01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 12.08.1925
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1925-08-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19250812015
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1925081201
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1925081201
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1925
- Monat1925-08
- Tag1925-08-12
- Monat1925-08
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- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 12.08.1925
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«. Jahrgang, -k srs »Mwoch. ir. August ISA Gegründel 18S6 «^»».mschrMr ««ch^chk» g,»»Ip»,ch«k.Sannn«t»>l»u»»r: 2S 241 «» für «-uhta^rL»., 20011. KLK^o. 3c«oxoi.^l)k ««r>E 0IMKM6 firm» gsgr. 1838. SchriM»tt«ln, und Kauptz.IchLstisl-ll«: ««t»»Nnch» SS,40. verlas »on viepsch » velchar»! in Dresden. V«»1»»<t^>>nt<> 10SS »r«»«. Bezugsgebühr > Anzeigenpreise. — Nachdruck nur mil deuMcher Quellenangabe «„Dresdner Nachr."» zuliiMg. — Unverlangte Echnslslücbe werden nicht ausdewadrl. Wsinr'Sstaui'ant HedemsnnLSfskI 8ses1rsks 9, krögssokov u. 1.8tovk Wslns unck Xlletis »llsrbsslsn k^uks» Kunslspislpisno» »slt 1S34 bsstbswütirtss tJualitätsksbrikst Vlslüvn I. Ls., kHsrtlnrtrsk« 12 Osten unc> Herüe ksukt MSN proisvert im pseNgsseNSN §2^128 ^^ 6r. rmnger8lr. 13 bernsprecder: 16262 t>iüke poslplstz. Ks«r»H«»Hl»T»»»H EUE OE»«9»»rE»Wl»« — Xok,!»»,- »I»«H QM»- Ae erste 3usammenkuust in London. Verlegung -es Schwerpunktes nach Genf. — Vevorslehen-e Einla-ung an Deulschlan-. Frankreichs schwere Niederlage in Syrien bestäligk sich. — Die Unwellerkalaslrophen in Norddeutschland und Holland. Eine Vorkonferenz über Deulschlands Dölkerbundsbeilrilt? Angeblich bevorstehende Einladung Deutschlands. London, 11. August. Der französische Außenminister Br Land begab sich heute morgen nach dem Buckingham- Palast und wurde vom König in Audienz empfangen, bevor er die Besprechungen mit dem britischen Anßcnsekretär Austen Chamberlain über die Stcherhettsfrage begann. Bet seinem Besuch im britischen Auswärtigen Amt war Briand von Berthelot wie von dem juristischen Beirat Froina - geot und dem Chef seines Sekretariats begleitet. Die Zu sammenkunft der alliierten Staatsmänner dient vornehmlich der Besprechung der französischen Antwort auf die deutsche Note vom M. Juli. Briand bat ferner nach London den Ent wurf eines Paktes mitgebracht, so daß die persönliche Aus sprache gleichzeitig zu einer gegenseitigen Aufklärung über etwaige unklare Punkte führe. Es würde jedoch, wie man hier erklärt, falsch sei», in den gegenwärtigen Besprechungen das Bestreben zu sehen, ein Instrument auszuarbeiten, das sie später der deutschen Negierung zur Unterschrift vorlcgen, ohne dieser genügende Gelegenheit für Besprechungen zu geben. Die französische Antwort werde aber trotzdem den Hanpt- gegenstand der Verhandlungen bilden, obwohl sich die Be rührung anderer, nicht unmittelbar mit dem SichcrheitSpakt zusammenhängender Fragen nicht ganz umgehen lassen würde. Durch die französische Antwortnote soll, so wird an autorisierter Stelle versichert, ein für alle Teile gangbarer Weg geschaffen werden, der, wie man hofft, zu zwanglosen persönlichen Erörterungen mit einer maßgebenden deutschen Persönlichkeit, vermutlich auf der VölkerbunSStagung im September, führen kann. ES hat den Anschein, als ob der ganze Schwerpunkt der Paktbcsprechungcn nach Gens verlegt wird. Man betont auch wieder, daß gewisse in der Strese- mann-Note erwähnte Punkte allein ans tnnerpoliti- schen Erwägungen heraus aufgeworfen wurden. Trotz dem hätten einige dieser Punkte in der französischen Antwort note nicht unberührt bleiben können. Die Antwort sei aber im grossen und ganzen versöhnlich gehalten, und Hindernisse, die einer Aufnahme persönlicher Besprechungen im Wege stünden, wären in ihr nicht enthalten. Man nimmt an. dass die französische Antwort an Deutschland kurze Zeit nach Be endigung der Londoner Besprechungen nach Berlin ge sandt wird. Nach einer Londoner Meldung des „Echo de Paris" werde« sichBriand undEhamberlai« heute schon über dasDatnm und den Tagungsort der Konferenz verständigen, z« der die Dentschcn cingeladcn werden sollen. Diese Konferenz die noch im Lause dieses Monats zusammentrcte. werde von kurzer Dauer sein, da auf ihr nur über den Eintritt Deutsch lands in den Völkerbund verhandelt werde. Ans der Kon ferenz solle anstcrdem die Frage der deutschen Abrüstung znr Sprache gebracht werden. London. 11. August. Die „Times" meldet aus Berlin: Die zurzeit noch bestehenden Schmierigkeiten in der Frage des Eintritts Deutschlands in den Völkerbund sind lediglich in den Eintrittsbcdingungen gegeben, nicht aber in der Frage, ob Deutschland sich am Völkerbund beteiligen soll oder nicht. Der deutsche Austenministcr bat am Sonn abend dem englischen Botschafter bestimmt sormnliertc Vor fragen gestellt, die auf der Londoner Konferenz zwischen Briand und Chamberlain ihre Erledigung finden sollen. Die erslen Besprechungen. London, 1L. August. In der ersten Unterredung Briands mit Chamberlain, die etwa 1-4 Stunde dauerte, wurde der Text der Antwort aus die deutsche Note vom 20. Juli über den gegenwärtigen Sichcrhcitsvertrag er örtert. und über die Fassung soll eine Einigung erzielt worden sein. Darauf fand in der französischen Botschaft ein Frühstück statt, an dem auch der amerikanische Botschafter Honghton teilnahm. Heute nachmittag >44 Uhr begab sich Briand von neuem zum Foreign Office, wo die Unterredung mit Cham- bcrlain fortgesetzt wurde. Diese zweite Verhandlung dauerte bis gegen 6 Uhr. Nachher begaben sich Briand und Chamber- latn in den Klub des letzteren. An dem Essen nahmen auch der französische, der belgische und der italienische Botschafter, sowie der englische Botschafter in Paris, Lord Crewc, teil, der gegenwärtig in Urlaub in London weilt. Weitere Besprechungen sind für morgen vormittag vorgesehen. Briand glaubt, daß die Verhandlungen mit Chamberlain morgen abend abgeschlossen sein werbe», und daß er am Donnerstag vormittag nach Paris znritckkehre« lann. Abfassung eines „embryonalen Protokolls". Lösung des Problems nur unter Mitarbeit Deutschlands. London, 1l. August. Der Londoner Bericht- erstatter des W. T. B. erführt, das, der bisherige Vertan der Besprechungen zwischen Briand und Chamberlain als günstig bezeichnet werde» kann. Als Hauptmerkmal der ab- zusassenden französischen Note wird die Tatsache verzeichnet, daß sie sich nicht an gewisse, in der deutschen Note aufgeführte Punkte stark anlehnt, sondern sie nur leicht streift. Der Ent wurf der französischen Antwortnote erkennt mit Genugtuung den versöhnlichen Charakter der deutschen Note an und drückt die Hoffnung ans, daß jetzt das Ende des schriftlichen Meinungsaustausches erreicht ist, und daß bald mündliche Besprechungen beginnen können. Es ist nicht anznnehme», daß das Wort Konferenz gebraucht wird. Was die deutschen Bemerkungen über die Rückwirkung des Abschlusses eines Sicherheitspaktcs ans die Rheinlaud- besetzung betrifft, so wird in der sranzösischc« Note angedeutet werden, daß der SichcrheitSpakt keine Beeinträchtigung der Bestimmungen des Fricdensvertrags darstellcn bars. Weiter verlautet, daß die Besprechungen zwischen Briand und Cham- bcrlain wahrscheinlich zur schriftlichen Niedcrlegung des ge meinsamen Standpunktes der Alliierten führen werden, und zwar in der Form eines embryonalen Protokolls. Mau betont jedoch, daß dies keineswegs eine endgültige Stellungnahme der Alliierten gegenüber Deutschland ist, sondern nur einen Versuch darstellt, zn einer ge meinsamen Auffassung der Alliierten über diese Frage zu gelangen, deren endgültige Lösung nur unter Mit arbeit Deutschlands auf einer Konferenz zustande kommen kann. Die Verhandlungen werden wahrscheinlich morgen fort gesetzt und beendet werden. Ta es sich nur um zwanglose Unterredungen handelt, ist die Ausgabe einer amtlichen Mit teilung über das Ergebnis der Besprechungen unwahrschein lich. tW.T.B.) Briand ist bester Laune. London, 11. August. Briand, der heute abend die eng lischen und französischen Pressevertreter empfing, war bester Laune und antwortete ausführlich aus alle Fragen, die an ihn gerichtet wurden. Er betonte, daß er über den erzielten Fortschritt sehr befriedigt sei. Chamberlain und er wären die Antwortnote an Deutschland Wort für Wort durch gegangen. Die Besprechung sei allerdings noch nicht abge schlossen, aber man hoffe, sic heute abend oder spätestens mor gen beenden zu können. Briand erklärte wörtlich: Alles, was ich Ihnen sagen kann, ist, daß ich sehr befriedigt bi« und am Donnerstag nach Paris znritckzukchren gedenke. Die Deanlworlung der Enlwassnungs. und Lust, fahrlnoie. Berlin. 11. August. Die Rcichsrcgteruna wird die Entwaffnung!»- und die Luftfahrtnote in der nächsten Woche bcantwortcn. ES ist auü, dieses Mal beabsichtigt, die Ländcrregierungen vor Abgang der Antwort in Berlin zu hören, und gleichzeitig den Auswärtigen Ausschuß des Reichstags über den Inhalt der Antwortnote zu informieren. Vorher sollen keine amtlichen Ver öffentlichungen über die Stellungnahme der Neicksrcgierung mehr ausgcgeben werden. Belgien und die Londoner Zusammenkunst. Paris, 11. August. Das Organ der Arbeiterpartei in Brüssel „Le Pcuple" berichtet: Außenminister Vandervelde wird sich Ende des Monats nach London begeben, um mit Chamberlain zu verhandeln. Gewisse ausländische Blätter äußerten sich befremdet, daß Vandervelde nicht an den jetzigen Verhandlungen zwischen Briand und Chamberlain teilnimmt, und behaupteten, daß Briand erklärt habe, er ziehe es vor, mit Chamberlain allein zu verhandeln, da er mit Vandervelde über gewisse Fragen des SicherhettSpaktes nicht einverstanden sei. Nach Nachrichten aus guter Quell« können diese Mel- düngen kategorisch dementiert werden. Vandervelde hat nie mals den Wunsch ausgesprochen, an den Londoner Verhand lungen teilzunehmen. — Die französische Antwort aus -te belgische Sicherheitsnote. Paris, 11. August. Nach einer Meldung des .Journal" aus Brüssel ist die französische Antwort auf die belgische Notevomlll. Juli über den belgischen Stand punkt zum Sicherheit s vertrage gestern in Brüssel an- gekommen. Die Note Vandcrveldes nähert sich ,n verschiedenen Punkten dem deutschen Standpunkt. Ein diplomatischer Meinungsaustausch hat über die Note stattgefunden. Der Quai d'Orsay hat versucht, Baudervelüe von feinem Standpunkt abzübringe». Deutsche südlich -es Brenners. CS war einmal ein Schützenfest, Der Himmel hat's gegeben. . . . Freiheit war das Best'» Der Einsatz Blut und Lebe» — steht auf dem Denkmal für die FreiHeitskämpfe von 1809 zu Meran. Punkte oder das Stichwort „Verbotener Name" siud alles, was vom heiligen Tirol übriggcblieben ist, seitdem die Schwarzhcmden die heimischen Behörden vergewaltige» und neapolitanische Karabinieri die Brcnnerlinie halten. Oder blieb doch noch mehr? Ist die verlogen« Fassade der Zwei sprachigkeit doch mn dünner Firnis, hinter dem sich ein Leben abspielt, von dem der verguügungstustige und eilige Reisende kaum etwas ahnt? Schlägt nicht auch heute noch, allen italie nischen Quälereien zum Trotz, das Tiroler, das deutsche Herz ungestüm? Wer nur ein wenig tiefer schaut, fühlt erschüttert aber gleichzeitig beglückt, wie die paar hunderttausend deutschen Gebirgsbewohner, getragen von der Erinnerung an eine viel- hundertjährige ruhmvolle Geschichte, fest entschlossen sind, ihrem Volkstum treu zu bleiben. Wie einst Andreas Hofer nicht danach fragte, ob sein Kampf aussichtsreich sein könne, sondern einfach nur kämpfte, weil Tiroler Freiheit in Gefahr war, so erwägt man auch heute nicht ängstlich, ob man denn über haupt stark genug sei, der Jtalienisierung zu trotzen, sondern wetß nur eins: Tirol bleibt deutsch, mag kommen was da will. Selbstverständlich verschließt man sich dabei der Taisache nicht, daß dir Gefahr der Verwelschung ins Nicsciigroßc ge wachsen ist. Der Knüppel- und Nevolvcrpolitik ans den Rüpcl- tagen des Faschismus ist ein zurückhaltenderes, aber plan volleres und deshalb um so bedrohlicheres System gefolgt. Man begnügt sich nicht mehr damit, jede Aufschrift, und sei es die an verschwiegenster Stelle, zweisprachig zn verlangen ftind im deutschen Teile Südtirols, b. h. vom Brenner bis zur Salurner Klause, kann die erdrückende Mehrheit der Bevölke rung nicht ein einziges Wort italienisch!): schon längst ist man dazu übergegangen, die Grundlagen der einheimischen Kultur: Kirche, Schule und Presse zu zerstören. Bei der Kirche ist das bisher ohne sichtbaren Erfolg geblieben, denn nahezu alle Geistlichen in der Nordhälste des Landes sind deutscher Nationalität und Gesinnung: um so verheerender neiden dir Maßnahmen ein, die die italienische Regierung im Schulweg» vorgenommen hat. Nichts ist mehr übriggcblieben von der bescheidenen kulturellen Autonomie, die »mittelbar nach dem Kriege, als man sogar in Rom noch empfand, welch unwürdiger Schacher im Schatten Wilsonscher Ahnungslosigkeit mit «nein reiirbeutschen Siedlungsgebiet vorgenommen worden war, von Tittoni, Giolitti und Bonomi zugestanden wnrde. Ncberall ind rein italienische Schulen errichtet morden, und was nützen di« paar höheren Lehranstalten, in denen deutsch unterrichtet wird, wenn der Tiroler Gmnnassnst seine Abgangsexamcn nur an einem italienischen Gnmnasium machen darf, mv er italienisch, also in einer fremden Sprache, geprüft wird? Welche Eltern des durchschnittlich nur wenig begüterten Volkes können es sich leisten, neben dem hohen Schulgeld noch Mittel für jahrelangen Privat iura ibmuterricht auszugebcn? Es wird dann immer wieder so werden, daß Schüler, die rein deutschen Unterricht genossen haben, das Land verlassen müssen, wenn sie ihrem Deutschtum treu bleiben wollen, gleichzeitig aber eine Anstellung suchen müssen. Na türlich liegt das durchaus nicht im Interesse des Deutschtums, das durch die Abwanderung seiner Intelligenzen weiter ge schwächt wird. Wohl aber begrüßen es die Italiener, dtc schon letzt die Verwaltungen snsteumtisch „säubern" und Ncamtc aus dem Süden heraufschickcn, die sich nicht einmal mit den Italienern Südttrols gut verständigen können. Mit dem Kampf gegen die deutsche Schule geht der gegen die deutsche Presse Hand tn Hand. Bedeutet doch gerade die Zeitung in Sen weit auseinanderlicgcndcn Höfen und Gcbirgs- dürfern den wichtigsten Kulturträger im täglichen Leben. Wie lange cS überhaupt noch rein deutsche Zeitungen in Südtirol geben wird, ist wohl mir noch eine Frage der Zeit. Nachdem cS den Redakteuren kürzlich verboten worden ist, die alten deutschen Ortsbczctchnnngcn zu gebrauchen, ist es dahin ge kommen, daß die Nachrichten für einen Teil der Leser jeden Wert verlieren. Woher foll der Weinbauer im Paffetcr Tal wissen, daß Mpitcno das kerndeutsche Sterzlng ober Colle Jsarco das berühmte Goffensaß bedeutet? Verstehe,, doch selbst
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