02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 12.04.1927
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- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1927-04-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
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- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
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- Monat1927-04
- Tag1927-04-12
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» »o; 71. Jahrgang. sl» 17» Menö-Ausgabe Dieuslag» 12. April 1927 'MB ''7H Gegrün-el 18SS DrablanIckrM: Nailiriit,««» Dresden Fernwrtckcr-Sammelnuinmer: 2S 241 Nur >i>r Nachl.clvrAlder 2OO1I B-zugs-Sebühr «LL.« E ^ Anzeigen-Preise: . au^erkalb xtmaliaer 1i ebne lo Ptennt. üiULS'n werden n-M, M-khmar» berechne, die einivaltiae « mm breile M Psg . !ür nuswarl» »Pin. FamMennn,einen und Llellenaeiuche odne N >l> Pia., auderbalb 20 Pia., die « mm breite Nebln,nercilc >A> Pia.. kalbMPia. Öfter,enaebüdr IllPia. Ausw. ÄuilrSae aeaen Boransdewdla. Zuiielluna irei bnitruiiellu nt. ^»u» I.« Wk. lnaeaeoübr. M Slbriiileituna und Äanviaeichäiisstelle: Martraürak« 3S,»2 Druck u. Derlaa von Utevu» ck Vetaurrdt in Dresden Poiticheck-Konto IOSS Dresden Nachdruck nur mii deuilicher Ouellenanande l.Dresdner Nackr'> mlüiila. Unverlanaie Achriilklftcke werden nick, nuibewad'i Die Sffenjive der chinesischen Nordarmee. Siegreicher Vormarsch auf Lanka« und Nanking. — Rückzug -er Kanionesen über -en Jangtse. Allgemeiner Rückzug -er Kanionesen? London, 12. April. „Morning Post" berichtet a«S Schanghai, das, die Towjctnaiiüuatisten durch den an- »oncrnden Bormarsch der Nordtruppcn aus drei Fronten sehr beunrnhigt seien Die Truppen Suntschunugsan-zs vcr- solgten die zurückweicheudeu Kantouesen über den Jangtse und bedrohen jetzt die Kantonesen südlich Ischingkiang. Inzwischen treiben die Truppen Tschang- schuatschangS die kantonesen auf Nanking zurück. Die Sinnahm« Pukaus werde jeden Augenblick erwartet. Schwere Kämpfe finden im Tschutschausektor statt, wo sich die kantonesen aus den allgemeinen Rückzug über den Flug vorbcrciten. Privaten, anscheinend zuverlässigen Meldungen zusolge sollen die Nordtruppcn rasche Fort schritte io Richtung Hankau machen und jetzt 80 Meilen von Hankau stehen. »Morning Post" zufolge wird auö Peking gemeldet, Tschangtsoltn erkläre, das, aus den Dokumenten, die bei der Durchsuchung des Pekinger Svwictgebäudes gefunden wurden, hervvrgehe, das? der Sowlctvizckonsul in Mulden das Haupt der Geheimagenten in Nordchiua ist. ES werde erwartet, daß Tschangtsoltn alle Sowjetbeamten. seien eS Konsulats- oder andere Beamte, entlassen und wahr- schemlich auch die vollständige Kontrolle der chinesischen Ostbahnen übernehmen werde. Dem Korrespondenten zufolge sei eine bemerkenswerte Versteifung in der Haltung der Japaner eiugctreten. »Daily Mail" berichtet aus Peking, die gelegentlich der letzten Razzia im russischen Botschaftsgebäude verhafteten Russe» seien frei gelassen worden. Der Stab der russischen Botschaft fährt am Sonnabend nach Rußland ab. Wie der „Times" ans Schanghai berichtet wird, scheint es Tatsache zu sein, das, S u » t s ch u a n s a u g bei Tichink taug einen Erfolg errungen hat. Die Südtruppen sollen sich von Tschinkiang in grober Hast aus Nanking und zum Teil auf Ts chang tschau zurückgezogen haben. Die Nordtruppen sind in Tschinkiang eingerückt. Di« Sübtruppen sind bei Pukau fieberhaft mit dem Bau neuer Berteidignngöaiilagen beschäftigt. Die auslän dischen Kanonenboote sind eine halbe Meile flußaufwärts ge- sahren, um nicht in die Feuerlinie zu kommen. Wupetsu soll an Stelle des Sohnes T s ch a n g t s o l i n s das Ober- kvmmando der aus Hankau zn marschierenden Truppen über nommen haben. Die kürzlichen Zwischenfälle in Nanking und Schanghai haben in der Mandschurei, wie der „Times" aus Lharbin berichtet wird, allgemeine Unruhe hervor, gerufen. Die chinesischen Militärbehörden habe« in Randschnria das Kriegsrecht erklärt. Nach wie vor sind Ge rüchte i« Umlauf über eine Konzentration sowjetrussischcr Truppe« a« der russisch-chinesischen Grenze und über Generalstreikpläne aus der chinesischen Ostbahn und aus anderen Linien. In dem starken Zustrom der aus den Gebieten deS Bürgerkrieges fliehende» Arbeiter sicht man in Chardin eine ernste Gesahr, um so mehr, alS man be fürchtet. dah sich unter ihnen Agitatoren der Kuomintang befinden. Javanische Korrespondenten in Cbarbin berieten über die Zusammenziehungcn grober russischer und chinesischer koutiugente an der sibirischen Grenze. „Daily Mail" meldet aus Schanghai: 566 japanische Matrosen durchsuchten in Tschapet aubcrhalb deS von den Fremden besetzten Gebietes ein Viertel der Chincscnstadt nach bewaffneten Kommunisten. Aus Hankau wird be richtet, dah der japanische Konsul ciue Mitteilung an Tschen gesandt haben soll, worin er erklärt, drei japanische Zerstörer seien auf dem Wege nach Hankau mit entschiedenen Verstär kungen, um die Ehincscnstadt in Grnnd nnd Boden zn schieben, was auch ohne Zögern geschehen werde, wenn der geringste Versuch unternommen werden sollte, in die japanische Kon zession einzudringen. „Daily Telegraph" meldet ans Schanghai, dab 8 00» Südtruppen von Suntschnansang bei Nangtschai ge» saugen genommen worden seien, und dab Suntschnansang alle Gefangenen eines Regiments, das seinerzeit von ihm zum Feinde iibergelausen war. habe köpscn lassen. — Der nationalistische Kommissar sür auswärtige Angelegenheiten, Quo Tai Tschi, überreichte eine Note, in der er gegen die Durchsuchung der Sowjetbotschast und gegen daS Ueberflicgcn chinesischen Gebietes durch britische Flugzeuge Einspruch erhebt, sowie die sofortige Einstellung dieser ungesetzlichen Hand lungen und «ine annehmbare Entschuldigung fordert, da sonst die Kantonescn offensive Maßnahmen gegen die britischen Flieger ergreifen werden. Kämpfe geqen die KommunNlen in Schannba'. Paris, 12. April. Der Sonderberichterstatter der Agen tur Havas meldet aus Schanghai: Gestern abend wurde der Führer der Gewerkschaften festgenommen nnd vor etn Kriegsgericht gebracht. Er soll eingestanden haben, von de» kommuniste« bezahlt worben zu sein, um de« Führer d«S rechten Flügels der Knomintangpartel zn ermorden. Der Verhaftete hat einen Befehl über die Entnnisfnung der Gewerkschaften unterzclchnen müsse». U» 1 Uhr früh hat eine Abteilung von 1»»»» Anti» kommuniste» de» »o» de« Gewerkschasten besetzten Südbahn hof angegriffen. Rach einstündigem Gefecht habe» diese das Gebiet räumen müssen. Di« Verluste der Kommunisten sollen bedeutend sein. Mau rechnet mit einem Uebcrgreise« der antibolschewistischeu Aktion auch ans audere Vor städte. sWTB.j Gute Mahnungen -er Möchte an Kanlon. Die Siegleitworte zu de« Sühuesordcruuge». Laudon. 12. April. Die bevollmächtigten Geschäftsträger haben aus^r der Protestnote in Hankau und Schanghai eine Erklärung überreicht, in der die Vorfälle in 'Nanking am 21. März ü. I. geschildert werden und in der es dann weiter heiht: „Angesichts dieser schweren Ausschreitungen gegenüber ihre» amtlichen Repräsentanten, sowie gegenüber ihren sonsti gen Siaalsangehörigcn, die ihren friedliche» Beschäftigungen »achgtnge» und ihrerseits keinerlei Störungsabsichtcn bekundet lmttc». erachten es die Regierungen der Vereinigten Staaten von Nordamerika. England. Frankreich. Italien und Japan sür notwendig, gewisse Forderungen zu formulieren sür eine befriedigende Genugtuung seitens der verantwort lichen Personen der Nationalarmee. Die Forderungen müssen als ausgesprochen gemäßigt betrachtet werden. Sie enthalten nur das Mindestmaß dessen, was unter gleichen Um- ständen' seitens einer Regierung im Wege ernsthafter Genug tuung angebotcn würde, die sich ihrer Pflichten gegenüber Angehörigen anderer freundlich gesinnter Nationen in der großen Familie der Völker voll bewußt wäre. ES handelt sich bei den erhobenen Forderungen keineswegs darum, die Souveränität oder die Würde des chinesischen Volkes zu ver letzen. Die Mächte glauben, daß dessen Gesinnung eine durch aus freundschaftliche ist. Die Mächte wünschen, mit dem chinesische» Volke auch in Zukunft in gute» Beziehungen und oon gutem Willen geleiteter Zusammenarbeit zu bleiben. Forderungen richten sich gegen diejenigen Einflüsse inneren »nd äußeren Ursprunges, die sich selbst für die Ereignisse in Nanking verantwortlich gemacht haben, indem sie gewaltsam versuchten, die bestehenden freundschaftlichen Beziehungen zu brechen und die das chinesische Volk verhetzten zu Haß und Gewalttaten gegen Angehörige befreundeter Nationen." Die Note ist dem Außenminister der Kantonregiernng, Eugen Tschen, in Hankau und dem Obcrkommandierendcn der Südarmee. General Tschankaischek, in Schanghai überreicht worden. iT.-U.) Telegrammwechsel zwischen Sowiels un- Kanton. Moskau, 11. April. (Telegraphenagentur der Sowjet union.) DaS Volkskommissariat des Auswärtigen erhielt von Eugen Tschen ein Telegramm, worin bas tiefe Be- dauern der Nationalist»^?« Regierung anläßlich des Pekinger Uebcrfalles ausgesprochen und erklärt wird, daß die nationalistische Regierung gegen die von Tschangtsoltn der Souveränität und der Würde der Sowjetunion zugcsügte Be- icidtgung strenge Maßnahmen erareisen werde. In dem Antworttelegramm erklärt Karachan, die Sowjct- regtcrung habe nicht bezweifelt, daß die von der Pekinger Polizei verübte Gewalttat die Entrüstung der Nationalist!- scheu Regierung erregen werde. Moskauer Demonstrationen argen Eftlna. Moskau. 12. April. Nach Fabrikschluß zogen große DemonftrationSzüge mit Musik vor das große Theater, wo der Svivielkongreß tagte um gegen die Pekinger nnd Hankauer Vorgänge zu protestieren. Die Stimmung in de» kommunistischen Betriebsversammlungen war ziemlich kricaerisch. Japanische DermiMung zwischen Rutziand und Lhina? Riga, II. April. Aus Moskau wird gemeldet: Die Sowjet» regicrung trifft Vorbereitungen zur Schließung der russisch- chinesischen Grenze sür den Fall, baß die russischen Forderun gen innerhalb einer bestimmten Frist von der chinesischen Zentralrcgtcrung nicht auSgcsührt werben sollten. DaS chinesische Außenministerium soll es abgelchnt haben, irgend etwas in dieser Angelegenheit zn tun, da dies eine Angelegen heit TschangtsoltnS sei. Ein Mitbegründer der Kuomtngtang- Partei, Litaitschao, soll von Tschangtsoltn verhaftet, vor ei» Kriegsgericht gestellt und zum Tode verurteilt worden sein. In Moskau wird angenommen, daß die Sowjctregierung demnächst ein neues Ultimatum an die Pekinger Regierung senden wird. ES beißt, daß Japan zur Vermittlung zwischen Rußland «nd China bereit sei. lT.-U.) Spanische Truppenseri-irnqei, nach -em Ais. London. 11. Avril. Me der.. Times" auS Tanger be richtet wird, macht der neue Aufstand tm Rifbeztrk die An wesenheit zahlreicher weiterer Truppen notwendig. Die spanische Regierung hat eine Konzentration an den Grenzen des betroffenen Gebietes angeorbnet. Truppen treffen unauffällig etn. ^ Paris, 12. April. Rach Meldungen a«S Melilla haben spanische Flugzeuge 20» Bomben aus ein Lager der Marok kaner bei Tagsut abgeworsc«. Die Marokkaner sandten dar aus Parlamentäre »« de« Spanier«. sTU.) Polens Jag- nach -em Dollar. — Der ohnmächtige Kamps dschast. — Demonstrative Ab, Unischeu Beaustraate» reiten Die „Sanierung der Sanierung' gegen die amerikanische Bormuul reise der Amerikaner. — Die polnischen Beauftragten reisen hinterher. — Die Gefahren bei einem Scheiter« der Dollar, anlcihc. (Von unserem ostoberschlesifchen Mitarbeit« r.j Kattowitz, 11. April 1027. Seit acht Jahren hat Polen nie ausgehört, Sehnsucht nach dem amerikanische» Dollar zu empfinden. Jahr sür Jahr wurde die Jagd nach den Tollarmillionen fortgesetzt und der pol- Nische Kaufmann ließ sich immer wieder animieren durch Nachrichten, daß »un wirklich und wahrhaftig eine ameri kanische Dvllaranleihe zustande kommen würde, bis man er neut vor einer bitteren Enttäuschung stand. Als vor wenigen Jahren Polen eine geringe Anleihe durch das amerikanische Bankhaus Dtllo», Read und Eo. bekam und der erste Dollar- scgcn in Warschau ctntras, war die Freude so groß, daß der damalige Ministerpräsident und Finanzmiuister Grabski schleunigst ein Festessen sür annähernd tausend Personen gab. Diese sür einen amerikanischen Kapitalisten vielleicht sonder bare Verwendung des Geldes machte die Finanz jenseits des Ozeans stutzig, und so kam der zweite Teil der damalige» Dillon-Anlcihc überhaupt gar nicht erst nach Polen. Es setzte Grabskis große Sanierungsaktion ein mit dem Erfolge, daß nach dem AuSbruch des deutsch-polnischen Zollkrieges der polnische Zloty gegenüber der deutschen Reichsmark von 8» Pfennig tm Werte ans 46 Pfennig sank. Seit jetzt bald zwei Jahren bemüht man sich in Warschau um die „Sanierung der Sanierung". Lange Zeit hindurch wurde der Gedanke erörtert, den Völkerbund um eine An leihe anzugchcn und in eine Kontrolle der polnischen Ein nahme» »nd Ausgaben durch einen Vertreter deö Vülkcr- auch dieser Gedanke erhöhtem Eiser auf fallen gc- die Jagd buiidsratcs zu willigen. Als lassen wurde, ging man mit nach dem Dollar. Kostspielige Reisen polnischer Vertrauensleute nach Nord- amerika folgten einander. Die Reisen amerikanischer Sach verständiger unter Leitung des Prof. Kemmerer nach Polen waren noch kostspieliger, aber sie brachten wenigstens soviel ein, daß man in Pole» selbst erneut den Glauben au eine Dollaranlcihe weckte und stärkte. Als kürzlich der Berliner Botschafter der Vereinigten Staaten in WaZchau weilte, gab es dort scclige Hochstimmung, weil man nunmehr bestimmt erwartete, daß schon in nächster Zeit die ameri kanischen Dollarmillionen nach Polen fließen würden. Doch auch diese Festtagsstimmung wich schnell wieder einer all gemeinen Ernüchterung. Während mau zunächst von einer 86-Millionen-Anlcihe sprach, schrumpfte diese Zahl in wenigen Tagen auf 4» Millionen Dollar zusammen. Und über diese 40 Millionen soll Polen nicht einmal frei verfügen können. Von vornherein soll bestimmt werden, daß 86 Mil lionen zum Rückkauf von ungedeckten Staats- papieren Verwendung finden und die restlichen 1» Mil lionen zur Verstärkung des Kapitals der pol- Nischen Staatsbank, der Bank Polski. Wie ein Rauh- reif in einer Frühltngsnacht wirkte es dann aber, daß das amerikanische Kapital in seinem großen Mißtrauen gegen über Polen einen Kontrolleur innerhalb der Bank Polskt verlangte. Dagegen sträubten sich Marschall Pilsudskt und der Staatspräsident schon aus Prestigegründen. Hatten sie früher geglaubt, daß eine mit einer Kontrolle ver- bundene VölkcrbundSanlethe für Polen nicht tragbar set, so sind sie jetzt des Glaubens, baß eine amerikanische Anleihe, bei der die Verwendung von vornbcrrtn vorgeschriebe« und die mit einer gewissen Vormundschaft verbunden ist, noch weniger annehmbar sei. Polnische Pessimisten sind jedoch der Ansicht, daß Polen das Feuer aus den Nägeln brennt, daß man auch die lästige und unbcoueme Vormundschaft schlucken müsse, wenn man erheblich größeren Gefahren der Zukunft auS- weichcn wolle. Die amerikani^cn Sachverständigen, die In der letzte» Woche in Warschau weilten, sahen so eine Regierung, die keine Einheitlichkeit in ihren Plänen kannte. Es begann etn peinliches Feilschen und schließlich wollte man den ameri kanischen Kontrolleur in einen „Beobachter" umtausen, bis den Amerikanern diese Art von Verhandlungen zu bunt wurde und sie plötzlich und unerwartet den Staub Polens von ihren Füßen schüttelten. Verärgert reisten sie de monstrativ nach Parts ab mit dem Erfolge, baß sich nun in Warschau erneut ein Umschwung zeigte. Dte Furcht, daß Amerika ganz abbrcchcn könnte, daß dann auf Jahre hinaus jede Aussicht auf eine amerikanische Anleihe verschwunden sein würde und daß man schließlich ans Gnade oder Ungnade dem englischen Kapital mit den zu erwartenden schwer, wiegende» politischen Bedingungen auSgcltesert wäre, wuchs in wenige» Stunden derart, daß der Vizepräsident der Bank Polski. Herr Mlynarski, der Welt das wenig rühmliche Schau, spiel bieten und mit dem nächste» Zuge den »»erärgcrten Amerikanern nach Paris Nachreifen mußte. Dort will man den Amerikanern neue Vorschläge unterbreiten, eS Ist aber zu bezweifeln, ob die Vertreter Morgan» in Paris eine größere Geduld und zartere Rücksicht zeigen werben als In Warschau. Wie die polnischen Vertreter auch bet ihrer jetzigen Pariser Reise fest umrisscnc Aufträge ihrer Regierung haben, so haben auch dte Vertreter des Dollars eng begrenzt« Aufträge, von denen sie nicht abweichen werden, so daß auch an der Seine die Devise der nää'ste» Tage heißen wird: Vogel, friß oder stirb! Scho» heute rechnet man damit» daß die episvdenreiche polnische Jagd »ach de« Dollar »it eine« -LG
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