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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 27.12.1881
- Erscheinungsdatum
- 1881-12-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188112279
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18811227
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18811227
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1881
- Monat1881-12
- Tag1881-12-27
- Monat1881-12
- Jahr1881
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 27.12.1881
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Erscheint täglich küh 6',. Uhr. Ret«1i»» «nd Lr-rdUi», Iohannesgasse 33. SPtichiloudrn der N«ß«cti<»: BvrmittaaS 10—12 Uhr Nachmittag« —6 Uhr. ' ^ ^ - -rrL«1L LLA" - »er skr »te »iickltlslnenb« R»»»er »estt««trn Anjer«te «» S»»enta,e« bi« 2 Uhr Na»»ttt«ß«. « k»»-«,» -rstt«,„ srütz bt« Uhr. Ist den /Malen für Zns.-^»»,l>«r: L»t« Me»«, UmversitätsSrab« 21, L»»t« Udsche. Kathannenstraßr 18, p. »«r »i« '/.» Uhr. UtiMgcr.TaMblM Anzeiger. Organ für Politik, Localgeschichte, Handels' «nd Geschäftsverkehr. Auflage »7,L0» Lvennnnentanrrl« vierrrlj. S'/, Mk., incl. Brmaerlod» ü M. «and Vir Post dq^ze» st NN. Ieve ernzrine Nummer Sä Ps. Belegexemplar 10 Pi. Gebühren lür Lrrrabeilage» »h>e PokbeiSroerung ZS Mt. «,t Poftbeiördening 48 Rk. Inserate Sgeipalrene Petitzeile 20 Pf. GrSßere Lchntten laut unierem Preis, verzeichnih. Dabellarischcr La, naa, höherem Tarif. Leelamen »ater den Nrdartiansürich »ir LoaUjeile SO Pf. Jalera» sind »er« an die Oppebniou j> ieadrn. — Rabatt wird nichi ge^even. Zahlung praeuumvrauuo oder durch Post. Nachnahme. r«I. Dienstag den 27. Dcccmbcr 1881. 75. Jahrgang. Amtlicher Theil. Mmulmschiln-. / Hiermit bringen wir zu öffentlichen Kenntniß, daß wir unsere GtistnngSvuchhalterei. RathhauS, I. Etage, mit der Annahme von Beitrügen silr die Hinterlasseuen der beim Theaterbrande in Wien Verunglückten braustragt haben. Leipzig, am 22. December >881. Der -t«th der Stadt Leipzig. Vr. Georgi 1>r. Wangemann. KkWftslocal-vermlrttillus. In der L. H»1age de« der Stadtgemeinte gehörigen Hanse« Sellier'» Hof sollen die zeilker von Herrn Kauf mann Emil Hebler innegebabten, au« eiae« Borfaal, A zioeifeastrtge« Stadea nach der Reich-straßc bcrau« und einer Kan,«er bestehenden Gefcdäft-ioealttätea »»« L. April I88S an gegen etnhaldjährltche Kü» dtan»g Mtlnvoch, de» S8. d. Mt»., Dorm. IL vhr, ans dem Rakhbause l. Etage. Zimmer Nr. 17, an den Meistdteteade« aad.rwett vernitelhet werden Ebendaselbst aus dem großen Saale liegen die Ver- miethung«- und Bersteigerungsbedingungen schon vor dem Termine zur Einsichtnahme au«. Leipzig, den 12. December >881. Der Rath der Stadt Leipzig. Do. TröndUn. S töß. Holr-A«ctisn. Mittwoch, den 28. December d. 3. sollen von Lormittag» 9 Uhr an aus dem Schlage in Abtheilung 27» de« Durgauer Aorftrevier», in der Lindcnauer Gottge, in der Nähe de« Leutsch - Leipziger Fahrweg« und der grünen Linie ca. 160 starke Abraum- und 40 starke Laagdaufe» unter den im Termine an Ort und Sielte öffentlich au«ge- hanaenen Bedingungen und der üblichen Anzahlung an den Meistbietenden verkauft werden. Zusammenkunft: aus dem Schlage in der Lindenauer Gottge. Leipzig, den 12. December 1881 De» -kathS Aorstdeputatio«. Nutzholrallttion. Mittwoch, den U. Iaaaar 1882 sollen von Vormittag« N Uhr an aus dem Mittelwaldschlage in Abth. 26» de« Burgauer Forstrevier«, in der sogenannten Leutzschrr Gottge, in der Nähe de« Leuhscher Psarrbolze« Sl Eichen-, 25 Buchen-, 13 Rüstern-, 4 Linden-, 7 Eschen- und 79 Ellern-Vtutzklötze, 4 Stück SchtrrhSlzer, 10 - Schirrstaagea und 25 , Hebebaume unter den im Termine öffentlich »»«gehangenen Bedingungen und der üblichen Anzahlung an Ort und Stelle nach dem Meistgebote verkauft werden. Zusammenkunft: auf dem Mittelwaldschlage in Abtb. 25» in der Leuyscher Gottge. Leipzig, den 20. December t88>. De» Nath» gforskdeputattorr. Touuabeuh den »1. Derrmber »I S»r»1tt«,« IO vhr, sollen in den Räumen de« hiesigen Oro»tant^A»tte« (Schloß Pleißenbur^ jc I Partie NoaaenNete u«h vehrmehl. je 1 Partie alte« Eisen, «esfing, alter Ptahl re. und O Lt«< Jnbentarien üsieutlich an den Meistdicteaden gegen sosortige haare Bezahlung »er- petaert «erden. Dt« Bedingungen werden vor der Auctiou bekannt gemacht. Leipzig, am SS. Drrrmber 188l. »»«»gliche» Pr«»iant-A»t. Nichtamtlicher Thetl. Weihnachtsmorgen im Leipziger Rathshche. z Die Waldesstille und Einsamkeit bei mildem Sonnen schein war am ersten Feiertage besonder« erhebend. Schade, daß so Wenige zu diesem Genüsse gelangten. Da« „weiß' Weihnachten ", daß da« Volk, namentlich auf dem Lande, so gern sieht, weit lieber al« da» „weiße Ostern ", war über Nacht durch einen leichten Schneesall hergestellt worden, aus den Bäumen, insbesondere den Tannen und Kiefern, rubte eine zarte Schneeschattirung. mehr angehaucht denn lastend. Der Weg durch- Holz war mit einer regelrechten „Neuen" bedeckt, d. h. mit einem dünnen Schnreüberzng, aus dem man de« Wilde« Spuren sofort verfolgen konnte. Und welch ein emsiger Verkehr, welch lebhafter „Wechsel mußte in der Nacht und vor Sonnenaufgang hier stattgefunden haben. Ueberall sah man die Spuren der Hasen, der Rehe, der Vögel Tritt scharf in den Schnee gezeichnet, nur hier und da durch die Pserdespuren eine« uubcsiigten dreisten Sonntags jäger« rauh unterbrochen, der in junkrrhaftem Uebermuth« va« Reitvervot de» Ratbr« kütmlich ignorirt. Der Wald war still? Ja und nein. Bon Zeit zu Zeit hörte man da« Knistern de« Laube«, da» sich unter dem Schnee beugte oder die zarte Ei«krustc abschüttelte. Auch Vogel ruf senkte nicht. Zwar waren verstummt die eigentlichen professionellen Sänger de« Waldes, die nach mildern Him melsstrichen sich verzogen hatten. Nur de« Raben sonorer Laut unterbrach da« allgemeine kileutinin, da« sich die Natur selber auserlegl hatte, oder e« flog ein kreischender Specht von Baum zu Baum, um seine Kletterübungen und Haus suchungen nach Jnsecten und Gewürm an alten Stämme« dorznnöhmen Da« Schönste bei der Landschaft thaton die freundlich derklärrndrn Sonncnblickr. welche das Her» weit inachten und die Seele frei von trüben Gedanken, lliitcr ihrem Schein wurden die Gra«halme. welche von Schnee und Ei« wir über zuckert au-saben. in Perlenschnuren und Diamanlenstränge verwandelt, in deren Pri-men sich di« Lichter vielfarbig brachen. Mit diesem schönen Feiertag-weiter beschenkte uni die Natur wie mit einem Weihnacht-präsent für Jedermann. Freuen wir un« mit Tank dieser Gunst de- Winter- Himmel» und genießen wir sie so au«gicbig, al« nur möglich. Der deutsche Winter hat auch seine „Tage von Aranjuez", welche durch Nicht» zu ersetzen sind. Königliches Landgericht. u. Ltruftammrr I. Johanne Dheres, verehrt. Beese au» Kletaostrau ist eine vielfach wegen Diebstahl» »ud Betrug« re. bestrafte Frauen-verson, deren Berurtheiluna zu mehrjähriger Freiheitsstrafe sie wiederum im Interesse der allgemeinen Sicherheit für einige Zeit unschädlich gemacht hat. Die Angeklagte hatte noch eiur ihr von, Schöffengericht zuletzt zurrkannte Strafe von 3 Monaten Eesängniß zu verbüßen, al» sie auch schon wieder eine Anzahl von Diebstählen in Leipzig und Umgegend verübte. Die Diebstähle waren thetl» leichte, theil« unter erschwerende» Umständen auSgesührte, und die meist tu Klel- dunqsstücken, Betten >c. bestehenden Objecte von der Beese versetzt worden. Ferner hatte Dieselbe sich einer GutSbessverrsrau in Markran städt gegenüber einer sdgett. Mitthgelvprellerei'waldig gemacht, indem sie sich bei ihr al» Magd vermiet!,«, hierbei da» üblich« Draufgeld erhalte» und damit sich entfernt hatte, ohne daß e« ihr Ernst ge- wesen, den Dienst wirklich anzutreten. Mit seltener Beharrlichkeit und großem Rasfinemenl führte sie endlich einen Bettug anl, mit welchem da- Verbrechen det Urkundenfälschung zusammrnfiel. Die wußte, daß in einem hiesigen Institut die ledige B. von auswärts zrilweilig unlergebracht war. Um nun derc» in dem Wohnorte der B. zurückgelassene Sachen sich widerrechtlich anzneignen, ging die Beese zu dem Inhaber de,selben mit einem angeblich von der B. geschriebenen Briese, erzielte aber keinen Erfolg. Dadurch durchaus nicht rntmuthigt» fing die Beese die Geschichte nun so an, daß sie in einem mit dem Namen der Pflegerin der B unterschriebenen Briese den Adressaten ersuchie, der Uederbringerin die Sachen üerau»- zugebei,. und hiermit glückte der Schwindel wenigsten» Iteilweise. Tie königliche Staatsanwaltschaft beantragte mit Rücksicht aus die «heilweisen «eftändniffe dezw. nach rrsolater Uebersührung der Beese deren Berurtheiluna unter Ausschluß mildernder Umstände, da die groß« Rasfinirthtit der Angeklagten «ine milde Veurtheilung durchaus nicht verdien«. Durch Unheil de» Gerichtshof« wurde die Vers«, unter Einrrchuung der erwähnten dreünoaatiarn Sttese de« Schöffengericht«, wegen schwere» und leichte», im Stück falle verübte, Diebstahls, sowie wegen RücksaklSdelrng« und Urknndensilschuvg »» einer Gesamminrafe iu brr Dauer von 3 Jahren 3 Monate» Zucht haus, 360 Geld- oder weitere» 48 Tage» Zuchthausstrafe und L Jahren Berluft der Ehrenrechte verurtheltt. II. Dem Bauunternehmer Friedrich Gustav Bernhardt aut Brandts fiel da« Vergehen der uudefngien Ausübung des Schank- betriebe-, «nd dessen Tochter, der ledigen Emma Friederike, eine strafbare Beihilfe hierzu zur Last, imofern Bernhardt während eine» Renbaue» den dort beschäftigten oder sonst verkehrenden AibeilS- lcuten, Lieferanten, Fubrknechlcn rc. Bier und Branntwein rc. ver- kaust Halle, ohne im Besitze einer Schankconcessivn zu sein, wahrend die ledige Bernhardt den Verkauf in der betreffenden Baubude mit besorgt hatte. Gelangte nun auch da- Gericht nicht znr Ucber- zeugung von der Schuld der Bernhardt, so wurde dieselbe docv bei Bernhardt oen. als erwiesen angenommen, indessen eine Geldstrafe von 30 -M als eine genügend« Ahndung erachtet. Der Gerichtshof setzte sich zusammen au« den Herren Land- aerrchtt-Directvr Rein (Präsid.), Landgericht-rüthen IaSpi«, vieler, Hahn und Prof. vr. Bindina. Die königl. Staatsanwaltschaft reprälentirte Herr Staatsanwoltschasts-Affeffor l>r. Nagel, dir Ver- tt>eid>gung im Falle II Herr Rechtsanwalt Frcytag 11. verübte». VeacjKnng Aus Stadt und Land. * Leipzig, 28. December. Die Abgeordneten vr. Stephan» und Streit haben im Landtage, unterstützt von 15 anderen Abgeordneten, im Intereffe der Bergarbeiter den Antrag eingebracht. cS möge die StaalSregierung ersucht werde», zu erwägen, ob nicht» unerwartet einer umfassenderen gesetzlichen Regelung de« Knappschaftswesen«, da« allgcmeine Berggesetz von 1868 dahin zu ergänzen sei. daß diejenigen Arbeiter, welche eine Reihe von Jahren bei einem Bergwerk gearbeitet haben und deshalb Mitglieder der für die Arbeiter diese« Bergwerk» bestehenden KnappschastScasse geworden sind, welche aber entweder vom Arbeitgeber ohne daS Vorliegen eines der im Gesetz gedachten Gründe ent lasten werken oder ihrerseits dicke Arbeit au» einen, der im Gesetz unter d cmaegcbrnen Gründe verlassen, fernerhin nickt ohne Weitere- allen Ansprüchen an die KnappschaslScasie verlustig gehen, daß ihnen vielmehr ein gesetzlich festzu- stellendrr Theil der geleisteten Beiträge zürückzuzahlrn und daß ihnen, unter den durch die Rücksicht auf die Erhal tung der Lasse gebotenen Bedingungen und Beschränkungen, für den Fall späterer Invalidität ein Anspruch aus die Invalidenpension bez. ans eine Pension für ibre hinter- lasscncn Witlwcn und Waisen zu sichern sei. ES wird ivciter beantragt, daß die Regierung diese Angelegenheit noch aus dem gegenwärtigen Landtage erledigen möge. * Leipzig, 26. December. Im hiesigen städtischen HauS- hallplau für da- Iabr 1882 sind beim Conto der Schau« spielkäuser beträchtliche Summen zu Herstellnng von Ver besserungen und neuen Einrichtungen in Ausgabe gestellt, so beim Neuen Tkeater: 15.500 Mark zur Herstellung eine- WellbleckvorhangeS und 12.000 Mnrk zur Umänderung der Garderobctdüren, der Gasbeleuchtung. Anbringen beweglicher Drahtgitter an den Eouliffenstammen, tcn Flammen im Bühnenraum und an den Maschinengalcrien, beim Alten Theater 30.050 Mark zur Herstellung von Äbschlnßmauern und eisernen Thüren de« Gardrrobc-Anbaue« und de« Treppen hauses. der elektrischen Zündung an den Sosfitenramprn und dem Kronleuchter, Erneuerung de« äußeren Abputze« :c. Mit diesen Herstellungen dürfte in Folge der Wiener Theater- Katastrophe jedenfalls rasck vorgraangen werden. * Leipzig. 26. December. Die am Weihnacht» Heiligen abend d<» Betrieb übergebene nene Pferdebahnlinie Letpzig»Lindrnan wurde an diesem Tage und noch mehr gestern, am 1. Feiertage, vom Publicum sehr stark frequentirt. Es wurde der soliden Anlage der Bahn, insonderheit der guten Beschaffenheit der Geleise, allgemeine Anerkennung gezollt. Nicht so ganz zufrieden ist man mit der Bestim mung. daß die Aebnpsennigtour bereit« am Kuhtbnrm endigt bez. erst von da beginnt, und wir glauben uns zum Dol metscher de« stark verbreiteten Wunsche» macken zu solle», daß die Grenze Ver Tbeilstrecke an di« Angerbrücke am Eingänge von Lindenau verlegt werke. ES erscheint ,inS kirler Wunsch nn» deswillen gerechtfertigt, weil erst dcrt da» städtische Gebiet endet und weil di« so eingrtheilte Strecke mehr dem PreiSverhältniß von 10 und 15 Pfennige« ent 'pricht; wir sind auch überzeugt, daß die Erfüllung diese« Wunsche« dem Interesse der Pferdebahn entsprechend sei» wird, da sich an der Einrichtung, daß der Kuhlhurm die Grenze der Zebnpsenniatour ist. immerhin Diele von der Benutzung der Pferdebahn aus der verbältnißmäßig kurzen Strecke bt« zur Leibnizstraße abballen lassen dürsten — In der morgen Mittwoch, den 28. December Patt findente» Vorstellung der „Zauberslötc"' wird die königl. vreuß. Opernsängerin Frl. Hedwig Rolandt, welch« seit Monaten auf einer Reise durch Deutschland da« größte Aus sehen bei allen Kennern Hervorrust, al« Königin der Nacht gastiren. Die Rolle gilt für die vorzüglichste im Repertoire der durch eine glänzende Virtuosität de« colorirten Gesänge« hervorragenden Künstlerin. z- Leipzig. 28. December. Im Anschluß an den am beiugen Abend in diesem Blatte abgedrnckten Aufsatz „Deutsche SeemannS-Weibnachten" möchten wir die Leser daran erinnrrn. daß hier in Leipzig ein Zweig- verein der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger besteht, dem jeder Zuwachs von Mit gliedern willkommen ist. Der Vorstand besteht au« folgenden Herren: Reich-grricht-rath vr. Boisselier, Vorsitzender; 1)e. Gen sei. stellvertretender Vorsitzender und Schriftführer; Henry Schomburgk. Schatzmeister: Ludwig Gumpel, Juliu« Harck. O-car von Hofsmann und Moritz Lorenz. Die Genannten sind sämmtlich bereit, sowohl Beitritts-Erklärungen al« einmalige Beiträge entgegen- zunrhmen. * Leipzig, 26. December. Eine in der Thal aller liebste Neuheit, ein NeujabrSarschenk, ist soeben in dem Schaugcwölbe der H. Atlihn'/chen Gärtnerei (Sckiller- straße) zur Ausstellung gekommen: e« sind die- elegant her gestellte und mit einer paffenden Gratulation- Widmung ver sehene Earton«, bei deren Ocsfnung ein ziemliche« Miniatur- Bouquet herrlich duftender natürlicher Blümchen entgegentritt. Die genannte Firma hat für ihre Erfindung übrigen« dahin Vorkehrung getroffen, daß für diese« NeujahrSgeschenk unter Eouvert im Stadtpostgcbiet kein höhere« al« da« übliche Porto von 5 Pfennigen, nach au«wärt» dasjenige von 10 Pfennigen gezahlt zu werden braucht. Wir smp der Neberzrugunq. daß diese« sinnig« NeujahrSgeschenk die allseitigst« ' «itz finde» dürfte. Leipzscf, 26. December. Der Eisenbahnverkehr ausser Dresdner Bahn während der Tage vom 23. bi« 25. ds«. Mon. bölrSat 6800 angekommene und 6500 von hier nach au»wärtS beförderte Personen. Beurlaubte Mili- tairpersoncn kamen etwa 400 hier an. während 350 Militair- billrtS nach auSwärt« verausgabt wurden. — LicGesammt- srrqncnz während derselben Zeit ans der Magdeburger Bahn belief sich aus 13,380 Personen, und zwar 7600 nach bier und 5780 von hier nach au-wärt» beförderte Personen. ES kamen aus dieser Bahn am 2t. d. M 2 Extra- ziigc von Magdeburg hier an und gingen auch 2 Ertrazttge von bier dabin ab. — Auf der bairischen Baku, trafen am 1. WrihnakblSseiertag 2400 Personen hier ein und reisten etwa 3000 Personen von hier ab. — In der Ritte rstraße machte sich gestern Abend die polizeiliche Arretur eine» WirthS- hauSgaste» notbwenbig, der in einer dasigen Restauration eine ziemliche Zecke gemacht, aber kein Geld zur Bezahlung batte und dessen Persönlichkeit sestgestellt werden sollte. Als ihn nun der betreffende Schutzmann nach kein Nasch markt abführen wollte, setzte sich Arrcstat plötzlich zur Wehre, schlug den Schutzmann in» Gesicht, warf ihm drn Helm von» Kopse und würgte ihn am Halse. Da zog Letzterer seine Waffe und führte einige Hiebe nach seinem Gegner, die ihn blutig verwundeten. Mit Hilfe mebrrrer hinzugekommener Gäste wurde der Angreifer wehrlos gemacht und »ach dem Ort seiner Bestimmung gebracht, dort aber eingesteckt. ES ist ein fremder Kürschncrgeselle. — In riner Tischlerwerkstelle der Braustraße entstand gestern Vor mittag Fruer, indem ein Schwellenbalken in Brand gerietb, dock wurde die Gefahr bald beseitigt, so daß die Fcuenvehr nicht in Tbätigkrit kam. l-. volkmarSdors, 28. December. In der 7 Abend stunde kam gestern in einem Hintergebäude de» BäckerhauscS Nr. 25 an der Rabetstraße hier Feuer auS. Die Nru- schöncfeldcr und hiesigen Fcuerwehrmannschasten konnten noch rechtzeitig Herr tc» Feuer» werden, so daß nur der Dachstuhl abbrannte. Ursache «och unbekannt. ^Lommatzsch. 24. December. Bor einigen Tagen trat bei der WirthschastSbesitzerin Löwe in Mertitz in frühester Morgenstunde ein vermummter Mann in die Wohnstube und schlug sofort di« schon bejahrt« Frau aus den Kops. Dieselbe belaß aber noch GeisteSgcgenwartgenug. in die nahegelegene Mühle nach Succur» zu eilen. Während Dessen hatte der räthsclhaste Mann da« Weite gesucht. Bald nach Mitlheilung de» Vorgesallcncn lenkte sich der Verdacht der Thäterschaft aus den Steinbrecher Fischer, weicher früher in dem zur Mühle in Mertitz gehörigen Eteinbrnche beschäftigt war, jetzt aber arbeitslos ist und in einer im Steinbruch« befindlichen Bude loqirt. Der Gendarm revidirte schleunigst die primitive Wohnung und fand genannten Fischer, al» er sich gerade bei Honig und Semmel gütlich thal. Den Honig nebst Fett und anderen Gegenständen hatte er der Frau Löwe gestohlen. AllcS wurde ausgesunden und Fiscber verhaftet. — Von dem königl. Ministerium de« Innern ist dem Koblenmeffer Earl Johann Friedrich in Zwickau und dem Bergarbeiter WcrkSsuhrmann Earl Friedrich Leistner in Bockwa au« Anlaß langjähriger treuer Arbeit (40 bez. 50 Jahre) aus dem Sleinkohlenwerk Gottfried Ebert'S Erben in Bockwa die große silberne Medaille für Treue in der Arbeit al« Au«zeichnung bewilligt worden. *Wil«drufs. 24. December. Am 19. d. M. wurde der Oberlebrer Gerhardt an hiesiger Stadtschule, nachdem ihn ver Schulvorstand einstimmig zum Schuldirektor erwäblt hatte, feierlich ringewiesen und verpflichtet. Abend« fand ibm zu Ehren ein Gastmahl im Gasthose „Zun, weißen Adler"" statt, bei dem abermal« viele Teilnehmer zu bemerken waren. — Lei» längerer Zeit besteht b,er ein „Frauen-Bercin ", dessen Ausgabe e« ist. Bedürftige und Nothlridende in die siger Stakt aufzusuchen und deren Leo« durch Woblthaten zu mildern. Zum Christfeste wird genannter Verein an 23 Familien je 3 ^ zur Verlbeilunq bringen und außerdem den Bewohnern de« Armenhause« Fleisch ,nd Gemüse spen den. — Den l6. d. Mt«, hielt der Nrmen-Berein im Amtsbezirke DilSdruff seine erste Generalversammlung ab. Derselbe entstand im Jahre 1880 und richtet sich gegen da» überhandnehmente Bettlerwesen. 12 Gemeinten wären e« ursprünglich, die sich dahin einigten, unterstützungsbedürftigen HandwerkSburschen, welche genügende Legitimation auszuwciscn haben, ein Ortsgrlchenk verabfolge» zu lassen. Da die« Vor gehen guten Wandel in der gerügten Calamität brachte, traten dem Vereine Anfang 1881 fast sämmllicbe Gemeinden de« Amtsbezirke« bei, desgleichen auch die Stcdigemeiiive WilSdruss. Infolge diese« Zuwachse« schritt man dazu, ein für alle Orte giltige« Statut anSzuardeiten und Herrn Rittergutsbesitzer v. Echönberg-Pvtting auf Tanrenberg at« Vorsitzenden zu wählen. In fünf Orten, die alle an der Chaussee gelegen, werden jetzt die OrtSgeschenke an-gezahll; eine zweite Gabe an einmal schon Durckgereistc aber uictit vor Ablauf von 4 Monaten gewährt, llrberzeugt von den guten Erfolgen der getroffenen Maßnahmen sprach man mehrfach in der Versammlung den Wunsch au«, daß die an grenzende» Amtsbezirke in ähnlicher Weise die HauSbeltelei bekämpfen möchten. — Der Geflügel zu chtcr-Ve rein für WilSdruss und Umgegend wirk in den Tagen vom 27. bi« 29. Januar k. I. seine dritte GeslIizelauSsiellung abhalten, verbunden mit Prämiirung und Vcrlovsung. — Die Investitur Sr. Majestät de»König« mit den Insignien de« Hosenband-Orden« bat durch die Er krankung Ihrer Majestät der Königin eine Verzögerung er litten und dürste, wie Dresdner Blätter millbeilen, nun wohl erst Ente Januar oder Ende Februar erfolgen. — Dom Comit« der Ticdge-Gtistung i» Dresden ist soeben eine Concurrenz für Bildhauer auSgrschriebeu worden. ES sollen nämlich an den Vorhallen deS dortigen neuen Nnnensriedbose« aus Kosten der Tiedge-Stistuna vier Reliefs von je ungefähr 2>, Metrr Länge und 1.60 Meter Höhe hcrgestellt werden. Die Motive der Reliefs sind dem ernsten Charakter der evangelischen Begräbnißftätte entsprechend zu wählen; für Modcllirüng und AuSsührung dieser Relief« in vorhandene,! Sandsteinbosien sind 16,000 Mark auSgesetzt. Deutsche Bildhauer, welche an der Eoncurreuz sich be- tdeiliaen wollen, haben für jede« der vier Rrlies« ein GypS« modelt in V, der wirklichen Größe vom 1. bis 15. Oktober 1852 im AnSstellungSlocale de« Sächsischen Kuustdereiu« aus der Brüht'schen Terrasse abzuliefern. Da« Prei«richteramt übernehmen di« Herren Pros. Schilling und Hähnel, sowie die Mitglieder de« EomilS« der Stiftung. Dem Urheber der vier besten und am meisten zur Anssührnng sich eignenden Entwürfe wird die Ausführung für die erwähnte Summe übertragen; den nächstbesten Entwürfen wird ein zweiter Preis von 800 Mark und ein dritter von 500 Mark gewährt werden. s- Au« der Lausitz, 28. December. In Neu-Ger«» dors starb vor einigen Tagen der Redacteur der „Ober lausitzer Dorszeitung" Ernst Wilhelm Io kn sch. Au« Löbao gebürtig, erreichte er ein Alter von 68 Jahren, von welchen er über Zwanzig der von ihm geliebten „Dorszeitung" widmete. Der Flor derselben ist zumeist ihm zu danken; sein Fleiß und seine Au-dauer unterstützten die Bemühungen ibre« früheren Eigenthümer«, BuchdruckereibrsitzerS Trommer, nm die den Lausitzern genehmsten Zeitungsnachrichten wieder zugeben. Natürlich war Iokusch in der ganzen Gegend bekannt und so dürste auch sein Tod allgemeine Teilnahme erweckt haben, wenngleich er seit zwei Jahren unter den neuen Zeitung-besitzern kranlkeitshalber nur wenig thätig gcivesen. — Die fast lächerliche Wichtigkeit, welche viele Zeitungen der Zuschrift de« BischosSwerdaer Reform- Verein- und der Antwort de« Fürsten BiSmarck daraus beilegen, erhält ihre reckte Werthsckätznng auS der Betrachtung de» Ilmstande«, daß der Verein etwa 20—30 Mitglieder zählt. In Bautzen haben diese sogenannten Resormsrennve e« freilich neck nicht einmal ans diese Zahl gebracht. — I« Löbau gastirrn beute der königliche Hosschauspieler Lvber und Genosse» im Wettiner Hos. Die Löbauer sind glücklich, daß ihnen von Zeit zu Zeit ein solcher thcatralicker Genuß geboten wird. — Tie alljährlich kurz vor Weihnachten in der schönen Aula de» Zittauer Gymnasium» adgchaltcnc Gedächtnißseier zu Ehren der Todten de- vergangenen Jahre« war diesmal besonder» feierlich, da e« galt, de« Rector« Prof. vr. Kämmet wie de« Conrector« Pros. Lach mann eingedenk zu sein. Die Reben wurden von den Pro fessoren Wilisch und Friedrich gehalten. Traurig wirkte die Erinnerung an einen aufstrebenden Jüngling Namen« Fcir au» Tannwald in Böhmen, der da« Gymnasium besucbt und zuletzt in Wien beim Ringthcaterbrantc seinen gräßlichen Tod gefunden hatte. vermischtes. * Gera. 25. December. Ein unbekannter Herr, welcher auch unbekannt zu bleiben wünschte, übergab am 24. December hier an Rath«stelle (RathhauS) den Betrag von lOO Mark zur Bert Heilung an Arme al« Weihnachtsgeschenk — Der hier seit 24 Jahren bestehende Verein „Gesellschaft von Freunden der Naturwissenschaften" hak nach dem Berichte der in diesen Tagen abgehaltenen General versammlung 14 Hauptversammlungen im abgelansenen Jahre veranstaltet. In iesrn Versammlungen wurden 27 Vorlräg« und größere Berichterstattungen an« dem Bereiche der be schreibenden Naturwifiensclia»»en bez. Aiiibrepologie gelialkeir. Der Verein hat im verflossenen Jabre auch eine „Sektion für Thierschutz" gebildet, welche alle 14 Tage zur Herathung Zusammentritt. Die Sectio,» bat bereit» eine ersprießliche Thä'igkeit entwickelt. In diesem Winter veranstaltet dieselbe die Fütterung Ver Vögel in ausgedehntem Maße. Der Verein zälilt neben den ersten Autoritäten der Wissenschaft Männer au» allen Kreisen zu seinen Mitgliedern. Vorsitzender de- Verein- ist Professor vr. Liebe in Gera. — Ter Grivrrkverein der deutschen Litbographen Typograpben, Coloristen w.) hat am 24. December seinen Delrgirtentag bier in Gera, dem Sitze de» Generalratb« dieser Vereine, eröffnet. — Endlich Kat der Zufall eine Svur von dem Ballon „Da ladin" an die Hand gegeben. Bei Pvrtland fanden zwei Knaben den Radmen eine- Thermometer« am Strande, wo ibn die See angespült batte. Der Rahmen ist von Mahagonibolz und trägt den Namen de« Verfertiger«. Capitam Templer hat sich überzeugt, daß da« Instrument zum Ballon gekört bat. E» war besonder« für seine Aus sabrten gearbeitet. Auch ein Hut ist nicht weit von Bridport aus der See treibend gesunden, koch scheint er noch nicht ikrntincirt worden zu sein. Der Ballon wird wahrscheinlich weiter nach Portland zu in» Meer gestürzt sein, al« man
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