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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 10.09.1926
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1926-09-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19260910022
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1926091002
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1926091002
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1926
- Monat1926-09
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7*. yahrg»»,. «r« MenS-Ausgabe Freilag, 1«. S«»»emder l»ri Gegründet 1888 Dradloalchrlst! »achrlchle« »wo»«,. 8»n>I»r»<h»r - SammNnummir > 28 2^1. «ur Ivr «-»IgNprllch» - 20011. Bezugs' Gebühr SchrtM»Uuaq an» Laup>g»ich>II»N»II». M,rt«»Ilr»,, 2S/4L Druck u. Drrtao von Ul«,1ch » «»tchardi m Drrad««. PoNIcheck-Aonlo IVSS 0r»»i-»». 4IackI>niN> Stresemanns krössnungsrede in Genf. Deutschland zur srie-lichen Zusammenarbeit mit allen Dölkerbundsslaalen bereit. Blutige Aevolle gegen die Serrschasl Kon-ylis in Athen. — Die Agrarfrage aus -em Deutfchnationalen Parteitage. Stresemann drängt auf allgemeine Abrüstung. Der Bölkerbnud muß «niverlal kein. Sens, 10. September. Der Völkerbund erlebte heut« einen grvßen La«. Der Reformattonssaal hatte eine solche Menschen menge wie heute noch nicht gesehen. Die Tribünen sind bis auf den letzten Platz gefüllt. In den Diplomatcnlogen sieht man wieder die Gemahlin des verstorbenen Präsidenten Wilson. Sämtliche Bänke sind dicht besetzt. Die Delegierten stehen in dichten Gruppen in lebhaften Gesprächen beieinander und um den deutschen Platz, der noch nicht besetzt ist. Bon den deutschen Delegierten erscheinen zunächst im Saale die beut» schrn Parlamentaricrer und Sachverständigen. Das Haus ist in außerordentlicher Spannung. Ueberall stehen Photographen und Ktnooperateure herum. CHamber- lain erscheint allein im Saal und drückt jedem der deutschen Parlamentarier die Hand. Um 1NL0 Uhr gibt der Präsident Nintfchitsch das Zeichen zum Beginn der Sitzung. Der Platz der deutschen Delegation ist noch immer unbesetzt. Erst beim »weiten Glockenzeichen und dreimaligen Hammcrschlägen ver stummt die SVWköpfige Versammlung. Der Präsident kündigt hieraus den Bericht des Vorsitzenden der Vollmachten« »rüfungSkommtss ton an. der von der Tribüne auS seinen kurzen Bericht über di« Prüfung der -rutschen Voll« machten verliest, die geprüft und für gut befunden sind. Prä« stdeut Nintfchitsch verkündet auf erneuten Hammerschlag, daß di« deutschen Vollmachten für gut befunden seien, und fordert die deutsche Delegation auf, im Saale Platz zu nehmen. Der Generalsekretär der deutschen Delegation, Ncdlhammer, eilt hinaus und kehrt gleich daraus mit der deutschen Dele gation zurück, bi« den Saal betritt. Minutenlanger, nicht endcnwolleuder Beifall begrübt die Deutschen. Eine große Anzahl der Delegationen erhebt sich von ihren Plätzen, vor allem die neutralen. Dr. Stresemann nimmt seinen Platz in der Mitte der deutschen Bank ein, links von ihm Ministerialdirektor Dr. Gauß, rechts Staatssekretär ».Schubert. Darauf begrüßte Niutfchitsch in kurzer Ansprache die deutsche Delegation. Seine Ausgabe alS Präsident der Bundesversammlung bestehe heute darin, die deutsche Delegation als Mitglied des Völkerbundes herzlich zu begrüßen. Dies sei ein Ereignis, bas für den Völkerbund voraussichtlich glücklich und außerordentlich be deutungsvoll wäre. Der Beitritt einer großen europäischen Nation zum Völkerbünde bedeute einen neuen Fortschritt in der Entwicklung dcS Völkerbundes und sei eine neue Garantie für den Frieden der Welt. Die Schwierig keiten, die dem Eintritt Deutschlands in den Völkerbund entgegengestanden hätten, seien nunmehr glücklich durch Len Willen der Vollversammlung des Völkerbundes über wunden worden. Dieser Wille des Völkerbundes habe sich auf der Sitzung am 8 September durch Einstimmigkeit kund- gegrben. Diesem einstimmigen Beschluß des Völkerbundes, Deutschland in den Völkerbund aufzunehmen, müsse sym bolische Bedeutung betgemcssen werben. Darauf bittet er dl« deutsche Delegation, ihre Plätze einzunehmen. Unter stürmischem Beifall betritt sodann RelchsaudenmlnNrer Dr. Slrefeman« dir Tribüne und beginnt seine öfter schon beim deutschen Text durch lebhaften Beifall unterbrochene Ansprache. Die Rede lautete: Herr Präsident, mein« Damen und Herren! Der Herr Vorsitzende dieser hohen Versammlung hat ebenso wie der Herr Vorsitzende des VölkerbunbSratS dir Güte gehabt, mit Worten der Freude und Genugtuung den Eintritt Deutsch lands in den Völkerbund zu begrüßen. Beiden Herren den Dank Deutschlands zum Ausdruck zu bringen und diesen Dank auSzudehnen auf die hohe Versammlung, rst mein« erste Pflicht, wenn ich von dieser Stelle auS vor Ihnen daS Wort nehme. Seit der Begründung des Völkerbundes ist ein Zeitraum von mehr al» sechs Fahren verstrichen. ES hat somit einer längeren Entwicklung bedurft bis die politische Gesamtlage so gestaltet war. daß die deutsche Mitgliedschaft im Völker- bund möglich wurde. Noch in diesem Fahre sind große Schwierigkeiten zu überwinden gewesen, ehe dem Ent- schiuß Deutschlands der einmütige Entschluß des Völkerbundes folgte. Fern liegt es mir. über diese Dinge der Vergangen, heit zu sprechen Die Aufgabe der lebenden Generation ist eS. den Blick «nf die Gegenwart «nd aus die Zukunft zu richte«. Nur eines lallen Sie mich sagen: Wenn ein Geschehnis wie der Eintritt Deutschlands in den Völkerbund erst in einer so langen Entwicklung herangereist ist so trägt vielleicht dieses Geschehnis gerade deshalb eine besondere Gewähr '.n sich 'ür seine klare Beständigkeit und leine fruchtbare Auswirkung. Deutschland tritt mit dem heutigen Taa in die Mitte von Staaten, mit denen eS zum Teil seit langen Fahren in ungc- trübter Freundschaft verbunden ist die zum andern Teil im letzten Weltkrieg gegen Deutschland verbündet waren. ES ist von geschichtlicher Bedeutung, daß Deutschland und diele letzteren Staaten sich letzt im Völkerbund zu dauernder fried licher Zusammenarbeit zusammenkinden. Diese Tatsache zeigt deutlicher al» Worte und Programme eS können, daß der Völkerbund bernfe« sei« kan«, de« politische« Entwicklungsgang der Menschheit eine neue Richtung zu geben. Gerade in der gegenwärtigen Epoche würbe die Kultur der Menschheit aus daS schwerste bedroht sein, wenn eS nicht ge- länge, den einzelnen Völkern die Gewähr zu verschaffen, im ungestörten friedlichen Wettbewerb die ihnen vom Schicksal zngewicsenen Aufgaben zu erfüllen. Die grunbstürzenden Ereignisse eines snrchtbaren Krieges haben die Menschheit zur Besinnung über die den Völkern zugewiesenen Aufgaben ge- bracht. Wir sehen in vielen Stellen den Nieberbruch wert- vollster, für den Staat nnrntbehrlicher geistiger und Wirt- schaftlicher Schichten. Wir erleben die Bildung von neuen und da» Hlnll»'"» von alten Formen der Wirtschaft. Wir sehen, wie die Wirtschaft die alten Grenzen der Länder sprengt und neue Formen internationaler Zusammenarbeit erstrebt. Die alte Weltwirtschaft hatte für ihre Zusammenarbeit keine Satzungen und Programme, aber sie beruhte auf dem unge schriebenen Gesetz des traditionellen Güteraustausches zwischen den Erdteilen. Ihn wtederberzustellen ist unsere Aufgabe. Wolle« wir eine ungestörte weltwirtschaftliche Entwicklung, dann wird daS nicht geschehen durch Abschließung -er Gebiete von einander, sonder« durch Ueberbrücknng dessen, waS bisher die Wirtschaft der Völker trennte. — Wichtiger aber als alles materiell« Geschehen ist da» seelisch« Lebe« der Rats»««. Eine starke Wandlung der Gedanken kämpft unter den Völkern der Erde. Die einen vertreten daS Prinzip der nationalen Geschsc-ss-mheiten und verwerfen die internationale Berständi- gung, weil sie daS Natlonal-Mewordene nicht durch den allge meinen Begriff der Menschheit ersehen wollen. Fch bin der Meinung, daß keine Ratio«, die dem Völkerbund angehört, dadurch lhr nationales Eigenleben irgendwie ansgibt. Der göttliche Baumeister der Erde hat die Menschheit nicht ge- schaffen alS ein gleichförmiges Ganzes. Er gab den Völkern verschiedenen Blntstrvm, er gab ihnen al» Heiligtum ihre Seele, ihre Muttersprache, er gab ihnen alS Heimat Länder verschiedener Natur. Der wird der Menschheit am meiste« die»««, der im elge«e« Volke wurzelt, der daS ihm seelisch «nd geistig Geaelwne zur höchsten Bedentnna entwickelt «nd. damit über die Grenze des eigene« Volkes hinanSschanend, der gesamte« Menschheit etwas z« gebe« vermag, wie eS die Großen aller Nationen getan haben, deren Namen in der Menschheitsgeschichte ntedergeschrteben sind. Go ver- bindet sich Entwicklung und Menschheit auf geistigem Ge biete, so kann sie sich auch verbinden in politischem Streben, w«"" der Wille da ist, in diesem Sinne der Gesamt- cntwicksnna zu bienen. Die politische Auswirkung dieses Gedankens liegt ln einer innere« Verpflichtung der Staate« »« gemeinsamem friedlichem Zusammenwirken. Diese innere Verpflichtung zu friedlichem innerem Zusammenwirken besteht auch für di« großen moralischen MenschheitSfrageu. Kein anderes Gesetz darf für Ne gelten, als das Gesetz der Gerechtigkeit. DaS Zusammenarbeiten der Nationen im Völkerbünde muß und wird dazu führen, auch auf diese moralischen Fragen im Bölkcrleben die gleiche Antwort »u geben, denn daS sicherst« Fundament für den Frieden ist ein« Politik, di« ge tragen wird von gegenseitigem Verstehen und gegenseitiger Achtung der Völker. Deutschland hat sich schon vor seinem Eintritt in den Völkerbund bemüht, tm Sinne fried lichen Zusammenwirken» zu arbeiten. Davon zeugt die deutsche Initiative, di« zu dem Pakt von Locarno führt«. Davon zeugen die jetzt nahezu mit allen Nachbarstaaten ab geschlossenen deutschen SchiedSverträge. Die deutsche Regte- rung ist entschlossen, diese Politik mit aller Entschiedenheit wetterAUverfolgen. Bon diesen Ausgaben hat der Völkerbund ln sechsjähriger Tätigkeit bereits einen wesentlichen Teil in Angriff genom- men und in ernster Arbeit gefördert. Die deutsche Dele- gation verfügt nicht über die Erfahrungen, die den übrigen hier versammelten Mitgliedern »ur Seit« stehen. Gleichwohl glaubt sie die Ansicht zum Ausdruck bringen zu können, daß bet den wetteren Arbeiten zunächst jene Gebiete besondere Be achtung verdienen, bei denen die einzelnen Völker durch Ein- ordnung in gemeinsame Einrichtungen die eigene Leistung», fähigkeit zu steigern vermögen. Neben mancher anderen Schöpfung dcS Völkerbundes kommt hier vor allem daS Streben nach einer intcruatiouale« Rechtsordnung in Be- tracht, das in der Gründung des WeltgerlchtShofeS sichtbaren Ausdruck gewonnen hat. Don besonderer Bedeutung für die Festigung einer Friedensordnung zwischen den Völkern sind ferner die Bestrebungen, die sich aus die Abrüstung beziehen. Die völlige Abrüstung Deutschland» ist durch den Vertrag von Versailles als Beginn der allgemeinen Abrüstung festgesetzt worden. Möge eS gelinge«, einer allgemeine« Abrüstung i« praktischer Arbeit «äherzukomme«. um damit den Beweis zu erbringen, daß eine starke positive Kraft den aroßen Idealen de» Völkerbundes schon jetzt inne- wohnt. — Deutschlands Beziehungen zum Völkerbund werden freilich nicht ausschließlich durch die jetzt gegebene Möglichkeit der Mitarbeit an den großen allgemeinen Zielen bestimmt. Der Völkerbund ist vielmehr in mancher Beziehung auch Erbe und Vollstrecker der Verträge von ISIS. Daran» haben sich, wie ich ofsen ausspreche, in der Vergangenheit vielfach Gegensätze zwischen dem Völkerbund «nd Dentschlaut ergeben. Ich hoffe, daß sich die Behandlung der hierbei , i« Betracht kommenden Fragen infolge unserer künftigen Mit arbeit im Völkerbunde leichter gestalten wird. Auch hier wird gegenseitiges Vertrauen eine größere politische Schöpferkraft besitzen als andere Methoden. Dem Völkcrbundsgedanken widerstrebt eS, die im Bunde mitarbettenden Nationen zn trennen in solche, mit denen Sympathien oder Antipathie» die einzelnen Mitarbeitenden verbinden. Ich lehne in diesem Zusammenhänge auch ganz entschieden die Auffassung ab, alS wenn die Stellung, die Deutschland bisher in Angelegenheiten des Völkerbundes eingenommen hat. von solchen Sympathien oder Antipathien etngegeben worden wäre. Deutschland wünscht, mit allen Nationen» die im Böller, bnnb n«d tm Rate dcS Völkerbundes vertreten find, anf der Grundlage gegenseitigen Vertrauens z« arbeiten. Noch hat der Völkerbund sein Ziel nicht erreicht, alle Weltmächte in sich zu umfassen. Wenn der Eintritt Deutsch lands auch einen wichtigen Schritt zur Universalität be deutet. so müssen wir doch nnserm lebhaften Bedauern darüber Ausdruck geben, daß Brasilien die Absicht knndgetan hat sich aus dem Völkerbunde zurückzuziehen. Dieses Bedauern haben wir um so lebhafter, als Deutschland anf dem Stand punkt steht, daß zur Universalität des Völkerbundes auch der Gedanke gehört, nicht einem Erdteil die maßgebende Be deutung gegenüber anderen Erdteilen einzuräumen. Wir fühlen uns ferner eins mit den im Bunde vereinigten Nationen in der bestimmten Hoffnung, daß die wertvolle Mit arbeit Spaniens dem Völkerbunde erhalten bleiben möge. Wir sind überzeugt, daß der von allen Mächten an Spanien gerichtete Appell dieses große Land und das spanische Volk überzeugen werden, wie abträglich es sein würde, wenn eS hier in Genf auf längere Zeit fehlen würde. Erst durch die Universalität wird der Bund vor der Ge» fahr geschützt, seine politische Kraft z« anderen Dienste« als z« reinen Friedensdiensten einznsctzen. Nur anf der Grund, läge einer Gemeinschast. die alle Staate«, ohne Unter, schied, i« »oller Gleichberechtigung umspannt, könne« HilfS» bereitschast «nd Gerechtigkeit die wahren Leitsterne des MenschcnschicksalS werde«. Nur aus dieser Grundlage läßt sich der Grundsatz der Freiheit aufbauen, um den jedes Volk ringt wie jedes Mcnschenwesen. Deutschland ist entschlossen, sich in seiner Politik anf dem Boden dieser erhabenen Ziele zu stellen. Für alle hier versammelten Völker gilt das Wort eines großen Denkers, daß wir Menschen uns zu dem Geschlecht bekennen, daS aus dem Dunkel ins Helle Uebt. Möge die Arbeit deS Völkerbundes sich auf der Grundlage der großen Begriffe: Freiheit, Friede und Einigkeit vollziehe«. Dann werden wir dem von uns allen erstrebten Ziele nähcrkommen. Daran freudig mltzuarbcitcn, ist Deutschlands fester Wille. Nach Uebertragung der Rede Dr. Stresemanns ins Französische und Englische ergriff -er französische Außen minister Drian- das Wort zu einer Rede, in der er zunächst seine Freude darüber aussprach, daß es ihm von der Versammlung ver gönnt morden sei, gleich nach dem so würdigen Vertreter Deutschlands die Tribüne des Völkerbundes zu besteigen, um an die deutschen Vertreter ein Wort der Begrüßung zu richten und sie des herzlichsten und aufrichtigen Wunsches Frankreichs zu versichern, mit Deutschland zusammen iin Geiste der Opfer- Willigkeit für das gemeinsame Ziel zu arbeiten. Er hoffe, man habe verstanden, daß das Erscheinen des französischen Ver treters auf der Tribüne in diesem Augenblick gleich nach den beredten und erhebenden Worten, die man gehört habe, ein Umstand von nicht nebensächlicher Bedeutung sei. DaS Er eignis, dem man hier beiwohne, verspreche in seinen Aus wirkungen die Erfüllung all der so berechtigten Hoffnungen, die die Völker hegten. Ohne den Völkerbund wäre ein solcher Tag nicht möglich gewesen, an dem die Völker, die in dem furcht barsten Kriege sich gegenüberstandcn, ihren gemeinsamen Willen zur Zusammenarbeit am Friedens werk kund- gaben. Der heutige Tag bedeutet: Es ist ans mit dem Kriegs Bo» nun an wirb der Richter die nationalen Konflikte regeln. Die Wege dahin waren nicht beauem, und wir haben schwere Kämpfe zu bestehen gehabt, bevor wir zum Ziele ge- kommen sind. Wir haben mit Strömungen in unseren eigenen Ländern zu kämpfen, die von uns einen Geist des Egoismus verlangen. Wir müssen die Versuchungen von uns weisen, die unS gegeneinandcrhetzcn, und den Geist der Versöhnung hierher mitbringen. Unsere Völker werden durch den Ver zicht auf gewisse egoistische Wünsche nur größer werden; sie sollen »«stauchenden Problemen mit Geduld gcgcnübertrete« und alle Vorkommnisse im Geiste der Versöhnung «nd der Schiedsgerichtsbarkeit auslege«. A«knüpfend an die Worte Stresemanns gab auch Vriand der festen Hoffnung Ansdruck, daß man Brasilien und Spanten wieder als Mit arbeiter tm Völkerbund begrüßen werde. iAnhaltender Beifall.) In einem Schlußwort hob Präsident Nintfchitsch den er hebenden Eindruck hervor, den die Erklärungen Deutschland» »nd Frankreichs gemacht hätten, »nd Eliamberlai« beantragte unter Zustimmung der Versammlung daß die beiden Reden im amtlichen Mitteilungsblatt des Völkerbundes veröksent- licht werden. Darauf vertagte sich die VölkerbunbSversamm- lung auf heute nachmittag 4 Ubr. . .. ^
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