Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 01.11.1881
- Erscheinungsdatum
- 1881-11-01
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188111017
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18811101
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18811101
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1881
- Monat1881-11
- Tag1881-11-01
- Monat1881-11
- Jahr1881
-
-
-
4904
-
4905
-
4906
-
4907
-
4908
-
4909
-
4910
-
4911
-
4912
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 01.11.1881
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
l - " "ff" Januar ,h ÜOVO 0 «r.. LO«d. » u or d^ 3««ck I»,: «1 d white «r 7.« 4ä, per e fester, ai 7^0 -r 327. bungru. IS dez. Bt.bez. »SS » »1«. Jmiuar- öd, per ar-Äpril 76.00, -««fest'. 20. per I 1t'/» »d-, ». Awe «oiver Monat «crmder r (Fair ckmalz >12. - ewrin.) ; aach- -eienttich ^zeftöder Unter ch, »oll- 2ualüüt i r»a» uewer- Bi,»- ^lO^ll. 2?» di» Le« »er -« ^l. -27 »«rhl, Le» per 1» recht »,» ««» «L de» «che» >ia» ist fttch »»/. Uhr. LB««s« »d Lrpe-M», Jvhmmwgals« SS. HPrrSt«^» der Kr-arli»»: >»r«mas« 10-12 Uy» «»chmUt-^ 4-8 Udr. V»e M »Hatz »nOe »ch A»«ch»» 3»r für St» ,r»s»s«I^,be *>»««» bestimmte, A,jer«r» „ v«che»»»»»« bw 3 Udr N,ch«in«,». «,» -estr«,en srützbt»U«r. 3» öe» /lliale» fSr 3»L-X»»»tz«e: kN« Ale»«, UntvettItLwstreiß, 21. L»»lö Ütsche, Katharinenftrnd» Id» P. «r dt« Utzr KiWger.TaMak Anzeiger. Organ für Politik, Localgeschichte, Handels- «nd Geschäftsverkehr. N«fl«G» »SSO«. d»rchd«.Ü»kb^e,»«. Jede elnzelm «mmmr 2d Ws. Bttfyrempwr 10 Pf. Gedßtzre» «Le Uzt»,b«tl»,«, «tz»« Pistliilöiwrmm HG «L »u P»ßd^0r»mnch »8 «L 2»Zerrte k^spalte^Prtit^ile «t M. svr. kü Amtlicher Theil. Vemlethosg. Wir haben den Zuschlag der am 13. diese« Monars anderrveitrn Bermirlhung versteigerten Local tickten hiesige» Barakever«Restauratt»> abzttlehnen beschlossen und entlassen daher in Gemäßheit der Ver- steizeruna»b«bingungrn die Bieter hiermit Ihrer Nlebote. Gleichzekig beraumen wir zu der »»« tck Mckr; SN8it an »ege« eiufährltche Müadtgnnq zu erjotgende» Ver«teth«aa der bczcicha-tc» Loralitckte» «ebft kvohnnnghrcknMltchtrtteu «nd sonst,ge« eine» auderweiten BerstrigerunaStrrmin aui iach. de» I«. Pkove«t»ee diese» Jahre« Bor»tttag« LN Uhr an, z» «eiche» Miethlussigr aus dem Rathhanfe. i. Stage. Zimmer Rr. 18 sich einfinden und ihre Gebote thun wollen. Ebendaselbst auf dem großen Saale liegen die Bcr miethnng«. und versirigerung»dedingungen schon vor drin Termine zur Einsichtnahme au». Leipzig, de» 2«. Oktober ,8Sl. Der Aath »er Statt Leipzig ludeht Vr Georgi. Lorbwrides-Vtrpachtung. Dir zum Bargauer Stroter gehörigen Weidenanlagen, hinter der Letdearoth sehr» Ziegelei und der Vogrl- »trsr, in der Näh« de« Reuen SckUtzendause«. sollen Mittwoch, »ea st. Sroveneber d. I., »areeUenneeifc^urrcr den im Termine bekannt zu inackendn, Bedingungen a« den Meistbietenden gegen sosortiae Bar zahlung verlaust werde» Z»,a««»nku»ftr vormittag» 10 Uhr a» da Wald- -ranendrückr am Rosonthal. Leipzig, »u, 24. Oclober 1881. _ DeS -tath« Aorst-Depntation. Da Prei» da m biepger Gasaniia»» produrirten Coak», deren Lerkauf Herren LouiS Meister hier coulMissivuSwtise übertragen ist, beträgt Vorn ÜQNE NN für jede» Heftoliler loco Gu»<miiaU »0 Pfennig» »nd ein- schlieHtich do» Fahrt ebne« di» an da» Hau« > Mk. OL Pf. Leipzig, den l. November l88l. DeS SkathS Deputation z»r Gasanstalt. Vekanntmailiimg, ^t» lttrcheuv«rftau»owahl tu »er Matttziiikirche" betreffen». Rach der Brkannnnachun-l de» kircheavorftandes der MitihSi- kirche vom 6., S. und 12. Oktober u. 0. scheidcu au» dem Lir^en- Vorstand« au»: Die Herren: Stadtrath a. D. vr. snr. ktto Günther, Bic» vorsitzrnder. Buchhänsler Albiu ttltrrmann-Lcudaer, Justizraih RechlSanwall und Notar Kr. Emil Birmtukel, :iufttzrath Recht», ainoall und Notar Stöbert Wilhelm Kreutrl, kaiserl. Bankdirecior Ott« Emtl Heller, Stadtrath und Lausmana Gustav gchmtdt- Sckhlmautt. wird bemerkt, daß die Wiederwahl der »»«scheidenden Herren gesetzlich zulässig ist. Dt« Wahl selbst soll nunmehr Ile»»ta« den 1. Noaemba v«« Margen» IO bis Rachmittag» 3 Uhr i» der Dacristei der Matthäikirche tmch Maßgabe folgender Bestimmungen stattfinden: 1) Lnmmberrchttgt siad Diejenigen, deren Namen nach ge- scheheuer schriftlicher oder mündlicher Anmeldung und nach ftottaehabter Prüfung in dir Wählerliste eingetragen siad. 2) Die Wahl ist durch schriftliche» aber persönliche Abstimmung »« bewirken. H Jeder Wahlzettrl hat 0 Namen von mindesten» SO Jahre «tte» Gemeindemitgliedern zu enthalten, deren Tauf- und Kamtlteuuamru, «ton» und Beruf genau zu bezeichnen ist. Wr fordern hiermit alle stimmberechtigten Glieder der Matthäi- kinhen-Parochie auf, sich an der statthabenden Wahl am LteuStag de» t. Na»e«b r eifrigst zu betheiligrn, und ihre Wahl aus „Männer von gutem Rufe, bewährtem christlichen Sinne, kirchlicher Einsicht a»d Erfahrung" (KirchenvorstandSordauag ß. 8) zu lenken. Leipzig, 28. vctober 1881. Der Watzlautschuh tzer MatthütNrch«. 0. Sv er». Vekannlmachung. Di« Unmeldnuo zur Kircheiwor.iaaoa-Ävaal bet St. Petrt findet «r »och heute Dtenatag. »c» L. N«»e»ber »«» S Utzr stütz tzt« h Uhr Nachmittugt in der Sac istei ver Vetrr«kirche statt. Der Peter»kstcheu-V«rsta»tz. v. Friste. Nichtamtlicher Theil. 1. November. von der Aufregung Dlen-tag den 1. November 1881. Satz »ach tz«hi»» Dach. Lttünie, »Mer ße» Lrtz«ti,»»trich dir Svaltzeile dO «. 3»seratr find -er» an dlr »r»e»,tt»n M sende». — Rabatt wirb nicht gegeben. Jahtung praeuunxirnnsto ad« durch P«G 75. Jahrgang. Leipzig, Da» Eeutrum ist von der Aufregung de« Wahl kämpfe« am wenigsten berühr» morden: seine Sitze waren mit weaiaen Ausnahmen unbestritten, und wo seine Anhänger grögere Thätigkeit entwickelten, geschah e«. um noch einige Mandate zu erobern. DaS ist nun auch gelungen: mit Ein schluß der Welfen wirb da« (kenlrum um 8 Stimmen stärker erscheinen, da e« 7 Sitze erobert und nur einen (Mainz- Oppenheim) eingebüßt hat. Mitglieder der Fortschritts partei sind nach den bi« jetzt vvrliegenden Nachrichten SO enbgiltig gewäbit, und 2« gelangen zu Stichwahlen, während don den Secession isten 24 als gewählt zu betrachten sind u»tz 15 sich einer engeren Wahl nnterziehkn müssen, von de» bekannteren Mitgliedern beider Parteien find tzi« jetzt nur Träger, Klotz, Günther, Bamberger, Witte und Braun nicht wiedergewäblt. Die elfteren drei stehen vor Stichwahlen, wid wenn Träger und Klotz auch in denselben nicht gewählt werde«, s» verfügt ihre Partei doch über genügende Mandate, w» ihnen einen Sitz verschaffen zn können. Bamberger wird w»hl al« Sieger au« der engeren Wahl hervorgrhen; sollte «4 nicht geschehen, so wird sich schon ein Wählst«!« AG«, in welchem er gewählt werden wird. Witte m unterlegen und Braun hat e« abgelehnt nochmal« zu «»didiren. Die Fortschrittspartei hat drei D.ppelwahlen aus. in "stritt, und Haaru ist Eugen Richter, in Lettin Uh hl»» v. Sauken-Tarputschen und i» Tonde« und GlÜck«stadt Rechtsanwalt Gieschen doppelt gewählt worden, I außerdem steht der in Iserlohn-Altena gewählte Rochloanivall I Lenzmann noch in Dortmund zur engeren Wahl. Bon den s Secessionistrn ist Forsten best zweimal gewählt (in Nruhatdentz- ieben-Wolinirstedt und Sagan-Sprottau) und steht in Oels Aartenbrrg v. Sartorff gegenüber noch zur Stichwahl, ferner ist Herr v. Stanssenberg in Erlangen-Fürth und in Hol, minde» Gandcrslseim gewählt. Bon den conservaltve» Heißspornen ist, so weit bis jetzt zu übersehen, nur l-e. Perroi gewählt worden: Stöcker steht in Minden Lübbecke und vielleichl »och in Siegen Wittgenstein-Berleburg zur Stichwahl, dagegen ist Professor Wagner allenlhalhen unterlege« Der Bestand der nationallib ersten Partei ist. da nainoutlich di- Berichte au» Hannover noch lUckenhasl sind, noch nick»: genau zu berechne». Dasselbe gilt vvn den Freievuservalive». Se. Majestät der Kaiser ist mit dem Prinzen Katt und dem Prinzen August von Württemberg am Soiintaa Nach inlttaa vvn Lud>vig»lust uiiltelsi Estrazugr« nach Bertiu zurüstgereist. Der Großherzog. die Gro^herzvgiu. der Erb großderzog, di« Erl>großl>erzogn> und die Übrigen aittoesente» FhrsUichteilen gtteilete» Sr. Majestät zum Bahnboj. wo die Spitzen ver läivilbtHörden, die Oineiereol?». die llrieper verttne, dir Vereine und S-buI^ii AuiiieUung gcuonimen batten. Bei der Absahrl de« Ertrazuge« brachten brr Auivejettde» begeisterte Hochrufe aus Se. Majestät an». Nach einer ossiciösen Meldung der Prager „Politik" wäre ein« Ailsrag« König Humdert's, ob sei» Besuch angenehm war«, gleichzeitig nach Wien und Berlin gerichtet wurden. Kaiser Wilhelm habe geantwortet. der Besuch würde ihn jederzeit hochersrcuen. doch sei er mchl selbstsüchtig genug, zu verlangen. daß König Hmndert in dieser Jahreszeit eine so weile Reise machej er erhoffe dcffeu Besuch im Frühjahre, ivo auch dir KVnigm ohne Gcsährdung ihrer Gesundheit mit- komuie» könuke. Mll wttcher Frechheit die welsiscken Organe angesichts de» vom preußischen Staate brr Eurie gezeigten sriedtichen Euigegentvmnicns austrcten, davon ein nette« Pröbchen <ua der „Niedersächsischcn Ztg." Aiiknüpsend an die M,lthe>lungen der ..Germania". >ve«halk der Generalvicar Kopp zu Hllde»- herm zum Bischof von Fulda auserseben ist. schreibt da» ge nannte Blall wörtlich: ,.E» sicht für die Kirche und für die Beendiguna de« Eutlurkanipsc« nicht ersr.-ulich au«, wen« die preußische Reaieruna dir ihr dienlichen Individuen zu Bischöfen au»suchl." Man sieht, wir sich da» Berhältniß v » Kirche und Staat in eine», Welsenkopse abspicgett. Nicht einmal die „ihm dienlichen Individuen" soll sich der Staat aussuchen dürfen zu Bischöfen, und so lange er Das thul, sich« cS nicht erfreulich ui» die Beendigung de« Eulturtainpsc« auS. Natürlich! Für einen wetsischc» Römling ist dieser erst dann zu Ende, wenn die Jesuiten auch dem Kaiser von Deutsch land ihre Gesetze vorschrcidcu iönueu. Dazu wird es aber, gotttob, nichl tviiimcn. Wiederholt und mit aller Bestimmtheit kann der Nachricht rntgegengelrrlen werten, daß der Z o l lans ct, l u ß der U uter - et de bereit« am l. Tecciiit-cr d. I. erfolgen werde. Die bezügliche» osneiöse» Versicherungen haben so iaiiae gar keinen Werth, als sie nicht durch dir Miltheitung teste» unkersiützl sind, was zur Ermöglichung ke« Lollaiischlustr« zu jene,» Termine bereit« vorberette! worden. Nun >ve-ß ,,,a» aber in den zunächst bet heiligte» Stellen biSber so gut wie »ichl« von derartigen Vorbereitungen, nicht einmal die erforderlichen Grundstüstsankäuse sind vollstänbi pcrsccl geworden ; uinsichl- lich der Beschaffung der Wachkschlffr. des BcamtcnpcrionalS, der Zoll- und Stationsgebäude aber ist Alles »och im Zustand de« Werdens. Nichts in dcmjenigrn der Vollendung Selbst zum l. Januar l882 wird die beabsichligle Einverleibung nur unter der Bedingung kür möglich gehalten, daß man aus ein Desinikivum fürs Erste verzichtet und sich mil der Unbequemlichkeit emc« Provisoriums begnügt. Im Zu sammenhang hiermit mag rin Gerüst» erwähnt werden, das auch in crnslhaskcn Kreisen Glauben sinket, unk nach welchem dir Reichsregierung. sobald die Frage ke« Zoll- ansHluffcS der Unterclbe praktisch aus der Well geschafft ist. die m vorigen Jahren verhandelte Elbschisssahrlsactr wieder dem Reichstag zuaehe» lasten werde. Jener Staats- vertrag ist für den deutsch-österreichischen Verkehr immerhin wichtig genug, um die Bemühungen, die aus sein Zustande» kommen abrielten, zu rechtfertigen. Er enthielt nicht nur eine ganze Reibe erleichlernver Bestimmungen, sondern hob auch manche störende Unklarheit in der Handhabung der älteren Verträge >e. aus Eine wiederholte diplomatische Verhandlung über die Elbschisssahrt-atte ist Uberdie« unnölhig, da der österreichische Reichsrath sie ebenso wie der ungarische Reichstag bereits angenommen, die deutsche Volksvertretung aber keine Ablehnung ausgesprochen, sondern die Angelegen heit nur vertagt hat. Wie unS telegraphisch auSWirn gemeldet wird, wohnten der Kaiser und die Kaiserin am Sonntag mil dem König und der Königin von Italien der stillen Moste in der Eapelle der Hofburg bei. Später nahmen die italie nischen Herrschaften ein Frühstück in dem italienischen Bot- schastSpalai« ein. Der König empfing sodann den Oberst Lambach, den Eommandeur de« dem Könige verliehenen Regiment«. Der König verlieh demselben da« Eommandeur» kreuz der italienischen Krone. Da» Galadiner fand in dem reich geschmückten großen Redoulensaal, statt. Der Hvs er- schien um 6'/, Uhr. Ter Kaiser, welcher di« Oderstunisorm seines Ulancnregiment« mil dem Anunciatenorkrn angelegt batte, führt« die Königin von Italien und der König von Italien, welcher die Oberstunisorm de« ihm verliehenen Regiment- trug, die Kaiserin, hieraus folgten Prinz Leo pold von Vaiern mit der Kronprinzessin, der Kronprinz mit der Errherzogin Man« Theresia. Inmitten der Tafel nahm die Kaiserin Platz, ihr zur Rechten die Königin, zur Rechten der Königin der Kaiser: zur Linken der Kaiserin saß ver König, »ur Rechten de« Kaiser» die Prinzessin Gisela, ,ur Linken de« Köni^« die Kronprinzessin; zur Rechten der Prinzessin Gisela sag der Kronprinz; Prinz Leopold saß zur Linken der Königin, zu seiner Rechten saß die Erzherzogin Matte, zur Linken de« Kronprinzen saß die Erzherzogin Maria Theresia; recht« an der Ttt« Herzog Ludwig von Baiern, link« Erzherzog Karl Ludwig. Nach dem dritten Gange er hob sich der Kaiser and brachte den bereit« gemeldeten Toast au«, die Eapelle intonirte die italienische Hymne. Der König erwiderte mit dem ebenfalls gemeldete» Toast- Die Tafel wurde vor 7't, Uhr ausgehobea. Die Festvorslellung im Oper»h«»s» begann um 7 Uhr. vor de« Beginn de« zweiten Ballet« erschienen di« Allerhöchsten Herrschaften; in der Proserniumslog« im Parterre link« nahmen die Königin Marghenla. die Kronprinzessin, der König von Jkalien, der Kaiser und der Kronprinz Rudolf, und in der Prosceniumsloae recht» die Erzherzöge Johann Salvalor. Aldrecht und Wilhelm Eugen Platz. In der Hosloge de« ersten Stockwerks saßen die Prinzessin Gisela, priiiz Leopold von Baiern. Herzog Ludwig von Baiern. oie Erzherzöge Karl Ludwig und Kranz Ferdinand. Der Hvs wohnie der Vorstellung di« zum Schlüsse bei. — Dir Be gegnung der beide» Monarchen wird nichl nur in Oester reich-U n garn, sondern auch in Ilalicn aus da« Frcund- iististe begrüßt. Wie die „Agcnzia Strsani" meldet, erhält die ilaUeinI-be Negierung fortgesetzt au» kr» Provinze» Telegramme von Körperschaften, welche der Reise de« Königs Beifall spende» und ihrer lebl asle» Befriedigung über die ersrcu« liche Zukmist austrüsten. uwlcder da« Lank culgrgengehe. — Ta» »allen sct>e Jeue»al „Jtalia mililare" erwidert de» Artikel der österreichischen ..Wehrzeituna" mit eine», Artikel, >n lvelchei» sie sagt, baß die italienische Armee wie immer Eins mit ihrem Könige und der Nation, ihren Jndelgruß mit den Kittikgedungcn vereint, welche beiden Monarchen m Wie» dargcbrachl > ver den — Di« beim Gala-Dmer ausgebrachtrn Toaste des Kaiser» und de» König» von Italien haben den größten Eindrust hervorgrbracht. In der aufrichtigen »nd dauernden Areuudschasl. wovon der Kaiser sprach, und noch mehr >u der Erwiderung de» König» von Italien, w«1- stur die Hoffnung äußerte, die glücklich geschaffenen intimen Beziehungen möchlrn sich zum Heile beider Länder noch inni ger gestalten, sicht nia» die ossiciclle Verkündigung de« öster reichisch - ilatieiiiichen Bündnisse». Die russischen Nihilisten entfalten wieder eine großartige Thätigkeit Sonst erschien vielleichl jeden Monat «ine Pro- elamalion und noch seltener eine Nummer der Rrvolutionö- Zeitung; i» den beiten letzten Monate« aber sind nicht weniger als sieben Proclaiiiatiouen und zwei Zeitungen erschienen Die Druckereien, die laut eigener Angabe ihren Sitz in Peters burg haben, sind nickt zu entdecken. Eine der letzten Pro klamationen ist „an die Osfieiere" gerichtet. Dir nihilistische Beivcgling ist ganz entschieden in ver Zunahme begriffen. Bor einigen Tage» soll rin wichtiger Fang geglückt sein, wobei Sprengstoffe weggenomme« «urve«. ^ Wie «»« Pari» vertäutet, hat der Präsident Trßdtz Hn feiner i«tz»e» Uurmrednng »itEf»«3«tta Letztere« an. Gebot,«, die Leitung de« Eabiner« fti übernehmen. Gambena soll da« Anerbieten Grävy'» angenommen haben und würde volle Freiheit der Aktion erhallen und da« Präsidium de» Miiiitterraths mil oder ohne Portefeuille übernehmen, lieber das Programm und die Zusammensetzung deS neuen Labinet« bat Gaiiidctta noch Nicht« zu erkennen gegeben. Man glaubt, LLon Say werde da« Finanzministerium und Fre>ycinel da« Kricgüiiiinisierium übernehmen. Al« sicher wird angesehen, daß Kern, ans seinem Posten als Unterrichlsministrr verbleibt. Zum Präsidenten der Deputirlenkammer wird voraussichtlich Bristol, gewählt werden. lieber die Einnahme KairuanS wird gemeldet, daß. al« die Adtbeitung Elieiuie'» di« aus 1 Kilom. vor der Stadt angelangt war, sie die weiße Kahne aus allen Thürmen der heftigen Stadt erblickte. Der Oberst Mvutu wurde sofort als Parla-> enlär m» l»v Husaren vorgeschickt; Si Madrel, der Gouverneur vvn Kaiman, kam ihm entgegen und sagte aus. die Aiader seien nahe daran gewesen, vir Stadt zu plündern; der Grund ihres Rückzüge« sei der Tod de« Ati- den Aiiiary. des GroßicheikS der Zeliin«, der in dem Gefechte, da« Ekicniie's Abtheilung aus dem Marsche hatte, gefallen sei. Als das GroS der Eolonue emgetroffen war. überreichte der Gouverneur S> Madrel dem General Ekienne die Schlüssel der Stadt. Neclorwechsel an der Universität. n. >Vti. Leipzig. 3l. Oktober. Dir Feier in der Aula schloß sich an den Gottesdienst in der neu rcstaurirlen, heute ruin ersten Male wieder in Gebrauch genommenen Pauliner Kirche »ach alter solenner Weise an. vor dm Reden der beiden Rectoren sangen die Pauliner unter Orckcsterbeglritung von der Tribüne die Hvuine von A. Hauptmann: „Ehre fei Gott in der Höhe" und nach den- srlben: „Die Himmel rühmen Ve« Ewigen Ehre!" Lied vvn Beethoven, für Mannerchor und Orchester gesetzt von R. Finsterdusch. Ans dem Berichte de« abtretenden Rector Magnisicu« vr. Lut Hardt, der unter dem lebhaftesten Beifall der Dkuvi- renden schloß, ergab sich, wa« die Frequenz betrifft, die erfreuliche Thatsache. baß bis Sonnabend 782 Sludirenbe neu inicribirt wurden, wogegen »70 abgingeu. Die Inscribirten waren zu 100 Sachsen, rn V7Z Nichlsachsen, 138 Theologen, 23» Juristen, lll Medwiner und 27» Philosophen. Augenblicklich zählt di« Hochschule 3205 Sludirenbe oder ll2 mehr al« im Sommer. 31 weniger al« vorigen Winter um diese Zeit. Der neue Rector Magnisiru» Dr. Za rucke ward dann vereidet und invrstirt und trat sein Amt durch eine inter essante Rede über di« philosophische Facultät in ihrer historischen Enlwickelung und mil Beziehung aus dir scheinbar ihr fehlend« Einheit de» Studienziele« an. (Beifall.) Musik. Leipzig, 2t. Oktober. Die gestrige Aufführung de« Oratorium« „Christ»«" von ki-zt war von dem schönsten Erfolge begleitet, sowohl hinsichtlich der künstlerischen Leistungen, al» auch — wenn wir von unsere» besonderen Beobachtungen und Erfahrungen einen Schluß «us« Allgemeine machen wollen — wa« die Ausnahme de« Werke« aus Seiten der Zubvrerscbast betrifft (die übrigen« ihr Interesse auch durch zahlreiche« Erscheinen kundgegcben hatte). In dieser letzteren Beziehung würde der Meister, der soeben bei einem bedeut samen Merksteine seine« Leben« angekommen ist. auch diesr« künstlerische Errianiß mit Recht als ein wichtige« Moment in der Geschichte feiner Beziehungen zu unserem Musik leben anseben djirfen. Da« in allen Theilen vortreff lich« Gelingen der Aufführung ist um so höher anzu schlagen. al« da« Unternehmen mit besonderen äußeren Schwierigkeiten zu kämpfe, hatte; daß dasselbe trotzdem in dieser Weise verwirklicht werden konnte, ist. außer der persön lichen und künstlerischen Energie de» Dirigenten, zu eireni guten Theil dem Zusammenwirken Kurier vorzüglicher Kräfte zu danke». Der Riedrl'sch« Edor, verstärkt durch viele kunstgeübtr Längerinnen und Sänger, stand, wir man das von ihm ge- wvdnl ist. überall aus der Höbe seiner, sehr manuichsaltrg« Anforderungen stellenden Ausgabe; seine Leistung zeichnete ich durch Tonschönheit. Wärme der Enipsiubung, au»bmcks« olle Deklamation, am gehörigen Ort« durch kräftigen Schwung und Glanz au«; besonder« hervorgchoben zu werden verdient der in Wohllaut getauchte, zarlschaMrtr und weihevoll« öortrag der „Seligpreisungen". Ebenso bot da« Sotvquartrlt in fest »neinandergrrisendc«, auch insrinri» Gcsa»>»ttkla»gkörpcr harmonische« Eusrmble. Frt. Breidensteiu hak sich, wo immer wir sie hörten, stet« al« musikalisch unfehlbare, mit icker lreffendeni Brrstänkniß für jede ihrer Ausgabe» begabt« Künstlerin bewährt, lieber Krl. tzibe« Keller brauchen wir kein Wort de« Lobe« kinzuzusügrn, da si« sich al« vorzüg liche Oratoriensängerin hier in Leipzig jo zu sagen bereit« künstlerisch eingebürgert hat. Herr Thiene au» Weunar zab eine durchaus musikalisch fertige, auch durch da« dem Sänger zu Gebot« stehende angenehme Skiinininatettal fick rnipseblende Leistung. Eme neue Bekanntschaft machte da« Leipziger Publicum in dem HosopernsSngcr Herrn Staudigl au« Karlsruhe, der sich svsort al- ein c>u«gezeich»etrr, allseitig burchgcbildeier Künstler ernste«. Seine hoheilvolle, »arm» und feinsühligr Auffassung seiner Partie spiegelte sich »nge- trübt auch in der technischen Ausführung derselben. S«tt überaus schöne«, in allen Lagen wohlkingenve« Organ bewährt» ür all« Scbaltirungeu und Feinheiten de« Borttage« die zarteste Geschmeidigkeit. Stellen, wie veittl mit« (mil dem pftuw dem hohen Tone) waren von überraschend schöner. unL bet aller Kunst de« Borttag« doch innerhalb de« Künstlerisch- Natürlichen und Durchgeistigten verbleibender Wirkung. So erzielte ver Hänger namentlich m den „Selig- preisunaen" und in der Nummer »Trieft» «rt «uilnu» wmi- die tirfste Wirkung. DaS GewandhauS-Orchester h«t un« durch seine Leistung aus« Neue dollste Hochachtung «b- genvlhigt; e» bewährte sich in seiner Gesammthrit wie «in Künstler; so sehr zeigte e« sich, trotzdem ihm blv« ff»« Proben Gelegenheit zur Bekanntschaft mit dem Werke ge» zeben Halten, in allen seinen Organen von dem Geist« bet» elben durchdrungen, bi« zur Trompete herab, di« de» Schdkß der Nummer „Ittttl, s«t mftw, uw»- Io schön, mit so weichem und edlem Ton, martitte. Di« Herren H«i»etz«ik und Sander, welche an der Orgel und am Har««»» faßen, trugen durch sicher»« und angemessene« Ein greift» ff» Gelingen de« Ganze, da« Ihr« bet. ^ . Mehrfach nitttve bedauen. Ritz estrige Nummer» k« to-ttum« Kälten wegbleiben müssen, don denen mau sich nicht nur eine besonder« schöne Wirkung versprochen hatte, wnderu die auch für die Totalwirkung und für die Idee de« Werke« wesenllich wären; dabei wurde aus di« Abnormität hingewichen, die darin liege, daß die Aufführung eine« so bedeute»-« Werke« dermaflen don der Gunst oder Ungunst der hiesige» Verhältnisse abhängig wäre, daß si« denselben gleichsam «rr abaerungen erschiene. Wenn augenblicklich eine Aenderuug i» dieser Beziehung nicht zu hoffen ist. so möge andererseits für den Leiter der Ausführung die Aufforderung darin liege», recht bald da« Werk wieder zu Gehör zu bringen, und zwar» wenn irgend möglich, vollständig. An dem lebhaften Jntereff« de» Pubticumi, dafür wird e« sicher nicht fehlen. F. Stab«. 8. Leipzig. 30. Oktober. Der Gesanaverri» Ttzpo» raphia halte am gestrigen Abend ein Wohlthätigkttt«- oncert, zum Besten der Wttlwen-Unterstützung, im ar»tzen Saale der Eentralhalle veranstaltet, beste» Ergebuzß «in allseitig befriedigende« war, denn einerseits wurden die Vor tragenden durch wärmste Zustimmung belohnt, anderoffeitS die edlen Zwecke der Eoncertgeber in erfreulichster Weise erfüllt. Dcit dem bekannten religiösen Männerchorr ,,Äch suche dich, o Unersorschlicher" von C. Kreutzer in würdtgster Weise eröffnet, bot da» Eoncert auch in den solgendea Mannerchören: „Abendruhe" von Hamma. „Ossian'" von Beschnitt, „Noch ist die blühende, goldene Zeit" von Pcrsall und „Wanderlied" von Earl Zöllner viel An sprechende«. Man merkt, daß der durch Reichthum an guten Stimmen bevorzugt« Gesangverein sich unter der Direktion de« Herrn Kohrsen einer sorgfältigen Pflege de» Männergesang« zu erfreuen hat, wobei mcht nur aus äußerliche Eorrrctbeit. sondern auch aus Verfeinerung de« Vertrag« hingczielt wird. Außer dem Männerchor legte auch em gemischter Chor beachten«werthe Proben seiner Leiftungsfähigkeit ab, zuerst in dem Ehor der Laudleule au« Haydn'» Oratorium „Die Jahreszeiten": .^komm', holder Lenz", dann in den 3 Liedern: ..Morgenwanderung" von DUrraer. „Al« ein Kind ich noch war" von Kücken und „Wenn zweie sich gut sind" von Hauvtmann. Durch Frisch« der Stimmen und rhvthmische Gefälligkeit wirkte da» volkslhümlich« Lied von Kücken am besten, jedoch fehlte in dem Vortrag noch die Ber- werlbung des schelinischen Charakter«; die Tarnen verzogen keine Miene und brachten zu wenig den Humor de« Teste« zur Geltung. Bon den instrumcntaten Borträgen fand zuerst da- Lckur-Trio (l. Satz) von Haydn, vorgetragen von den sehr jugendlichen Gebrüdern Kurly, lebhaften Beisall. Mit frischem Eifer und sehr anerkennenswrrthcr Sicherheit demcisterten die drei Kunstnovizcn, von weichen besonder« der Pianist Talent offenbarte, ihre anmukhige Ausgabe. Dem jungen Pianisten Herrn Masiu«. Ver ^v»tt»lic»u» sSrieo^»" von Mendelssohn. Sarabande and Bougrve au» der zweiten englischen Suite von Bach, Nocturne von Firld und ein« Mazurka von Chopin vortrug, ist das Zeugniß einer löbliche» Technik zuzuertrnnen. Allgemeinste und voll»« Anerkennung errang sich da« schon al« tüchtige Concertsängenn bekannte Fräulein Auguste Köhler. Den von ihr gewählten Ge sängen: Arie au« „Figaro'1 Hochzeit", Lieder von Ferdinand Hitler (mit Männrrchor) und schwäbische Volkslieder (Gedicht von Grimminger- von I. G- Lboma» sickerte sie durck stimm liche» Wohltlang und Akkuratesse de« Vortrag« hervorragende Wirkung. Zum Schluß ist »och der Prolog von Herrn Dr. -. Siegen, in welchem dem Zwecke de« Eoncert» in gemütlicher Weise und ansprechender Form Genüge gelha» war, lobend zu erwähnen. vermischtes. — Da« Bier in Pari«. Man schreibt der „Däg- lichen Rundschau" au« der Hauptstadt Frankreich«: Man traut seinen Augen nicht, wenn man in den statistischen Au«- wrisen der verzehrung-steuer - Commission di« ellenlangen Zifferreihcn erblickt, welch« da« Quantum Bier bedeuten, da L
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Keine Volltexte in der Vorschau-Ansicht.
- Einzelseitenansicht
- Ansicht nach links drehen Ansicht nach rechts drehen Drehung zurücksetzen
- Ansicht vergrößern Ansicht verkleinern Vollansicht