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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 07.11.1881
- Erscheinungsdatum
- 1881-11-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188111076
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18811107
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18811107
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1881
- Monat1881-11
- Tag1881-11-07
- Monat1881-11
- Jahr1881
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 07.11.1881
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Erschein ^ früh «'/, Le»«kt1,n un» L' Johauue-gaste^'M«» Aprechllundtn der « Vormittag- 10—d" ttklKA: Nachimttag« 4--^.st. 8«, w, «us»-d« r>,,»,««« vH» die «rtLaw» «M sich A»»«h«e »er für tzie Namme- »estimmten I ftfolße«»- »ochenla,«« ßi« S Uhr ^.-a»e «u «»r,nn. «utz-efttage» ,rü imitta«-. 2n ßen /fttalrn für Ins.- kt.« Klemm, Universitär« ,1>ih«r: Louis Lösche, Kaihattnenst^e 81, «ur ßi« Uhr. lti» p. eMger.TllgMM Anzeiger. Lrga» für Politik, Localgeschichte, Handels' and Geschüftsverkehr. re. Auflage »S^»V. Ldoanemeutonrci» viertelj. 4'/, Mir., tncl. Vrmaerloh» - durch di« Post be,o-e« L Mk. Jede einzeln« Ruöimer 25 Pf. Belegexemplar 10 Pf. Gebühren *"r Exrrabetlaq« «h«e Posttnoroerung 30 Mk. »tt Postbelordenmg «8 Mt. Inserate ögei'valtrnr Petitzeile A» Pf- Größer« Schriften laue unserem Preis- vEtKeÄhniH. Lotellarischer Satz nach höherem Daris. Lectanrev unter den NedactianaLrtch die Svattzeilr 50 Ps. Inserat« smd stet« an die Pr»e»»rt«» »» seadeu. — Rabatt wird nicht gegeben. Zahlung pruenuwerunü» oder durch " Nachnahme. ^ LI1. Montag dm 7. N^cmber t88l. 75. Jahrgang. Amtliche, Thetl. Nrkamitw^ An den hiesigen vcikrsckul>^^"6» provisdrische Lehrerstelle« find nächste Ostern 24 2K wöckeniiichen Untcrrichl-jlund u beseße». mit denen bei 1500 Mark verbunden ist. Bew »in jährlicher Gehalt von keitsprüsung bestanden haben obciber. weiche die Wadisähig- destehen gedenken, wollen Gesuche bis lind« diese- Jahre- zu vember d- Is. bei uns einreickeind Zcngnisie bi» 26. No- Le ipzia, am 2. November I Der TchmlauSschu« l vr. P'er Tt«dt E-tpzig. nitz. Lehnert. Jur Lrläutersng -es Lei Sefeft.Em^^°bcll- Im Einvernehmen mit dem Bleiben »delstagS haben die Aeltesten de« Ausschüsse de-Deutschen schlossen, demnächst eine Confereaz i Berliner Kaufmannschaft andel«. und Börsenplätze zu berufen, Deltgtrtrn der größeren «etsel bei »er praktische« dandha >m über Ute »telsache» adgabrn-Gesryr« sich zu verständigen, «g de» Neich-stcmpcl- Aufgefordert, da- hier für dielen Material, insbesondere «ündltcke «»er sweck etwa vorhandene Struerdrhorven »brr Die «,-le-u», irtftltche veschride »er baldniöglichst zur Kennwiß de« »etteste,» gr«-nnten Gesetze«, ersuchen wir hierdurch alle Betheil,gte« Collegium- zu bringen, Material dieser Art das ihnen zugänglich« »ts 1,-m 7. »i»s«S M ° » v -> au unser Bureau, Neumarft IS, l., gelang lat« L«,pzig, den S. November 1681. zu lasse». Di» Lauüel Wach-mutt, t « « « « r. Bors. Or. Genfel. S. Vekanntmluhm Der ans dem Hose de- KaiftrI. Goftge * pl«tz -ierselbst befind ich« Anbau au« Kack u»e« am AngnstuS- ösfentlich meistbietend gegen gleich baare lt-rk mit Panpoach soll Abbruch verkauft iverden. ahlung aus sofortigen Lt ist hierzu ein Dermin auf Donner«»«,. »en 1«. «»»»«her ». 5 UH. Hvse ^ »orbenannt«» Posto-däude- ang Vsr«. 1» Uhr, mit dem Bemerken »mgeladen werden, da i»ß» wo»u Kauflustiae ans dem Postbaubureau, Postamt 10, zurct«Brrtons-bedinauuaen Leipzig, den S. November 1861. Aoi tnig au-liegm) vanßerwaltung. Nichtamtlicher 11'> «si 'heil. Leipzig, 7. Novem^ Daß in diesem Jahre dir Wahlagl* und erregtere gewesen al- jemal« zuvointion ein« stärkere leugnet. Man wird Die- auch an undr-'ird nirgend- ge- oder bedauern können, wenn auch da» -l sich nicht tadeln licke Leben vielfach unter den Nachwirgf lige und biiraer- Parteikampsr- zu leiden haben wird. - e» de- heftigen Da- Interesse am öffentliche» Leben ^ Borau-setzung einer constitulionellen S.^.die notwendige wenn die sonst weit verbreitete Gleichgüle-ikordnung, und wa» über die Intercsien des Einzelnen al it gegen Allee, gründlich ausgerüttelt wird, so haben w»> u-gcht, einmal Standpunct. die wir in der Theilnahme v« >m liberalen am staatlichen und communalen Leben ömdiger Männer unserer öffentlichen Ordnung erkennen, ^ Grundelement Ursache, Die- zu beklagen. Allein e- sche^ allerwenigsten auch in der Anspornung der trägen Ma l och, daß man weit gehen und die Würde verletzen tau». ,^cr Wähler zu Werber um rin so hohe- Ehrenamt. »Hz. de jeder Be- mandat. bewahren sollte. Die Grenze dLen ReiL-kag-- z« Billigenden scheint in der neuesten W- lässigen und selten überschritten worden zu fein. Ü wegung nicht Gewiß ist e« in der Ordnung und not?? Reich-tag-candidaten sich in ihren Wahlkreig, daß die kannt zu machen und die Wähler für ü «nöglichst be» gewiimen suchen. Aber übertrieben kann da»," lnfichten zu bei den Wählern auch werden. Wenn woch« immwrrbrn lang drei bi- vier Candidatrn wie Hausir — «d monate- Dorf ziehen und fast jedem einzelnen Bcueni' n Dorf zu lausen, so möchten wir bezweifeln, ob durch « ^ di« Sluv« liche Bewerbung da- eigene Ansehen der EarI- o zuvrina- Würde de- Reich-taE vesördert wird. Und n und d!« Vreisunader eigenen Partei und der Herabsetz^, « der Lob- in den Mitteln, deren sich eine ehrlich« und g g r Gegner, tation bedienen darf, scheint un» da» richtigr Erdige Ugi- Itberfckrilten worden zu sein. ch 1 ß vielfach Wir wollen keineswegs einen allzustrengp- licken Maßslab antegen an Alle», wa- in d«>^, enrickter- Waölkampse» geredet und gethan wird. Da„p tzung des Massen nur wirken kann, wenn man mit di<te>Z. , aus di« trägt und mit kräftigen Zugmitteln für sinn den aus- St,mmung zu mache» >uckt, sehen wir dollkolO Ansichten halten Biele- zu gut; allein e» muß auch h»<- rin und de- äsooruw st kouestnw, de« politischen Ansta Grenze werden, wenn wir nickt zu Zuständen gelangen bewahrt die öffentliche Moral tief untergraben. Di«»z,, welche Agitation mit „Brod und Eircu-spirlen", wie »rvativ« betrieben worden, hat allseitig scharf« verurth. 2jrrlin d»n. Aber auch von anderer Seite sind un N. gesun- «anboer in großer Zahl bekannt geworden, diLin tation-- und verwerflich grbrandmarkt werden müssen, a'" unedel Fortschritt-Partei in Elberfeld am H^hat die erdichtete» Blacar verbreitet, wonach der na tion »g ein Eandidat, Hob reckt, plvtzlick seine Bewerbung ^ ^ erale ' ^e. um dadurch die nationallibrralen Wähler : s irzogen abzuschrrcken. So durchzog ein anderer tz Li wirren >d und redete den Bauern rin. der Getreides ,t da» «« Steuer, die drr Landmann bezahlen müssntO i «ine n Kam auf den Markt bringe. na er Derartige Manöver könnten wir noch dielsa,^ iie mögen für den Augenblick bei unerfahrenen ^ > chten. Pirkuug enielen und denjenigen Parteien Gchadz.-< ihre «» verschmähen, sich solcher Dünste zu bedieaepM -gen. «« ^ >en Gewinn wird keine Partei davon haben, d N ueini- lgitation auf diese- tiefe Niveau herabbringt. M»i' di« iarteien jetzt, wenn bi« Aufregung de- Dablkampfk-. alle zi, prüfen, ob sie nicht mitunter in der Agitation ' über 'Itige Maß überschritt«» und damit der Würde de» Neich-tag- ge schadet haben. Der „NrichOanzeiger" bringt — wie bereit« gestern mit- gcthritt — die Brrordnung über den Termin der Reick»- tag-ervssnung am l7. November. So viel bisher über den Arbeitsstoff verlautete, der dem Reichstag in dieser ersten Session vorgelegt werden soll, so wird derselbe vorzug-weise aus dem Etat bestehen. Daneben wird noch die Hamburger Zellanschlußvorlagc erwartet; von ankeriveiten wichtigeren Gesetzentwürfe» hat bisher Nichts verlautet. J> Sb sondere scheinen dir »euer« und sociaipolikiscken Gesetzentwürfe aus eine spätere Zeit vertagt zu sein. Man wirb danacb erwarten dürfen, daß die Session ohne besonder« Zwischensällc und Eouflicte verläuft. Es wird die Zeit der Prüfung und Sou« dirung sein; die eigentliche kritische Session wird die de« nächsten Frühjahr- werden Tie Stichwahlen haben einen hochersreulichen Anfang enommen. E» siud bi- jetzt bekannt dir Ergebnisse aus lberseld. Darl-ruhe, Ofsenburg, Heidelberg und Labr. Elber feld ist den Soeialdrmokratcn, die den Wahtkra- bisher immer abwechselnd mit einem Vertreter der „Ordnung-Par teien" besessen, entrisicn und einem Fortschrittsmann zu» gefallen. In Baden siud drei Nationall berale gewählt und ist damit der Verlust von Walkrhut u»d SlnSheiiii-Bretten «uigermaßeu wieder gut gemacht, starl-ruhe ist den ver einigten Deutschconscivativen und Ultramonlanen durch den nalionaitibcralcn Schneider entrisien worden. Ofsenburg, welche» da» Eentrum im vorigen Jahr in einer Nachwahl eroberte, ist cbensali» an die Nationaliil'cralen zurückgesallen (Vertreter Sckuck). In Arnzingen-Lahr. wo bisher immer nationailiberal gewählt worden, war dic-mal eine Stichwahl mit dem Eentrum nöthig, »>e zu Gunsten des nationailideralen Herrn Sander au»siel. Wir zähle» Ki» jetzt 32 envgillig sestgestellte Mandat« für die nationailiberal« Partei. Die „Kölnische Zeitung" bringt ein« Belracblung über di« politische Lage nach der Reich-tag-wahl. Da« rheinische Blatt hält e« noch immer nicht kür unuiöglich, daß die gemäßigteren Liberalen, einen Lbeil der Seces sion isten m»t eingeschlosirn, sick sowohl unter einander wie mit dem Kanzler, sobald dieser nur die trügerische Hoffnung aus die Gewinnung einer dauerbaflen klerikal-conserva- tiven parlamentarischen Mehrheit entschlossen fahre» läßt, «a gemäßigt«« fimat^ und «ach ««darf auch finanzielle« vor der Dahl zwischen dem Eompromig mit den Liberalen oder dem Eanossa de« EenlrumS", denn da« Eentrum weiß, eine wie starke Stellung eS. Dank einer selbstmörderischen Regierung-Politik, errungen hat. und liefert dem Staate das wirlhschastlicke und Erwcrb-- lcbcn und namentlich den alleinherrschcnden Einfluß ans die breiten Arbeiter - und Bolksmasscn nickt au-, e« sei denn um den Preis der dollen Milherrsckaft der Kirche, um de« Staates und des Rcichskanzler- Gang nach Canossa. Vor diese» Scheideweg hat sich Fürst Bikmarck selbst durch die Maßlosigkeit seiner Anhänger drängen lasten. DaSReich derHohenzollern wird parlamentarisch beherrscht durch dieDirner de» römischen Papste-, dafür kann da« deutsche Nationalgesühl sich beim Fürsten Bi-marck bedanken. Fürst Bismarck vermag in der deulschen Gesetzgebung Nicht- mehr, was die Gelreuen der katholischen Kirche nicht wollen; in diesem Triumph de» Herrn Windthorst endet der Kreuzzug gegen den Li derali» mu». So wird di« Geschichte den Wahltag vom 27. Oktober zu bezeichnen haben, r« sei denn, daß der Reichskanzler ven anfänglich so verlockenden, der ihn vor die Thor« von Eanossa führen mußte und, wie jetzt vor aller Wett klar liegt» thatsächlich bereit« geführt hat, wieder zurüaaeht. In den Kreisen der bairischen Abgeordneten herrscht plötzlich große Aufregung. Nachdem noch kürzlich die Borstandschast des Hause« zum Empfange bei Sr. Majestät nicht zugelaffeu worden, wird unvermuthet die Forderung von zmeiunddreißig Millionen at< einmaliger Eredit für den Kvnia, wahrscheinlich wegen de» Gchloßbau,-« und einer definitiven Erhöhung der E lv illist, um drei Millionen laut. Da» Mmisteriui» syudirt bereits, wie di« „Tribüne" meldet, einzeln« Persönlichkeiten und e« scheint, daß die Reckte, die eckten Ultramontarwn, der Forderung nicht abgeneigt find. Bon den übrigen Fractionen verlautet noch Nicht«, doch dürste hier, wenn man sich der neulich«» Betrachtungen in der Kammer über da« Mstitairbudgrt und ähnlicher arlegent- lieber Auslastungen erinnert, wenn mast sich die Aeuxerungen der demokratischen und liberalen Blätter über dir Matricular- beiträge vor Auge» führt, aus starken Widerspruch zu rechnen sein. In den nächsten Tagen muß die Sache schon zur wei- leren Erörterung kommcu Der Bubgetau-schuß der österreichische« Delegation nahm die Forderung für Beriltrnmachung der Hauptleute an. — Die „Polil. Eorrrsp." verkündet bevorstehend« Verände rungen in der diplomatischen Vertretung Oesterreich- Ungarn«: Der Ministerrrstdent in Belgrad, yrhr. v Herbert« Rathkeal, geht al< Vertreter nach Dre-Ve«, der Botschafts rats» in Konstantinopek, Ko-jek, ist »um Generalconsul in Alexandrien ernannt an Stelle de- zum Gesandten in Washington ernannten v. Gchaeffer; » Botschast-rath beim Vatikan, Seiller, ist zum Gesandten in Rio Janeiro ernannt; der dortige Gesandte. Freiherr v. Schreiner, ist pensionirr, der Botschastssecretair in London, v. Biegeleben, ist zum General konsul in Sofia ernannt. Rach einer Mitt Heilung Teleqra des Petersburger (Korrespon denten de- „Daith Telegraph" hat die Petersburger Polizei neuerdings einen wichtigen Fang gemacht, indem e) ihr gelungen ist, rin« Werkstatt der Nihilisten für Fabrikation von Sprengbombe« und Höllenmaschine» zu ent decken und darin zwei Personen. Mann «nd Frau, gerade bei der Anfertigung der gefährlichster» Sprengstoffe derart z» überraschen, daß dieselben »u jedem Widerstand« unsäbrg wart«. Der «ärmliche Arrrfiat soll Student an der Berg akademie sein. Da- Ministerium Gambetta läßt noch immer auf sich warten. Die Nichtwahl de« Vertreter« de« Unken Flüget« der Union r-publicaine, Floquet, in da« Präsidium der Deputirtenkammer wird von den gemäßigte» republika nischen Organen dabin au-gelegt, daß Gambetta gar nicht nöthig habe, den Radikalen irgend wclche Zugeständnisse zu machen. E« wird daraus hingewresen, daß, selbst wenn dre erwähnte Parteigruppe sich der äußersten Linken anschlvsse, Gambetta noch über eine hinreichende regierungsfreundliche Meftrheit verfügen würde. Der „National" glaubt übrigen« da» Gerückt erwähnen zu müssen, daß da- Eabinet Iule« Kerrv nach dem Au-jckeiden de« Kriea-ministerS, General Farrr. und Barthülemy Saint - Hilaire « vorläufig svrt- vestrbkn und di« Bitoung de« „großen Ministeriums" riP nach den im Januar statlfindenvcn Senatorwahlen erfolgen werde. polytechnische Gesellschaft. * Leipzig, 5. November. Die gestern Abend stattgefundene Versammlung der hiesigen Polytechnischen Gesellschaft wurde von de« Dtrector derselbru Herrn vaurath vr. Mot he« mit Begrüßung der Anwesenden eröffnet und von Demselben sodann Herrn Pastor vr. Schütz aus Leutzsch da- Wort »u einem höchst interessanlen Vortrag über Entstehung »ud Geschichte der Spielkarten gegeben. Di« »«schichte der Spielkarte» meint» der Redner, fei »in« wunderbare zu nennen; e« giebt heut« keine DorsschLnke, keinen Salon, wo mau sich nicht am Spiel ergötzt. Man unterscheidet bekanmlich dreierlei Spiel«: daSLunstspiel, da- Glücksspiel und endlich beide zugleich. Bei dem erste« gilt al« Bedingung eine Berechnung, ein förmlicher Plan, nach dem man oprrirt; von dem anderen Spiel weiß Jeder, «a- er zu hatten hat, während bei dem dritten Spiel Ber cknung und Befähigung gleichzeitig zur Anwendung kommen muß. DaS Kartenspiel ist jedenfalls nicht au- Aegypten» wohl aber au- Asien zu uns hrrüdergckomme«. Ein griechischer Geichicht«- schreib« erzählt, daß all« Spiel« in Lydien erfunden wurden. Die Römer hatten Etwa«, wa- der Kart» am ähnlichsten kommt: die Talt, Figuren und Körperchen, welch« umgeschüttev und in eine Tabjila geworfen, zusammengezähll und dann da- Resultat fest« t wurde. Linen A halt dafür, daß in Europa dt« Wieg« de« opa I zu finde», haben wir nicht. In den Klöstern kannte man schon frühzeitig da- Spiel. Ansicht, daß das Kortensviel zunächst vom Schach her- hal Biele- sür sich. Ta- Schach ist ein kunstreich zusammen« Lriegsspiel. Im Schach repräsemirt sich Da-, wa- in der durch Könige» Ober und Unter »c. dargestellt wird und dem- giebt man den betreffenden Figuren rin entfprechendes An- Im Schach kennt man nun allerdings nur zwei Farben, allein e« ist Dhatsache, daß König Eduard mit doppeltem Schach spielte, und »war mit den Farben roth und gelb, grün und w»iß, welche sich also recht wohl in Einklang mit den vier Farben der Karten bringen lasten. Kür die Einführung des Kartenspiel« in Europa hat man allenfalls eia Merkmal. Wenn der Bischof von Würzburg seinen »M-clchea im Jahre 1327 da- Kartenspielen verbot, so mußte das Sp,«l alio »«l früher nach Europa gekommen, als zwei «us dem Jahre lSTS datirende Urkunden andeuie». Deutschland hatte riae schön» Brücke, um sich da« Spiel an- dem Orient anzueigne» und zwar ist die» dt« Brücke über Wien gewesen. Wien hat auch im Vordergrund« der Karteaerzeugung gestanden. Jo den Registern von Mm, Aug-burg, Nürnberg re. ober finden stq zahlreiche Holz, schneider aufaesührt, welche Alle im Dienste der Kartenspiel-Her- stcllung beschäftigt waren. Falsch ist »« jedenfall« auch, di« Erst», düng de« Kartenspiels an die Erfiuduna de- Linnen-Papiert (1242) zu knüpsen. Heber den Ursprung der Ratten grämen sich die Fron- zosen nicht; sie rühmen sich, die Welt damit zuerst versorgt zu haben. In Deutschland halte jede kleine Stadl ihr« Kactcnmachcr und die Kattensteuer wurde schon in den ältesten Zeiten erhoben. Da« „Heruinralaunen" und Betrüge» veraulaßt« die Regierungen, eine Höher« St.uer einzufahren. Der Herr Redner gab nun «in« nähere Schilderung drr Bedeu tung der Figuren und der ehemals beliebte» Spiel«, in-belondere auch de« bei de» Landsknechten brltebten sogenannten .^knöffelsplels", bei welchem der Wenzel rin« Hauptrolle spielt«; ob nun dieser Wen- zel, den man zuletzt au- dem Spiel genommen, an den böhmischen NSnia-sob» eriuuern soll, ist nicht auszukläre», so viel aber ist sicher» daß im Knöffelspiel der Wenzel Alle- stach. Am Schlüsse seines Vortrags gab Herr vr. Schütz noch einen Abriß über di« bedeutend« Fabrikation der Spielkarten in Deutsch land und andere» Ländern, sowie über ti« Licht- und Schattenseiten de« Kartenspiels. Dl« Versammlung zollte dem Redner lauten Bei- fall und drr Vorsitzende stattete demselben noch besonderen Dank im Namen de- Vorstände« ab. Die hieraus solgend« Erläuterung der zur Ausstellnng gebrachten Neuheiten erstreckte sich zunächst ans «ine Linder- brttstell«, vorgefühtt von H. Zander bier. Sie repräsratirte et» elegant und pravisch gearbeitete- Bettgestell, welch«- mit einem gewölbten und zurückichlaabaren Deckel verfeheu, in seiner ganzen Einrichtung de« Nutzen sucht, dem schädlichen Bloßliegen kleiner Kinder für di« Kola» entgegenzutrete». vermöge eine- verstellbaren Fußbrett- kann die gedachte Schutzvorrichtung jeder Kinde-größe dienen. Die Ausstattung des Belle« war ein« ebenso elegante als " standen zwei Ktmmerfpring- icklethwate inPlagwitz)au-gesteltt . .dieihreMiniatursontainen ununter brochen «mporsandtrn, »iu« reizend« Zimmerzierde, deren Lhätigkei» ein einfacher Mcchani-mu- vermittelt. Den Kasfeebrenner willkommen sein, deu Auaust Bauer in Lladenau coastruitt »nd erwähnte Apparat weist der bisher gebruui gegenüber den Vorzug auf» daß er ohne besonderen Feuerheerd sungiren und somit in bequemer Weise i» jeder beliebigen ^schlösse- nrn Kos röhre zur Benutzung gelangru kaum Ei» niedliche« Stück fand sich in de« Straußhalter von Engelhardt K Söhne in Lchwäbisch^tzmüud »or. di« in so sern zweckmäßig war. al« er nicht nur zur vouquetbefestigung, sondern, wa- äußerst praktisch ist, al- iosor« ausstellbar« Blumenvaj« sein« Dienst« leistet. Milchwaage und Milchprüser, zwei Apparat« der Firma Earl Schmidt hier, lagen ferner aus. Die erster« bestimmte da« specifisch« Gewicht der Milch und der Prüfer ließ durch di« Farbe eine- vlaitgedrückten Milchlropfen«, im Vergleich mit einer auf dem Apparat angevrachte» Farbenicala, den Fettgehalt der Milch erkennen. u-fraueu dürfte der Apparat a»gevrachte» Farbenicala, den Fettgehalt drr Milch «nennen. Besonder« E>nfachl/«it und praktisch« Brauchbarkeit siud diesen Ge genständen eigen. Herr Ingenieur Ott« Sack unterzog di« aus- gestellten Neuheilt» einer knappe» sachgemäße« und verstanbnißvollen Erörterung uod wie« am Schluß noch ganz besonders aus di« reiche Eollection von Elseubeinschnitzwaarea des Herrn Drechsler- meisters E. A. Marti» dier (Burgsiraße LS), dt« in einer wirklich überraschende» Füll« zierlicher uud kunstvoller Objette da- Auge fesseln mußt«. von der dufttg weiß erblühte. Ros« bis zum kunstvolle» Mono- aramm «ns dem set» aeschnitzten Knopf, von der zierlich durch- vrochenrn Broch« aut Maiglöckchen, bi- zum schimmernden Fächer, bis »n« Schirmgttfi, dt« ium kostbar« Etui, überall fand ein« Knast Ausdruck, wie st« aewistenhast«.-, »dl« und schön« kan» ae- pflegt »erde» kan». Etturs Matrrial s, Verbindung mit f» tren- icher Arbeit erzielt« allerdings dir wohtthaendfte lünstlettsi tuna und spreche» beredt dafür, Verfertiger schon ans der ' Hallelche» Inastellung z» däiür. daß di« Ausaei ditstge» Drech-ler-Au-ft» »hell geworden, ein« u ch« Wir ichnnng, die dem llung. al- ans der Lutschel-un-en des Lrichs-erichts. (Abdruck ohne Angabe der Qnefl« wird gerichtlich verfolG.) An« interessante Interpretation de« tz. IS de« Sociaiistan- gesetze« dom 2l. Octobrr 187S. welcker da- verbreiten ven Druckschriften behandelt, hat ber lll. Ltrassraat dr« R.-G- iu eurem Urtheil« vom 22. Juni d. I. mtbergeiegt. Der Schneider Max N. zu K. war au- obigem tz. iS wegen verbreiten« einer Photographie angrklagt, jedoch vom Lanv- gerickt freiaesprocken, weil eine Photographie im Tinn« de« Gocialistengesehe- nickt zu den „Druckschriften" gehöre. Dies« Ansicht bat da- R.-G. al- eine rtcklsirrlhümlich« krachtet. Da- Grieß über die Preise vom 7. Mai >874 giebt in H 2 eine Definition de« Begriff« ber „Druckschriften". Danach sind unter biesen Begriff zu ziehen alle Erzeugnisse der Buchdruckerpresse und alle anderen, durch mechanische oder chemlsckc Mittel bewirkten, zur Verbreitung de« stimmtrnBerviclfältigungen von Schriften und bild lichen Darstellungen nnt oder ohne Schrift. Di« Motiv« de« Gesetzes erwähnen al» solche auch Photographien. Wenn da» Landgericht sagt, daß nach dem citirten tz, 2 i>e« Pretz- qesetzeS „Druckschrift" gleichbedeutend sei mit „lorzeugniß der Buchdruckerpresse" und waß von „Druckschriften" verordnet worden, auch für die anderen dort genannten Erzeugnisse, darunter die bildlichen Darstellungen gelten solle, so wider spricht die» den deutlichen Worten de« Gesetze». Di« „Er zeugniste der Buchdruckerpresse" bilden in ß. 2 nur eine Art der „Druckschriften", die letzteren umfasten auch di« daselbst genannten bildlichen Darstellungen, und die „anderen" Ber- vielsältigungen von Schriften und bildlichen Darstellungen sind nickt im Gegensatz zu den „Druckschriften", sondern zu den „Erzeugnissen der Buchdruckerpresse" gestellt. Beim Erlaß de« Tokialistengeseße- war man aber darüber einig, daß der Begriff „Druckschrift" in diesem Gesetz« denselben Sinn und Umfang haben soll«, wie der nämlich« Begriff im Preßgesetz. Dre Ftz. 14 und 15 de-Tocialistengesetze» liefern zugleich «inen wetteren Eommeutar zu dem Begriff der „Druckschrift" in d«m tz. II de- Gesetze«, indem darm au- diesem Begriff eine Unterart abgesondert und al- „Druckschrift im enger«» Sinn«" bezeichnet wird und indem neben Druck schriften und Formen auch Platten al- Gegenstand der Be schlagnahme genannt werden. E« unterliegt keinem Zweisei, daß zu den „Platten" auch die Negattvplatten gehören, mittelst welcher photographisch« Darstellungen verviel fältigt werden können. Die „Druckschriften im engerrn Sinne", bei welchen nach H. 14 aus Antrag de- Betbeiligten stall der Beschlagnahme de- Satze- da-Ablegen de« letzteren eintrete» kann, sind diejenigen Druckschriften, dt« mittelst beweglicher Lettern hervorgrbkacht werde» und da« Ablegen de- Satze« besteht au« dem Au-einauLeruthwen de« Satze« »nd dem Berthriie« de, Ei»z«ll«ttrrn in dt« Schrift- kästen, wodurch nicht, wie bei der Beschlagnahm«, de»' Drucker die Benutzung dieser mechanische« Lornchtungea ent zogen werden muß. Königliches Landgericht. -V. Strnftnmxerr. l. D« Handarbeiter Karl Gottfried Meißner an- Ka»«» ist bereits wegeu Betrugs rückfällig und dt« neueste Anklage lautete abermals aus «in solche- Verbrechen. Der Angeklagte war vor einiger Zet» zu «ine« Bauer in der «äh« von L«i«niä gekommen, hat» sich hier sür Kam Gatretdehtndler au-gegebe», 15 Sack Weizen erhandelt und di« Zahlung bei der Abliefäung an die Mühle in Aussicht gestellt. Der vorstchllg» Verkäufer ab« hotte seine» Knechte streng besohle», dieWaare nicht ohneGeld heran-zuaeben, und so geschah es. daß Meirner, al« er da- Getreide tn der Mühle abliefett«, hserfür ober 2 »l für den Sack weniger bekam, al« er die waar» verhan delt hatte, den Knecht mit einer Lheilzahiung abspeiseu wollte. Lies« hielt sich aber an den Beseht de» Herrn, nahm auch da- Geiß nicht an, iondar» fuhr mtt Meirner aus alle di« Ort«, wo er Geld ansz«- treiben angab. Unterwegs um» stieg Meixner, unter dem Vorwand«, lieber gehen zu wollen, vom Wagen herunter, machte ater dann plötz lich ei« Schwenkung und Urs querfeldein, der Knecht aber hinterher. Leider vennochte Laterer den Flüchtling nicht etnzuholen, indessen erfolgt« el-balb Lessen Berhaftüng. Der Angeklagte sucht« fick mit der Behauptung dnrchzuschlagen, daß er nur im Aufträge «ine- Ge- treidehändler» Namen« Kübu — der jedoch nirgend« z» ermitteln gewesen — gehandelt und keine betrügerischen Absichten gehabt Hab«. Die Beweisaufnahme veranlaßt« di« Siaat-aawaltschast zur Ausvecht- Haltung der Anklage und de» Gerichtshof zur Bcruttheiluna Meiz- ner'S in ein« andetthaibiährige Zuchthausstrafe, sowie zu SO» Mark Geld- event. weiteren SS Dogen Zuchlhau-strafr, 5 Jahren Verlust der Ehrenrechte und Stellung unter Polizeiaui sicht. U. Der Commis Gustav Richard Wilhelm Kessel au- Lre-den war von einer hlestgen Firma al- Reifender sür deren Wagens««- »c. Fabrikat« mit 125 Monatsgehalt «nd 12 ./t tägliche» Reise- speken engagirt worden. Da- Geschäft war «in flaue« gewesen und hatte der Firma Veranlassung gegeben, da- CviitractS-Brrhättntß »u löse». Hinterher trat di« Firma mtt einer Anklage gegen Kessel wegen Betrug- und Unterschwauna auf, »nd zwar war da« Object aus etwa RIO-H anaeaeben. Dir Betrug wurde damit mottvlrt, daß Kestel feinem Hause Bestellungen ausgegeven hatte, welch« von den bc- treffende» Kunden nur zu »inemLhetle gemacht worden waren. Der Ln- geklagt» destriu da« eine wie da-ander« Verbrechen und machte geltend, au« seinen langjährigen proktüchrn Erfahrungen habe er gelernt, daß in den Fälle«. wo Kunden nicht sogleich rin« feste Bestellung ausgegeven, diese doch tue Waar« nachmal« angenommen hätten. Nimmermehr sei e« ihm darum zu thun gewesen, mäglichsl viele Bestellungen aufzugeben, am sich in irtner Stellung zu erhalten. Der Gerichtshof, zusammengesetzt au« den Herren Laudgerichi-. räche, Iustizrach von vos« >Pr.flvent). Sieder, Metsch, »dam und Barth, erkannte auf Klagsreisprechung. Di» köniyl. Slaattanwallsäwst repräsrniirte Herr Staat« nwalt HLntzschel, dl« Vertheidigung zu II. Hcrr RechtSanwalt Frei,lag II. vermischtes. — Am Donnerstag, den 3. Nvvemder, feiert« der Gencrai- snperintendent 1-r. Karl Sckwarz in Gotha ei» seltenes Jubiläum. An diesem Tage waren nämlich 25 Jahre verflossen, feit dieser qeistvol/e und freisinnige Theologe aus Halle al» Oberconsistorlairalh und Hospreviger nach Votba derusen worden, wo er am 8. Nvvemder 185« in drr Schloß- kircke sein« AntriN-previgt hielt. Ueber letzter« schrieb s. Z. die „Allgemeine Zrttunft": Man durste mtt Recht verinuthen. daß ein io nttschlevener Gegner der modern streng kirchlichen Richtung sein erste« Austrete» vor feiner Gemeind« nicht verlidergeben lasten würbe, ohne ein öffentliche« Zeuaniß von seinem Glauben und von seiner kehr« abzulegri.. und Die lhat denn auch Vr. Sckwarz in einem aristvollen uud iesteladea Vortrag«, der fick an da« Wort de« Apostel- (2. -or. 1. 42) anschloß: ..Nickt daß wir Herr«» seien über eure» Glauben x." Sein« Predigt war eine kraftoolle und gediegene Begründung der frei«»« Auffassung de« Eknstenthum« und de« Prolestanti-mu-, «ine seunge vetthribigung der unver äußerlichen «vanaettschm Glanden«. und Gewtssen-sreihett und rin energischer Protest gegen jene Verirrungen der streng, kirchlichen Partei, der«» allzu lebhafter Eiser so rücksicht-lo- vorwärtS ickveitel, daß di« naturgemäß« Reaction gegen den- seiden bereit- in öffentllcheu Verwahrungen der evangelischen
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