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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 31.10.1881
- Erscheinungsdatum
- 1881-10-31
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188110310
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18811031
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18811031
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1881
- Monat1881-10
- Tag1881-10-31
- Monat1881-10
- Jahr1881
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 31.10.1881
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Erscheint täglich fM »'/. Uhr. UrHsrNs» »,ff LkPedMo I,tzi«„s,affs «. HM»chß»»he» her Nkffsrti»»: P»m»ttMG lO-1, Uhr 4-4 Uyr. Im»»»« »er sür die ,I»«f»I,e,d« 8>«»«r A»«,r«tr « » Nschmttt«»«» »«ch»»-»-, »t« « >»r »A»»» »«»-ejtt«,«» sr«t »t» L, »r, /Uietnl f»r I»L-A»««tz»e: Pkt» El NM». UutuerfitätSftraffe »1, L«»ts Lösche, Katharinenfiraffe 18, p. >»r sl«Ute. ttDigerTagkNatt Anzeiger. Organ für Politik, Localgeschichte, Handels- «nd GeMtSderkeh». Auflage »«,»<«. Ds»>r»k«i«»rri, vtenalj. 4'/, ZA» sp». Iedeem^tne «nuuurr 28 ps. 304. Amüichcr Theil. Die Mitglieder des Rgthes uns des Stadtverordnete»- Collegium» werden zu einer Mtttt»o«b, de« L.-kove«bee d.2.,Abe«dt S /, Uhr t« «aale der erste» Bürgerschule abzuhallenden gemeinschaftlichen öfseutlichen Sitzung ein. geladen. Zweck der Sitzung ist die Lornahme der Wahl von Der- daueosmännern für den Ausschuß zur Feststellung der Schössen, und Geschworenenlisten. Leipzig, den 28. Oktober 1S8l. Der Math der Stadt Leipzig. lir. Wo Ur. Georgi. Sangemann. die Netch»tagS»ahl betreffend. Die Zusammenstellung des Ergebnisses der Wahlen in dm LI Bezirken des hiesigen zwölften Reichstag-Wahlkreises wird von dem Unterzeichneten Wahleommisiar Montag, den rtt. Detober dieses Jahres Vormittags ll'llhr i» Saale der alten Waag« (2. Etage) bewirkt »nd da« Ge- sammtergebniß der Abstimmung unmittelbar daraus verkündigt werden. Der Zutritt zu dem dezeichuetcn Locale steht jedem Wähler offen. Leipzig, am 2«. Oktober 188l. Der Wahlromueiffar de» HI. Sächsische» Wahltretse». . 1-r. Tröädlia. Vekanklmachung. Di« »ächste Reujahrmess» beginnt mit dem 2. Iannar 1882 und endigt mit dem tL. Januar 1882. Eine söge- nannte Vorwoche. d. h. eine Frist zum Auspacken der Maaren »nb zur Eröffnung der Meßlocale vor Beginn der eigent lichen Messe hat d«e Neujahrsmeffe nicht. Leipzig, den 28. Oktober l88l. Der Rath der Stadt Leipzig. Ür. Georgi. Harrwitz. A«»rl-L«g zur Lirchenoorüchrr-Wahl in -er Parochie Lt. Petri. Mir die aus dem PererSkirchenvorstaude nach Adlaus der sechs- jthngra Wahlperiode ausschridendeu Herren: Ober - «taaisanwalt Th. Hoffman«, vuchdruckereibefitzer G. V2r, Direktor vr. I. E. Llou. Direktor l)r. W. Nöldeke, Eommerzienrath W. Stengel und Vanuieister D. tzl. Vogrl. die insgelammt wieder wählbar sind, soll durch die Kirchengememdc tim Uenwatzl stattfindrn. Stimmberechtigt zu dieser Wahl sind alle selbstständigen, i» der Prter-kirchen.Parochie wohnhaften Männer evangelisch-lutherischen Betnmtnisse«, welche das 2b. Lebensjahr vollendet haben, verheirmhet oder nicht, „mit Ausnahme Solcher, die durch Verachtung des Worte- Bottes oder unehrbaren Lebenswandel SsfentliweS, durch nachhaltige Besserung nicht wieder gehobene« Aergerniff gegeben haben oder von der Ltimmberechtigung bet Wahlen der politischen Gemeinde oder endlich nach dem ttiechengesetze vom 1. Deecmber 1878 durch die Ktrcheniuspection infolge Bersäumniff von Trauung. Inns» oder Konfirmation ansgeschlossen sind". Wer sein Stimmrecht bei der bevorstehenden Wahl au-uden will, h» sich zufolge gesetzlicher Vorschrift zunächst «kudltch oder schriftlich dazu auznmeldeu. Die mnndUchen Lameldnnge» werden M«nt«>, den Sl. Vktoder laich, de» «.) d. I, von 1l bis 1 Uhr und Dienstag, de» 1. November, von S bis L Uhr t» der Sakristei der Peterskirche entgegengenommen. Bei schriftlichen Anmeldungen, welch» während dieser Tage, sunlr schon »«her nach in der »auswohnung de« Vastor Pros. V. Fricke (Albertstraffe 8, 1. Eta.) abgegeben werde» können, muff genau angegeben werden: 1) Bor- und Zuname, 2) Stand, Ke- «erde ». s. »., 8) Geburtstag »nd Jahr, 4) dir Wohnung. ^ ^r Peterskircheoparochie gehören folgend« Straffe» »ad Plätze Lkbertstraffe, «rndtstraffe. Bayerische Straffe, Bayerischer Banhosstraffe, Braaftrahe. Vrüderstraffr, Vrandvor- , Laroltuen straffe, Dusonrftraffe, Dösener Weg. ..«ff». Ellsrustraffe, Flaffplatz. Fürsteuftraffe, Friedrich, jichtestraffe, Glockenstraffe, Hohe Straffe, Johannes- »l. Thrill Ksrnerstraffe. »ohlenstroffe, Kochstraffe, Nilhelmstroff«, Kronprinz straffe, Lieblgstraff», Lützow- , Löffniger Straffe, Mahlmanastraffe. MoUtcsttaffe, . llrnberger Straffe (von Nr. 23 bi« L2). Schletlerslraffe, tzidoiiienstraffe, Sophien straffe, Tübstraffe Südplatz, Stein- straffe, Heeburastraffe, Schenkendorsstraff», Schleuß'gcr Weg, Teichstraffe. Thalftraffe (von Nr. S—29), webergasse, Wind- milhleustraffe (Nr. 17 bis «tt 28a), W>ndmühleuweg und Zeitzer Straffe. Wir fordern di« sttmmberechtigiea Glieder »nserer Gemeind« huglich »nd dringend aus, sich au der bevorstehenden Wahl zahl- »ich za betheiligen, and damit sie die« könne», di« Anmeldung dl der angegebenru Weise bi- spätesten« Dienstag de« t-Nnnem- der, Nachmittag» s Uhr, bewerkstellige» zu wollen. Leipzig, de» >0. vktober 1881. Der »trchrndnrstan» z. Et. Petri, v. Fricke. Artzr-irtLilssIcrmiil. Di« Eigenthümer de« Hierselbst am Brandweg Nr. 27 gekegenen, >U Grand- und Hypothekeubnch» sür die Stadt Leipzig aus Fol. 747 chchttragene« Haas- und Gartengrundstücks. welches Brnndstuck am W März dieses Jahres ohne Berücksichtigung der Oblafte» ans lsstüM^I «würden ««den ist, beadfichtigea, dafielbe z» verkaufra, Up ist, mrchde» bisher «in Angebot von nur 120,000 ersslgt U drhnf» Erlangnng einer höderrn Kanfssumm« per IS. Nademder 1881, varmtttags I I Ahr, » Mehrdietnugstermin ander-»«« »«dem . stanilnstige Bieter »erde» daher »»durch asladen, in diese« lUUlm an Unterzeichneter Gerichtsstellt (Petersitrinweg 5«. parterre Wdur Nr. 80) sich rinzufinde», über ihre Zahlungsfähigkeit sich UUwwisen m,d des Weiteren gewSrrig z, sem. ^ >«b»r »p AnnPdediiignngn, bleibt besonder» Berrtnbarnng dar- .Herr Rechtsanwalt Geier ist z» jeder wetteren AnskNnst bereit. «»«,. m» 1L. vnoder 1881. twch»l«chrs Rmtsgerich». AsttheUu», T. Teettsu 1». Wan,«selb. «edsthre» für ErrrnGilast^ spur Vostdestkneenn, H « »U Hosttwssndenmg 4» «t. Abrufe «-eiv-Ur«, Betitele « M. Gesffrr« Gchnistr» laat uuserrH» Pechs. Tckbellarischer Sag nach höherch» Tarst. Kerl««» »»trr ffrn Nt-scLost»strich dir Spaltkeile LO Pf. Inst ml» sind stets an die Erpepello» z» sende». — Rabatt wird nicht gegeben. Zntzlung pmanumaentulo oder dmch PafS MoutSg den 31. Oclobcr 1881. 75. Jahrgang. Nichtamtlicher Theil. Leipzig, 31. Oktober. Nebrr da« Dahlresultal läßt sich auch heute, ganr abge sehen von den Stichwahlen ein abschließendes Urlheil noch nicht fällen; und wir möchten — so groß auch dir Ungeduld sein mag — davor warnen, sich aus liberaler Seile durch die ersten günstigen Berichte einer übermäßigen SiegeSsreubigkrit hinzugeben, die hinlerher doch manche Herde Enttäuschung erfahren könnte. Es wird sich auch jetzt wieder zeigen, daß die ersten vor läufige» und lückenhaften Zusammenstellungen, die natur gemäß au« den größeren Orlen des Wahlkreises kommen, für die liberale Sacks« immer ein etwas günstigere« Er- getniß ergeben als die endgültigen und vollständigen Zu- iammensiclliingen. So war z. B. der Wahlkreis Herford- Halle anfangs für die Fortschrittspartei als sicher beansprucht, während jafft der Sieg de« Herrn v. Kleist- Neyow wieder wahrscheinlich geworden ist. Immerhin aber steht dies Ergebt,iß schon jetzt fest: die Liberalen von brr „entschiedeneren" Richtung haben ihren Besitzstand nick» blos behauptet, sondern sie haben ohne Zweifel einen nicht unbeträchtlichen Zuwachs erhallen: die beide» Parteien der Secessionisten und de- Forlschrikk« mögen roohl in einer Gesammtstärke von 7V Mann, möglichcriveise auch noch darüber, im Reichstag erscheinen. Eie haben diese Verstärkung zum größten Theil aus kon servative. zum Theil aber auch aus Sofien der Natio nalliberalen davongctragen. die wieder ihrerseits eine» oder den andern conservativcn Wahlkreis gewonnen haben dürften. Aus ein« kleine Einbuße der Ralional» lideraleu wird man sich allerdings gefaßt machen müssen. Auch die Socialdemokraten werden allem Anscheine nach einige Mandate verlieren, zumal da sie in den Stichwahlen alle anderen Parteien gegen sich haben bürsten. Einigen Zuwachs aus Württemberg wirb die demokratische Voltspartei empfangen, ohne daß jedoch dadurch der Einfluß dieses äußersten Radikalismus iu> deul- schen Parlament weseiUlich veruiebrl werden könnte Das Cent rum hat einige ivenige Sitze, namentlich in Ober schlesien. gewonnen, einzelne andere, z. B Mainz, eingedüßl. Sein Besitzstand 'wird uw etwa sechs Mandate im neuen Reichstag vermehrt sein; er war von vornherein nicht ernst, lich anfechtbar. Tie Verluste der Conservativen werden vorzugsweise aus das Eonlo der der»Ischen Rcichsparlei zu setzen sein: doch werden auch die Deutsch konservativen ohne Frage nicht mehr in drr allen Stärke erscheinen, lieber bie Einwirkung dieser Wahlen aus eie politische Äesammttage und die Pläne der Regierung wagen wir in diesem Augriidlick noch keine Bermuthuuz ausruilellen. Die Rechnungen, die mau iw con- servaliven und Negieruiigslager an diese Wahle.» geknüpft Halle, sind aber osfenbar so stark getäuscht, daß neue Wege in dem Bcrhältniß von Regierung und Volksvertretung, wie uns scheint, nothwendig gefüllten werden wüsten lieber den Eharakler der liberalen Wahlen be merkt die „Nationallibcrale Eorrcspondenz": Ob die liberale Sache durch das WachSthum der entschiedeneren Elemente de- Liberalismus gewonnen hat. ist eine Frag«, die sich Jedem bei Musterung des vorläufigen Wahlcrgrdniile» aufdrängea wird. Die Wahlkreise, die den Lonservaiiven oder anderen Parteien abgerungen worden, halten wir freilich für einen Gewinn, allein eia guier Theil der neuerworbeue» Mandate der Fortschritts partei und der Secessioniftea waren früher in national- liberalem Besitz und es ist damit derienige Tdeil der gelammt- liberalen Partei geschwächt, drr zu einer Verständigung mit der Regierung in manchen Fragen bereu war. während letzt eine grund sätzliche Lopvsinou in schroffer Bestall den Liberalismus mehr als bisher behcericheu und ihn voraussichtlich immer weiter in radl- calrr Richtung treibe» wird. Der Liberalismus ist gegen die Zeit um btt Rille drr fünsziger Jab re noch in»»er erheblich zuruck- aegangen, dajür ist er aver schroffer und ovvofuioueller geworden. Welche Umstände diese Wandlung verschulde» haben, wollen wir heule nicht untersuchen. Einen Gewinn aber können wir darin weder für da« Baterland, noch für die Regierung, noch für die liberale Sache selbst erkennen. Recht betrübend lauten Vie Wahlnachrichten au« Elsaß- Lothringen. Es scheu,!, daß dort ausschließlich Ultra» montane und Prolestmäaner gewäbll worden find Die Autonomistenpartei. in der wir einen verheißunasrriche» Anfang zur aufrichtigen Versöhnung erblicke» bürsten, ist verschwunden, und statt eincr verständigen Anerkennung der vollzogenen Thatsachcn und de» ehrlichen «trebens. aus Grund der Zugehörigkeit zu Deutschland die Verhältnisse für die Reichslande möglichst günstig zu gestalten, tönt uns wieder allerwärts der schroffe Protest entgegen. Inwieweit dies« Wahlen auch über die Politik des Statthalter» von Man. teusscl ein verurtheiteudes Votum enthalte», wolle», wir heute nicht untersuchen. Die in höchstem Grave bedauerliche Thatsache aber bleibt bestehen, daß die Dinge in Elsaß- Lothringen unstreitig in den letzten Jahren Rückschritt« gemacht haben. Die Zeit, da der Reichskanzler sich aus die nalioual- gesinntrn Elemente von recht» uud tut» stützte, war auch diejenige, wo in den Rcichslanbe» die Verhält» sse sich am günstigsten und Hossnungvollsten gestatteten. Den inneren Zusammenhang dieser beiden Thatsache» wirb mau vergeblich u> Abrede stelle». Der Kaiser hatte sich am Sonnabend, wie au» Lud wigs tust gemeldet wird, nach Jasnitz zn einer Saujagd begeben. Se. Majestät ist am Nachmitlage des genannten Tages in Begleitung des Grvßberzogs und der Großherzogin, des Prinzen Earl, des Prinzen August von Württemberg und der Hkrröae Paul, Johann und Albrrcht wohlbehalten wieder zurückgekehrt. Abends war Galabiner im goldenen Saal, später Tb« in der Halle, glänzende Beleuchtung de« Schloß- fstatzes »nd der Eascaven oei prächtigem Herbstwelter. Am Sonntag früh war Gottesdienst im Schlosse, dann Dejeuner und Mittags erfolgte di« Rückfahrt Sr. Majestät und der übrigen hohen Gäste nach Berltn. Die eonservatide Presse ist über den Ausfall der Wablen sehr betroffen. Die bisher gemachten Wahrnehmungen werden ziemlich kurz und kleinlaut besprochen. Drastisch, aoer nicht eb« mißverständlich, schreibt die „Rordd. Allg. Ztg.": Es war dvrherznsehe», baff die Berliner Wahlergebnisie von der ovpositionelle, Press« »tt großer Genugthmmg ausgenommen »nd zu Schlußfolgerungen in ihre« Sinne ausgenutzt werden wür den. Daff di« Skandal- und Reportrrpress« hierbei in einen Ton verfällt, vor de« selbst di« typisch -«»ordenin »Hamen der Halle" besiegt verstumme» «üffl»». kann auch Niemande» überrasche» ; bei »Schnarre, Affekten macht jede« Geschsps i» der «Stimme der Rann" seinen Empfindungen Luft, und diese Snmw« ist es. welche wir »ngrnblicklich au« de» «nannte» Organen vernehme, . . . Dir es scheint ist di« Anlisortschnktsparlei in Berlin fest entschlossen, bei den bevorstehende» Stichwahlen für die sorialdemokratischen Eandidateu z« stimmen, um die Wahlen der liberalen Eandidaten Klotz und Träger zu Kall zu brmgeu. Geschieht Dies, so werde» Hasenclever und Bcbel mit erheblicher Majorität gewählt. Herr Prediger Hapk«. der Freund und Genosse des Hosprediaers Stöcker, bedauerte, daß im zweiten Wahlkreis«, wo Birchoa gesiegt Hai, drr soc,alistisch« Landidat Viereck „leider" nur LttOO Stimmen erhalten hat. und die« „leider" charatterisirt die Bestrebungen der Anlisortschnktler gauz und gar. klebrigen« haben die bei den Berliner Wahlen unterlegenen Eaudidale» Stöcker. Wagner. Schulze u. s. w. in einer stürmisch bewegten Versammlung die Wahlergebnisse besprochen und schließlich ihre „Zufriedenheit" mit dem Ausfälle ausgesprochen. D» aus Hamburg mitgethellt wird, ist die Nachricht dortiger Blätter, daß der Zollanschluß der Untarelve am l. December oder im Dcrember stattflnde» soll, nicht richtig. Der Zollanschluß kann und wird nicht vor dem l. Januar l882 bewirkt werben. Auch »» diesem späteren Zeiliuncte werden die nölhigcn techmfche» und baulichen Vorbereitungen noch ziemlich weit »« Rückstand« sein; allein man darf annehmen, daß man trotzdem an zuständiger Seite nach alle« langwierigen Verhandumgea endlich zeige» will, daß mit dem Anschluß Ernst gemacht werden soll. Hinsichtlich der Berufung de« Reichstage« wünscht die preußische Regierung einen möglichst frühe« Termin nach der endgütigen Feststellung der Wahlresullale, denn cs kommt derselbe» daraus an. den Reichs-Etal möglichst vor Adlaus de« Jahre« sestgesiellt zu sehen, »m danach die Ausstellung des preußischen Etat» adzuschließe». Jn Dieu fand am Soimabcnd zu Ehren des Königs Humhert von Italien eine Hosjagd io Himberg bei Wie» Natt, an welcher außer dem Könige von Italien Kronprinz Rudolf. Erzherzog Rainer. Prinz Leopold von Baiern. der russische Botschafter v Oubnl. die Gesandten von Belgien. Holland und Baien«, sowie dir Grase» Traun and v. Wilezet, die Gczjeräte v. Beck, v. Jovaaovic und Admiral Pvck theil« nahmen Der Kaiser war an der Theilnahme durch EmpsangüweDeleamlio»«» verhinbevt. Uch de» Empfange der ungarischen Delegation Hielt Hapnatd ein« Ansprache, in welcher er der Befriedigung darüber Ausdruck gab. daß die Monarchie mit allen Mächten im besten Einvernehmen stehe. „Wir begrüßen, hieß es in der Ansprache, die Freund schaft mit den Machten mit um so größerer Freude, als in der selben eine Garantie für die Ausrechterhattung bcS Friedens liegt, und deshalb die großen Ausgabe» für da- Heer, welche besser für productive Zivockc verwendet werven können, vielleicht eine Herab- Minderung erfahren dürsten. Die Delegation werde jedoch die unumgängliche,,, zur Sicherbeit für die Monarchie dienenden Auslagen mit der größten Bereitwilligkeit voliren." — Bei dem (Hnpsange der Reichsra lhsdelegation gab der Prä- sidenl. Ritter von Schmerling, in seiner Ansprache an den Kaiser den Gefühle» der Verehrung und Ergebenheit Aus druck und beglückwünschte gleichzeitig den Kaiser zur Vermäh. liing des Kronprinzen. Schmerling sprach ferner dem Kaiser Tank dafür au«, daß er un Vereine mit den befreundeten Fürsten eine sriebliche Lösung der völkerrechtlichen Fragen erzielt bade. Die Delegation werve, Vurchbrnngen von den Gesühlen der Nothwendiakeit, die Mittel bewilligen, welche die Sicherdeil der Machtstellung des Reiches be dingen. doch auch dir Steuerkraft beider Länder sorgfältig in Erwägung rieben, überzeugt, daß bie Regierung bei bei, eingtbrachion Vorlagen den obivaltendeu ncucn Verhältnissen Rechnung gekragt» habe. Es sei zu erwarten, baß die Ar- dcilen der Delegation zu einem befriedigenden Abschlüsse ge langen würden. Die Antwort Tr. Maj. wurde bereits telegraphisch mitgelheilt. — Die „Polit. Corresp." meldet: „Der Kaiser verlieh mimilteldar »ach Ver Truppcnrevue dem König von Italien b>« Jnhaberlchast de« 28. Jnfanlrrie- Regimenl«. König Humderl begrüßte telegraphisch das in Budwei« stationirle Regiment, testen Oven« sofort nach Wien »dreiste, um den Dauk de« Regimentes adzuslattcn." Au» Wie» wird der „Tribüne" vom Sonnabend ge meldet: In einer llnkerrrd»»-, die ich soeben mit dem italienischen Minister des Aruffrrn Monciai hatte, äußerte sich dieser überaus »„frieden über die Resultat« der Enlrevn«. E« Hab« ficd eine voll- komme«« Gemeinlchafi der ilnichauuatzen und Int reffen bezüglich drr zu verfolgenden Friedenspolitik hrriasaestellt. Dieselbe Gemein. Ichafl verbinde Italien mit Dratschland. König Humbert gehe nichl nach Berlin, weil di« deulsche Regierung in Rom »istcn lieh, fit betrachte Alles, was io Wien vorgeh«, al« in Berlin f>e- schehen. Mancini betonte dann ausdrücklich, Italien habe nach keiner Seite hin feindliche Hintergedanken und wünsche namentlich auch mit Frankreich in Frieden und Freundschaft zu leben. Beweis für das fortdauernd gute Einvernehmen zwischen Frankreich nnd Italien sei, daß der tranzSsllch.italienische Handel-Vertrag gestern ans drei Monate verlängert worden and daß drr definitive Ler- trog wahrscheinlich noch in der nächsten Wdch« n«erje,chnet werdrn würde. Gambetta betreibt mit allem Eifer und der ihm eigenen Geschwindigkeit seinen Eintritt ins Ministerium. Seine Organe erklären bas Resultat der Präsidentenwabl w der Kammer für höchst besriedigend. Zu den für Gambetta ab- gegebenen 3l7 S lim men müssen wenigsten» noch gegen 3L Stimmen Abiveseuder gerechnet werden, so daß Gam- belta's Ministerium sich aus eine compacte Majorität von 3L0 Stimmen werde stützen können. Für Gambetta stimm ten beide Fraktionen Ver Linken; die äußerste Linke und Rechte enthielten sich der Abstimmung. Zum definitiven Präsidenten wird Brisson gewählt werben. Di« in ber Sitzung äuge- kündigte Nachricht von der (ohne Blutvergießen ertolgten) Besetzung Kern ans macht« leine» Eindruck. L« wird gemeldet, die Eppeditionstrnppen feien im Be griff, weiter südwärts nach Gabe« zu marschiren. Gam betta beabsichtigt, dem Eabinet Ferrh den Rücktritt möglichst zu erleichtern. Die Interpellation über di« tunesische Eppe- dition wurde Naquet aavertraut, beste» Opportunismus echl ist. Er wird sich daraus beschränken, die Unordnung im Truppentransport und die voreilig« Rückberusuag eines Armee corps zu tadeln. Für die Debatte sind bisher Proust uud Lockroy als Redner einarschricbeu, ergebene Freund« Gam- betta'S, die Ferrh das Leben auch nicht allzu sauer machen werden. Die äußerste Linke hielt eine Versammlung, kt de» Lonis Blaue di« Skandals«« i, de, Kammer despriach. Rach in Paris eingraangenen Nachrichten aus Sfap. sind unter den französischen Mitgtiedern der bvrtigen Untersuchuugsrommission Mißhelligkeiten ausgebrochen in Folge der Anklage der Plünderung, welche gegen die franzö sischen Soldaten erhoben wurde und zwar von Personen, welch«, bereit« lange Zeit vor de« Ereignissen ruinPt. ihre angebliche« Vertust« sehr übertrieben hatten uud so,aus be trügerische Weise Schadenersatz »erlangten. Diese Person«» brachten die Anklage erst im letzte« Augenblick« vor. Mährend sie bei allen früheren Vernehmungen rvenso wie die übrigen Vernommenen ausgesagt hatte». Der Präsident der Eom- Mission erklärte, d«rse Anklagen seien em Zeugniß tzttr di« schändliche Handlunasiveise und die offenbare Racdsucktzt jener Leut». Aus die Vorstellungen de« englischen EoowmssarL erklärte« die übrigen Mitglieder der Eommissioa, Haß fi« keine Sitzung mehr halten würden. — Di« Eolonp« des Generals Sabattier ist am Freitag in Kairouayr «ko» getroffen. Trotz der großen Hitze war Re Haltung der Trupp» vortrefflich- — Die Nachricht vom Tod« Ati Be« Ai»ars, de« Führers der tunesische» Ausständischen, wird bestäliat, dia Aufständischen sollen sehr entmuthigt sem. — Die sranzoyische» Mititairbehördru habe» beschlossen, die tunesische», Tmippea mit Unlerhatt zu versehen. — Der Beh hat eine ProGama» tioa ertasten, in welcher das Gerücht, daß türkisch« Lrmpp» nach Tunis kommen würden, für gänzlich unbegründet chklärt wird; die zur Ausrechterhattung der Ordnung nach Tripolis gesendeten türkischen Truppen würden in der Kürze nach der Türkei zurücktrhren. — Die Truppcuabtheiluug des Geucrals Forgemol. die in Guehio Biba anqetomme« war, Wöllk am 25. d. M. in Oued el Halrf bei Eaudiatetalsa eiutrrffea« — Line Depesche der „Räpublique Kranoaise" bestätigt, daß die Expedition »ach dem Süden von Tunis gehen werde, wohin sich die Insurgenten mit ihr« Familien und ihrma Heerden geflüchtet haben. z Herr 81 a Vst o ne befindet sich in einer Art Von Belagerungs zustand. Er kann sich nur noch, »«geben von ««er stark» Polizeiescort«. öffentlich zeigen. Er bestndst sich gegenwärtig zum Besuch in Knvwsley beim Earl »s Derby, mit de» «» über die irische» Zustände zu conserireu gedachte. Bei da» Abfahrt von Hawarden sowie bet der Ankunft au de, EdgehiL Statur». Liverpool, war z« seinem persönltche» Skbutz« «K» ungewöhnlich starke Polizmmacht ausgedote». Die Mwaews der Station empfing ihn «ft laute» EHeers. — Der Lrce- köuig von Irland, Lord Eowpe». hat sein« Uhscht-8 nachgcfucht, doch ist er von Herr« Gtadstoue ersucht worden, so lang« im Amte zu bleiben, bi« die gegenwärtige Erregung aus der Juso' sicb gelegt habe. Die Regierung fährt in der energischen Hundhavung der ZwangSgesehe für Irland fort und es verseht daher «in Tag. an dem nicht einige Mit glieder der Landliga verhaftet werden. Di« Nachricht von der nah« bevorstehenden Berufung Gladstone's in das Oberhaus, di« in Verbindung m»t einem baldigen Wechsel in der Leitung de« Eabinet« von dm Blättern erwähnt wurde, scheint sich nicht ,u bestätigen. Da gegen dürfte der Rücktritt de« kränklichen Lord Granvill« vom StaalSsecretariate des Auswärtigen, einer Londoner Meldung zufolge, nicht mehr lange aus sich warten taffen. I» Folge Vieser Wahrscheinlichkeit nennt man Lord Derby als seinen muthmaßlichen Nachfolger, da man ihn mit der liberalen Partei durch da« Band eine« hohen Posten« im Eabinet« enger zu verknüpfen wünscht. Mr. Gladstone soll denn aucd dem genannten Lord aus besten Schloß in Knows- ley einen Besuch abgcstattet haben, um, wie es heißt, bei diesem An affe dir Pourparler» über den eventuellen Eintritt Lord Derby'S ins Eabinet ernstlich einzulefte». weihnachts Lazar zum Lesteu Ler Armenpflege. Er-nuthigt durch die freundlich« Theilnahme. welch« im Jahr 1878 der Bazar zum Besten der Armendiakonie im hiesigen Verein-Hause gesunden, hat eine Anzadl angesehener Damen unserer Stadt sich di« Ausgabe gestellt, in derselben Weise wir damals einen Bazar im Vereinshausc (Roßstraße 9) zu vcranstallen. Der seil >2 Jahren hier bestehende Verein für innere Mission hat seit 1873 rin besondere» verelnshaus. m welchem sich die verschiedenen Zweige freier christlicher Liebestbätigkeft zu einem Ganzen einigen. Die im ganzen deutschen Vater land» ber Liebeseiser um unser Volk sich mehr und mehr ent zünde! hat. so können wir auch von Leipzig sagen, daß in weiten Kreisen Theilnahme unk Verständlich für die Werke der bewahrenden, helfenden und rettenden Liede offenbar werden. Durch eine kurze Uebcrsicdt wird klar werden, wie die vom Vereinshause ausgehende Thaligkeil nach verschiedenen Richtungen hin sich entfaltet bat. Wir führen zuerst in bas größte Arbeitsgebiet unseres Vereins, m die Stadt- oder Armenviakonie. Dieselbe wurde 1877 zu dem Zweck eingerichtet, der reichen Piivat« wohtthLtigkeil der Stadt, ihren milden Stiftungen und Vereinen zu dienen und die Pflege der armen Familien Leipzigs durch berufsmäßige Armenhelser ausüben zu lasten, lieber 250 Wohlthäter aus verschiedenen Ständen und Eon« scssionen sind dieser neuen Institution beigrlreten durch Bei träge zum Unterhalt der Diqjonie und der Armen. Dies« wohlthatigen Familien senden alle Bittges»»che, die schriftlich oder mündlich bei ihnen eingrhen. an die Direktion (Roß straße 9) und erhalten schriftlich Antwort oder auf Wunsch persönlichen Bericht der Armenhelser. Erst nach solcher Orientiruag lasten di« Herrschaften ihre Gaben entweder direct an di« Nothleidenden gelangen oder durch Vermittelung der Diakonie. Mit Freuden steden wir Jedem zu Dienste, der in Armcnangelegenheiten diesen Dienst haben und durch denselben sich vor dem sich mehrenden Betrug sittlich der- kommener Menschen schützen will, um der verschämten, oder doch wirklich bedürftigen Armuth Hilfe zuzuweilden, die nie mals bloß äußeren Nothstänben Abbilse, sondern stet« auch den Unterstützte« in irgend welchem Maße sittlich Förderung aewShrt. Ir mehr Familien unserer Diakonie beitretrn. um io leichter läßt sich von unserer Eentralstell« au» Alles über sehen und die Hilfe planmäßig aussübren. Von hoher Bedeutung ist in Leipzig das freundliche nnd verständnißvolle Zusammenwirken der osficiellen und berufs mäßigen Armenpflege. Wir gehen von dem Grundsatz« aus. vor Allem di« Familien anhallend zu unterstützen, die hin den Unterstützung-Wohnsitz erlangt haben. Wir kennen di«
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