Dresdner Nachrichten : 31.10.1926
- Erscheinungsdatum
- 1926-10-31
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19261031
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19261031
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1926
- Monat1926-10
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- Dresdner Nachrichten : 31.10.1926
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Sonntag, >1. Oktober >120 71. Jedem«,,. A» ,1, D«»>«»s»'V> . , L«>ch>r»ch«r >vanuniliuum»«, s» «» sir Dachts-iprüch,! so 011 Gegründet 18S8 x/lx/lo. zcxoxoi^oc WUM 0,MlNS firm» g»gn. 1S3S. «reck n.»«8-,»«a «wich at VoAch-k-Uo«»» 'S»« ! Anzeigenpreise. RKZUNNV.V ^ LLS'.S ^ Dachdru» nur mV d»uNtch»r 0u»ll»nan^d« ,D»»dn« vochr.'» zulSssia Unvarlong!» SchrtsMö»» w»rd»n n>»> »ufd»«adr, , HurrlslLL lrttr»>»LrlR Dte Mark« eu« vr^uSNnl« ^nap.Uot,» >Vot,ie»II. »oUV, «-langaaNvn 01» yualNNtamaeNen In n»I«N»e«r I»r«I»>ag» Vevasionä, 1, tV,I„nk,u»»,p»g, ,4 »nepp,, gr»»1« Klanakaeiakvdelüan — SeS»»« chn»»d«An«,»r»n»» «iganae pnAelA«« »m MI«»»« ve—6«, d. 1. «kaiaanbaeaaieav» »4 Sowjet-Sachsen oder Srdlmilgsftaat? Bürgerliche Wühler Sachsens! Aellel -as San- vor -er rolen Flut am Aeformalionskage! Der bürgerlichen Mehrheil zum Siege! Venn der heutige Sonnabend zur Rüste geht, hat der Wahlkampf sein Ende erreicht und am morgige« Sonntage «erde» die Scharen der bürgerlichen Wähler prr Ur«« sihrette». um durch ihr Votum Land und Volk vor dem weitergresfen der Klammen zu schützen, die gierig züngelnd in den verflossenen Wochen sich überallhin auSgebreitet und ver- sucht haben, sich am leicht entzündlichen Dparrenholz radikalen Unverstände» und aufgepoitschter Mossenbegehrlichkeit Nah. r«ng »» verschaffe». SS ist genug getan worden an un> geschminkter Kundgebung der letzten Absichten, die Link», sozialiste« und Kommunisten. Seide sich ähnlich wie ein Ti dem andern und beide sich überbietend in fanatischem Haste gegen alle», wa» bürgerlich ist und heißt, im Schilde führen. Da» sächsisch? Vürgertum weiß auf Grund der offenen Herzensergüsse teuer Kreise mit voller, zweifel-freier Gc ua«igk«1t, wa» e» zu gewärtigen Hai, wenn die Elemente, die sich nicht scheuen, einen Mann wie Zeigner als politischen Apostel zu benutzen, noch einmal ans Ruder gelangen sollten. Wer in unserer engeren Heimat Befestigung der Autorität erstrebt, wer an den leitenden Männern tadellos« weiße Westen liebt, wer die Korruption in jeder Gestalt verabscheut und die Herrschast des Parteibuches an Stelle fachlicher Tüchtigkeit und persönlicher Gewissenhaftigkeit vermelden will, wer geordnete Finanzen fordert und die Notwendigkeit einer gesunden, von sozialistischen Experimenten freien Wirtschafts. Politik erkennt, wer die Sozialpolitik in Einklang mit der staatlichen und industriellen Leistungsfähigkeit gebracht misten will, wer sich nach Schutz der persönlichen Freiheit gegen will, kürliche, rechtswidrige Eingriffe sehnt, wer in Ruh« und ohne Furcht vor terroristischen Eingriffe» seiner Arbeit nach- zugehe« wünscht, wer sich empört dagegen wendet, daß die Religion auS den kindlichen Seelen anSgerottet wird, wer noch auf Zucht. Sitte und Anstand hält, mit einem Wort, wer in einem in jeder Hinsicht geordneten StaatS-wesen das Heil für unser Land erblickt, das einst in ganz Deutschland als Musterstaat hochgeachtet war, — der kann bombensicher sein, daß von alledem -aS Gegenteil eintreten wird, wenn die um Arzt. Ebel, Liebmann. Böttcher aus -er Tiefe, in die sie versunken sind, abermal» zur Höhe vmporgrhoben werben. Tine solch« Regierung müßte zum Ehao» führen, zu einem »weite« heillosen Zusammenbruch, wie sie unter dem Namen der Zeigner-Periode bereit» einmal in der sächsischen Ge. schichte verzeichnet steht. Da» ,wette Mal aber würbe sich Sachse« von einer i solche» Sta»pe nicht so rasch erholen, sondern eine l lange LetbenSzeit durch«ach«-« müssen, «he «S wieder, gefnnde» könnte. Ket« bürgerlicher Wähler gebe sich dem verhängnisvollen Wahne -in. Laß die Warnungen vor den sdaatSzerstörenden Tollheiten de» Radikalismus auch nur im allergeringsten über- trieben seien. Für die Gefahren, die unserem Sande im Fall« eine» radikalen Wahlsiege» drohen, kann es kein ein- LruckSvollereS Zeugnis geben, als wenn ein Mann, wie Dr. Heinz«, an dem jeder Zoll unbedingt« Wahrheitsliebe, ruhig«, zielsichere Uvberlegnng und gemäßigtes Urteil ist, rundweg erklärt: .Wenn das Pendel völlig nach links aus» schlüge, würbe eine abermalige radtkalsozialisttsche Herrschaft alle» zerstören, was in den letzten drei Fahren mühsam er- rnnge« worden ist. Da» Bürgertum würde sich bau« setu «igeue» Grab gegraben haben.* Diese Worte eine- wahr, hasten BolkSsreundeS, eines unentwegten Borkämpfers der bürgerliche« Sache, möge sich jeder bürgerliche Wähler tief in» Herz schreibeni An sie möge jeder denken, wenn der morgige Sonntag anbrtcht und seinen hallenden Mahnruf an das gesamte Bürgertum ohne Unterschied der Partei zur Erfüllung -er staatsbürgerlichen Wahlpflicht ergehen läßt! ES darf morgen keinen anderen Gedanken, keinen anderen WillenStnhalt. keine andere Zielsetzung geben al» die Erringung der bürgerlichen Mehrheit. tu der sich alle» vereinigt, wa» an glücklich« Zukunft unsere» Landes Wünschen lebt. U^d sür hi« Erfüllung dieser Hoffnungen in unseren auf eine heißesten Wünsch« ist n«S der ei» Siy^ol. Ln diesem Tag« frier« wir da» Reformation-fest, an dem iedrSmal «1t sieghafter Kraft die Erinnerung an die groß« Tat der geistigen und kulturellen Befreiung Deutschland» au» -er Vergangenheit heraufsteigt. Da» sächsische vürgertum kau« Luther nicht bester ehren und nicht würdiger da» Andenken a« sein gewaltige» Werk feiern al» dadurch, daß e» am movgigeu Sonntage sich dem großen Augenblick voll gewachsen zeigt und mit einer stolzen Geste die Fesseln »urückschleubert, Li« ein terroristischer Radikalismus nm unser« geliebte Hrtmat schlagen will. Die Mahnung de» Reformationstage» muß un» besonderes Feuer in die Ader» gießen, daß wir schon Scham empfinden bet dem bloßen Gedanken, Sozialisten und Kommunisten könnten noch, mal» über «n» komme» und «n» wieder tn Lte Knechtschaft ihrer abwegige» BogrtsfSwett hinktntretbeu. Wa» da» Bürger, tum beut« noch vermag, wa» e» gilt, wie fest e» im Staate und Volke verwurzelt und verankert ist. da» erkennt sogar -er „Vorwärts* unumwunden an, indem er in einem Artikel, der das Heranptrscheu der Sozialdemokratie an die Masten fordert, wörtlich schlecht: „Dte Kommunisten behaupte«, daß der Einfluß der sozialistischen Arbeiterbewegung auf den Staat deshalb nicht stark genug sei, weil die Sozialdemokratie nicht radikal genug wäre. Die Statistik spricht aber eine ganz andere Sprache. Sie sagt un». daß uoch nicht ei« Zehutel des deutsche« Volkes an de« Radikalismus der Kommunisten Gefalle« findet, und daß «och fast zwei Drittel — darunter Millionen Arbeiter. Angestellte. Beamte, Slelndanern— mit de« bürger, lichen Parteien gehe«, die doch entschiede« viel weniger „radikal* find als oie Sozialdemokratie.* Das klingt anders als di« geschraubten Tiraden der pfauenartig auf geblähten radikalen Großsprecher. Diese Millionen Arbeiter, Angestellte, Beamte und Kleinbauern, die in ganz Deutsch, land bürgerliches! Sinne» sind und mit den bürgerlichen Parteien gehen, haben natürlich auch tn Sachsen dt« ent sprechende Stärk«. Go hört es denn all«, die ihr bürgerlich seid von Natur, nach eurer ganzen Sinne», und DenkungS. art, nach euren wirtschaftliche« und sozialen Interessen: Beweist morgen, daß euch der bürgerliche und nationale Slaalsgebanke über alle» gehl, und rettet unser Sachsen vor seinen unsinnigen Verderbern! Richtet den Blick auf ander« Staate«, die euch mit gutem Beispiel bei der Abschüttelnng de» radikalen Jochs vorau gegangen sind! In Danzig hat ein Bürgerblock die Regierung übernommen, und in Lübeck hat sich da» gesamte Bürgertum einschließlich der Demokraten in einem Hanseatischen Volks- bnnde »usammengefunden, de, mit einer Sinhett»ltste tn die kommende Wahlbewegung etntvttt. Anch La» sächsische Bürger- tum muß auf Grund der Zeigner^krsahrungen genugsam er» kanni haben, wohin die Reise unfehlbar geht, wenn der! radikale Terror nicht durch schärfste Gegenwehr 1« Ankunft unmöglich gemacht wird. Die erste und oberst« Voraussetzung einer erfolgreichen Gegenwehr ist aber, baß morgen die bürgerliche Mehrheit zur beherrschenden Grundlage der wettere« Entwickln»« ge» macht wird. Feder ekuzelue bürgerliche Wähler «uß sich darüber klar sein, daß sei» eigene» perl Lultche» Wohl und Wehe un- da» seiner Famtlt« an d«» Wahlausgang« evenso interessiert ist wt« da» Staat-ganzer denn wen» LinkSsozialiste« und Kommunist«« wieder »«r Macht gelangen, dann ist ket» etnziger Bürgerlicher «ehr sicher vor de« gewaltsamsten Eingriffen in sein« RechtSsphär«. Di« Kuudgebuua 1« Ztrku» Sareasanl darf nicht kg Vergesse», heit gerate«! V« ZuchthanSftaat für di« anstävdiae« bürge?, liehe« Leute und «l« Parabie» für die Verbrecher: Da» ist da» „Ideal*, da» de« LandeSoorsttzeüde» der sächsischen Aul», sozialdc«»kratie vorschwebt. Und na« «och ei« letzte» Wart a» die Lauen and Klane», an die Matten, Schwache« Und Charakterlose«, die etwa morgen nach früherer übler Gepflogenheit Neigung verspür«« sollten, den Wahlakt zn verpassen und die Dinge gehen z« lasten, wie sie wollen. Ihr, die ihr weder warm noch kalt seid, die ihr euch nie zu einer großen, flammenden Leiden» schüft, zu einem starken und entschlossenen Handeln empor» raffen könnt, tn deren Herzen kein Feuer brennt, -«re» Seelen tot sind, ihr seid noch schlechter als di« Kommunisten, obwohl ihr euch bürgerlich nennt: denn bei den Kommunist«« kann man doch vielfach immerhin noch einen gewissen, wenn auch schwer mißleiteten Idealismus feststellen, die bürgerlichen Nicht-wähler aber Ersten sich ganz von den niederen Triebes der Gleichgültigkeit und Feigherzigkeit beherrsche». Wenn vollend» die wahlenthaltuag in einer so kritischen Lage de« Staates, wie gegenwärtig, geübt wird, dann ist sie ei« «nsühabares Verbrechen an allem, was einem bürgerlichen Empfinden heilig sein muß. So ergeht denn nochmals in letzter Stunde vor der »rohen Entscheidung an Sachsen» Bürgertum der Ruf: Vürgerllche Wähler! Macht Sachsen am Reformationstage frei! Kommt Manu für Mann au die llrae! wählt keine Splitterpartei! Stlmmtfürdte großen Rechtsparteien! Sachsen und da» Reich erwarten gteick«er«aßen. daß khtz am ZI. Oktober 1S2S restlos eure Schuldigkeit kftlt r»,st>> im srenMche» «SM»Iel. Verschiebung der Grundlagen um jeden Preis. Verquickung mit der polnische» und der «uschlvßfrage. Pari». 80. Okt. Der „Temp»*, besten gute Bestehungen zu Bertchelot bekannt sind, unterstreicht tn seinem Leitartikel vom Freitag erneut die Tatsache, daß die tn Thotry be gonnene Politik der Verständigung auf erneute Schwierig keiten gestoßen ist. Dt« ersten deutschen Vorschläge, die eine Mobilisierung von 11 Milliarden deutscher Eisenbahn» obltgattonen (?) vorgesehen hätten, seien vom guten Willen Amerikas abhängig, da» jedoch erst nach AuSgang der Wahlen verhanblungfähig sei. Jedoch brauche -a» nicht bedenklich zu stimmen. ES muffe vor allem an dte Rückwirkungen einer früheren Räumung der Rheinland« gedacht werben. Denn diese Rückwirkungen, so meint der „Temp»*, betreffen nicht allein dte Sicherheit Frankretch», sondern auch die durch dte Frtebensverträge tn Mittel- und Osteuropa geschaffene Lag«. Jude« Frankreich ans di« Vesetzuug der Rheinland« für «eitere acht Fahre »erzichte. ged« Frankreich «in mächtige» Druckmittel «u» »er Han», durch da» e» di« dentsche« «auboer gege« Pole» »der die deutsche« Macheuschafte» t» der Anschlnßfrag« verhindern kdnue. Wenn dte Poltttk der Annäherung keine ernsthaften Ga rantien für den Frieden Gesamteuropa» bringe. Mn« ent spreche sie nicht dem Zweck, zu dem sie begonnen fft und sei dann ein schlechte» Gesthäft für Frankreich. Dabei sei e» ver- ständltch. wenn man tu offiziellen Kreisen größte Diskretion über dte Ergebnisse der Begegnung Vrtand—Hoesch bewahre, denn durch Erweckung übertriebener Hoffnungen würbe man die allergrößte Gefochr für die Politik von Thotry selbst schaffen. > Pertinax befaßt sich im „Echo Le Pari»* mit der Unter« vedung Brtand —Hoesch, bte seiner Ansicht «ach nicht ohne Bedeutung sei. da Brtand »um erste» Mal« fett de« Tage von Thotry in die Lage versetzt worbe« fet. zur An- näherungSpoltttk Stellung zu nehmen. Man dürfe nicht dar- über erstaunt sein, baß die Deutschen »wische« Vrianb und den Dienststellen de» Quai d'Orsay einen Unterschieb machte«. Der Grund dafür liege tn der unklugen Rede de» «ußön- Ministers vom 10. September. ES sei zu begrüßen, »aß Brtand endltch seine Rede verleugnet habe. E» sei Sache der Deutsche«, dte Garantien anzugeben, dte an die Stelle der franzSfifche« Sicherungen im Rhetnlande trete« sollten. Logischerweis« könne Frankreich sein« Soldaten er» dann »»rückrufe«. wen« Deutschland alle Vefürch» tnnge« über eine Revanche i« Oste« -erschlage. Die sel »er entscheidend« Punkt der Politik «« Thvlrtß. Man erwarte mtt Neuster dt« Erklärungen, die Berlin ttr dieser Frage geben werde, vor allem über feine üsterret- chtsche Politik. Frankretch wüste in dieser Hinsicht um so sorgfältiger Vorgehen, weil der BülkerbundSrat niemals et«, stimmig den Anschluß bekämpfen werde, wen» mau plötzlich vor vollzogener Tatsache stehe. Französische Widerstünde ß« der Saarsrage. Berlin, 80. Okt. Dte Franzosen erklären, baß dte durch de« Versailler Vertrag für da» Gaaraebtet getroffene« Bestimmungen durch eine Einigung zwischen Deutschland und Frankreich nicht abgeänbert werben könnten. Dt« Nutznießer diese» System» hätten, soweit sie aleichzetttg Unterzeichner de» Versailler Vertrage» sind. Einsprnch gegen ein« vorzeitig« Rückgabe de» Saargebiet«» gegen Barzahlnng a» Deutschland «nd Gegen ein« «enderuug de» Saarstatnt» erhvdem «» ftqtzt
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