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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 19.04.1927
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1927-04-19
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19270419027
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1927041902
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1927041902
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1927
- Monat1927-04
- Tag1927-04-19
- Monat1927-04
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Dleri,kag. IS. ilprll 1927 .Dresdner Nachrichten* Nr. 182 Seite, Verlreterverlammlung -ss S«chs. OUf»- IchuttehrerVeretn». Am v. April hielt der Sächs. Hklfssckttllehrer-Vereln in Dresden seine bicsiäbrlg« Vertreterversammlung ab. Dt« Veranstaltung wurde durch die Anwesenheit de» Minister» a. D. Pros. Dr. Seyfert, Studienrato Müller, Stadtvber- medt-tnalratS Dr. Schob und LandtagSabgeordnete» Hentschel, Aue, ausgezeichnet. Den wichtigste» Punkt der Tagesordnung bildet« die Vorbild» ngSsrage. Leider war der Re ferent de» Tages. Pros. Dr. Richter, Leiter des Päd. agoatschen Instituts in Leipzig, durch Krankheit am Erscheinen gehindert, dafür übernahm der Vorsitzende des BtldnngsauS. schusseS, Oberlehrer Puls, Leipzig, das Referat. Er führte u. a. auS: Die Vorbildung der Hilfsschullrhrer war bisher unzureichend. Um die für den Unterricht und die Erziehung Schwachsinniger nötigen tieferen psychologischen und medizini schen Kenntnisse zu erlange», waren sie ans Selbststudium und Teilnahme an Kursen angewiesen. Da» empfanden sie längst al» Mangel, und bereit» 1038 wurde dem Ministerium et» LuSbtlbungSplan für HilsSschullehrer vorgclegt, -er in der Forderung nach einem medizinisch.pädagogiichen Institute gipfelte. Mit Rücksicht aus die hohen Kosten und die finan zielle Lage deS Staates stellt die Hilfsschullehrerschaft Sach sens diese Forderung zurzeit zurück und fordert dafür eine minbestenö »weisemcstrtae Sondcrauöbtldung. die die abge- schlossen« akademische Bolköschullehrerauvbildnng zur Bor- auSsetzung hat und mit einer Abschlußprüfung zu beenden ist. Dabet überläßt sie die Wahl des OrteS der Ausbildung, Letp- zig oder Dresden, den maßgebenden Instanzen, legt aber besondere» Wert daraus, das, mit der Ausbildung baldigst, möglichst Michaelis 1037. begonnen wird. Im weiteren Verlause der Versammlung wurden vor nehmlich organisatorische Fragen erledigt. Landesverband der VvaeMebbaber. 'Die dem ReichSverband der Deutschen Bvgelltebhaber an- gehörige Bereinigung der Bogclliebhabcr Landesver band Sachsen und Großthii ringen hielt am Sonn abend und Sonntag in Dresden ihre 5,. B e r b a n d s t a g u n g ab, nachdem die vorhergehenden immer in Leipzig stattgesunde» hatten. Die Tagung war ans allen Teile» des BcrbandS- gebietcS stark besucht, brachte »ach eine», Begrüßiiiigöabcnd im Italienischen Dörfchen, bei dem Ernst K ll h 1 e r - H a u ß c n lustige erzgebirgische Bvgelgcschichten erzählte, am Sonntag, morgen den Besuch des Zoologischen Härtens und die Hauptversammlung, t» der u. a. mltgctcilt wurde, dass nun anch die bäurische» Landesvcreine der Bogclliebhabcr dem Reichsvcrbande bcigetretcn seien, der dadurch nun etioa MIO Mitglieder aufwcise. In Dresden gehören dem Bcr- bande der „Verein für Vogelschutz und -pilcgc" und die „Alte Vereinigung der Bogcllicbhaber" an. Diese Vereine unter stützen auch den Vogelschutz dadurch, das, sie i» Sachsen und Thüringen etwa 60 Futterstcllcn mit einem Aufwand von neun Zentner Futter untcrlmlte» und mehrere hundert Nisthöhlen nnsgehängt haben. Die nächste LandesvcrbandS- tagung soll in Zwickau statifinden. —* Die Einführung der Schulneulinge erfolgt morgen, Mittwoch, de» 20. April, an dem gleichzeitig die Volksschulen und höheren Schulen Dresdens nach Beendigung der Oster- scricn wieder mit dem Unterricht beginnen. Um diesen Lag noch besonder» sestlich zu gestalten, werden dtc Volksschulen zum ersten Male Flaggenschmuck tragen. — Wichtiger Straßenbau. Seit längerer Zeit ivar der Zellesche Weg zwischen dem Räcknitzcr Ltadlweg und der Lltderttzstraße für allen Verkehr gesperrt, weil er straßen- inLßtg auSgcbaut wurde. Für den Fuß verkehr ist die Sperre nunmehr behoben, während der F a h r v e r k e h r noch unterbrochen bleibt. Von der Liiderttzstraßc auS bis zur Äadetzkystraße erfolgte die Neuanlage einer Prunkstraße, die aber nur zur Hälfte ausaebaut werden konnte. Später soll sie in ganzer Breite lstO Meter», ähnlich der Tcplttzcr Straße, angelegt werden. Leider konnte die neue Straße nicht bis zur Bergstraße durchgeführt werden, weil sich dort noch ein Lagerplatz für Baumaterial cinschicbt, dessen Pachtverhältnis noch fünf Jahre läuft. — Ueber das Dentschtum in Südamerika hält am nächsten Donnerstag s21. April» abends K8 Uhr im Italienischen Dörf chen lgroßer Saal» auf Einladung deS Alldeutschen Verbandes Dr. Albrccht Wirth auS Ttttmoning einen Vortraa mit Vichtbildern. Der Vortragende ist bekannt durch seine schrift stellerischen Arbeiten auf politisch-geschichtlichem Gebiete, neuerdings alS Verfasser einer deutschen Geschichte seit 1871 »nd einer Weltgeschichte der Gegenwart Außerdem ist er ein oicl- und weitgereister Läuderdurchsorkcher und fast durch alle Weltteile gekommen. Erst iüngst ist er von einer längeren Reise durch Südamerika zurückgekehrt, deren Erlebnisse und politisch« Erfahrungen dem obigen Vortrage zugrunde liegen. —* WtedersehenSseler der alte« sächsischen Kadetten. Am 38. April findet, wie schon erwähnt, der IahreSkadettentag mit Hauptversammlung im ehemaligen Kadettenkorps. Marten- Allee. statt. Hanvtversammlung 6 Uhr abends. Bierabend 7 Uhr abend». Ansagen an Oberleutnant a. D. Ungleich, DreSden-Neustadt 6. Hetdeparkstraße 1. erbeten. —* Pri». Schetbenschützengesekschast. Am Sonntag, dem 24. April ll>27, findet in dem prächtig gelegenen Schützenhose zu DreSben-Trachau das ErvfsnungSschtebe» der Gesellschaft statt, daS Herrenschicßcn in der Hauptsache aus >71 Meter: die Damen ringen um die Preise auf einem 8».Mcter-Schicß- stonde. Als Neuerung ist zu verzeichnen, daß auch eingeflthrtc Gäste sich am PretSschteßen beteiligen könne». —* Farbige Mondringe. Eine nlcht häufige Himmels, erschein»«» wurde ln der Nacht aus den Ostersonntag gegen Kl tn Dresden und in der Umgebung beobachtet. Vor dem vollen Mond lag ei» seiner Schleier von kleinen Schäschen- wvlken. In diesen bildete sich «in etwa neun bis zehn Mond breiten im Durchmesser habender Ring, der die Regenbvgcn- iarbe» in besonders ichönem Glanze trug. Ausfallcnderweile war di« Megeiibogencricheinung doppelt: der Ring tr»a innen Rot und außen wieder Rot. Am inneren Rot waren die Farben zuiammengcdrängt, so daß das Blau nicht in der Mitte des RtugbaiideS saß, sonder» wesentlich mehr nach iuueu zu. Aus der äußeren breitere» Hälfte des Bandes waren da»» natürlich auch die einzelne» Farbrnbänder breiter und dcut- ltchcr zu unterscheide». Die Erscheinung wurde viel bemerkt und von Gruppe» Heimkehrcnder lebhaft besprochen. — Am Abend dcö l. Feiertages gab da»» die hellstrahlende Venus, die a» einer lange» Reihe von Abenden wegen bedeckte» Himmels nicht gesehen werden konnte. Anlaß zu allerlei astronomische» Erörterungen. — Im Erholungsheim der Elisabeth-Stiftung zu Neukirch sLausltz), baS sür erhvlungsbedürsttgc Einwohner Dresdens beiderlei Geschlechts, in erster Linie sür Beamte und Lehrer bestimmt ist, sind v o m 1. Mat ab noch einige Zimmer ver fügbar. Pensionspreis täglich 8 biS 4 Reichsmark. Anmel dungen beim Stistöamt, Neues Nathanö, 4. Obergeschoß, Zimmer 468. —« Schwere Ausschreitungen Jugendlicher ereigneten sich am 2. Feiertag in der neunten Stunde in Ottendors- Okrilla. Einige tuiigc Burschen waren in einem Lokal in Streit gerate», den sie aus der Straße svrtsetzlcn. Der Pvlizci- wachtincistcr Temme, der den Streitenden Ruhe gebot, wurde von den Burschen sofort überfallen. Mit de» Rusen „Schlag, den -Hund tot!" »sw versuchte man. de» Wachtmeister von der Brücke am Postplatz in die Orla zu stürzen, was scdoch seine zu Hilfe eilende Frau »och vereiteln konnte. Nun wurde der Beamte von den sechs bis acht NowdleS zu Boden geschlagen und mit Fäuste» »nd Füße» bearbeitet. Einem in unmiltcl- barer Nähe wohnenden Sipo-Beamten gelang eS. trotzdem auch er angcgrtssen wurde, de» Verletzten ln seine Wohnung zu schaffen. Die Bursche» drangen nach Ausbrechcn der Garten tür in das Grundstück und schlugen die Füllung der HanStnr ein. ließen dann aber von ihrem Vorhaben ab, da die feste Tür ihren EinbruchS-Vcrsnche» Widerstand leistete. Die in zwischen benachrichtigte Gendarmerie nahm sofort die weiteren Ermittlungen ans. Die Namen der Beteiligte» sind größten teils bekannt. Der Ucberfallene wurde vom Arzt im Auto »ach seiner Wohnung befördert. — Englischer Sprach > Club. Mltlwoch 8 Mir, Künstlcrbaiis: W. Lapbra: Important Information to intoncllna owieranls to Konti- anet Konti» ^moriea. — Frtihllngü.FamIllenabend der Frauenkirche. Nächsten Donner?- tag 8 Uhr veranstaltet der Gcmeindcbund der Frauenkirche einen FrlihNngS-Faiiitllcnabeiid, tn dessen Mittelpunkt ein Vichtbilder, vortrag: „Mit den beiden Weißcritzen vom Kamme deS Erzgebirges hinab znin Elbstrom" von Oberlehrer Mar Fritz sche, Dresden »eigene riusnahmcn», stehen wird. Da» Schaumquartett der Dresdner Bäckermeister wird Heimat- »nd Volkslieder von Simon Breu. st). Kraute, H. Miiller und Schulten singen, der Blätcrchor deS Iu»g- »läniieroerelns verschiedene Qsterwetteii und Mailieder Vorträgen. Das Schlußwort und den Abcndscgen hat Oberkirchenrat L»p. Reimer als PsarramtSleiter übernommen. Der Abend sinket, wie üblich, im Gemeindeiaal. Moritzstraße 4, statt. —* Berkehröuusakl. Heute vormittag II Uhr stieß an der Unter- tührung der Magdeburger Straße ein älterer Radfahrer mit einem Prlvatauto so heftig znkammen, daß der Radfahrer kopfüber airs die Leite gcsch'-"*"' ^ und dabei Verletzungen erlitt. Das neue Rad wurt« schwer beschädigt. — Limbach. iE in stürz einer Fabrik.) Mit furcht barem Getöse stürzte der hinter dem VerivaltnngSgebändc ge legene ältere Teil der Maschinenfabrik Ernst Saupc in der Karlstraße ein. Man war gegenwärtig damit beschäftigt, zwischen Fabrik und Verwaltungsgebäude eine beide ver bindende Montagehalle zu errichten. Die bis a» die Grund mauer des Gebäudes reichenden Erdarbciten waren bereits fast vollendet. Vermutlich hat der anhaltende starke Rege» der letzte» Wochen das Erdreich gelockert, auf dem die den mächtigen Eisenträger der Fabrik tragende Mauer ruht, io daß das Erdreich dem Drucke nachgab. Infolgedessen rutschte die Mauer tn einer Länge von SO Meter in die Aiiüschachtung, dort einen großen Trümmerhaufen bildend, und da» Dach stürzte bis zur halben Breite des Raumes ei», wobei zahl- reiche Werkzeugmaschine» verschüttet wurden. WeUernaHrichlen aus DeuNchlan- oom IS. April IS27 Station I di» l> von 7 Ußr morgens, übrige Stoiionen von 8 Ilh, morgens Station 7 Dresden Riesa Zillau-Airschl. Chemnitz Annaberg Borkum Hamburg Aachen Sleltin Danzig Berlin Breslau Franksurl München Temperaturen b»w. a livchüe Neiße d. tllir d. aeftr. »erg. mora. j Taaes! Nacki Wind Ricklung' LlSrke aus »I—12> Welle, 7 bziv. » Mir nwra. * » Z- L S s o El 2 -i- 7 -i- >' ->- 7 zvsnv :r 8 08 — -s 8 II0 -i- 7 8LV 2 I 02 — -i- 7 -i- V -i- 4 i 4 05 — -1- 7 -t- 7 -i- » »,ll — 8 l -i 5> 4- 5. 4- 5. VV 2 8 l — -s- 2 -i- 2 7 1 4 8 2 13 -> 0 -s- 4 -7- 2 WKW ü 8 4 10 -s » ? ? >W 2 8 — — -s- « s->2 -s- 6 W8W 4 8 — — 8 -j lli -t- 6 W I 2 — — 6 -s-I.'i -i- 2 W 2 i — — -i- 7 ^1.8 -i- 6 W 4 2 — — -i- 7 -i n -s- 4 WKW l l — — -s- 8 ? -i- ö KW 2 ? — -s- 0 14 8 ilill — 4 01 — -i- v -i- 0 -i- 4 still — 8 0ü — Erläutern«» betr. Wetter: o wolkenlos. 1 Keller. r dalbbedeckl. I wolkig, 4 bedeckt, 5 Regen, s Schnee. 1 Graupel oder .vage». « Dunst oder Nebel »Sicklweile weniger als 2 .Kilvmcler». S Gewitter. Temoeraluren: Wärme grade. - Kältegrade. ' In den lenle» 24 Stunden Vilcr aus das Quadratmeter. Lustdrnckocrteilnng. Hoher Druck westliches und mittleres Europa; Kern über 770 Millimeter von Tübtrland bis zun, Alpenvorland: Depression »nter 7l)5 Millimeter südöstliches Mittclmcer: Depressiv» unter 740 Millimeter Nordosteuropa: Depression unter 7ö»> Millimeter Island. Wetterlage. lieber Mitteleuropa hat die Wetterlage seit gestern keine nennenSiverte Acndcrung crsahrcn. Der Kern des hohen Drucke» erstreckt sich mit über 770 Millimeter Vustdruck unverändert von Lüdtrland über de» Kanal bis zum Rhein «nd dem Alpenvorland. Am Lüdabhang des stoben Druckes ist der Hlminel über Mittel- und Lübsrankretch wolkenlos, I» dem nördlichen und östliche» Telle da gegen greisen Randstörniigcn der nördlichen Depressionen schwach störend ein. Tic Vage wird sich auch bis morgen nicht durchgreifend ändern. Witterungsaussichten. Wechselnd, zeitweise leicht bewölkt: keine nennenswerten Nteder- lge; »achtS kühl; Flachland tagsüber mild; schwach« bis mäßig« inde ans westliche« Richtungen. Anmerkung: Die Wettervoraussage gilt ständig vom Spät nachmittag des Ansgastctageö bis zum Abend des folgenden Tages. Nachdruck und anderivelttge Verbreitung dieser Wetlernachrichtc» nur mit Genehmigung der Sächsische» VandeSivclterwaric statthaft. Wasserlkanü der Elbe und ihrer Zuflüsse. Ko- ! Mo- l Nlm» matk > dra» , dura i Brand-I Mel- j nt» men« Dresden I». Avril I». Avril -» >4.7 l -s-174 l 4-254 4 III ! 4-152 I ,72 -1-14«! -,2'.7 l -»L18 M»! 4 I 4 283 4 232 4 273 -1284 -^360 4 13« 4207 Loste öslltsctie 5ckokola6e llis Neigekling lies llmssirvs st nicht ,«letzt ab»L«ala von de» Leist»»»«« Hees Personals. Poüwertla« .Kraft« aller lernte hält der Arbeitsnachweis »« Ihrer Irrfügung. Anruf: 28SS1 u. 2483, X- — >> »tz" BallabenmeisterS brachte und hervorragend gut gelang. .Konzertsänger Richard Hosmann dirigierte mit gereister Musikalität und seinem Gefühl sür künstlerische Gesamt- Wirkungen den Gesangverein, der mit schöner, lockerer Ton gebung vor allem „Würbe der Frauen" und „Das dunkle Auge", das wiederholt werden konnte, sang, und in vielen anderen Chorwerken intelligenten Vortrag und sorgsame Ausarbeitung» die tcweils zwischen rezitierenden und lyri schen Partien unterschied <so in „Mag da draußen Schnee sich türmen"), mit größtem Erfolg tn die Wagschale werfen sonnte. Tie snlistischc Mitwirkung des geschätzten Konzert. sängerS Arno Veyreuther lBarito») bedeutete eben falls einen vollen Erfolg; selten hört man den „Nöck" mit so individualisiertem, keine Ermüdung, trotz der Länge der Nummer, anfkommen lassenden Vortrag. „Meeresleuchten", de» „Mvhrenfürstcn" «nd vieles andere mit so wirksamer Betonung der balladeSkcn Farbigkeit, die diese Lociveschen Liebschöpfungen auSzeichnet. Carl Pöhler begleitete den Künstler sorgsam: und ein Kommers schloß sich an das Kon zert an, wobet es sehr zu begrüßen war» baß hierbei im Interesse der künstlerischen Vervollständigung u. a. die Mit wirkung ehemaliger sächsischer Hoftrompetcr vorgesehen war. ß'. v. I-. !* Unpolitischer Protest eines Empfindsamen. AuS unserem Leserkreise wird uns ans Posen geschrieben: Ans richtige Dankbarkeit gebührt dem Dresdner Streich- Quartett. daö uns bet seinem Beethoven-Abend durch lein schlechthin vollendetes Spiel in die höchsten Sphären musikali schen Erlebens führte Leider störte bei Beginn ei» kleiner Mißklang die Stimmung. Einer der Künstler erhob sich, »in beginnend mit einem feierlichen „lAes ckame8 et lVlessieurs" in französischer Tvrache eine kleine Programmuinstellung anziiküiidigen. Zivciicllos war ihm die, polnische HanptlandeS- ivrache nickt genügend vertraut, dafür aber doch sicher die andere Landessprache, das Deutsche da» zugleich seine Mnttcr- ivrache ist. MaS vcran'aßte ihn alto. vor einem Publikum, das z» 40 Prozent aus Dcuischstämmigen und zu 60 Prozent a»S durchweg der deutschen Sprache kundigen Polen bestand, sranzösisch zu sprechen »nd damit einem Teile des Publikums »»verständlich zu bleiben? Man stelle sich vor, ein deutscher Künstler kommt in eine Stadt, die noch vor acht Jahren z»m Deutschen Reiche gekört hat, und wo aus Schritt und Tritt die Steine »och von deutschem Geiste rede», um Beethoven leiern zu Helsen, dem gerade jetzt die ganze zivilisierte Welt. Pole» etnocichlvssen. huldigt als der vollkommensten Berkörve- iung des deutschen Genius aus dem Gebleit der Musik. Unter diesen Umstände» muß daS seltsame Vermeiden der Mutter sprache dicleS durch und durch deutsche,, Künstlers alS eine Ent weihung empfunden werden Der Gebrauch der französischen Sprache ist aber geradezu eine Versündigung gegen den Geist icncS Beethoven, der stet- ganz besonders deutschen Stolz gegenüber gallischer Anmaßuna wahrte. Wünschen wir also dem verehrten Dresdner Vuarteti mehr nationale Würbe und --chr Verständnis sür Beelhovcnschc Empsindungen. 4* Der Plaucner Tonkünstlcrocrci», ein Patenkind deS gleichnamig«/), Dresdner Vereins, schloß jetzt seine diesjährige Mintcrarbeit mit einem Kammeriniisikabend unter der ziel- bewußten Leitung des städtischen Kapellmeisters Tr. Cre me r. AIS Mitwlrkende waren aus der Landeshauptstadt er schienen: Frau Marg. A „ lh v r „-S p c ch t, als Sängerin, und ein Streichquartett, geführt von dem Vorsitzenden dev Dresdner Tvnkünstlervercinö. KammcrmusiknS Theo Bauer, und bestehend aus den Herren Bauer, Liersch, Geier »nd Wohlrab. Den Höhepunkt deS künstlerisch hochwerit- ge» Abends bildeten die von Frau A u l h o r n - S p e ch t prächtig gesungenen und von dem Quartett vortrefflich be gleiteten Maricnlteder von Hermann Zilcher. 4* Walther BvhmeS Oratorium -Der Heiland" in der Lausitz. Kantor HanS Hartmann in Wehrsdors bescherte mit seine», Freiwilligen Ktrchcnchore seiner Gemeinde die Anf- snhrung des volkstümlichen Oratoriums „Der Heiland" von Chormusikdirektor Walther Böhme in Reichcnbach t. B. Werk und Aufführung hinterlteßen tief ergreifende Eindrücke. Einen hervorragenden Anteil an dem trefflichen Gelingen dieses »eiiestcn schönen Werkes haben die Solisten Konzcrtsängcrin E. Hartman», Bautzen sSopran), die Konzertsänger Marti» Seydel. Dresden lTenor) und Kurt Richter, Pirna lBari- ton). M. Bauer, Bautzen, meisterte den schwierigen Orgel- pari. Die Aufführung gestaltete sich zu einem erhabenen Gottesdienste. ß „Der Garte« Eben" von Bernauer und Oestreicher, mit dem die dteSsährtae FrühsahrSsatson im Baqreuthcr Opernhaus eröffnet wurde, erregte durch seinen Inhalt bei eine», Teil des Publikums Anstvß, so daß der Stadtrat von Bayreuth die Aufführung des Lustspiels untersagt hat. Statt dessen gelangen nun „Die deutschen Kleinstädter" von Kotzcbue zur Ausführung. ß DaS „Mirakel- in der Kcstsalenhall«. In der im Innern zu einer riesigen Kathedrale umgcstalteten Westfalen- Halle zu Dortmund brachte am Sonntaa Professor Max Reinhardt daS „Mirakel" von Vollmöller als Premiere zur Darstellung. Die Ha,tptrollen der internationalen Be setzung gaben mit gutem Gelingen Nosamund Pinchot alS Nonne und Harald Kreutzbera alS Sptelmann. Die groß- angelegte Inszenierung Reinhardts zeigte besonders in de» Massenszenen und den Chören htnretßende Wirkung. Zum Schluß wurden die Hauptdarsteller und Reinhardt stürmisch gefeiert. s* Rrno-Holz-Uransführnng in Düsseldorf. Ob daö Düssel dorfer Schauspielhaus dem Dichter Arno Holz mit der verspäteten Uraufführung seines DramaS „JgnorabimuS" «inen wesentlichen Gefallen erwieS. kann trotz der geschickten dramaturgischen Bearbeitung Luise DumontS bezweifelt wer- den. Weit mehr als beim nur ans den geistigen Inhalt ge richteten Lesen des bereits 1V18 veröffentlichten Werke» ldrttteS Stück de» Zyklus „Berlin, die Wende einer Zeit in Dramen") macht sich bei seinem Erleben ans bcr Bühne die stark konstruierte Art seiner uns bereits seltsam unwirklich an- miltcilüen Handlung gellend. Die ohne dramatische Ausdau- krast gestaltete, von Wiederholungen erfüllte Tragödie einer zwischen zwei Zeiten schwebende» Gelehrtenfamilie, tn der Holz „komplizierteste Schicksale geistiger Menschen durch natür- lichc Mittel" darstclle» möchte, erweckt in uns zwar um ihrer sprachlichen Kultur und ihrer literarischen Werte willen un bedingte Hochachtung, ohne uns aber in, geringsten menschlich zu berühren. Ungcachtci der glänzenden Inszenierung von Viertel »nd der eindringlichen schauspielerischen Leistungen sämtlicher Mitmirkendcii verließ man daö Theater unter dem Eindruck, lediglich einem interessanten Experiment bcigcwohnt zu haben. An dieser sachlichen Würdigung kann auch der stürmische Beifall, der den anwesenden Dichter auözcichnete» nichts ändern. —i. ß* Prciöausgabe der Nictzschc-Gesellschalt. Dtc Nietzsche- Gesellschaft wünscht, daß die geistige Wechselwirkung zwischen Deutschland und Frankreich an dem typischen Fall Nietzsche in zwei Arbeiten dargestellt wird. l. „Der Einfluß deS franzö sischen Geistes auf die Philosophie Nietzsches". 2. „Der Ein fluß Mel'sckteS auf das geistige Frankreich". Eiiiltcfcrung bis 1. April 1028. Preisrichter sind: E. Bertram. Köln: L. Brühl. Paris: Thomas Mann, München: Karl Boßler, München: F. Würzbach, München. ES wird erwartet, daß die erste Arbeit von einem Deutschen, die zweite von einem Franzosen versaßt wird Als Preise sind insgesamt 6000 Mark aus- gesetzt. Zwei Preise vo» lc 25,06 Mark und der dritte Preis von 1000 Mark. Nähere Auskunft gibt die Haiwtgcschäfto- stclle der Nietzschc-Gcsellschast, München, Schackstraße 4. i * Die Gründung einer „Nordischen Akademischen Arbeits gemeinschaft" wurde im Anichluß an eine Berliner Tagung sämtlicher durch Lehre »nd Forschung für den Norden inter essierter deutscher Hochschullehrer beschlossen. Den Vorstand bilden die Professoren Dresdner, Charlottenburg. Merker. Greifswald, „nd Neekel, Berlin. Die Geschäftsführung wurde dem Nordischen Institut der Universität Greifswald übertragen. Die Tagung forderte zur Vertiefung «nd Ver besserung der z. Z. »och stark vernachlässigten nordischen Stlidicn an den deutschen Hochschulen den Ausbau des nordischen Lektorenwesens an sämtlichen Universitäten, Gast vorlesungen der wenigen nordisch gerichteten deutsch«,, Hochschullehrer an solchen Universitäten, in deren Lehrvlan der Norden bisher nicht oder nur «„genügend vertreten ist, die Förderung der nordischen Studie» durch Ermöglichen non Stndieiireisen und wechselseitigen AnStansch von dcutschen und skandinavische» Studierende». f Wichtiger Fund znr Geschichte deö OraelspielS. In Danzig wurde» nach Mitteilung der „Zeitschrift für Musik" zwei Bände mit Ehoralvariationen des Danziger Organisten Daniel Magnus Gronau igest. 1747) ausaefunden. die durch genaue Registricranaabcn wertvolle Hinweise für die Orgel- Gteltechnik des 18. Jahrhunderts, »ameiitlich der Orgelwerke Johann Sebastian Bachs bilden.
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