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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 03.09.1924
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1924-09-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19240903016
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1924090301
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1924090301
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1924
- Monat1924-09
- Tag1924-09-03
- Monat1924-09
- Jahr1924
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 03.09.1924
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I. Jahrgang. ZS 3»1 Mittwoch, S. September 192« Gegrvndel 1858 »rohlanlchrift! Nachrtchle» »re«»e«. gernIprecher-Sammeinummer: 20 241. Nur Nie Nachlgespriich«: 20 011. »-> dt, 11.SeplemderISS« dei ILgl.»w°>ma»,erguslellun, Irrt kau, 1,5»«Svldmark. 12-evUyr P,j>d»zu,,pr«l, j. wonal September Z voldmark. NI»z,l»»«»»r >««,lbpl»»»t,. Di» 2lnj«itz»n werden nach votdmart, derechnel: di» »intpallta« Zll mm dreil« . ttir ou»wür>» ZS Pt» Lamitienanzeigen und Sie . igetuch» ohne m, auherdalb A P!g„ die SV mm dreil« Det>lam»»e>I» 15» Pta., Via- oilertenaedudr l» Pia- Au,w. tUutträg« gegen vorau»d«,ahl. Anzeigen-Preise: auherhatd! Echritltettung und Kauplgelchtiftstlelle, Marten,trage 38,40. Dmck u. Perlag von Ltepkch ch Petch-rdl ,n Dresden. Postscheck-Äonlo 1088 Dresden. Nachdruck nar mit deulllcher Questenangad» (.Dresdner llachr.'t »ulitsstg. — Unverlanol» Sckr'lltücke werden nicht auldewabri. Begeisterter Empfang Herriots in Genf. Mae-onal- warnt vor Ileberschiihung seiner Teilnahme an -er Genfer Tagung. Ein französischer Dermiltlungsoorschlag in -er Garantiepaklsrage. — Gesährliche Zuspitzung -er Lage in Schanghai. Kerriols Ankunsl in Gens. Gens, 2. Sept. Ministerpräsident Herrivt traf hente abend im Automobil von Lyon hier ein. An Lyon hatte er mit de« drei amerikanischen Urhebern der bereits mitgeteilten Entwürfe zur Abrüstungssrage konferiert. Herrivt wurde vor dem Hotel Des Bergues. wo er mit der gesamten französischen Delegation wohnt, von einer großen Menschenmenge erwartet, die ihm lebhafte Sympathiekundgebungen darbrachte, in di« sich immer wieder die Rufe »Hoch Herrivt, es lebe Frankreich!" mischten. Herrivt, sichtlich bewegt, rief der Menge einige Dankesworte zu. Dann begab er sich sofort in das Hotel. Der Ministerpräsident war begleitet von dem Direktor am Quai d'Orsay. Perctti della Rocca, seinem Kabinettschef Rergcry und seinem Privatsckrctär Eampana. sogleich nach seiner Anknnst fand unter dem Vorsitz von Herrivt eine Er ratung der französischen Delegation statt, in der. wie man hört, die Abrüstung und di« Sicherheit und ein Ver- mittlungsvorschlag in der (Yarantiepaktsrage be sprochen wurden, der morgen den (Gegenstand von Sierhand- lungen zwischen Herrivt und Macdonald bilde« dürste. Mac donald trifft morgen früh 8 Uhr 25 Min. ein. Herrivt bleibt bis Sonnabend in Genf. <W. T. V.j Paris, 2. Sept. Wie der „TempS" aus Brüssel meldet, hat sich Ministerpräsident Theunis nach Genf begeben. Mac-onal-s Abreise aus Lon-on. London, 2. Sept. Macdonald hat in Begleitung soiner Sekretäre hente srüh London verkästen, nm sich nach Genf z« begeben. Als einziges Rcgierungsmitglied war der Lnstfahrtminifter Lord Thomson aus dem Bahnhos zugegen. An einer kurzen Unterhaltung mit Pressevertretern erklärte Macdonald, er bedauere eS. daß hinsichtlich seines Be suches bei der Bölkerbundoversammlung alle möglichen un begründeten Prophezeiungen gemacht würden. Hierzu teilt Rcuter noch mit: Der Premierminister sagte, seine Anwesenheit in Gens sei ein Zeugnis seines Vertrauens, daß der Völkerbund ein gutes Werk verrichten könne. Er äußerte die Meinung, daß das Schiedsgerichtsverfahren bester als der Garantiepakl die Lösung aller internationalen Kon flikte ürrbeiführen werde. Weslminsker» nichl Genf. London, 2. Sept. „Datln-Expreß" sagt in einem Leit artikel: Die in Gens anwesenden Vertreter der Nationen würden schlecht beraten sein, wenn sie aus Macdvnalds An wesenheit schlössen, daß seine Entscheidung betreffend den Plan gegenseitiger Unterstützung znrückgenommcn werden könnte. Die britische Nation habe in diesem Punkte ihre Ent schließung gefaßt und werde sie auch nicht ändern. Sollte die Zeit kommen, in der Großbritannien zu Maßnahmen militä rischen Cknrrakters schreiten müßte, so würde seine Politik von West min st er und gewiß nicht von Ge ns geleitet werden. iW. T. B.i Ein harter Kampf. Paris, 2. Sept. lieber die Vcdeutung der Völkcrbunds- fragcn in Gens schreibt das „Petit Avurna l" : llnter den Aragen, die Frankreich in erster Linie inter essieren, sind zu nennen: die Kontrolle der Entwassung und die gegenseitigen Sicherheitsvcrträge. Hinsichtlich der gegenseitigen Sicherheitsvcrträge scheint die Völkerbundsvcrsammlung bereits in zwei Lager geteilt zu sein, deren eines dem Probleme günstig gesinnt ist. Diese Minderheit, die sich aus den durch den Krieg am meisten mitgenommenen Ländern zusammenseht, gruppiert sich nm Frankreich und Belgien. Aber auch diese Minderheit nimmt das Projekt des Völkerbundes nur mit gewisser Re serve an. Dieses Projekt wird aus den Widerstand Groß britanniens und den der ehemals neutralen Länder stoßen, ein Widerstand, den die Ablehnung der Vereinigten Staaten, Deutschlands und Rußlands verstärken wird. Es scheint also, daß die Debatte über diese Frage in einer Sackgasse zu enden droht, wenn nicht ein neues Projekt im letzten Moment auftaucht, in dem in günstiger Weise die These des gegen wärtigen Sicherhcitsvcrtrages erneuert wird. Es ist paradox, daß cs Großbritannien gewesen ist, das den Gnaden stoß gegen den gegenwärtigen gegenseitigen Untcrstützungs- vertrag geführt hat. Das „Echo de Paris" schreibt: Die Partie in Gens scheint sehr hart zn werden. Damit Herrivt seiner Kapitulation von EhequcrS und London nicht eine neue hinzufügt, muß er seiner Klugheit Einsicht und Festigkeit geben. Dabei ist aller dings zu berücksichtigen, daß er jetzt von Mitarbeitern, Hilfs kräften und Beraters umgeben ist, die viel erfahrener sind, als er selbst. Wir hoffen also guten Herzens, daß er diesmal sich besser zu verteidigen verstehen wird als ehemals. Wir werden uns keinen Verpflichtungen unterwerfen, die geeignet sind, nnserc «rast oder unsere Rechte zu schwächen. Der amerikanische Abrüstungsplan. Gens, 2. Sept. Der A b r ü st u n g s p l a n des ameri kanischen Generals Bliß, der angesichts des scharfen tttrsttstkbfrtrstzösischcn Gegensatzes über den Garantiepaktent wurf mehr und mehr in den Vordergrund des Interesses rückt, sieht folgende Punkte vor: 1. Er erklärt jeden Angreifer und jeden, der einen Krieg aus anderen Gründen als der Verteidigung führt, als einen Verbrecher, über besten Verbreche» der Haager Schiedsgerichts hos abznurteilen ha«. 2. Jeder Angrisfsakt und jede Vorbereitung dazu gilt, auch wenn sie nicht zum Kriege führen sollte, als V c r b r e che n. 3. Jeder bedrohte Staat rnft das Gericht an. I. Wer innerhalb von vier Tagen nach Erhebung der Klage die Kompetenz des Gcrichtshosco nicht anerkennt, gilt als Angreifer. 5. Als Strafe wird der Abbruch aller juristische«, industriellen, finanziellen und kaufmännischen Beziehun gen seitens aller Teilnehmer gegen den Widerspenstigen be stimmt. Er trägt alle Kosten. ti. Wenn Gewaltanwendung gegen ihn notwendig wer den sollte, prüft jeder Mitgliedsstaat seine Interessen und Pflichten. 7. Die Herabsetzung der Rüstungen wird allgemein be schlossen. 8. Die Schaffung entmilitarisierter Zonen wird empfohlen. 0. Ein ständiger Beirat wird geschaffen, der mindestens innerhalb drei Jahren einmal znsammentreten muß. 10. Der Völkerbund schasst eine ständige Nachrichten kommission, die überall Jnspizierungsrechtc hat. II. Jeder Staat kann diesem Vertrag bcitrcten und kündigen. 12. Der Vertrag tritt für Europa in Kraft, wenn fünf Staaten, darunter Frankreich, England und Italien, beigetretcn sind. Für die übrigen Weltteile müssen Japan, die Vereinigten Staaten, drei mittelamcrikanische Staaten, vier südamcrikanische Staaten, darbnter Argentinien, Brasilien oder Ehilc sowie zwei afrikanische oder anstralisä-e Staaten beitreien. Deutschlands Forderungen für das Saargebiet. Der Inhalt -er -eulfchen Deschwer-enoken. Genf, 2. Sept. Der Rölkcrbnndsrat wird sich dieser Tage mit verschiedenen Noten der deutschen Regie rung über Saargcbictssragcn z« befassen haben. An erster Stelle steht die Frage des französischen Mili tärs im Saargcbict. Hier verlangt die Reichsregicrung unter Hinweis aus die jahrelange«, fast ganz ergebnislosen Diskussionen über diese Frage und die bisher nicht anS- gestihrtcn Beschlüsse des Rates die Bestimmung eines festen Termins in naher Zukunft für die Züruckziehnng der französischen Truppen aus dem Saargebiet und end gültige Errichtung der örtlichen (Gendarmerie. — Eine andere wichtige Frage ist die der französischen Schulen im Saargcbict. Die RcichSrcgicrnug hat die schon vor 1^ Jahren behandelte Frage erneut ausgegrifsen und in einer eingehen den Note nachgrivikscn, daß die französischen Schule«, die tat sächlich reine Propagandaanftalten darstcllten, nnd nnr dank der Unterstützung der Rcgicrnngskommission im Saargebiet zu ihrer gegenwärtigen Ansdehnung gelange« konnte«, in Widerspruch zu dem Slersailler Slertrag stehen. Die Note der Mcichsregiernng wird ergänzt durch ein Rechtsgutachten des Berliner lliiivcrsitätsprvfcssors P a r t s ch, in dem insbesondere nachgcwiescn wird, daß durch die Errich tung der französischen Schulen die Grundbegriffe de» im Laar gebiet fortlebcnden preußischen SckmlrcchtS, die gesetzliche Schulpflicht nnd die Konfessionsschule, verletzt seien. Endlich liegt ein« Beschwerde der RcichSregierung gegen zollpoli- tische Maßnahmen der Regieruiigskvminissivu vor. Während der Versailler Vertrag den dentichcn Erzeugnissen bi- zum 7. Januar 1025 zollfreie Einfuhr im Saargcbict zu «sichert hak dle ReLierunsskommksion die deutsche Ei» fuhr in das Saargebiet in strengen Grenzen kontingentiert und dadurch der Wirtschaft und insbesondere der Maschincn- indiistrie erheblichen Schaden zugesügt. Die Rcichsrcgierniig verlangt, daß die Regierungskommissio» solche Methoden an- wendct, die die vertraglichen Garantien nicht antasten. sWTV.j Die Genser Kommissionen. Genf, 2. Sept. Die sechs Ausschüsse der Völkerbundver sammlung traten heute nachmittag in die Beratung der ihnen vvn der Versammlung überwiesenen Verhandlnngsgegcn- stände ein, die sic zunächst auf ihre verschiedenen lliiterkom- missione» verteilen können. Der dritte Ausschuß, dem auch tu diesem Jahre wieder die größte Bedeutung von allen Kommissionen zukommt, da er die wichtige Abrttstungs- und Garantiepaktsrage zu behandeln hat. wurde von seinem Präsidenten, dem rumänischen Außenminister Duca, mit einer kurzen Ansprache eröffnet, in der Duca erklärte, daß die ganze Mcnschlieit, deren Streben nach einem wahren und dauerhaften Frieden geht, mit Aufmerksamkeit die Ar beiten des Ausschusses verfolge. Auf der Tagesordnung dieser Kommission stehen folgende Fragen: Kontrolle des internationalen Waffen- und Muntttonsbandeks, der privaten Waffen und MunittonSfabrikation. Regelung der Arbeitsgebiete der militärischen Kommission des Völkerbundes, chemische K r t e g s m i t t e l. lokale Ab kommen, Beschränkung der S e e r ü ft u n g« n, Bemer kungen der Regierungen zu dem Garantiepakt» Projekt und auf Antrag LangeS-Norwegen Beschrän kung der R ü st u n g » a u s g a be n ans den Durchschnitt der beiden letzten Jahre, sowie die Frage des stattstischen Jahrbuches über -te Abrüsiunacu -er einzelnen Staate» - Der Stein im Rollen. Die wankende Lüge von der deutsche« Kriegsschuld. Im Frühjahr dieses Jahres batte ein amerikanischer Menschenfreund, dessen Interessen für Eurova weithin be kannt sind, der Großindustrielle Filcnc in Boston, für den besten Vorschlag der Befriedung des alten Erdteils einen ansehnlichen Geldpreis ausgcsetzt, von dem ein Teil ietzt einer sranzösiimen Arbeit zuaesvrochen wurde. Vom Inhalt dieser Arbeit ist bisher nur bekannt geworden, daß sie die Gründung einer Gesellschaft der Nationen unter Teilnahme Rußlands — von Deutschland scheint nichi die Rede zn sein — und mit Hilfe der Bereinigten Staaten für unerläßlich hält, wenn Europa seine frühere Geltung wieder erlangen soll. Der Gedanke, der hier der Erwägung anbeimgegebeii wiro, ist so wenig neu, daß die ihm zuteil gewordene Auszcichmuia eigentlich Verwunderung erregen muß. Er ist den Wilson scheu Völkcrbundsthcorien ebenso verwandt, wie dem immer wieder erörterten Problem der Vereinigten Staaten von Europa, die beide von brauchbarer und anerkennenswerter Verwirklichung bis zur Stunde sonnenweil entfernt qcbliebcu sind. Ter Hauptfehler dieser Vefrieduiigsvorschlnge. deren Ziel als durchaus aut anerkannt werden soll, liegt darin, daß sic zu wenig Gewicht auf die nun einmal vorhandene Men talität der Völker Europas legen, daß sie den menschlichen Schwächen und Neigungen der einzelnen Völker keinerlei Rechnung tragen und daß sic infolgedessen im Ausbau form schöner, praktisch aber nicht verwendbarer Systeme stecken bleiben. Wer Eurova den heiß ersehnten Frieden geben will, der muß mit der Entgiftung der europäischen politischen Atmosphäre beginnen und d'e Anpreisung theoretischer Bin düngen von Staat zu Staat bis auf den Augenblick vertagen, in dem die Entgiftung Wirklichkeit geworden ist. Der inter nationale europäische NeiuiaunaSprczeß aber hat zuerst das giftigste Gewächs, das bisher alle Ausgleichsversuche zwischen den führenden Nationen überwucherte, an der Wurzel aus- zurvtten und wird praktisch erst dann an die Beseitigung der UKniger gefährlichen Erscheinungen mit Erfolg Herangehen können, wenn die Verstopfung der Hanptgsstauelle gelungen ist. Die Materie. mit der es sich dabei zu befassen gilt, ist mit einem Worte gekennzeichnet: Die Krieasschuldlüae. Aus den Farbbiichern der Entente stammend, die während und nach dem Kriege zur Rechtfertigung der Entenlcstaaten zu Dutzenden erschienen, von einer haßerfüllten Presse immer und immer wieder ausgeschlachtet, von skrupellosen Drahtziehern zum Angelpunkt des Versailler Vertrags ge macht, hat diese infame Konstruktion, deren Zweck und Be deutung hente weit über Deutschlands Grenzen hinaus be kannt sink, die Völker in den Glauben versetzt, daß eS nur einen Schuldigen am Ausbruch des Weltkriegs gibt, nur einen, der in verbrecherischer Leichtfertigkeit den Tod von Millionen über die Menschheit gebracht hat, nur einen, der darum gehaßt, verfolgt und gepeinigt werden muß: Deutsch land. Der Fluch dieser Verhetzung ist das friedlose, das ver giftete Europa, das trotz Dawes-Bcricht und Genfer Sicher- heitsvcrhandlnngen seinem Untergang nicht entgehen wird, wenn es sich nicht von jenem größten Betrug des Jahr hunderts befreit. Es darf mit Genugtuung festgcstcllt werden, daß es in Deutschland nicht an Männern gefehlt hat, die diese Zu sammcnhänge rechtzeitig erkannten und die sich durch ihren ans eigener Initiative und mit eigenen Mitteln unter nominellen Kampf als rechte Georgsritter der Wahrheit nicht nur um Deutschland, sondern auch nm Europa unvergäng siche Verdienste erworben haben. Namen wie Trefz von Stttlpnagel, von Nutlar stehen in diesem Sinne für alle Zeiten in Ehren. Sie haben die mühevollen Vorarbeiten ge leistet, auf deren Grundlage die Dcutschnationale VolkS- vartei den Stein ins Rollen bringen konnte. Dank den An strengungen dieser Kreise sind wir heute soweit, daß endlich eine deutsche Regierung das bindende Versprechen abgegeben hat, die deutsche Anerkenntnis der Kriegsschuldlügc, ivic sic in der Unterzeichnung des Versailler Vertrags durch Deutsch land lag, bei den Signatarmüchtcn zu widerrufen. Noch aber ist das offizielle deutsche Prokestschreiben nicht abgegangcn, da machen sich bereits Anzeichen dafür bemerk bar, von welch gigantischen Schwierigkeiten das Werk deut scher Reinigung, das Werk der politischen Entgiftung Europas, begleitet sein wird. Die amtlichen deutschen Vor kämpfer werden es — soviel steht heute schon fest — nicht nur mit dem Feinde der Lüge als solcher zu tun haben: sie werden vielmehr noch zwei andere Gegner niederringcn müssen, die auf die Kunde von dem bevorstehenden deutschen Einspruch wie von der Tarantel gestochen emporgefahren sind und nun in indirekter Gemeinsamkeit Deutschlands Rcchtskampf mit allen Mitteln zu hintertreiben suchen. Der eine der beiden zusätzlichen Gegner ist, wie es niemand anders erwartet haben dürfte, Frankreich, das, ohne bisher im Besitze der deutschen Not« zu sein, bereits seinen Standpunkt gegenüber der deut schen Protestaktion durch das Pariser Auswärtige Amt hat formulieren lassen. Frankreich erklärt, daß cs die Kriegs schuldfrage als eine ros juckicata, als eine nach dem Urteils spruch des Bcrsailler Vertrags nicht miedrr ausrollbare Au pzeteaentzett betrachtet. Nun, put üccjepl Eiumand dürste cs
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