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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 13.12.1881
- Erscheinungsdatum
- 1881-12-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188112131
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18811213
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18811213
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1881
- Monat1881-12
- Tag1881-12-13
- Monat1881-12
- Jahr1881
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 13.12.1881
- Autor
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(krfcheint täglich früh SV, Uhr. Letaction und Lkpeditiru Johannesgasje 33. Sprrchllundrn der Uedaciiou: Vormittag-? 10—12 Uhr. Nachmittag- —6 Uhr. fftr tl« Ikü<k-»s« rin,ttandter M»»»Icrt»t« »>k Rrtacti«, uiidt »ndtÄttch . >»atz«» der für die «Schstf»l,e»de N»««er desttm«ten Inserate an Wnchentagr» bi» L Utzr Rach«itt«ß». «nLvnn- und Festtage» früh di» 7,0 Uhr. In den Filiale» siir Ins.-^nnahmr: Otta Klemm, UniverfitätSstraße 21, Lauts Lösche» Katharinenstraße 13, p. nur di» 7.» tthr. aiylgtr.Tagttilalt Anzeiger. Organ für Politik, Localgeschichte, Handels- «nd Geschüstsverkehr. Auflage I7,L0«. Ad»nnnnent,vrri» vienelj. 4'/, Mlt^ incl. Brinaerlodn 5 Mk.. durch die Pott bezogen 6 Mk. Jede einzelne Nummer 25 Pf. Belegexemplar 10 Pf. Gebühren iür Extrabeilaae» »dne Postbetürderuiig 39 Mt «lt Postdeivrdrrung 48 Mk. Inserate Sgeipaltene Petitzeile 20 Pf. Gröbere schritten laut unserem Preis verzeichnis. Tabellarischer Lay nach höherem Taris. Neclamrn unter den NedartionrÜrich die Svaltzeile 50 Ps. Inserate sind üer« an die Expetzitta» za senden. — Nabutt wird nichi gegeben. Zahlung prneuumeruauo oder durch Post. Nachnahme. ^- 347. Dienstag den 13. December 1881. 75. Jahrgang. Amtlicher Theil. Bekanntmachung. Bei der am 9. und 10. December stattgesundenen Stadtvcrordnctciicrsatzivahl haben die nachverzcichiielcn Herren die beigesctztcn Etininien erhalten: In der blaffe der Ansässigen: «smann. F. A.. Or. weis, und Professor . Ü3l0 Stimmen testier, C. A., Schlossermeister 5207 - alter, Franz, Lehrer 5146 - tediger, G. R. O„ vr. zur. u. Baukdirector 3454 - fetter, F. O. H., Kürschnermeistcr .... 3431 - v. vdrftrr, L. F. D., Buchhändler 3425 . 7. Grüner, L. R., Kaufmann 3414 » 8. Leonhardt. O., Maurermeister 8410 - 2. Mtchaud, I. Frz., Tapeziererobermeistcr . . >1390 » 10. Tteinbach, Frz. E-, Seitcnsabrikant ... 3355 - 11. Echöuburg, A. H. W„ Kaiismann 1849 . 12. Kalman», C. F„ vr. >ne<k. und prakt. Arzt 1302 - 13. Wilhrlmy. E. O„ Klempnermeistcr .... 1801 » 14. kelschtägcl, H. B., Maurermeister .... 1792 » 15. Hartman». L. W. A„ Tapezierer .... 1790 . 16. Eanaet, I. M. C., Buchhändler 1779 » 17. Halle» H. L. Th., Generalagent 1779 - RR In der blaffe der Unaafässigen: 1. Kirchhofs, C. G. N., vr. I>dil. u. Buchhändler 5214 Stimmen 2. Heuschkrl, R. O. L„ Bankoirector .... 5201 - erzog, I. G. H.. Gcwerbekammersecretair . 3447 - sach, A. G. E. L., vr. iur. und Professor . 3435 - »ward, W. H., vr. pliil. und Landwirth . 3412 » chmistt, L. I., Landgericht-rath .... 3411 - 7. Wendler, A. A. vr. weck. und prakt. Arzt . 3403 » 8. Funke. E. A., Steindruckercibesitzcr .... 3402 » 9. Schmidt» T. F. C., Maler und Lackirer . . 3390 » 10. Schiulei». E. L. F. Schuhmachcrobermcister. 3388 - 11. Aenther, C. M., Oberlehrer 3357 - 12. Net», F. W., LandgerichtSdirector ... 1909 - 13. Gentzsch, Rob., vr. zur. Rechtsanwalt . . . 1821 - 14. «eiszlans, O. R.. Buchhändler 1806 1b. Geißler, M. L., Buchhändler 1803 . 16. kremer, F. B., Schuhniachermeister .... 1795 - 17. Lenffert», L. A. St., llonditor 1790 . 18. Tuhma»», C. A., Kaufmann 1789 . 19. Nachost, Fr., Kaufmann . - .... 1778 - 20. Ttenfler, Sonst. H., Schänkwirt- 1776 Da in der Claffe der Ansässigen 10, in der der Unan- säsfigen aber 1 l Ersatzmänner zu wählen waren, so sind die unter X 1 bis mit >0 und unter K l bi- mit II verreich- ueten Herren als zu Stadtverordneten gewählt zu betrachten. Leipzig, den 12. December >88t. Der Nath der Ttadt Leipzig. Tröndlin. Bekanntmachung. In Gemäßheit de- tz 1. der Instruction für die Aus führung von Wasserrohrleitungen und Wasseranlagcn ,n Privatgrundstücken vom t. Juli 1880 machen wir hierdurch bekannt, daß der Klempner Herr Johann bnitl Küttner hier, Sct'astian - Bach - Straße 50, -ur Uebernahme solcher Arbeiten bei uns sich angemeldet und den Besitz der hierzu erforderlichen Vorrichtungen nack- grrviesen hat. Leipzig, den g. December 1881. Der Rath der Ttadt Leipzig. vr. Georgi. Allmann. vermielhung ln der Ncischhalle am Hospilalpliitze. In obiger Fleischhalle sollen die Abtheilungea Rr. 8 und RI und zwar "KU «".! »"l- M-..» .. -,«» ei»«onatll«he Kündigung anderweit an die Melsi- dteteuden verrniethrt werken und haben wir hierzu Ver- steigerungStermin aus DieuStaa, den 2«. diese» Monat» Vormittag» Rs Uhr an RatbSstelle. Rathhaus l. Etage, Zimmer Nr. 17, anberaumt. Ebendaselbst aus dem großen Saale können die Ver- miethungS- und VersteigerungSbetingungen schon vor dem Termine eingesehcn werden. Leipzig, den lO. December 1881. Der Rath der Dtadt Leipzig, vr. Trönvlin. Stöß. Bekanntmachung. Im Monat November d. I. gingen beim Armenamte ein: ». an Vermächtnisse«: 300 Mk. — Pf. von rem am 16. August d. I. verstorbenen Privatmann Herrn Hermann Friedrich Meyer durch Herrn Iustizrath Richter, I». an Geschenken: 0 « 50 « Von einem fa-lechken, aber dagegen hitzigen Scatspicler, 35 » als Erlrägniß einer Sammlung in der „Guten Quelle", — » als Sühne in Sacken F.L.G.-/.E.S.1 durch d. — » » - - - E. B.S-W.f Herrn — , - - - « B. N. G. lFriedSr — - » » « » G. M.W. B.s Nagel, — » » « von G. A. R.. durch Herrn Fric- dciiöriclilcr Wünschmann. » » inSacl'cnR. /. Sch ld.Hrn.FricdSr » » « - D. .. F. sG A.Iaucksr. als Sühne in S. R. S<b. » « « » O. /. Fra» K. 8 , — , „ , , , FrauR. .Frank. 20 » — » » « « « V. 7- B. 13» — »«, »« Sch. '. M. 8 10 2 3 10 15 1 » — 12 » — 5 - — 20 . — 30 20 - — - «80 Mk. 85 Ps. Leipzig, den 7. December 188l R. Z. S. P. durch Herrn Frieds.- i richlcr I Earl klnibc. Da» Armenamt. Ludwig-Wolf. Lange. Bekanntmachung. Der am 8. Juli l855 hierieldn geborene Tapezierer Wilhelm brnst Laugkammer hat seine Familie ver lassen. weshalb dieselbe der öfsenklichen Unterstützung anheim gefallen ist. Da der jetzige Aufenthalt Langkammer'S hier nicht zu er mitteln gewesen, so ersuchen wir Diejenigen, denen etwa der jetzige Aufenthalt LangkammerS bekannt sein sollte, um gefällige Auskunft über denselben. Leipzig, den 8. December 1881. Der Rath der Stadt Leipzig. (Armenamt.) Ludwig-Wolf. Dolge. vieb-ahts - Bekanntmachung. Gestohlen wurden allhier erstatteter Anzeige zusolge: 1) Ein braunlederner Geldtäschchen mit Stahlschlößchen, ent- haltend 7 .M, in zwei Thalern und kleiner Münze, aus einer An< tleidczelle im Sophienbad, am 3. dss. Mir. Abends; 2) ein Manusroek von dunkelblauem Stoffe, mit einer Reihe Knöpfen und schwarzem Wollatlassutter — in de» Taschen befanden sich zwei Schlüssel, ein Psandschcin und mehrere Irugnlsse auf „t'rioär. 1VUK. ätillius" lautend — ferner ein Paar Hosen von blaugestrcistein Stoffe, säst neu, und ein schwarzer Filzhut mit roihieidenem Futter und dem Firmenstempel „t'orto", aus einem Schlasraume in Nr. 16 der Tauchaer Strasse, am 4. dss. MtS. Abends; 3) ein schwarzer isylindcrhut, aus einem Restauration-locale in Nr. 6 der Kathariiienstraße, zu derselben Zeit; 4) mehrere Stücke alte- Blrirohr, aus einem Bodenräume in Nr. 7/8 der Kleinen Burggasse, vom 3. bis 5. dss. Mts.: 5) zwei Stücke desgleichen, neu, je 1 Meter lang, ein Iaquet von starkem grauen Stoff, mit schwarzen« Sammetkrage», ebensolchen Hornknöpsen und grauem Futter, und eine braune gestrickte Jacke» aus einem Neubau an der Kaiier-Wilhelm-Straße, in der Nacht vom 4. zum 5. dss. MtS.: 6) eine Partie Arbeitssachen, als Röcke, Hose«. Westen, Jacken, Schürzen, Strümpse und Holzpantoffeln, mittelst Gtn- brilch» aus einer ArbeitSbude im Grundstück Nr. 80 der Braud- vorwerkstraste, zur nämlichen Zeit: 7i ein Fäszchen. ,ixn. T. 8., Bratheringe enthaltend, au» der Hausflur Nr. 7 des SalzgäßchenS, am 5. dis. MtS. AbendS; 8) ein silberner Becher» alt, ca. 12 em hoch, mit Füßen und Denkmünzen verziert, rin edensolchrr, ohne Füße und mit Orna- menten versehen, aus einem GeschästSlocale in Nr. 26 der Grimm. Straße, vom 4. bis 6. dss. MtS.; 9) ein tlaiserniantrl von dunkelbraunem starken Stoffe, Kragen, Ausschläge und Taichenbciay von imirirtem Krimmer — in den Taschen befanden sich ein Paar braune Glacehandschuhe und drei Photographien — ferner ein kleiner schwarzer Filzhnt mit blauem Futter, aus dem Tanzsaal im Pantheon, vom 5. zum 6. dss. Mrs.; 10) ein Wintrrrock von dunkelblauem Stoffe, mit zwei Reihen Knöpfen und schwarzem Wollatlassutter, aus einer Wohnung in Nr. 10 am Ncukirchhos, am 6. dis. MtS.; 11) ein zweiräderiger Handwagkll. blangestrichen, mit desectem Arm und mit eisernen Schienen belegt, au» dem Hosraum de- Grundstücks Katharinenstraße 10, an demselben Tage; 12) ein Muff von schwarzem langhaarigen Pelze, mit schwarz, seidenem Futter und ebensolchen Quasten, aus einem Garderobe locale in Nr. 138 der Bayerischen Straße, am nämlichen Tage; 13) ein Stückchen Bnttrr, ungefähr acht marinirte und vier ge. räucherte Hrringe. ca. dreißig «äsr, eine Quantität Blut- bez. ünackwnrst, eine Partie Semmeln in cinemRctze verwahrt, '/.Psd. Kaffee, etwa 50 Stück ffigarrrn. zwei Paar neue Holzpantoffeln und zwei Kafteetöpse, mittelst Vinbrnchs aus einer Buve in einem Neubau an der Lievigstraße, in der Nacht vom 6. zum 7. d. M.; 14) vier weißleinene Herrenobrrdcmpen, drei ebensolche HalS- kragen, ein Paar dergleichen Manschette», zwei Paar weiße bäum- wollene Untrrhasen» sechs oder sieben Paar wollene Socken von grauer Farbe und fünf weißleinene Taschentücher, iämmtliche .Stücke 1t. ck. T. gez. und in ein buntkaltuneueS Taschentuch ein- geschlagrn, aus einem Handwagen, welcher vor Nr. 18 der Quer straße gestanden hat. am 8. d. M. Nachmittag-; 15) ein Deckbett mit blau und weiß breitgestreiftem Inlett, ein «hcnsolcheS mit roth und weiß gestreiftem Inlett, ein Kopfkissen mit blau und weiß gestreiftem Inlett, alle drei nebst rothweiß car- ritten, Uehrrzuge, zwei weiße Waffel-Bkttpccken mit Fransen, eia schwarzer Tuchrock, alt, zwei Paar Hosen von dunkelgrauinclirtcni Stoffe und ein Paar dergleichen von bläulichem klcincarttrlen Stoff, auS einer Wohnung in Nr. 15 der Eisenbahnstraße, zur nämlichen Zeit; 16) ungefähr neun Paar Knabcnhoscn von div. dunkel- farbigem baumwollenen Stoff, aus einem GeschästSloeal im Brühl, am gleichen Tage; 17) eine Blutwurst, 1'/. Kilo schwer und eine Eklzenwurst, '/« Kilo schwer, mittelst Einbruch», aus einer Kellcrabtheilung in Nr. 43 der Hoben Straße, an demselben Tage; 18) rin Rock von braunem Stoffe, mit schwarzem Peljfutter und einer Reihe Knöpfen, sowie eine gelbwollenc Pferdedecke mit rother Kante. Die Sachen haben aus einem Pferd« gelegen, welche» am 9. dS. MtS. früh in der Bäuerischen Straße gestanden hat; 19) ein Portewonnaie von schwarzem Leder, enthaltend » Mark, in zwei Thalern, sowie einen Taschrnkalrnder und einen Uhrschlüssel, mittelst Taschendtebftahls. in der Grimmaischen Straße, am nämlichen Tage Nachmittag»; 20) eine gestrickte wolle Jagdwcfte, sowie eine grauwollene Fraueiisäcke, welche Gegenstände an einem GeschästSloeal in Nr. 30 der Hainstraße zur Schau ausgehangen haben, am 19. vorigen bez. 9. dss. MtS.; 21) ein zweispänniger Lastwagen mit Kastenanfsatz und blau- gestrichenen Rädern, au« einem Lagerräume im Grundstück Nr. 2 an der Pleiße, vor ca. 3 Wochen; 22) ein Paar Hofen von grau und schwarzmelirtem Stoffe, mit schwarz uud weißgestrciftem Bundsutter, aus einer Wohnung in Nr. 48 der Zeitzer Straße; vom 9. bi» 10. ds«. Mi».; 23) ein weißlcinencS ManuShewd, aus einem Bodenräume i» Nr. 50 der Sivonienstraße, in derselben Zeit; 24) ein Hcrrenpklz von Bisam, mit schwarzem Schafpelz in den Aermeln und Ueberzng von dunkelgrünem Inch, au- dem Vorsaal einer Wohnung in Nr. 27 der Äiiidinühlenstraß«, am 10 d. M. Nachmittag-; 25) ein Ueherzieher von braunem FloconnS, mit schwarzem Sammctkragen. zwei Reihen Knöpfen, Seilentaschcn mit Patte» und buntcarttrtem Futter, — in den Taschen be ondcn sich ein Paar braune Glacehandschuhe — aus ciuem Schla raume in Nr. 1 der kohlenstrahe, am gleichen Tage; 26) ein ManiiShemd, von schwarz und grau gestrecktem Lama «nd ein ehriisolehrS von grau und weiß gestreiftem baumwollenen Zeujp, welckie zur Schau an einem GeichLitSlocale in Nr. 25 der Kleinen Fleiichergasse gehangen haben, an demselben Tage AbendS; 27) ein Monnssngnrt von blauem starken Stoffe, ein ehcn- solcheS von grauem leichten Stoff und 200 Stück Eigarrrn, mit- telst Einbruchs, au» einem Häuschen im Grundstück Nr. 26 am Floß platz, in der Nacht vom 10 zum N. d. M.! 28) eine Kiste, tt^n. 1'. 12787, 16 Kilo schwer. Fleisch ent- haltend, au« einem Güterwagen im Thüringer Bahnhof, in der Nacht vom 8. zum 9. d. M.; 29) eine GrIPstitNwe von «00 Xl, in vier Reich-banknoien i 100 ^i.» au« einem Comptoir in N». 8 der Parkstraß«, am 10 d. M. Nachmittags. Etwaige Wahrnehmungen über den Verblieb der gestohlene« Sachen oder den Thäter sind ungesäumt bei unserer Lrmimal. Abtbeilung zur Anzeige zu bringen. Leipzig, am 12. December 1881. Da» Polizei-Amt der Ltadt Leipzig. Richter. vr. Kneschke. Echöneseld. Nachdem für hiesigen Ort ein Projekt zu einem neuen Bebauung-plane angesertigt worden ist, liegt dasselbe bi» zum I». Januar 1882 im hiesigen Gemeindeburean während der gewöhnlichen Expedition-- zeit zur allgemeinen Ansicht au», und sind etwaig« Wünsche der dabei intercssirien Personen bei dem Unterzeichneten bis zu der oben angegebenen Zeit anzubringen. Schönes«!», am 12. December 1881. Der Gemetnde-Vorftand John. Nichtamtlicher Theil. Kanzler uud Lentrum. Kann unser großer nationaler Staatsmann mit den Ultra- monlanen, deren oberste« Gesetz die Erhöhung der Machtfülle keS Papstes und die Schwächung des neuen deutschen prote stantischen Kaiserreiches ist, dauernd Zusammengehen? Diese Frage bedarf einer ernsten Erwägung, denn Fürst BiSmarck hat der CentrumSpartei gegenüber bisher nur Mißerfolge aufzuweisen. Erst am 30. November hatte der Kanzler im Reichstage den Abschluß eine« Friedens mit der römische» Curie als nahe bevorstehend bezeichnet und dem Eenlrum einen förm lichen Bündnißantrag gemacht, und die Führer der Conser- vativen hakten in Folge besten erklärt, daß ihre Partei die dritte im Bunde zu sein wünsche. Und heute? Was hat Fürst Bismarck erreicht? Schon gleich der folgende Tag sollte dem Reichskanzler eine bittere Enttäuschung bringen. AlS e- zur Abstimmung über die Kosten für die Errichtung eine- deutschen BolkS- wirtbscbaftsrathe» kam, lehnte bekanntlich der größere Theil beS Eentrum». geführt von Windthorst, die geforderte Summe, obgleich Fürst Bismarck in ausdrücklichster Weise für Bewilligung derselben eingetreten war, ad, und hals da durch testen LieblingSproject schonung-loS zu Falle bringen. Die Preßorgane des EcnlrumS suchten zwar echt jesuitisch die Bedeutung dieser Abstimmung zu verringern, indem sie den BolkSwirthschaslsralb nachträglich als einen nebensäch lichen, grundsätzlich unwichtigen Gegenstand darstellteo. Es sollte sich aber bald genug zeigen, wie peinlich sich der Reichskanzler durch die Gegnerschaft einer Pattei, der er soeben erst die schönsten Aussichten eröffnet hatte, berührt fühlte. Am 5. d. richtete Windthorst in der Sitzung der Com- misston für den Hamburger Zollanschluß an den BundeS- bevollmächtigtcn Flnanznunistcr Bitter die Frage, ob er sicher sei, daß die beabsichtigten ZollverLnkcrungen auf der Elbe nickt den Einspruch auswärtiger Mächte Hervorrufen würden. TagS daraus erschien in der „Norddeutschen Allg. Zeitung" ein officiöscr sulminanler Artikel, worin dem Führer des EentrumS Mangel an Patriotismus vorgcworfcn und seine Anfrage als ein ^pell an daS Ausland gcbrandmarkt wurde. Natürlich erhob Windthorst in der nächsten Sitzung der Com mission über biesrn „völlig unmolivirten" Angriff, durch den er der Vaterlandslosigkeit, ja selbst beS LandeSverralkeS be schuldigt werde, großes Geschrei und verlangte für die ihm angelhane Beleidigung Gemigthuung. Gleichzeitig sprach die „Germania" von den „ossiciösen Verdächtiger» und Ver leumdern", denen der Führer des Centrums auf Grund „be wußter dreistester Entstellungen" als vogelfrei auögeliesert sei. Finanzminister Bitter versprach auch, die gewünschte Genug- thuuiig durch Berichtigung der betreffenden Mitlheitungeu dcS ossiciösen Blatte- geben zu lasten. Statt Berichtigungen brachte die „Nordd. Allg. Ztg." indcß am folgenden Morgen nur die Ausrede, daß nur die ersten Sätze ,hreS Artikel- Miltheilungen eines Gewährs mannes enthielten, der ganze folgende Theil dagegen ihre eigenen Betrachtungen enthalte, und erging sich sogar weiter hin in neuen Angriffen aus daö Ccnlrum, indem sie dem selben vorwars, daß dasselbe die Negierung durch absichtliche Kränkungen demütbigen und ihr die Bedingungen der Verstän digung dictiren wolle. Finanzminister Bitter gab freilich in der folgenden Commissionssitzung die Erklärung ab, daß der Reichs kanzler dem bewußten Artikel ganz ferne stehe, und sprach sich überhaupt so auS, daß Windthorst sich durch seine Aeuße- rungen befriedigt erklären konnle. Mittlerweile hatte dieser aber schon seine Parteigenosten in seine persönliche Differenz mit dem Reichskanzler hineingezogen, hatte e« veranlaßt, dag kein einziges CenlrumSmitglicd sich an der parlamentarischen Soiree, die am 6. bei dem Fürsten BiSmarck stattsank, be- lheiligte, und somit die Kluft zwischen dem Reichskanzler und dem Centrum noch mehr erweitert. Ausfallender Weise ihut die neueste, am 7. o. erschienene „Provinzial-Correspondenz", die sich sonst als die Stimm- sührerin der ossiciösen Organe ansspielt, als ob sie von dem Zwischenfalle Windthorst keine Ahnung hätte: sie nimmt von der Störung de» Einvernehmen- zwischen Regierung und Centrum nicht die geringste Notiz, glaubt vielmehr schon am Beginn der ersehnten Äera de- ersehnten Frieden-, zu deren Herbeiführung rin friedliebender Papst dein deutschen Volke Helsen solle, zu sieben, und meint, Fürst BiSmarck erwarte, daß alle ernsten Christen, die gläubigen Protestanlen sowohl wie die gläubigen Katholiken, „in dem nun entbrennenden Kampfe de» Unglauben» gegen den Glauben mit ihm zu sammen stehen". Spricht sich in diesem Au-weichen die Verlegenheit der Regierung auS? Fast scheint e- so. denn wir wissen nicht, wem daS halb amtliche Blatt mit dieser seiner Erwartung Sand in die Augen streuen will. Niemand wirb trotz der nachträglichen Versickerung der „Norkk. Allg. Zeitung", daß sie rin „von jeder Negierungsverantwortlichkeit so unabhängige»" Blatt sei, daran zweifeln, daß die von ihr gegen Winklhorst gerichteten Artikel vom Fürsten BiSmarck angcordnet gewesen seien. Windthorst selbst wirb, obgleich er sich mit den E»Isch»lt>g»iigcn de» FinanzmlnisterS Bitter und de« ossiciösen Blatte- zufrieden gestellt erklären mußte, einen scharfen Stachel im Herzen behalten. Und waö daS Bezeichnendste ist, der Vorwurf de» Mangel» an Vaterlandsliebe und Nationalgefühl wird auf dem Führer der Römlinge sitzen bleiben. Mit einerPartei, die einemmit solchcmMakel behafteten Führer folgt, kann, wie wir meinen, unser nationaler Staatsmann nun und nimmer mehr Zusammengehen. Wenn aber die „Prov-Corresp." glaubt, sie erleichtere daS Bündniß der protestantischen Con- servativen mit den Ultramonlauen dadurch, daß sie die Inter essen beider Parteien zusammenwirst und die Sache so dar stellt, al» handle eS sich in dem Kamps gegen den Liberalismus um den Kamps de» Glaubens mit dem Unglauben, so irrt sie sich gewaltig — sie wird dadurch nur das Eine erreichen, daß die geplante unnatürliche Verbindung zwischen Römlingen und Protestanten in immer weiteren Kreisen, wo das An denken Luther'S noch heilig gehalten wird, zum Gegenstände de» Zornes und de- Abscheus wird. Leipzig, 13. December. Die Begründung der Vorlage, betreffend die Errichtung eines ReichStagSgcbäuVcS. legt dar, daß der sogenannte kleine Königsplay zwischen Siegessäule und Alsenbrücke, auf den ein Beschluß deS Reichstag- vom 10. Juli 1879 als Baustelle für daS ReichStagSgebäude hingewiesen, zu den« fraglichen Zweck nicht erworben werken konnle, und daß. nachdem der vom Reich-tag angeregte Versuch einer ander- weiten Lösung der Ptaysrage gescheitert war, aus den früheren Vorschlag zurückgegttffrn werden mußte, für da« Reichstags- gebäude die Ostseite deS KönigSplatzcS in Aussicht zu nehmen, zumal von sämmtlichen Versuchen zur Lösung der Platzsrage allein dieser Vorschlag bisher von keiner Seile eine endgrltige Abweisung erfahren habe. Da indeß die preußische StaatS- regicrung nicht gewillt ist. einen Theil de« KönigSplatzcS selbst für die Zwecke de« Baues herzugcben, so mußte der Bauplatz beträchtlich weiter nach Osten verlegt werden, als früher in At»Ssicht genommen gewesen. Die Ausführung de« Baue« würde nun zunächst einen erheblichen Grunderwerb bedingen. Es kommt dabei ein theil- bebaute», theitS unbebaute» fiSca- lische» Terrain, ein städtischer Slraßenzug und eine Anzahl von Privatgrundstücken in Betracht. In den Besitz der letztere» wird daS Reich zum Theil »ur auf dem Wege der Enteignung gelangen kvnnen. Die gesammten Grunderwerbskosten würden 8,135,OOOMarl betrage». Der ReichSlagSgebändesondS ist dermalen auf 29,593,573 Mark angewachsen. Ein Gutachten der Abtheilung für daS Bauwesen lm preußischen Ministerium der öffent lichen Arbeiten hat die sämmtlicheu Kosten de» Baue«, ein schließlich de« Baue« eines Wohnhauses für den Präsidenten und einschließlich der Straßenverlegung, ans 14,400,000 Mark geschätzt. ES würde sich somit nach Ausführung de» Grund- erwcrbs und Baues ein Uebersckuß vo» 7,058,000 Mark ergeben. Sollte sich der Reich-tag für die Wahl de« vorgeschlagenen Bauplatzes entscheiden. so wird zunächst die Berufung einer auS Mitgliedern de« BundcSralhS und Reichstag» gebildeten Commission nothwendig werden, welche bei den weiteren Vorbereitungen für den Bau in maßgebender Weise mitzu- wirkcn haben würde. DaS ist der Ikurze Inhalt der Be gründung der Vorlage, welcher eine Nebcrsicht über die bis herigen Verhandlungen wegen dcS Bauplatzes sowie drei technische Gutachten bcigcfügt sind. Tie genannte Ncbersicht über die bisherigen Verhandlun gen belehrt uns über die wenig erfreuliche Geschichte, welch« der Plan deS Reichs tagSgebäukeS im Lause eines Jahrzehnt- erfahren; die Ilnerspncßlickkeit der bisherigen Arbeiten, die immer nur Mißerfolge und neue Schwierigkeiten herbeigeführt haben, enthält eine eindringliche Mahnung, jetzt endlich einmal mit der Ausführung dieses Planes Ernst zu machen und an gesichts der Unmöglichkeit einen allen Wünschen genügenden Bauplatz zu finden, mancherlei etwa bestehende Bedenken zu unterdrücken. Wenn auch jetzt wieder euie Verständigung nicht erfolgen sollte, dann muß man an der Durchführung des Planes, dem Reichstag ein würdiges Heim zu schaffen, ein für allemal verzweifeln Die „Norddeutsch« Allgemeine Zeitung" sucht den Irrthum nackzuweisen, in welchem man annchme, daß der Papst der „Herr deS CentrumS" sei; sie äußert sich dabei über die Stellung deS Kanzler- zu dem Letzteren und die kirchenpolitischen Absichten der Regierung folgendermaßen: In jeder Phase de« llulturkampfe» hat sich stet» gezeigt «nd namentlich von den Kcksinger Verhandlungen mit Masclla ab, daß die Intentionen der römischen Curie friedlicher sind, al-diejenigen der Führer de- Leutrum». So oft sich eine Aussicht auf An- Näherung bot. ist dieselbe jede-mal durch künstliche Schwenkungen der Eentrumspolitik gehindert worden. Tie Negierung hat deshalb längst aus die Hoffnung verzichtet, mit den Führern de» CentruniS zu staat lich annehmbarer Verständigung zu gelangen, und von ihren Ver« Handlungen mit Rom erwartet sie weder eine definitive Lösung der Staat», und Kirchenfrage, noch — wenn eine solche gelänge — eine Auflöiung de» Centruni- oder auch nur ei» Aufhören der oppositionellen Stellung dieser Fraktion. E» ist schon oit daraus hingewiesen, daß in der Zeit, wo der Papst mit keiner Regierung so zusriede» war, wie mit der preußischen, in der Zeit vom Erlaß der Bettassung bi» 1866, da- ücntrum, welche» damals Fraktion Reichensperger hieß, niemals eine andere als eine oppositionelle Politik getrieben und der Regierung keine Schwierigkeit erspart hat, welche diese Fraction im Stande war, ihr zu bereite». T ese That- iache reicht hin, um zu beweisen, daß der vollste Friede mit dem Papst keinen Frieden mit dem Lentrum gtebt, und wenn letz, tere» seine heutige Formation ausgäbe, so wurde ein Theil desselben ohne Zweifel den Loniervativen, ein vielleicht ebenso starker Theil den verschiedenen liberalen Gruppen zu Gute komnien und da- Residuum würde wiederum die rein katholische Fraktion Reichensperger werden ... Die Kirchenpolitik der Regierung ist bei der Vorlage und DiSculsion über da» Inligesetz vom vorigen Jahre zum unumwundensten Ausdruck gelangt und ist noch beute dieselbe. Sie resumirt sich in kurzen Worten dahin, daß die Regierung den katholischen Preußen alle diejenigen Loncessioneu z« machen bereit ist, welche mit den Gesetzen verträglich sind, und daß sie die durch die Gesetz« gezogene Schranke eine» Entgegenkom men« durch Vorlagen im Parlamente so weit zu erwei tern bestrebt sein wird, wie eS mit der Sicherheit und Unab« hängigkeit de- Staate- irgend verträglich ist. Diese Absicht besteht, ohne oaß sür die in ibr liegende Belbitiguna der lande-väterliche» Intentionen de- König« irgendwelche kirchliche oder polt- tische Gegenleistung vom römischen Stuhle oder von dessen angeblichen parlamentarischen Organen verlangt oder erwartet würde. Man wird nicht sage» können, daß diese Miltheilungen die Neugier aus kaS Ergebniß der Verhandlungen zwischen Kanzler und Papst erhöhen können. In, Gcgcntbeil, die Ab kühlung gewisser Erwartungen würde ein« v"> begreiflichere
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