatte »ich! daS geringste Bedenken. Er hielt sein Ehrenwort, bas unter solche» Nmständen gegeben worden war. sür so sicher, wie etwa iüvii Geiseln. Eine Ver bindung mit den Herren Kahr, Lvssaw und Leister war dann nicht mehr möglich. Wir Hallen die Neberzeuaung. bah diese Herren plötzlich »ich, mehr Herr ihrer freien Entschlüsse waren. Kahr wäre verpslichtet gewesen, wenigsten- Pöhner, mit dem er länger zusammengearbeile« halte. Auischluh zu geben, und Lostow hätte die Pflicht gehabt. Lndendorss zu sagen: Exzellenz, ich kann nicht! Lossow hätte wissen müssen, dah Lndendorss sein Wort unr gab. weil Lossow, Kahr und Seisser es gegeben hatten. >» war eine ««»iffenlolltzkoit l»nder«leicha», dah eine verständig»«» »ich« »rfaltzte. D« r»«n gegen Morgen Oberst Leut bald «vir wannen dir Uedrrzcugung. dah Lossow In eina» Arei» oo» Manschen lltze. die ihn nicht loSlletza». da» Vfttzta« um l-n waren, dt» sch^n Uebung im Kokardenwechsel hatte». Ein Kancpf gegen dtx Reich»- und Poltzetwehr «ar von »»» »te in» Ange gefasst. Bet« «ang tn die Stadt lagt« «fr Olcrft S» nt hold: Ich fürchte, wir arten heut« de« krtzte» Gang. SS kann kein« Red« davon fein, dah an der Vrück, Leute von nu» gezwnngrn worden seien, ihre Waffe« »»»uneben. Die Pente haben leibst die Gewehr« nieder- gelegt. Eg waren welche dabet. denen daß Wasser aus de« Anaen trat. Beim Marsch über de« Martenplatz trrrschte u »- geteurevegeisternnL nnd wir muhten u»S sagen: Da» Volk steht hinter un». SS wünscht, baß b«e Lente zur verantwertnng ae-ptzen werbe«, bi« »ar fünf Jahre« das »«gehenre Verbreche» bagange» habe». Auch in der Residenz ist der schivache Pollzrikorbon sofort a«S- einandergegangen. Dt« einen riesen: Heil!, die andere« wussten nicht, wa» sie tun sollten. Httler gab dann eine Schil derung. wie plötzlich der erste Schuss siel, wie er viele Tote und Verwundete um sich liegen sab »sw. Hn der Nähe bell KompsplatzeS habe er einen Wagen bestiegen und dem Führer gesagt, er solle tb« ansserhalb MNnchrn» fahren. Nach metnrr Ankunsl in ttssiiig, fuhr Httler fort, war ich körperlich und lkellfch niedergebrochen. In Landtberg habe ich in der Zritung gelesen, ich sei ein Wortbrüchiger, ich hätte noch am ü. November Herrn v. Kahr persönlich versprochen, nicht» zu nniernehmen. Ich stand nun da als et» völlig wetktloser Schuft, ein Schurke. Da habe ich bedauert, dah ich an der Feld- herrnhalle nicht das Schicksal meiner Kameradrn geteilt Hab«. Es war da« schamloseste, dah die Lente nnS «it Lügen über, hünsten, wo wir uns nicht wehren konnten. Am Schlüsse seiner mehr als vterstttndtgen A«H- führungen erklärte Hitler: Ich kann «ich nicht schnldig be» kenne». Ich bekenne mich zur Tat. D«S Hochoerratd belen« ich mich nicht! ES gibt keine« Hochncrrat bei einer Handln«», bl« sich gegen be« Lanbrsoerra« »o» ttzt8 wende«. I» Übrig«» kan« ein Hochoerra« nicht tn der «»einige« Tat »»» 8. nnb Ü. November liegen, sondern höchstens in den B«n sprechnngen nnd Handlungen der Wochen nnd Monate »orher« Wenn wir schon Hochverrat getrieben haben sollte», da»« wundere lch mich, dass bicjcniaci^ die damals das gleich« Ve» streben hatte», »ich« an melner Seite sitze» Ick wntz s»b« Schuld ablehnen, solange nicht meine Umgebung hier SrgSnznng linde« durch sen« Herren, die mit uns die glrichr Ta« besprochen nnd diese »arberritet haben. Ich sithle «ich hier nicht als Hochverräter, sondern alö Dent, scher, brr ball Beste gewollt ha« sür sein Volk. Bors.: Sie haben sich so ausführlich gcäuhert, dass ich «nr »ocheintgrffragen zu stellen habe: Wühlen Sie, dah »de Minister verhafte« wurden? Hitler: Jawohl. Bors.: Warum ist da» geschehen? Hitler: SV sollte Herrn v. Kahr sein Entschluss erleichtert werden, dadurch, dah die Schmtcrigkctten der letzten A«S- ctnandrrsctzungcn bcscltlgt wurden. Es haudclt« sich nn, darum, vollendete Tatsachen zn schassen. Dir Minister sollte« am siebenten Tage wieder sreigelassen werden. Der Vorsitzende teilte daraus mit. dah die verhandln»« am Mittwoch vormittag mit der Vernehmung de- An geklagten Dr. Weber beginnen werde und schloss Ü Uhr <0 Min. den ersten VerhanblungStag. Der Reichslan-bun- gegen Versailles. Dalerlän-ische Snlschttefzung der Lettnehmer an -er Breslauer Beichslandbuudlogung. Wehrhast, einig UN- srei, -as sei unsere deuische Losung! (Draht Meldung untrer Berliner Lihrisileitung.i Bern», W. Fcbr. Die Tagung deS RcichSlandbundes, die in BrcSlnu stnttkaiid, und der das plötzliche Hinscheiöen Dr. NVs ick es daS i^epräae gab. fand heule ihr Ende. RlS letztes Bcrmächuiis Dr. RösicteS irurdr folgende E n l s ch l i r- s; u n g angenommen: Der vierte Ncichslaudbundtag zu Breslau rust die Gelamiheit der Landbundmitgiteder aus. ihre n Uionalpolitische Betätigung, sei cs als Wähler, Ab geordnete oder Rcgicrungomttglietcr, cinziL und allein aus die Befreiung Deutschlands nnd aller Deutschen von feind lichen Skiavenketteu zu richte«. Der Neichölandbundtag fordert hierzu: t. dah die ReichSrcgicrung vor asten anderen Aufgaben endlich den ungeheuerlichen Woribruch tn der Weltgeschichte ausdeckt, der dem dcuüchen Volke gegenüber begangen wurde, als es auf Wort und Unterschritt der Feinde vertrauend aus der auch vom Gegner anerkannten Grundlage der Wllsonkchen FrtedciiSpunkle die Waffen ntedcrlegte. 2. dah dt« deutsche Negierung die Lüge von der Kriegs schuld Deutschlands endgültig zerstört, S dah sie den Versailler Vertrag mit allen seinen Folgerungen durch das Unrecht des NnhreiubruchS sür zer rissen erklärt. Der Rcickislandbnnd erwartet von einer wahrhaft deuisckren Führung, dah sie sich stützt aus die Kräfte der nationalen Bewegung und des bodenständige« Bauern tums nnd sich osseu trennt von jedem irgendwie gearteten Marxismus, Internationalismus nnd Pazifismus. Dir äuhcre Freiheit kann unS nur geschossen werden, wenn im Innern mit der geistigen, sittlichen »nd wirtschaftlichen Ver worrenheit der letzten Jahre gebrochen wird, wenn au Stelle des Er^ülluugöwahnsinnS endlich die klar, Erkenntnis de- räuberischen Charakters und der Berlogenheit unserer Feinde rinkehrt. Der ReichSlandbund begrübt atö Bundesgenossen tn ietnrm Kampfe sür Deutschlands Ehre und Freiheit die deutsche vaterländische Iugendbewegnua, insbesondere die sich stark entfaltende Landbundjugeno. Deutsche Bauernkrast und deutsche Jugend tin Bunde werde» nicht rasten, bis die alten ruhmreichen deutschen Fahne» wieder über den befreiten und vereinigten brutschen Landen wehen werde», hvehrhatt, einig und srei, das sei »njer« dentsckw Losnngk Sachsen un- -er Ausnahmezustand. Die Nachrichtenstelle der StaalSkanzlci teilt folgende- mit: , Die Besprechung deS Ministerpräsidenten «nd de- Ml, nisterS de- Innern mit den, Reichswehrmtnister «nb »cm Reich-minister dcö Innern, die am Montag in Berlin statt, fand «nd an die sich eine wciier« Besprechung mit de« Reich-, Präsidenten anschloh. hat zn der Ttereiudarung gesützr». d«ss Sachsen in bezng aus den Belagerungszustand geuu» so behaudeli werden wird, wie alle an, deren Länder d«S Reiches. Wie hierzu auS Berlin berichtet wirb, bietet da- Probte« der g l e i ch in ä h t g e n Behandlung al' rr Reich-- teile tn dieser Angelegenheit noch mancherlei Schwierig keiten, so dah voraussichtlich noch eine Reihe weiterer Be ratungen sowohl innerhalb der Ncichsrrgirrung al- auch zwischen dem Reich und den Ländern stallfindrn müsse». Ma« scheint irtzt tn der Nrichsrcgierung. wie der „Vorwärts" wisse» will, dem Plan zuzuneigen, den milttäri'chcn Ausnahme»»- stand aufzuhcbrn. aber gleich daraus den zivile« Ausuassm«, zustanb «inznsühreu. Dieser würde den Vollzug tm wesrnl» ltchen tn die Hände der Landesregierungen legen, dem Reichö- innenmtnister Iarre- aber die Befugnisse der übergeordnete» oostziebenden Gewalt geben, die setz« General v. Geeckt besitzt. Verschiebung de» sozialdemokratischen Reichsparteitoge» Berlin, 28. Fcbr. Laut „Vorwärts" ist aus Wunsch der bayrischen Sozialdemokraten durch Brschluh de- Parteivor- stande- vorbehaltlich der Zustimmung de- Partrtau-schusse» der sozialdemokratische Nelch-parteitag aus de» 18. April diese» Jahre» verschoben wurden. Eine englische Aole zur MilitSrkonkrolle. Vermutungen d«S „Temps" über be« Inhalt. Berlin, 2«. Febr. Ossiziell wird bestätigt, dah di« britifche Negierung gesteru der Botlchasterkonsercnz ein« Note über die Militärkontralle In Deutschland überreicht hnt. Dies« Note Ist de« interalliierte« Militärkomitee in Brr« lailleS, baS «««er de« Borsitz von Marschall Fach steht, über, mittel« worbe«. Der „TrmpS" will erfahren haben, dah der englische Vorschlag darin besteht, -tr jetzige interalliiert« Miiitär- kontrolle. deren Ausgabe beendet lei. durch einen Garantie- au»schuh zu ersetzen, ähnlich dem. der sür di« Marin« u:ch für dir Luilichiisahri besteht. Dieser An-schuss soll eine völlige Inventur über dir Rüstungen und alle», wa» sich »ms dir militärischen Au-riistungrn in Deutschland an Menschen und Material besteht, ansnrhmen. Anm. de- W. T. V: Wenn dir englisch« Negierung sich jetzt auch der Bvlichasterkonserenz gegenüber auf den Stand- z^unkt stellt, dass dl« Ausgabe der Kontrollkommissionen de. endet ist. so kann da» Deutschland nur willkommen sein. Nach dem Vertrag von Vrrsaitle» kann aber daraus nur folgen, dah nunmehr an Stelle der bisherigen Kontrolle der Art. B8 be» VertragS in Kratz tritt, wonach der Völkerbund irderzekt Untersuchungen mi ko« über den deutschen Rüstung-stand vor nehmen kann. Da», wa» nach der Meldung dr« „TempS" be- absichtig« srln soll, wäre jedoch e«w«S ganz anderes, nämlich bi« Einsetzung eine» neuen Komi»««- an Stelle »«» alten mit »Slltg «euer »nd gegenüber den bisherige« Knnk- »ionen der Koairollkommissiouen wesentlich erweiterten Anf» gaben. Eine derartig« Einrichtung ist im Vertrag von Ber-> jsiürö nicht »orgelthea. Es ericheiut daher wenig glaub-1 würdig, dass die englische Negierung die Hand baz« biete» sollte, un» einen drrariigen Eingriff ln unser« Souveränität zuzumulen. der Uber da» in dieser Beziehung im -«ertrag von Bcrsalllr» vorgesehene Mass noch weil h)nau»grhe» würde. iW T B.» Die votschoslerkonferenz beschöfsigl sich mtt der ANlltLr- kontrolle. Pari». 28 Febr. Die Bv»chasterkonferrn» tritt «arge« f Uhr nachmittag zusammen. Sie wird sich Hava» zufolge mtt der tntrralliterten Milttärkontrolte beschästtgen. Zusammenbruch -er Flotteukonsereu- in Vom. sPtg«», Drohtdertchi »er »Dresdner N «ch eicht«n"E Rom. 26. Febr. Die ständige Nnterkommission de- Völker bünde» für die Serabrüstung bat ihre Arbeiten beendet. Sie bat sich daraus beschränkt, dt« technische Leit« ber Abrüstnnqö- frage au-zuarbeitrn un- di« politische Seite dem Völkerbünde ,n überlassen. Die Unierkommission Hai ihre Prüfung «nr aus die Staaten au»grdchnt. die Ltntenschtsf« besipe«. Mussolini rüstet zur See. Ao». 28. Febr. Gegenüber einer Kommission von Admirälen erklärte Mussolini, bah angesichts der Welt- Vorgänge die Marine tm Vordergründe siehe. Zu Lande ket Italien durch die Brenner- und Nedosvgrenz« gesichert. Kitr dt« italtentichr Küste bestehe keine derartige Sicherung. Es set daher seine Absicht, die Marine gradweise zu «er, mehren und so anSzubauc«, dass sie für jeden Kall »e« wappnet sei. (W. T. B.s
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