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Dresdner Nachrichten : 19.07.1924
- Erscheinungsdatum
- 1924-07-19
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-192407190
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19240719
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19240719
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1924
- Monat1924-07
- Tag1924-07-19
- Monat1924-07
- Jahr1924
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 19.07.1924
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SS. Jahrgang. O 27L Sonnabend» IS. Juli 1S24 Gegründet 1856 Drahtanschrift: »achrtchte, DreiL«. l?»rn!pr«ch»r-Samm.Inummer SV 241. Nur ftlr Nachlg»lpri>ch«: 20011. Bezugs-Gebühr «. Ln»tza«« «arv»a »ach chaldmai» drrrchn^: di« „nlaaMa, U> «am or^t» Anzeigenpreise: auftrrhald MPsg. VAarlrngrdlchr 10 Psg. Au»w. Luftrüg» g»gen Aorausdejahl. «achdrvch »»» »M ftanftlchrr au«I«nang»d. <.Dr»«dn»r Lach»."» MtSIft». — Unverlangi» Schriftstftch« w»rt>»a »Ich« Schriftleiicing und gaupigelchüfiaft »arieaftralir 3S/-Ü0. Druftc u. Verlag von ljleplch L Arlchardt in Dresden. Voftlchech-.gonio 1OSS Draada». Ae entscheidende Phase in London. Ueberraschend schnelle Entwickelung der Hauptprobleme der Konferenz. Die Konferenz -er -eukschen Ernährungsminisler. — Die verzweiselle Lage -es Ruhrbergbaues. Der -ritte Tag -er Konferenz. fSooderdienst von brr Londoner Konferenz.) London, 18. Juli- Cs scheint, als vH diese NeparationS- konferenz in irgendeinem gehcimntüvcillen Zusammenhang mit der Witterung stünde. Der srvhen Hoffnung des Empfangstages entsprach der herrliche Sonnenschein. Die ersten mifiheUigen Aeußerungen der Pariser Presse brachten am nächsten Tage Negensällr. Dann stieg die Hitze wieder und jetzt meldet sogar der „Times"°Korrcspondent, daß die in folge der Wärme überhitzte französische öffent liche Meinung mit Hilfe starker Rcgenfälle wieder zur Besinnung gekommen sei. Heute nun ist es wieder kühl und trübe. Das ist vielleicht für die Konferenz just das rechte Wetter. Die Konferenz ist in ihr entscheidendes Stadium getreten. Nicht nur daS Problem der Wiederherstellung der deutschen Einheit scheint Schwierigkeiten zu machen. Bor allem ist eine Emscheidung über die Sicherstellung der Sicparationüanleihe, von der alles abhängt, noch nicht gefallen, und doch muß gerade diese Sicherheit die «Geldgeber befriedigen. Cs handelt sich augenblicklich darum, die durch Deutschland aufzunehmcnde Anleihe vor Eingriffen von außen her zu schützen. Aber es kommt auch sehr wesentlich noch darauf an, das unein geschränkte deutsche Einverständnis zu der vor- geschlagcncn Lösung zu erzielen, weil jeder auf Deutschland ausgeübte Zwang die Unierbringungsmoglichkeit der Anleihe ebensosehr beeinträchtigt, wie die Möglichkeit einer Be drohung des Bestandes des Deutschen Reiches durch Frank reich und seiire militärischen Vasallen. Man sieht: Der Weg zur Verständigung ist »och «echt ge, sLhrnch. Zwar rechnet man, wie es heißt, mit einer Einladung des Deutschen Reiches z« Beginn der nächsten Woche. aber eS fragt sich, ob diese Nachrichten nicht etwa ein Mittel sind, um die Stimmung zn bessern. Bekanntermaßen fördert nichts so sehr den Fortschritt 'der Arbeiten, wie die Fest setzung bestimmter Termine, zu denen sie fällig seien. Auch die amerikanische Beteiligung an den Arbeiten wird als sehr wertvoll bezeichnet. Wo un- wie foltte noch eine -eutfche Delegation eingereiht werden? Ein Londoner Stimmungsbild. (Donderdicust von der Londoner Konferenz. London. 18. Juli. An zuständiger Stelle ist man nach wie vor sehr zurückhaltend über den Fortgang der Verhand lungen. Es verlautet, daß das zweite Komitee wahrscheinlich morgen vormittag zusainmentretcn wird, woraus zu folgern märe, daß man die wichtigsten Vorarbeiten glücklich beendet hat. Es lasse sich in dieser Konferenz eine ganze Reihe von Arbeitsstudie» unterscheiden: zunächst das Stadium der Vor arbeiten für .Komiteesitzungen, sodann die Komitcesitzungen innerhalb dieser Beratung, und schließlich die Fertigstellung der Berichte in dem Kvnfercnzplcnum Selbst diese Ein- teilung is, nicht ohne pvliti'chc Bedeutung. Sicherlich wird durch diese Oraaniiaiion eine Beschleunigung der Durch beratung der sehr komplizierten und heiklen Probleme er möglicht. Aber cs läßt sich auch die Frage answersen. wie dann eine deutsche Delegation in dieses Beratungssnstem eiugesügt werden könnte, wenn anders man nicht die Absicht hat. hier wiederum nur die Leistung der Unterschristen zuznbilligcn. Notwendigerweise müßte beim Auftreten der deutschen Dele gation auch mit verschiedenen Stadien vom Unterausschuß bis zum Plenum gerechnet werden, sofern sie als wirklich gleich berechtigter Faktor bewertet werden sollte. Naturgemäß ist über diese Dinge vorläufig noch nichts zu erfahren, wohl auch »oä> kaum gesprochen worden, da sich die gegenwärtige» Be ratungen im wcsentl.che» das Ziel interalliierter Nebcrein- stimmung gesoßt haben. Rem äußerlich ist von der Konferenz in London wenig zu verspüren. Man bemerkt indessen i» der Downingstrect kleinere Menichenansammlungen, die sich mit angestrengtester Beobachtung hinter verschossenen Türen und Fenstern die Zeit vertreibe». Ab und zu fährt ein geschlossenes Auto vor. Das vor dem Regicrungsgebäude stehende, dem Welt krieg gewidmete Denkmal ist reichlicher als sonst mit Blumen geschmückt. aber im übrigen? Tic Mittags- und Abendblätter, die das öffentliche Antlitz Londons darstellen, berichten mehr von dem gegenwärtig verhandelten sensationellen Mvrdprozcß, als von der Konferenz. Man sagt, sie mögen nur über das Schicksal Europas entscheiden. Hierzulande scheint man nicht recht an den Erfolg der .Konferenz zu glauben, zum min desten trägt man die Maske des Zweiflers. Die Arbeit -er Kommissionen. 'Vertagung der Sitzung des Räumungsausschnsies. I« o n d e r d i cn st von d e r L o n i> o n e r Konferenz.) London, 18. Juli. Wie der .Korrespondent an zuständiger Stelle crjährt, hielt die dritte Kommiision heute vormittag eine Sitzung ah. Die erste politische Kommission ist heute uachmiitag 3,3ü Uhr zusammengetretcii Die Sitzung der wciicn Kommission ist vertagt worbe». Fm ganzen wird er Fortschritt der Arbeiten in führenden .Kvuscrenzkreisen als befriedigend bezeichnet, und es wird betont, daß die Ein teilung der Arbeite» in drei Kommissionen sich als äußerst wertvoll erweise, da auf diesem Wege alle schwierigen Fragen von den Delegierten gleichzeitig behandelt werden könnten, ohne daß große Zeitverluste wegen einer zu großen Deil- »ehmerzahl aufträten. DaS erste Komitee taat unter dem Borssitz des Schatzkanzlers Snowden, das zweite unter Kolonialminister Thomas. Daß, seine Sitzung wieder ver. schoben worden ist, ist insofern interessant, als es sich mit der Wiederherstellung der deutschen wirtschaft lichen und fiskalischen Einheit zu beschäftigen hat. ES sind also, wie zu erwarte» war, gerade aus dem für Deutschland wichtigsten tyebiet der Konscrenzproblcine noch erhebliche Schwierigkeiten zu überwinden. Gleichzeitig mit den Beratungen des 3. Ausschußes fanden heute vormittag Verhandlungen zwischen den Premier ministern Englands, Frankreichs und Belgiens sowie die Ver handlungen mit der italienischen Delegation statt, die sich zwei Stunden hinzogcn. Das erste Komitee verlang! ,,-raslische" Matznahmen gegen Deutschland. iSonderdtenst vou der Londoner Konferenz. London, 18. Juli. Eine Abendmeldung besagt: Von den drei Kommissionen hat bis jetzt die dritte Kommission die größten Fortschritte gemacht. Es wird angenommen, daß der Bericht dieser Kommission morgen sertiggcstellt sein wird, doch glaubt man hier nicht, daß noch in dieser Woche eine Plenarsitzung stattfindct. Das erste Komitee war entschieden für drastische Maß nahmen. und die Vorschläge, die Peretti della Rocca der Kommission unterbreitet hat. bewiesen, daß inossiziell ver lautet, daß der amerikanische Delegierte Aoung eine Kom promißlösung oorgeschlagcn habe, die nach seiner Meinung zu «i«er Ueberelustimmung »wische« Frankreich »nd England führe». uckNtt. Die Ansicht der englische» Regier«»« ist nach wie vor. baß etwaige drastische Sanktionen den Erfolg der deutschen Anleihe beeinträchtige« müßten. Die Ausführlichkeit des französischen Memorandums, daS mehr als 30 Schretbmaschinenseiten umfaßt, war auch der Grund der Vertagung des zweiten Komitees, daS Deutsch lands fiskalische und wirtschaftliche Einheit wicberherstellen soll. Das französische Memorandum sieht vor, daß die mili tärische Einmischung im Nuhrgcbict aufhören soll, sobald Deutschland den TawcS-Bericht annehme und sich anschickc, Maßnahmen zu seiner Wiederherstellung anzmvcndcn. Teilnahme der Dominions an der Konferenz. London, 18. Juli. Reuter zufolge ist eine Regelung ge troffen worden, nach der bei den folgenden Plenarsitzungen der Konferenz die Vertreter der Dominions anwesend sein werden. London. 18. Juli. Im Unterhaus erklärte auf eine An frage der Kolonialsckrctär Thomas Uber die Ver tretung der Dominions auf der interalliierten Kon ferenz, daß Vertreter aller Dominions, die eS wünschen. Mit glied der britischen Delegation werden können. Innerhalb weniger Stunden sei nicht nur die Regelung dieser Angelegen heit erfolgt, sondern auch Kanada in dieser Hinsicht vollkommen beruhigt worden. Skepsis in Italien. Rom, 18. Juli. Die Arbeiten der Londoner Konferenz nwrden hier sehr skeptisch verfolgt. Die Blätter glauben an einen Mißerfolg. „Giornale d'Jtalia" schreibt: Der Versuch einer praktischen Lösung scheitere an der Auflehnung der Franzosen. Die französisch englische Verständigungsnote vom !). Juli könne niemanden täuschx». Die „Epoca" er klärt, in London suche man weniger einen dauerhaften Frieden zu erzielen, gfs den Versailler Vertrag am Leben z» erhalten. Man spreche weder von einer Einladung Deutschlands, noch von der Nuhrräumung. noch von der Be trauung des Völkerbundes mit einer Einigung zwischen Sie gern und Besiegten. . Der Stan-punkl -er -eutschen Regierung zur Räumungsfrage. Ein Interview des Ministers für die besetzten Gebiete. Berlin, l8. Juli. Der Minister für die besetzten Ekbictc Dr. Hoefle äußerte sich zu einem ZeilnirgSvertrctcr über die Fragen, die mit der Räumung deS besetzten Gebietes und der Wiederkehr normaler Verhältnisse sür dieses zusammen- hänacn. Er betonte nochmals nachdrücklich, daß Deutschland für das Eiubrnchsgebiet die Räumung, sür das altbesitzte Eicbict die Wiederherstellung des Rechts verlange. Deutsch land muß darauf bestehen, daß ein Abbau des Delcgiertcn- apparates In personeller und sachlicher Hinsicht vorgcnommcn werde, daß die deutsche Justizhol»eit wiederhergcstellt werde, daß die Einreise in das besetzte Eiebiet nicht weiter in der bisherigen unglaublich rigorosen Weise erschwert und ver hindert werde. Deutschland mnß unbedingt darauf bestehe«, daß die feierliche Zusage der Bcsatzuugsmächte in ihrem Memorandum vom lk. Oktober ISIS zur BcrwirMchung ge langt, und daß das Gelcitscheinsystcm wieder durch den ge wöhnlichen Legiiimicruuaszwang ersetzt wird, wie überhaupt die Rückkehr zum Nhcinlaudabkommcn eine ganz unbedingte Notwendigkeit sei. Tstls besetzte Gebiet, schloß der Minister, das während des JahrcS 1SL3 und darüber hinaus dem Ab solutismus der Rhcinlandkommission verfallen war. muß wie der als Teilgebiet eines Rechtsstaates geschützt «erden, seine Einwohner müsse« gesichert werden in ihrer Person und in ihrem Eigentum, so daß sie ebenso frei gegen behördliche Angriffe sind, als es jeder Bürger eines zivilisierte« Staates, sei es Deutschlands, Frankreichs oder Englands oder sonst cineS Staates, ist. Unterlassungen -er Reichsregterung. Die Reichsregierung befindet sich in einer höchst un angenehmen und unglücklichen Lage. Sie ist, um ein volks tümliches Bild zu brauchen, wie der Storch der Lafontaine» schen Fabel zum Fuchs zu Gaste gegangen, und muß nun ge» wahr werden, daß alle die leckeren Gerichte, auf die sie sich freute, ihr in einer Form aufgetischt werden, die ihr den Ge nuß einfach unmöglich macht. Der Fuchs ist die Entente, die begehrenswerten Speisen sind gewisse Vorzüge des Gutachtens und die Form, in der sie gereicht werden, ist die Verballhor nung der DaweSschen Vorschläge ans der Londoner Konferenz. Daß sie, genau so wie es dem Storch in der Fabel geht, die ganze Skala der Entrüstungsgesnhlc von Mißbehagen biS zur kaum noch bezähmbarcn Erbitterung über die ihr zuteil gewordene Herausforderung durchläuft, ist nur allzu begreif lich. Verwunderlich und nicht in Uebcrcinstimmung mit der zum Vergleich herangezogencn Erzählung ist es nur, daß fie sich verhältnismäßig rasch von jener ersten Aufwallung, die aus der halbamtlichen Verlautbarung zur offenkundigen Be nachteiligung Deutschlands bei der Versendung der Einladun gen nach London sprach, zu einer äußerlich zur Schau ge tragenen Ruhe zurückgefundrn hat. Aber vielleicht ist dieser Zustand nichts anderes als ein Zeichen von Selbstbesinnung, die in Rcgierungskreisen angesichts der überraschenden Wen dungen in der gegenwärtig alles beherrschenden auswärtigen Politik Platz gegriffen hat. und die möglicherweise noch recht, zeitig dazu führt, daß bestimmte Unterlassungen und Fehl- griffe, di« im letzten Vierteljahr zu verzeichnen waren, ver bessert werden. Notwendig und begrüßenswert wäre das gauz entschieden. Denn man mag zur NeichSregierung stehen wie man will, man wird doch nicht umhin können, ihr ein gutes Teil von Schuld an ihrer augenblicklichen Situation selbst bet» zumcssen und weiterhin festzustcllen. daß nur eigene Initiative sie daraus zu befreien vermag. Besonders sind es gewisse Unterlassungen gewesen, die die Politik des Reichskabinetts bei seiner ersten Stellungnahme zum Gutachten aufzuweiscn hatte, und die seitdem mit pein licher Folgerichtigkeit sich immer unangenehmer geltend machten. Es handelte sich damals um einen Moment von unvergleichlich weittragender historischer Bedeutung, der von den Männern um Marx kühl und besonnen und in seiner ganzen Zukunftsschwerc erfaßt werden mußte. Um Mitte April herum richtete die Reparationskommission an die Ber liner Negierung das alternative Ersuchen, sich entweder münd lich oder schriftlich über Annahme oder Ablehnung des Gut achtens zu erklären. Die Reichsregierung entschied sich für eine ganz knappe schriftliche Formel, die von Hoesch überreicht und in der festgestcllt wurde, daß Berlin in diesem Gutachten „eine praktische Grundlage für die schnelle Lösung des Nepara- tionSproblems" erblicke und daß es bereit sei, seine ..Mit arbeit an dem Plane der Sachverständigen zuzussckern" In diesem Schritt muß und darf jctzi mit vollem Recht der Quell und Ausgangspunkt sür die mißliche Lage der NeichS- rcgierung und der deutschen Politik überhaupt festgestellt wer- den. Der Reichskanzler und der Außenminister werden heute sich nicht mehr der Einsicht verschließen können, daß ihre Ab sicht, nur ja keine Schwierigkeiten durch die Stellung deutscher Bedingungen a limine, zu erregen, nickt zu der erhofften Be schleunigung und der glatten Abwicklung der Rcparations- angelcgenheit geführt hat. Sic werden weiter zugestehen müssen, daß Deutschlands Uebergehung in London und die Art, in der man dort deutsche Lebcnsangelegcnheitcn als politische Objekte behandelt, ihre Wurzeln in der damals erfolgten Unterlassung einer betonten Hervorkclirnng zum mindesten zweier Voraussetzungen sür Deutschlands Annahme des Gut achtens haben. Diese beiden Voraussetzungen müßten erstens eine bestimmte Forderung nach Zulassung weiterer deutscher Mitarbeit am Gutachten sein, nicht, wie es geschehen ist, nur eine Bereitschastserklärung zur Mitarbeit, und zweitens ein unmißverständlicher Hinweis ans die Notwendigkeit der Ver wirklichung jener im Gutachten enthaltenen Vorbedingungen, die im wesentlichen auf die völlige Freigabe der vertrags widrig besetzten Gebiete hinaiislaufen. Am besten hätte die RcichSrcgierung gehandelt, wenn sie seinerzeit ihre Stellungnahme einschließlich aller Bedenken, die nachträglich wiederholt von ihr geäußert wurden, mündlich vortragcn ließ und sie am Ende der Aussprache in schriftlicher Zusammenfassung überreichte. Einen Schritt weiter in dieser wirklich aktiv-politischen Richtung würde cs bedeutet haben, wenn sie, gleichviel, ob mit oder ohne Erfolg, die Entente- bevollmächtigten nach Berlin zu der damals bereits von allen Seiten als notwendig anerkannten wetteren Bclmndlung der Expertenberichte etnlud. Sie hätten diese, heute vielleicht gewagt erscheinende, im Prinzip aber keineswegs abwegige Initiative damit begründen können, daß die Gutachter es als außerordentlich wertvoll empfunden haben, in Berlin, am Orte der dringend benötigten Unterlagen für die Kenntnis der deutschen Wirtschaft, ihre wichtigsten Beratungen vor nehmen zu können und daß es den Mächten selbst auch weiter- hin von Wichtigkeit sein müßte, in unmittelbarer Nähe, ge wissermaßen der Quelle, sich auscinauderzusctzcu. Zum mtu.
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