02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 07.10.1924
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- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1924-10-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
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- LDP: Zeitungen
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- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1924
- Monat1924-10
- Tag1924-10-07
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Dienstag, 7. Oktober 1824 «. Satz»,»». Dradlantchrttt: Nachricht»» Drea»«a. Fernlprecher-Sammelnummer 2S 241. Nur lür Nachtgelprilch«: 20011. Vornrik-tHokltikir »omt.d«,1I.0KIvd«r>or< d»I«t,l.,«»>molle»r3u8«lluna l»«t 1iau,l.» 1DLVUl)t Polld«juz«pr»l» ür w»n»I Otztoder 2 Svldmar». chtnz«ii»i»«»r I« ch»l»»l»»»>e. Soldmar» »»rechnel; d>» «nloallia» 10 mm areii» Yamilienanielgen un» SleUengeluche ohne di» VU mm »reite RekMmezeu» ISV Pia., I0Plg. Lluow. PuilrLg» «»een Dorouode-ohl. Di» Anzeigen werben nach «olbmo Änzeigen-Preise: auherkald Ä«P(g. 0Is,r>ng»dUdr ic Nachdruck nur mil deivllcker Qu»>'ena"-»a''» >.D »sNner P»chr.-I »utiUNa. — Unverlanal» SchrillNück» coerden nichl auibewahrt. SchrMIeNvnq und Aauplg»I<«,!MssIell»-. Warienllrahe 3S/4O. Druck u. Vertag oon Uirplck » Aeicharbl in Dresden. Pofttcheck-Aonlo 1OSS Dreadrn. Reichstagsauslösung für „Volksgemeinschaft Parlamentarische Kreise rechnen mit Neuwahlen nicht vor Dezember. Das innen- und autzenpotttische Programm -er Deulfchnalionalen. — Das Zentrum für den allen Kurs. Die Lage drang! zur Entscheidung. lDrahtmrldung untrer Berliner Tchrtttletiung.I Berlin. 7. Oktober. I« de« parlamentarischen Kreisen hat sich die Auffassung verstärkt, das« die Reichütaasauslösnng das Ende der nicht gerade geschickt zu nennenden Aktion des Reichskanzlers zur Erweiterung seines Kabinetts sein wird. Es glaubt niemand mehr. das, die Verhandlungen noch zu einem areifbarcn Ergebnis sichren. Da das Zentrum nnd noch betonter die Demokraten die Anregung der Volks partei ans Einbeziehung der Teutschuattonale» für den Fall deS Scheiterns der „g r v st e n V o l k s q e m e i n s ch a f t" a b- lehnen, entsteht nach Ansicht volksparteilichcr Kreise eine Vage, mit der sich die Deutsche VvlkSparte nicht abfinde» kann, ddnch in der Deutschen Volkspartei sicht mau deshalb den einzigen Ausweg in einer Auslösung des Reichstages uud in Neuwahlen. In den morgigen Partciverhanolunaen dürste sich ergeben, aas, der «Gedanke einer baldigen Reichstagsanf- lüsung bei den Koalitionsparteien Zustimmung findet. Die Neuwahlen dürften kaum vor Dezember, also unter Aus» «ütznna der sechswöchigen Frist, stattfiuden. Tie Demokraten. die für heute vormittag ihre Frak- tkonssitzung einberufcn wollten, haben sich aus Mittwoch ver tagt, um die vom Reichskanzler angekiindigtcn Richt- linin für die Frage der Regierungserweitcrung abzu- wgrteu. Tie Richtlinien sollen heute nachmittag den Partei führern zugestellt werden. Eine programmalische Stellungnahme. Berlin, 7. Okt. Wie bereits mitgeteilt, will der Reichs kanzler seine bekannten Richtlinien, die gewissermaßen sein Programm darstellen, den Fraktionen des Reichstags zugehen lasten, damit sic sie zur Grundlage ihrer Erörterungen machen können. Die „Kreuz-Ztg." hält eS daher für zweckmäßig, darauf hinzuweisen, wie dieses Programm beschaffen sein müßte, wenn cs für die Deutschuationalcn in Betracht kommen sollte. Wenn Dr. Marx in seinen Richtlinien ein grundsätz liches Bekenntnis zur Politik der Vergangen heit forderte, so würden wir dies, schreibt die „Kreuz-Ztg.", für verfehlt halten. Es handelt sich nicht um die Ver gangenheit, sondern um die Zukunft. Apßcnpolitisch stehen zwei Fragen im Brennpunkt, einmal die aus dem Londoner Pakt sich ergebenden Probleme und zimi ande ren die Frage des Eintritts Deutschlands in den Völker bund. Daß alles versucht werden muß, die Londoner Ab machungen in eine für Deutschland tragbare Weise um- -ugestalten und zu verbessern, ist eine Selbstverständlichkeit. Was den Eintritt Deutschlands in den Völkerbund betrifft, so ist eS völlig ausgeschlossen, daß Deutschland in den Völker bund etntritt, solange der berüchtigte „Jnvcstigationsplan" dfS Bölkerbundsrats nicht gänzlich umgcstaltet ist und Deutsch land im Völkerbund und auch im Völkcrbundsrat tatsäch lich völlig gleichberechtigt ist. Eine so entwürdigende dauernde Militärüberwachung, wie sie der Jnvcstigationsplan in Aussicht nimmt, ist für Deutschland untragbar, und es wäre geradezu ein Hohn, wenn Deutschland unter solchen Um ständen in die Genfer Gemeinschaft hinetngche. Im engen Zusammenhang init einem evtl. Eintritt Deutschlands in den Völkerbund steht die Frage der Schuld am Kriege. Wir sind der Aufsastung, daß die bisher noch immer nicht notifizierte Erklärung nunmehr endlich den Signatarmächte« des Versailler Vertrags offiziell zur Kennt nis gebracht werden muß. Jedenfalls muß -.tnwandsret fest- gestellt werden, das, Deutschland keinerlei Schuld am Ausbruche des Weltkrieges trägt. Daß in Zukunft Deutsch land mit der Politik unbedingter ErsiillungSbcreitschast uud des klägliche« Nachtankens H üter seinen einstig;« Gegnern endgültig breche, ist eine unserer Hauptsordernugen. aus außenpolitischem Gebiet. Auch iunerpolitisch, fährt die .Freuzzeitung" fort, muß absolute Klarheit ge schaffen werden. Es ist selbstverständlich, das, wir für den christlichen Staat eine christliche Jugenderziehung und die konfessionelle Schule beanspruchen. In diesen Fragen gibt es für uns kein Paktieren. Eine weitere Forderung, von der wir uruter keinen Umständen abgehen können, ist der Schutz der nationalen Wirtschaft. Als sein Ziel hat Tr. Marx tzie große Volksgemeinschaft bezeichnet. Wir verstehen unter einer wahren Volksgemeinschaft eine christlich- nationale Gesinnnngsgemeinschast gegen jeden Klassen kampf, wie ihn die Sozialdemokratie nach wie vor pro pagiert. —— Eln Jenlrumsurleil über die Deulfchnalionalen. Berlin, 7. Okt. Unter der Ueoerschrtft «Die Entscheidung liegt beim Zentrum" glaubt der Aentrumsabaeordnete Dr. Schwerins in der „Germanta" die Stellung seiner Partei zur Frage des BUrgerblocks folgendermaßen kennzeichnen zu können: „Ideell wird der Boden der Großen Volks gemeinschaft festgehalten, aber dt« Besorgnisse wegen eines Eintritts der Dcntschuatioualeu in die Negierung übcr- miege« durchaus di« -ossnnnge» eine« etwaigen Eintritts. In wetten Kreisen der Zentrumspartet siebt man bezüglich der Befürchtungen auf eine etwaige Opposition auf dem Standpunkt, die deutschnationale Opposition als weniger ge fährlich zu erklären als die sozialistische. Den Deutichnatio- nalcn, dafür haben sie während der letzten sünf Jahre die klarsten Beweise erbracht, fehlt die Fähigkeit zu einer wirkungsvollen politischen Opposition. Sie können poltern, aber nicht opponieren. Ganz schwierig betrachtet man im Zentrum die außen politischen Wirkungen einer deutschnattonalcn Teil nahme. Mag auch vielleicht die Kreditwürdigkeit Deutschlands in Amerika durch eine Teilnahme jener Kreise erstarken, die teilweise in der Deutschkationalcn Volkspartci verankert sind, so fällt aus der anderen Seite wieder der Um stand ins Gewicht, daß die Regierungsbetciligung dieser Partei in anderen Ländern wie ein „rotes Tuck" wirken muß und die ruhige außenpolitische Entwicklung, die nuninehr ein getreten ist, höchstens stören könnte. Man muß diese Be denken mit Rücksicht aus die besetzten Gebiete um so stärker in den Vordergrund schieben, als der 1V. Januar 1925 von ganz entscheidender Bedeutung sein wird und alles vermieden werden mutz, was ihn zu schädigen imstande wäre. Das Zentrum kann nicht davon «blassen, klare Forderungen zu stellen, die aus die Beibehaltung des alten politischen Kurses und aus die Ergebnisse des Londoner Abkommens hinaus- laufeu, und es muß aufs ernsteste bezweifelt werden, ob die Dentschnationale Partei auf diese klaren Forderungen cin- zugeheu bereit ist. Die Ferligslellung -er deutschen Anleihe. Emsige Täiigkeit in London. lD u r ch F » » kspru ch.s London, 7. Oktober. Laut „Daily Telegraph" herrschte gestern i« finanziellen Kreisen im Zusammenhang mit den BerhauLlungcn über die D a w c s - A n l e i h e große Tätig keit. Die britischen Bankiers, die Teilhaber vom Bankhanse Morgan s- Eo., Dr. Schach«, Parmcntier-Frankreich und Jantzen-Belgicn hätten während des Tages eine Anzahl pri vater Unterredungen gehabt. Einige finanzielle Autoritäten zweifelte« zwar daran, daß alles am Donnerstag zur Unter zeichnung bereit sein werde, man sei aber überall der Ansicht- oaß die Anleihe, ebenso wie der Dawcs-Plan selbst, glatt von- ftatten gehen werde. Wie weiter verlautet, seien die Hindernisse, die einer Be teiligung Italiens an der Anleihe ursprünglich im Wege gestanden hätten, so gut wie beseitigt. Wie man annehme, hätten sich die gestrige» Unterredungen Awischcn dem Generalagenten für Reparationszahlungen, Omen A o u n g, und M aedonald und Snowdc » nicht auf die Anleihe beschränkt, sondern aus die Art, in der die Durchführung des Dawes-Planes vor sich gehen solle. Ron deutscher Seite sei nachdrücklich betont worden, daß, abgesehen »om britischen Recovery Act, die Auslegung einer Lvprozen- tigen Abgabe für die deytsche Ansfnhr dem Geist, wenn nicht dem Buchstaben des Dawes-PlaneS znwiderlanse. lW. T. V.) Die „Times" zur beuljchen Anleihe. (Durch Funkspru ch.j ^ London, 7. Oktober. Die „Times" betont in einem Leit artikel zur deutschen Wicderausbaitanleihe, das, »nt einer be merkenswerten Einmütigteit die Führer aller politischen Par teien die Anleihe gebilligt hätten. Nur die starke Ucber- zeugung, daß die Ausbringung der Anleihe im Interesse des europäischen Friedens und der Wiederherstellung normaler Wirtschaftstätigkeit liege, habe Männer, wie Baldmin. Grey, Ehambcrlain und Horne sowie di« Führer der Arbeiterpartei dazu bewogen, eine Operation zu unterstützen, von der sie wüßten, daß sie der Natur der Dinge nach dem britischen Volke keine Begeisterung einflößen könnte. lWTB.j Der französisch-belgische Anteil. Paris, 6. Okt. Das französische Mitglied des Dawcs- Komilces Paul Parmentter ist im Aufträge der sran- zösischen Regierung »ach London gereist, um dort mit den übrigen Fachleuten die Modalitäten der deutschen !>»«- Millioncn-Goldmark-Anleihe hauptsächlich im Hinblick aus die französischen Belange zu beraten. Es handelt sich dabei um den auf Frankreich entfallenden Anteil dieser Anleihe, sowie um die Frage, ob dieser Anteil zur öffentlichen Zeich nung offiziell ausgelcgl werden oder lediglich den Banken Vorbehalten bleiben soll und schließlich um die Stückelung der Anleihe. Wie der „Temps" ans Brüssel berichtet, verhandelt der Direktor der Belgische» Nationalbank, Janssenö, im Auf träge Belgiens gleichfalls in London. Es heißt, Frankreich solle von der Anleihe 8 Millionen Pfund Sterling, Belgien 1)4 Million übernehmen. England und die deuifche Konkurrenz. London, 7. Okt. Der konservative Führer Nevillc Ehambcrlain erklärte in einer Rede unter Bezugnahme auf die gegenwärtige Zahl der Arbeitslosen in Eng land, er sehe der Zukunft der britische» Industrie mit ernster Besorgnis entgegen. Er fürchte, daß Dcntschland, um seine Reparationen zu zahlen, in einen Wettbewerb mit Eng land treten werde, der schärfer sei. als jeder bisheriae. Oeslerreichlsche Rundschau. Der neueste Eastiglioni - Skandal. — Das internationale Emigrantentum und seine Gefahren. — Der österreichisch- deutsche Handelsvertrag. Wien. 3. Oktober. Daß Oesterreich noch immer ein Tummelplatz des inter nationalen Naubriitcrlums von heute ist. beweist der neueste Bankcnskandal: Die gestörte Untersuchung im Depositenbank Prozeß. Man halte sich vor Augen: Die Depositenbank, eine erstklassige österreichische Großbank, geht unter Umständen in Konkurs, die nach dem Staatsanwalt geradezu schreien. Das österreichische Volksvermögen, zumeist Jndustricunternehmun- gen und Spareinleger, sind um etwa Mt Milliarden ge schädigt, da die leitenden Funktionäre der Bank durch finan zielle Schiebungen den Ertrag aller Erfolgsgeschäfte in i-ie eigenen Taschen zu lenken verstanden, während die Verlust geschäfte der Bank verblieben, die schließlich zusammcnkrachtc. Wer aber sind jene Funktionäre? Ter Italiener Eastiglioni. ein Triester Rabbincrssohn, der ungarische Staatsangehörige Neumann und der reichsdeulsche Staatsangehörige Goldstcin. Jahrelang konnten diese drei ihr Treiben fortsctzcn. Schließ lich kommt es doch zur Untersuchung durch das Strafgericht. Da ereignet sich Merkwürdiges. Ganze AktenfaszikU ver schwinden vom Tische des Untersuchungsrichters. Und els schließlich die drei verhaftet und vorgcsührt werden sollen, da waren sie, rechtzeitig gewarnt, ins Ausland „verreist". Es muß etwas faul sein im Staate Oesterreich, in Oesterreich, das gerade in diesen Tagen alle Anstrengungen machen muß. sich das Vertrauen des Auslandes zu erwerben und zu er halten Aber, es ist kein Wunder, daß cs so weit gekommen ist. Oesterreich, durch den Vertrag von Saint - Germain und durch den Genfer Sanicrungspakt an Händen und Füßen geknebelt, hat an innerer Widerstandsfähigkeit gegen das internationale Naubrittertum allzu sehr eingebllßt. Wie soll sich der Staatsanwalt an einen Eastiglioni herantraucn, bei dem vielleicht gerade der Finanzministcr zu Besuch ist. um die Vermittlung eines internationalen Kredits zu erwerben. Eastiglioni hat auf alle Industriezweige Oesterreichs weitest gehenden Einfluß: gemeinsam mit Stinncs war er Besitzer der Alpinen Montangesellschast: er verwaltete eine der größten österreichischen Banken. Als er einmal die österreichische Zoll behörde durch einen Antiguitätcnschmuggel um Milliarden schädigte, da wurde das Verfahren äußerst gelinde gestaltet- Und so drängt sich auch heute allen, die Oesterreichs Ehren schild rein sehen wollen, die Frage auf, wie das Verfahren gegen Eastiglioni wcitcrlaufcn. wird. Man wird auch jetzt wieder Prcssestudicn machen können, auch in Deutschland. War doch der Pressechef Eastjglionis, den die Wiener „Ar beiter-Zeitung" des vorerwähnten Aktendicbsta'sts beschul digt. Dr. Leo Lederer, bis vor kurzem Wiener Korrespondent des „Berliner Tageblattes". — Oesterreich ist nicht nur Tummelplatz des Intern Atonalen Naubrittertums, sondern auch der internationalen Auswande rung. Alle Politiker, die mit den Zuständen in Rußland, Polen, Ungarn und in den Balkanstaaten unzufrieden sind, geben sich in Wien ein Stelldichein. Die österreichische Re gierung gewährte bisher das Asvlrecht. Doch drohen daraus internationale Verwicklungen. Vor wenigen Tagen erschienen im Wiener Auswärtigen Amte die Gesandten Polens. Jugo slawiens und Rumäniens und unterbreiteten eine gehar- nikchte Vorstellung gegen die Duldung der volitischen Um triebe seitens der Emigranten. Namentlich fürchtet die Bel grader Regierung für das Leben König Alexanders, seit mazedonische Revolutionäre dessen Ermordung in einem französisch geschriebenen Wiener Emtgrantenblatt offen an kündigten. Zudem weist die Tätigkeit der Balkan.'migranten einen starken bolschewistischen Einschlag auf, so daß auch die jetzt in Genf tagende „Internationale Entente gegen die Tritte Internationale" bei der österreichischen Regierung ernste Vorstellungen erhob. Da in der letzten Zeit zwischen den bulgarischen Emigranten blutrünstige Fehden ausbrachen »nd die Wiener Polizei schliestlich andere Sorgen hat, als die Emigranten vor einander zu 'chiilzen, mußte man sich in den letzten Tagen schließlich doch zu einer Durchbrechung des Asnlpriiizips entschließe» und de» vronoiiziertcstcn Politikern die Abreise »ahclegen. Die Balkaiiemigration wand;rt vor nehmlich nach Saloniki und Triest ab. Anscheinend will sich Mussolini ihrer zu einer dauernden inncrpolitischen Schwächling Jugoslawiens bedienen. — Der ö st c r r c i ch i s ch - d c ui s ch e Handelsvertrag ist endlich abschlußrcis geworden. Sein Ziist.iiidekvminen wird in Oesterreich hauvtsüchlich ans dem Grunde er>eh»t, weil man zugleich mit ihm den neuen autonomen österreichischen Zolltarif in Kraft setzen null. Als Geltunasbeainn dieser Norme» vermutet man den t. November. Gleichzeitig soll auch der österreichisch-tschechische Handelsvertrag i» Kraft treten. Im Zusammenhang damit steht auch die jüngst ven tilierte Frage eines wirtschaftlichen Zusammen schlusses z misch en de» N a ch s v l g e st n a t c n. Sicher lich ist cs eine starke Uebertrcibung, wenn man hier von einer Zollunion als Endziel spricht. Angeblich soll der Plan einer anziibahneiiden wirtschaftlichen Annäherung in der Form verwirklicht werde», daß anläßlich der bevorstehenden Handelsvertragsvcrhandlungen, heziehnnasiveise der Revi- sionsverhandluiige» bereits bestehender Handelsverträge, ähn lich wie es seinerzeit bereits in Portorvie geschch-n ist. von den einzelnen Nachfolgestaaten für so und so viele Produkte industrieller und agrarischer Natur analoge Verträge abge schlossen werden: Verträge, die von Zelt zu Zeit zu einer immer intcnsivcrcii Zollgemeinschast auszubauen wären. Man verhehlt sich dabei allerdings nicht die Schwierigkeiten.
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