Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 19.11.1881
- Erscheinungsdatum
- 1881-11-19
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188111197
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18811119
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18811119
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1881
- Monat1881-11
- Tag1881-11-19
- Monat1881-11
- Jahr1881
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- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 19.11.1881
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^rscketnl täglich früh 6'.., Uhr. Nröseti«» „uh LrprtzUi« Johonuesqaffr 88. SprechstuKhen der Borm.ttag« 10—12 llyr. Nachmittag« 4—« Uhr. tzUr M vi-in-icniN» «»n«t»aw, ^ch, ,n»m»»ch Annadm« »er kür die »i»Af«I»e»»« Numnier »esttnmte« Inserate an Woche«,»ge« s » P u»r Nackmtna««. a» r*>n» und Fcsttagen früh st»UtzL In -rn Pilialkn Nir Ins.-^nnahme: D»ta Rinn». Unwerfftätsflraß« -1, Laut» reich«. Kaiyariueußroße tth p. nur st» ',,s Uhr. UchMcrTaMalt Anzeiger. Organ für Lolitik. LocalaMickte. Landtls- undGtslhüftrvrrkehr. Auflag« »S^so. Idennrmnllnrri, viertrlj. 4V, wrl. Briuarriadn S Mk.. durch die Po- bezöge» S Mk. gebe emzelue Nummer »d Pf. ÄrlLaerrmvIar 10 Vs. Gebühre» ?ürEprrabeilaa«, »s«e Poitdeföroeruu- 8S ML »u Poftbelärderu», 48 Mt. IisMä» Sgripaltene Petttzeile R) Pf. GeShere Schriften laut unserem Pro». Verzeichnis. rubellarischer La? naq höhere» Tary. kirrt««« untrr bn, 8e-arti««,trich dir Svaltzeile äü Pf. Iuieruie find »er» a» di« tkpeserta» zu ,'eaoeu. — Rabatt wird auch gegeben. Zahlung pruouowsrun-lo »der durch Obst. z»z. Sonnabend den 19. November 1881. 75. Jahrgang. Zur gefalltgtn Achtung. Unsere Expedition ist morgen Sonntag» den 2V. Rovembev, Vormittags nur bis Uhr geöffnet. Lxpeältlov Se8 Ixrlprlxor VaxedlLttos. Amllichcr Thetl. VcklMlltmachuug. Die «LePft« -teozahreeeeft« veguun mit dem 2. Januar 1882 und endigt mit dem 18. Januar 1882. Eine soge- nannte Vorwoche, d. h. eine Frist zum Au-packen der Waare» und zur Eröffnung der Meßlocale vor Beginn der eigent lichen Messe hat die Reujahr-mcffe nicht. Leipzig, den 28. Oktober 1881. Der Ktath der Dt«dt Letpitg. 1>r. Georg». Harnvitz Dekanulmachung. An unserer Realschule 11. O Iva zu Dster« 1882 die mit einem Jahrr-gehalte von 28SS Mart dotirle Ober- lebrerstelle für den Unterricht in der eogliscPea und fran zösische» Sprache neu besetzt werden. Akademisch gebildete Bewerber, welche bereit» an einer höheren Schule unterrichtet haben und welche die FacullaS für den Unterricht in den oberen Elasten besitzen, wolle» unter Angabe ihre- Bildungsgänge- und Beifügung ihrer Zeugnisse ihre Gesuch« bi» zum LZ. Drrrmder diese» Jahres bei uns ein reichen. Leipzig, am IL. November 1881. Der Nath der Stadt Letpztz. 1)r. Tröndlin. Witiich, Ast. Vekavutmachllllg. Tie Lieferung der zu den Lchtcuttcutcparaturrn und Er gänzungen für da- Jahr 1882 ersorderljchen Materialien und Steinineharbeiten soll an ernen Unternehmer in Accvrd ver dungen werden. Die Bedingungen für dies« Lieferungen und Arbeiten liegen in unserer Tiefbau-Verwaltung. Rathbaus. Zimmer Nr. 14. au» und können daselbst eingesehen resp. entnommen werden. Bezilalich« Offerten sind versiegelt und mit der Aufschrift: „Stetnmetzarbettea bei Schien-««bauten im Jahre »882" versehen ebendaselbst und zwar bis zum 26. November d. Ä., Nachmittag» 5 Uhr abzugeben. Leipzig, den 10. November 1881. Der vtath der Stadt Leipzig. Dl. Georgi. Eichorius. vekannlmachllng. Die Lieferung der zu de» Satteuscii-Reparaturen und Ergänzungen für da» Jahr >882 erforderliche» Steinzeug rohre. sowie de» Eement», Kalk« u. s. w. soll au ciuen Unternehmer in Accord verdungen werden. Die Bedingungen für diese Lieferungen siegen in unserer Tiefbau-Verwaltung. Ratbhau», Zimmer Nr. l4. aus und können daselbst eingesehen refp. entnommen werden. Bezitgliche Offerten sind versieaelt und mit der Aufschrift: „rhonrohre, bene ent, Kalt re. fSr Schleusten- reparat»ren t« Jahre 1882" versehen ebendaselbst und zwar bi» zum 28. November d. I.. Nachmittag« 8 Uhr abzugeben. Leipzig, den 10. November >881. Der -tath der Stadt Leipzig. vr. Georgi. Eichoriu». Die Lieferung der zu den im Jahre »882 au»zusührenden Schleußenrepararurrn erforderlichen Ouantitäten scharfen Sande» und de» zu Auffüllungen nothwendigen Kiese» soll an einen Unternehmer in Accord verdungen werden. Die Bedingungen für diese Lieferungen liegen in unsere c Tiefbau-Verwaltung. Rathhau». Zimmer Nr. l4. au« und können daselbst eingesehen resp. entnommen werden. Bezügliche Offerten sind versiegelt und mit der Aufschrift. „Sand «nd Rle» zu dea Schleustenreparatnre« tm Jahre 1882" versehen ebendaselbst und zwar dt« zum 2«. Stovemder h. A, Atachm. S Uhr abzugeben. Leipzig, am 10. November I88l. D«r Rath der Stadt Leipzig. Ecchvriu». vr. Georgi. Vekanntmachaag. Zu den städtischen Schleugrnbaul«». ivelch« während der Jahr« 1882 und 1888 hergestrllt werden sollen, sind zu sammen circa 3.0K7,000 Strine ll. und HI. Elast« z« h«. schaffen und soll deren Fabrikation und Anlieferung an einen Unternehmer in Accord dergeben iverdcn. Die Bedingungen und Probesteine liegen im Rathbau», 1. Etage. Zimmer Nr. 14 au» und können daselbst emgesehe« resp. entnommen werden. Bezügliche Offerten sind versiegelt und mit der Aufschrift: .^Offerte für Schlenstenstetne" versehen ebendaselbst und zwar bi» zu« 80. November d. I. Nachmittag» ö Uhr abzugebe». Leipzig, am lk. November 188t. Der Nath der Stadt Vr Georgi. üichoriu». rhomsschlllt. Anmeldung«, von Schülern, welche Oster» 1882 tu di« Sepia der Lhomasschul« »iutrrteu sollen, werden Sonnabend, de» 18. «nd Moutug. den »I. November von 8 bi» 18 Uhr vorm, n» Rektorat», »immer entgegen genommen. vr. Juvgmauu- Bekanntmachung. Bei der hiesigen Oder»Poftd.recnou lagern di« »achbezeichnetea unsestrllssrrn Poftseuduunen: Eiuschrcisbrtcsk. Aus Leipzig: an Fleischermeifter Jahn »--a. tu Lindeuuu d. Lewzig vom lv. Mai 1881, an Anton Nazor, All- genieineS Kraukenhau« in Prag vom ö. Mai 1881. an vr. Hoffman», Redaktion der Schles. Zeit ng in BreSlau vom 7. Mai 1881, an Bincenz Varnuk in Wie» vom 2. Juni l88l, an Lma Müller der Hartman» st Uhlmann in Leipzig vom lt). Juni l88l, an Zimmer meister st. A. SNim dt in Lindcuau b. ripzig vom 12. Mai 1881; au» ghrmni« an Pastor Kaisrr in Dresden vom 8. Juni 1881. tpeldbncsc. Au« htzruiiittz: an Windmuller Adam in Lchöuoerg b. Waldheim vom 80. Mai 188l mit > 00 »! Brirfc uiit nicht augegcbrnrm Werthruhalt. Au« Leipzig: an Frau Marie Naumann in Dresden, postlagernd vom 2. Mai 1881. an Deutz ng, Meerschanmsabrik in Ruhto vom 80. Lepiembrr 1880. an 800 .Nl in Dresden. postlagernd vom ü März 1861. Poslauwrtsniigrn An« Leipzig: an Luckmann in Lübeck voin 12. Avril l88l Uber 8V0 ^, an Hermann in Dresden vom 81. Januar 188l über l2.00 », an do« Aou«gericht u> Dessau vom 20. Mai 188l üver 4.8k >l. an Katharine Schmidt in Wiesbaden vom 10. März 1881 üoer ÜXX) an sirt. Wilhelmine Jährig in Nrugruna d. Blaiewitz vom l. Juli 1881 über 8.4ä an Hermann Richter, Herberge z. Heiinath m Lall b. KSln vom l. Juli 18sl über ä.OO>l. an Hart- Helmer i» Reuhausen b. Dayda vom 29. Juni 1881 über 2.0ö >!, an Schuster in Wurzen vom 28. Juni 18ol über 8.00 an Kat- scher in Leipzig vom 8Y. Juni 1881 über ll.90 an Au,,. Anger- mann in Puna vom 6. August 1881 über 19.80 ^!; au« A»«a» »erg, Sachfrn: an Frl. Minna Töich.icr in Plauen, Logtü. vom 89. Mär» 1881 über 2.00 au« hhcuiultz: an C. Ronntger in Markra ttädt vom 1». Juni !88l über 8.00 -S! NachNütz»«» Postaiiwcisungru Au« Leipzig: a» Friedrich in L>ipzig vom 11. April >88l über L60 au« Iserlohn: an R, Remroth in Le pzig vom 28. Mai »881 über 1.87 .<«. PasN,. Au« The»- nitz. an Frau Helene Hartman» in Leipzig. Jicodstratze 17, vom 24. Juni l88l: au« Leipzig: an srrl Louise llhlmanu in Bert«, Friedrichstratze 26, vom 12. Juli 1881. Die unvelannten Eigenthünier bezw. Absender der vorbezeichneteu Gegenstände werden hiermit aufgesordert, ihre Ansprüche an dieselbe« binnen 4 Wochen, vom Tage de« Erscheinen« dieser Bekanntmachung an gerechnet, bei einer Postanstalt des Ober.Poii^lreciion«.Bezirk« Leipzig gellend zu machen. H den sich nach Avlaus der vorgedachtea Frist zur Ruckiorderung B iechligle nicht gemeldet. Io werden die Geldbeträge, sowie der Erlös für den Inhalt der Packele, der Post» nnterstü,uiig«<assk überwiesen. Leipzig, dea 16. November 1881. Der «aiserllche Obrr-Post-irrctor. Waller. Nichtamtlicher Theil. Lcipzisi, 19. November. Die Thronrede Hit alle Welt überrascht: in ein Wort zulamiilengesaßt, läßt sich der Emdiuck derselben als ein nieverschlagender bezeichnen. Kürst BiSinarck. der sich mil seinen Anschauungen in voller llibcreliistimmnng mit dem Kaiser befindet, giebt keinen seiner Liebt ngs- plane aus und besonders das T abaksmonopol und da ss nsal lg« setz sind Projekte, it denen er mit Zähigkeit fest hält. Diese Botschaft de« Kaiser- an da« deutsche Volk indessen enthält einen hochersreulichcn Punct: den M>ck aus unsere auswärligen Beziehungen. Eingehender al- seit langer Zeit äußert sich hier die RcichSregi'crung über diese Seite ihrer Thatigkeit. Man bat die Empfindung, al- ob der Kanzler da» Bedürfnis gehabt hätte, gegenüber seinen ge- scheilerten Bestrebungen aus dem Gebiete der inneren Politik seine Erfolge aus dem große» Wellkheater um so nachdrück licher zu betonen. Ganz Deutschland wirb mit aufrichtiger Dankbarkeit von der Kriedensaussicdt Kenntniß nehmen, weiche un- aus diesem berufenen Munde verkündet wird, und gerade die Liberalen werden die unvergänglichen Ver dienste unsere« großen Staatsmannes um die Erlmllung unserer Wellstellung und die Befestigung de» allgemeinen Frieden- desto bereitwilliger anerkennen, je geringer ihre Bc- sriedigung Uber den sonstigen Inhalt der Thronrede sein muß. Was diesen letzteren betrifft, so charakterisirt er sich da- durch, daß da- politische Ergebnis der Neuivahlen einfach ignorirt wird. Wir geben zu. baß die» Ergebniß nicht so schlechtweg al« eine verurthcilung der „BlSmarck'schen Wirlhsckast-politik" ausgrsaßt werden kann, wie viclsach be hauptet wird. Wenn auch die eigentlichen parlamenlanlchen Träger brr Schutzzollpolitik aus dem Kampfvlay geblieben sind, so ist damit noch keine«>veg- erwiesen, daß nicht auch im heutigen Reich-lag« noch eiue Mehrheit für den Zolltarif von >879 »u finken wäre. Außerdem ist der Begriff der „BiSniarck'lchen Wirlhschastspolitik" viel zu unbestimmt, al« daß sich von einer genauen Stellungnahme de» Reichstage- zu derselben im Ganzen reden ließe. Auch daß die Neuwahlen die sociale Reform Politik de- Kanzler« unzioeikenlig verurthe lt hätten, läßt sich nicht behaupten, vietm hr habe» weitau» die meisten Eandivaten sich eine sachliche Prüfung der in dieser Richtung zu erwartenden Gesetzentwürfe Vor behalten. Da» offene vekenntniß. daß für eine zweckmäßige Lösung der Arbeiterfrage die ThätigLit de» Staate» allein nicht ausrricht, die Bezugnahme aus die Mitwirkung korporativer verbände sticht nicht unwesentlich ab von den rein socialisti- schen Phantasien, welche in ossiciösen Zeitungsartikeln eine Zeit lang zu Markte getragen wurden. Wa« endlich über die Fortführung der ..Sleuerresorm" gesagt wird, hält sich in ganz demselben allgemeinen Rahmen wie die bekannte Denkschrift in der letzten Selnon. Aber einen sehr Hand- gräflichen Punkt giebt e- in dieser langrn Au-einand«rsrtzung über die gesammte Bi-marck'sche Resormpolitik; und gerade in diesem Punkte setzt sich der Kanzler in dem schroffsten Gegensatz zu dem Ergebniß der Wahlen: wir meinen da» Tabaksmonopol. Man darf annehmen, daß durch di« rückhaltlose Ankündigung desselben im gegenwärtigen Augen blicke alle Parteien überrascht worden sind. Trotzdem te- daurrn wir sie nicht, vlrlmehr freuen wir un» der Klärung, welch« ans . dies« Weis« eintritt. Denn da» TabakSmonopol die Grnndbedingiing. der Eckstein der Bi-mnrck'schen Resorm- positik ist. so sticht von vornherein fest, daß ein frucht bringende» Zusammengehen zwischen dem Kanzler und dem neuen Reichstage nicht möglich ist. Bei solcher Sachlage kann e» nicht Wunder nehmen, daß auch di« Verlängerung der Etat-periode wieder an- gekündigt wird, obgleich ihre Verwerfung durch de» neuen Reick-lag nur noch sicherer ist. TaS pealliscb« Ergebniß de» . «-f-a-n der conftilutionellen Logik Ganzen mügte nach allen Gesetzen oe ^ ^ offenbar eine balktge Aus lös u 5, ' Bcschtußnahme» »versehe... daß ^ ^^ '"^"^rläs^ Bkrus«st °'i' über die R-crmpol.t.k eine zuver^ anerkannt der Be ° öl ker un gd^S Z-'^irdettw geraum« Zeit »er- wird. B.« diele beschafft .st. w-rv eine » , gehen. Und m.t der Zeit ändert sich ,a i ^ Di. Ossiciösen ^'-»".cht hm-rm Berg^^ ..Pr°vi»z.alkorrespondenz .st drr-'^ ^ Der ossikirlle» Eeiniiientare zur Th bx,jch,elc Artikel ist bereil« gestern m Iclegraph lckicr Kurze oe cp von so großer Bedeutung. V"8 ^r^"fe>ben y Dt- vors.e^-nd«Su»dg«bnng giebt V-n voll^ L.n- Beweis, da» die bisherige PolUiI^» ^ h, Kauplet worden, veruehinen mit bem Kaiser, nch »nd Ansicht» beSKanzier- ES Wäre an m>d für sichkaumnSlh'g gew-se°.'em- ^ ^^^se vorurbmlich jene Bestrebungen ^r^s Wodt^rArdu Y ^ al« l eilige Pflicht ericheinru und da« er aus alle crrsocgr. . -----e Regiernng sichtlich g'se«»-» »'U'e.'n Ü°« st> arö-er.r una znrückdlicke» würde, wen» er da»^Be«utzrle,a mN sich nehme, käuntt^ den Hüff.b-dürj^-n Sr»«-« «.cherheit und de» Beistand, aus dea sie «nipruch haben, zu h'Ukerlalsin. Her svr'ch! offenbar nicht da« St°°l«ob,rhavpt nach kaller conLtuliomller Lehre, hirr spricht da« warm. H"j unler^« tnlierlichkn Herrn, der sein Leben noch für die Aermcen ori Bepäikrruag verwenhe» möchte und dies» Ausgabe auch dem »-uen «-iwutaae an« Leu legt. Wen» der Kaiser hiernach für d.e grs«m!mtra P Lne de« »aazler« anch "»l'cht« der gegenwärtigen Zage mit solcher Sntichiedenheit einmtt. so .st für Fürst B »,narck LU nächst kein Grund vorhanden, dem Dttllst des Vaterlandes zu entia»ca. Rach de« Au«sall der Wadi«« to«°te «» v>«lle,cht zw« stl- Haft erscheinen, ob die Bedingung, von der er ^rt« >-in abhängig gemacht, nämlich die volle Zustimmung und der entschiedene Wille de« Monarchen, noch in glncher Kraft vorhanden iei; d.e jetzige Kundgebung de« Kaiier«. die uazweifelhast den vorherigen persönlich-» Eröffnungen entspricht, hat m dieser Beziehung keine Unklarheit mehr getanen. . »«ck«. «« wird sich ilua darum Handel», ob sich A d«m Wierigen Ausgaben, deren Anregung der Kaiser sürsein-H-rrlcher. vllich» hiell. mit dem Kanzler in Angriff zu nehmni oder ob Dieser und zugleich wohl der Kaiser, aus diese« letzte schöne Ideal seine« Lebens verzichten soll. ^ ^ Auch diese Kundgebung läßt erkennen, daß der Kanzler vor einem vollständigen Bruche mit den Liberalen nicht ziirücksckireckt. Wirten wir zunächst ab. waS un- die ersten Verhandlungen de» neuen Parlament- bringcn werden. Dem ,.Rcich»-Anz" zufolge war e« bi» Donnerstag früh die Abnck'l Sr. Majestät des Kaiser« gewesrn. den Reichs- l a a persönlich zu eröffnen, doch hat aus dringenden Rath der Acrztc, in Folge eine- am Mittwoch Abend emgrtretenen leichten U-,Wohlsein«. Se. Majestät aus die «»ssükrung der Absicht schließlich verzichtet und durch allerhöchste Ordre den Reichskanzler ermächtigt, die Sitzungen de« Rrichetagr- zu eröffnen. Wie weiter au- Berlin gemeldet wird, ist die Fern, der „kaiserlichen Botschaft" für die Eröffnung einer Legielaturperiode de» Reichstag« wie des preußischcn Landtags bisher gänzlich neu und machte thatsächlich einen überraschenden Eindruck rm Reichstage, Ter NamenSausruj im Reichstage ergab am Donnerstag die Anwesenheit von 242 Mitgliedern, also eine reichliche Beschlußfähigkeit in erfreulichem Gegensatz zu den in den jüngsten Sitzungen fast regelmäßig gewordenen Erfahrungen. Die Präsidentcnwahl wirb am Sonnabend stattsiuden. Welche« Ergebniß sie haben wird, ist augenblicklich noch nicht zu sagen, ba erst in de» Fraktionen die bezüglichen Berathungcn staltfcnden rverbeu. An Borlagen sind bereit« der Etat, der Gesetzentwurf, betr. den Zollanschluß von Hamburg, und verschiedene Rechnung-Vorlagen cingegangen. Tic Berechnungen über die Stärke der liberalen Gelammk- partei pflegen auch die Mitglieder der süddeutschen Volks- Partei mit ei»zuschließen. Eine liberale Opposition wird freilich in der Regel auch durch diese kleine Gruppe verstärkt werden; aber unter diesem GcsichtSpuucte könnte man ebenso gut auch die Socialdemokraten oder die Polen und die «lsässüchen Protestler mit in Rechnung ziehen. Es könnte ker Bildung einer gesammtliberalen Parl«, sofern sie nicht lediglich Opposition im Auge hat. N.chlS schädlicher und verhängnisvoller werden, als wenn sie nur nach recht« ihre festen Grenzen ziehen, nach link« aber sich schrankenlos in den äußersten demokratischen Ravicali-mu» verlausen wollte. Und nicht nur einen solchen vertritt die süddeutsche Bolkspartri, sie hat zugleich niemal« einen glühenden Preußenhaß und den ödesten ParticulariSiuus verleugnen können. Da« Aorgrrniß uuv der Spott, womit sich die schwäbischen Demokraten bei ker Neugestaltung Dculschland« beladen, sclllen nicht so rasch vergessen werden, und e« scheint un« wahrhastig nicht wobt- gethan. den Liberalismu« durch di« Gemcinschasl mit einem Karl Mayer und Sonnemann zu comprcmittiren. Am Mittwoch sand bei dem Fürsten Bi-marck ein MittagSmakl statt, zu welchem dieMitglieder de- Bun- desraths Einladungen erhalte« hatt-n. Die verlautet, sprach sich der Reichskanzler genau in dem Sinne der i» der „Nordd. Allg. Ztg." erschienenen Miltheilung über rie küns. tu,, Gestaltung der Verhältnisse au«. Den' abschwächenden Erklärungen, welche die einzelnen vunde-ralhSmikalieker dem Au« all der Dahlen zu geben versuchten, trat der Reich-- tanzler mit der Bemerkung en,argen, daß der Ersolg vorliege und er d,e D.nge nehmen müsse, wie sie liegen, und d.e Männer. w,c er sie bekommen könne. Die Art. wie der kick g»«sprach. ließ den Eindruck zurück, daß er A Wahlergebnis sehr ernst nehme, zu einem scsten Ent- ,«bluffe über seine wetteren Schritt« aber noch nicht gekommen se»; er betonte namentlich, daß e, e« müde «ei. zum Stichblatt ^./^"Ne aUer Parteien zu dienen. Da« Aussehen de« Rrlch-kanzler« wird al« gesünder und kräftiger al« im Früh- >ahr aesckxldkrt. namentlich erschien dir Gesichttsarbe besser- bi« Eorpulenz de» Fürsten hat wieder abgenommen. ' - bel und Liebknecht veröffentlichen i» Erklärung, betreffend di« vor- Berliner Stichwahlen unv die vor den- selben stattgesundenen Verhandlungen der Führer der Eon- s-rv-t.ve-, (Wagner. Slöcker?Dist-lkamp -c.) milden S) 8) Jocialdemokratr». Di« Socialdemokraten sollte» sol lende Erklärung unterschreib«,: 11 daß sic die ardeirrrsreundlichr Absicht der deutsche» Reich». ^ rcaicruag tu ihrer Resormpolitik anerkennen: daß ft» ernstlich gewillt sind, gemeinsam mit dea soelal^esor- mcrillden Parteien in Frieden an der Besserung der »irttz. swaitsicht" BerhälMiffe zu arbesien: daß sie hoffen, nach dem Worte eine» unserer Reich«lag»abge. ordneten durch energisch« sociale Reformen di« Revolution zu überwinden. ^ . Ai« Piri» dafür wurde den Socialdemokraten angrboten: 1) dir Führer der Lvnservaliven und Locial-Reformer Berlin» wollten dafür einireken, daß ihre Parteigenossen im IV und Vl. Berliner Wahlkreis bci der Stichwahl am 12. November sür un« stimmten: 2) erboten sie sich, alldann folgend« Gegcuerk.ärung zu unterzeichnen: „Dagegen erklären wir, daß »ir, »nenn dir deutschen Locioliste« aus gesetzlichem Wege, mnerhalb der bestehenden Staatsordnung die Reform anftrrben» wir für die Ans« Hebung de« Locialisteagesetze» i» geget»«»«» Falt« stimmen werden." Mündlich wurde den Socialdemokraten mitaetheilt: W«i- aertrn sie sich, auf diesen Vertrag einzugehe». so würden di« »wähnte» Führer di« Losung au-gcben: Stimmenthal tung. und tan« sei dir Niederlage der Sccialdemokat« ,u Bert»» aeniß. Die Socialdemokraten haben da» Eingehen aus kiesen Hantel abgelehnt, die Parteigenossen de« Herr» Stöcker re. sich bei der Stichwahl gar nicht beiheiligt. Ter bsterreichisch-ungarische Botschafter in Peters burg, Graf Kalnokh. trifft in den nächsten Lage» t» Wien ein. Die Nachricht, daß auch Herr v. Kallah an das Hoflager in GödöUÜ derusen sei. war iulhümlich; man hält Kaluoky's Eauvidatur al- Minister de» Aeußern für «r ernst, ivenngleich deffen Ernennung noch nicht sür autaemaqt qitt. E« beißt, dieselbe sei noch bedingt durch einig« Vorans- sctzuuqen höchst persönlicher Natur. Wie der „Post" au« Wien gemeldet wird, glaubt «an daselbst, daß Kaiser Franz Joses dem König Lumbert noch im Lause de« Winter« einen Besuch abstatte» Werst«. In Italien trifft man dazu auch bereit« Vorbereitungen. S, schreibt die „Gazetta Piemontese" au» Turin: Unser Bürgermeister hat am 1». November eine Audienz bei» König Humbcrt gehabt. Nachdem er sich mit Sr. Majestät shir verich ebene Gegenstände unterhalte« hatte, glaubte er mit denselben auch von dem Beiuche sprechen zu sollen, weichen G«. Majestät Kaffer Franz Jolei gewiß beim König »«, Italien abstatt«» wird. Unser Bwmermeifter sag» de« L»,ta. sin Falle, daß dteser Bestich stM- fände, werde sich Darin sehr glücklich fühle«, dem Kaiser «m, Oestm reich Gastfreundschaft zu gewahren »nd die Zusammeickiwft ste» stw freundeten Monarchen i, seinen Mauer» sich vollzlrhe» z» ses«. Der Känig donst« dem Bürgermeister lebhaft uud erwiderte ihm, daß bi« setzt über diesen Gegenstand »och nicht» gesagt »st« bo- schlossen worden sei. Sollte jedoch dt« Entrevue stattfiade» «wst ffch keine anderen Gründe entgegevstellen, so wäre er seinersest» genmgt, dea Antrag zu genehmigen nud di» Wünsche der Bev«ll»r»»g V» Turin zu erfülle». Da- italienische Parlament. Senat und Kammer, bat am Donnerstag seine Tätigkeit wieder ausgenommen. Im Senat« brachte der Minister Depreti» den Gesetzent- wurs wegen Abänderung de« Gesetze«, vrtreffend de» LrstM son«l«r, ein. Ja der Kammer sind mehrere Anfrage» mW Interpellationen angemelbet, darunter eine von de» Destw» tirten RuSpoli Über di« Zwischenfälle bei der Uebersührnng der Leich« P u» IX. und eine ander« von dem Deputirtr» Maffari behus» Miltheilung der Aktenstücke betreff» Tunis »uw Egypten», sowie einer Untersuchung über di« Niedermetzelmm der Expedition unter dem Lieutenant Giulrtti. Depretis will bald mittheilen, ob und wann er aus die Interpellation antworten werde. Mancini erNärte, in wenige« Tagen werde da» Grünbnck mit Dokumenten in Betreff Egypt«» vertheilt werben. Die anderen Dokument« sollen veröffent licht werden, wenn die bezüglichrn Verhandlungen beendet sind. Alsdann begann die Budgetberathung. — Lu» Ns« wird noch, und zwar gleicbsall» vom Donnerstag, aemeldetr Der König und die Königin sind heute Mittag hier «in- getroflen, von den Ministern, den obersten Hoschargen, dem Syndikus und den Spitzen der Behörden am Bahnhof« «m» psangen. Damrn überreichten der Königin einen prachtvollen Blumenstrauß. 18 Gewrrkvereine mit »bren Bannern, «ehr al- 4000 Pe-ffoncn begleiteten den Wagen de« Kvmg»paare» bi- in den Lluirii.al. wo Letztere- mit dem Kronprinzen auf dem Balcon erschien und sür die enthusiastisch« Kundgebung dankt«. M LaufmSnuischer Verein. Den Beginn mehrerer in Aussicht genommenen Vorträge machte Herr Professor vr. K. Bindinq durch eine länger« Abhandlung über da» Thema ..Ta» Problem de» frrvn Willen» „nd die Moralstatistik", «in Thema, welche» der gewiegte Recht-gelehrte in rbcnso fesselnder al- knapper Form und in rhetorisch glänzender Weise auSzusubren wußte. Ter Ouell, au» deffen Wassern und Wellen die ganz« Meiilchgeschichte besteht, ist der Wille. Tie allerdings großartigen wiffcnschaftlichen Entdecknngen und Ersinkungen unsere» Jahrhundert« — so ungefähr sprach der Redner — haben nicht wie zu starker Wein auf den Menschen gewirkt. Der Wunsch de- Faust'scbrn Famulus „Zwar weiß ich viel, doch möcht' ich Alle» wissen", hat sich vielfach umgekehrt in die noch naivere Zuversicht, daß man Alle» wisse, und diese Zuversicht äußert sich in unpraktischen Antworten aus alle, auch die tiefsten Fragen und in Mlt- lciten gegen Di«, welche noch ehrfurchtsvoll sieben vor den altrn Welträthseln und zaghaft an ihrer völligrn Lösung »er- zweifeln. Ein« dieser alten Fragen ist e», die ein Mann de« Rechte» Ihnen wieder einmal nay« legen möchte, nicht in dem vermessenen Glauben, sie zu lö'en. aber übei zeugt, beweisen zu kennen, daß sie theoretisch nicht gelöst lei. „Freiheit de» Dillen«", Io bezeichnet man ein Attribut de» Menschen, welche» wir Alle praktisch anerkennen, wenn wir auch Alle wissen, daß. wenn e» besteht, es immer sür unseren verstand unbegreiflich sein wird. Deine Annahme ist ein nicht voll beiveisbarcr Sah. ist eine Hypothese, und neuerbing- gilt e» al» «in Zeichen starken Geiste«, dies« Hypo these b«, Seite ,u wersen. weil sie wiffcnschastlich längst widerlegt sei. Dieser mit der größten Sicherheit »«»ge sprochene Bannfluch entbehrt nicht de» Eindruck» aus wette Kreise hinau-, regt Zweifel an »nd verstärkt ihn, indem er au» dem Kleist der streng wiffenschastlichen Forschung in di« aus drastische Wirkung ab,»elende populäre Literatur Übergebt und dort genährt wirb. Der Streit über dir Willmssreiyeit in ein Streit über di« Quelle menschlicher Handlungen und läßt sich aus eine sehr einfache Form zurücksllhren. Wer der
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