02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 03.06.1924
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1924-06-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19240603024
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- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1924060302
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- LDP: Zeitungen
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- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1924
- Monat1924-06
- Tag1924-06-03
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6S. Jahrgang. 18« Menö-Ausgabe Dienstag, 3. Juni 1924 Dratzlanlchrtft: ««chrichl»» De«»«». Sernlprecher-Sammelnummer SS S-»1. Nur fttr Dachtgelprüche: SO 011. Gegründet 1858 vom I. l», IS. Nun« isre de, täglich zweiinoti-er gullellun, hei 4Sau» I.SS tSoldmar». Postbezug»»»«!» Ist» Monat Juni r,ru Solbmart. aiuzelu,»»«» n»»,ldpse„l,. Pt» Anzeioen werden nach Soldmvrk berechnen bl« emlnallio, ZV mm »rette Anzeigen-Preise: L°Ä'^"S. aulinbald AÜPIs Oster.engedudr lllPIg. vu,w. tUustrSg« gegen Dorausbezabt. Nachöruä, nur mtl deutlicher vuellenanoab» «.Dresdner Nachr.-> «iltlMa. — Unverlan»!« SchrMstitctie werden nicht »nidewadrt. Echrtstteitvng und KauptgelchastssteUe. Moetexstrab« 2S/aO. Druch ». Vertag von liteplch » Ttetchardl in Dreoden. Pofttchech-Konto 1OSS Dresden. Ae Kabinettsbildung vor dem Abschluß. Dr.Marx angeblich zu wesentlichen ZugestLn-nissen in -erFrage-er Gulachtenoerhan-lungen bereit Frankreichs Sozialisten gegen den Eintritt in -ie Regierung. — Die Untersuchung -es Attentats aus Dr. Seipel. Zuversicht Dr. Marx'. lDrahtmeldung unsrer Berliner Schrtstlettung.s Berlin, 8. Juni. Reichskanzler Marx rcckm«t mit Sicherheit damit, bah im Lause des heutigen Tages die Umbildung des Neichskabinetto erfolgt, und das, er sich morgen mit dem neuen Kabinett mit einer Programm- rede dem Reichstag vorstellen wird. Im Reichstage gingen heute vormittag die Verhandlungen »mischen den Fraktionen im Sinn« der Bildung eines grosten Bürgerblocks weiter. Die d c u t s ch n a t i v n a l e Reichs- tagSfraktion stellte für ihre Beteiligung eine Reihe von Forderungen auf, die den Gegenstand der Erörterungen bildeten- Wie von parlamentarischer Seite verlautet, soll Dr. Marx wesentliche Zugeständnisse seiner Partei in Aussicht gestellt haben, falls die Dcutschnationalen sich entschlichen sollten, in die Regierung cinzutrctc». Er sei damit einverstanden, dah bei de» Verhandlungen über das Sachverständigengutachten die Kricasschuldfrage sowie die politischen Vorbehalte über die sogenannten Ehrcnpunktc i» den Vorder grund geschoben werden. Weiter hat cs den Anschein, als ob die Zentrurnöfraktion an der Person Dr. Ltrcsemanns nicht unbedingt festhaltc. Die von den Dcutschnationalen aus gestellte Forderung des völligen Kurswechsels wird von den Mittclpartcien nach wie vor als u n a n n e h m bar be trachtet, ebenso wie sich die Dcutschnationalen ihrerseits nicht darauf einlasscn wollen, einer Fortsetzung des bisherigen Negterungskurscs zuzustimmen. Rach der „Deutschen Zei tung" rechnet man jedoch damit, dah selbst in diesem Punkte eine Verständtgung hcrbcigcsiihrt werden kann, in,dem man sich auf eine Mittellinie einigt. Die „Deutsche Tageszeitung" kann mit voller Bestimmtheit erklären, dah die deutschiiationalc Reichstags, srakttvn die überaus schweren Bedenken gegen ein Kabinett Marx nur dann zurllcksiellen wird, wenn der Deutschnativ- nalen Volkspartci der ihrer Stärke entsprechende Eins! uh sowohl im Reich wie in Preuhen in vollem Umfange zugestandcn uürd. Von »nttelpartetlichcr Seite wird erklärt, dah die Besetzung des Auhenministerinms und tm Zu sammenhang damit die Frage der Auhcnpvlitik den aller- wichtigsten Gegenstand der gestrigen Besprechungen bildete. Rach dem „B. T." soll eine Einigunq zwischen der Deutschen Bolkspartci und den Deutschnationalcn erreicht sei». Die Deutsche Volkspartci soll ihren Führer Streseman» «allen gelassen und sich damit einverstanden erklärt haben, dah das Ministerium des Auswärtige» einen« vartcivolitisch nicht abgcstempeltcn Diplomaten airvertraut werde. Auch in der Preuhenfrage solle sie bereit «cin. „dem dcutschnationalen Diktat aus Zerschlagung der grohen Koalition, die Preuhen zum Hort der Ordnung gemacht hat", zu gehorchen und in eine Auflösung des Landtags zu willigen. Die Demo kraten wollen von einem Zusammenarbeiten mit Deutsch nationalen nichts «mini«. Die demokratische Fraktion des Reichstages hat den Reichskanzler anfacsvrdcrl, z» einer Re gierungsbildniig ans Grund des bestehenden Rcgieriings- kurses zu schreiten. „Vorwärts", „Vossische Zeitung" und „Germania", die Organe der Sozialdemokraten, der Demokraten und des Zen trums sangen an, nervös zu werden. Namentlich ist es dem „Vorivärts" angesichts der Tatsache einer bevorstehenden Einigung unter de«, bürgerlichen Parteien lmit Ausnahme der Demokraten« unbehaglich zu Mute. Er klagt: „Wenn die Dcutschnationalen einen neuen Schachzng fuhren, wenn Scholz und die Vvlkspartct sich vor einer Entscheidung drücken wollen, dg»n »erhandeln sie aufs neue." Dieses Schwanken müsse nun einmal ein Ende haben. Regierung mit den Dcutschnationalen bedeute Bruch mit der bisberigen Auhenpolitik. bedeute Gefährdung der Lebeiisintcrcsie» unseres Bolkes, bedeute Gefährdung von Bersassnng und Republik, bedeute unter dem Gesichtspunkte der Verant wortung: Vernachlässigung der mohlcrkanntcn Pflicht dem Volke gegenüber, um einiger parteitaktischcr Vorteile halber." Die „Germania" verlangt, dah heute endgültige Klarheit geschaffen werde, und dah kein Augenblick länger mit der Regierungsbildung gezögert werde. Inzwischen dauern die Bemühungen der Demokraten und Sozialdemo kraten. das Ausland gegen einen Eintritt der Deutschnatio nalcn in die Regierung zu mobilisiere«, fort. Gestern wollte man im Reichstage willen, dah der englisch« wie der amerikanische Botschafter bei Tr. Stresemann vor stellig geworden wären. Sic hätten daraus hingewicscn, dah die Verzögerung in der dculschcn Regierungsbildung im Aus lande sehr beunruhigt hätte. An amtlicher Stelle wurde be stätigt. dah die beiden genannte» Diplomaten im Auswärtigen Amte oorgesprochen haben, lieber den Inhalt der Besprechnn- gen wurden jedoch Mitteilungen nicht gemacht. Tnpisch für die Versuche, eine Einmischung dcS Auslandes in die deutsche Rcgieriingdbildinig zu erreichen, sind Acnherungcn, die Abg. Breittcheld tSoz.« in einem Gespräch mit dem Vertreter einer schweizerischen Zeitung gemacht hat, deren Inhalt dem „Lok.-Anz." drahtlich übermittelt wird. Das Blatt stellt fest, dah Brcitschcid die Würdelosigkeit soweit treibe, auch in aus ländischen Blättern seinen Feldzug gegen dicDentschnationalc» zu führen. Tagung der preußischen Ientrumsfraktivn. ! E : ancr Drahtbcrtcht der „Dresdner Nachrichten".« Berlin, 3. Funi. Die neuen Verhandln,^«,« Marx mit de» Deutschi,ativnalcii werden heule früh wenig ausstchisvoll beurteilt. Der entscheidende Borstoh der Dentschnationalcn gegen die Grohe Koalition in Preuhen hat zu unerwarteter Einberufung der Z c n t r n m s f r a k t i v n des prensti- s ch c u Landtags für heute mittag 12 Uhr geführt. Sollte cs Dr. Marr gelingen, die Grundlage für eine Regiernngs- bildnug mit den Dcntichnationalen zu gewinnen, dann würde »och diese Woche die Auflösung der Grohen .Koali tion in P r e » h c n bringen. Der Oberpriisident der Rheinprvvinz an Eberl. Angebliche Forderungen dcS Rhcinlandes zur Regierungs bildung. lDuich sinnttvruch.l Berlin, .1. Juni. Der Obcrpräsident der Rheinprovinz, Rcichsministcr a. D. Fuchs, hat nachstehendes Telegramm an den Reichspräsidenten gerichtet: Millionen Deutsche können zurzeit angesichts furchtbarer Geldnot nicht leben und sterben. Lediglich die Hoffnung auf baldigste Lösung des Reparationsproblems hält de» gänz liche» Zusammenfall der Wirtschaft aus. Mit sehnsüchtigem Bcrtrnucn erwartet die Bevölkernug des besetzten Gebietes das umgehende Z u st a n d e k o m in e n einer Regie- r u ii g die ans der Grundlage dcS Programms der Parteien der Mitte die bevorstehenden für Deutschlands Zukunft entscheidenden Verhandlungen führen soll. Die Be völkerung des Nhctnlandcs würde eö unverständlich finden, wenn parteipolitische Erwägungen die Lösung der entsetzlichen Krise auch nur um einen weiteren Tag verschieben würden. Zustände wie im Jahre 1923 würden die Rheinlande nicht noch einmal siegreich überwinden. Die Erbitterung ist um so grüher, weil man aus der anderen Seite wirkliches Einlenkcn sieht, das man nicht durch parteipolitische Halsstarrigkeit von Volksvertretern, die des RheinlandcS Vcdcutnug und Not offenbar nicht richtig würdigen, zerschlagen wissen möchte. AlS Leiter der bedrängten Nhcinproviiiz mit siebe» Millionen Menschen erhebe ich warnend und beschwörend in letzter Stunde meine Stimme. Wir haben bisher alles Leid für das Vaterland gern ertragen aber man soll init nnscrrr Liebe zum Vaterland keine Erpcrtmente machen. Fuchs, Präsident der Rheinprvvinz. Kerriols Regierungsprogramm. Keine Rußrrüumung vor Wirksamwerden der Sicherheiten des Dawesbertchts. Ein Brief Serriols an den Sozialisienfiihrer. «Eigner Draüllicrtchl der „Dresdner Nachricht e Paris, 3. Juni. Herriot hat heute an den Führer der Sozialisten Blum einen Brief gerichtet, in dem er das politische P r o g r a »i m seiner Partei darlcgt. Aus inner- politischem Gelllet verlangt er Abschassnng der Verordnungen, die nntcr dem Ermächtigungsgesetz entstanden sind. Ausrecht- rrhatliing des Ltrcichiiolzmonopols. allgemeine Amnestie, soziale Bcsricdniig, Aushetnug der Bvtschast an dem Vatikan. Beschränkung der Militärdienstzcit. Auf finanziellem Gebiet verlangt er zunächst die Ausstellung eines InvcntariumS, das sozusagen ein Vorwort zu dem unter der neuen Negierung ausznstelleiidc» erste» Budget darstellt. Wetter erklärt sich Herriot als prinzipieller Anhänger der strengsten Ansrecht- crhaltung des Bndgetglrichgcwtchls. Aus auhenpolitischc« Gebiete ist die Partei entschlossen, mit allen Mitteln den Frieden durch Vcrständignng unter den Völkern aufrechtzn- crhalten. Dieser Frieden, so hciht cö in dem Brief, für den wir mit unserer ganzen Kraft arbeiten werden, wird nur dann wirksam sein, wenn Frankreich, getreu seiner demo kratischen Mission und seiner Verpflichtungen, die «L währen des Krieges übernommen hat, die Rolle des Völkerbundes verstärkt und erweitert sowie die Wirksamkeit der internatio nale» Instituiionc», wie deS Gerichtshofes im Ha na und des i n t c r n a I i v n a l e n Arbeitsamtes. Der Völkerbund kann nicht von sich a»S die Rolle spielen, die wir erwarten »nd die »ns vor den Schrecke» eines Krieges be wahren kann, sondern nur dann, wenn er alle Völker »in saht, die entschlossen sind, sein Statut zu respektieren. Wir nehmen ohne jeden Hintergedanke» den Sachverstän digenbericht an. Unsere Partei hat die Politik der Isolierung und der Gewalt bekämpft, die zur Nuhrbcsetziing führte und zur Ergreifung personeller Pfänder, aber bei dem Zustande, in dem sich Deutschland gegenwärtig befindet, und bei der Notwendigkeit, nicht nnr Frankreich, sondern anch alle Länder zu schützen, glaubt unsere Partei, dast eS nicht möglich ist, das Rnhrgebiet zu räumen, bevor die Sicherheiten, die in dem Gachverständigenbericht vor gesehen sind, wirksam werden, und bevor sie von den internationalen Organisationen, die damit beauftragt sind, sie zu verwalten, übernommen worben sind. ^ Enlschei-ungsvotte Tage für Oesterreich. Must sich Oesterreich zum zweitenmal au den Völkerbund verkaufen? (Bon unserem Wiener Mitarbeiter.« Das tniamc Verbrechen an den, österreichischen Bundes «>>».,ter Dr. Teipel siillt in eine Zeit höchster politischer B. dcntnna siir Oesterreich, da aus der nächsten Völkcrbundrats laanna in bczua ans Oesterreich einichncidende Beschlüsse ac iil,t werde» müssen. Der nachfolgende Artikel behände!! di: gegenwärtigen politischen Kernsragen Oesterreichs, deren energische Vertretung vor dem Völkcrbundrat durch die Arbeitsunfähigkeit Dr. Setpel» ernstlich gefährdet erschein'. Wien, l. Juni. Gegenwärtig finden im Hauptausschust der österreichischen Nationalversammlung, der die prominentesten Führer aller Parteien umfastt, geheime Beratungen über die weitere Ent wicklung, über die finanzielle Bindung Oester reichs an die Kontrolle des Völkerbundes stall. Bei der ab Mitte Juni tagenden Beratung des Völkerbundes will Oesterreich den Versuch machen, die es an Genf bindenden Fesseln zu locker». Ucbcrdies wollte Bundeskanzler Dr. Seipel im Juni versuchen, beim Völkerbund eine Revision des Genfer Abkommens, betreffend das sogenannte Nor- malbudget, durchzusetzen. Nach dem mit dem Völkerbund 1922 getroffenen Abkommen soll das künftige Normalbudgei Oesterreichs mit 350 Millionen Goldkronen bilanziert werden Es hat sich herauSgcstcllt, dast unter den gegenwärtigen Vcr hältnisscn ein so tiefes Niveau nicht zu erzielen ist. Dr. Zim mermann hat in seinem letzten Monatsbericht an der Hand des Märzbudgets 1924, welches 700 Milliarden Papierkrvncn be trägt, für das ganze Jahr ein budgetäres Gleichgewicht in kn Höhe von 583 Millionen Goldkronen errechnet. Das wäre nahezu das Doppelte des im Genfer Vertrage ausgesetzten Betrages. Dr. Zimmermann verweist in allen seine» Berichten daraus, dast die österreichische Regierung bei der Sanierung des Staatshaushaltes nicht den vorgcschricbenen und vereinbarten Weg eingebalten hat. Es wurde zu wenig gespart »nd z u v i c l e i n g c n o m m e u. Es wurde die für Ersparungen im Staatshaushalte unbedingt notwendige Verwaltungs- r e s o r m u i ch t d u r ch g e s ü h r t, die S t e n e r l a st der Be völkcrung jedoch auf ein geradezu unerträgliches Mast erhöht. Es besteht lein Zweifel darüber, dast bei der Ein schciduiigsschlacht im Juni Tr. Zimmermann in demselben Sinne an das Völkcrbuiidskvmitee berichte» wird, und dast d>' Stimme des mit der Ueberwachung und Durchführung des Genfer Vertrages betraute» Generalkommissärs mehr in die Wagschalc fallen wird als die Stimme der österreichischen Re gierung. Von vornherein betrachtet, könnte cS gleichgültig er scheinen, ob die Ausgaben gröstcr sind, sofern nur die Ein nahmen in einem adäquaten oder sogar vorspringenden Tempo erhöht werde» können. Beim österreichischen Problem bandett cö sich jedoch um die Frage, ob die momentan günstige staals- finanztclle Entwicklung eine Dauererscheinung oder eine Kon iunkturerscheinung ist. Dast man cs mit einer letzteren zu tun baben könnte, beweist zunächst einmal die Entwicklung dcr ö st c r r e i ch i s ch c n H a u d e l s b i l a u z. Der Passivsaldo de, österreichische» Handelsbilanz beträgt im Januar und F-cbrn'. 1924 190 Millionen Goldkronen gegen 100 Millionen im Vor jahre. ES betrug die Einfuhr 332 Millionen Goldkronen gegen 230 Millionen in der gleichen Zeit des Vorjahres, die Anssnoi 112 Millionen gegen 135 Millionen. Danach ist die Einsnlir ln viel stärkerem Maste gestiegen als die Ausfuhr, namentlich i» Kohlen. Es wurden davon um zwei Millionen Meterzentner mehr aus dem Anslande bezogen »nd hierfür um 7,0 Millionen Goldkronen mehr ansgezahlt. Auch an Nahruiigsmitteln und Getränken ist wesentlich mehr eingcsülirt worden. Besonders auffallend ist aber die starke Steigerung der Einfuhr von Fertigwaren. Das Passivnm der Handelsbilanz betrug Monate durchschnittlich über oo Millionen Goldkronen, und wenn die Entwicklung anhült, wird cS »och wesentlich gröle: sein als im Jahre 1923, ln dem sich ein Passivnm von 8l8 Mil lionen Goldkronen ergab. Man siebt also, dast die Steigern»,' der Einfuhr von Fertigwaren, die ans die Dauer kaum diircb die Zahlungsbilanz wcttgcmacht werden dürste, bei Be urtetlung der österreichische» staatssinnnzlelleii Entwicklung zu, Vorsicht mahnt. Ein weiteres Moment, das zur Skepsis mahnt, liegt «n dem bevorstehenden Gcsetzwcrden des n e neu anl v n v m e » Zolltariscö, von dem man eine neue Te n e r n n g s welle erwartet, die die Preise der Bedarfsalrttel um inii. bestens 20 Prozent erhöhe» könnte. Mit Inkrafttreten des neuen Zolltarifcs und mlt der sich daraiischlicsteiideii Lolin bewcgung tritt nicht nur das Genfer Lanlerungswerk sondern auch die österreichische Wirtschaft in ihr kritisches Stadium Diesen Momenten Ist nun die Tatsache entgegen zuhaltcn, dast gerade die geacnwärtige Börsen! ri kr und wirtschaftliche Stagnation einen eklatante: Beweis dafür liefern, das, die Beseitigung des Budget dcfizitö durch die über Erwarten hohen Steucrbeträge einer einzigen Jahres nicht dauernd erfolgen kann. Diese holn, Stcuerbcträge, aus die der österreichische Fiiianzininille-. immer wieder verweist, die für das gegenwärtige Llaaic- budget Oesterreichs sogar die monatlichen Aushilfen i, Völkerbundes entbehrlich gemacht haben und die den So.., , demokratcn Anlab zu immer wieder erneuten Forderungen >. den Bund liefern, stammen aus einem Jahre waliii'illniw'e Börsenhaussc, stammen auS dem Sumpfboden einer uiigZii., den und wie sich jetzt zeigt, direkt schädlichen Erscheinung öc. Finanz spekulativ«, sind also et« Zufallsergebnis, aber kein-
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