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Dresdner Nachrichten : 07.11.1926
- Erscheinungsdatum
- 1926-11-07
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-192611079
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19261107
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- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19261107
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
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- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1926
- Monat1926-11
- Tag1926-11-07
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- Dresdner Nachrichten : 07.11.1926
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71. Jahrgang. V 524 Sonntag, 7. November 1928 Gegründet 1SSS DratzIa»schrV-. »«chelcht« L»,,d«^ gernsprecker-Sammetiuuamer: LS s»1 Nur stk Dachlgelprüche: L0 V11 X^K^O, 8c«OK0I.^05 «/urxc vkrc>^>^6 fif-m» gegi». 1833. Schristteitung und Kauplgelchijfisftellel M»rlr»Nr«l,e Druck u. Derlog von vtexlch L Relchard! in Dresden Postscheck-Aonlo >OSt- Dretde» Ve-UÜSllkllüKr -ü.'ü-'i .sistllch JufteUung Irrt glr,,aic,anr»^ail« Dt» Anzeigen werden nach Gotdmard derechnel: di» «tnlpallig» 30 MIN dreil« geil« 30 Mj,.. iiir auowiiri» 3» Mg. A""?' Avvemder 3 Mark ohne LtNZölgöNpriNlö. gamiUenanzeigen und Slellmgeluch» vkne Anball 10 PIg. aukerhald « Ptg , di, SO mi» drehe Reklamezell« >50 Mg- Posizuliellungogediidr ain.>,l,umm«r II Vkennig. auberdaid 2«, P,g. OfferlengedUkr ,0 P,g Auew-irltg» Aullriig« gegen Doraurbezalilung. Aachdruch nur m» beulltcher Quellenangabe «.Dresdner Nachr.-I zuMMg. Unverlangie Schrill!!ticke werden nichi auldewakrl I^iole! Veüevue dIslQtimiltsg-'l'ss mit Korirsrl. d/littsg- uiricl -^vsrict-Dstsl Dsrrssssn-Sssl sri cisr ^Ids. Ssksrints vornstirns Dstsimusist. kvststzl« M Konk«r«n»»rmmsr. ^s6sn K/Iiwvocft ^bsncl I^SUMOIJ Poincares brsolg in der Frankenbefferung. Der lleberschutz im französische« Laushall. — Frankreich lösl vorzeilig Schahbons ein. Noch keine Aelchslagsmehrheil in -er Erwerbslosensrage. - Loehsch über -ie Aubenpolilik. - Französische Veschul-igungen gegen Mussolini. Dorzeilige Einlösung von Schahbons. lDurch FunkspruchO Paris, 6. Nov. „Matin" will erfahre» hirLen, bah das französische Schatzamt durch Vermittlung der Banken schon jetzt LchatzbonS, die im Jahre 1927 fällig «erden, aus Wunsch zoriickzahle« lasse. lW. T. B.j Der Neigende Franken. Er steigt zu schnell. Pari-, 8. Nov. Das Steigen des Franken über rascht auch in Paris. So wird in der .Hournse In dustrielle" die Vermutung ausgesprochen, das, bei anhaltender Besserung einige bisher gehcimgchaltcnen Finanzpläne der Regierung früher, als zu erwarten war, reifen könnten. Das Finanzministerium bemüht sich seit einiger Zeit bereits, die AuswärtSbcwcgung des Franken etwas langsamer zu gestalten Es seien, wie die „Journse Industrielle" weiter mitteilt, grobe D e v t s e n a n k ä u f e in Neuyork und Paris durch die Bank von Frankreich für die Staatskasse gemacht worden. Das „Echo de Paris" glaubt eine Verbilligung der wichtigsten Nahrungsmittel und des allgemeinen Lebens standards in naher Zeit anzcigen zu können. Das sranzöii che Duöqel 1927. Poinars lehnt Erhöhung der Bcamtcngchältcr ab. Paris. 5. Nov. Der Finanzausschuß hat die Durch- beratung des Einnahme- und Ausgabe-Budgets für das Jahr 1927 beendet. Das Budget schlich» wie folgt ab: Ein» nahmen SS V5S Millionen Franken, Ausgaben SS 269 Millionen Franteu, Ueberschutz 6SS Millionen Frauken. Potncars er klärte noch, er würde jeden neuen Antrag auf Erhöhung der Bearntengrlder ablehncn. und in diesem Falle nötigenfalls die Vertrauensfrage stellen. Weiter wurde noch bekannt, Poin- cars werde bei Wi-ederzusammentritt des Parlaments fordern, daß lediglich über das Budget beraten werde und jede ander« Debatte auSgeschaltcn bleibe. Um diese Forde rung durchzusetzen, werde er nötigenfalls die Vertrauens frage stellen. Poincarö erklärte, im Gegensatz zu den Gerüchten ver- ichte er keineswegs auf eine Stabilisierung des ranken. Er halte aber für diese Aktion den Augenblick noch nicht gekommen. Auf die Aussorderung des Abg. Ehabrun, Ausknns« itber die Herkunft der sitr den Ankauf der fremden Devise« notwendigen Summen zu geben, verweigerte Poin» carS die Antwort. Als ihn ein Mitglied der Kommission im Sil S Zusammenhang mit den steigenden LebenSmittelvreisen auf die Notwendigkeit der Erhöhung der Gehälter der Staatsbeamten aufmerksam machte, erklärte Poincars, die Regierung habe es sich zur Aufgabe gestellt, die Lebensmiltelteuerung zu be kämpfen. Das Fallen des Pfundes müsse auch ein Sinken der Lebensmittelprcise mit sich bringen. Sonst sei cs ausgeschlossen, das Budgctgleichgcwicht aufrcchtzuerhalten. Er könne daher eine Erhöhung der Bcamtcngehältcr nicht Massen. Verbot von reuerunaskunbgebungen in Paris. Parts, 6. Nov. Die, Regierung hat strengste Maßnahmen gegen die für Sonntag ist Parts geplanten kommünistlschon Kundgebungen gegen die ÄBenSmiltelteuerung erlassen. lTtt.i Deutsche San-elsverlraqsvorschliige an Frankreich. Wiederbeginn der Verhandlungen am 18. November. Paris, 6. November. Wie der Korrespondent des „Jour nal" aus Berlin meldet, werben dte deutsch-französischen Wirt- schaftsvcrhanblungen über einen endgültigen Handelsvertrag am 18. November wieder ausgenommen werden. Die deutsche» Unterhändler hätten, so schreibt das Blatt, Direktor Scrruqs bereits bemerkenswerte Vorschläge gemacht, so daß sich dieser veranlaßt gesehen habe, diese sofort dem Handclsministcr Bokanowskt mitzuteilen. Tie Vorschläge bezögen sich ins besondere auf gewisse Begünstigungen der französischen einauSfuhr nach Deutschland, die bisher deutscherseits hartnäckig abgelehnt worden seien. (TU.) Inkraftsetzung -es -eulsch.sranzösischen Lustsahrlobkommen». Paris, 6. November. Die Direktion des Luftfahrwesens teilt amtlich folgendes mit: Im Sinne des zwischen der dcut- scheu und französischen Regierung abgeschlossenen Uebercin- kommens sind die ordnungsgemäß eingetragenen französischen Luftfahrzeuge berechtigt, deutsches Gebiet zu überfliegen, ohne vorher die Bewilligung deutscher Behörden hierfür cinholen zu müssen. Dasselbe gilt auch für deutsche Privatluftfahrzeuge bei der Ueberfliegung französischen Bodens. Wie di« TU. von unterrichteter Seite hierzu erfährt, handelt e- sich um die Inkraftsetzung des tm Mai zwischen Deutschland und Frankreich abgeschlossenen Luftsahrtabkom- menS, das seinerzeit paraphiert, aber noch nicht ratifiziert wurde. Eine Bestätigung der obigen Meldung liegt an amt licher deutscher Stelle noch nicht vor. Poincarös Scheu vor -er Stabilisierung. Während Belgien überraschend schnell und reibungslos mit Hilfe einer Ausländsanleihe seine Währung in Ordnung gebracht hat. liegt bas Schicksal des französischen Franken noch Visen. Die Finanzpolitik Poincares läßt tm Gegenteil immer mehr darauf schließen, daß er eine Stabilisierung in der nächsten Zeit nicht beabsichtigt, und zwar viel mehr aus vokitiiche» und psnclwlogischcn Gründen, als wegen der Tat sache» der finanziellen Lage. Pvincarv hat inzwischen ein- aesehen. daß eine Stabilisierung aus eigener Kraft, die er bet der Bildung des Kabinetts aus Prestigegründen als Parole ausgcgeben hatte, nicht möglich ist. Anderseits hängt die Ge währung einer Ausländsanleihe, die doch in der Hauptsache das anaelsächsisch-amcrikanische Kapital zu finanzieren hätte, von der Ratifizierung bcö Washingtoner Sckiuldenabko m me » s ab. Während cs vor einem Monat schien, alS ob Poincare sich zu einer Ratifizierung durch, acrungen hätte, bat er letzt infolge der starken Gegen strömungen und des Protestes einflußreicher Gruppen die Entscheidung wieder auf unbestimmte Zeit hinauSgcschoben. Potncarö erntet hier nur die Ergebnisse seines jahrelangen Kampfes gegen die Anerkennung der Kriegsschulden Frank reichs. Inzwischen hat sich der Franke» nicht unwesentlich gebessert und die Festigkeit der französischen Valuta hält an. Diese Situation ist ein Werk der internationalen Speku. lation, die aus die Revalorisierungsabsichten PotncaröS hin in großen Mengen Franken kaufte. Die französische Re gierung hat ein Interesse daran, den Revalorisicrungskurs möglichst im Dunklen zu lassen, damit für die Devisenipeku- lation weiterer Anreiz zu Frankkäusen geboten ist. Merk- würdig ist. daß die französische Industrie, vornan die Motttantndustrie, die bisher inflattonSfrcundlich gesinnt mar. die Politik des Heraufsctzens des FrankkurseS weit gehend unterstützt. ES scheint aber, als wenn die französische 5 Montanindustrie sich durch Len Abschluß des Internationalen Eisenpaktes in hohem Maße gesichert fühlt. Daß durch di« Steigerung des französischen Franken die Lage der Rent ner und der auf feste Bezüge angewiesenen Volksteile sich bessert, braucht nicht besonders hervorgchobcn zu werden. Gefährlich ist es aber, daß durch eine derartige Politik die Hoffnung auf eine Rehabilitierung des Franken steigt, und daß die Stabilisierung immer mehr in Mißkredit kommt. Gleichzeitig ist angesichts der hohen inneren Staatsschuld, die 80 Milliarden beträgt, eine weitere tnaufsetzung der französischen Valuta von äußerst schädlichen olgen begleitet. Durch die Devtsenmanöver der internationalen Speku lation ist es der Bank von Frankreich gelungen, ohne neue Notenausgabe einen ansehnlichen Devisenfonds auszuspeichcrn, der nach den letzten Meldungen ungefähr 300 Millionen Dollar betragen soll. Diese für Frankreichs Finanzlage sehr gün sttge Situation kann sich aber sederzeit ändern, sobald die internationale Ftnanzwelt das Vertrauen, das sie tn den Franken setzt, verliert und zu Gegenaktionen übergeht. Dazu kommt dann der Valutenbebarf der französischen Wirtschaft, die sich infolge der Hoffnung aus das weitere Steigen des Franken in großem Maßstabe nicht etngedeckt hat. Diele Situation kann etntreten, wenn am 1. Februar 1927 wettere drei Milliarden schwebender Schuld etnzulöscn sind und dafür neue Noten auSgegebcn werden müssen. ES muß überhaupt al» äußerst bedenklich gelten, daß ein Land von der Größe Frankreichs, seine Währungslage abhängig macht von den Manipulationen der internationalen Spetztlatton, die von der französischen Regierung geradezu zu th<rn Aktionen ermutigt wird. Man scheint allzusehr über die letzten Erfolge die Ge- fahr der Gesamtlage zu übersehen und diese Einstellung kann eines Tages verhängnisvoll werden. Der einzige Weg zu einer endgültigen Lösung wird nach wie vor die Ratifizierung des Washingtoner Abkommens und Ausnahme einer Stabilt- sierungSanlcihe ober die Hilfe durch die Eisenbahnobligattonen bleiben. Die sächsische Reglerungsarilhmelik. Die Frage der Regierungsbildung tn unserer engere« Heimat ist infolge des Ausbleibens eines durchschlagenden bürgerlichen Sieges bei den Landtagswahlen zu einem pein lichen arithmetischen Rechenexempel geworden, bei dem die unbekannten Größen durch die in ihrer Haltung bisher noch unbestimmten kleinen Gruppen dargcstcllt werden. Peinlich ist dieses Exempcl nicht bloß deshalb, weil es schwer lös bar erscheint, sondern vor allem aus dem Grunde, weil auf solche Weise die großen dabet ins Gewicht fallenden Belange der öffentlichen Wohlfahrt von dem mechanischen zahlen mäßigen Ergebnis einer mühsamen parteipolitischen Addition und Subtraktion, von dem Mehr oder Weniger an Stimmen abhängig gemacht werden, das mit Hilfe einer mosaikartig zusammengesetzten Parteigruppicrung errechnet werden kann, während doch das Interesse des Staates und Volkes er fordert, daß eine Regierung organisch und wurzelfest aus einer tragfähigcn parlamentarischen Mehrheit ohne weiteres herauswächst, ohne daß man erst nach allen Richtungen zu tasten und über die verschiedenartigsten Möglichkeiten lange zu tüfteln braucht. Bvn einem solchen natürlichen Zustande sind wir freilich auch im Reiche wegen der Vielgestaltigkeit unseres Partciwcsens weit entfernt, so daß wir uns schon an allerlei Unstimmigkeiten und Unzuträglichkcttcn auf dem Gebiete der Kabinettsbildung gewöhnt haben, aber in so krasser Gestalt, wie diesmal bei uns in Sachsen, ist Las Uebel der Zersplitterung vor dem sächsischen und dem ganzen deutschen Volke doch noch nicht in Erscheinung getreten, weil tn diesem Falle die winzigsten Gebilde von zwei, drei und vier Mann zu ausschlaggebenden Faktoren emporgcivachsen sind. Wie schwer es ist, das Exempel so zu lösen, daß sich ein für das öffentliche Wohl halbwegs erträgliches Fazit ergibt, geht auch aus dem Umstande hervor, daß die gegen wärtige Regierung gewillt ist, die Einberufung des neuen Landtages bis zum äußersten verfassungsmäßig zulässige« Termin hinauszuschieben, um allen Beteiligten ausgiebige Gelegenheit zu geben, alle in Betracht kommenden Möglich keiten in der Zwischenzeit gründlich durchzuberateu. Ginge es freilich nach dein Wunsch und dem Willen gewisser radikaler Kreise außerhalb der sächsischen Grenzen, die sich aus Grund der Landtagswahlen emsig den Kopf des sächsischen Volkes zerbrechen, um dieses auf ihre besondere Fasson selig zu machen, dann wäre die ganze Rechnung kinderleicht und könnte im Handumdrehen erledigt werden: bann wäre die neue Koalition unter Führung der Linkösozialisten bereits fix und fertig. Als die Wahlschlacht in Sachsen ausgefochten »nd das Ergebnis bekannt geworden war, schlug die Berliner radikale Demokratie mit -der Stimmgabel auf und gab den Ton an, der nach ihrer Absicht das Leitmotiv für die Sozialdemokratie bei der weiteren Behandlung -er durch die Wahl vom 31. Oktober geschaffenen politischen Lage bilden sollte. Das führende Organ der Berliner Asphalt- dcmokratic erklärte, die Entscheidung über das, was werden solle, liege bet der Rcichspartcilcituiig der Sozialdemokratie- und diese müsse es „durch kräftige Einwirkung auf die Links- sozialisten" erreichen, daß in Sachsen für die nächsten vier Jahre „ein festes republikanisches Regiment" geschaffen werde. Was ein „festes republikanisches Regiment" unter linkssozialistisch-kommunistischem Terror bedeutet, haben wir ja bei uns in Sachsen unter Zctgncr allzu gründlich erprobt, als daß uns die Lust anwandel» könnte es noch einmal damit zu versuchen. Die Berliner sogenannte bürgerliche Demokratie offenbart bemerkenswert freundliche Gesinnungen für unsere engere Heimat, wenn sic uns ein solches Unheil in zweiter Auslage an den Hals wünscht. Der so apostro phierte sozialdemokratische Parictvorstand begegnete sich mit dem demokratischen Radikalismus in -er gleichen Gesinnung, indem er den gegebenen Wink verständnisinnig ausnahm. Die Altsozlalistcn schoben derartigen Beglückungsversuchcn aber gleich von vornherein einen festen Riegel vor durch dte un zweideutige Erklärung, daß die Alte Sozialdemokratische Partei Sachsens ein direktes Zusammengehen mit den Kom munisten ebenso entschieden ablehnen müsse wie etwa das Experiment einer sozialistischen MinderhettSregicrung, die aus dte Unterstützung der Kommunisten angewiesen wäre. Die Altsozlalistcn haben also mit aller wünschenswerten Deutlich keit zu erkennen gegeben, daß sic nicht das Gnadenbrot der Kommunisten essen und nicht auf deren Krücken i» die Regie-
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