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Dresdner Nachrichten : 25.09.1926
- Erscheinungsdatum
- 1926-09-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-192609251
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19260925
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19260925
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1926
- Monat1926-09
- Tag1926-09-25
- Monat1926-09
- Jahr1926
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- Dresdner Nachrichten : 25.09.1926
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Sonnabend. 25. Seplemk er 182S Dresdner Nachrichten Nr. 451 Seile 11 Ler nen SissoL rvandeen Vorschläge zur Durchführung der sportärztlichen Der ?instä igkell. Von Dr. H e b e r e r, Dresden. Immer lauter und n llgemctner wird der Wunsch nach einer -weckdienlichcii sportärztlichen tttetreuung in den einzelne» Ver banden und Organisatione g. Dank inniger und verständnisvoller Zusammenarbelt der hiesigen Vereine mit der spvrlärzllichen Oiganisatlon sind in Dres den Dlnge Iin Werde» begriffen, die bei genügender Unterftlitziiiig durch die Behörden vorbildlich zn werden versprechen. Das, in einer verhältnismäßig so kurze» .-seit io viel crrcichl werde» konnte verdanke» wir nicht in letzter Linie der ein sichtsvollen Mitarbeit der städtischen und staatlichen 'Behörden, die — wenn auch »och zunächst in bescheidenem Maße — so doch inimer- lnn durch Vewilligmig von Mittel» sür vcretnssportärztliche Zwecke be wiesen baden dafi sie willens sind, den oben erhobenen zeilgeinäftcii Forderungen gerecht z» werden. Tie Tätigkeit des s'tereinslportarzteS erfolgt bekanntlich nnlcr R>>ii>ssichtigii»g der sichlechten wirlschastlichen Lage der Vereine ebrenainllich. Das ist »aiiirlich mir solange möglich, als die Bc- nii.-arbelt des Arztes unter dieser Arbeit nicht leidet. Wird dies aber ans die Dauer möglich sein? Wir »ilissen diese Frage ver neinen. Die gewaltig, Ausdehnung der Sportbewegung ans alle Volksschichten glctchutel welche» Alters und Geschlechts stellt schau beute Anforderungen an de» Sportarzt, die ihn zwingen, auch seine berufliche Zeit z» opfern. Die sportärztlichen Untersuchungen sind nun einmal, da sie den individuellsten Bedürfnissen entsprechen müssen, zeitraubend. Wie notwendig cS aber ist, auch den einzelnen 'Veranstaltungen iinsc rer Vereine ärztliche Ansmerksainkeit zuzii- nenden, inag an einem Beispiel erläutert werden. Unsere führen den Sportvereine per anslallen bekanntlich alljährlich die Gedächt nis st a s s c l die als Wettkampf aus vierzigmal .Abi Meter a»S- gel'.agen wird. Das besondere an dieser Stalscl liegt darin, daß erstens einmal fast die gesamte Leichtatftlclikmannschast, worunter sich auch zweifelsohne körperlich wenig gut disponierte Läufer be suche», tcilnehmen muß. zweitens darin, daß die Staffel über eine „nnergewöhnllch schwere Streike geht, an der schon viele gescheitert und. weil ihre Herzkratt versagt bat. Diese zwei Momente erregen ärchliche Bedenken, weil sic die Allgemeinheit betreffen. Das Training ans diese Staffel kann »nb darf nur unter strenger ärzt licher .ilvntrollc vor sich gebe». Die Sorge um unsere Jugendlichen und um unsere Frauen erfordert in eben demselben Maße ärztliche 'Vetr-nniig. Wie kann diese nun sinngemäß durchgeführt werden? Die Lösung der Frage ist einfach. Jetzt, wo die Sladlverwaltnng im Begriffe ist, den herrlichen Komplex der Sikundogenitur der Allgemeinheit zugänglich zu machen, dürste cS ein leichtes sein, -die entsprechenden Räumlichkeiten zur Ver- siignng zu stelle». Benöttgt werden im ganzen drei große Räume: ei» Warterciiim, ein Aus- und Ankletdcraum und ein großes Unter- snchungszimmer, das nach modernen ärztlichen Gesichtspunkten auS- znstallen märe. Die Regelung des ärztlichen Dien st es würde dann von der sportärztlichen Organisation in dem Sinne vvrgenommen Iverden, daß sür iedcn Tag ein Sportarzt zur Dienst leistung zngeteilt würde. An diesem Tage würde er die Unter suchung der ihm zugetcilten LeibeSübungtreibcn-en vornehmen. Mit der Einrichtung dieser UntersiichungSstellc wäre zugleich eine Zentrale geschaffen, die die Möglichkeit in sich schließt, im Laufe der seit ei» statistisch wertvolles Material zusamincnzustellen, ohne das wir niemals Licht in bas Dunkel so mancher lebenswichtigen sport- antlichen fragen bringen werden. Wenn für diese Arbeit von Stadl und Staat eine angemessene Entschädigung auSgeworfcn würde, dann dürste der Boden geebnet sein fiir eine ersprießliche sportärztliche Tätigkeit in allen Vereinen und Verbänden und dicS zum Segen aller interessierten VolkSkretsc. GSnß Tunney neuer Schwergewichtswettmeister. Sportspiegel. Tie diesjährige Ortßgrnpventagung de» Deutschen AcichsansschnsseS findet am 28. Oktober in Erfurt statt. Tie V o r st a n d 8 s I h u n g des Deutschen RctchsauSschusscS in Berlin iß vom 2. auf dem 8. Oktober verlegt worden. 'Vor 4 8 Iahren fand in Köln, der Stadt des diesjährigen Andertages am Sonntag, der erste ordentliche Rndcrtag überhaupt, statt, dessen wichtigstes Ergebnis die Gründung dcs Deutschen Rndcr- vcrbanfteS am 18. Marz 1883 war. 48 Jahre Deutscher Ruder- vcrband! Tr. Peltzer soll nach Wiener Meldungen am 10. Oktober In Wien starten. T > B c r u s S b o r k a m p f t a g in der Dortmunder Westsalcn- tiaile an, Sonntag bringt die Kämpfe: Minow—Graft l> Runden: Liiiiio Siewcrt » Runden: Prenzel—Dngncnne 8 Runden: Hay- man i Joop Liet 10 Runden. ,!uitt Hockenlän verspiel D e n t s ch l a n d — S ch w c l z am - l Oktober in Basel wird Deutschland die im Länderkampf gegen Leitet reich eisvlgreiche Elk stellen. iine W e l t r c k o r d l e i st u n g Im W c I t s p r u p g der Samen stellte die Engländerin Gnnn mit einem Sprung von Meter ans. v a n I' H o s 8 Herausforderung an den Europameister im la bttlnvergewicht und seinen Besieger, den Belgier Delarge, ist von der niernationalkn Borunion angenommen worden. Ter Verkehr a n ß c r d e u t s ch e r .Kraftwagen In Tcimchland hat gegenüber dem Vorjahre eine Zunahme von 15 vom Hundert erfahren, und zwar ist die Gesamtzahl aller nach Deutsch- lano hereingekommencii Motorfahrzeuge von 87 71» im vor- ang-gangencii Jahre ans 48 822 im Jahre 1025/20 gcsticacn. SzeprS und E g r i, zwei der besten ungarischen Leicht athleten siedeln sür längere Zeit nach Berlin über. Ein großes P o l t z c 1 - A u S st e l l u n g s - H a^^c n s p v r t - lest tindet im Nahmen der Polizei-Ausstellung 1020 am 80. Sep tember im Berliner Sportpalast statt. Erwin E a s m i r, der Deutsche Fechtineistcr vom Fechtklnb Herm.innia Franksnrt a. M. ist vom Fechtklnb Thor den Haag z» einei.i Turnier eingclade» worden, das am 25. September tm Haag n ndet. EaSmir Irisst hier aus die besten europäischen Fechter, Ernst VIcrkbttcr, der deutsche Krinalbezwingcr, hat eine kiniadnng aus England zn einem Start am 2. Oktober beim Wett- jiluvitninen im Wbitc-Rnrk-Bath lHnstings) -erhalten. E> ne I i, t c r n a t i o n a l c ?l » t o in v b i l - ?l u S st c l l n n g siii/tt vom 27. Oktober bis 7. November im Berliner Lunapark statt. Ter G r o s, c H e r b st p r c l S von Leipzig, ein 100-Kilo- ineicr Tanerrennen, ivurdc von dem Holle-»der Lcddn in der neuen B-chniclordsahrl von 1 : >8 : 20,t gewonnen. Die nächsten Plätze be legten Willig, Lewanow, Brünier. Suter und Vandrrstiirist. TaS Fest der Sportpreise, bas der Verein Deutsche Svoitorclic in jedem Jahre veranstaltet, linde! diesmal bereits am 2 h-'vember im Berliner Sportpalast statt. :'l in a « e u r - 21 a d iv e l t m c i st c r Martinetti wird in, L -i: des Winters BcrnsSsahrcr werden und an den amerikanischen S -nstagcrennen teilnehmen. '.'leim 7. Schwabcnbcrn-Rcniien des Ungarischen Auto mobil llubS am Sonntag wird die dentsclic Jndnstrie durch Mercedes- Ben;. Ardic und D. K. W. vertreten sein. 2 .Herbstwaldlaus der H>aug rnppe blbtal D. T. Ter Herbstwaldlauf findet am 17. Oktober, vormittags, im .Heidegelände nördlich Weißer Hirsch statt. Ablauf und .-Ziel ist der So 'Uvlatz des T. V. Weißer .Hirsch am Nachljliigclwcg. Bei ge- ni, i.ndcr 'Beteiligung erfolgt die 'Wertung in folgenden Klasse»: I tti-iße: Turnvereine, 2. Klage: andere dem Dresdner Haupt- -iittschnß sür Leibesübungen nna eschlogcnc Vereine, 8. Klage: liebere Schulen. 4. Klasse: Volksschulen. Innerhalb dieser Klagen werden 7 Gruppen gebildet: Knaben: 1.5 Kilometer, Jugendliche tt-ia it: 2.5 Kilometer. Jugendliche Jahrgang 1008/10: 2,5 Kilometer, Joi-ig-ing Aellerc, >805 und sriiher Geborene: 1.5 Kilometer: Jahr- gon; >!>07 und früher Geborene: 8 Kilometer. Meldungen bis ü Lklober an E. Vieftwcg, Drebden-A., Hohe Straße 118. Ncnn- gcid: 50 Pf. sür Erwachsene, 80 Ps. sür Jugendliche, 10 Ps. slir Knaben Jeder teilnchmeiidc Verein hat bis zum gleiche» Tage mindestens einen Kampsrichter und einen Ordner namentlich zu meiden: bei stärkerer Meldung lind ans je sünf Teilnehmer ei» »ow'iirichtcr und ein Ordner za stellen. Prtisungen sür das Turn- nnd Sportabzeichen. Die nächsten Prüfungen werden am 2. Oktober, nachmittags 5 Uhr. auf dem EutS-MulhS-Platze an der Wchlcncr Straße abgenommen. Leitung: Vor annähernd IbOtiOO Zuschauern ging am Donnerstag abend nach mitteleuropäischer Zeit am Freilag früh zwischen 8 und 4 Uhr in der Riesenarena der Jahrhundert.Ausstellung zu Philadelphia der Boxkampf um die Schwergewichtswelltueislerschasl zwischen dem Tttclineister Jack Templer) und dem .Herausforderer Ggnci Duiinei, über 10 Runden vor sich. Schon seit Tagen bol die Stadt Philadelphia ein ungewohnt belebtes Bild. Täglich und stündlich trafen l,inner neue Menschenmengen ein. um Zeuge des gigantischen Kampses zu sein, degen Vorbereitungen seil Monaten die Welt i» Atem hielten. Ten Höhepunkt erreichte der Trubel, als am Donners tag in Abständen von wenigen Minuten 200 SonderzUge aus den größeren Städten der Vereinigten Staaten in Philadelphia cin- lrafcn. Selbstverständlich waren schon seit Tagen alle verfügbaren Eintrittskarten auovcrkanst. Tie Kasseneinnahmen betrugen denn auch über 2 Millionen Dollar. Nur mit Mühe gelang cS der über 1000 Mann starken Polizei, den weit über 1000 Ordnern und 1000 Platzanweisern die etwa 150 000 Zuschauer in dem weiten Rund der 'Arena untcrzubringen. Weiter standen 2000 Sanitäter stets hilfsbereit und außerdem 800 Feuerwehrleute. Für die Presse waren an 100 Kabel von Telcphvnlcitnngen in der Nähe des Ringes angelegt worden, um den Kampfverlaus unverzüglich in alle Welt Mitteilen zu können. Stuf 32 Rundfunksendern wurde der Kampsbcrichl in allen Phasen sür die Millionen amerikanischer Rundsnnkhörcr gegeben. Gön4 Tunney, der neue ^Weltmeister. ?dot. Scherl Hohe Gäste. In der vordersten Ningreihe bemerkte man u. a. als Ver treter -er Regierung den Senatspräsidentcn General Dawes. Finanzsekretär Andrew Mellon und den Sprecher des Repräsentantenhauses Nocolaus L o n g w o r t h. Ein Heer von Photographen und Fllinlculcn schwirrte um den Ring herum, als sich Dempscn nm )H7 Uhr abends l'2,80 Uhr in Deutschlands znm erilen Male zeigte, stürmisch begrüßt von den Maßen, deren Geduld aber noch ans eine Probe gestellt wurde. Bereits »in 2 Uhr »achmittags waren die Boxer offiziell gewogen worden. Dempscn brachte 80,200 Kilogramm aus die Wage. Für Tünnen verkündete man ein Gewicht von 84 Kilogramm. Endlich waren die langwierigen Vorbereitungen beendet. Langsam verstummten die ansgcrcgtcn Mäßen, alö der 'Ring srcigcgcbcn wurde. Kompsvcrlaiif. 1. Runde: Wilder Schlagwechsel mit gegenseitigem Treiben. Dempsen scheint etwas mehr im Vorteil als Tnnncu. Sekunden vor Rundenschluß hat Tunney einen barten Rechten ans DcmpseyS Kinn gelandet, der den Titelhalter s a st k. o. in die E ck c wirft, Gong. Dempsen wankt zu seinem Stuhl und -er Sieg Tünnen rückte schon ln greifbare Nähe. 2. Runde: Dempscn hat sich noch nicht erholt und nimmt drei weitere GesichtStrcfscr. Tünnen ist klar überlegen. 3. Runde: Tniincn bleibt im Vorteil. 4. Runde: Dempsen kommt leicht aus nnd schlägt gut, komm! aber durch TunncyS vorzügliche Abwehr nicht hindurch. Runde wieder, wenn auch knapper für Tünnen. k. Runde: Das Tempo beider Kämpfer fällt leicht ab. Keiner strengt sich sonderlich an. Tniincn bleibt durch gcnancrcs Arbeite» auch hier im Vorteil. ES beginnt zu regnen. 0. Runde: Dempsen bringt seine erste» wirknngSvvllcn Treffer an aber Tünnen ist hart im Nehmen und erreicht ein Unentschieden. 7. Runde: Unentschieden. 8. Runde: Der Regen wird stärker. Tünnen beginnt einen über zeugenden Endspurt. Dempsens linkes Auge ist ge schlossen. Runde überlege» sür Tünnen. 5. Runde: Weniger aber ungeheuer Harle und gutsitzende Treffer Tünnens. Dempsens rechtes Auge ist ebenfalls angeschlagen. Runde slir Tunnc». 18. Runde: Tempsey versuch« seine letzten Kräfte. Tunney ist wilder als zuvor. Allen Angriffen Dempsens. der mit ungehurec Energie mchrlach vorgeht, entgeht Tunney in anSgcczichneler Boden technik. Ter kalt berechnende Boxer Tunney hatte gegen de» Fighter Dempsen gewonnen. Ein ohrenbetäubender Lärm setzte ein, als das Urteil der Richter „Tunney Liener nail, Punkten" verkündete, und die sportbegeisterten Amerikaner subclten dem neue:, Weltmeister begeistert zu. Aber auch der von seiner stolzen Höhe hcrabgestllrzle Tempsey war Gegenstand lebhafter Ovationen. Der neue Schwergewichtsweltmeister ist der lachende Tritte. Seit Jahren ist der Sieger Harr» Bills aus der Jagd nach Tempseys Titel, aber bei der Abneigung des Amerikaners, gegen alles was sarbig ist, kam ein Kampi Templens gegen Bills niemals zustande, obwohl er ost- inalS nahe bevorstand, Harry Bills wird nun aber wohl versuchen, mit dem >,enen Weltmeister Tunney Kamps zu bekommen. Ueber die Sporlpläne Dempsens, der wohl kaum mit einer Niederlage gc- rechnel hat, läßt sich »och nichts lagen. Ter ehemalige Weltmeister erhielt trotz seiner Niederlage sür den Kamps mit Tunney 450 VOO Dollar, sowie 50 Prozent der Bruttoeinnahme, also Uber 1 Million Dollar. Tunney bekam ein Honorar von 150 000 Dollar und war mit 12)4 Prozent an der Bruttoeinnahme beteiligt. Ter Bcranstaller dieses RiescnkampscS, Tex Nlckard, hat natürlich finanziell bei einer solche» Einnahme ebenfalls bestens ab- gcschnittcn. Tex Nickard, der die grüßlen Boxkämpfe arrangiert hat, ist der älteste aber auch erfahrenste und nicht zuletzt der rührigste Manager der Welt. Kein Finanzmann vermag sich solcher ähnlicher Gewinne, noch dazu in einer solchen kurzen Zeit, zu rühmen. Tie ganze Welt hat Rickard in Spannung gehalten und erneut den Sieg des Boxsportes über alles andere demonstriert. Tie Kampfeinsätzc waren früher natürlich ganz gering. Ganze 25 Dollar gab es im Kampf zwischen Tom Saycrs und Dan Collins, die'ohne Handschuhe boxten. Fitzsimmons bekam 1887 sür seinen Sieg über Evrbctt nur 15 000 Dollar. 110 000 Dollar betrug aber schon 1810 die Börse lm Kampfe zwischen Bessrics und Johnson. Wills und Firpo kämpften um eine Börse von 800 000 Dollar. . Philadelphia, die Quäkerstadt, glich am Tage des großen Boxkampfes einem wimmelnden Ameisenhaufen. Das Gros der Zuschauer kam mit Automobilen an, durch deren Riesenzahl Ver kehrsstockungen eintratcn. Die Verkehrspolizei hatte schwere Arbeit zu verrichten. Di« Sonderzüge schütteten Tauscn-de und aber Tausende Menschen aus. Aus Hollywood, der Filmstadt, kamen viele prominente Filmschauspieler, darunter Charlie Chaplin, Douglas, Fairban ks und Pola N e g r i. Die Hotels sind überfüllt, und man hatte über Nacht außcrhalt der Stadt Zeltstädte errichtet. De« Kamps z« verhindern versuchte sein früherer Manager Kearn, der noch Forderungen an Dempscy batte. Kearn wollte sogar durch eine einstweilige Ver fügung den Kampf verhindern, doch lehnte das Gericht den Antrag ab. Dempsen, der sich vor den Gerichtsvollziehern ängstlich verbarg, war dauernd von Detektiven umgeben, die jede Annäherung ver hinderten. Das Wettfieber war ungeheuer. Ein« Schätzung der angelegten Summen ist gar nicht möglich. TnnneyS Trick. Tunney standen drei Rlngsekun-danten zu. In letzter Stunde bestimmte er den ehemaligen Manager Dempseys, Jack Kearn, hierzu. Mit Kearn wollte Tunney seinen Gegner aus dem Gleich gewicht bringen, der schon bei Nennung des Namens in Wut gerät. Wenn Dempsey nun Kearn in Tünnens Ringelte dauern-d sicht, so sollte rein psychologisch Dempscy ganz aus dem Konzept ge bracht werden. Das scheint Tunney wohl cbenfo gelungen zu sein, wie einst im Kampfe Jesfries—Johnson, wo erstcrcr ebenfalls seinen früheren Manager in des Gegners Ecke sah und sein« Ruhe völlig verlor. Die bisherige Laufbahn der Kämpfer: Dempscy, der Weltmeister, gewann diesen Titel bereits Im Jahre tlllll, hält Ihn also schon 7 Jahr. Er wurde als William Harrison 1805 geboren. >8l4 begann seine boxerische Laufbahn, die durch den „k. o." gekenn zeichnet wird. Tic große Mehrzahl seiner Kämpfe gewann Dempscy schon in den ersten Jahren durch schnelle Entschcldunßen in den ersten ersten Runden. Ten Titel gewann er 1018 durch einen k. v.-Sieg in der 8, Runde gegen Ich Willard. Durch einen gleichen Sieg vcr- lcidigtc er die Meisterschaft im nächsten Jahr gegen Miskc. Der Tilclkampf 1021, der ein Wcrtobjckl von rund )L Million Dollar darstellle, sah Dempscy durch k. o. i» der 4. Runde gegen den damals berühmten Franzosen Earpenticr siegreich. In den nächsten Jahren scheiterten u. a. dann auch noch Tom Gibbons und Luls Firpo an dem Meister. In den beiden letzten Jahren war Dempscy nur in Schaukämpscn im Ring. In Erinnerung ist »och seine Europarcise 1925, in deren Verlaus er ja auch in Dculschland einig« Vorführun gen gab. Tunney, der Herausforderer, begann, »m etwa 3 Jahre sftnger als Dempscy, das Boxen als Beruf im Jahre 1818, Auch sein Rekord verzeichnet eine lange Reihe von k. o.-Siegcn und ebenfalls nur ganz wenige Niederlagen, Ans seinen Kämpseii im Jahre 1820 ist eine Begegnung „ohne Entscheidung" mit Samson-Körner über lO Runden zu erwähnen. Amerikanischer Halbschwcrgewichtsmcister ivurdc Tünnen >822 durch einen Punktsieg über Leviiisk». Er verlor allerdings den Titel dann gegen Grcb, um ihn 1828 wieder zu gewinnen. 1824 brachte ihm »eben anderen Siegen einen gegen den Europa-Tchwer- gcwichlSineister Spalla und dann die Weltmeisterschaft im Halbschwer gewicht durch einen Punktsieg gegen Earpenticr. » Dempsey sorderl Tunney heraus. Wie aus Philadelphia gemeldet wird, hat Dempscn die Absicht, Tiiiine» zu einem zweiten Kamps hcraiiszusordcrn, um sich den Wcltmcistcrtitcl zuriickzuerobcrn. Fr, Pönisch. Das 25 - Kilometer - Gehen für Frauen findet im Nvveiiibcr stall. Der Bezirk Dresden im Deutschen Turnerbnndc hielt am 15, September unter Bezirlsliirnwart Eberl ln der Halle der Turn- gemeilidc »m Freibcrger Platz 27 seine 8, Bczirksvoiinrnerstunde ab. Die Prnsnngen im Radfahren sind Sonntag, den 27. Oktober, die der iüns Hauplgeräle, Reck, Barren, Pferde breit und lang, und Ringe, in der Zeit vom Oktober bis Dezember. Zuin BczirkSwctt- tnrnen anlästlich der Fahnenweihe des Denlschen Turnvereins .Jahn" i» Seidcnbcrg sind die Meldungen sehr zahlreich cin- gcgangen. VoranSsichllich findet am 17. Oktober W i in p e l w e i h c des Meißner Brudcrvcreins während eines allgcinelnen großen MannschastS-Wcttipiel- und Lauttages statt. Die Vereine haben Turner- nnd Jungturncr-Mannschaslen sür einen im Frühjahr 1827 beabsichtigte» „Oucr durch die Heide-Waldlauf" ausziistcllcn und bis Ende des Jahres z» melden. Balkstttrnvereinigiing der Gangruppe Elbtal sD. T.i. Nächster ttcbiingSabciid Sonnabend ab )-!> Uhr aus dem Platze der Turnerschalt 1877, Williamstraße. !45 Uhr Wursübungen, i4ti Uhr Kugelstoßen und Spruttgübnngen. Anschließend Besprechungen über Slädlewcttkampl Dresden—Chemnitz—Leipzig. H Martinctti wird Bernsüsasuer. Der Italiener Avantt Martinctti, der sich bei den diesjährigen MeistcrschattSkämpse» in Mailand den Wellineislerlttel im Amalcur- Flicgcrrenne» Holle, wird im Lause der Wintersaison ins Lager der BernsSsahrcr übertreten, Marlinetti steht mit John Ehapman in Bcrhandlungcii über >ic Teilnahme an den anicrikanischcn Sechs tagerennen dieser Wi esaisvn wo er sein Debüt alö Professional 'eben wir-'. Ltettiner -lbcndrenncn. Am Mittwochabend lame» aus der Stettiner Radrennbahn bei guter Beteiligung Motor- »nd Radrennen zum AuSlrag, die Stet tiner Amateure» Vorbehalten waren. In einem 8ltO-Mctcr-Fltcger- rciincn siegle CarpuS vor Völtz. Beide zusammen konnten in einem Stun-cnrcnnc» nur den zweiten Platz hinter Thicncl-Krohn be lege». Die Ernebiiisse: 800 - Meter - Fliegerrennen: 1. EarpuS: 2. Völtz. 1200-Meler-Vorgabe-Zwctsitzersalncn: 1. Jamm-Stranß: 2. Thicnel-Kroh»: 8. EarpnS-Vültz. Maniischattsreniie» über eine Stunde: 1. Tltieiicl-Krohn 28 P.: 2. Völtz-EarvuS 27 P. 10-Ktlo- melck-Moiorradrcnilcn: I. P. Mener <B. M. W.i 6 : 47; 2. Rietz l)4 Rtindci: 3. Dr. Peters l1!4 Rundet. 10-Ktlomctcr-Motorrad- Vorgaberennen. I. Miarowski l7 Rdn. Vorgabe): 2. Rietz <1 Rd.i. Postsportvcreinigung. Radfahrabtcilniig: Sonntag 50-Kilomcter- WcrtniigSsahrt nach Weinböhla. Start 7 Uhr, Albertplatz. Binidcs- mttglicdskiiric milbringen. AwMchr'spofl 2 Bilanz 0er 1>/2.Liker.Form»l. Mit dem Groben Preis von Italien ist die Serie der dies jährigen „Grand-Prix" sür Rennwagen zum 'Abschluß gelangt. Zahlreiche, in frühere» Jahren vorgckommciic Unfälle, verursacht vor allem durch zn große Geschwindigkeiten, haben den Internatio nalen Automobil-Verband veranlaßt, mit dem Jahre 1826 für daö liitcriiationale Grand - Prix - Reglement bei den Rennwagen die 1)4-Lttcr-Formel cinziittilircn. Diese Maßnahme hat sich ln der ab- gelanscncn Saison in der Tat insofern bewährt, als sich ln keinem der Großen Preise nennenswerte Unfälle ereigneten. Die Ein- sühriiiig der neuen Formel brachte anderseits aber auch schwere 'Nachteile sür Jndnstrie nnd Veranstalter mit sich, die den Inter nationalen Aittomobil-Verband wobl bestimmen dürften, über kurz oder lang wieder zu der allen 2-Litcr°Fornicl znrückziikehren. In sportlicher Hinsicht war jeder der in diesem Jahre nach der 1)4-Litcr- Formcl anSgefalirciicn Großen Preise ein mehr oder minder großes Fiasko. Mil ganz vereinzelten Ausnahmen war die Nutomobll- tndnsirle trotz größter finanzieller Opfer nicht ln der Lage, sich so schnell, wie cS verlangt wurde, aus den Van leistungsfähiger I^-Liler-Wagen uinzustcllen. Lediglich die elsässischc Firma Bngatti hatte schon lange vor EinsUhriiiig des neuen Reglements Ihre Er- (Fortsetzung stehe nächst« Sette.)
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