Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 23.09.1881
- Erscheinungsdatum
- 1881-09-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Public Domain Mark 1.0
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188109234
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18810923
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18810923
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1881
- Monat1881-09
- Tag1881-09-23
- Monat1881-09
- Jahr1881
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- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 23.09.1881
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Erscheint täglich ft«h 4»,. Uhr. »et««-» »»t Lipetws, Johammdgafl, 82. Hß«chß»»öe, »er Lrt«ti»>. «ormttta* 10-12 Uhr. " - - ' Uhr. ttWger und Tagrblatt »ächftf»lg«Dl erst« an G»sH»» Mr »flr «e »äch Au««» t«M»u»te» Iss» __ «« 2 Uhr ««chMttss». «H«».«« FrMs««frtitz K'/.» Ußrl 2» De» Miale» str I»s.-^>»«tz«e: vtt« ««m». UntversitätSstraße 22. Lsttts Lsfchr, Katharinenftraße IS. p. mr» btt Uhr.' Anzeiger. Vrgan f«r Politik, L-calgeschichte, Handels- «nd GeWstSverkehr. M. Kreitag den 23. September 1881. Bestellungen auf da» vierte Quartal 1881 de» Leipziger Tageblattes (Aussig* L«^«d, »»ähre«- -er Messe L7^«0> volle «a» Möglichst bald an die Unterzeichnete Expedition, Johannesgasse Nr. 33. gelangen lassen. Außerdem werden von sämmtlichen hiesigen ZeituuqSspediteuren Bestellungen auf das Tageblatt ^erumrmen^und ausgeführt. Auswärtige Abonnenten müssen sich an das ihnen zunächst gelegene >» Der M-o»»e«»e«t»prei» beträgt »ro Quartal L Mark 80 Vfenutge, inelustN« Briagerlohu s Mark, d»rch -te iposs bezöge« « Mark. Für eine Extrabeilage sind ohue Postbeförderung 39 Mark, «it Postbeförderung 48 Mark Veilegegebühren unter Vorausbezahlung zu vergüten. >1 Preis der JnsertionSgebühren für die 6 gespaltene Petitzelle 20 Pfennige, für »I Reklamen aus Petitschrift unter dem RedactionSstrich 50 Pfennige. Größere Schriften II werden, gering abweichend von dieser Norm, nach unserm Preisverzeichniß berechnet, II wogegen bei tabellarischem und Ziffer-Satz Berechnung nach höherem Tarif eintritt. I» Rabatt Witt) nicht gegeben. Zahlung xrLenuinsranäo oder durch Postvorschuß. - DaS Tageblatt wird früh 6V, Uhr auSgegebcn und enthält die bis zum vorhergehenden Abend erugelaufeuen wichtigsten politischen und Börsen »Nachrichten in telegraphischen Original Depescke». Mit seiner - - . . ..... Hmchels» und ' «»d Übersee ständigen Dewinültste« aller Elasten der Königlich sächsische« LanöeS«Lotterie und die Nummer-Verzeichnisse der auSgeloosten Königlich Sächsische« StaatSschnl-fcheine. Leipzig, im September 1881. Amtlicher Theil. LVMe «rucrklHrlr. - «st Gttchkr» b«s Winterhalbjahre» 1881/82 beginn» -retwß. he« S». September ». h» TageScnrfn« fr^js Uhr, »nd der Abeudcursu» nm 7 Uhr. Lnmeldnnae» »r Aufnahme in die Gewerbeschule nach Maßgabe st 7 da vchulorbanng werde» n« Schulgebäude, Griuunaischer Mebsneg «r. Ist t» der Zeit von 12—1 Uhr Mittag» entgegen» Leipzig, da 20. September 1881. Der Direet»r: Nieper. Nichtamtlicher Theil. Leipzig, 23. September. Reß« der Wahlbeweanng wird da» öffentlich« Interesse ich die auswärtige rage in besonderer Weise in An» wruch genommen, und die Beziehungen de» Deutschen Reiche» zu den europäischen Großmächten sind e», welche die Presse eingehend beschäftigen. Gerächt«, Enthüllungen, überschwängliche Hoffnungen sind dabei au der Tagesordnung. Indessen e» gehört uicht imm« zu den Gewohnheiten unserer GtaUNuäuuer, deu Zweck, welchen die Sendung diese» oder i«» Diplomaten Hab«, so schnell und offen vor aller Welt klar-iütgen- wie e« gegenwärtig mit der offen angekündigten rmd d» breitester An-sührlichkeit besprochenen Reise de» ruf- fische» Bstschasters i» Berlin, Her« von Saburoff, nachPari« uud Laudon geschieht. Daß zu sei«« Ausgaben auch der Abschluß von Au«» lleferung-verträgen bezüglich politischer Verbrecher gehört, ist gewm unzweifelhaft: ab« e« verdient Beachtung, daß die «»geweihten -reis« nicht recht an die osficiösen Versiche rungen glaub« wolle», nach welchen mit d»efer Angelegenheit der Zweck der Reise erschöpft sei. vielmehr wird betont, dich He« von Saburoff mit dm Staatsmännern an der Sein« uud Themse nach Maßgabe der Verhandlung»« «geustäude der Danuger Begegnung wobl wilbtigere Gegen ständ« zu besprich« haben dürfte als lediglich di« Maßregeln der Abwehr gegm den Nihili-mu«. Ist e» auch eine Uebrrtrribung, von der Wied««vffnung da orientalischen Krag« in ihrem ganzen Umfange zu reden luammtlich «glische Zeitung« haben sich zu dieser Auf fassung verstiegen), so^tt man doch mit der Möglichkeit zu rechne», daß durch di« Danzig« Besprechung« die Gruppirung da Macht» u»d Intereffenfragm am Mittelmeeer, von Kon- stuutiuapel und Egypten bi« Tum« und Algier, eine wesentlich Verändert« werdeu könnte. Mit dem Inst,net der Kurchtsam- ldst ist Da» zuerst in Italien erkannt worden, w» di« scheinbar »eit abliegeuvm Vorgänge an der Ostseeküste dm nachhaltigsten Eindruck «wacht haben. In welch« Weise di« eayptiscben «nd tunchsche» Fragm sowie da« verhältniß der Ostmächte zu denselben in dm streit der Verhandlungen gezogen worden, dt» Kürst Bismarck «it dem Zaren und späterhin mit Herrn ». Saburoff in varzin gehabt, mtzieht sich selbstverständlich da stmutulß nnd ist einstweilen das Geheimniß wmigrr - Doch wird es «lanbt sein, di« vielbesprochene russischen Staatsmannes nach dm westlichen Haupt- diesen Fragm in ein« mindestens ebenso mge z» bringm wir mit derjenigen der gemeinsamen Abwehr gegen di« revolntionSre Internationale. Was v« letzter« Punct anlanat, so muß es mit Genug- thunng «füllm, daß d,e Stellung Deutschlands di« denk bar «ifachste nnd vor jedem Fiasro von vorn herein bewahrt ist,Dank der Resolution, welche der Reichstag im April d. I. an- »ah« uud in der Kürst Bismarck aufaefordert wurde, zur Verein barung der Mächte betreff« Auslieferung von Fürstmmvrdern rmleitmde Schritt« zu machm. Wie damals schon der beinahe ein- Ammia« Beschluß der dmtschm Volksvertretung den deutschen Reichskanzler «äh außm hi» in Betreff sein« Staatskuust deckte, so ist es auch geaenwärtig wird« d« Kall. Man sieht, der vielgeschmähte Parlamentarismus, dessen Brauch» barkrit bei äußeren Fragm schon längst auch von de» eifrigste» Gegnern anerkannt wird, kann sich auch in dm Irrgänge» der hohen Politik und Diplomatie als äußerst nützlich erweisen. DaS Tabaksmonopol lsf und bleibt der Angel punkt der politischen Betrachtungen; denn e» ist in dem sogenannten RegierungSprogramm der einzige greifbare Punct. ES ist daber wohl gerechtfertigt, immer von Neuem aus diesen Punct zurückzukommm. Gar merkwürdig ist die volköwirth- schaftliche Beweisführung, mit welcher dir ofsiciöse Presse den Plan de» Monopol» begleitet. D« Grundzug der von den Rcgierungsorqanm verlretmm nationalokonomischen An schauung ist bekanntlich d« „Schutz ve» Schwachen gegen dm Starken". Volle Gewerbefreiheit ist nach dieser Anschauung eine Barbarei, La der schrankenlose Wettbewerb der Kräfte stet» zur Niederwerfung und Ausbeutung de« Schwachen durch dm Starken führm müsse. Der manchestcrliche Grundsatz, die Naturgesetze auch aus socialem Gebiete frei walten zu lasten, passe höchsten» für uncultivirte Völker; so gewiß der wahre Fortschritt der Eultur in dem Siege de« Menschen über die Naturgewalt, in der Errichtung wirksamer Schutz- wehrm gegm da« unumschränkte Wallen der „Natugesetze" bestehe, so gewiß sei auch di« freie Coucurrmz ein roher Zustand, der durch, eine höhere Entwickelung überwunden werden müsse. Die ganze schöne Beurtheilung verwandelt sich ab« sofort in da» gerade Gegeiitheil. sobald «S sich um da» Tabaks monopol handelt. 'Wenn je der Ruf nach Schutz des Schwachen gegen den Starken nahe liegt, so wahrlich hi«. Eine über aus weitverzweigte, hochentwickelte, bi« in die letzten Jahre herein außerordentlich blühende Industrie fleht sich von einem Gegner bedroht, dem gegenüber für sie nicht von frei« Con- currmz, sondern nur von unverzüglichem und vollständigem Untergang die Rede sein kann. Aber sieh« da, hier berufen sich die Schildträg« der Regierung plötzlich auf da» Princip der Gewerbefreiheit. Eine frivolere Spitzfindig keit kann man sich kaum denken Die schonungs lose, mit allen Mitteln der Staatsmacht auSaesübrte Unterdrückung wird verglichen mit dem Wettkampf gleich berechtigt« Kräfte, wird mit der gesetzlich garantirtm Frei heit solchen Wettkampfs gerechtfertigt! Dieselben Leute, welch« nach Schutzwehren gegen die . socialen Naturgesetze" suchen, verkünden die unbedingte Freiheit drS Eingreifen- einer Ge walt, gegen die der Einzelne meisten« noch weit ohnmächtiger ist, al- gegen jene Naturgesetze! Und auch weiter »och bewegt man sich im „mancbcster- lichm" Fahrwasser. E» ist unwiderleglich, daß mit Einfüh rung de» Tabaksmonopol», wie imm« man es eiurichte, eine sehr große Zahl von Arbeitskrästm, wenigsten» zunächst, existmz- und brodlo« werdm würde. Die Heeren Osficiösen bestreiten Das nicht, aber sie trösten uns mit dem Satze, daß e» imm« ein volkSwirthschaftlich« vortheil sei. wmn durch geriugerm Kraftaufwand dieselbe Leistung (hier die Besriedi- gung der deutschen Raucher) hervorgevracht, wmn durch ein« neue Einrichtung d« Production Ardeit-kräfte für andere Zwecke frei würden. Welch« Lärm würde sich unt« dm Freunden von „des Kanzler« Wirtschaftspolitik" erheben, wmn Jemand es al« einen volttwirthschastlichen vortheil darstellte, gewisse Erzeugnisse, welche da« Ausland wohlfeiler herstellt, von dort zu kaufen, die betreffenden deutschen In- dustrim zu Grunde gehen zu lassen und ihre Arbeiter für anvere Zwecke frei zu machm l Wen« die Schutzzvllner diesm Beweisgrund unter dm heutige» Verhältnissen mit der ein fachen Frage abweism: wo sind denn diese „anderen Zwecke?" — so ist das wahrlich noch hundertmal zutreffend« m Bezug aus di« kolossale Lahmlegung von Arbeitskrästm. welche die Einführung de» TabakSmonopyl» zur Folge haben müßte. Die Beispiel« solch crasser Widersprüche ließen sich noch dermehrm; indcß schon au» dm vorstehende» eraiebt sich die Moral vo» selbst. ^ In Hambura hat .ine L«sam>nlung dm, rabak-. int-r-fs-nt-n siattg-sund-n, A welch« s, ^>e M-MZWM socialdemokratischen Zukunftsstaat- erbltckcn, und w>- Red^. welche unumwunden erklärten, daß e» ^ «»!^»^-sic>ndeS Frmnd« au«schließlich um die Interessen de« «-bettende» W? Mb,» «E -ll- »b,i,.».Sn,»->,<- ,u bleiben bättm. dm leitenden Staat-mauu ve« -veur,«m Reiche« offen als dm Führ« proclamirtm. der »hre Fah ^D^Provinrialcorrespondenz" fährt einmal grobes G-bchütz auf. um die Wähl« »» unbedingt reaierunqösrcundlichen Wahlen zu veranlassen. Sie Yedl vie Verdienste dcS RcickSkanzlerS um d,e auSwärtrge Polttck u di- Erhaltung deS Frieden« hervor und unterstellt, ^ß e,n den Wünschen der Regierung zuwlderlause»deS Ergehniß d« Wahlen acradezu die Fortdauer VcS Frieden» m Frage stelle. Kein Mcilsck auch von den, äußersten Radical>«mu«, hat jemals die Verdienste deS Reichskanzlers aus diesem G-b'ete geleugnet und verkannt. Allein auch die glänjMdstenBerdimste -me-Staats- manneS kvnnm doch unmöglich dre v«Mchtung auserlegm, ans jeden Widerspruch gegm irgend emm Vorschlag d« Regierung zu verzichten. ES wärcsonst in der Thal nicht emzusebm. wozu man überhaupt noch eine Volksvertretung wählt. Dl« maßlosen Uebntreibungm. deren sich da« halbamtlrchc Blatt huldig macht, müssen nothwcndig ihrm Zweck verfehlen. Ueber- l>aupl entwickelt die Berliner ReglerungSpresse ein politl- sches Ungeschick, welche- nachg«ade auch dem blödestm Auge klar wird. ^ ^^ Wie au» der Umgebung de- Fürsten Btsmarck ver lautet, hat Derselbe nicht die Absicht, während der ganzen »Zeit bis zum Wiederzusammentritt de- Reichstags mvarzin m verweilem Vielmehr ist für den Beginn des Oktober d,e Uebersiedelung nach Friedrich »ruh« in «usstcht gmommm. Die Berichte von d«n Gesundheitszustand de« Kanzler« lauten sehr günstig. Daß der sog. Urlaub, dessen Fürst BiSmarck gegm- wärtig gemeßt, nur eine andere Form für die altgewohnte und angespannteste Tätigkeit ist, würde auch dann nicht überraschen kvnnm, ivmn weniger ernste Fragm als diejenigen, die n»r Zeit im Vordergrund« steh«,, », «ntsch-id«, beäugten. Lat doch varzin ^rad« in dm letzt« Lochen so viel« hohe Gäste ge sehen, wie in gleich kurzem Zeitraum vielleicht niemals vor her; dem Bischof Korum folgte der russische Botschafter von Saburoff. um seinerseits wiederum von Herrn von Schtözer abgclöst zu werdm. Die Thätigkeit de« nmm EhcsS der Reichskanzlei vr. Rotten bürg, der sich ebenfalls in varzin befindet, sti in den Kreisen der höchsten Bureaukratie Gegen stand besonder« Interesse». Bei der heiklen Vermittlerrolle, wrlchc dem jeweiligen Inhaber diese» Posten» stet» zufallen wird, kann eine solche Antheilnahme nicht ander» al» selbst» verständlich «scheinen. Wie eS heißt, versteht eS vr. Rotten- burg trefflich, der persönlichen sowohl wie sachlichen Schwierig keiten sein« Stellung schon jetzt Herr zu werden. Der Bischof von Trier, vr. Korum, sollte gestern inthronisirt werdm und daselbst Nachmittag» 4'/, Uhr ein- trcsfen. Er wird in feierlichem Zuge, an welchem sich auch das Stadtverordnetmcollegium bethe»ligt, zunächst zur PaulinS- kirche geleitet, wo « die Pontificalkleidnag aulegt und vom Domcapitel begrüßt wird. Dann wird er zum Dom« ge leitet, wo « dm bischöflich« Segen «theilt. Abend« 7 Uhr wird dem »mm kirchlichen Oberhaupt« em Fackelzug und vor dem BischosShose eiue Serenade durch ungefähr S<X) Sänger dargrbracht. Nach der Serenade bewegt sich der Fackelzug zur Porta niam, welche ebenso wie da» städtische Kaufhaus »nd die städtisch« Brnnnm auf dem Haupt- und Kornmarkte seiten« der Stadt beleuchtet werdm soll. Da» Oberbürgermeisteramt fordert die Einwohnerschaft aus, am Abeud de« 22. September ebenfalls die Häuf« zu beleucht« und zu beflagg«. — Di« eigentliche Inthronisation des Bischof« siadet am nächsten Sonntag statt. Die Domgeistlichkeit holt dm Bischof im bischöflichen Hose ab und geleitet ihn zum Do»«, wo em seinlicheS Pvntifical- amt abgehalte» und das päpstliche Ernmnungübrev« verlesen wird. Nach demselben hält der Bischof ein« Ansprache. Da nach hnldmm die anwesenden Geistlichen dem Bischöfe und m»t Erthkilunz de- päpstlichen Segen» schließt die Eeremonie. Die Verhandlungen mit Rom scheinen mit Eis« geför dert zu werden: wmigstm» ist der Unterhändler zwischen der preußischen Regierung und der Eurie Herr v. Schlvzer am Mittwoch, Morgen von Berlin nach varzin zum Reichs kanzler abaereist. Unrichtig« Angaben in der Presse gegenüber ist zu de- merken: In dm beiden Reichstagswahlkreisen de» Herzogthum« Anhalt sind die bl-hrrigen. zur national- liberalen Partei gehörig« Vertreter von dm National- liberalen wieder ausgestellt worden, also im ersten Wahlkreise Herr von Cuny. nn zweiten Herr Oechelhäuser. Auücr- dem ist ,m erst« Wahlkreise von der Fortschrittspartei und den Seccs,,omstm der Rechtsanwalt S-llo in Berlin im zweiten von dm Conservativm der Rittergutsbesitzer von Krosigk ausgestellt. " . Selegmtlich der Festlichkeiten in Baden mag daran erinnert werden, daß mau jetzt« Schwede», besonder« bei Hose, anfängt. ,,ch von dem französische» ab- und dm, deutschen Wesm mehr ptznwmdm. D« feinaebildete in der Thai ein Kmner Freund de« geistigen deutschen Leben,, und so hat er sich al« -Lchnnegertocht« und Gemahlin t»s ThronsolaerS eine der kaisnt.chen Familie nahe verbünd« ,st. Ihre Mutt«, di- Sr°ßhe«ogin Lui - Preutzm allgemein grttebt und der- chn >md hat die vortrefflich« Erziehung, die sie selbst arnoß. auch ihr« Tochter zu Theil werdm Ass«. Dm Scbwedcn de«halb Willkomm«. w«l°^ ^.^dlut in 'brm «dem ^t; denn die Thatm und Ber- d ncü di« ^^«brrgeschlechtes können nicht Meß-Auflage L7 ISQ. ÄdsnnkMkittsprtt« Viertels. 4»/, incl. Bringerlo u ü Mt., durch die Po,l bezogen 6 Mk. Jede einzelne Nummer 2ä Pf. Belegezenwiar 10 Ps. Gebühren iür Eptrabeilaae« «tue Postbesürveruug 3S ML «tt Postbesörderung 48 ML Inserate flgespaltene Petitzeile R) Pf. Größae Schnsie» laut unserem Preis- verzeichntb. Tabellarischer Sa» nach HSHerem Tarif. Lettamrn unter den Ned«No»»ßrich dir Spaltzrile ÜO Pf. Inserate sind stets an die tttpesittan z« seadm. — Rabatt wird nicht gegeben. Zahlung pnwnuweriunlo oder durch Post- uachnahme. 75. Zahrganz. so können die herzlichen Wünsche und Hoffnung« zwei« Länd« dem Neuvermählten Paare auf de» ferneren Lebensweg mit- gegebm werden. D« russische „RkgierungSbote" dnvffmtlicht eine« kaiserlich« UkaS an den Senat, welcher der besonders paz« eingesetzten Commission die Durchsicht all« in letzt« Zät zur Sicherstellung der öffentlichen Ordnung einstweilen er» lassmm Verordnungen und die Zusammenstellung eine« Regle ment» aller derjenigen Maßregeln anbesiehlt, welch« zum Schuhe der staatlichen Ordnung und der öffentlich« Sicher heit getroffen werdm sollen. Zur sofortigen Einführung des genannten Reglemmt« und al« zur Aushebung der einstwei» Ugen Ausnahmegesetze, sowie zu erhöhtem Schutz« bedürftig nxrdm solgmde Gouvernements bezeichnet: da« Petersburg«, Moskau«, Charkow«, da« Pultawascbe, Tschirnigowsch«, Kiewsche, das Wolhynische und das Cherson« Gouvernement, sowie Bcsiarabim und außerdem mehrere Kreise. Wir erwähnten schon neulich, daß sich der russisch« Kriegsminister auf- Sparen legt. Jetzt ist nunmehr di« Überaus glänzende Leibgarde de« Kaisers, die „kaukasisch« EScadron" aufgehoben worden. Die Osficiere desselben geh» in Cavallerie-Rcgimmt« der Armee üb«, die Iunk« werde» al« Fähnriche d« Miliz eingereikt. In dem vorstehend erwähnten Uka», betreffend außerordentliche Maßnahmen wegm der jetzigen unruhigen Zeit — der Ukas ist ungefähr dem deutschen kleinen Belagerungszustand gleichbedeutend —- berührten «ach ein« Petersburger Depesche da» russisch« Publicum sympathisch die Bestimmungen üb« die admini strative Verschickung, weil letztere fortan abhängig ge macht wird von dem Gutachten einer besonderen Commission, bestehend au» zwei Vertretern de« Ministerium« de- Innern» zwei auS dem Ministerium dn Justiz unt« Vorsitz de- Mi- „istergehUlfen de-Innern. Gleichzeitig sind al- höchste-MaI der Verschickung fünf Jahre normirt. Bisher war die Zeit unbeschränkt. Der Commission liegt außerdem ob, bei bereit« verschickten sofort nachträglich die Zeitdauer festzusetzen. Nach ein« Depesche au« Rom veröffentlicht die „Gazetta nfficiale" eine königliche Amnestie sämmtlicher politisch« und Preßveraehen. wodurch alle Prvcrsse gegen die Radikalen wegen Majestäts-Beleidigung gegen König uud Papst nieder- geschlaam werden, ehe noch die Proceffe begonnen habe«. In dies« Weise wird da» Garantiegesetz von der jetzigen ita lienischen Regierung gehandhabt. Die Verwirrung in Pari« scheint groß zu sei». Unzäh lige Gerüchte eour,,ren üb« die innere und äußer« Lag« des Lande- und da- Tagen de- Parlamente- wird von der Regierung herbeigesebut. Au« der Umgebung Grevtz's wiW versichert, e« stehe fest, daß da« gesawmte Mmiflrrin« Kerry a» Tage der Veröffentlichung der Einberufung da Kammer» sein Emlaffung-gesuch einrcichen werde. Dana «öffne, sich Gredy zwei Wege: er kan» diese- Gesuch einstweilen ablehne» und dem Ministerium überlaffen, von der neue» Kamm« edm Abstimmung üb« feine allgemeine Politik zu fordern, oder a kann da- Gesuch annehmen und den -domino politlqns*, welchen der Ausfall der Dahlen al- Vertrauensmann da Wähl« erklärt hätte, mit da Bildung eine« Cabinets h«, trauen. Dies« Hinweis ausGambetta ist sehr bedeut»»-«- voll. Die Lage Frankreichs ist an inneren und äußere» Schwierigkeiten so reich» daß di« Art, wie bi-her Gambett, hinter den Eouliffen regiert hat, nicht mehr durchführbar ist. Da di« meisten der vorhandenen Verlegenheiten auf ihn zurück weisen, so würde « zu zeigen haben, wie wett a im Staad« ist. derselben Herr zu werden; unt« für ihn wenig« all» stigen Verhältnissen könnte « allerding- nicht leicht zur Re gierung berufen »«den. E« scheint ab« zweifelhaft zu sein, ob Gambetta jetzt geneigt ist, den einflußreichen Post» des Kammerpräsidenten mit einem Portefeuille zu vertausche». Auch heute fließen die Nachrichten au» Amerika «nr sehr spärlich. Arthur ist Präsident und seine Begegnung mit General Grant in dem Augenblicke, in welchem « sich über die Bildung seine- Cabinet- schlüssig macht, kann als ei» Zeichen von hoher Bedeutung aufgefaßt werden, um so mehr, als Grant die Hoffnung, noch rin dritte- Mal in das Weiße Hau« berufen z« werden, wohl nicht ganz aufaegehe» bat. Jedenfalls ist die Gesellschaft diese- Manne- nicht eben vertrauen erweckend für Arthur. Von diesem wird freilich behauptet, dag die Entrüstung aller Parteien über da« ver brechen vom 2. Juli, der Schmerz und die Trauer de- ganzen Lande« einen tiefen Eindruck auf ihn gemacht habe, und daß er e« nicht wagen würde, sich in dirccten Widerspruch zu der öffentlichen Meinung zu setzen. Präsident Arthur hatte bei Uebernahme seine- Amte- nach der Constitution folgenden Eid zu leisten: „Ich schwöre feierlich (oder betheuere), daß ich da- Amt de- Präsidenten der vereinigten Staaten getreu verwalten und daß ich nach bestem vermögen die Verfassung der vereinigten Staaten befolgen, beschütze« und verthei- digen will." lieber die Ursachen, welche den Tod Garsield'S herbei- gefllhrt haben, ist nunmehr wisscnschaftliche Klarheit verbreitet worden. Die am Dien-lag inLong-Branch stattgefundene Beschauung der Leiche ergab Folgendes: Die Luqel, nachdem sie die eiste rechte Ripp« zersplittert, ging durch das Rückgrat, zersplitterte den Körper de« ersten Lenden wirbel», wobei eine Anzahl kleiner Knochentheile in die angrenzenden Weichtheil« getrieben wurden, und letzte sich unterhalb der Brust drüse, ungefähr 2'/, Zoll zur Linken de« Rückgrat» nnd hinter der Dannhaui fest, wo sie vollständig einarsacki wurde. Die unmittel bare Todesursache war eine sceundaire Blutung au» einer der Gekrößschlagader», anstoßend an die Kugelbahn, indem da» Blut die Darmhaut durchsprenate und sich säst ein Liter davon in die Unterleibshüdle ergoß. Diese Blutung ist die mnthmaßliche Ursache der heftigen Schmerzen im unteren Thrile der Brust, worüber Garsield kurz vor seinem Verscheiden klagte. Line sechs- bis vierzöllige Gkichwürhöhle wurde in der Nachbarschaft der Gallen- blase gesunden. Line Verbindung zwischen Leber und Wunde wurde nicht gesunden. Et» langer eiternder Lanal erstreckte sich von der äußeren Wunde zwischen den Lendenmu-keln und der rechten Niere fast bl» zur rechten Leiste. Dieser Lanal, der jetzt al» dem Bohren de» Wundeneiter» zuzuschrcibrn erkannt wird, Ede bet Lebzeiten de» Pattenten al» die Kugelbahn angesehen, Bei der Untersuchung brr Brustorgane wurden Beweis« einer ernsten Bronchiti« ans beide» Setten entdeckt, zusammen mit Broncho- Pneumonie de» unteren Theil«» der rechten Lunge und, wiewohl geringeren Umfange», der linken Lunge. Die Lungen hatten keine Geichwüre »nd da» Herz keine BlutÜumpen. Dl« Leber war er- weitert und fett, aber frei von Geschwüren. Auch wurden keine Geschwüre tu irgend einem anderen Organe anßer der linke» Niere gefunden, dl« in der «äh» der Oberfläche ein klein* Geschwür von 's. Zoll t« Durchmesser enthielt. Wenn man die Geschichte des v°ä«s im Zusammenhang« »tt dem Settionsbefnnde vergleicht, f, V W», sicher, daß die mrschiebuw» eiterte» Obrrfläch» «ck
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