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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 06.10.1881
- Erscheinungsdatum
- 1881-10-06
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188110069
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18811006
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18811006
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1881
- Monat1881-10
- Tag1881-10-06
- Monat1881-10
- Jahr1881
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 06.10.1881
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»rf b'/, 7» verkschast r «ereiu >ls«itz«r jwickauer ». I. V.; d». u-Berem - 1881: -Reiu-d. ervsa. Sbl.—. nkverei» 176.—. - 66.60. 1 76.10. nnunder 129.7b. » S27.S0. 109.75. kbeidal- 155.75. 17S..O. 1SSL0. - 67.7S. nuigr». 696.—. 1 «all. 1S6L9. 934 10. 197.60. ! 66.7Ü. »ldrent« »ge». h-MSr- 54.40. «nde» 164.90. >esterr.- Priese, er. User r4Sera nndel«. Lredit- 17450. cesdner andel«- 98.75 mrisch« et»—. » St.» 98.80 tmaaa) k. S. 73.10. 09.10. efterr. 67.80. arische An- lirient« 78.4». »f di« 36.-. ainzer eonche >vrna. kächs. rient- lisch« dar,». 81'/«. Nord» 15.—. >4.90. ardei» !4Sb. . 17.7b. denz: St'/.. 1879 hjahr - ^l, diese» per den,: l) krste» 4000 «al» eral» di« lag». ehnt. vor« >rt«a >«»d^ »v» Ifia" »m> »ad «I «t" still. »ar« »oa ffka- mrg 'h°- der« Erscheint täglich früh «'/. Uhr. Le-«tiou «nt Lr»e-Mon JohauneSgaffe gg. Sprecht»»-»« -er Le-«ti«»: vormittag» 10—19 Uyr. Nachmittag» 4—6 Uhr. ÄLÜ" ^ N»mch«e p«r »»r »te ,Schstt«l,e»»e X»»»er besttmmtrn Jnser«t, «» «ochr»t»,e» »ts 5 Uhr Nachmittag«. «nL-nn»»»«-efttage« früh b>»',9 Uhr. 2» -e« Filiale« fiir 3ns.-Ä«nahme: vtt« Me««. UniverfflitSftraße 22. L««t» t-sche» Kaiharinenstrage 18, p. »ur bt» st,8 Uhr. twMtrTagclilaü Anzeiger. Organ für Politik, Localgeschiihte, Handels- and Geschäftsverkehr. Meß-Auflage 17,150. Ädonnrmrntsvrki» vlertefj. 4'/, Mk., incl. Bringerlohn 5 Ml., durch die Po» bezöge» 6 Mk. Jede einzeiae Stummer Lä Pf. Belegexemplar 10 Ps. Gebühren für Extrabeilage» «hnr Postdeiürderung 39 Ml Mit Postbesürderung 48 Pik. Znlerate ögripallene Petitzelle SO Pf. Aröhere Schritten laul uniercm Prell- Verzeichnis. Tabellarischer Satz nach höherem Taris. Urrlamen'unter den Nedactionsllrich die Spaltzeile SO Ps. Inserate sind stet- an die Expevlnon zu senden. — Rabatt wird nicht gegeben. Zahlung pnwuuuicnuiüo oder durch Post« Nachnahme. .N 27S. Donnerstag den 6. Oktober 1881. 75. Jahrgang. Amtlicher Theil. Der Zutritt zu der im Dienstgedäude de« königlichen Landgericht« hierselbst — im SchwuracrichtSsaale — voin 10. d. Ml».. Vormittag- 9 Uhr. ab stattfindenden öffent lichen Verhandlung de« vereinigten zweiten und drillen Strafsenat« de« Reichsgericht« ist nur denjenigen Personen ' uut einer entsprechenden Einlaßkarte vrr- Die Einlaßkarten werden am 10. d. Mt«, und an jedem folgenden VerhandtungStage zwischen 8 und 9 Uhr Vor mittag«, Harkortstraße Nr. 9, im Vorflur »««gegeben und sind jede«mal vor dem Eintritt in den Gaal an den aufwar- lenden Bolen abzuliescrn. Personen, welche al- legitimirtc Vertreter der Presse zu» gelassen werden, erhalte» vor dem Beginne der Verhandlung Emtritttkatten. welche di« zum Schluffe der Sitzungen zum Zutritt berechtigen. Leipzig, den 6. Oktober 1881. GerichtSfchreiberet de» Reich-g-richtS. Veklmntmachllilg. Die revidirte Liste derjenigen hiestgcu Einwohner, welche zu dem Amte eine« Schöffen oder Geschworenen gesetzlich be fähigt sind, wird vom Z. bi» mit l2. Oktober V. I.. mit Ausnahme de- Sonntag«, in den Stunden von Vormittag« 8—12 Uhr und Nachmittag« von 2—6 Uhr im Einwokner- bureau de« Polizciamtr«, Reichsstraße 53,54. zu Jedermanns Einsicht öffentlich auSliegen. Diejenigen, welche nach der unten abgedruckten BeilageA. de« Gesetzes vom 3. Mai 1879 von dem Schöffen- oder Gc- fchworenenamke befreit zu werden wünschen, haben innerhalb »er vorstehend angegebenen Frist entweder ihre Gesuche schriftlich bei un« einzureichen, oder bei dem mit der Auslegung der List« beauftragten Beamten zu Protokoll zu erklären. Ebenso kann innerkalb derselben Frist jeder über 30 Jahre alt« OrtSeinwohner wegen Uebergehung seiner Person, dasern er zu dem Amte eines Schöffen ober Geschworenen fähig zu sein glaubt. sowie wegen Uebergehung fähiger oder wegen erfolgter Eintragung unfähiger Personen Einspruch erhebe». Leipzig, den 29. September 1881. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Georgi Harrwitz. Beilage Gerichtsverfassung»»«?«- va« 27. Januar 1877. tz. 21. Das An» eine« Schöffen ist ein Ehrenamt. Dasselbe kenn »ur von einem Deutschen versehen werden. 8 »2. Unfähig zu dem Amte eine- Schöffen sind: 1) Personen, welch« die Befähigung in Folge strafgcrichtlicher Berurtheilung verloren haben; 3) Personen, gegen welche da» Hauptverfahren wegen eines Bcr< brechen« oder vergehen« eröffnet ist, das die Aberkennung der bürgerl.chcn Ehrenrechte oder die Fähigkeit zur Bekleidung öffentlicher Aemter zur Folge haben kann; 8) Personen, welche in Folg« gerichtlicher Anordnung in der Bersügung über ihr vermögen beschränkt sind. 8 83. Zu dem Amte eine» Schöffen sollen nicht berufen werden: 1) Personen, welche zur Zeit der Ausstellung der Urliste das dreißigste Lebensjahr noch nicht vollendet haben; 2) Personen, welche zur Zeit der Ausstellung der Urliste den Wohnsitz in der Gemeind« noch nicht zwei volle Jahre haben; L) Personen, welche für sich oder ihre Familie Armen-Unter stützung au- öffentlichen Mitteln empfangen oder in den drei letzten Jahren, von Ausstellung der Urliste zurückgerechnet, empfangen haben; 4) Personen, welche wegen geistiger oder körperlicher Gebrechen »u dem Amte nicht geeignet sind; 5) Dienstboten. G. 84. Zu dem Amte eine« Schöffen solle» ferner nicht de- rufen werden: 1) Minister; 91 Mitglieder der Senate der freien Hansestädte; 8) Reichrbeamte, welche jederzeit einstweilig in den Ruhestand versetzt werden können; 4) Staat-beamte, »eiche auf Grund der Landeögesetz« jederzeit einstweilig in den Ruhestand versetzt werden können; 5) richterlich« Beamte und Beamte der Staatsanwaltschaft; 6) gerichtliche und polizeiliche vollstrrckungsdeamte; 7) Religionsdiener; 8> vo.k-schullehrer; 9) dem activen Heere oder der actlve» Marine angehörenbe Militairpersonrn. Die Londesgesetze können außer den »orbezeichnetrn Beamten höhere Berwoltuvcö»beamte bezeichnen, weich« zu dem Amte elne« Schöffen nicht berufen werden sollen. G. 84. Da« Amt eine« Geschworenen ist ei» Ehrenamt. Da«, selb» kann nur von einem Deutschen versehen werden. tz. 8K. Die Urliste für die Auswahl der Schöffen dient zugleich al« Urliste für die Auswahl der Geschworenen. Die Vorschriften der tzS. 32 bi« 35 über die Berufung zum Gchüffenamte finden auch aus da« Geschworenrnamt Anwendung. Gesetz, »te Bestimmungen zur AnssShruna de« Gerich»«»ersaffnngs- GrsetzrS vvm 27. Januar 187? rr. enthalten«; vom 1. März 1879. Zu G. 24. Zu dem Amte eine« Schöffen und eine« Geschworenen sollen nicht berufen werden: 1) die Abihrilung-vorständ« und Vortragenden Rätlje tn den Ministerien; 9) der Präsident de« Lande-konsistorium«: 3) der Gencraldirector der Staatsbahne»; 4) die -reis- und Amtshauptleute; L) die Vorstände der Sicherheitlpolizei-Behörden der Städte, welche von der Zuständigkeit der Amtrhauptmaunschaftea au«- genommen sind. Vekanntmachlmg. Die Herstellung eine« macavamlsirten Fahrwege« von der Svdstraße nach der zu errichtenden zweiten städtischen Gas anstalt soll an einen Unternehmer in Accord verdungen werben. Die Bedingungen und Zeichnungen für diese Arbeiten liegen in unserer Tiefbau-Verwaltung. RathhauS. Zimmer Nr. 14, au« und können daselbst cingesehen resp. entnommen werden. Bezügliche Offerten sind versiegelt und mit der Aufschrift: „Mahrtv-g »«ch der »I. Sn-anstalt" versehen ebendahin und zwar bi« zum 8. Oktober d. I., Nachmittag« 5 Uhr einzurcitben. Leipzig, am 1. Oetover l88>. Der R«ttz der Stadt Leipzig. Or. Georg». Eichonu». vrkannlniachimg. Nachstehende Besttmmungen bringen wir zur strengsten Nachachtung hierdurch anderweit in Erinnerung. Leipzig, den 5. Oktober 188t. Der Rath «ad da« Poltzetcnnt der Stadt Leipzig. Or. Georg» Or. Rüder. Harrwitz. Bekanntmachung. Zu Vermeidung von neuerdings wiederholt vorgekommenen Verkehrsstockungen bei den im GewandyauS stattfindenden Eoncertcn werden nachstehende Bestimmungen in Erinnerung gebracht. 1) Alle Wagen, welche Besucher der Concerte diesen zu- sührc», haben nur vom Neumarkl aus in den Hof des Gewandhauses ein- ober vor dem im Aupfer- gäßchen befindlichen Eingang desselben, gleichfalls nur vom Markt au«, vorzusahren. 2) Die leeren Wagen haben auf der Universitätsstraße ohne alle» Aufenthalt abzufahrcn und Vars aus dieser Straße kein Wagen, mag er Concertbesucher Zufuhren oder abholen. Vorfahren und halten. 3) TaS Gewandgäßchen darf weder von den Concert- bcsucher bringenden oder abholenden Wagen beim An- und Abfahren, noch während dieser Zeit von anderem Fuhrwerk passirt werten. 4) Beim Abhclcn der Concertbesiicher ist e» sowohl Equi pagen als bestellten Lvhngcschirren gestattet, der Reihe nach in den Gewandhaushof, aber gleichfalls nur vom Neumarkt aus, einzusabren und sich selbst, soweit es der Raum erlaubt, hintereinander, niemals mehrere Wagen nebeneinander aufzusiellen. Desgleichen dürfen bestellte Wagen und Equipagen im Kuvfcrgäßchcn, wobei die Einfahrt ebenfalls nur vom Neliniarkt aus zu erfolgen hat, jedoch wegen der geringen Breite diclcS GäßchcnS nur vom Hause Nr. 2 desselben an auffahren. 5) Tie nicht bestellten Lohnsudrwcrke haben sich zum Abholen von Fahrgästen aus der rechten Seite VeS Neumarkte«, von der Grinimaischen Straße au« ge sehen. auszustellcn und nicht eher, al« bi« sie verlangt werden, in den Gewandhaushof einzusahren. Zuwiderhandlungen werden mit Geld oder Haststrafe ge ahndet werden. > Leipzig, am l«. März 1869. Der Rath «ad da» Polizeiamt der Stadt Leipzig. I)r. Koch. Or. Rüder. Vrkanntmachuiig, die Bezahlung der Immobiliar-Brandcaffea- Beiträge betr. Nach tztz. 64 und «5 des rsesktzc« vom 25. August 1876 sind die für den zweiten halbjährigen Termin de« lausenden Jahres fälligen Branvversicheiung-beikräge mit 1^/, Pfen nige« von der DeitragSetnheit am 4. Oktober dieses IahreS zu entrichten. Es werden deshalb die biesigcn Hausbesitzer bczw. deren Stellvertreter bicrdurch aufgcjvrdcrt, ihre Beiträge binnen 8 Tagen, von dem Termine ab gerechnet, an unsere Stadl- Steuereiunahme. Brühl 5l. II. Stock, Zimmer Nr. tO, bei Vermeidung der sonst einlretenden ZwangSuiaßrcgeln, abzu- sühreu. Leipzig, den 28. September 1881. Der Rath der Stadt Leipzig. Ür. Georgi. Koch. Bekanntmachung. Zum RS. Rovember d. I. sou an unserer Real schule I. Ordnung die Stelle emeS wissenschaftlichen Hülfs- lchrerS mit einem Jahreseinkommen von lbOO Mark besetzt werden. Geeignete Bewerber, welche die Befähigung zur Ertheilung de« Unterrichte- im Rechnen, in der Geographie und Geschickte eventuell zur Erlheilung keS SchreibiintcrrichtcS besitzen, wer den ausgefordcrt, ihre schriftlichen Bewerbungen bis zui» 20. dieses Monats unter Beifügung ihrer Zeugnisse und eines kurzen LebenSlauseS bei uns cinzurcichen. Leipzig, den 3. October l48t. Der Rath der Stadt Leipzig. Or. G-vrgi. W lisch. Aff. erledigt hat sich der unterm 90. Juli ». c. hinter dem Dachdecker Karl Louis Wilhelm Dietrich von hier erlassene Steckbrief Leipzig, am 4. October 1881. TaS Polizei-Amt der Stadt Leipzig. llr. Rüder. Rsdr. Faldix. ^nmoliluoxen ram Lintritt in äis Oeliriliianndtkellanp vercb o ttixlich von 11—12 Ollr Vsnuittax, im 8elluUve»ls eat- xsxenxeoommrn. 4uttu»t»neprllkuaxr kreitax, äen 7. October. früh 7 Ubr. knrl ttolkram, I»rector. Nichtamtlicher Theil. Leipzig, 6. October. Eine Rede, welche Graf Moltte in Kiel im Lfsicicr«- Easino der Marine hielt und deren Verbreitung der ossi- ciöse Telegraph sich angelegen sein läßt, zeigt ihren Zieipunct in absichtsvollster Deutlichkeit. Indem der Feivmaricdall di« Weckffeiwirkuna von Herr und Marine und die Nothwentig- keit belont, „sichere Nester"' für die letztere zu bauen, wird dem Reichstag schon jetzt ein Hinweis gegeben, daß er sich gegenüber der Ereditsorterung für dir Befestigung Kiel« wohlwollend verhalten möge. E« ist freilich ein Harle« Muß. vor welche- die deutsche Volksvertretung da gestellt wird, und die 30 Millionen, die für die Befestigung de» Ostseehafens in Anschlag gebracht sink, legen in die StcuerresormirungS- vläne weitere Bresche, al« e« der Widerstand dieser oder jener Partei zu thun vermöchte. Dennoch wird sich der Reichstag kaum der Nolhwendigkeil der Zustimmung entzieben könne». Di« Pläne für dir delachirtcn^ort« bei Kiel sind übrigen« noch weit von ihrer Fertigstellung entfernt, und e« ist dcSyalb nicht richtig, wenn hie und da schon für die nächste Sitzung weniger, al« sie. w,e nicht zu be,w l Heber den M«-»- »- und dem Baterlande mit allen Kräsien leder in s dal! .reu zu dienen, ausgehend, w.es Graf MolN- ^ dem Kriegerliande als ipe^ellcr Zweig > ^ an- digung und der Schutz, der land^deerl'ch'n Grenze^ KL' LZÄ'Nrr. ZL Si. "LSI- L' während die Marine gerade dann ihre H°uptt°lle an den heimischen Küsten spielen müsse. DaS Genen bei, bare Verschiedenheilen, der 'inheltliche Zweck mach, nn Gegenide i ein brüderliches Hand-in-Handaehen beider ^ oren zu emer O Y nmidiqke.1, wosern sie ihre Aufgaben voll 7^ll-° °ll-en. Un,-re »riegeschiffk könnten auch nur dann unsere Kststcn »so g^W schütze», wenn ihnen diese wiederum feste und sichere Zufluchlgülteii böicn die sie. wie der Vogel sein Nest, Pluge »b» scrn Meere wieder aussuchen könnten. Der Vogel baue aber ,cm Nest nur an solchen Stellen, wo es nicht leicht ein Opfer d's .rrevler» werde. Geschützt vor Hrevlerhand mustten auch die Tcester für unsere Seevügcl, d,e Schiffe der kaiserlichen Manne, sein. Und gerade hierbei käme eine enge Verbindung V«r und Manne zum Vorschein. Dc-Haib eben seien die anwe,enden Mitglieder de» groben Generalstabe« hier in Kiel. um sich an drm Ausbau dieses ichönen, henlichen Marinenestes m.t zu beteiligen. D,e L ede und Treue zu Kaiser und Reich sei Heer und Marine gemeinsam, die Arbeit beider versolge denselben Zweck und könne >hn nur dann erreichen, wenn sie in brüderlicher Arbeit und Gesinnung zusammen- stünden und einander gegenseitig ergänzten, «o se, es unv ,o werde es hossenlluh. wie e« dos Wohl und Wehe des Vaterlandes gebieie, auch immer bleiben. Aeber d'e getroffenen Dl-positionen Moltke - erfährt die „Voff. Ztg." aus Kiel noch Folgendes: „Nachdem der Große Generalstab eine volle Woche hindurch den Kieler FesiilngSbaugrunv besichtigt, ist jetzt die endgültige Feststellung der Skelluilgen erfolgt. Rothe Fähnlein aus de» doininircn- kcn Höhen rings um die Stadt bezeichnen die Stellen, ans welchen die Werke errichtet werken sollen, um daS „Nest der Marine" zu schützen, wie Mollke hier sagte. Nack den Mesiungen scheint der Bau von elf größeren Werke» beab sichtigt zu werken. Sie werten in einem weiten Bogen die ganze Stadt uiiispanncn und den Umkreis der städtischen Umgebung vollkommen beherrschen. Die stark zu arinirendcn Werke werde» so weit auSeinandergclegt, daß sie in keiner Weise den Verkehr und die Entwickelung der Stadt hindern iverden. Diese wird vielmehr durch die neuen Anlagen ohne Zweifel nur gewinnen. Eü heißt, daß die FriedcnShcsatzung der Kieler ForlS ca 4000 Mann betragen werde. Der Bau der neuen Werke wird mit höchster Wahrscheinlichkeit im nächsten Frühjahre beginnen, im Großen und Ganzen sind alle Plane fertig, eö handelt sich nur noch ui» die Spcciat- ausfü hrniig. die seit kurzer Zeit in Angriff genommen ist ..." Nock ist der Reichstag nicht gewählt und schon wird ihm mehr oder weniger deutlich das Schicksal der Aus lösung angeküiidigt, wenn eö sich crgiebl, daß niit ihm die großen wirlhschasllichen und socialpolilischcn Pläne keü Reichs kanzlers nicht durchzubrinqcn find. Man wird diese Drohungen einstweilen aus ffch beruhen lassen können. Auch dem icyt verflossenen Reichstag war drei Jahre lang die Auflösung prophezeit worden, und doch hat er ein regel mäßiges, natürliches Ende gefunden. Die Drohung zeigt aber wieder einmal, wie wenig sicher sich die Regierung zu fühle» beginnt, daß sie eine willfährige Mehrheit zu Stande dringt und wie geläufig ihr bereits der Gedanke an die äußer ste» Gewaltmittel gcwerdcn, wie sic von der Ermüdung und Uebersättigung'zu erwarten ansängt, was ihr bei regel rechter Kundgebung de« VolkSwilleiiS versagt wird. Die neuen Wahlen sollten eine ganz andere Mahnung enthalten, wenn sie. wie wir vorau-seben, zu dem Ergehnin fuhren. Vas; im großen Ganzen da« Stärkeverhältniß der Parleicn nick! verschoben wird. Sie sollten ei» Beweis sein, baß eine Mehr heit. wie der Kanzler sie ansiredl, in Deutschland unter keinen Verhältnisse» ^n Stande zu dringen ist. daß wir eine starke konservative Strömung haben, der eine mindestens ebenso starke liberale Strömung daS Gleichgewicht hält, und daß eö gilt, zwischen beiden eine Veriniltclung zu sinken, nicht die eine durch die andere zu erdrücken. Denn Taü wird doch niemals gelingen. Die Reise de» Kronprinzlicken Paare« nach Trier ist Gegenstand von Erörterungen gewesen, die, soweit sic nicht in da» Geltet des Komischen geboren, sich als wahre Muster von Lcharssinn auszcicdnen. Zu Len crstrren ist wobl ;cne Erklärung zu rechnen, nach welcher der Kronprinz sich persönlich davon Hab« überzeugen wollen, daß Herr Kor um cm sr>cd- liebender Mann und die Divcesc Trier in seinen Händen wobl ausgehoben sei. Wie un« mitgetheilt wird, war für den Ausenkkalt de« Koben Paares in der Moselstadt nur die Absicht maßgebend gewesen, die schönen Reste de« römischen Alter- thumS, die »ch dort erhalten haben, kennen zu lernen, und die sürnlichen Gäste haben ihre Anwesenheit denn auch in der Tbat zu sehr eingehender Kenntnißnahme benutzt. Für die Kronprinzesstn lag der Wunsch, die l'ntt» nixra, d,e römischen Bader, das Ampbilhcater u. s. w. zu sehen, um so näher, als ibre italienische Re.se vom Jahr- ,879 sie mit den monumen taten Resten keS AlterthuinS vertraut gemacht batte Au» der Umgebung de-» Hose« wird die Ausnahme te- Kronprinzen und seiner Gemahlin seiten« der Bevölkerung als eine in ihrer ungezwungenen Herzlichkeit liberal,» wohilhuende geschildert Von „UltramontaniSmuS' sei da Nicht« zu merken gewesen so heißt e«. » o , - Die EentrnmSpreffe. voran die „Germania", bat sich Itn- Scharfsinn der Furchtsamkeit der ktrchenpolitifchca Bcrhaüd- r,!*?^ w». .^.dedars nicht erst der Bestätigung drc.cr Thatsachc durch dte Osficiöjcn, um sie in ihrer unzweifel haften Richtigkeit zu erkennen. Wenn man sich eines bild lichen Ausdrucks bedienen will, so könnte man sagen: die Eoinproinißmasckinc ist noch völlig unversehrt, über einen „»heilbaren Schaden an derselben hat sich die Curie und die ullrainonlanc Partei nickt zu beklagen, aber die preußische Regierung weigert sich, sei cS au» Gründen der Taktik, sei cS auf der Grundlage principiellcr Anschauungen, die Maschine ,u speisen, und so steht sie bi» aus eine unbestimmte Zukunft unkhätig da. Wo der Moment zu finden ist, an welchem taS Verlangen »ach Verständigung in daS Gefühl der allen Entfremdung umsprang, läßt sich heule wohl kann, mit Sicherheit sagen. Dagegen stellt sich die Abreise dcü Herrn von Schlözrr nach Washington, bczw. die veränderte Disposition bezüglich seiner Ernennung als ständiger Gesandter bei der Eurie jetzt in einem Zu sammenhang von begleitenden Umständen dar, durch welchen sie in ihrer wahren Bedeutung genügend aufgchellt wird. Ossiciöse Federn wissen zu melden, daß Herr von Sästozer nicht nack Nom gehen werde, bevor die Regierung die Mittel zur Errichtung der Gesaiidlsckast bewilligt erhalten (eü bleibt völlig ungewiß, vb vom Reichstag oder vom preußischen Landtag), und daß auch dann eine Fortführung der Ver handlungen »ur aus Grund bestimmter gesetzlicher, von der Volksvertretung genehmigter Vollmach- len zu gewärtigen sei. lieber den „Gang nach Eanossa" kann man nirgends vorwurfsvollere und bitterere Betrachtungen lese» als in den fortschrittlichen Blättern, denen die Vorgänge auf kirckcnpolitiscbem Gebiet ganz besonder» als Beweis von der wachsenden Reaclien dienen. Von nicht geringem Interesse ist es nun aber, fortschrittliche Candibalen sich über den!„Culturkampf" auSsprechcn zu hören an solchen Orten, wo auf die Stimmen deS Centrumö bei den engeren Wahlen gerechnet wird. In Hanau ist Professor Rühl aus Königsberg als Cankidat der Fortschrittspartei ausgestellt und wünscht offenbar die ungenügende Sliinmenzaht seiner An hänger durch die Stimmen des Ccnlruins zu vergrößern. Der selbe sprach fick jüngst aus einer Wählerversammlung über die kirchenpolilische Frage au« und erklärte dabei, nach dem Bericht der „Germania", daß er den Cullurkampf von jeher bedauert, daß er. wie überhaupt gegen Ausnahmegesetze, so auch gegen die Maigesctze sei, da der Staat sich um das innerkirchliche Leben nickt zu bekümmern habe. Wolle man daS Messelesen unv die Spenduna der Sacramenle nicht sreigebcn, so nwrte man den Priester, der durch seine pricsterlicken Pflicht,.» gezwungen sei, Vic Vorschriften seiner ttircke zu erjüllen, in Eonflikt mit seinem Gewissen bringen. Die Aushebung der Artikel 15 di« 18 der preußischen Verfassung halte er für durchaus übereilt. Der Lohn bleibt nicht au»; die „Germania" bezeugt dem Fortschritlsmann, daß er sich in Bezug aus den Eullurkanips „corrcct" ausgesprochen habe und stellt ihm die Stimmen des Eentrum« unter Um ständen in Aussicht. Die Fortschrittspartei hat cS abgclehnt, tincn neuen Wahlaufruf zu erlassen, da ibre politische Ucber- reugung allbekannt sei. Bezüglich de« Eullurkampfes und der Fällst',bc» Gesetzgebung scheinen denn doch sehr verschieden artige Anschauungen in der Fortschrittspartei zu herrschen, und ein klares unv bHtimmtcS Programm wäre keineswegs überflüssig. Immer von Neuem wird man an jene« Schreiben des Reichskanzlers erinnert, welches, wie die „N. A. Z." mitzutheilen wußte, u. A. auch nach Meiningen gesandt worden war unv die Regierungen auffordcrn sollte, ihren Beamten die Belheiligung an dem Wahlkampfe zu unter sagen. An die preußische Regierung scheint jenes Schreiben nicht gelangt zu sein, oder gerade diese müßte der Aufforde rung des Kanzlers schlecht entsprechen. Es mehren sich näm lich die Beispiele, daß preußische Vcrmaltungöbeamte sich eifrig an de», Wahlkampf belhciligcn, unv daß cS namentlich die Landräthe sind, welche sich durch die Vorwürfe, die ihrem mciniligijchcii College» Baum back so reichlich geworden sind, nicht cinschüchlcrn taffen. In dem einem Kreise stellt sich die konservative Agitation in der Person des Landralhes dar, in dem andern wirst Derselbe wenigstens sein Gewicht die Wagschale zn Gunsten deö conservativcn Candidatcn. Der i» Berlin resikirendc Lanvralh keS Niederhariiimichcn Kreises erläßt eine Emiadung an die conservativcn Wähler seines Be zirks. da er sieht, daß ohne ihn die Agitation zu Gunsten eines regierungsfreundlichen Candidatcn nicht in Fluß lommen will, ein anderer tritt in einer Wahierversammtung aus, um sei en KrciSeingcscffenen die Wahl eines Conservativcn nahe zu lege». Leiter ist nicht z» erwarten, daß der Reichskanzler noch nach träglich der preußischen Regierung Kcnntniß von scmcm nach Meiningen gerichteten Schreiben gicbt, und somit' kann nichts Anderes geschehen, als daß der Reichstag demnächst cinlritt um in den Kreisen, wo die landräthliche Agitation gar zu eifrig betrieben worden ist, die Wahlen für ungültig zu er klären. Recht zeitgemäß bei der herrschenden Wahlbcwegung wird an eine» Erlaß deS preußischen Oberkirchenraths vom 20. Februar 1879 erinnert, worin eö über die Stellung der Geistliche» zu den politischen Zeilsragcu u. A. heißt: „Kaum EtwaS hat den Einfluß der amtlich organisirten Kirche nickt nur in den höher gebildeten Kreisen der Bevölkerung so geschädigt wie der von verschiedenen Seile» unternoiiiiucne Versuch, die Kirche, ihr Bekennt»!» und ihre Organe als Mittel für bestimmte politische Parteizwecke zu gebrauchen. ES ist nickt Sacke der Diener dcrKirchc, im Namen b,» Ebristenthum« volkSivirthschastticbe oder socialpsiiiische Theorien auszustellen und zu unterstütze»; sie halte» sich nichts» den Grenzen ihres Berufs, wenn sie a» die staatliche Gesetzgebung und Verwaltung aus Grund deS Evangeliums Forderungen stellen für andcrwcite Vcrtbeilung der öffentlichen Abgahe», sür Verpflichtung der Behörden. Arbeitslose» Erwerb auö öffentlichen Mitteln zu verschaffen und die altersschwachen und gebrechlichen Arbeiter zu versorgen, oder wenn sie gar eine neue Regelung der EigenIbumSverhältniffe im Namen keS EbristenthumS alS rui Heilmittel wider die socialen Notbstände cmpseblcn. Bei den socialen Fragen hantelt es sich um schwierige. IbeilS wisscnschastliche, tbcilS technisch z„ erledigende Fragen, welche auSzutragcn über haupt nickt Sacke der Kirche ist. Meist fehlt den Geist lichen aus diesem ihrer eigenen Vorbildung scrngclegenen Fette die umsasscnde Kcnntniß und da» reise Urtkeil. Durch En, krcten in dasselbe lausen sie Gefahr, die Kirche zum Mittel >ür völlig außerkircktiche Zwecke zu machen." Gegenüber der hervorragenden Rolle, welche in der gegenwärtigen Wahl- bcwcgung die Geistlichen beider Consessioncn spielen, ist eine
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