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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 19.01.1927
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1927-01-19
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19270119025
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1927011902
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1927011902
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1927
- Monat1927-01
- Tag1927-01-19
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Nr. ZI Sette L — .Vresdve, Nochrlchtea" —. Mllkwoch. IS. Januar ISN mehr aufgeden. er ivar machtlos. da ein Eingreifen nicht mehr allein von seinem Willen al»t»Ing. Nun bestürmte Ck>arlvtt« die französischen Minister den Außenminister urrd Ftnanz- wiivister. di« sie aber vollständig abfallen tiefen. In ihrer Verzweiflung eilte sie nach Rom znm P a p st »urd erhielt auch dort eine Audienz. Deren vollständig negativer Verlaus »nd die immer bedrohlicher klingenden Nachrichten auS Mexiko zerrütteten den «Heist der Kaiserin von Mexiko. Als sie von der Audienz zurückkehrte, zeigte« sich schon di« ersten Snmr'-tome beginnende» Verfolgungs wahnes: daiiernd glaubte sie. man wolle sie vergiften. Noch einmal wurde sie vom Paps« empfangen. aber schon lnrtte man gemerkt, das, die 26iäbrige Fra» rvahnsinnig geworden war. Ziem Schein ging man aus alle ihre Wünsche ein, und selbst als sie darum bat im Vatikan übernächtigen zu dürfen, weil sie sich von Mördern verfolgt sühle. nmgtc man nicht. Ihr da» abzerschlagen, obwohl sonst niemals Frauen im Vatikan eine Nach« hindurch verbleiben dürfen. In dieser Nacht zn-m t Oktober 1866 lcheieb sie in einem lebten klaren Augenblick an ihren Gatten: „Jnniggellebier Schatz! Ich nehme von Dir Äbschiad, Gott ruft mich z» sich. Ich danke Dtr für daS Glück. da» Du mir gegeben hast. Gott segne Dich und mache Dich die ervtge Seligkeit gewinnen. Dein« Dir treue Charlotte. Ma« muhte die unglückliche schön« Frau nach Vrllssel bringen, wo sie seit 60 Jahr«» i» dem einsamen, von hohen Mauern umgebenen Schloß vouchout lebte. In Vrllssel lx>t man sie nicht mchrgesehen. Nrch nicht ein Jahr nach ihrer Sr krankuilg wurde Maximilian von Mexiko, der von seine» Anhängern verraten war. hingerichtet. Plan halte ihn absichtlich in daS Iiruer« dcS Van-eS gelockt. Nach tapferer Verteidigung der Fest« Oueretar» verriet ihn sei» Ablulairt Lopez. Sr n-ur-e gesangcicgenommen und wenige Dage später erschossen. Da» gleiche Schiff, da» lhn einst nach Mexiko gebracht hatte, wo er ein Kaisertum in Glanz und Ehre» zu errichten gehvlst hatte, brachte die sterblichen llrber. rest« de» Unglücklichen in di« Heimat. Nur 26 Jahre hat die Kaiserin von Mexiko ihr blül>ende» junge» Leben im Vollbesitz ihrer Kräfte genossen. Mehr denn zweimal so lange ist sie in geistiger Umnachtung dahingesiecht. In den letzten Jahren hat sie kaum noch gesprochen: der einzige Satz, den sie immer wiederholt«, war: »Ich bi» Kaiserin von Mexiko, ich bin nicht verrückt.* die Ein Prolekloratsplan für Albanien. Die Regelung -er Intereisen Italiens uns Sü-jlawiens. Belgrad. IN. Fan Die hiesige südslawische Prelle gibt in grvsier Ausmachung, aber ohne Kommeittar. die in griechischen Blättern veröffentlichten Vorschläge wieder, die der hiesige italienische Gclandtc dem stellvertretenden Außenminister siir eine Regelung der beiderseitigen Interessen Albaniens über reicht hat Diese Vorschläge sehen im wescnttichen de» Ab schluß eine» südslawisch-albanischen Vertrage» nach dem Muster des ttalienischalbanischen vor. Albanien toll in politische, wirtschaftliche und kulturelle Cinkliißzonen anfgeteilt werden, Zentral- und Liidalbanic» sollen unter italienischen. Nordalbanien mit Civschluß von Skntari und Koriüa. aber ohne Elbasian nnd Tirana, nntc-r südslawischen Einfluß kommen. Die albanisch-vrtliodore Kirche soll dem Patriarchat tn Belgrad unterstellt werden Das südslawische Kapital soll bl» ,u 80 Prozent a» der albanische» National, dank beteiligt werden. Im Falle von Unruhe» in Alkmnicn solle» Italien urrd Südslawicn gemeinsam intervenieren. Unter der Voraus setzung. dass Südslawicn den obigen Vorschlägen zusttmmt nnd die Konvention von Nettnnv ratifiziert, werde sich Italien verpflichten. GndNawte» bei der Ratifizierung des Saloniki- Abkommens behilflich zu sein. tT.-U > Keine Selbstiindiqkeilsbeslrebungen tn Montenegro. Belgrad, lg Januar. DaS Ministerium de» AnSil'ärtlgen bezeicirnet die in den letzten Tage» wiederholt außietanchten Meldungen über SelbständigkcitSbeslrebnngen in Montenegro als unrichtig. Diele Meldungen seien ans Zusammenstöße ziirückzuliihren. die in den letzten Tagen an Ser montenegrinischen Grenze zwischen lila über banden und Gendarmerleabletliingcn stattgeliinden hätten. lT.-ll.) Wettere Verhaftungen in Polen. (Durch Kunkspruch.i Warschau, 16. Januar Gestern nacht wurden in Wilna sämtliche Mitglieder dcS dortigen Bezirksausschusses der Kommuni st ischen Partei verhaftet. DaS den pol»iscl>en Behörden in dle Hände gefallene Material soll angeblich den Beweis einer Zusammenarbeit der Kommunisten mit der weiß- russischen Hromada ergeben haben. Die welß-russlscheBankin WUna ha« Ihre Tätig keit ein st eilen müssen, da ihre sämtlichen Direktoren nnd Prokuristen von den polnischen Behörden vcrhastet worden sind. «W. T. V.» Ein Besuch Lolbons ln Berlin? Berlin, I». Januar. Der Direktor der Minderheiten- sektion im Völkerbundosckretartat, C v l b a hat gesterw wie die Blätter aus Kaltomltz melden, weiter in Deutsch-Ober- schlestc» eine Reihe von M i n d e r h e t t S s ch u l e n besichtigt und auch verschiedenen industriellen Werken eine» Besuch ab- gesiattct. Ma» nimmt an, daß der VölkerbniidSvcrlrctcr nach seiner Rückkehr a»S Warschau aus der Rückfahrt nach Genf In B e r l i n S t a t I o n machen wird, um hier beim Auswärtige» Amt und bet den anderen in Frage kommende» preußischen und Reichsbehörden seinen Besuch zu machen. Unnütz und nichl zu verleidlgenr Pari», lg. Januar. In einer Polemik, die daS »Oeuvre* gegen den nationalistischen „Avenlr" tn bezug aus die Frage der vorzeitigen Rhcinlaiidsräilmuiig führt, heißt cS: Königs- berg vom übrigen Deutschland abzutrennc». ist eine absurde Lösung. Diesen Danziger Korridor hat ein französischer General, dem Polen viel verdankt, wie folgt beurteilt: Unnütz ln Frlcdcnszciten und nicht zu verteidige» in SricgS- zcitcn! sW. T. V.s Gescheiterter Umskurzplan in Litauen. Kowno. lg. Jan. In der Nacht lwm 11. zum 15 Januar wurden, »sie jetzt bekannt wtvd. zwei Majore sesigenom- men. die beschuldigt werden, einen beivafsneien Umsturz vorbereitet zu habe». In Ihren Wohnungen wurden Haus suchungen vvrgenommen. lT.-U.> Dertzaslunq eines deulschen Lehrers in Südlirol. Bozen. >8. Jan. Der Lehrer Brugger auü St. Georg in Südlirol wurde verhaftet, weil er die Aeußerung getan hat: Mi! der Provinz Bozen ist unS nicht geholfen, wenn nicht wieder -er deutsche Unterricht in Schulen elngefhhrl wird. Englanö in China verhan-tungsbereil. Zunächst kein Verzicht aus die KonzcssionSrcckte. London. 18. Jan. Der englische KabincttSrat hat folgende Beschlüsse zur Lage in China gefaßt: Den berechtigten nationalen Ansprüchen CbinaS sollen alle Znaeliändnisie ge macht werden, aber nnr im Wege regelmäßiger Verhandlungen nnd Abkommen. Vor dem Pöbel wird »ich, zuriickgewichcn. England verzichtet zunächst aus keine» seiner Konzcssions- rcchte. solange nicht sriedlich-schiedlich andere Vereinbarungen getroisen sind. Unter Wahrung aller Rechte wird aus eine militärische Verteidigung der Konzession in Hankau vorläulig «erzickt— weil sic sich zurzeit al» militärisch unpraktisch er weist. Die Konzession i» Schanghai wird mit allen Kräften verteidigt. Zn Verhandlungen erklärt sich England jederzeit bereit. Russisch - japanisch - chinesische Abwehrfronl ? London. lg. Januar. Nach einer Meldung der „TimcS" aus Moskau ist man in dortigen politische» Kreisen stark an -er Frage interessiert welche Haltung Japan einiiehmen werde, wenn es in Schanghai zu einem offenen Konflikt mit den fremden Mächten kommen würde. Die Sowietvcrtreter in Japan nnd China seien, der„JSwestlja" znsoige. Instruier« worden, die Bereitwilligkeit LoivjctriißlaiidS znm Abschluß eine» russisch - japanischen Ucbcrcinkommcn» über ein gemein sames Vorgehen ftcrvorznhcbcn. lTU.j Die japanischen RUslungsausgaben. Tokio. 18. Jan. Das Budget ist dem llntcrhause unter breitet worden. Die Einnahme» werden auf l,üü!1 Milliarden -len. die Ausgaben aus l.730 Milliarden ?)cn beziffert, was ein Defizit von tül Millionen ?1en auSmacht. Die Ausgaben schließen 255 Millionen ?)cn für die Flotte und 212 Millionen Ae» für das Heer ein. lW T. Bi Parlameittsreformpliine in Frankreich. Paris 1». Januar. Die republikanische Jntcrsraktionrllc Vereinigung der Kammer beabsichtigt, eine Verlängerung des Abgeordnctenmandats aus sechs Jahre zn beantragen. In diesem Zusammenhänge wird auch der Ge danke erörtert, nnicr Verzicht ans allgemeine Neuwahlen nach Ablaus dieser sechs Jahre die Erneuerung eineSDrIt - telö der Deputierten aller zwei Jahre oder der Halste aller drei Jahre vorzunchmcn. <W. T. B.s OerUiches und Sächsisches. Sitzung de» AetteNenrale». Im Anschluß a» dle Plenarsitzung de» Landtage» Dienstag hielt der Aeltesienrat noch eine Sitzung ab. tn der es sich in, wesentlichen »»> die Besetzung der Vermal. tung»auSschüsse bandelte. Die Demokraten, die Aus. »oertung«partril«r. die A. S. P. und die Nationalsozialisten hatten sich zu einer Frakttvnsgcmetnschaft zu>sam»>eng«schlosleil, um ihre Kan-idate» für dl« VerwaltungidauSschüsse durchzu- bringen, ma» ihnen tnsolge diese» Zusammenschlusses nallir- llch auch gelang. Weiter drschä>sttgte sich der Aeltesienrat mit der TageSord. nung für die nächste Sitzung. Man kam dahtn übcreln. zur Regierungserklärung zwei Garnituren Nedner zu zulassen und für den Fall, daß die Tagesordnung au, Donnerstag nicht erledigt werden könnte, am Freitag- vormittag l0 Uhr dt« Sitzung fortzusctzen. Mitteilungen aus der Vesamirai»-Sitzung am l8. Januar tS27. 1. Der Rat genehmigt Aendernngen zu« Bebauuugdpla, Cotta tFluchtltnienplan für die Pennricher Straße zwiichen Gohltser und Chamisiosiraße» und zum Bebauungsplan Bühlau sGlreichuidg de» Platzes an der Tanncnberastraßcl. 2. Zur Bcrkiusachnug des Geschäftsbetriebes und zur Gewinnung von Arbeitskräften für daS infolge der Wirt. schaftSlage stark belastete Stcueramt wind die Angstedt, rung -cS bisher jel-bstäiudtgen VvllstrecknngSamteS beschlujlcu, 8.Den Stadivcrovdnelen wird oovgcschlagen: »j bie Bewilligung von 5500 gieichSmank zur Anlag« einer Entwässerung für die Wohnungen im ehe, maligen Pionier-Uebnngoschuppen auf -er Schlacht, hosinsel: d> die BürglschaftSübernahme selten» der Stadt kür dt« hypothekarische Beleihung der neuen Wohnsiedlung »wischen der Lchützenhos- und Neuländerstraßc: os die Herstellung der bereits In Aussicht gcnommcnen Straßen- und Uanalbauten in der Alemannen- »nd Glashütler Straße am Platz V tn Reick und in der BärnSdorser Straße als Nvtstandoarbeitc» unter entsprechender Aenderung der Mittel-bcmilltgiing. —* Di« Stadtverordneten sehen am Donnerstag dieser Woche dt« Wahl der Beisitzer fort. Ferner sichen aus der Tagesordnung Neuwahl dcö Vorstehers, die Wahl der siins ständige» Ausschüsse der Stadlvcrordncten und Bestellen der Schriftführer, sowie ein Antrag de» Stadto. Rösch lSoz.s aus Erhöhung der Mitglieder de» Wahl. auSschusieS von >8 ans 1t. Von Anträgen auS der Mitte deS .Kollegiums sei erwähnt ein Antrag des Sladtv. Dr. Hart, wtg und Gcnossen <D. Vp>: de» Rat in seinen Bemühungen u», die Leitung einer A u t o s e r » st r a ß e über Dresden zu unterstützen und th» zu ersuche», bet der sächsischen Staat-- regier»»,, dahingehend vorstellig zu werde», daß dle log«, nannte Nord - Süd - Autvstraße Berit» — Leipzig — München <—Rvml Zwilche» Leipzig »nd Hvs statt über Gera Uber Altcnbnrg—Zwickau—Retchenbach—Planen t. V. geführt wird, damit die Führung der Südvst-West- und der Slldvst-Südstnie über Dresden erleichtert wird, »achdrücklichst für dtr Führung der Siidost-Westlinie über Görlitz — Dresden — Chemnitz— Zwickau eingctrctc» wird, sowie bet der Jnstaiibsehung der sächsischen Staatsstraßen tn erster Linie die Verbindungen Dresden — Leipzig und Dresden — Berlin «sächsischer Teils für Autoser» verkehr «„»gebaut werden. Ein sozial- demokratischer Antrag Hammer will den Rat ersucht wissen, die städtische Schulzahnklinik durch Aiifstcllung weiterer Haupt, amtllchcr Zahnärzte endgültig anSznbauc». Ein weiterer sozialdemokratischer Antrag richtet sich daraus, de» Erwerbs- losen und Saisonarbeiter» durch Straßenbahnbautcn ujw. Arbeit zu vcrschassen. —* ttnznlässige Reklame sllr gewerbliche Srzrugnilse dnrch die Schule. Wie dcm Ministerium für Volksbildung und dem Wirt!cl>aslsi»inisiertum milgetetll worden ist. versuchen neuer dings einzelne Firmen, ans ihre Erzeugnisse dadurch die Auf merksamkeit zu lenke», daß sie Lehrern Schreibhefte, Wch- blättcr, A,»scl>auungStafcl» um- ähnliches für die Benntzunz durch Schüler zur Verfügung stcllc». D«S VolkSbildungc,« miiiisicrium bemerkt dazu: ES ist lelbstverstäudlich unstatthaft, von solchen Anerbietungen Gebrauch zu mache», da eS nicht Aufgabe der Schule ist, die geschäftlichen Interessen einzelner Firmen zu fördern. Der Frbeit8nactivvei8 II deralel Sie »nporienjch m ollen Perlonol- sragen Sein Vorichlag ijl für Sie unoe» kindlich und kostenlos. Anruf: 25SS1 u 24S31 -S Konzerl -es Richard-Wagner-Derban-es deutscher Frauen. DaS dritte Orchestcrkonzcrt der Ortsgruppe Dresden deS genannten Verbandes trug einen besonders schön stilistisch ge schlossenen Charakter. ES war ei» M a x - S ch i l l i n g s- Abend Dtan freute sich, wieder einmal in reichlichem Maße -er idealen sormvoliendeien Kunst eines Meisters zu begegnen, der auch einst einmal ein kühner ForiichrittSinann war. aber nie den Boden einer edlen großen Neberliesernng unter den Küßen verlor. Das Violinkonzert, das den Abend er- össnele. ist freilich zunächst kein leicht zu genießendes Stück: drei breit ansgeiponnene Lobe ernstesten sinivittschen Stils für Orchester mit obligater Violine. Aber es bezwingt ganz besonders durch die Schönbeil seiner Inri'che» Gedanken, so der wundervollen Evüvde dcö GeiangSihemas im ersten Satz, so der von Natiirstimme» criiiitten Romantik des langsamen Satzes. Das Finale, knapper gefaßt, zieh! ja dann wenigstens relativ leichtere Saite» a»s mit der icberzobaften Fröblicbkeit einer scharf rhntt'minerlen volkstümlichen Tanzmclodie. Als Vertreter der Violinoartie lernte man einen ausgezeichneten Berliner Geiger kenne», Joie, Aolssthal. eine» noch jungen Schüler der Meistcrichnle Kleich. aber schon seit Jahre» erster Konzertmeister der Berliner Staatsoper und neuerdings auch Professor der dortigen Musikhochschule. Er bewahrte sich, wie es der Stil dieses iinsonischcn .Konzertes vor allem ver langt. als ein vorzüglicher, geichmackooller Musiker, der mit seinem Empfinden au, den besonderen Stil deS Werkes etn- ging. Daß er nicht answendig. iviidcr» vo» Noten spielte, entsprach dem Wiim'che des .Komponisten: es soll sich gewisser maßen auch äußerlich das Bild nicht virtuale,, stilistischen Musi- zierens. sondern stnst'nischcn ZniammenspielS biete». Aber wenn so daS SchillingS-Kvnzcri auch nicht eigentliche Virtuo sität beraiiszustcllc» erlaubt, ist es doch technisch höchst an spruchsvoll. und io konnte sich auch vo» dieser Seite WolssthalS Kunst bewäbren: die b!st"'anbere klare Toneeb„„a siel als be sonderer Vorzug aus. Der ausgezeichnete Geiger, den, ma» recht bald wieder begegnen möchte, hatte einen sehr starke» Erfolg. Im Gegensatz zum Violinkonzert sind die darauffolgenden »Glockenlieder" ein volkstümlicher Tchil'ingS, trotz deS auch hier iehr gewählten imvreisionisti'^en SillcS Da die wundervolle starke Kunst Barbara Kemps für sie etnlrat, «r»ab sich ein hinreißender Eindruck Nachdem das pompöse letzte Stück „MittagSkvnig und Glockcnherzog" mit einem lencb- ßea-e» hohen A>s verklungen war, setzte brausender Jubel tm Saal« ein. der sich nicht eher beruhigte, bis eine Zugabe ge währt wurde. Cs war aber auch wirklich eine Leistung von höchster Vollendung: Stilgefühl, musikalische Beherrschung, persönlicher Scharm gesangliche Meisterschaft. Stimme — alles ideal. So erwuchs daS Verlangen, diese wundervolle Künst lerin recht bald wieder als Gast unserer Oper genießen zu können: die bevorstehende» Richard-Strauß-Tage bieten schönste Gelegenheit dazu. Wie schon im Violinkonzert, lo hatten sich tm übrigen auch bei der Wiedergabe der farben prächtigen, mit erlesenem harinonischc» und klanglichen Fein gefühl gestalteten Orchcsterbeglcttung der Lieder Kapellmeister Frieder Weiß mann und die Dresdner Phil harmonie i» bestem Lichte gezeigt. Der hier so rasch be liebt gewordene, hervorragend begabte junge Orcbcsterletlcr — übrigens ein persönlicher Schüler von Schillings — Holle sich seinen Sondcrerfolg dann noch mit der als Schlußnummer ge brachten si n s o n i s ch c n Fantasie „Scemorac n". die mit lebendiger Betonung ihrer Gegensätze klangschön »nd scbivungvvll heranssain. Sie vertritt die Gattung der male rischen Musik ohne kleinlichen Realismus in großzügiger Siim- inungSlinie »nd der bet Schillings gewohnten meisterliche» Formung. Da» schnsnchtsgeschwelltc weitgeschwnngcne Triolen- thema des Mittelteils singt sich besonders eindringlich tnS Herz. To verlief der Abend i» schönster Harmonie. Er bot auch äußerlich wieder das gewohnte vornehme Bild dieser Vcranstak- tlmgen. D r. E u g e n S ch in i tz. KunN und Wissenschaft. -s* Mitteilungen der LtaatStheatcr. Opernhaus. Freitag, den 2l. Januar t^8>, Anrechtsreihe cX: Schnecks „Penthesilea" mit Irma Trrvani tn der Titelrolle, Maria Röster Kenschntg, Engenie Burkhardt. Elfrlcdc Haber kor», Friedrich Plaschke, Ludwig Eybisch, Paul Schössler, Julius Puttlitz. Musikalische Leitung: Hermann Kuhschbach: Spielleitung: 'Waldemar Stacgemann. Schauspielhaus. Ger hart Hauptmann, der sich zurzeit t». Lüden aushält, ist seiner aiigcgrisfcnen Gesund- heil wegen leider außer stände, sich gegenwäritg der Gefahr elneS plötzlichen Klimawechsels auSznsctzen. Er hal deshalb der Direktion des Schauspielhauses milgetcilt. daß er z» seinem größten Bedauern den Plan, zur E r si a u s s si h r » » g seine» Schauspiels „Dorothea A n g e r m a n n" nach Dresden zu kommen, ausgeben müsse. Freitag, den 21. Januar l^8j. AiirechtSreihe X. das Lust spiel „M r S. Cheneys Ende" von F redcrick Lonsdalc sdeutsch von Julius Berstl). Spielleitung: Georg Kiesan. s» Alber,-Theaier. Frcliag abend linbel eine geiihlo,iene Por» slcllung von Kleists „Der zerbrochene Krug" »nb Lliake- lpearcS ..Komödie der Irrung en" lür den Bcrein Dresdner VolkSbill,ne statt. Kein »sscnlttcher Kar,en»crkaul. Beginn i-48 Uhr. — Sonnabend und Sonittag 14« llstr »achmittaaS das WeibiiachlS- märchen „Prinz Schweinehirt" mit Gesang» und Lanz- elnlagen. s» Di« Somödl«. Die nächsten Sonderoeranftaltungen der Komödie bringen lanzga st spiele vo» Rutholph Laban ldleiieS Programm am 2.1. Januar. 1114 Uhr vormittagöl und der Lvhcland- schule lam a. Februar N14 Uhrl. — Morgen Donnerstag letzte Auf führung des Schwankes „Stöpsel". — Freitag iLrslausiührun« „Ter Arzt am Lchcidewe g". Z* Z. Kammcrmullkabend im vlemeindesaale der BersvhnvngS- kirche. Donnerstag, 26. Januar, abends Uhr, Trlosonaten vo» Ttamltz, Gluck, Händel und Bach AuSsührcndc: Hoslmann-Slirl, Liersch lBlolinel. Zenker iBlolonecllol. Stier t-Klavieri. Z* Prlhoda svlelt I» seinem Konzcri nächsten Sonnabend: llorelll! La Folia: Beelhoven: .Kreutzersonale: Bleuriemps: Blollnkonzert D-Moll: Bach: Alr: Paganlni-Prihvda: Sonatine: Siazzlnl: La Ütvnd« de« Lutins. Karlen bet H. Bock. Prager Slratze ü, »nd Abendkagt. 1^« Emll-Noldc-Anöstevung. Zur Förderung der großen Aus stellung. dle dle Galerie Neue Kunst Fides unter der Leitung vo» Rudolf Probst anläßlich de» M. GeburlslageS des Künstlers ln Dresden. Hamburg, Egen und anderen Städten vorbereitet, hat sich ein Ausschiig gebildet, dem der Rclchöttiiistivarl Tr. lll e d S l o b und dle Muicumsdlrcklvren Ernst Gosebruch lEurnl. Tr. Otto Fischer iStutlgartj. Prof. Dr. Pauli, Pros. Dr. Sauer» landl lHamburgi »nd Dr. Schar dt lHallcl angehvrcn. — Für die Stadt Dresden, von der die Veranstaltung ihren AnSgang nimmt, besteht unter Vorsitz des Herrn Oberbürgermeister Dr. Vlüher ei» EhrenguSIchug: Dircltor Dr. Polle, Diveklor Dr. Zoeg« von Mantcussel, Minlsterlaldlreklor Geheimrat Dr. Schulze, Pros. Robert Sterl. Frau Jda B i e » e r t. Frau Tr. Marga S t e g in a n n und Dr Heinrich A r n h o l d. 1^* Technische Hochschule Dresden. Am Montag, de», 21. Januar, sludet l»i 2ludtlorl»>» 2lr. 81 des Baiilngenleiirgcbäudcs der Tech nischen Hochschule die V c r l e i h u n g d c r E » g e l S d e n k m ü n z« lür das Jalir IN2<b27 stati. An elneii akademischen ftestvortrag de» Vorstandes der Va»ingc»>eurablkilung, Pros. Dr.-Jng. W. Müller, über „VerkehrSvolilischc Frage» der Gegenwart", schließt sich die ilebergabe der Denkmünze an. Opernhaus. Nach dem Richarb-Wagncr-Verbands- kvnzert noch schnell ein Sprung ins Opernhaus: ma» spielt dort „A m r »i a". Der schon mehrfach als Aushtlsogasi hcran- gczogenr Tcit'r Paul Marion singt den Richard. Aber in der letzten Arie und Lterbeszenc klingt die Stimme teil weise recht iinfrci — hier gaumig, da nasal — trotz geschmack volle» Pianos und ein paar intensiver hoher Töne. Die Amelta singt, wie früher oft. Charlotte Viereck mit dramatischer Stimmkraft. Ei» neuer, kehr niedlicher Page mit lockerem Zlcrgesang ist Erna Bcrger. L. 8.
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