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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 12.07.1926
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1926-07-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19260712014
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1926071201
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1926071201
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1926
- Monat1926-07
- Tag1926-07-12
- Monat1926-07
- Jahr1926
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 12.07.1926
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Ar. Z21 Seite 2 — »Dre»-ner Aachrichten* — Moukog.12. 2M isrr wendig hält, der seine eigene Leistungsfähigkeit zurzeit über, steigt, Hut es vom Reiche Beteiligung an der Hilfs aktion gefordert. DaS Reich wird sich dieser Forderung nicht entziehen können, da Ostpreußens Röte zum grosse« Teil Folgen beS Versailler Diktates sind, Ostprenßen krastvoll zu erhalte«, ist aber eine der »ich« tigstcn staatspolitischen Rufgabe«, die Reich ,«d Preuße» »« erfülle» haben, wen» ste sich «ich« selber ausgedcn «ooRe«. Wir Ostpreußen aber wolle« un» gelob««, unter un» feste Geschlossenheit «nb Einigkeit aufrecht zu er» halten. Wir wollen bei Au»tragnn« politischer und Wirtschaft- sicher Sümpfe nie vergessen, das, mir aus unserer Insel doch schließlich alle aufeinander angewtese« sind, wenn ««» wieder einmal ernst« national« Gefahren bedrohen sollten, wie am Tag« der Volksabstimmung. Dann soll und wird man unS einig sitidrn unter dem SLahlspruch: »Dies Land dleibt deutschk* Zer kindruck des Vertrauensvotums in Paris. Die rinqewihheil nicht behoben. Paris, 10. Juli. DaS Vertrauensvotum von heute früh ist, was ausdrücklich zu beachten ist. nur ans Grund deS ErposoS der allgemeinen Regierungspolittk erfolgt. Ein« nähere Prüfung deS Abstimmungsergebnisses zeigt, daß die M el> rheit für die Regierung in sich »»zusammen, b ä n gend ist. Von den Radikalsozialistcn haben sich, wie jetzt scststelit. 10 Abgeordnete der Stimme enthalten. W für die Regierung und -'2 dagegen gestimmt. Von der äußerste« Rechten, der Republikauisch Demokratischen Union, haben 82 für die Negierung und 60 dagegen gestimmt. Sieben Ab geordnete dieser Gruvvc habe» sich der Stimme enthalten. AIS einziges positives Ergebnis der Kaminerbebatte ist festzu- hallen, daß der Sachverständigenbericht bestehen bleibt und das Ansehen des Hauses gewahrt blieb. Mau ist der Ansicht, daß daS Kabinett mit einer Mehr» heit von nur LS Stimmen lnach der letzten Berichtigung 241 nicht genügend Rückhalt Kai. um vom Parlament die Erteilung der Vollmachten verlangen zn können. ES bedarf einer neuen und noch größere» Kraftprobe der Negierung, um den Antrag ans Erteilung der Vollmachten durchznbringen. Starke Zurückhaltung wird von den Abgeordneten der Gruppe Marin beobachtet, die Siimmenthalinng geübt haben, mährend üir Führer gegen das Kabinett gestimmt hat. Marin beginn: die Unzufriedenheit deS Unken Flügels seiner Gruppe zu erregen. ES ist möglich, daß einige linksstehende Abgeordnete der Gruppe daS nächstemal offen sür die Ne gierung stimmen werden. Znsiimmeiisizsieiib läßt sich sagen, baß die politisch« Sitna» tion unkiar bleibt. Zu den Ueberraschungen i» der sonst an Zwischenfällen armen Sitzung gehört die Mitteilung Francois PoncetS. daß die R e ch i S p a r i e i e n sich das sozialistische Pro jekt der KapilalSabgabc zu eigen machen, voraus- geseitt. daß eine konservative Regierung die Ausführung dieser Maßnahmen ubcrivacht. Die Presse ist in der Auswertung deS Votums nicht einig. Die vorherrschende Ansicht ist. daß die Regierung das Spiel weder aewonnen »och verloren hat. Daß die Ungewißheit in politischen »nd finanziellen Kreisen nicht behoben ist. geht auch daraus hervor, daß der Devisenmarkt auf das Votum von heute früh kau m reagiert hat. Der Dollarkurs stellte sich am Vormittag auf 3Ü.70, das Pfund auf 188,03. Driands Oplimlsmus. Die verhängnisrollen Interventionen. Paris, 11. Juli. Trotz des späten Ausganges der Kammer- sitzung ist heute vormittag ein Kabinettörat zusammen- getreien. Finanzminisier Caillaux wurde von seinen Ministcrkoiiegeu zu seiner entschlossenen Haltung vor der Kammer und seinen erfolgreichen Interventionen lebhaft be grüßt. Der Finanzminister erstattete dann einen Bericht über die bevorstehenden Londoner Verhandlungen. Briand machte Angaben über die Schlußarbeiten der französisch-spanischen Konferenz. Bei AuSgang der Sitzung erklärte Briand wörtlich: „Wenn mau endlich daraus verzichten wollte, uns mit neuen Interventionen zu Leibe zu rücken, nnd uns Mittel an die Hand acben würde, daß mir in Rnke an die Arbeit gehen können, so glaubt die Regierung versichern zu können, daß das Land die gegenwärtige schwierige Lage übersiehe« wird, doch nur unter dieser Bedingung." Das Ermüchtipunqsgesetz für Caillaux. Paris, il. Jnli. Der Gesetzentwurf, den Finanzminister Eaillaux in der Kammer etngebracht hat. besteht aus einem einzigen Artikel, der eine Ermächtigung der Regierung vor- sieht, durch Dekrete die Maßnahmen zur Wiederherstellung de» BudgetnletchgkwichtrS und zur Durchführung der WährungSstabilistcrung zu ergreifen. Dem Entwurf ist eine Anlage beigegeben, in der zur Wiederherstellung beS Budget. gletchgewichteS eine Reihe von Maßnahmen vorgesehen sind, u. a. die Umgestaltung der Einkommensteuer und der Umsatz, steuer, die Umgestaltung der spezifischen Abgaben in Abgaben nach dem Werte, die Herabsetzung des Satzes gewisser Steuern wie der Steuer aus Ucbertragung mobiler Werte, die Aus- hebnng des Gesetzes über Kuponhefte, die Erhöhung anderer Steuern wie der Bcrkchrssteuer und — ganz allgemein — die Vereinfachung des ganzen Steuersystems. Ucbcr daS Washingtoner Abkommen ist In -cm Gesetz nichts enthalten. Eaillaux — Winslou Churchill. London, 10. Juli. Der französische Botschafter sprach heute in Verbinduna mit dem für Anfang nächster Woche erwarteten Besuch Caillaux' in London im Hause des Ministerpräsidenten Baldwin vor. Obwohl versichert wird, daß alle wesentlichen Fragen im Prinzip bereits ge regelt seien, werden in den Besprechungen Eaillaux' mit Winfton Churchill noch eine Reihe wichtiger Einzel- eiten zu regeln sein. England besteht darauf, daß c» von rankreich soviel erhalten müsse, wie die Bereinigten Staaten im Verhältnis zu den Beträgen der beiden chuldenvcrträge. In unterrichteten Londoner Kreisen verlautet, baß Frankreich sür eine Reih« von Monate« keine Aussicht hat. eine amerikanische Anleihe zn erhalten. Es wird dies als einer der Hauptgründe bezeichnet, weshalb Eaillaux nicht auf die Ratifizierung des französisch-amerikanischen Schulden- abkommenS drängt, sondern höchstwahrscheinlich bis De zember warten will. Zn diesem Zeitpunkt will er auch den Stabilisierungsplan in di« Tat mngesetzt haben. Auch die Rückkehr Frankreichs zum Goldstandard soll zum gleichen Zeitpunkt erfolgen. Nach Meldungen ans Washington ist man In ameri kanischen RegieriingSkreil«:: der Auffassung, daß die von Frankreich angeboten« Sicherheit für eine Anleihe als «n» genügend bezeichnet werden müsse, solange nicht di« Stabili sierung des Franken durchgcführt sei. Man sei jedoch in Amerika bereit. Frankreich bei der Stabilisierung seiner Währung zu Helsen, indem man ihm eine moralische Unterstützung bei Clewährung von Privatkrcditen zu kommen lassen wolle. sT.-U.) Der amtliche englische Fnnksprnch begrüßt heute das Vertrauensvotum, das Caillaux in der letzten Nacht sitzung der französischen Kammer erhalten hat. Damit stehe der Reise Caillaux' nach London zur Unterzeichnung des eng lisch-französischen Schuldenabkommens nichts mehr im Wege. Wenn auch grundsätzlich an dem vor Jahresfrist zustande gekommenen Abkommen nichts geändert werden würde, so rechne man in englischen Rcgierungskreisen doch damit, daß Frankreich in den ersten Jahren nur kleinere Zahlungen zn leisten haben werde, die sich erst allmählich ans 12'4 Millionen Pfund jährlich erhöhen würden. Die gestrige Frankcnbesiernng an der Londoner Börse wird auf den bevorstehenden Abschluß dcS Schuldenabkommens zurückgcführt. Rumänisch-bulgarische Spannung. Furchtbares Viulbad an -er rumänisch bulgarischen Grenze. Ein VergeliungSakt deS rumänischen MilitärS. Köln, lt. Juli. Der Sofioter Korrespondent der ...Köln. Zeitung" drahtet seinem Blatte unter dem heutigen Dalum: Als Folge des Uebcrfalles einer bnlgari'chen Bande auf das rumänische Grenzdors Siaronovoselo scheint die rnmäniiche Regierung ungeheuerliche Repressalien ergriffen zu haben. Nachrichten aus Nustschuk sprechen davon, rumänisches Militär habe 120 Bulgaren au8 dem Dorfe Staronovolelo verhaftet und in der Nähe des Ortes niedergemacht. Diese Nachricht habe in Bul garien große Aufregung hervvrgerufen. In der Nacht znm Freitag griff rumänisches Militär einen bulgarischen Grenz posten an. wnrde jedoch ohne Verluste sür die Bulgaren zurückgeschlagen. London, II. Juli. Nach weiteren Meldungen über den Grcnzzwischensall von Siaronovoselo sollen die rumänischen Truppen fünf Meilen tief in bulgarisches Gebiet eingedrungen sein. Sie führten dann laut einem rumänischen Bericht z:vanzig Gefangene mil sich fort und wurden kurz daraus an gegriffen In dem sich entwickelnden Gefecht seien achtzehn Bulgaren getötet worden. Nach einem späteren Bericht aus Bukarest hat Außenminister Mitilicnu den rumänischen Ge sandten in Svfta angewiesen, neue Vorstellungen bei der bulgarischen Neaierung zu erheben. Die brüske Ablehnung der auf Grund der ersten Zwischenfälle erhobenen rumänischen Vorstellungen durch den bulgarischen Gesandten in Bukarest hat der rumänische Außenminister mit der Drohung beantwortet, eventuell den Gesandten in Sofia abznbcrnscn. Der bulaarüchen Regierung wird im übrigen vorgeworsen, die Grenzbanden mit Waffen und Geld verieh'n zn haben. In Bukarest wird die Lage alö sehr ernst bezeichnet nnd mit der Möali<bkeit gerechnet, daß Rumänien in Belarad nnd Athen Vorstcllnngen erbeben werde, um einen gewissen Drnck aus Bolgaricn anSzvüben. lieber den bulgarisch-rumänischen Grenzzwischensall be rschtet der Korrespondent des „Temps" in Bukarest: Offizielle Berichte liegen hierüber noch nicht vor. Wie ihm eine autori sierte Persönlichkeit erklärt habe, sei dieser Zwischenfall, wenn man den bisherigen Nachrichten Glauben schenken könne, jedenfalls ans Grund der Agitation der bnlgariichen Komi» tatschis entstanden. Man nehme an. daß die Angelegenheit dem Völkerbund unterbreitet werde. sW. T. B.) Kämpfe in -er Cyrenaika. Berlin. 11. Juli. Wie die Morgenblätter aus Rom melden, Laben die italienischen Truppen in der zweiten Junihälfte die Säuberungsaktton längs der Karawancnstraßc Mer-Cnrene fortgesetzt. Zahlreiche Banden wurden vertrieben, die mehrere Tote zurlickiießcn. Am 80. Juni wurde ei» bewaffneter Transportzuq aus dem Hinterhalt von Räubern überfallen. iS Soldaten, Eins Zivilisten nnd ein Eingeborener wnrdcn getötet. Ver stärkungen konnten die Angreifer mit schweren Verlusten in die Flucht schlagen und die Vermißten retten. In der Gegend dcS Vorfalles nahmen die VesatzungStruppcn mehrere Stammeshäuptling« alS Geiseln fest. Die Lage in Spanien. Madrid, 10. Juli. Trotz der von der Zensur verfügten Nachrichicnspcrre werden weitere Meldungen über neue Verhaftungen im Zusammenhang mit der geplanten Revolte gegen die Diktatur Primo de RIvergß bekannt. Da nach sind bisher insgesamt etwa 150 Personen verhaftet worden. Bei den Meldungen über die Aktion NiveraS fällt Ins besondere der Umstand auf, daß das ausfithrende Organ deS Diktators nicht mehr LaS Militär, sondern in erster Linie die Polizei ist. ES scheint sich also zu bestätigen, daß die Zcr- sestungScrkchcinungen im Heere größeren Umfang angenom men haben, alö bisher zugegeben worden ist, «nd daß Rivera sich nicht mehr voll ans das Militär stütze» kann. lT. D.1 Die bolschewistische Aktiviläl in Asghaniskan. London, 10. Juli. Der konservative Abgeordnete Sir William Daviion hat im Unterhause eine Anfrage cingebracht. in der der Staatssekretär für Indien gefragt wird, ob er über die bolschewistische Aktivität in Afghanistan unterrichtet sei. Wie verlautet, werden in Afghanistan eine Luftstreit macht von russischen Piloten und Mechanikern ausgerüstet, neue Flughallen und Landungsplätze sowie strategische Eisen bahnen und Wege gebaut. Ablehnen-e Kallung -er englischen Dergarbeiler. London, 10. Juli. Der VollzugßauSschiH der Berg- arbcitcr in Northumbcrland beschloß heute, die Einladung der Grubenbesitzer zur Besprechung der Bedingungen, unter denen die Gruben wieder eröffnet werden sollten, nicht anzunehmen. Orrtltche Lohnverhandlungen seien mit der nationalen Lohnpolitik der Bergarbettcrgemerkschastcn nicht in Einklang zu bringen. Auch in Lancaihire haben die Berg- arbcitcr die Annahme der ncnen Lohnsätze Unbedingt ab» gelehnt. - Die -euksch-sranzösischen Wirlschasks- verhan-lungen. Vor einem neuen Provisorium. Paris, 11. Juli. Ministerialdirektor Posse und die übrigen Männer der deutschen Delegation sind, soweit sie in Berlin waren, zurückgekehrt und haben wieder eine erste Begegnung mit dem Handelsministcr gehabt. Sie haben dir grundsätzliche Zustimmung der deutschen Negierung zu dem neuen erweiterten HandelZproviiorium mitgebracht. daS. wenn di« noch bestehenden beträchtlichen Schwierigkeiten über wunden werden, wie man hier annimmt, in wenigen Tagen zustande kommen kann. Das Abkommen würde dann aus Wegen der Ermächtigung von der deutschen Negierung für höchstens drei Monate in Kraft gesetzt werden. Die Deulschnalionalen zur Arbells-e«ein- schuft bereit. verN». 11. Jnli. Wie die »De««s»e r—e»^»tnng' »«» »ohl«»tor«ichtcter Seite erführt, ist di« hmeischtmtional« SrnkU», »e» Peenßischen LaHttageS jede» «»eenBNck » e r «i t. mit »«« «Ndere« Bürgerlichen Parteien lA»espr,ch»«g«n einz»trete«, ««, »i« ,»« de» Leid«« Borsitzenden »er Arbeit», gemeinschast i» Staatürat. Freih. «. Sayl ««» Dr. Jarre». angeregt»« Verhandlungen ,«r Erziel««« ei »er ««gere« Zu. sam«e«ardci» »er staatsbürgerliche« Fraktion«» de» Land, tage» BerbeiznsÜhren. Di« de»tsch«ati»nale Fraktion de» Landtage» «il angesichts der Wirtschaft «nb Staat Bedrohe», de« Gefahren ied««sal» ««ter ale« Umstünde« daS itr« tu», «m die von der Ar»cit»gemei«schaft «geregte« Gedanke» z«r praktische« Durchführung z« bringe«. Preutzen kündigt -en Staatsverlrag mit Wal-eck. verlin. 11. Jnli. DaS preußische GtaatSministerinm hat den bestehenden Staatsvertrag von 1888 mit Waldeck, der i« ^ves^uttiche« dessen Verwaltung dnrch Preuße« regelt, ge» In dem an den LandesauSschuß gerichteten Schreibe« de» Ministerpräsidenten Brann heißt eS: „Um dem Lande Waldeck die Möglichkeit zu geben, frei von sedxm preußischen Einfluß seine Verfassung und Neglerungssorm nach den Erfordernisten der ReichSvcrfastung zu gestalten, kündigt dar preußische StaatSmtnisterinm hiermit dt« in dem Vertrag ge troffenen Vereinbarungen gemäß Artikel U) deS Vertrage».' Da in dem Vertrage ein« zwetiährtge Kündigungsfrist vorgesehen ist. tritt die Lösung beS BertragSverhüktntsie» a« LS. Jnni l»L8 In Kraft. Der LnndeSauSschnß von Wolbeck hat den Landesdirektor beauftragt, mit dem preußischen StaaiS- ministerinm in Verhandlungen einzutrcten. Freitag neue Bef»rechung Marx und Dr. o. Siemens. verlin, 11. Juli. Dr. ». Siemens hat am Sonnabend nachmittag Gelegenheit genommen, mit Staatssekretär Kempner von der NeichSkanzlei die Frage der Bestätigung des tzieneraldircklors zu besprechen. ES wnrde verabredet, daß Dr. «. Siemens am «Lchfte« Freitag eine Besprechung *"ben soll. Unmöglichkeil einer NemmsroNung -es Auswerlungsproblems. ReichSarbcitSmiuistcr BranuS über Sozialpolitik. Köln. 10. Juli. Auf einer Tagung dcS ProvinztalauS- schnsscS der rheinischen ZcntrnmSpartci sprach Mtnisterprä- sident a. D. Stegerwald über die außen- und innenpolitische Entwicklung der letzten Monate. Die Außenpolitik stehe im eichen des Eintritts Deutschlands in den Völkerbund, entschland werde auch in Zukunft im Völkerbund« ein« schwierig« Stellung haben mit dem Ziele, seine volle Frei heit wiederzugcwinncn. Der DawcS-Pla« werde sich mit -er Zeit von selbst totlaufen. Aus innen- und Weltwirtschaft, ltchen Gründen sei es Deutschland unmöglich, jährlich zwei Milliarden heranszuwirtschastcn. NeichSarbcitSministcr Brauns sprach über den Stand der deutschen Sozialpolitik, wobei er näher« Angaben über die in der letzten Zeit eingetretenen wichtigen Aenderunge« aus dem Gebiete des Arbcitsrcchtes macht«. Trotz der durch Aenderunge» auf dem Gebiet« deS Arbeitsrechtes erreichten Fortschritte ständen wir »och einer außerordentlich schwtr« rtgen Lage gegenüber. Der verarmte Mittel st and suche sich zu Helsen durch abermalige Aufwertung. ES könne nicht dcutlich genug von vornherein klargemacht werde», daß eine «eue Anfrollung d«S AuswertnngSproblemS eine abs», lute Unmöglichkeit darstclle. Man werde selbstverständlich versuchen, diesen verarmten Kreisen auf anderem Wege mit sozialpolitischen und Wohlfahrts-Pflegemitteln zu helfen, so- weit daö irgend möglich sei, und schon setzt habe die Fürsorge verordnung des Reiches aus diesem.Gebiete neue Weg« de- schritten. Mas den Nrbeiterschutz betreffe, so sei dar Arbcttsmiiiistcrium zurzeit daran, ein große» einheitliche» Arbciterschntzgesetz zu schassen, das nicht etwa bloß di« Be stimmungen über die Arbeitszeit enthalte, sondern all« Arbeiterschutzbestimmungen, wie sie in der Gewerbeordnung verstreut seien. Die Verabschiedung diese» Gesetze» sei für den nächsten Winter zu erwarten. Gering» Abnahme der «rwerbsloftgke». Berlin, 10. Jnli. In der zweiten Iuntb 8 lfteist die Zahl der männlichen HauptnnierstützungSempfänger von 1411)281 auf 1400 724 gesunken, die der weiblichen von 830 775 auf 882 843 gestiegen. Insgesamt hat ei»« Abnahme von 1750 000 auf 1 742 567, d. h. nm 0,1 v. statt- gefunden. . Die Kasfeehausbesiher gegen -ie Polizeistunde. 10. Jnli. In der henttgen Tagung der Sassee« hanSbcsitzer wurde besonders Klage darüber geführt, daß die Neuregelung der Polizei st und« sich von Jahr zu A-'- verzögere- ES sei tief bedauerlich, baß diese Anaelegeu- heit bet den maßaebcnden Behörden so wenia Verständnis finde. Mit Empörung habe man in Berlin erfahren müssen, s-ß seitens der Nevicrvorstände von den Außenbeamten eine Mindest zahl von Anzeigen btrekt gefordert werde. E» seien Fälle bekanittaewnrden, ln denen Polizei- beamte für ihre Tüchtigkeit guf diesem Gebiete zu ihren itt'ichrn Ruhetagen noch ein bi» drei freie Tage als Prämien e^'-'lcn. Gegen derartige Auswüchse miiste mit aller Ent- s-'-iedenbett ^ront aemacht werden. Vor allem sei es aber d-'-acud geboten, dem Minister de« Innern mit aller Deut lichkeit klar zn machen, daß da« gastronomisch« Gewerbe d«S Kortens müde und am Ende seiner Schaffenskraft sei. Die Betriebe könnten -ie vielen Stenern nur nüch aukbringen. wenn endlich die unbeschränkte Polizeistunde frei- "«-"eben werde. Es dürfe auch nicht übersehen werben, da- bet einer Verlängerung bzw. Aufhebung der Vnsj,-sgvnzk mehr Personal g--'''—ncht werde, wodurch die Zahl der Arbeitslosen verringert werden könne. Die Polizeistunde vergewaltige die Freiheit beS Gewerbe» und stelle die Bürger gewissermaßen unter Kuratel. Der Frem denverkehr. besonder» in den Großstädten, werde durch die Polizeistunde schwer geschädigt. Zudem leiste -er Sin-Mr- Schluß den unlauteren Elementen geradezu Vor schub. Die einmütige Ansicht des VerbandStagcS ging dahin, dal civ'ig und allein die Rentabilität eines Betriebes der Krad« Messer sür die Sperrstunde sein müsse «nd nicht ««sachgemäße Verordnungen. Ein« entsprechende Entschließung wurde an genommen- Die Rhelnlan-retf« de» NelchahtNizler». Koblenz. 11. Juli. Reichskanzler Marx, der am Sonn tag in Köln wellt«, wirb im Lause der kommenden Woche auch nach Koblenz kommen und beim NcichSkommIsior L «na ive rth v. Simmern abstcigen. nm über eine Reihe von Fragen, die das besetzte Gebiet betreffen, zu sprechen. Vor aussichtlich wird auch eine Aussprache mit der Inter« assiierten Rheinlandkommtsston erfolgen.
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