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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 22.09.1927
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1927-09-22
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19270922027
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1927092202
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1927092202
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1927
- Monat1927-09
- Tag1927-09-22
- Monat1927-09
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Nr. 447 Seile 2 — »Vr«-»er Nachrichte," — Donnerrlag, 22. September 1S27 haben nach italienischer Darstellung nur durch stmcke amtliche Beeinflussung der ländliche» Analvhnbeten <80 Prozen» der Gesamlbevölkeruitg!) zum Liege der tonal-englisch eingestell ten Partei des (5vnie Bologna-Strickland geführt. Die Aus führungen des „Eorriere". immerhin gedämpft mit SÜtcksicht aul die englische Freundschaft. sind für und äußerst itzsxtvoU, weil sie ii>r die Malteser genau dasselbe in Anspruch nehme«. fchätzung. die der Engländer dem «native* entgegenbringe. al« sei er „irgendein Grieche obo» Ueaypter*! Man muß dies« Ding« tm Zusammenhang sehen: sie zeigen, welche völkisch« Unrnhe heute in diesem zu neuem Selbstbewußtset» erdachten italienischen Stamm kocht, und heute in Malta und GrauLünden. morgen in Dalmatien und Korsika.überkochen möchte, wie er gestern schon an der Etsch w>e nur lür unsere Düdtiroler vrüderl Dt< Malteser Mer seinen Rand gekocht hat. Datzei ist e» pickt einmal > „allsten* also die italienisch Gesinntest. wollen nur Raumnot, da» ihn — wenn er eS auch selber sagt — tvvht; „genügen IrredentiSmus", beteuern treue englische Unter» ngch immer warten wett« Strecke» sruchtbarftep vi tauen ,u lei», tmben i» der Geistlichkeit ihren stärksten Stücks halt. Alles genau wie in Bozen und Brlxenl Und genau wie dort beklage» die „'Nationalisten*. daß ein Teil der Bevökke- iung Renegaten seien, dort allerdings von gau» vesonderex Narbung. Die Landessprache ist ein Gemisch vo» Giziliantsch, Arabisch und Brocken, die als „phönizilch" bezeichnet werden: der Conie-Strickiand ruft: „Wir sind Phönikerl Ma» braucht uns bloss anzuschanen!" Aber die Gerichtssprache ist englisch und englisch sind die Straßennamen und die zahlreiche» Neklametaseln: genau wie in den Alpen beklagt sich -daS Italienertum über seine Unterlegenheit, über die Gering- npch immer warten wett« Strecken sruchtbarften vodepA ln Lattiilm Apulien. Stzilten der Entsumpfung, der Bewässe- rnng, Veivaldung und de» Pfluges. wenn auch der Fascht»- muS damit einen vielversprechenden Anfang gemachf Hatz Diescu inneren Problemen wird ein so kluger Führer wi» Mussolini erst die ganze Energse seiner Generativ» »uwentze«. eh« er sie den Spuren der glorreichen Legionen nachträumen läßt; dort, wo die italienische Kultur in mehr als einer Hin sill,t ein Stolz der Menschheit, wirklich eingesessen ist. wird sie heute nirgends mehr bedroht. Phantasien wie die hier gezeigte» aber sind nicht geeignet, ihr freunde »u werben, die sie eines Tages sicherlich brauchen wird! Jas deutsche Recht auf Meinungsfreiheit. Gegen französische Derdrehungskiiuste. Hindenbnrgo Rede und die amtliche Friedenspolitik. Gens, 22. September. An Kreisen der französischen Dele gation ist die Rede des Reichopräsiöcnien von Hinden- dnrg in Lgnncnbelg Gegenstand vielfacher Erörterungen ge worden Man hat versucht, dies« Rode in Gegensatz zu der Haltung der deutschen Delegation aus der BölkerbundSiaguitg zu bringen, wobei die Rede als unocreinbar «it den gegen wärtig unter der Mitarbeit Deutschlands stattsindcnden Ab» rüftungsvcrhandlungen hiugestellt worden ist. Diele von französischer Seite ausgehende tendenziöse Interpretation der Hindenbnrg-Rede muss auf das nachdrück Iichsie zurückgewiesen werde». Der Reichspräsident hat in seiner Rede lediglich tziedank'ngäuge zum Ausdruck gebracht, du- in der Nachkriegszeit vielfach von Staatsoberhäuptern der alliierten Länder öffentlich siir ihre Länder i» Anspruch ge nommen worden sind. Es erscheint in diesem Zusammenhang erforderlich, ans die fortgesetzten Reden PoincaröS und die heutigen an Kriegserinnerungen anknüpsenden Feier lich leiten in Paris hsnzniveilen, die scheinbar von der französischen Oenenilickkeft trotz ihres keineswegs ans eine internationale Verständigung gerichteten Charakters nicht alS eine Behindern»» des AbriisinngsmerkeS ansgcsasst worden sind. Das deutsche Volk muß für sich die volle Freiheit in Anspruch nehmen öffentlich und in aller Form seinen Stand punkt zur Kriegsschnldsrage zum Ausdruck bringen zu können Dreilscheid berichlei über -ie geistige Zusammenarbeit. Die Vollsitzung in ltzens. Gens, 22. Sept. Zu Beginn der heutigen Sitzung der Voll versammlung wurde ein englischer 'Antrag eingebracht, wonach die Beziehungen zwischen dem Völkerbund und den verschiede nen linier seiner Autorität stehenden Institutionen geprüft werde» solle». Dann erstattete RcichStagsabgeordneter Dr. Breitscheid Bericht über die Arbeite» der internationalen Kommission für intellektuelle Zusammenarbeit. Er wies daraus hi», dah es sich hierbei um eine wesentliche Ausgabe des Bundes zur Ansrechterhaltung des Friedens handele. Die Organisation habe die Ausgabe, Kunst und Wissenschaft in de» Dienst der Menschheit zu stellen. Ihr Ziel müsse sein, die Jugend in allen Länder» im Geiste der gegen seitigen Verständigung zu erziehen. Die junge Generation müsse verstehen lernen, dah der Völkerbund notwendig sei und beachtet werden müsse. Jede Nation müsse zweifellos in erster Linie Selbstachtung üben, jedoch sich davor hüten, andere Nationen zu unterschätzen oder zu verachten. Ria» dürfe nie vergessen, dah sür die Lösung von Streitigkeiten in Zukunft andere Mittel gesunden werden mühte», als die Austragung durch die Waffen. Daraus sprach der französische Abgeordnete Plaisant, der den Wert der deutschen Mitarbeit an der Organisation hervorhvb. Im weiteren Verlaut der Sitzung legte Senator de Broucqnöre die Beschlüsse der Prcssesachverständigen- Konfcrenz vor. Der Bericht über die Schaffung eines Welthilfeverbandes spricht Reichsmtznster a. D. Dr. Külz, der die Konferenz zur Ausarbeitung eines Staatenabkommens über den Welt- hilscverband leitete, den Dank der Völkerbundsversammlung aus, der in der entsprechenden Resolution wiederholt wird, die gleichzeitig Reichsministcr a. D. Dr. Külz in seiner Eigen schaft als Präsidenten der Konferenz aufsordert, sich mit den Mitgliedern des Sachverständigenausschusses dem Rat zur Verfügung zu halten, um alle Mahnahmen zur Erleichterung der Inkraftsetzung des auf der Konferenz beschlossenen Staatenabkommens zu treffen. Aergt berichlet über seinen Wiener Besuch. Di« Ausschußberatung des StrasgesetzentwnrseS. Berlin, 22. Sept. Im ReichStagSauSschutz für die Straf- rechlsrefvrm berichtete heute Rcichvlustizministcr Dr. Hergt über die erfreulichen Eindrücke, die er bei seiner Teilnahme an de» Verhandlungen über den Strafgesetzentwurf tm Wiener National rat gewonnen hat. I» den Be ratungen ist klar hervoractrcten, daß alle Parteien, anch die Opposftionsparteie», mit der österreichischen Regier««« in de« Wunsche einig sind, die Arbeiten an den Strafgesetze« z« fördern und die RechtSeinhei» mit Deutschland ans diesem wich, «igen ReciitSgebiet herznstellcn. Der Ausschuss verhandelte dann über einen sozialdemo- krattschrn Antrag, einen der fraktionellen Zusammensetzung des NcichStagSauSschnsscs sur die Strafrechtsreform ent sprechenden U n t e ra u s s ch u h einzusetzen, der die Ausgabe haben soll, mit einem entsprechenden Ansschub dcS RcchtS- ausschusses des v st e r r e i ch t s ch e n Nativnalrats den Straf- gesetzentwurs zu beraten. Nach längerer Aussprache wurde die Abstimmung über diesen Antrag zunächst zurückgestellt, dagegen in Aussicht genommen, dah einige Mitglieder deS Neichstagöauöschusseö mit Mitgliedern deS österreichischen 'Nationalrats Fühlung nehme». Oerttiches und SSchsisches. Der Allgemeine Svang.-lulh. Schulverei« zum Reichsschulgeietz. >»f dem.18. Allgem. Ev.-luth. Schulkongreß i» Lsipzig, über den wir bereits berichteten, wurde folgende Lnt. schließ»«« -um Retchsschplgefetz gefaßt: De» Allgemeine Ev.-luth. Gchnloerein tn Leipzig, zu ^ leinem ans pll«, Teile» dev Reiche» zahlreich beschickten wt«. 18. Gchulkvngreß vereint, dankt der RetHSreaterung, in», besondere Herrn Minister von Kendel!, für die endlich erfolgte Vorlage eine» ReichSschulgesetz-Entwursev. Er er- wartet nach Einbringen der Vorlage an den Reichstag schleunigste Verabschiedung durch diesen. Der Verein begrübt de» Entwurf als ernsten versuch, endlich daS Elternrecht unter Wahrung voller Glaubens- und Gewissensfreiheit nach dem Willen der Verfassung auch aus dem Gebiete der Schule zu sichern. Die ev.-luth. Bekenntnisschule mit Bibel, Gesangbuch, Katechismus und Lehrern unseres Glaubens, getragen von vertrauensvoller Liebe des Elternhauses, bleibt unser Ziel! Einigung mit Preuhen in -er Vesol-mrgsfrage lDrahlmeldung unserer Berliner Schristleltnng.) Berlin, 22. Sept. Die sür heute nachmittag angesetzte K a b i ir e t t s s i tz u n g. die der Wciterberatung einer Reihe von Einzelheiten der Kohlerschen BesoldungSreform dienen sollte, ist wieder abgesagt worden. Statt dessen fand heute vormittag 10 Uhr eine interfraktionelle Sitzung der Parteiführer der Koalition über Beamtenfrage» statt. An die ser Sitzung nahmen Kanzler und Finanzminister und einige andere Mitglieder des Kabinetts teil. Der bekannte bereits vom Kabinett gefasste Beschluss der Zustimmung zur Be» solbungSordining wird durch diese Beratungen nicht berührt. Im H a n S h a l t a u s s ch u ss deS Reichstags änsserte sich heute Rcichosinanzministcr Dr. Köhler über die Beamten- besoldungsreform. Er teilte mit. dah diese im Reiche keine Steuererhöhung erfordere. Mit Preußen ist eine Ver ständigung erzielt. Die preußische Negierung ist in der Lage, die preußische BcsoldnngSresvrm aus den vorhandenen Mitteln zu decken. Eine Aenderung des Finanzausgleichs könne nicht in Frage kommen. Weiter wurden nach Ablehnung weitergehender Anträge der Linken einstimmig folgende Vorschläge des ReichLftnanz- Ministers über die Dorfchuhzahlungen an die Beamten angenommen: Mit Wirkung vom 1. Oktober sollen bis zur Verabschiedung des neuen Besoldungsgesetzes an monatlichen Vorschüssen erhalten: Die Beamten der Besoldungs gruppen 1 bis 5: verheiratete Sä. Ledige Sl» Ml.,- Gruppen ii bis 8: Verheiratete 80, Ledige Sä Mk.; Gruppen S und 10: Verheiratete 56, Ledige 40 Mk.: Gruppe 11 und höher: ver heiratete 70, Ledige 00 Mk.: außerplanmäßige Beamte SO Mk.; Wartegeldü» und Rnhcgehaltsempfänger sowie Empfänger von Hinicrblicbcncnbezügen 10 Prozent des Wartegeldes „sw , aber unter Ausschluß der Frauen- und Kinderzuschläge. Offiziere und Soldaten der Reichswehr sowie Polizei» beamte des Reichs« und Wafserschutzes erhalten in vesoldungö» arnppcn 1 und S: verheiratete S Mk« Gruppen 8 bis 8: ver heiratete 15 Mk!, Gruppe S: verheiratete 80 Mk« Gruppe 10 sHauptlcntc nsw., mit mehr als zwei Dicnstjahrens: ver heiratete SO Mk.; Gruppe 11: verheiratete SO, Ledige 88 Mk.; I ganz gering. Gruppe IS und höher: verheiratete 70, Ledige SO Mk. Di " ' Die spinale Filaderlühmung in Leipzig. 11 neue Fälle. Die Gesamtzahl der Erkrankungen an spinaler Kinder lähmung in Leipzig ist von 84 aus »5 angewachsen, davon sind 27 schulpslichtige, 61 vorschnlpslichtige Kinder und sieben Erivachsene. Die Gesamtzahl der Todesfälle hat sich um einen auf 16 erhöht. Gemäß dem gestrigen Beschluß sind heute sämtlich« Schulen geschlossen worden. Auch' Konfirmanden unterricht und Jugendweihe darf nicht stattfinden.. ->>»-,>. —* Der President von Liberia in Leipzig. Der Prä- sident der Republik Liberia, EharlesKing, traf Donners tag vormittag mit dem fahrplanmäßigen 14-Zng zu einem kurzen Besuche tn Leipzig ein, wo er ans dem Bahnhöfe vom libcrischen Konsul sür den Freistaat Sachsen. Hä über, cmp- fangen wurde. Vom Bahnhöfe unternahm der Präsident eine Besichtigungsfahrt zum Vülkerschlachtdenkmal und weiter durch die Stadt zum Zoologischen Garten, dessen Direktor, Dr. Gebb tilg, im Winter eine Forschungsreise durch Liberia gemacht hatte. Nach einer Besichtigung des Plancta- riumS begaben sich die Herren zum Hotel Hausse, wo der Präsident von den staatlichen und städtischen Behörden be- grüßt wurde. Nach einem kurzen Frühstück fuhr Präsident Ktng mit dem fahrplanmäßigen Eilzug um >L2 Uhr nach- mittags nach Berlin zurück. —* Bürgermeister-Wahlen in Radcbenl. Nachdem vor etwa zehn Wochen der zum Bürgermeister der Stadt Radebeul gewählte Annaberger Rechtsanwalt Dr. Weigel die Wahl- annahmc abgelchnt hatte, erfolgte tn der gestrigen Siadtverord- netensitznng die Neuwahl. Es wurden gewählt: Stadtrat Knanthe zum Bürgermeister, BerwaltungSinspektor Ulbricht als dessen Nachfolger zum Stadtrat und 1. Bürger meister-Stellvertreter und OberverivaltungSInspektor Ull- m a n n zum 2. Bürgermeister-Stellvertreter. Die Wahl de» Bürgermeisters und 2. Bürgermeister-Stellvertreters erfolgt« mit 12 gegen 11 Stimmen der Linken, die des StadtrateS ein stimmig. Der neue Bürgermeister ist am 30. April 1878 zu Geising geboren. 'Früher Gemcindesekretcir in Niedersedlitz, trat er 1060 in den Dienst der Gemeinde Radcbenl, zn deren berufsmäßigem Gemeindeältesten er bereits vor dem Krieg« gewählt wurde. —* Aufgeklärter Einbruch. Wie bereits nütgetetlt, war in der Nacht zum 18. d. M. in die Zigarettenfabrik Lande in der Laubestraße cingebrochen worden, wobei dem Täter etwa 85 660 Stück Zigaretten in die Hände gefallen waren. Der Einbrecher konnte bereits am übernächsten Tage er mittelt werden. ES handelt sich um den 27 Jahre alten Bau arbeiter Arthur Müller aus der Schandauer Straße. Müller hatte durch eine Mittelsperson einen Teil der ge stohlenen Zigaretten in einem hiesigen Zigarettengeschäft zum Kauf anbieten lassen. Der Geschäftsinhaber hatte aber bereits durch die Zeitung Kenntnis, von dem Diebstahl er- halten, ging scheinbar ans bas Geschäft ein und setzte die Kriminalpolizei in Kenntnis. Diese konnte dann den Ein- brecher, als er die Zigaretten abliefern wollte, fest nehmen. In.seiner Wohnung wurde ein weiterer Teil der Zigaretten sowie Fine Anzahl Wäschestücke vorgefunden, die von verschiedenen Wäschcdtebstählen in Vorstadt Striesen herrühren. —* Zugentgleisung. Die Pressestelle der Reichsbahn direktion Dresden teilt mit: Vom V-Zuge 115 entgleiste bei der Durchfahrt durch den Bahnhof Wüstenbrand am Donners tag früh in der 6. Stunde der Tender der zweiten Zugs- lokomotive mit zwei Achsen. Der entstandene Schaden ist Personen sind nicht verletzt worden, e Ursache der Entgleisung konnte noch nicht geklärt werden. Kunst UN- Wissenschaft. ck* Mitteilungen der Sächsischen StaatSlhcater. Opern haus Sonnabend, den 24. September, außer Anrecht: «Die Bol, > >ne" mit Tino Pattiera, Rudolf Schmalnauer, Walde mar Sniegemann, Adolph Schvepflin, Elisa Stünzner. Julia Röhlec, Robert Biissel. Hanns Lange. Musikalische Leitung: Kurt Striegler. Spielleitung: Waldemar Staegemann. An fang 148 Uhr. Die AnrechtSkarten-Niikgabe für die Sinsonickonzerte lS27, 28 lfür die ganze Konzcrireihes erfolgt bis mit Mon tag, den 26. September, täglich von 10 Uhr vormittags bis 2 Uhr nachmittags sSonntagS von !4lt bis 2 Uhr) an der Kasse im Vestibül des Opernhauses. Der volle Anrechtöpreis für sechs Konzerte der Reihe I beträgt für einen Platz im 1. und 2. Rang, Parkett und Parkettlogen 44,10 RM., 8. Rang und Orchestcrabteilung 84,50 RM., 4. Rang Mlttelgalerte Proszenium- und Scitenlogen und Balkon 25,20 RM., 4. Rang Seitengalertc, Mtttelstehplätze und 5. Rang Sitz- und Steh plätze. Stehparkclt 0,60 RM., 5. Rang Mittelgalerie >«nd Proszeninmlogen 15,00 RM.: der volle AnrechtSpreis für sechs Konzerte der Reihe U für einen entsprechenden Platz 47,lO RM., 87,80 NM.. 26,70 RM.. 10,20 RM« 17,40 RM.; für die Hauptproben der Reihe F lm Parkett und Parkett, logen 18,00 RM. sRcihe U 20,40 NM.s, Orchesterabteikung 12,60 RM. sRcihe 0 14,10 RM.). Stehparkett 8,10 RM. ,Reihe U 0 NM.). Schauspielhaus: „A m p h i t r y o n", ein Lustspiel nach Moltöre von Heinrich v. Kleist, das in neuer Ein- stndiernng am Sonntag, dem 25. September, außer Anrecht zum ersten Male gespielt wird, ist in den Hauptrollen folgen dermaßen besetzt: Jupiter — Friedrich Linbner; Merkur — Walther Kottenkamp: Amphitryon — Willi Kleinoschegg; Sofias — Alfred Meyer; Alkmene — Grethe Volckmar; EhariS — Lotte Crussus. Spielleitung: Georg Kiekau. Musik- einrichtnng snach klassischen Meistern): Arthur Chih. Bühnen- bild: Entwurf Georg Kiesan, Einrichtung Georg Brandt. Trachten: Georg Kiesan. Anfang A8 Uhr. Anrechtskarten für die ersten fünf Morgenfeiern sür neue Anrechtsinhaber werden nur am Donnerstag und Freitag an der Tageskasse des Schauspielhauses von vormittags 10 VIS nachmittags 2 Uhr ausgegeben. Die erste Morgenfeier unter dem Titel «Jahrhundertwende* lKunstrevolution um 18S0) findet am Sonntag, dem 25. September, vormittags 812 Uhr statt. Mitwirkende: Dr. Karl Wollf: Felix Dtein- bück: Erich Ponto: Helene Jung; Waldemar Staegemann. Begleitung: Fritz Busch. Die Ausgabe von Anrechtskarten für die laufende Spiel- zeit im Schauspielhaus erfolgt — soweit dieselben nicht be reits vergriffen sind — an der Tageskasse des Schauspiel. Hauses in der Zeit von vormittags 10 bis mittags 1 Uhr. s* Pros. Otto Richter 40 Jahre Dirigent. Heut« vor 40 Jahren schwang der 22jährige Student des Berliner In stituts für Kirchenmusik OttoRichter zum ersten Male den Taktstock in einem össenilichen Kirchenkonzert. Schüler von Grell und Bargiel. war er gleichzeitig Leiter LeS Vereins für geistlichen Chorgciang" und brachte in dem genannten Konzert u. a. seine Psalmmvlette „Hebe deine Augen aus*. alS Werk 10 bei Wernthal, Berlin, erschienen, zur Ausführung, betätigte sich aber gleichzeitig als Orgelkünstler» Solosänger und Trompetcnvirtuoö, wie er ja schon als Schüler des Dresdner Konservatoriums gelegentlich ln der Hofopcr alS Trompeter mitgewirkt hatte. 1806 wurde er Kantor und Organist zu Eisleben und Leiter des „Städtischen Sing- vereinS", gründete eine Chorschule nach Müllnerö Art und einen „Bach-Verein*, mit dem er bereits die großen Passionen und Kantaten des Meisters zur Aufführung brachte. Gleich zeitig wirkte er tn Eislebcn alS Gymnastalgesanglehrer und Leiter der Studentemängerschaft „Fridericiana" zu Halle. 1006 wurde er Oskar WcrmannS Nachfolger im Krruz- kantorat zu Dresden. Seine großen Verdienste um -ie Bach- Pflege und die evangelische Kirchenmusik brachten es mit sich, daß er tn den Zentralvorstanb des deutschen Evangelischen KtrchengesangvereinS, in den DircktortalauSschus, der deutschen Musskgesellschaft und in die Kirchenmnstkcilksche Prüfung-- kommtsston am Leipziger Konservatorium berufen und zum Mitglied der Niederländischen Gesellschaft sür Mustkwtssen- schaft ernannt wurde. Der erneut an ihn und unseren Kreuz- chor ergangene Ruf zu einer Konzertreise nach Holland be weist. daß andere deutsche Ehöre ihm dort den Rang nicht streitig zu machen vermochten. —-vst— s-* Uronsfiihrnng in Leipzig. Au» Leipzig wird «nS b«. richtet: Eine neu« Komödie des Autors von „Metseken* Han» Alfred Kihn, hatte am Mittwoch tm Akten Theater einen starken Srfölg. DaS Stück führt den Titel: „Jenny steigt empor* und stellt ein Mädchen i» den Mittelpunkt der Ge- schchnlsse, da» tatkräftig und zielbewusst, mit Benutzung der Zeitumstünd« und der ihr ergebenen Männer, sich vom kleinen Straßenmädchen zur ProfessorSgatttn. Großindustriellen und Schloßbesttzertn emporschwingt. Diese Sumpfblüte kann tn der Revolution», und Inflationszeit, die ergötzlich und karikaturistisch geschildert wird, üppig gedeihen. In der Hauptrolle der Jenny bot Frau Liüa Karstens eine Her vorragende Leistung. Am Schluß wurde Han» Alfred »ihn mit de« Hauptdarstellern oft gerufen. v». I-. 8t. s* Der Thomanerchor in Riga. Der Leipziger Thomaner chor. der alljährlich die Herbstsericn zu einer Konzertreise be nutzt, die ihn in den vergangenen Jahren nach der Schwei» und nach Schweden führte, wird am 8. und S. Oktober im Do« von Riga zwei Konzerte geben. 's* In der Nürnberger Oper sind für die kommende Spiel zeit eine Reihe von Neuheiten vorgesehen. So wird »Die rote Fackel* von Karl v. Fcilitzsch hier die Uraufführung erleben. Wetter stehen „Elavlgo* von Max Ettinger, »Das Wunder de« Heliane* von Korngolb, „Jonny spielt aus* von Krenek, Mrazek» „Madonna am Wiescnzann", „Alkestis* von Well«- oder eine Oper von Wetll ans dem Spielplan. MarschnerS „Vampyr* wird in der Psihnerschen Bearbeitung neu- einstudiert werden. Weitere Neueinstudierungen, wie „König für einen Tag* von Adam, „Die Wasserträger* von Chern- blni, „Tcll" vo» Rossini, „Das Nachtlager von Granada" von Kreutzer, „Der Widerspenstige» Zähmung* von Goetz, Wag- uerS „Tannhäuser" und „Tristan und Isolde*. Verdi» „Maskenball* und „Othello* Weber« „Euryanthe* u. a. sind tn Aussicht genommen. Im Alten Theater werden Eimarosa» „Heimliche Ehe*. Händels „Acis und Galathca* Schubert» „Der HSuSltche Krieg", LortzingS „Die Opcrnprobe", Glucks „Die Pilger von Mekka*. Mozart« „Die Gärtnerin au» Liebe* und Roderich von Moistsovics „Die chinesischen Mäd chen* sUrausflihrung) zur Aufführung gelangen. Auch da» Ballett bringt drei Neuheiten: Paul Hindemitbs „Der Dämon*, Ernst Tocks „Tanzsntte" und Fritz Theimer» „Fieber*. In der Operette sind „Alexandra* von Albert Sztrmay, „Die Königin" von OSkar StrauS und „Die Dam« ln Rot* von Robert Winterberger als Novitäten geplant. s* BierzigjShrigeS Dirigenten-IubllLum Hugo Röhr», Professor Hugo Röhr, - Kapellmeister der Münchner StaatSoper. kann in diesen Tagen ans eine vierztgjährige Wirksamkeit als Opernblrlgent zurückblleben. Nachdem er »a», erst am'Augsburger Stadttheater Mitte September 1887 al» Dirigent begonnen hatte, ging er tn den späteren Jahre» mit gleicher Eigenschaft an die Opernbühnen Bern. Prag. Vre»la« und Mannheim, bl» er 1806 an die Münchner Hofoper, dl«! fetzige StaatSoper, berufen wurde. Trotz dieser langen und ununterbrochenen Tätigkeit als Opernkapellmetster und Dtrl- gent erfreut sich der Jubilar einer erstaunlichen Frische, die die beste Gewähr für weitere erfolgreiche künstlerische Arbeit lm Münchner Musikleben bietet. Hugo Röhr bat zu Beginn de» neuen Jahrhunderts tn München namentlich die neuere romanische Oper vertreten, die Werke von Charpcntter s„LouIse*), Brnneau, Devussy, Pncclnt u. a. sind vo» ihm er folgreich tn dem Spielplan etngeführt worben. Doch war er
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