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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 08.05.1924
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1924-05-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19240508020
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1924050802
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1924050802
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1924
- Monat1924-05
- Tag1924-05-08
- Monat1924-05
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88. Jahrgang. Ztz ISS Menö-AusgM Do««er»rag, 8. Mai 1924 Bezugs - Gebühr ^^.',',.7.«°^ «»^»«ischrtp! ».chrlch»»» »««»«. y«n>I»r»<I»rr-Saimn«Inumm»r- SV S41. Sur fitr NachtgeipiLch«: S0 011. Dl» Mn»»>,«n w»r°«n nach »«chnwr» on»chn»>! dl» »Mlpallch» L mm -»»ll» Anzeigen.Preise: ^s^uch».^. aul»»rt>al» 2MPIp. OII»r »nardukr I0PI,. Au»w. Aultkäg» s«o»n Dorau»d»,i>I>l. >ch»dn»» mu md dmilltch« a„»»«nans»d, <.«r»»dv»r «achr.'I »uUyftg. - Unmrtanal» SchnIMü», °»»»I>»n ntchl auldewad^. SchrIfN»Mni» und ^ou»>irIL!!ft»fI»ll» l Mertenftrah« 36^0 u. v»rl«, o«n vlrpsch » dletchardi in Dr««d«n. vos»<be»-5lon>o 1O6S Dr«dm>. Die rote Machtprobe. Eine halbe Milliarde Goldrubel für eine neue -eulsche Revolution. Die Absage -er Deutschen Dolksparlei an die Grohe Koalition. 8 bis S Millionen Mark täglicher Verlust. Berlin, 8 Mai. Mit Ausnahme von ganz wenigen Zechen. wo gestern noch gearbeitet wurde, liegt der ganze Ruhrbcrgbau still Wenig stc ns »6 Prozent der Be legschaften sind nicht eingcsahrcn. Die kleinen Arbcitswilligcngruppcn werden sich nicht mehr halte» können. Heute nachmittag findet in Köln eine neue Sitzung der Ar beitsgemeinschaft der vier Bcrgarbcitervcrbände zur Bespre chung der Lage und Beratung neuer Schritte statt. Die Ar beitgeber erklären, a n s die Mehrarbeit nicht ver zichte» zu können, da erstens, abgesehen von den jetzigen Lohnerhöhungen, bereits sür sedc Tonne vcrkausssrcier Kohle ein Verlust von 7.18 woldmark entstehe. Wirtschaftlich gesehen bring« die Stillegung der Kohlenzechen durch Förderaussall und Kohlcneinsuhr einen Verlust von täglich 8 bis ll Millionen woldmark. Bei längerer Dauer drohen also schwere Erschütterungen de» gesamten Wirtschast'lebenS. Die Schwerindustrie kündigt bereits Feierschichten wegen K o h l c n m a n g e l ü au, und aus einigen Städten wird berichtet, das, die waSzufuhr aushört. Der Reichsardellsminisler reisl ins Ruhrgebtel. V'.rliu, 8. Mat. Ter Rcichsaibettsmintster Dr. Nrauns befindet sich aus dem Wege nach dem Riihrgebiet. um durch Vermittelung den Kamps im Bergbau bcizulegen. Die Vertreter der vier Vergarbcitcrucrbände haben gestern in Esten in einer Sitzung die Lage besprochen. Die Äallung der Befalungsbeh^rden . Berlin, 8. Mai. Wie die „T.-N." erfährt, will die Be- satzungsbehürde sich keineswegs in den Streit zwischen Unternehmern und Bergarbeitern e i n m i s ch e n. Sie wird sedoch aus alle Fülle die Ruhe und Sicherheit aufrcchterhaltc» und Ausschreitungen oder mutwillige Zerstörungen nicht dulden. Die Micnm besteht ans der Durchführung der Repa rationslieferungen an Kohle und will gegebenenfalls Be schlagnahmungen vornehmen oder aber sogar auch weitere Zeche» der Regie cinvcrlctbcn. Eine von den Separa tisten in Gelsensirche» cinbcrufene Vergarbeitcrvcrsammlnng nahm einen sehr erregten Verlaus. Der Hauptredner, ein be- kaiitztcr separatistischer Agitator, erklärte, das, die Micnm in diesem Kampfe ans seiten der Arbeiter stünde, eine Be hauptung. die von den anwesende» kommnnistischen und sret- gewcrkschastlichcn Vertretern entschiede» bestritten wurde. Die russischen Revolulionsgelüer. fEtgner Drahtbericht der -Dresdner Nackirtchte n".I Rotterdam. 8. Mai. Die „Morniugpost" meldet a«S Riga: Den Rigaischen Zeitungen zufolge haben vom 1. Januar bis l. Mai weldbeträge von insgesamt ^ Milliarde Goldrubel aus Rußland nach Deutschland ihren Weg fiber die Rigaischen Banken genommen. Man geht nicht fehl in der Annahme, das, diese ungehcnren Zleträge der Vor bereitung einer Revolution in Deutschland gedient haben. Kommunistische Generalslreikbewegung in Mitteldeutschland. «Eigner Drahtbcricht der -Dresdner Nachricht« n".s Magdeburg. 8. Mai. Am mitteldeutschen Bergbau revier ist gestern mittag der wc n c r a l st re i k proklamiert worden. Aus 11 wrubcn des Halle-Eislebener Rev!ers sind gestern abend die Belegschaften nicht eingcsahrcn. Die Be wegung hat auSgcsproäwn kommunistischen Cha rakter. An Halle und Magdeburg beschlossen gestern die Bctricborätc-Bersammlnngen der Metallarbeiter den S v w p at h i c st r e i k sür die deutschen Kohlcnarbeiter. Die Lage im sächsischen Steinkohlenbergbau ist nach wie vor ernst. An verschiedenen BelegschastSver- sammlungcn soll, dem Vernehmen nach, beschlossen worden sein, keine Rotstandoarbeiten mehr zuzulassen. Auf dem Brückenbergschacht in Zwickau sind gestern keine Hetzer er schienen. ES musi hiernach mit dem Einsatz der Technischen Nothilfc gerechnet werden. Da die Arbeiter behaupten, in folge ihrer Entlassung nicht in der Lage zu sein, Notstands- arbeitcn zu verrichten, haben die Werke gestern durch Aus hang zur Wiederaufnahme der Arbeit unter den Bedingungen des Schiedsspruches ausgefordcrt. Die Polizeibehörden sind vom Bergbaulichen Verein nachdrücklich um ausreichenden Schutz sür die Arbeitswilligen gebeten worden, da diese, ob wohl sich eine große Anzahl in den auslicgendcn Listen zur Arbeit unter den Bedingungen des Schiedsspruchs bereit- erklärt hat, durch Terror an den Schachtcingängcn und aus dem Nachhausewege von der Arbeit abgchalten werden- Der Streik in Oberschlesien. ltkigner Drahtbericht der -Dresdner N a ch r t ch t c »".> wleiwitz. 8. Mai. AuS weiteren 11 Zechen des Reviers find gestern abend die Belegschaften auügeblieben. Morgen wird der wcncralstrcik allgemein sein. Die Bewegung greift ans P o l n i s ch - S ch l c s i c n über. An Kattowitz und «önigshütlc proklamieren die dortigen Betriebsräte den An schluß an den dcutsihen Kohlcnarbeitcrstrcik. Beuthcn, 8. Mai. An der Streiklage auf den ober- schlesischen Gruben ist keine wesentliche Acndcrung eingetreten. Aus einer Grube sind etwa 80 Prozent der Belegschaft wieder eingesahrcn. Von den Hüticnbctricbcn haben die Deichsel- Werke in Hindenbnrg die Arbeit wieder ausgenommen, da gegen sind Aulien-Hüttc und Reden-Hütte neu in den Streik getreten. sW. T. B.s Der Aechlsbruch -er Gewerkschaften. Die „Deutsche Allgemeine Zeitung" schreibt: Will man die Lage obsektiv beurteilen, so muh man vor allen Dingen immer wieder aus de,, Schiedsspruch zurück greisen, den der RcichSarbeitSminister am Sonnabend in Hamm für verbindlich erklärt hat. Tie Bergbau vereine haben sich ihm strikt untcrworsen und die l k, p r o z e n t i g e Lohnerhöhung akzeptiert und das obwohl dieser Entschlus, nach ihre» Aeukcrungcn. die die Stimmung in den Kreisen der Zechenverwaltungen widerspiegcln. schon darum so schwer fällt weil die R u h r i n d u st r i e die gesamten Kosten der Reparationen augenblicklich zu tragen hat, und in dieser Situation die löprozentige Lohn erhöhung mit einer Monat belastung von 8'/, Millionen Goldmark eine ganz andere ist und weit schwerwiegendere Be deutung hat, alS ihr in den normalen Zeiten zuzumcsscn wäre. Der gewährte Loh» geht über den Frledcnslohn noch etums hinaus und das will bei der schwierige» Lage des Berg baues schon allerlei besagen. Gleichzeitig hat der Neichs- arbeitsminister auch die A ch t st n n d e n s ch i ch t unter und die Z e h n st ii » d c n s ch i ch t über Tage sür ver bindlich erklärt und hier haken die Radikalisten ein, also die Unionisten, Syndikalisten und Kommunisten, welch letztere auch im sogenannten alten Verband die Führung an sich gerissen haben. Nach der VcrbindlichkciiSerkiärung kann kein noch so hoch tönender Bci'chlus, irgendeiner Neoierkvnsc- renz oder irgendeiner Seite überhaupt an ihr rütteln. Wenn der Versuch trotzdem unternommen wurde, so macht er die Gewerkschaften einfach rechtöbrüchig. Der Bergbau hat diesen Kamps kommen schm. Seine Ursachen lieacn eben in der Machtprobe, mit der der Radika lismus am 1. Mai eingesetzt hat. Neben der rechtlichen Seite spielen aber auch die wirt schaftlichen Notwendigkeiten eine erhebliche, sogar die aus schlaggebende Rolle. Die Verminderung der Arbeitszeit nach dem Willen der Gewerkschaften würde nach den Berechnungen der Verwaltungen einen Produktionöaussall von annähernd 3l> Prozent bedeuten, denn er ist praktisch grösser, als sich in der einen Stunde unter Tage bzw. in zwei Stunden über Tage auS- drückt. weil cs sich um eine reine Produktionsstunde bandelt, während die unproduktiven Zeiten wie Seilfahrt und Pansen nicht vermindert werden. Die Stimmung in den Kreisen der Andustrie ist sehr fest, ohne dag man dabei die Schwierigkeiten unterschätzt, die sich aus dem Konflikt ergeben, Schwierigkeiten, die ja auch er höht werden durch die schweren Lasten der Micumvcrtrüge. Die Zechen haben in ihren Betrieben sofort ein Sparpro gramm eingeleitet, in dem zum Beispiel die KokS- und Dampferzeugung usw den Umständen entsprechend ans das erforderliche beschränkt ist. Daraus ergeben sich weitere Schwierigkeiten, die die Koksanfordcrungen treffen und in folgedessen leider geeignet sind, u. a. auch die Hüttenindustrie in Mitleidenschaft zu zieben. Ammerhin glaubt mau in führenden Untcrnchmcrkrciscn nicht an eine lange Dauer dcS Generalstreikes, da die Arbeiterschaft kein Geld in den Händen hat und auch keine Organiiattonskaste in der Laae ist. den Streik finanzieren zu können. Daraus folgert allerdings auch die Gefahr, dast das Ruhrgebiet in einigen Tagen wieder einmal inmitten non wüsten Plünderungen steht. Man kann deshalb nur wünschen, das, es bald gelingt, eine Einigung auf Grund der VerblndlichkeitScrklärnng von Hamm herbeizusübren. die den Konflikt aus der Welt schasst. Unqlaubliche Dervrehunqen des „DorwSrls". Berlin, 8. Mai. Der sozialdemokratische „Vorwärts" wirft dem Unternehmertum Katastrophenpolitik vor, da cs „einen Machtkampf gegen die Arbeiter provo ziert s!s hätten, der die Stillegung der Kohlenzechen tm bc- setzten Gebiet, ja vielleicht der gesamten Industrie nach sich zieht". Dieser Machtkampf geht in seiner Bedeutung weit über den Rahmen eines reinen WirtschaftskampscS hinaus und unabsehbare politische Folgerungen können sich aus diesem Kampfe ergeben. Die Aussperrung der Bergarbeiter werde die Erfüllung der Micumlasten unmöglich machen. Acht Tage Anssperrung bedeuten einen Förderaussall, der der Micnm- last von einem Monat glcichkommt. Daraus könnten sich schwere politische Verwicklungen ergeben. Die Micnm erklärt heute schon, daß sie auf der Erfüllung der Lieferungsvcrpflich- tungen bestehe, und drohe für den Fall der Nichterfüllung mit der Beschlagnahme weiterer Zechen. Die Micumverträge haben, schließt der -Vorwärts", dem Unternehmertum die Möglichkeit und den Vorwand z» dieser „Offensive" gegen die Arbeiterschaft gegeben. Es ist die höchste Zeit, daß eine Verständigung über die Ncparationsfrage hcrbcigcführt wird, die das besetzte Gebiet von der Last der Micumverträge be freit. Das Vorgehen des Unternehmertums tm besetzten Ge biet muß die Erreichung dieses Zieles gefährden. Diese große soziale Auseinandersetzung ist ein Ereignis von der größten politischen Tragweite. Hier wird praktisch der künftige KnrS der dcntschcu Politik bestimmt. * Slreikunruheii in Lüenos Aires. (Eigner Drahtberichi der -Dresdner N a <b r t ch t e n".s Vuenos-Aircs. 8. Mai. Die Streikenden der Handlungs- vereint^ "vacn haben, um gegen das neue Pcnsivnsgcsetz zu protestieren, Barrikaden in den Strafen errichtet. Es ist zu mehreren Zusammenstößen mit der Polizei gekom men, bei denen es zahlreiche Verletzte auf beiden Seiten gab Mehr als lOO Kommunisten sind verhaftet worden. Wettere Verhaftungen stehe» bevor. Kanuover. Von Dr. Paul Ostwald - Berlin. Fußend ans dem unglückseligen Artikel >8 der Reichsver- sassung, ist es den Deutsch-Hannoveranern gelungen, zu er reichen, daß am 18. Mai darüber abgestimmt werden soll, ob Hannover sich aus dem preußischen Staate als selbständiges Land hcrauölöscn darf oder nicht. Wirklich ein trauriges Zeichen für unsere inncrpolitischc ^Zerfahrenheit, für das Uebermucheru aller möglichen, doch nur egoistischen Motiven entspringenden politischen Anieressen, sür den Mangel an einem starken, alle Stanimcsnnlcrschicde ttbcrbrückcndcn natio nalen Gefühl I Man sollte meinen, mehr denn je erfordert gerade die Gegenwart festeste innere Geschlossenheit, und man sollte sich hüten, die parteipolitischen Gegensätze, die schon zur Genüge vorhanden sind, noch durch neu ausgepeitschte und in jeder Weise auch unberechtigt wieder ins Leben gerufene Stammcsgcgensätzc zu vertiefen. Denn seitdem Hannover eine preußische Provinz geworden ist, hat gerade der preu ßische Staat alles getan, um eS wirtschaftlich und kulturell so eng wie möglich mit den anderen preußischen Gebieten zu ver knüpfen. um der neuen Provinz dadurch die Segnungen zuteil werden zu lasten, die eben nur die Zugehörigkeit zu einem Großstaat geben kann. Kulturfördcrnd hat Preußen in Hannover gewirkt, wie das Hannover selbst aus sich heraus niemals vermocht hätte. Ganz abgesehen davon, daß die hannoversche Industrie sich nur dadurch so glänzend entwickeln konnte, daß das Land zu Preußen gehörte, hat dieser Staat seine großen finanzielle» Kräfte sehr bald nach l87l in den Dienst der Mvvrkultivie- rung gestellt, denn 11 Prozent in Hannover sind Moorland. Allein sür die Kultivierung des Bourtanger Moores hat Preußen 2ü Millionen Mark ausgegeben, und es hat im ganzen 18 000 Hektar Acker- und Wicscnland, 82 00» Hektar Fvrstwirtschastsland gewonnen. Großes hat Preußen im Ausbau der hannoverschen Wasserstraßen, der Eisenbahnen ge leistet: 621 Millionen sind ausgegeben worden sür die Kanal bauten und Flußrcguliernngen, 580 Millionen für die Bahn bauten. Das alles sollte doch versöhnend wirken und hat ja auch in weitesten Kreisen so gewirkt. Die Träger der Loslösungsbestrebungen sind ja auch entweder nur nicht zu überzeugende, aus Tradition melfisch gesinnte, starrköpfige Großgrundbesitzer und Geistliche, oder sonstige Unzufriedene, Bauern und Handwerker. Was die welfische Bewegung aber zur gefährlichen macht, ist die Tatsache, daß sie durch ge schickte, allerdings eben auch skrupellose Propaganda sich ein starkes Mitläusertum zu sichern gewußt hat. Man redet der kritiklosen Maste vor, daß gerade die Loslösung Hannovers von Preußen eine nationale Tat sei. Die alte Mär. daß der Haß Frankreichs sich in der Hauptsache nur gegen daS milita ristische Preußen richte, nicht gegen Deutschland, wird immer wieder und in allen Tonarten aufgctischl — die Zertrümme rung Preußens, die mit der Selbständigkeit Hannovers ihren Anfang nehmen muffe, sei eine nationale Notwendigkeit, ei« Weg zur nationalen Rettung. Dabei ist das Gegenteil der Fall: denn gerade die Zertrümmerung Preußens wäre die schwerste Gefahr, die sür den Bestand des Reiches überhaupt hcrausbeschmorcn werden könnte. Was es heißen würde, wenn in der heutigen Zeit sich nach Hannover auch Rhein land Westfalen, Ostpreußen, Schleswig-Holstein selbständig machen würden — und mit Sicherheit würden dahingehende Schritte dieser Provinzen nach einem hannoverschen Erfolg zu erwarten sein —, darüber sollte sich in der Tat kein Deutscher mehr im unklaren sein. Wir wollen hoffen, daß das -Los von Berlin" nicht mehr die Zugkraft ausübt, wie es die Deutsch-Hannoveraner er hoffen, daß sie die etwa 6MOOO Stimmen, die sie zur Vor- abslimmung über ihren Antrag am 18. Mai nötig haben, dock nicht zusammenbekommeii. Mag jeder Hannoveraner darüber nicht im Zweifel sein, welche schweren außenpolitischen Ge fahren er für das gesamte Baterland heraufsührcn hilft, wenn er den Deutsch-Hannoveranern seine Unterstützung leiht, und daß er sich selber auch als Steuerzahler nur schwer schädigt. Denn selbstverständlich bedarf ein selbständiges Han nover eines ganz anderen Berwaltungsapparates. dessen Kosten nur durch erhöhte Steuern gedeckt werden können. Sache der wirklich Deutschland liebenden Hannoveraner muß cS sein, zu verhüten, daß der >8. Mai zu einem verhängnis vollen Schicksalstag unseres schwer geprüften Vaterlandes wird. Das Wort eines Freiherr« vom Stein, der auch kein Preuße war. der aber zu einem Preußen wurde, weil er in schwerster Notzeit Deutschlands den nationalen Beruf dieses Staates erkannte, das Wort: ,„Ach kenne nur ein Vaterland, und das heißt Deutschland", sollte allen Hanuoveumer* «« 13. Mai lebesdtg l» ihre» Her»e« ki»
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