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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 04.11.1881
- Erscheinungsdatum
- 1881-11-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188111040
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18811104
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18811104
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1881
- Monat1881-11
- Tag1881-11-04
- Monat1881-11
- Jahr1881
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 04.11.1881
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Grundsätze der Volk-rechte über de» Schadenersatz dargestellt werden." Die medicinische Frage betrifft die Physiologie. — „E- sollen die bisher angegeoenen Methoden der karaclu enUwou*) SensibilitätSprüsung aus ihren Werth geprüft und eine neue rasch und leicht ausführbare Methode ermittelt werden." An Orientalisten und zwar SanSkritsorfcher wendet sich die erste Ausgabe der vierten Facultät: „Philologische Inter pretation. kurze Analyse de- InhaUS und genaue, aber gut lesbare Uebersetzung der Lieder deS ONsLinaä», kigveäa U. 8 bi« 26 (mindesten- ll bis 22). Die Interpretation soll knapp gehalten sein und sich aus die Wörter und Stellen be schränken. in denen die neueren Interpreten von Mska und SLyana oder unter einander abweichen." Die zweite philologisch-archäologische (chronologische) Aus gabe lautet: ^NML «mzulLiidu» iuäs » dolU ?umci primi initio urque ml pngnam apml oommissam «scunäum I'ol^bü potlssiwaw et Divü t08timoni» cum onlonäLridus annis com- paratie gunerLtur, anoi calelläarer quatenus per illucl tew- porw spatium cum »ums naturalikus sive solaridus non cougruennt Da die rein philosophisch-historische Preisfrage die- Iabr nicht gelost ward, so wird sie jetzt einfach wiederholt. Die Facultät heißt also: „Die erkenntnißtheorctischen und ethischen Ansichten de» Lerndaniinus 1'elesius sollen dargelegt und ihre etwaige Be deutung für die Entwickelung der späteren Philosophie an gegeben werden." Neu ist die erste mathematisch-physikalische Frage, welche lautet: „Es ist bekanntermaßen möglich, den Berlauf der illiptischen Function und ihrer Integrale vorausgesetzt, daß der ModuS reell ist, durch stationaire elektrische Strömungen aus dem gewöhnlichen KreiSringe zu versinnlichen. Es wird gewünscht, daß die betreffende Untersuchung bei den üblichen Normalsormen jener Functionen bis in- Einzelne durchgesührt und durch zweckmäßige Zeichnungen erläutert werde." Wiederholt wirb die heurige noch nicht erledigte Ausgabe: „Die zahlreichen für das quadratische ReciprocitLtSgesetz gegebenen Beweise sollen einer vergleichenden Bearbeitung unterzogen und in Bezug aus die ihnen zu Grunde liegenden Priucrpien untersucht werden." *) Hautreiz durch JnductionS-Elektricität (nach Faraday). Anm. de- Referenten. vie Gesun-Heitspfirge in Lachsen t« Jahre 187S. (Au- dem Jahresberichte de- LandeS-Medicinal-LollegnnnS.) 6. SchulgesundheitSpflege. Hierbei wird zunächst in anerkennender Weife der unter dem 24. März 1879 erschienenen Ergänzungsverordnung zu der schon im Jahre 187.8 erlassenen Verordnung ober Anlage unk Einrichtung der Schulgebäude gedacht. Mit besonderer Befriedigung wurde in bezirk-ärztlichen Kreisen die in ersterer Beiordnung getroffene Bestimmung ausgenommen, daß den Bczirksärzlen nun auch die Pläne zu Neu- und Umbauten von Schulen vorzulegen sind. Ferner wird mitgetheilt, daß daS königl. CultuSministcrium zu der Verordnung vom 12. Juni 1873. welche den Berirksärzten das Reckt züspricht, auck ohne vorhergehende Erlaubnißerlheikung seiten- der Schulbehörden die gesundheitlichen Verhältnisse der Schulen ihres Bezirkes zu reviviren, infolge von Mißverständnissen eine sehr dankenswertke Erläuterung gegeben hat, dahin gehend, daß derartige Revisionen auch während deS Unter richtes ohne Störung stattsinden könnten. Iin obengenannten Jahre wurden von den Bezirk-ärzten 31 Plätze zu Schulbauten und 63 Pläne zu Neu- und Um bauten von Schulen geprüft und begutachtet und 46 neu fertig gestellte Gebäude vor ihrer Ingebrauchnahme untersucht. Es geht hieraus hervor, daß die Erneuerung der Schulen bei weitem noch nicht beendet ist und auch die nächsten Jahre noch zahlreiche Neubauten bringen werden. Nur bereitet trotz der Unterstützungen der obersten Schulbehörde die Mittellosig keit der Gemeinen in dieser Beziehung mitunter oft noch recht große Schwierigkeiten. Von den mancherlei Uebclständcn, welche bei Schulgebäuden noch bestehen, wird beispielsweise nur erwähnt, daß im Sckwarzenberger Bezirke noch 19 ländliche Schulen vorgesunken wurden, in denen der gesetzlich angeord nete Luflkubus von 2.5 Kubikm. für daS Kind nicht «reicht wird, darunter 14, in denen derselbe sogar noch weniger als 2 Kubikm. beträgt. In Reizen ha in liegt nach den Mit- i Heilungen des BezirkSarzteS vr. Jähnel die Schulstube einen Meter tiefer als die hart am Schulgebäude vcrbeisiihrende Chausier. Kein Wunder, daß ein derartiges Local kellerhast, dunkel, feucht und moderig genannt wird, und Lehrer wie Schüler als blaß und leidend aussehend bezeichnet werden. Leider wird auch noch über Mißgriffe geklagt, welche bei Neubauten, deren Pläne geprüft und genehmigt sind, durch eigenmächtige Abweichung vom Bauplane, vorzeitige Inan griffnahme de§ Baues und Ungeschicklichkeit mancher Bau gewerken hie und da Vorkommen. Unter den Ucbclständen, welche bei Untersuchungen bereit- bestehender Schulgebäude zu rügen waren, nimmt die mangel hafte Beleuchtung mancher Sckulzimmer die erste Stelle ein. Thcils sind, und die- ist namentlich bei älteren Schulhäusern der Fall, die Fenster viel zu klein, oder eS befinden sich die selben an mehr als einer Seite des Zimmer«. Besonder- nachtheilig für die Kinder ist das Vorhandensein von Fenstern an der Kathcderwand, während der Lehrer wieder darunter zu leiden hat, wenn solche in der entgegengesetzten Wand angebracht sind. Zwar bietet nach den Erfahrungen des BezirkSarzteS vr. Etimiiller in Freiberg da« Festhalten an dem Grundsätze, nur an ein« Seite der Sckulstube mit der Zimmerhöhe übereinstimmend hohe Fenster anzubringen, wohl in einzelnen Fällen Schwierigkeiten und erfordert mitunter Umänderung d«S Bauplanes, doch ist derselbe in dem dortigen Bezirke ohne wesentliche Beeinträchtigung des Aussehens immer durchgesührt worden. Daß daoei die Zimmer nicht von unverhältnißmäßiger Tiefe sein dürfen, ist selbstverständlich Bei der höchsten gesetzlich zulässigen Schülerzabl gewährt in einem Zimmer von 10 Meter Länge und 6.8 Meter Dcse bei vorschriftsmäßig bergesteüten Fenstern die einseitige Be leuchtung auch den entfernt dom Fenster sitzenden Schülern noch hinreichende« Licht. Daß auch die künstliche Beleuchtung, welche besonder« in Fortbildungsschulen und höheren Schul anstaltcn i» Anwendung kommt, die Aufmerksamkeit der Be zirk-ärzte in Anspruch nimmt, sei nur nebenbei erwähnt. Eine sehr große Verschiedenbeit herrscht in den Heiz apparaten für Schulen. Während die größeren Schulen vielfach mit Centralheizung versehen sind, sind in manchen Dorfschulen noch kleine dürftige Kanonenöfchen in Gebrauch. Häufig stehen dieselben noch ohne Ofenschirm in der Milte de- schulzimmers in unmittelbarer Nähe der Subsellien, belästigen die danebensitzenden Kinder und geben nur eine flüchtige Wärme. In einer Dorfschule der Lausitz fand der revidirende Bezirksarzt nur eine Wärme von 12" k vor. wobei natürlich die Kind« froren, während der Lebrer im Ueberzieher docirte. In der Sckule einer kleinen erzgebirgischen Stadt mußten die Kinder abwechselnd um den Ofen gesetzt werden, da derselbe nicht im Stand« war. da« ganze Zimmer zu durchwärmen. Auch auS anderen Bezirken werden ähnliche Erfahrungen »itgetheilt. Da sich bezüglich der Auswahl der Schulösen noch eine Awisse Unsicherheit nicht verkennen läßt, so nimmt der Bericht Veranlassung, aus einige bewährte Sorten «socrkfam zu machen. Hierzu gehören zunächst die Bornffchen LusterneuernngSöfen *), von denen gesagt wird, daß sie sich durch nachhaltige und gleichmäßige Erwärmung, einfache Bedienung und geringen Kohlenverbrauch sehr gut bewährt haben. Sie sind innerhalb Sachsens sowohl in einigen Seminaren als auch in den Volksschulen von Mitt- wcida und Zwickau zu finden. Von verschiedenen Oesen. mit denen man »m neuen Schulgebäude zu Mittweida Versuche angestellt hatte, ergab der Born'sche Ose» die besten Resultate Der Director der genannten Anstalt hebt in einem Berichte ausdrücklich hervor, daß dieser Ofen rasch eine angenehme Wärme giebl, die Wärmegrade sich schnell reguliren lasten und unverändert längere Zeit andauern, sowie auch insbeson dere, daß der Verbrauch de- Heizmaterials andern Oesen gegenüber sich beinahe um die Hälfte retucirt und daß auch die Anschafsiuigskosten billigere waren als bei den andern versuch-weise ausgestellten Lesen. Als nicht minder empsehlenS- werth werden sodann noch genannt die vom Eisenwerke Kaisers lautern in verschiedenen Größen hergestellten Mcidinger- und Wolpertösen (Füllösen mit Blechmantel), wie solche z. B. in der Realschule zu Borna eingesührt sind. An ihnen wird vor Allem vorzüglich die durch sie zu bewirkende Ventilation gerühmt. Der HeizungSauswand beträgt bei Verwendung von Braunkohlen mittlerer Sorte aus der dortigen Gegend pro Ösen und Heiztag 27.5 Pfennige. Daß es auch noch andere Arten von Oesen gicbt, welche den genannten An sorderungen entsprechen, ist sicher, doch liegen dem Berichte zufolge hierüber veröffentlichte Erfahrungen nickt viel vor. Die über Ccntralheizung, besonders Luftheizung, ein gegangenen Berichte aus Plauen, Dresden und Zittau lauten günstig. Nur in einer einzigen Schule Dresdens soll noch über angebliche Trockenheit der Lust geklagt werden, wogegen in den anderen Schulen die früheren Klagen seit Anstellung eine- OberheizerS behuss sachverständiger llebcrwachung aus gehört haben, lieber den Feuchtigkeitsgehalt und die Be wegung der Lust in den verschiedenen Schulrimmcrn hat Be zirksarzt I)r. Niedner sehr eingehende Untersuchungen veran staltet. deren Ergebnisse der Bericht ausführlich mittheilt, doch müssen wir aus Rücksicht aus den nnS zu Gebote stehenden Raun» aus ein weiteres Eingehen daraus verzichten. Daß die Lage der Schulzimmer nach Norden wegen der gleichmäßigen und für die Augen niemals störenden Beleuchtung allen anderen vorzuziehcn ist, darüber hat sich bereits der 6. Jahresbericht aus da« Jahr 1874 ausgesprochen. Warum aber gleichwohl einer der Herren Bezirksärzte bei Beurtheilung eines Ncubau- planeS sich gegen die Nordlage eine« Schulzimmer« erklärt hat, ist leider aus dem gegenwärtigen Berichte nicht zu er sehen. Nach dem Berichte des Herrn BezirkSarzteS 1)r. Etl- müller in Freiberg solle» hie und da Stimmen laut werden üb« die in neu erbauten Schulen allzu reichlich bemessenen und als Luxu« bczeichneten Wohn räume der Lehrer. ES sei sogar schon vorgekommen, daß ältere Lehrer die neue Wohnung nickt beziehen wollte», weil ihr Mobiliar zur Ausstattung derselben nicht ausrciche. Der Berichterstatter bemerkt hierzu, dag diese Vermehrung der im 1. Stocke liegenden Wohnungsräume durch die im Erdgeschosse de« Schulhauscs erforderlichen Schulräume bedingt werde und e« sei auch der großen Mehrzahl der Lehrer das schönere und gesündere Heim wohl gern zu gewähren. (Nach unserer Meinung ist es jedenfalls nur ein Act der Gerechtigkeit, wenn man den Lehrern ihrer gegenwärtigen gesellschaftlichen Stellung entsprechende Wohnungen zur Verfügung stellt. Wer sich freilich durchaus nicht daran gewöhnen kann, diese veränderte Stellung anzucrkenncn, dem mögen allerdings die jetzigen Lchrerwohnungcn luxuriös Vorkommen.) Uebrigens liegt eS ja auch in de». Ermesse» jeder Gemeinde, einen ent behrlichen Raum von derartigen Wohnungen abzukrennen und zu anderen Zwecken zu bestimmen. Der Heritcllung zweck mäßiger Subsellicn wird von Seiten mancher Handwerker immer noch nicht die »öthige Sorgfalt gewidmet. Nach ahmung verdient daher der un vorgenannten Bezirke einae- führte Gebrauch, daß entweder die Schulvorstände vom Be- zirkSinfpector Adressen von Schulbanklieseranten erhalten oder dem mit der Ansertigung beauftragten Ortstischler ein Probe exemplar zugestellt wirb. ^ Auch bezüglich dn Abortan lagen in Schulen mußten die Bczirksärzle häufig Anträge aus Abstellung der vorhan- denen llcbelstände stellen. Es ist sonach auch aus dem Ge biete der Schulgesunkhcitspslege schon recht Erfreuliches ge leistet worden, obgleich nicht zu verkennen ist, daß auch sür die Zukunft noch ein großes Arbeitsfeld übrig bleibt Schließlich gedenkt der betreffende Abschnitt des mehrge nannten Berichtes noch einiger Epidemien von solliculärer Augencntzündunq in mehreren Schulen. In Dresden wurden von dieser Krankheit, deren Verlaus übrigens ein leichter und daher keineswegs besorgnißerrcgcnd« war, von Mitte Juli bis Ende September mehrere tausend Schüler aus 44 städtischen und Privatschulen befallen. Zwei der selben. die Annenrcalschule und das Vitzthum'sche Gvmnasium. mußten sogar wegen zu zahlreicher Erkrankungen aus einige Zeit geschloffen werden. Auch fast sämmtliche Schüler und ein Shell der Lehrer der Fürstenschule zu Meißen litten an derselben Krankheit, weshalb auch hier einige Wochen der Unterricht ausgescht wurde; doch waren die Erkrankungen der Augen ebenfalls nur sehr leichter Art. *) Bom Ingenieur W. Born in Magdeburg ob« besten Vertreter sllr Dachsen, Herrn Franz Zimmermann in Werdau, zu beziehen. königliches Landgericht. V. Strafkammer. I. Schon oft haben Uebervorlhcilungen beim Pferdehandel und andere» Biehverkäujcn den Gegenstand einer nachfolgenden Gericht«. Verhandlung gebildet, da die eine oder andere Partei sich hinter- Licht geführt wähnte und aus Betrug denuncirte. In einer nicht geringen Anzahl derartiger Fälle hat sich aber daS Ergebnih der Beweisaufnahme so gestaltet, daß dem Gerichtshof der genügende Anhalt sür di» Berurtbeilung de- Angeklagten fehlte, zuweilen auch die Uebcrzeugung gewonnen wurde, daß die -schuld aus beiden Leiten lag und Jeder den Andern zu Übervortheilen gesucht hatte. Iin vorliegenden Falle kamen als Angeklagte der Viehhändler Friedrich Ludwig Rein hardt au« Eythra und der Handarbe ter Karl Schellen berg auS Meuchen in Frage. Reinhardt hatte im Monat März d. I. mit einem gewissen Kiebitz einen Tauschvcrkrag hinsichtlich zweier Rinder abgeschlossen. Am Abend desselben Tage- nun war der Mitange klagte Schcllenberg al« Beauftragter des Reinhardt in da-Kiebitz'sche Gut gekommen, hatte dem anwesenden Knecht vorgcspiegelt, daß sein He« mit der Rückbeförderung der betreffenden Krlb« einverstanden iel, und da« Thier unbeanstandet weggesührt. Kiebitz hielt sich für betrogen, während Reinhardt behauptete, daß der sür die Kalbe ein- getauschte Bulle nicht allenthalben den Erfordernissen entsprochen habe, welche bei Abschluß de« Vertrag« ausdrücklich ftipulirt worden seien. Lchelleaberg seinerseit« bestritt, seine Hand zu einem strafbaren itzebahre» Hwgegeben zu haben. Der Gerichtshof erachtete die Be hauptung Reinhardt « nicht sür widerlegt und erkannte aus Frei- iprechung beider Angeklagten und zwar einmal de«hall», weil hin sichtlich de« Betrug« der Eausalzusammeuhang zwischen der Täuschung und dem BcrmSgenl-Rachtheil fehle, alsdann aber auch, daß eine Anstiftung zum Betrug vorliege und endlich, daß auch für die etwaige Annahme eine« Diebstahls da« Vorhandensein der Begriffsmerkmale diese« Delikt«, da« heißt die rechtswidrige Aaeignniigr - Absicht fehle. Wenn sich auch Dchcllenberg habe sagen müssen, daß die ganze Sache eine sehr faule aus Sei- ten Reinhardt'« sei, so fehle doch der zur Lchuldigsvrechum genügend« Beweis und man habe lediglich annehmen müssen, daß e« Reinhardt um eine Wiederaufnahme de« Vertrag« zu thun ge wesen. Da nun aber, so wurde in den Entschcidung-gründen weiter ausgesührt» bei Schellenberg die Haupttha» wcgficl, so konnte bei Reinhardt auch von einer etwaigen Hehlerei nicht die Red« sein, lks dürfe jedoch dabei ausgesprochen werden, daß di« Handlung«, weise Reinhardt « immerhin eine solche war, wie sie unter ehrlichen Geschäftsleuten nicht Vorkommen dürfe, und eine Civil klage daher nicht an-aeschlosteu erscheine. 11 Der bereit« mehrfach bestrafte Tchuhmachcrgesell Anton Joses Urban au» Pirkenhammer hatte, als er zuletzt bei einem Meister in Penig gearbeitet, diesem verschiedene Schuhwaarenortikel entwendet und verkauft, sich dann heimlich au« dem Staube gemacht, bi« er später sestgenomrnen und kn der Hauptverhandlung al» rück- älliger Dieb, >edoch unter Annahme mildernder Umstände, zu 1 Jahr 4 Monaten Gesängniß und 3 Jahren Verlust der Ehrenrechte »er. urtlinlt wurde. Der Gerichtshof war au« den Herren Landgrrichtsräthen Bartsch (Präsident), Adam, Hahn, Barth und Assessor I)r Tanz zusammen gesetzt, dir Anklage führte Herr Staa»«anwalt Martini» die Ber- theidigllng zu I. Herr Rechtsanwalt Frcytag ll. Nachtrag. * Leipzig» 3. November. Wie die „Morningpost" erfährt, hat die Königin Victoria von England den Grasen Kise beauftragt, sich »ach Dresden zu begeben, um den König Aibcrt von Sachsen mit dem Hosenband orden zu invcstiren. Dieser höchste englische Orten, Orcker ok Uie Oiulci-, wurde von König Eduard 111. gestislet. Seine Entstehung ist ungeachtet ter Bemühungen englischer Ge- chichtssorscher dunkel. Einst — so erzählt man — war Etuard mit seiner Geliebten, der Gräfin Salisbury, ans einem Ball, wo Dieselbe beim Tanze ihr linlcS blaues Strumpsdand verlor. Der König wollte eS schnell aushcben, ergriff aber dabei taS Kleid der Gräfin, die er so dem Spotte der An wesenden aussetzte. Um tenselbcn zu beschwichtigen, ries er auS: „Ilounj soll qui mnl v peu-e!" (Ein Schelm, wer Schlechtes dabei denkt), und schwor, da« Band zu solchen Ehren zu bringen, daß selbst Spötter danach geizen würden. Nach einer ankeren Erzählung trat der Orken nach dem Siege Etuard'S III. bei Crech, wo ein blaues Band aus einer Lanze das Zeichen zur Schlackt und der Ritter Georg das Losungswort gewesen war, inS Leben; den Registern des Ordens zufolge wurde derselbe aber am 19. Januar 1359 zur Ehre GotlcS, der heiligen Jungsrau und deS Märtyrer- Georg gestiftet. Nur regierende Fürsten und Eingeborene von dobein Adel können in den Orden ausgenommen werden. Die Zahl der Mitglieder mit Einschluß des König- ist nach dem am 28. Juin 183l bestäliglen Statut 26, doch sind die Prinzen des Hauses und die auswärligen Mitglieder dabei nicht inbegriffen. Am 23. April wird jährlich in der Eapelle zu Windsor ein Orbenscapilel gehalten. Die Ausnahme neuer Ritter geschickt unter großem Pomp. Fremden Fürsten, wenn sie bei ihrer Ausnahme nickt anwesend sind, werden die OrdenSzeichen durch ten Wappcnkönig übcrbracht. Die Tecoralion besteht anS einem dunkelblau-saminlnen Bande, das mittelst einer goldenen Schnalle unter dem linken Knie befestigt wird und daS Motto trägt: „Ilonni soll qui mal ^ pso?>e." Ein anderes gleichfarbiges breites Band wird von der linken Schulter nach der rechten Hüfte getragen; an dem- clben bängt die Figur des Ritters Georg, mit dem Drachen kämpfend, in Gold und mit Brillanten verziert. Auf der linken Brust endlich tragen die Ritter einen acktstrahligen rlbcrncn Stern, der das rotbe Kreuz Georgs und daS Knie- ?aud mit dem Motto enthält. Tie Ordcnskleidung besteht auS einem rothcn Nock mit weißem Futter und weißem Unter zeuge, einem rothscniimliien, mit Gold verzierten Mantel, einem schwarzen Barett mit weißer Feder und einer gol denen Kelle. (Dir feierliche Ueberrcichung des Ordens in Dresden wird erst »ack Weihnachten erfolgen. Ter letzte sächsische Fürst, welcher den Hosenbandorden 'rüg, war König Friedrich August II., welcher bei seinem Ausenlkalle i» England 1844 zum Ritter desselben ernannt und feierlich inveflirt wurde.) /. Leipzig. 3. November. Für die bevorstehende S t i ch- wahl in unserer Stadl steht erireulichcriveisc ein gemein samer Ausruf der vier EomilcS ter Ordnungspar- leien in Aussicht. Die EomilvS der conscrvativen und der Handwerkerpartci haben durch ihre engeren Ausschüsse dem ursprünglichen Strphani-Eomils bereits ihre Zustimmung zu einem solchen erklärt, die Fortschrittspartei aber wird morgen eine Versammlung halten, um sich gleichfalls über ihre Be- thciligunq schlüssig zu machen. Erfolgt Diese, so bleibt nur noch übrig, daß auch jeder einzelne reichSlrcuc Wähler seine Pflicht lhue. * Leipzig. 3. November. Die theologische Facultät der Universität Jena veröffentlicht infolge eines ihr im „Reichsbotcn" gemachten Vorwurfs, dahin lautend, sie mache sich zum Mitschuldigen an einem aus die Ehre deS Hos- prcdigers Slöckcr angeblich begangenen „schmählichen Attentats", eine geharnischte Erklärung, welcher wir Folgendes cntnekmen: Es ist nicht da- erste und einzige Mal, daß der Herr Hosprediger den Vonvurs hat hören müsse», er nehme e« mit der Pflicht der Wahrhaftigkeit nicht allzu genau. Um nur da« Nächst liegende zu erwähnen, so hat »ngejähr gleichzeitig mit der Broichüre über daS Eisenacher Attentat Professor Bepichlag i» Halle in anderer Sache eine ähnliche Anklage wider ihn erhoben. Die Unterzeichnete Facultät hat sich bisher nicht bewogen gesunden, da« Maß von Wahr haftigkeit öffentlich zu erörtern, weiche« der Herr Hosprediger sür christlich und recht erachtet. Ter Thatbcstand der Eisenacher Ver sammlung liegt vollständig genug vor, »m Jedem ein eigene« Urtheil zu »erstatten. Angesicht« diese« Lhaibestandes war es vom „Reichs- boten" nicht wolilgelhan, dem Vcrsasscr der Broschüre mit Schmäh- reden zu antworten. Es wäre besser gewesen, den Nachweis zu entkräften, daß Herr Stöcker, wenn auch erst aus ausdrückliche Auf- sordcrung, allerdings in die Verhandlungen über die bekannte Petition eingegriffen hat. So lange Herr Stöcker dem gegenüber nicht glaubwürdig beweist, daß er wirklich, wie er sagt, mit keinem Worte an jenen Verhandlungen sich bethciligt hat, bleibt der Vorwnc eine« „schniähiichen Attentat«" ans scineEhre gegenstandslos. Die schar- sen Ausdrücke des „Reichsbotcn" scheinen auch lediglich daraus berechnet zu sein» die Ausmerkiamkeit der Leser von dem wunden Flecke binwegzu- lenken. Die Ausdrücke, mit welchen die Broschüre da« Verhalten de« Herrn Stöcker bezeichnet, hat Niemand außer ihrem Verfasser zu vcraniworten. Um der Fakultät die Mitschuld daran beizu- meffen, wagt der „Reichsbote" die Unterstellung, die Broschüre al« eine „ihr nahestehende" zu bezeichnen. Demgegenüber erklären wir rund, daß kein Mitglied der Fakultät an dieser Broschüre den min desten Antheil hat. Wir haben sie weder direct noch indirecr ver anlaßt: wir haben von ihr überhaupt erst, als sie gedruckt war, Kenntiiiß erhalten. Der Unwille über die der Fakultät zu Eisenach angethane Unbill wird im thüringer Lande von so vielen Ehren männern gelheilt, daß e« nicht erst unserer Anregung bedurfte, um demselben öffentliche» Ausdruck zu geben. Jena, den 29. Oktober 18dj. Die theologische Fakultät, v. Lipsius, d. Z. Dekan. * Leipzig, 3. November. Eine für die gesammte Be wohnerschaft wichtige Angelegenheit ist seil einiger Zeit Gegenstand eingehendster Beralbung von Seiten der städti schen Behörden gewesen; sie betrifft die Bestimmung des Zeitpunktes, zu weichem Neubauten in der Stadt Leipzig bezogen werben dürfen. Es sind von Seilen deS RathcS neue ortsstaiularische Besinnmungcn auSgcarbcitet worden, auS denen Folgendes hervorgehoben zu werden verdient. Alle zum Bewohnen bestimmten Räume (Schlasräumc einge schloffen) sowie alle Raume, i» denen Personen sich dauernd aushalten (Fabriksäle, Werkstätten, Schreibstuben. Schank- räume rc.) in neuen Gebäuden ober neuen Stockwerken, so weit sie nickt Souterrains und nach Norden gelegene Hos- wohnungen in Seiten- und Hintergebäuden betreffen, dürfen, wenn sie in der Zeit zwischen dem 1. Januar und 39. Juni im Mauerwerk unk im Putz fertig werden, nickt früher als am 1. Oktober desselben Jahres, wenn ihre Vollendung aber in der Zeit zwischen 1. Juli und 39. September erfolgt, nicht früher al» am 1. April de» nächstfolgenden Jahres, und wenn dieselbe endlich in ten Zeitraum zwischen l. Octobcr und 3l. December fällt, nicht früher als am 1. Juli deS nächsten Jahres in Gebrauch genommen werden. Die oben erwähnten Souterrain- und Hofwohnungen rc. dürscn nicht früher als ein volle- Jahr, nachdem der Putz vollendet ist. bezogen werden. Dagegen leidet diese Vorschrift aus Hintergebäude, welche Fensteröffnungen an der Rückseite haben, und ans Seite»-Anbaue, die mit dem Vordcr- acbäude in unmittclbarei Verbindung sieben, keine Anwendung. Der Zeitpunkt der Vollend,mg eines Neubaues im Mauer werk und im Putz wird auf schriftliche Anzeige deS Bauenden durch die Bau Polizeibehörde an Ort und Stelle constatirt. Nach Vollendung des Mauerwerkes und keS Putzes dürfen in der Zeit vom l. April bis 39. September vor Ablauf von 4SN anderthalb Monaten und dt der Zeit dom I. Oktober bis 31. März vor Ablauf von vier Monalen Fenster und Thüre» bei Neubauten nicht eingesetzt werden. ES ist jedoch gestattet, durch nickt zu dicht an einander gefügte Brcter den Jnnenraum de« Hause- vor Regen und Schnee zu schützen. Die auSnahms« iveise frühere Ingebrauchnahme eine« Neubaue« kann aus Ra uchen dann gestattet werden, wenn nach Ausspruch de- Stadt» bezirkSarzte- oie Räume genügend auSgetrocknel sind. Zuwider handlungen gegen vorstehende Bestimmungen sind an dem Hausbesitzer mit Geldstrafen bis zu 159 Mk. oder verhältniß- i.räßiger Hast zu bestrafen, und außerdem müssen Räume» welche, diesen Bestimmungen entgegen, vorzeitig in Gebrauch genommen worden sind, aus Anordnung der Baupolizei-Be hörde alSbald wieder leergcstelll werden. Für die Kosten und für den durch die Leerstcllung und einstweiliger Unter bringung der Bewohner dem Rath zu Leipzig etwa erwachsen den Aufwand hastet der Besitzer deS zu frühzeitig bezogenen Grundstückes. Gegenwärtige Vorschriften sinde» für alle Banlen Anwendung, welche nach Verkündigung dieser Bor- christen begonnen werden. — In dieser Faffung sind die Bestimmungen auch von den Stadtverordneten angenommen wurden, während dieselbe» demjenigen Paragraph, welcher verschreibt, daß vor der Ingebrauchnahme eines Baue- in jedem Falle auch noch eine Scklußprüsung durch die Bau polizei-Behörde erfolgen solle, ihre Genehmigung versagt haben. * Leipzig. 3. November. In welchem Maße sogar da« schöne Geschlecht der jüngsten Reichst agswahl sein Iiitereffc zugewendet hat, davon wird unS auS hiesiger Stadt vlgcndcs Beispiel als verbürgt »litgethcilt. Bei einer Dame erscheint am Nachmittag der Elavicrlehrer. um der Tochter deS Hauses den gewöhnlichen Unterricht zu crtkcilen. Die Dame fragt den Lehrer, ob er schon gewählt habe, und aus die Antwort, daß DaS wegen Mangel an Zeit noch nickt geschehen sei, dringt sie in ihn. daß er ja noch wählen solle. Der Elavicrlehrer macht dagegen geltend, er Hab« noch mehrere Unterrichtsstunden zu geben, von denen immer eine aus die andere unmittelbar folge, und er werde deshalb, da sein Wahllokal ziemlich entlegen sei, Wohl schwerlich zur Abgebnng der Stimme gelangen. Da saßt die Dame fick kurz, sie entbindet den Clavierlehrcr von seiner Leckionöstiinde. läßt eine Droschke Vorfahren und begiebt sich mit Demselben nach dem betreffenden Wahllocal, wo nunmehr der Lehrer seiner Pflicht genügt, um alsdann in verfetten Droschke nach dem Hause gefahren zu werden, in welchem die nächste Unterrichtsstunde anberaumt ist. An diesem patriotischen Wahleiser könnten manche Männer sich ein Beispiel nehmen. * Leipzig, 3. November. In der nächsten Dien-tag, den 8. November, statlsindenden Versammlung der „Gemein nützigen Gesellschaft" soll die von Herrn vr. Otto Kuntze in seiner Broschüre: „Zur Statistik und Kritik von Leipzig und 42 Vororten" zur Sprache gebrachte Frage der Annexion der Leipziger Borstadtorte an die Stadt- gcmcinde Leipzig behandelt werden. Wie wir hören, wird der Referent, Herr Director Hasse, einen von dem Kunhe'schen etwas abweichenden Standpunkt vertreten. ES wird sich daher empfehlen, zugleich auch im Interesse einer sachgemäßen und eingehenden Debatte, die genannte Broschüre vorher zu lesen. Dieselbe enthält viel Material von dauerndem Werlh, sowie eine Landkarte von Leipzig und Umgebung im Jahre 188l und ist in jeder Buchhandlung zu haben. Da die Angelegenheit von größter Wichtigkeit für' die Zukunft Leipzigs ist, so darf wohl auf einen starken Besuch der Versammlung auS Leipzig und aus den Leipzigs? Vororten gerechnet werden. x —o. Leipzig. 3. November. Die Pflegerschaft de» Vereins sür die Geschichte Leipzigs hielt letzten Mitt woch im VercinSlocale ihre Quartalssitzung ab, wobei zunächst eine Verlheilung der eingegangenen Gegenstände an die Pfleger der einzelnen Branchen der Sammlungen stattsand. Die Ein gänge bestanden aus Schriftstücken, Büchern, Insignien, Emblemen. Medaillen, Waffen und vielem Andern. Unter denselben befand sich auch ein kostbares, mit Spitzen reich besetztes Brautkleid von weißer Seide. daS die Großmutter der Gattin eines den höchsten Gesellschaftskreisen unserer Stadl angebörigen Herrn, der jetzt ein hoher Siebziger ist, im Jahre 1789 am Traualtar trug. Wiederum zeigte sich die erfreuliche Wahrnehmung, daß man auS allen Gesell schaftskreisen geeignete Gegenstände den Sammlungen deS Vereins zur Verwahrung und Erhaltung überweist. An schließend sei bemerkt, daß die Bereinsbibttotbek jeden Sonn abend. AbcndS von 6 bi« 8 Uhr, auch in den Wintermonaten» geöffnet ist und Nachforschungen, wie auch Arbeiten in der Bibliothek vom Bibliothekar, Herrn Adolf Mackroth, gern unterstützt werden. * Leipzig, 3. November. Die letzte V:rsammlung de» hiesigen Volksbildungsvereins war durch zivciVorträge auSgezellhnet, von denen jeder in seiner Art einen recht leb haften und anregenden Eindruck unter der zahlreichen Zu hörerschaft hervorbrachte. Herr Ernst Haynel sprach in, gewohnter interessanter Weise über Benjamin Franklin, da« neueste traurige Geschick, welche- die nordamerikauische Union- durch den Tod des Präsidenten Garfield getroffen, und die daraus zu ziehenden Schlußfolgerungen mit in seine AuSsüh- runaen hinein webend, und Herr Lindner, Elektrotechniker der Firma O. Schöppe, gab aus Grund seiner persönlichen Anwesenheit in Paris eine interessante Schilderung der elek trischen Pariser Ausstellung und der hervorragenden Belhei- ligung Deutschland« a» derselben. Der Inhalt des letzteren VorlrageS wird im Lause der nächsten Zeit in besonderer Weise zur Kennlniß deS Publikums gebracht werden. * Leipzig, 3. November. Daß die Erfindung deS Telephons sich in De»lschlank im praktischen Leben immer mehr riiibllrgert, darüber geht unS a»S Lausigk eine Mit- theilung zu. Dort sind die großen Fabrikanlagen der weit bekannten Firma Gebrüder Koch, welche beträchtlich von cinanber entfernt liegen, unterirdisch mittelst Kabelleitung verbunden worden und eS hat die Blitzableiter- und Telegra- phen-Bauanstalt von OScar Schöppe in Leipzig die gc- samn»le Anlage zu vollkommener Zusriekenheit auSgesührt. * Leipzig, 3. November. In den Räumen der Thea tcr- conditorei versammelt sich gegenwärtig Abend für Abend ein zahlreiches Publicum, um die Concertvorlräge der tiroler Sängergesellschaft „Edelweiß" anzuhören. Die Ge sellschaft vesicht auS 3 Damen und 4 Herren und es ist durch dieselben daS nir Hervorbringung eines wirtlich gute» Concerts erforderliche Stimmenmaterial in glücklichster Weise vereinigt. Von den L«ci Damen sind zwei vorzügliche Sängerinnen; Fräulein M IhiS ist mit einer schönen und mächtigen Altstimme auvgestattet, während Fräulein Nachtschalt über eine nicht minder gute und ausgiebige Sopran- und Jodelstimme verfügt. Tie dritte Dame, Fräulein Groß mann, spielt in überaus gewandter und erfolgreicher Weise da- Zitherinstrument. In gleicher Weise ist auch daS Hcrrenpersonal der Gesellschaft ein stimmlich gut veranlagtes und woblgeschulte- und es tritt die Hobe Leistungsfähigkeit der Gesellschaft namentlich bei den Chcrgesängen wirkungsvoll hervor. Mit diesen vortreffliche» mi^ikalischen Leistungen vereinigen sich in harmonischer Weise Eleganz und Solidität im äußeren Auftreten der Gesellschaft, so daß daS Publicum regelmäßig den Vorträgen reichen Beifall spendet. — E» ist schon früher daraus bingewiesen worden, daß ein frühere« Mitglied der tiroler Eoneertsänger Gesellschaft Pitzinger, Fräulein Ruttinger. ihr Domicil nach Leipzig verleg! bat und Zitherunterricht ertheilt. Ta im Winter dergleichen Instrilmenle niehr benutzt werden al- in den Tommcrmonalen, sei die begabte Zitherspiclcrin hierdurch in Erinnerung gebracht. (Bergt, im klebrigen die betr. Anzeige un heurigen Blatte.) I Leipzig, 3. November. Aus der Ueberbrückung über den Sammelbahnhos bei Neustadt wnrde gestern Vormittag in Folge des plötzlichen Psiff« einer Loconiotive ein Pferd
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