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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 01.05.1924
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1924-05-01
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19240501018
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1924050101
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1924050101
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1924
- Monat1924-05
- Tag1924-05-01
- Monat1924-05
- Jahr1924
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 01.05.1924
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Donnerelag, 1. Mai 1114 «. gahrgeng ZS 141 Gegründet 18S8 Dradtau IchrP: »«hrtcht«, F«»I»r»ch»r. «amm»inumin»r 28 2»1. Nur fiir «achlg,l»r«ch»: 2OO11. D«zug-.»-bGr «i» Lnjia»« ro«d«n nach Soldmark v«»chn»>; dt» «tnloallta» ZV mm ur»ü« Anzeigenpreise: L°Ä«N L.L auk-rdald r ld PIü. Slu»w. Anftrig, g«a»n «achdnuk nur mü d«UUch,r vu»««nan,»d, I.Dr»»dn»r «achr.'i »aailch. — Nnv«Iangt» SchristMK« Iv»rden nicht -msdewadri. LchriMrünn, und Naupka»schiii,Ii«lI»t Marieuftratz» 38/^0. Mruck u. Diriag von lllapich » ««ichardi in Dress«». Voftichirit-Aonio 1008 Dr«»»«». 0r«se>vn-^. SnAMtzs, kok» LirllUüütfsvs 21 >4111 Velegr -Kitn: siridank ÜI'k8lIl1kl' ?mst-8snll, äktiengesellsvlisft - Ssgr. 1908 Hs Ssnosssnsekstt Ksnlenmark-Ponton 2>vsignisctsrlL»»ung »SiävNLU, Mnigütr-Se SOd kemepmeksr: Mi, 417, 417 Ae praktische ZurchsWung des Gutachtens. Die Nepko bittet -as Organisationskomitee für -ie deutsche Reichsbahn. Me Einäscherung Selsserichs. — Schweres Polizelgesechl mit Kommunisten in Gelsenkirchen. offizielle Beschlüsse ans der Sitzung am Mittwoch. Pari», M April. Nachdem die Nepko heute vormittag 1VIV Uhr zunächst zu einer ofstziösen Sitzung zusammen- grtreten war, hat sie im Anschluß daran eine offizielle Sitzung avgehalten und beschlossen: 1. Sofort das Organisationskomitee sür die dentsche Noichseisendahngesellschast z« bilden «nd zu diesem Zwecke die leid«» Sachverständige« Acworth und Le Berve z« er- persönlich an den Arbeite« des Komitees teilznnehme«. »«sehe» in Artikel 9 Anhang IV des Tachverständigen- ericht-ir ». Sir Robert Kinbersley als Mitglied des Komitees r di« Organisation der Rcichsemissionsbank zu bezeichnen. 1Vt»rZ«sehe« in Artikel ». Anhang des Sachverständigen- M ernennen A. Descamps. BerwaltnngSrat der Gechieale d« Nord «nd Präsident der Handelskammer sowie Dr Alberto Pirelli. Jndnstrieller lens, zu Mitglieder« der OrganisationSkomigees sür In tel« Obli»ation«». sBorgesehev in Annex S.s lW. T. B.j Vle Lepko an der Arbeit. lTuckh Funksprnch.l Panis. 89. April. „Journal" berichtet: Die endgültige Aestle«»ng d«K Da« es planes. zu der die Rcparatious- ««mtssto« von sämUichen Regierungen anfgefordcrt worden sei, habe bereits begonnen. Sämtliche Sachverständige der MM» ZQ„ del« und sich hoffentlich verständigen. lW T. B. Die Personalfrage bei -er Umgestaltung -er Reichsbahn. Berlin. SO. April. Der Organisationsausschuß, der im Reichsverkehrsministcrium tagt, beschloß, beim NeichSver- kehrsministertum die Forderung zu erheben, das, die Rege lung der Personalfrage als einer besonders lebens wichtigen und dringenden vom NeichSverkehrsmtnisterinm zu mmen mit den Organisationen so schnell wie möglich bc- mdelt werden soll. In der Debatte wurde namentlich die rage der Wahrung der Rechte des Eisen bahn- persouals im Rahmen des Sachvcrständigengütachtens behandelt. Es wurde die Befürchtung geäußert, daß bei Ncbersührung der Reichsbahn in eine Altiengesellschast die wohlerworbenen Rechte des Personals gefährdet werden würden. ^ Stresemann und das Berufsbeamtenlum. Magdeburg, SO. April. Da während seines Aufenthaltes in Magdeburg an Dr. Strescmann zahlreiche Anfragen Liber seine Stellung zum B c r u fs b c a m te u t u m gerichtet worden sind, hat der Minister die „Magdeburger Zeitung" zu folgender Erklärung ermächtigt: Die Annahme des Sachver ständigengutachtens als Vcrhandlungögrundlagc hat anschei nend die Besorgnis erweckt, daß dadurch eine Entwicklung an gebahnt würde, die die Umwandlung des Bcrufs- bcamtenve^hältnisses der Eisenbahner in ein An gestelltenverhältnis aus Privatdtenstvertrag zum Ziele habe. Etwas Derartiges ist nicht in Aussicht genommen. Die Regie rung steht vielmehr ans dem Standpunkte, daß das Berufs- beamtentnm unter allen Umständen erhalten und seine wirt schaftliche Lage verbessert werten müsse. Während des Aufent haltes ocr Sachverständigen in Berlin äußerte sich Dr. Strese- mann bei einer Besprechung des Reichshaushaltes dahin, daß dieser nur ein Notetat und eines Kulturvolkes un würdig sei. Sobald Mittel zur Verfügung stehen, müssen die Bezüge der Beamten erhöht werden. Mil-erung -er Auhrbesehung in zwei Jahren! Zürich, 80. April. Die „Neue Züricher Zeitung" meldet aus Paris: Der Kabinettsrat unter Millcrands Vorsitz ging erst 4 Uhr nachmittags zu Ende. Die Informationen, die die Regierungsblätter veröffentlichen lauten, daß ein weiteres Entgegenkommen Frankreichs in der Psändersrage nicht zu erwarten ist, d. h. daß die Aufgabe oder Milderung der Ruhrbesetznng erst nach den ersten beiden Jahrcszahlun- ge» Deutschlanbs erörtert werden soll. Immer unsichtbarer! London, SO. Avril. Der Brüsseler Berichterstatter der „Times" scilMeibt: Thcunts und Hymans seien von der Unterredung, die sic mit Poincarü hatten, sehr befriedigt. Die Zusammenkunft habe nur präliminaren Charakter ge habt. Nach Ansicht PoincarcS könne die wirtschaftliche und fiskalische Einheit Deutschlands acschafsen werden, ohne eine vollständige Einstellung der militärischen Besetzung des Nuhr- gebietcs. Die französisch-belgische« Jnaenieurausschiisie wür den verschwinden und die Besetzung würde im Ncrhältnis z« de« deutschen Zahlungen immer unsichtbarer gemacht Selsserichs letzter Gang. Die Einäscherung in Mannheim. Mannheim, SO. April. Auf dem hiesigen Friedhof fand heut« nachmittag um 4 Uhr bet regnerischer Witterung die Ein äscherung der sterblichen Ueberrcste Dr. Karl Helfferichs »Nb seiner Mutter statt. Unter dem Vorbau des Krematoriums hatten die Familienangehörigen und die Ver treter der Negierungen und Behörden Ausstellung genommen. Den Treppenaufgang flankierten die studentischen Abord nungen der Universität Heidelberg, der Technischen Hochschulen Karlsruhe und Darmstadt und der Handelshochschule Mann heim. In der Mitte standen auf der oberen Treppenstufe über tttchen Kranzspenden die beiden Särge. Nach einem Trauermarsch b§r Musikkapelle hielt Kon- ßstorialrat Fischer die Gedächtnisrede für don so tragisch ums Leben gekommenen Staatsmann, dessen Leben der Wissenschaft «nd Wirtschaft gewidmet war, der sich aber nicht mit dem Ruhm deS Gelehrten begnügte, sondern dessen Wissen sich in den Willen umsetzte, zu gestalten und zu formem besonders, als er in restloser Wiedcraufbauarbeit für bas ntcder- geLrochene Baterlanb seine Kräfte einsetzte. Der Geistliche schilderte bann den Verstorbenen weiter als treu besorgten Sohn, Gatten und Nater und gedachte endlich seiner Mutter nl» einer Priesterin der Wahrheit, deren Leben sich in Arbeit «tld Opsersinn erschöpfte. Hierauf überbrachte RetchSfinanzminifter Dr. Luther die letzten Grüße der Reichsregierung für den frühere» ReichS- Ichatzminister und Vizekanzler, wobei er ansführte: „Helffertch, der während des Krieges als Reichsschatzsekreiär das Amt ge- leitet hat, dem ich heute vorstehe, und später als Staatssekretär de» Innern und Vizekanzler, hat dem Reiche in schwerster Leit gedient. WaS eranderSpitzedeSRetcheS geleistet hat und später als Führer der Opposition, das ge» hört der Weltgeschichte an. Wir Ueberlebenden haben ihn als einen Mann schöpferischen Denkens, des Willens, der Tat und als einen Führer gekannt, vor allem aber als einen Deutschen, dem Deutschset» «ine Leiden- fchaft war. Die RetchSregierung steht mit den Angehörigen «oller Trauer an der Bahre diese» vortrefflichen Deutschen «nd nimmt rege» Anteil an dem Verluste der Familie. »menS der deutschen RetchSregierung rufe ich chm zu: chlafe wohl in deutscher Erdet* Im Namen des ReichstagSpräsidinms sprach Vizepräsident Dietrich. Die Bedeutung Helfferichs für die Pfalz würdigte der Präsident der Pfalzregicrung, Mathäns. Dem letzten Ehrenbürger von Neustadt a. d. H. widmete Bürgermeister Dr. Forthuber ehrende Worte. Dann sprachen v. Staub für die Dentsche Bank, Wild v. Hohenborn für den Landesverband Hessen der Deutschnatlonalcn Volkspartet, Exzellenz v. Wall- raf für die gesamte Dcutschnationale Bolkspartei. Weiter legten Kränze nieder Vertreter der Deutschen Volkspartei der Pfalz, der Partei der Vereinigten Rechten, des Rcichs-Land- bundes, des Deutschnationalen Frauenbundes, der Bismarck- Jugend, des NcichStagSwahlkretscs dcö verstorbenen Parla mentariers, sowie die Angestellten und Arbeiter der Firma Helffertch. Der Kaiser hatte eine Kranzspende über sandt. Unter den Klängen des Niederländischen DankgcbetS schloß die ernste Feier, während sich die Fahnen und Schläger der Studentenschaft über den Bahren senkten, worauf diese tn die Halle getragen und unter einem Gebet des Geistliche» den Flammen übergeben wurden. lW.T. B.i Das Deilei- -es Kaisers zum To-e Selsserichs. Berlin, SO. April. Kaiser Wilhelm und seine Gemahlin haben an Frau Staatssekretär Helffertch folgendes Tekc- gramm gesandt: Tieferschüttert von dem jähen Ableben Ihres Gatten und seiner Mutter, versichern wir unsere wärmste Teilnahme. Auf das herzlichste empfinden wir den schmerzlichen Verlust, den mit Ihnen das deutsche Volk er litten hat. Vorbildlich stellte der allzu früh Heimgegangene sein reiches umfassendes Wissen, seinen klaren scharfen Blick und seinen zähen Willen tn den Dienst des Vater landes, besten Befreiung von Schuld und Lüge, Versailler Diktat und Unerträglichkeit der Fremdherrschaft, seine Wieder- aufrtcktung t» nationaler Freiheit und Selbstbestimmung sein heiligstes Lebensziel waren. Unsere Verehrung und Dankbar keit für seine bt» in den Tob bewährte Opferfreudtgkett und Treue ist Liesem kerndeutschen Manne für allezeit gewiß. Sott stärke Sie tu Ihrem harten Schmerz und schütze Sie mit Ahrem Sohn und meinem lieben Patenrinde. Prinz Oskar wird «nS bet her Trauerfejer vertrete». Hermine. Vilbel». Warum feiern die Sozialdemokral«»? Zum 1. Mai. Es ist eine auffällige Ironie des Schicksals, daß in diesem Jahre der Tag der Internationale in den beiden Ländern, die als die Brennpunkte der europäischen Politik anzusehen sind, in Deutschland und in Frankreich, den EntscheibungStaqen der Parlmnentswahlcn unmittelbar vorausgeht. Am 1. Mat feiern die Anhänger des Marxismus ihre angeblichen Triumphe. Und am 4. und 1l. Mai? Da werden ihnen in Berlin und Paris und in allen den Tausenden von Städten und Ortschaften des Deutschen Reiches und der französischen Republik die Quittungen der Völker dafür überreicht werden, daß man sic als die Vertreter einer überwundenen, unzeit gemäßen Bewegung ansieht, die eher Ursache hätten in sich zu gehen, als ihre gelichteten Nethen glauben zu machen, es läge noch ein Anlaß zu festlicher Freude über glänzende Er rungenschaften vor. Den Jüngern der verschiedenen Inter nationalen kann bei diesem Sachverhalt und den sich daraus ergebenden trüben Aussichten unmöglich wohl zu Mute sein. Aber warum feiern sie da? Warum treten ihre Führer nicht offen vor die Nestmaffen mit der Erklärung hin daß in diesem Jahre kein Anlaß zu der traditionellen Maifeier besteht und daß sie ans diesem Grunde auch da. wo gesetzliche Bestimm»« gen aus einer anderen Zeit dazu eine Handhabe bieten, unter bleiben soll? Die Antwort auf diese Frage kann nur unter Berücksichti gung eines ganz bestimmten Wesenszuges gegeben werben, der allen internationalen Strömungen, ob sie sich Kommu nisten. Srmdikalisten oder Sozialisten nennen, gemein ist. Es fehlt ihnen allen an der Entschlußfähigkeit, sich zu den Tat sachen zu bekennen, wie sie sind, es fehlt ihnen an der Ein sicht in die Unmöglichkeit, ihre letzten Ideen verwirklichen zu können, es fehlt ihnen am Mut zur Wahrheit. Hätten sie diesen Bckennermut. der der Entwickluna einer wirklich großen und gerechten Sache nie schadet, so würben sie hente vor dem Einaesiändnis der zahllosen Jrrtümer ihrer Lehre nicht zurückschrecken. Sie würden erklären, daß der Schöpfer ihrer Weltauffassung von unwirklichen, weltfremden Vor aussetzungen ausgcgangen ist, die die Geschichte der Erfahrun gen widerlegt hat und sie würden gestehen müssen, daß sie sich selbst jahrzehntelang über die Durchführbarkeit der grund legenden Ideen des marxistischen Programms, über die Wtrt- schafts- und Gesellschaftszicle und vor allem über die tnter- natl-'nalc Solidarität auf das gefährlichste getäuscht haben. Bon diesem mannhaften freimütigen Bekenntnis kann aber bei den führenden Kreisen der Internationalisten, namentlich bei den Sozialdemokraten Deutschlands, bedauer licherweise keine Rede sein. Die deutsche Sozialdemokratie klammert sich krampfhaft an den Schein einer Macht, über die sie nicht mehr verfügt und hoffentlich nie wieder ver fügen wird. Sie ruft wie immer zur Maifeier und macht ihren Anhang glauben, ihre Zeit würbe kommen, und alle die zahllosen Versprechungen, mit denen sie sich belastet hat. würden in Erfüllung gehen. An'den Tatsachen, die eine ganz andere Sprache reden, ändert sie damit natürlich nicht». Jedermann weiß heute, daß die vorgeblich größte deutsche Partei, die sich Vereinigte Sozialdemokratische Partei Deutsch lands nennt, innerlich zerbrochen ist. Die zahlenmäßige Stärke ihrer Masten, die sie nach der letzten ReichStagswahl be rechtigte, als einzige dentsche Partei über hundert Abgeordnete ins Parlament zu entsenden, ist dahin. Daö beweise» die Etnzclwahlen. die in den letzten Monaten in verschiedenen Gliedstaaten stattfandcn. Und ihre zusammenfastende Kraft, die auf dem Nürnberger Parteitag im September 1922 zur Vereinigung mit der U. S. P. führte, hat sich verloren. Ohne baß ein offener Bruch zwischen beiden Teilen vor sich gegangen wäre, hat sich die U. S. P von der S. P. D. in aller Stille gelüst und kandidiert bei den bevorstehenden Wahlen mit eigenen Listen. Das also ist das Ergebnis jener „Tat. die für das Schicksal des Volkes und jedes einzelnen in ihm unabsehbare Bedeutung gewinnen kann", wie sich der erste gemeinsame Aufruf der V. S. P. D. nach dem Einigungsvorgang aus brückte. Zwei kurze Jahre haben genügt, um diesen unver gleichlichen Zusammenbruch einer großen Partei herbeizu- führen, und um die Phrase von der „großen Epoche der Welt geschichte". die Otto Wels damals ankündigte, t» ein wesen loses Nichts htnabsinken zu lasten. Wie konnte das so kom men? Welche Einflüsse waren mächtig genug, eine solche Ent wicklung zu «riwinge«? Der Mangel an Mut zur Wahr heit, jenes Erbübel der Sozialdemokratie, ist eS gewesen, »er auch diese» Resultat zeitigen half. In zweierlei Richtung ist er wtrÄam gewele« eHungl Wat M «W «ibtsdsrt. daß M
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