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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 28.11.1881
- Erscheinungsdatum
- 1881-11-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188111287
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18811128
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18811128
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1881
- Monat1881-11
- Tag1881-11-28
- Monat1881-11
- Jahr1881
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 28.11.1881
- Autor
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f Erscheint täglich ftüh S',. Uhr. Krticlloi» ,nd ErpeLM«» Jsh°»»r««afie ZS. -Prntzkoadkn -er llrßacti«»: B»rmitt«g« 10—13 Uhr. Nachmittags 4—6 Uhr. ALL- ^ «»«ch»e »er sir die uSckftfol,«»« N«««er hestiunute« Inserate a> Sachrntagen bi» S U»r No»«itta,«. au Sa««- unv Kest»a«en srätz »i< '<,» Uhr. 3> hr» /iliale« für Ins.-^nnahmr: ktt« Rle«m, Universliät-straße 21, L*»t« rösche, Kaiharinenstraße 1ö, p. «ur »t« '/,S Udr. LMM und Tageblatt Anzeiger. Organ für Politik. Localgcschichte, Handels- andGeschiftsverkchr. Aufing« I«,SS0. L>«ne»r»t»»rn, viertrlj. 4V, Mu. i»rl. Briraerlah» t M durch dtt Post b«»oM, « Jede cmztiiit Nunuuer D Vettlftzruwlar 10 Df. Grbüdreu tür Lxtrabeilaa«» atzae Dsstdeiärderu», ZS ML »u DaftdesSrdenm, 4» Mk. Znlrnrte SgeipaUene Pelitzeile tv Pf. Orthere Schnitt, Iwu uuserr» D«0» verHeuh«^. Hay nach Kulanen »nter »rn Nrbactisnsßrich die Eoaliznlt SO Ps. Arseratt find kn« a» dir Erpebitto» z» ieadnl. — Skabatt wirb nicht gegeben. Zahlung pruanawenmilo oder durch Dost» »achaahme. 332. Montag den 28. November 1881. 75. Jahrgang. Amtlicher Theil. vekanntmachung. Don heute ab betragt bei der Reiwsbank der DiScont 8 Procenk. der LombardzinSfuß V Procent. Berlin, den 26. November 1881. RcichSbaak-Directorium ManntMlnhung. Zur Ergänzung dcS mit dem 2. Januar 1882 auS- schttdcuden T)riltlhell« der Herren Stadtverordneten, ingleichen zur Wieverbcsetzung einer davon bereits durch Tob erledigten Stelle, ist die gesetzliche Neuwahl zu veranstalten. Die deshalb angeserliglc unv m Druck gegebene Wahlliste liegt vom 2t. November bis mit L. Dccember in solgcnbc» Teschästslocalen, deren Inhaber sich der mit der Auslegung und Aushändigung verbundenen Mühwaltung mit dantens- werlhcr Bereitwilligkeit unterzogen haben, alS: bei Herren Grüathal ckß Parthey» Tauckaer Str. l l. F. St. L^ittmaa», Dresdner Straße 33, « Gustav Achter, Sternwartenstraße 34, Gustav Geißler, Windniübleustraße l7, Franz Lvtttieh, Wuidmühlenstraße Ll. Vrnst Stvtheudurg, Winkmühlenstraße 8, . B. H. Leute,uaun, Winkmühlenstraße 33, Hermann Mcerstedt, «örnerstraße l8, Varl Tvdt. Munzgaffe 5. August Kühn, Dorvlheenstraße K. August Tharigea, Ranstädker Stcinweg 13, IutluS Huffman», Pclerssteinwcg 3, Varl Golzsev, Gerderstraße Kl» Gustav 2uckuff, Hainstraßc l8. C. F. Tehubert Naehf., Brühl kl. Gustav StuS, Gn»l maische Straße lk, Albert Anderö, Gciinmaische Slraßc k. Haha ckk Scheide, Pekersstraße 3V, Oskar Herbst, Südstraße 12. o»« und wird vom 2l. November ad aus Verlangen nickt nur in Viesen Geschaslslocalen, sondern auch im Nakhhause, l. Stock, in der Rakhsnunliakur den Slimmvcrcchtigten in je einem Exemplare ausgehandigt. Bis zu Ende des stebeuten Tage- nach Bekanntmachung und Beginn der Auslegung, also bi« mil Montag, een 28 Novcinbcr d. I.. NachinitlagS K Uhr, sttht jedem Be» theiligtei, frei, gegen die Wahlliste bei dem Unterzeichneten Rc>lhe Einspruch zu erbebe», über welchen dann binnen der nächsten sieben Tage Einschließung gesagt und dem Eiu- sprechcndcn eröffnet werke» wirb. Nach Ablaus obiger 14 Tage wird die Wahlliste geschloffen und ist den zu diesem Zelt- uncte etwa nock nickt erledigten Einsprüche» für die bevor- lehende Wahl keine wciierc Felge zu geben; auch können Bürger, welche in der geschlossenen lüste nicht eingetragen sind, an der Wahl nickt Thcil nehmen. Die 28ah1 selbst ist tirccl und hat jeder Abstimmende tk> ansässige unv 10 unansässige Bürger zu erwähle»; sie ersolgl durch Stimm zeltet, welche bei der Abgabe u»cröjj»el in ein verschlossenes Behälkttiß einzulegen sind. Aus deusetben find die zu Wählenden so zu bezeichnen, daß Über deren Person kein Zweifel übrig bleibt. Insoweit Stimmzettel Vieser Vor schrift nicht cnlipiechen, oder Namen Nichtwäblbarcr ent halten. sind dieselben »»giltig. Werden zu viele oder zu wenige Namen, also die Namen von mehr oder weniger Haus besitzern und Unansässigen, alS oben angegeben, aus einem Stimmzettel gesunden, so wird hierdurch zwar die Giltigkeit desselben nicht aufgehoben, es sind aber die Überzähligen Namen ul« nicht vorhanden anzuschen. Die Stimmzettel sind au einem der hierzu festgesetzten drei Wahltage. de» S., S. «vd IO. Dece««ber n. in den Vormittagsstunden von g—12'/, Ukr. oder in den Nachmittag-stunden von 3—k Uhr t« dem Parterrefaale dcr Bnehhändlerbörse vor dem Wahlausschüsse von den Ahftimmeuden in Person bei Verlust de« Stimmrechtes für diese Dahl abzugeben und wäre eS im Interesse «mer raschen Abfertigung sehr wünschenSwcrth. 1) wenn vorzugsweise die zwei ersterru Tage von allen Wählern, denen dieselben irgend Pasten, zur Stimm abgabe benutzt würden, da außerdem ersabrungsmäßig immer am letzten Tage ein allzu großer, die Abfertigung verzögernder Andrang zu den Slimwkästeu statt- findet, unv 2) wenn jeder Wähler an der Urne die seinem Name« in der Wahlliste voranstebende Listennummer angebcn wollte. Rach Auszählung der Stimmzettel werden die Gewählten durch den Wahlausschuß von der Wahl benachrichtigt. Leipzig, den 17. November >881. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Georgi. N.tzlche. Am Morgen de« -L. November o. iS tu der P'.ttke l» der Nähe der Mahlmannstrabe ein «äuilticher Leichnam ausgesundca au» polizeilich onsgrhobrn worden. Da über dir Persöiilichke» »«< Berstorbeueu bi« setz« hier Nicht« bekannl geworden, io ersuchen wir alle Diejenigen, welche darüber Auakunst zu geben vermögen. ungesäumt aas Mulhettnug zu mache». Leipzig, am 2L. Novemder l88l. I«« Poltjei-A«, »er Stadt Leipzig ttr. Rüder. ltt. Berger. Signalement: Alter 30—MJahre; GrSbe 1.78Meier; Haare: schwarz: 2icrn: breit; Augrn: grau; M»ad: gewöhnlich; Nase: drogl.: .stöhne: vollständig; Besicht: breit; Bestall: stark und triftig; Bari: schwarzer Lalli-arl. Betreibet war der Tobte mit einem dankten Stostrocke, einer dergleichen Hose, grauer Liostwrste, dlauwolleaer Unterjacke, weiher Unterhose, weißleinenem Hemd, einem Paar rindSledcraer HaU». stieseln. grauwolleacr «grumpfe, grauer Burihoieiitröger. Bei sich hatte drrTodle e»a Portenioanaie m>» l ^>l ll einem Lchlüstel, ein Taschenmesser, a» roltze« neue« Taschentuch »>.» eiacn uaechrcn Ring. ?! Unfallstatistik betreffen». Unter Bezugnahme aus unsere Bekanntmachung vom S. August d. 5. ersuchen mir alle Fabrikanten und alle Setverbtreibendeu, in deren Bel riebe» Dainvskestel oder durch elementare ttrajl bewegte Triebwerke zur Verwendung kommen, di« ihnen durch unser statistische« Bureau zugestclllen Vrhebnng-forniuiare Uber die vom l. August bi« St) November l88I eingelretenen Unfälle sowie Uber daS Alter der am 5. Oktober 1881 beschasligten BelriebSbeamtcn und Arbeiter rechtzeitig auSzusüllen bezw. mil Bacal- bemerkuugen zu versehen unv derart bereit zu hatten, daß sie am S. Deeeinber d. I. Varnitttag« durch unfern Voten abgehott iverden können. Leipzig, den 2K. November 188t. Der Rath der Stadt Leipzig. —I)r. Georgi.Haff«. Zoologisches Aust»«. DK Nasstrllang and Ordnung der Sammlungen in dem »e» «rdaate» stoologijchen Institut ist jetzt so weit vollendet, daß ich »afftlbt für den Zutritt de« Publicum« wieder öffne» kaa». Dir <nltrttt«»ett ist einstweilen aas Mtttwoch Nachmittag von L bi« »kgea 4 Uhr festaeien». Leuckart. Vrkanntmachung. Die Ltrchenoorftaudomahl zu St. Petri detreffend. Nach unserer Bekanntmachung vom 20. Octorber d. I. scheiden au« unserem Kirchenvorftande nach Ablauf der kjährigen Wahl- Periode aus die Herren: Bachdruckereidesitzer G. Bär, Oberstaatsanwalt L». Soff- mann. Director vr ). k. Lion, D rector vr. W N-ldeke, Loiiimcrzienrath D. Strngel und Baumeister D. <8. Bogkl. Die auSscheidcnden Herren sind wieder wählbar. Die Dahl »o« k Mitgliedern tn den llirchenoorft««» zu St. Petri findet statt Dienstag, den 6. December o. von ü Uhr früh bl« Nachmittag d Uhr in der Saciisti der Peter«kirche. Wahlberechtigt sind nur die augemeldeten und in dir Wähler- liste eingetragenen Bemeindeglieder. — Die Wahlliste liegt am SB. und LS. Novemder o. in der Expedition der Peterskirche zu Jedermann« Einsicht au«. Wählbar sind alle stimmberechtigte Mitglieder der Pcter«kirchen> gemeinde (nicht dlo« die in die Wahlliste Eingetragenen-, welche da« 3». Lebensjahr vollendet haben. „Die Wähler haben thr Augen- inert aus Männer von gutem Rufe, bewährtem chrlfttichea Sinne, kirchlicher Einsicht und Lrsahrnng zu richten." Die Abgabe des Stuiia,zettet« für die Mahl voo 6 Personen mutz persönlich am S. December w der Sacristei der Peter»» kirche eriolgen. Wir bitte» bei der Wichtigkeit de« A te« herzlich und dringend, Vast alle Eingetragene» von ihrem Wahlrechte Bedrauch mache» wollen. Leipzig, den 23. November >38>. Der rchruoarftan» z« St. Petri. l). Fricke. Nichtamtliclier Theil. Lkipzist, 28. November. Wir haben bereit» daraus hlnqewtcien, daß der dies jährige Etat de« Reiches nach seiner finanzpolitischeo Seile hin ein keineswegs unbefriedigendes Bild karbietet. Iw Behauptung, daß die neueste S teuerpolitlk vcll- ständia Fiasco gemacht Hab«, ist jcdeusalls eine ron den »^rlinksäylichen Gegnern der inbireclen Steuern und de« Schutzzölle« ausgehende Ueberlreidung, die aus daS rtchlige Maß zurückgesühn werde» muß. Nickt nur sind die Malricularbeiträg« thalsächlich, wenn auch nicht formell, nahezu verschwunden uns lr-erke» bald durch mit Sicherheit zu erwartende Mehreinnahmen vollständig verschwinden, sondern das Reich tonnte auch den sehr umlasieiiden Mchrailsorderuilgen. die aameullict im Mililairelal seil dem vorjährige» Militairgesctz hervor- gclreleli, gereckt werden. Tlesc Mchrlorderungen sind von clncm großen Theil der Linken nicht nur bewilligt, sondern von „enkschieven Liberalen" mil größter Warme als durch vte europäischen Verhältnisse gereckfterligt verlheidigl worden, und e« bars daher auch von dieser Sette billigerweise teu, Vorwurf erhoben iverden, wenn ei» guter Theil der neuen Sleuererträge in den „ancrsätttichca Mltltalretat" ge- >oa»berl »st. Lame heute die Linke zur Regierung, so würde str ohne Zweifel an die Zoll- unv Steuer^eictzgebung de« Jahre« l87!), soweil nur dw finanzpoltlische >setle in Betracht kommt, sehr behutsam und vorsichtig herantrelcn. In der potitljchen Agitation läßt sich Manche« verwerlhen, wa« man sich hüten würde zu verlangen, wenn man dle Bcrairlworlung sür die Staatsverwaltung trüge. Es ist auch immer wieder daran zu erinnern, daß diese Gesetzgebung, soweit sie nur sinanz- pvliusche Ziele im Auge halte, sehr wohl mit liberaler Hülse zu Alande zu dringen geivesen wäre. Allein nxnn unseres E> achtens auch Herr Richter, so sehr er jetzt als VotkSrevner dagegen eifert, al» Minister die siiianzpvlilschen Grundlagen der Zoll- und Steuer gesetzgebung tc« Jahre« 1872 bestehen lasten würbe, weil schtecklertingS nicht einzusehen ist. aus welche ankere Werse die Bedürfnisse tc- Reich« zu decken oder wie sie von irgend einer ihrer Vcra»lmi»lung sich bewußten Regierung wesent lich zu ermäßigen sein würden: so ist aus dee anderen Seile doch auch nicht zu verkennen, daß die ursprünglichen und ge sunden Ziele der Reichssteuerresorm. die Deckung der Reich». bedürfniste durch Rcichsstcuern. in der Hauplsacke erreicht sind. Und daran könnte man sich genügen lasten. Denn fast alle Anträge aus weitere Steuervermehrungen in letzter Zeit zurückgewicsen wurden und dt« neuangekun- kigten Steucrpläne einen nicht» weniger al« empsängttchen Ziel. sehr unsichere und zweifelhafte AuSsicbt ist. Darin hatte der Adz. Richter gewiß Recht, daß dir Verwendung«zwecke. dir in der gouvernementalen Agitation zur Empsehtung der Steuer- vlänr de« Reichskanzler« au«gematl worden, um da« Biel sache Alle« übersteigen würden, wa« neue ReickSsteuern. von denen man vernünftiger Weis« reden kann, und ivenn man selbst da« Tabak« monovol mit einschtießr, eindringea könnten. Wenn man Ziele ausstellt, die mit den vorgeschlagenen Mitteln ven ferne nicht zu erreichen sind, so wird naturgemäß sür Bewilligung dieser Mittel nirgend« große Geneigtheit vorbanvcn sein. Für den Minzen Eomptex von an und für sich recht wünschen-wertben Erleichterungen. Entlastungen und Fürsorgen, die der Reichs- ft»« ».»l-°-- k»e Sleuerfrage. Kür die heutige Sitzung de« Reichstag«, stehk kommen «erden, sowie auch macke Dorlage ist -!LL L. ^ Ablehimoa der Vorlage nickt werden trage» wollen. Ler Reichstags wird a1«kann obne Uiittrbrechung Viezweile Eta vbcratbung vorneb.uen, die voraus,»chlUch b-' vcrichlctcnen Äiitäffen in Abschweifung aus da- allgemem-politttcke nächhottn w.rd. was i.. ers.er Lesung v^säum' worde... V°n arvßcren neuen Vorlagen dal für dieseDorfes,wn noch N ckks vcrlauttt, so daß mau einem baldigen iSchlusje wird entgegen- ^^tie "gestern au» Worm« gemeldet wurde, ist bei der Nach.vahl Marqnarvseu (nall.b^ mil ,um Reüb-lag-abgeordiielen gew-,hll worden ber Ea .didat der vereinigten Foriickrtttler. Demotralcu und Itlcrikalea. Ebner (Aortschr ). erhielt LouO Stimme» Die „Ralional-Zeiiung" bringt dtt folgende Meldung: „Ter Papst hat der preuß,scheu Regierung den Wunsch zu ertrnuea gegeben, feine« Sitz demnächst nach Futva zu verlegen. Diese Nachrickl. welche wir zunmbft al» ein Evuloir- .zrspräch regismrttn. wird uu« in einer Weise beftäNgl, daß wir an der Lutheulicilät nickt mehr ziveiseln können, so unglaublich aus den ersten Anblick die Sacke erscheint. Ob e« de« Papst Ernst damit ist. feine, Sitz nach Fulda zu verlegen, ob e« sich um medr Handel» al« um emrn Versuch, die italienische Regierung eiazuscdüchtern u»d die deutsch« und di- ilalieuische Regierung zu brouiUirru. da« lasten w» dckdin- gestellt. Wir bemerken alsbald, daß wir nickt am d» M»g- lickkeit der Realisirung eines Plane« glauben, der. je mehr man ihn betrachtet, um so mehr an Abenteuertichtctt gewinnt." Gras Aalnokv bat seine Reise nach Peter-burg an- getreten. Er wird m ker russischen Haupftiavl bereit- mit der Autorität eine« Minister« des AuSivanigen auftrclen und wird aiS solcher in der Lage sein, selbstständig onter eigener Lerantworlung an die Lösung der Fragen ,u achen, welche nach dem Geständniß de« „Journal de Sl. PcterSbourg" zwischen Oesterreich-Ungarn unv Rußland noch in der Schwebe sind. Welche Fragen die« sind, darüber verhallen sich die Organe de« Auswärtigen Amte- vorderhand schweig sam; indessen ist man wohl berechtigt, anzunebmen, dag da« „Journal ke St. Pelersbourg" mil seiner Andeutung nichl allein ans Fragen wie die Donau-Angelegenheit hindeuten wollte, sondern mehr die große Politik im Auge hatte. Der Rückkehr »alnoky'S nach Wien wird sür die erste Woche de« nächsten Monat« entgegengeseben. In Petersburg erbat, wie scheu gestern gemeldet, am Freitag Nachmittag während der Sitzung der Eomniission, welche dehus» der Durchsicht der Acien der Verschickten ein gesetzt ist. ein junger Mensch beim Präse«, General T >'cderew in eine kurze Aueienz in einer dringenden Ange legenheit. Ter General Tscherewin empfing den circa 30 Iabre allen, gut gekleideten Fremden, weicher ihm einen Brief überreichte, zugleich aber auch einen Revolver zog und abseuerle. Die Kugel ging unter dem Arm de« Generals durch, welcher uilvenounkei blieb. Derselbe Halle indeß den verdächligen Griff in dir Tasche bemerkt und faßte den Attentäter sofort selbst, woraus dieser sestgenommen und ln Sicherheit gebracht wurde. Er verweigrrl jede Angabe über seine Person. Wie verlautet, halte >r vor einigen Tagen bereu« einen Brief m»t der Bille um eine Audienz an den General geschrieben. Da« Attentat passirte im Gedanke der ehemaligen drillen Ablheitung. — General Tscherewin gehört zu den Vertrauensmännern de« jetzigen Zaren, welche die Umgebung de« Letzteren bildeten, al« er noch Thronfolger war. Dieier General genieß! den Rus eine« unparteiischen unv leidenschast«losen Slaalsmannc«, so daß er vornehmlich geeignet schien, da« Amt eine» Vor. sitzenden der bchus» Revision der Acten der Verschickten ein- gesetzten Commission zu bekleiden. Die Arbeiten dieser Eviumission bildeten in letzter Woche säst ausschließlich das Tagesgespräch in PeierSdurg. unv e« erscheint daher daS aus den General Tscherewin volli'Ubrte Attentat von derselben Tragweiie. al« seiner Zeit der Mordversuch aus Loci«-Mctikois und Mescnzeff. Nach den letzten Meldungen au« Pari« ist die Eandidatur Ebailemel-Laeour'« sur den B o t s cdaf te r posten in B cr l > n ausgeqeben worden. Dagegen wird der bisherige Dircclor der politischen Aiigelegenheilen im französischen Ministerium des Auswärtigen, de Sourcel, mit SickerlM al« Nachfolger des Grasen de Saiut-Vallirr bezeichne,. Die in solchen Fällen übliche «„frage bc, der vculschen Regierung soll bereits er folgt sein. Daß Eourccl in Berlin freundlich ausgenommen werden wttd^ ist nicht zu bezweifeln, da seine gemäßigte, sried- liebende Gennniing bekannt ist. Eourcel bat sich in den letzten Jahren eingehend mit deutscher Politik beschästiqt und beherrscht auch die deutsch. Sprach« vollständig. «-» dem Empsanae de« Personal« der E ultu«verwal- tung erwiderte Paul Bert aus die A,,spräche de« Ex. Eulti,«d,rectrr» Fwuren«: man Hab« theil- ruchlose. theilS «cherl.che Angriffe aus ,hn gerichtet; er al« Euttu«min,ster ft, weder rrs.g.ö, noch antireligiö«. er habe sich nicht m.t Doctnnen abzugeben. sondern seme Ausgabe sei. die Au»füb. rung der dtt Begehungen zwischen Staat und Kirche regeln- zustberwaLen. Die Regierung werde aus stritt, deinen Toncordat« m„ seine, organischen Gesetzen d^ »der dtt späteren Srrungenscha,ten « """kennen. To werde man die ,m Lande begonnene Bewegungsür die Trennung von Kirche und Staat Momente eindämmen können. Auch de- dera^nubil^n ^'"""gkemeSweg«. einen nalionalen Eleru« heranzubilden und au« der Kirche ein Reqierung-instrument m macke». In de. Praxi« werde der CultuSminifter sich davor hüten, weder Gewaltsamkeit, noch bösartige Neckereien anzuwendca; man werde sehen, daß er kein verwirrter Re- votutionair. sondern ein Mann der Wissenschaft und de« «Gesetze« sei. —Gerücktiveise verlautet, daß General Ehanzy Botschafter in Petersburg bleiben werde. — Die Ernennung Tirman'« zum Civil-Gouverneur von Algerien bestätigt sich. General Saussier bleibt im Besitze der n.ilikairischea Gewalt. — Nachrichten aus Kreider erwähnen eines Ge- rücklS. wonach Bu Amema sich zwischen El-ellala und Arba befinde, um den treu gebliebenen Stamm der Harrar heim- zufticheu oder daS französische Lager bei Medjeria an»u- greisen. Irgend ivrlche bestimmte Nachricht liegt varaber ad« nicht vor. In der D»en«tag«- Sitzung de« spanischen Senat« iuttrpeUirte der Erzbischos von Salamcmca die Regierung über die bei der Uebertragung der Leiche Pi uS' IX. in Rom „aitgesuudenen Unruhen, gab im Namen de« spanischen Cleru« seiner Pelrübniß Ausdruck über die traurige Lage, in welcher fick der deftige Vater befinde, unv verlangte, daß sämmttick« katholisch« Mächte Unterhandlungen eröffnen soll ten. um die Wiederherstellung der weltlichen Macht de« Papstthum« zu erlange». In ähnlicher Weise äußerte sich der Erzbischof von Saulia^o. Der Minister des Aeußeru, Marquis de la Bega h Arn>l,o bezeichnet« icvoch die der italienisch«» RegierunH gemachlcn Vorwürfe alS durchou« un gerecht. sprach lei» tiefe« Bedauern über den Hirtenbrief au«, welchen der Erzbischof von Toledo au» Lnlag jener lliwrd» nungen erlassen hatte, und erklärte kategorisch. Spanien werde ven Wünschen de« Prälaten nicht wilftahren. Alls AM lllld Lau-. * Leipzig, 27. November. Don den sächsischen Reichstaa-abgeordneten sind gewählt worden die Herren Amruumn «d Eysoldt in die GescbäslSordnung«- Eommisfio,. die Her«» vr. Slcpham. Nielhauuner und Reich in die Petition»-öv»«ission. Herr vr. Frege in die Budget- eommisfto«. Herr vr. vo» Schwarze in die Commission für Dablprüsuugea. tz. Leipzig, 27. November. Nach dem un« vorliegenden Bericht der Beschwerde» und Petitions-Deputation der zweiten Kammer de« Landtag« haben 340 Copislc» aus Sl Land- und bezw. Amtsgerichten de» Königreichs Sachsen sich au die Stänpepersammluug mit der Bitte aewendel: Dieselbe wolle die ffifirunff d«L Schreibetvdne bei den Land« und Amtsgerichten, ingleichen bei den Staatsanwaltschaften im Königreich Täcksen genehmigen resp. bei dem königl. Justiz ministerium vermitletn. Die Petenten nehmen auf dtt manckerlci Schmälerungen ihres Verdienstes mit dem Ein tritt der Iusnzreorganlsation sowie aus die Ungleichheit in dem Verdienste der Copisten bei den verschiedenen Ab teilungen Bezug und sprechen ihren Wunsch dahin au«, daß sie wenigstens den GenchtSkienern gleichgestellt werden möch ten. welche mit einem AnsangSgehalt von 75 Mark pro Monat angcstellt werden, während der Copisten-Verdienst zwischen 40 und lOV Mark schwankt. Der königl. Commissar Hai nun der Depulalion erklärt, daß die Staatsregierung sich mil der Petition nickt befreunden könne, daß eine Nvrmalziffrr der Copisten sich nichl gut sesistellen lasse, da die Arbeit zu verschiedenen Zeiten verschieden sei, daß aber da« Justizministerium nickt abgeneigt sei, sobald die Gericht«- sckreibereien definitiv eingerichtet seien. daS Geschäft der Lohnschreiderei versuchsweise, wie in anderen Ländern, an GericklSschreiber zu verdingen. Der lchterci« Ansicht gegen- üder erhoben sich Bedenken in der Depulalion. da ein der- artige« Verfahren ein« Ausbeutung der Copisten durch die GcncklSschreider befürchten taffe. Al« weitere«, wenig für da« Petitum sprechende« Moment, wurde »och die finanzielle Seite vo» der Depulalion in« Auge ge faßt. die Kosten der Schreibelöhne würden sich nach der Fixirung sehr hoch stellen. Schwierig würbe sich al«- dann auch die Eontrole der Copisten beziehentlich ihre« Fleißc« gestalten, beim Landgericht zu Dresden beispielsweise »nv zur Zeit LS Copisten deickäftigt. Obgleich nun nach alledem die Deputation zu dem Votum Halle gelangen könne», die Petition aus sich verüben zu taffen, schlägt dieselbe, in Anerkennung der nichl allenlbalbcn befriedigende» Lage der Petenten, einstimmig vor: Die Kammer wolle beschließen: rie Pciltion der Copisten bei den königliche» Land- und Amts gerichten. bezieheiilttch den S>aal«anwaltschasten der könig liche» Staalsrcgierunq zur Aeiinlnißuahme zu übermitteln. * Leipzig, 27. November. In dem Bericht der K nan;- depulalion (Ablbeil. der Zweiten sächsischen Kammer Uber Ai'kbeilung v des orveiiklichen StaalshaiiShatt«-Etat«, die Wartegeldcr, Pensionen und außerordeullicken Unter stützungen delressend. sindel sich folgende Mttiheilung vor: Bei mebreren Zweigen de« Staatsdienste«, i„«deso»kcre bei den Lankc-anstatten und Gerichtogesäugiuffen. sind Frauen mit Staat«dienereige»schast anacstellt. welche An wartschaft aut Ve,se>rguug ihrer Waisen verlang! haben. D« ma» sich aber bei Gelegenheit einer ii» Jahre 1872 vor- gelommenen Pe»sirnirung von Kinder» einer verstorbenen Slc>at«dicnerin davon überzeugt, daß die aus Pensiouirung vo» Kindern verstorbener Slaatskiencr bezüglichen gesetzlichen Bestimmungen weder dem Wortlaute nock dem Sinne nach aus Staatokieilerinnen anwendbar feie», Hai die Regierung zur Vermeidung einer weiteren Belastung de« Pensiousfond» beschlossen, künftig Frauen«:ersonen in den wirklichen Staat», bienst nur mit dem Vorbehalte, daß die Kinder derselben einen Anspruch auf Waisenpensionen nicht er werben. auszunehmcn. auch bereits bestehende derartig« Verhältnisse, soweit sie kündbar waren, auszukünbigen. " Leipzig, 27. November. Die Fmaiizdrpulatioa der Zweiten sächsischen Kammer beanlragtr bei Beratdung über Titel 4 de« außerordentlichen StaatShau-balt«, die Vervoll ständigung de« Lransporlmittelpark- bei den Staat-eisen- bahnen betreffend. Regierung-romnuffarien darüber zu hören, ob e« nicht angezeigl erscheinen bürste, bei Answafsung der 2L0 neuen Güterwagen die sächsische Privat« industrie möglichst zu berücksichtigen. Hieraus erhielt die« selb« von der Skaat«reairrung die Antwort, daß e« auf di- Zeit ankomme, innrrhalv welcher die Beschaffung zu erfolgen babe. Sei hinlänglich Zeit hierzu vorhanden, so seien die Eisenbahnwagen srek« in der eignen Fabrik gefertigt worben. Auslräge außerhalb Sachsen« seien nicht gegeben worden, wiederholt aber Hab« mau bei dringendem Pedürsniß säch sische Fabriken mit Aufträgen bedacht. Aus einer weiter«
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