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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 06.08.1924
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1924-08-06
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19240806029
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1924080602
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1924080602
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1924
- Monat1924-08
- Tag1924-08-06
- Monat1924-08
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^Ile. ZlX ^i<» , Avalun. Roman vv„ Han» Land. Machdeuch a»r» »>»«,> »u. Gert sah e» wohl und beschloh, sich al» völlia tadelloser Ritter zu benehmen. Sr floh /»um Ilügel. begann die ent- füllende, übeiinültge Musik von Tsctiaikvwskt» Nuhknacker- daUcti mti leichten ,Fingern zu iplelea. Tamara psiff sie mit. AVer ihr Herz klopfte doch so. dah tk>r «im wetteren Pfeifen bald der Atem fehlte. S-ir stellte da» Pfeifen ein. Drinnen spielte ein Herr, den sle sehr mochte, aber dessen Namen sie nicht n-uhte. Er hatte heule Geburtstag und den Wunsch, sie — Tamara — solle dieses rotleiüene Kostüm an- ziehen. lind sie war soeben im Begriff, diesen Wunsch zu er- stillen. Aber eS wäre doch aut. dachte sie. — die Tür dort abzuschlienen. Sie schritt darauf zu. Er spielte drinnen munter seinen Nussknacker weiter. Wo hatte der schwermtitiac Tichaikowskt so plötzlich diese tolle Stimmung höchster AuSaelaUcnlieil einst hergenommen'? Jetzt ariss Tamara nach der Klinke. Hielt aber ein. Nein — dachte sie — er aab sei,, Ehrenwort, lind ich alaubc ihm. Gab er nicht schon bisher lausend Beweise ttiiladeliaer Eie sin iiu »a und korrektesten Verhallens'? Nein — diese Tür bleibt offen! .sch alaube an seine Bor»el»»I>eil. Und nun trat Tamara entschlossen vor den Spiegel. Die ,earbc stand ihr — sie sgh'S — wunderbar —. machte ihre Züge nur ein ivrnia bleich — doch das kam aeivis; von diesem tollen Herzklopfen. Zinn Glück Halle sie schioarzseidene .slornrnmpse an. die zu dem Höllenrol sein slimmtcn. !amara schlnpsle in die Pan töffelchen. Die waren reichlich weit, iverlia! Noch einen Moment stand sie zöaernd. .lebt war ihr wirklich vor Herz klopfen die Luft knapp aeivvrdcn. Er — der Brave — spielte mniner weiter. Da öffnete sie lautlos die Tür, schlvkt sie leise hinter sich und stand nun in Avalun. Gert spielte. Sie räusperte sich. Er achtele nicht draus. Langsam — sie zitterte jetzt — kam sie zum Ilüael heran. Ries ihn leise an. „Dltv!" Er spielte weiter. „Du — Tamara denk' dir — ich trau' mich nicht, mich umzuichauen. T>ib' direkt Anast davor. Du mukt ia ent zückend auSseben! Ich fürchte mich vor dem Anblick. Muh erst Kraft sammeln." Tamara trat hinter den Klavierscsiel und hielt ihm die Augen zu. Blind aewvrden. intonierte er jetzt WaancrS I-rülilingSIied anS der Walküre: „Winlerstürme wich n dem Wonnemond" Tamara stimmte ein mit ihrer alockenhellen Stiinme. Da aei'chah etivaS Seltsames. ,s-ubr »inen ein schioerer Laüivaaen an dem alten, zittriae» Hause vorüber'? Gab eS ei» leichtes Jernbeben — iraendivo in der Welt da drannen? ES in niemals scst- gesteilt ivordcn, loelche über- oder unterirdischen Kräfte in dem Augenblick am Werke waren 'Beide — Tamara und Gen — erschraken. Gert war ausaesvruuaen. Er iah diese kleine, in flam mendes Not aekleidete Dame an. Sr ö Knete dt« Arm, wett. Mit einem Jndelschret spra«« D«»«r« td« «» d« H«l». »r dielt st« wir ein« v«ut, ho» t» »«» Arme». VI. Und «NU solnten «asöaltch schöne Arkhltnaöw^hen. Da» Glück aoh seine vollen Schale« über die Häupter dieser d«ide« Liebenden au». Weder Tamara noch Gerl hatten ie aeahnt. dah man so lelta lein könne aus Erde«. Tamara war aanz alüctlich. aber in Eiert» Liebevwein schwamm eine klenie Iliege. Er quälte sich mitten t« der Seliateit all dieser Be glückungen rech» arauiam. Sie stimmten i» allen Dinaen wunderbar überein. Jeder Tag dieser HimmelSivochrn machte da» Paar fester in einander, würzet» und mitsammen verwachsen. Eiert konnte sich » nickt auödcukcn. wie eS werden sollte, wenn dieser GlüctStraum je ein Ende fand. »Kein Ende! Set« Endel Da» Ende würde Berzwetf» lung sccn." dachte er mit Goethe» Störchen. Diese» leicht fertig augebäudelte Liebesabenteuer — e» muhte — e» muhte mit einer Berbindung für da» Leben schlichen. Aber seltsam, — Tamara — so schien e» — folgte einem anderen Programm. Sie wich nicht um Haaresbreite von ihrem eigcnsinnigeu Beharren bei allen Heimlichkeiten und Berschweigungc», die sic von Anbeginn der Bekanntschaft zur seste». strengen Bedingung gemacht. So oft Gert eS wagte, vom heihen Wunsch getrieben, die Berbindung zwischen ihnen zur festen zu machen, aus Berlvbung und Ehe zu dringen — »ie st eh er in diesen Dingen aus ihr Einverständnis. Mit eiser,üchliqer Strenge wahrte sie ihm gegenüber ihre Anoniiiuilät. forderte daS gleiche von ihm. Beliarrte also aus dem Standpunkte, da» ganze Erlebnis nur als Episode a»zu. sehen — und aus diesem ihren Berhalten schloh er: sie liebe ihn weniger, als er sie. DaS war b.ttcr für ihn, machte ihn oft trauria und nach, denksam. Mitten im GlückSrausch seufzte er tief und be- klommen auf und hatte die Ahnung, diese kleine Inkognito- opcrette, die er mit Tamara so leichtsinnig angesangcn, konnte für ihn al» bittere Tragödie enden — wenn er eine» TageS von seinem Mädchen hören muhte, sie habe nun genug — wolle auS seinem Umkreise verschwinden. Gert ahnte, eS würde so kommen. Denn Tamara hielt ihn mit pedantischer Strenge fern von ihrem Geheimnis, wahrte sich so den Rückzug au» dieser Verstrickung — die Iluckt in» ilnausfindbare. Das quälte seinen Stolz. Denn er sab: da half kein Mtten und Ilehcn. Er muhte sich in diele» Unabänderliche fügen. Es blieb ihm nicht» andere» übrig. Er verschmähte eS. al» der ewig Bettelnd« vor ihr zu sieben, gab e» auf, weiter in sie zu dringen. Im tiefsten Inneren hoffte er, im Laufe der Zeit auch i h r in dem Grade unentbehrlich zu wer- den, daß das unzerreihbare Band sich dennoch um sie beide knüpfte. Optimist im Grunde seiner jungen Seele, rechnete er bestimmt mit einer solchen Entwickelung der Dinge. ES war an einem Ireitag, alS leise und zaghaft an die Tür geklopft wurde. Mit einem SchreckenSschrei fuhr Tamara ans Gertö Armen hoch. Auch er horchte verstört auf. Nie mals war hier bisher die kleinste Störung gewesen. DaS zage Klopsen wiederholte sich. Gert rief ärgerlich: „Donnerwetter! Himmeldonner wetter! Wer ist da'?! Was wollen Sie'?!" MMwoch. S. «oo»st 1«4 Dt, f«i»« Stimm« der alte» Dam« rke«. hörbar »«». l«a««. durch öt, »efchlosf«»« Tür: „Entschuldtarn St« gMtofu Aber et« Herr verlangt dringend. Ste zu sprechen! »ur»e Pause. Di»kret war dt« alte Dam« vou der Dür »urückgetrete«. a« dt« ste geklopft batte. Ste wandte ihr de» Rücken. Auch ihr war dies« Stüruna tm höchste» Grad« peinlich. Da wird die Tür aufgerisle» — und S«rt. dir sonst s» korrekte, glatte Tangosrtsur hesttg demoliert, erscheint. Er ist nervö». viel weniger höflich, al» sonst. »Gnädige Frau müssen geträumt haben," sagt er recht unwirsch. -Ja — müssen geträumt haben, vier sucht mich kein Mensch! Da» ist ganz unmöglich! Ich halte hier keine Sprechstunde ab. Bin hier gänzlich inkognito. Ohne Bor missen irgend jemandes. Ein Irrtum also. Bitte, werfen Ste den Mann die Treppe hinunter!" Hinter brr halb offenen Tür wirb jetzt Tamara» Stimm« laut. -Otto!" Gert ruft in dienstlichem Ton hinein: sofort zu Die», sten, Hoheit! Einen Moment! Bin gleich wieder da!" Gert schlicht die Tür hastig. Er wendet sich wieder zu der alten Dame. „Wie gesagt, gnädige Iran, die Treppe hinunter» werfen!" Er legt die Hand aus dir Klinke, brummt: „Un erhört! Ganz unerhört! Na!" Acrgerlich stampft er mit dem Fuhr auf. sieht die alte Dame eben im Begriff, zu gehen. Da ruft er sie an. „Halt, gnädige Irau! Nock ein Wort! Bleiben Sie noch einen Moment!" Die alte Dame kehrt zu rück. Er geht ihr einige Schritte entgegen. Sagt leise und erregt: „ES gilt, sesizustellen. Sic sagte» soeben, ein Herr frage nach mir. Wie denn'? Hat der Herr einen Namen ge nannt?!" Die alte Dame schüttelt den Kopf. Gert ivlrd ungeduldig. „Ja — erlauben Sie. gnädige Iran. ich verstehe nicht! Nach wem, in aller Welt, fragt denn der Herr?" Die Wirtin antwortet leise: „Er fragt nach dem Herr«, der jeden Dienstag und Ire!tag nachmittag liier .. ." Gert schreit auf. „Was?! Waö?! Alle Wetter! Alle tausend Wetter! ES ist heraus! Wir sind neklarwt! Na — ich danke!" Er rennt erregt im Zimmer aus und ab. Dann — mit einem Ruck macht er vor der alten Dame ball. Jragt leise: .Wie sicht denn der Mann aus? Ist er alt oder jung?" — „Aeltltch." — „Sehr erregt?" — „Anscheinend." Gert kraut sich den Kopf. Hübsch. Hübsch, dachte er. Tamara ist also d o ch verheiratet. Ach Gott! Ach Gott! Nu« wir- mir manche» klar. Starr sah er vor sich hin. Dann gab er sich einen energischen Ruck, sagte in der vollen Ruhe de» gefahren Weltmanns: „Bitte, gnädige Iran, ich bin für de« Herrn zu sprechen." «Fortsetzung folgt.» ^Der* LS elnV/uncier-Üi rum vüügsts 3erug5que1!s kür Konservengläser »Mel L vo. IlltinZgarre 1214 :: Webergsrse 25 unö kW. »MM. W.: k. IWel Il»M. Lctiettelsikciüe 11 ttiüs-WefkS vfesclsn-/^. 24. 5. llildunelvn, Zcheckbüchei', I.otteneIose livfcnt in bester ^usfutirunL schnellstens uncl preisHrerl buch- uncl Kunstcchucherei l.!ep5(h DeieliIrcit l)rosctcn-I., dlai censtrahc ätz !2 ... l'ei iisprcckccr dir. 2S24> dkan vorlange clen Ee-ccG unseres tccbuisebcn Vertreters Meter Irrsdens! Zahlreiche Vermieter verlangen jetzt von ihren Mietern, daß sie mindestens ab I. Oktober 1924 die volle Friedensmiele zahlen sollen, und daß sie andern falls die Kündigung zu gewärtigen haben. W W IW im MW! IW t«l ill «MW Es handelt sich um den planmStzlgeu Dorstoh der Sausbesiherorganisationen zur Zerschlagung des Mieterschutzes. Mieter Dresdens! Lehnt die ungercchtserligle Forderung ab. Denkt an den März-Mieten-Prozetz, der uns aufgezwungen wurde und mit einer vollständigen Niederlage der Hausbesitzer endete. Ser MWiit ie; Memmen Wielbeminmereins. S Llrümpfs G T ivillnek kvl«» l->»usnstr. Essekten-Kre-ite Ku1»niv8lvn vov» l^L-SlSUSIsr L Oo «»I-IIN >z/. 10, Lutzowuter I», ÄurlUrii SS«. ^ «IntcooNpI»»»« . ^kIn«covN»pp»e»1». ^ ouinintetn, «nv« ^ lltpp»iiti>»»iz».c >>t. r. ^ ki.oe«ii aus retlssiss ollkögMMoi'u Sameflö' ' L AbmMyeüHe ^ -VkLchKrqy- V - '' prüfen 8!e rli« (Züto 6sr Numko- f t o c k s ri u. 81s tisbon 5reuüy dvim >V»8ckivn Inrsr ^ol!-. ^/sb- uncl , cts rlisss wisclsr w«e nsu ^srrlei. s u cd - iLunk1,1e»»cSl«e«t liiektl- krtlmöllii 8cliwillt lriksber «leut/ctier. engl. «merlls^ o » pisteat« —^ rlrucktectiniictier LsreuLnitle — Prettinenlti^ 24 empiieklt Nct» tetaen l»oE1Edr<Len OetclrLftSsrenacI«» voll l^ebbsdero »elt^ernSt'er Onicll«»Kelten IlllilliSl! üiiMjW z. ll. szzjs Saison bt» 3<l. Sepkemb»». 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Wilgkiruffsr 8lr. 63. tt. ^rel.-elviiSn, Postplak. I^slük Oi.-sisv-ssall. 0,3. E' son;c>illiie. msülik- E' liest itiloeierl» piSinos diele tiNIIosi an. js!is° IS 7L 1, s>'rnu kmma SekunkG (irirst-». !<lr;inv«rk. tlü ll VVil8<irufst)r 8lri»ke ^ Pianos ^ ci»te Auscvadt auch qevrauchte preisweri s e« «», » i^adetlclazer Alltnark« 4 ctcn llwcctielprctparal IN Paul Kneisels Laart tiklur. Dceies dai tcch i«i> Uder so UnNron de, «»«>- Neil, rmoraus»«!» und jiaacpsiegc giUnzend de- wUkri, >uo alle auderen III.ue> v-r aale», «»rntl. «mpfonlvn. Zn daven in s c.g,üt>eu dc> Horm. «oc^N, Slicuiaric«. -kiüLrLr»sl zu verkaufe« Coliaer gslran» lv. 'dera,,.M.i.o.,edaktivttellen ^eil: Dr A. Fwintlcher, Dresden'. lin die Anzeigen r
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