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Dresdner Nachrichten : 30.10.1927
- Erscheinungsdatum
- 1927-10-30
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-192710306
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19271030
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19271030
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1927
- Monat1927-10
- Tag1927-10-30
- Monat1927-10
- Jahr1927
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- Dresdner Nachrichten : 30.10.1927
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Nr. S11 Seiler» InprsRere« »ei« ll»«e de» BerliUer kl,«er Allerlei. «,««*» - De» R ls« - «e,.re»»«r ^ Dt« vtne»,Sinnst« - «,bih«u» - Di» Dorsch « Dir Berns »er M«»neq« Wünsche. amüsiert erzähll man sich in ... ... lvns, da» der Sohn von Dtreseman» und der Sohn von Marx soeben gleichzeitig durch da» Referendar. Examen g«. r»si»Ü sind. Warum lächelt man darüber? Sine erkolgtose chtaalo-rüsnna bedeutet weder die Talentlosiakelt des Vaters, noch den Unssetb des Sohnes; Ne ist ireuerdtngs eine alltäg liche Sache, da die Anforderungen tatsächlich von Jahr zu Jahr grübe» werden und daher mitunter neun Zehntel der Prüflinge das erste Mal durchfallen. Stein, bei einer solche» Nachricht sollte man nur ausatmen und sagen: Gott sei Dank, es gibt noch Richter in Berlin; auch in den Prüfungskom missionen. Da« sind unsere asten, unabhängigen Beamten, denen die Linie immer an den Kragen will. Sie richten nicht, auch im Examen nicht, nach Ansehen der Person; cs ist ihnen gleichgültig» ob dor Barer des Kandidaten Außenminister oder Trambahnschasfner. Reichskanzler oder Botenmeister ist. Erklärlich wird der erste erfolglose Bersuch. die Examens- Hürde zu nehmen, in der Reichshauptstadt freilich besonders leicht. „Es gibt zu viel Abhaltung!" sagen die jungen Leute selbst. Und nun gar. wenn sie Mintstersöhne sind, rauschende Neste gegeben werden, die Familie mttmachen muß. Auch die Prtvatsreunde von früher kommen nun erst recht ge- laufen. »Mal sehen", wie es „bet Ministers" zugeht. Soll man sie abweisen? Abiveise», weil man gerade so schön intensiv den zweite» Band von Jhertngs Geist des Römischen Recht» durchackert'? Dann würde es doch nur heißen: „Aha. das Minssterjüngelchen ist hochnäsig geworden!" Unter der Läst der amtlich-gesellschastlichen Berpflichtungxn seufzen doch auch die Eltern. Anfangs macht es Spaß, wenn beispielS- weis« in Weltblättern steht, das eleganteste Tangopaar auf dem Ball in Gens seien die schlanke Gattin des deutschen Außenministers und ihr großer Sohn gewesen; aber allmäh lich wird man doch milde. Und die Minister selbst kommen heute weniger denn je zu wirklich solider Aktenarbett alter Aist, können nur nippen und daraufhin Feuilletons sprechen, weil sie dauernd im Auto heruuirasen: Besprechung, Garten fest, Empfang, Jubiläum, Ausstellung, Klubtee. Eröffnung, Diplomatcnball, Tagung, Totenfeier, Ehrung, Berabschtedung, Antritt, Werksletß, Kunstschau, Miramundum. Uss! Man kann es dem Kabinett nachslihlen und — danken, daß es jetzt in einer Kundgebung um Einschränkung des „Betriebes" ge beten hat. Wir feiern ja viel mehr, wir haben ja viel mehr Zweckessen, als jemals in der angeblich so festelüsternen Katserzeit. Wem dieser gesellschaftliche Betrieb etwas Neues ist, der macht noch vergnügt mit, und es ist ganz verständlich, daß das Reichskabinett es ist, nicht das rote preußische mit keinen Neuregierende», das diese Mahnung auüspricht. Aus jeden Fall, so sagt es, müsse mit Aschermittwoch die Serie der Feste ein Ende haben: nachher müsse jeder hohe Beamte Einladungen strikt ablehncn. Natürlich bis der Schnupfen der Uebergangszeit vorüber ist und die Gartenfeste und die Tombola im Freien wieder herankommen, werden die Skeptiker sagen. Sicherlich wird es schwer halten, hier abzubauen. Aber es muß sein. Wenn auch der Luxus in Speise und Trank gegen die Vorkriegs zeit erheblich abgenommen hat und gängereiche Riesendiners selbst in reichen Privathäusern heute als geschmacklos gelten, hat doch die Zahl der Gelegenheiten, bet denen „man" sich offiziell amüsieren — oder langweilen muß, sich sehr stark vermehrt. Ich denke immer wieder an die alte Geschichte vom Referendar Greulich aus Kleinstotterdors, der. ohne Märker zu lein, doch ans Kammergericht versetzt wirb, zum erste« Male in der „Weltstadt" residiert und — die Geschichte spielt etwa um lvl2 — eine Liste cingehändigt erhält, aus der mehrere hundert Namen verzeichnet stehen. Da überall solle er seine Besuchskarte abwexfen. Er fährt also die Tour-ab; kriegt wenige Tage später die Einladung vom Präside^' beS Kammergertchts ty die Festsäle des Hotels Kais« und findet sich hier unter 240 völlig wildfremden Mensche» wieder stnd mopst sich. Neben ihm an einer Saalwand steht ein Herr. Unser Referendar verbeugt sich zur Vorstellung, knallt die Hacken zusammen und sagt: „Greulich!" Und der Herr erwidert? „Tja, znm Kotzen!" Verstört flicht Referen- dar Greulich tu das letzte Zimmer, wo ein sehr vertrauens würdig aussehender alter Herr sich gerade am kalten Büfett etwas holt, und fragt den: „Sagen Sie, bitte, kann man sich hier Einfach polnisch drücken?" und erhält die Antwort: „Aber natürlich. Ich kann's leider nicht. Ich bin der Gastgeber." Jetzt ist die Wintersaison gerade im Anstieg; die ersten großen Bälle steigen im Zoo und die führenden Berliner beraten schon, um Berlin als Frembcustadt anziehender zu machen, die Ncueinführung einer Frühlingssaisvn. Im Mai soll dann berückend viel los sein. Wie früher der höhere «sttMorste» sUrter Klasse nur durch t»«n1e, so ist ein Nichtmttmachen der rlgeu schließlich nur bet Flucht ins dabei ist alle« immer dasselbe. . .. e Poularde, da» gleiche Pückler- Si», die gleichen Damen. Wer es kann, gerade in Berlin, der geht bann, um Atem zu schöpfen, mal „ins Bolk". dort hin, wo e« noch Stangenbter und ungekünstelten Humor gibt, vorthin, wo als gesellschaftliche Richtschnur der Per» aus- gegeben wird: - 7 , > ... ^ »ertstel stWWWckMMMM Ober er geht hrecherkeller, von Lchnuteken. det derfsle nlchsi' noch eine Stufe tiefer, in den Ber- enen es sechs offiziell erlaubte in Berlin gibt, die ihre Pforten gegen 3 Uhr morgen« öffnen, wenn alle anderen Lokale -»machen müssen. Da kann er noch allerlei Nichtalltägltches ertzben und nachher zitteren: „Wie lieblich iS die Träne eener Braut, Wenn der Jelieble ihr ins Loge haul!" Also jedenfalls sind wir „mitten mang-die Saison"; die Plättstuben häusen die gestärkte» Hkrrenvemjdbrüste zu Bergen, und selbst dle Dienstmädchen kaufen sich neue Seiden strümpfe. Da komme ich abends »ach Hause, ohne daß es bemerkt wird. Donnerwetter, vorne ist ja Licht? Einbrecher ? Nein, eine lustige Gesellschaft? Ich höre» lachen. -Und eine sonore Männerstimme sagt: „Jetzt kommt der Blues; also bitte die Damen, die Füß chen, und die Herren, die Füße in Schlußstellung. Hacken und Spitzen zusammen. Und dann, meine Herren, gerade halten, den Kopf hoch, linke Hand in Schulterhöhe. Oh. oh. ich sehe da welche, die sich sehr schlecht halten! Nun zuerst die Herren nach Zählen und dann nach Musik. Noch einmal. Und noch einmal. Nün die Damen! Bitte aus die Füßchen zu achten, 1, 2. 3. 4. Ach, wie die Damen doch so viel schneller alles kapieren als unsere Herren!" Ich schaue durch eine Ritze ins Note Zimmer. Es ist der Rundfunk, der da schnarrt. Und unsere alte Waschfrau und unser Mädchen lernen vvr dem Lautsprecher Blues. Alles Gute, meine Lieben. Ich schleiche leise weg in mein Schlaf zimmer. Den ganzen Abend bin ich in der Deutschen Werkstoff- schau draußen im Messegelünde gewesen, in dem man nach gerade jede Woche gewesen sein muß, denn in wohltuender Abwechslung mit reinen Berkaussmessen gibt es da sehr lehr reiche Schauen und Ausstellungen: Augenblicklich ist ganz Berlin.voll von Fremden aus dem Reiche und aus dem Aus lande: nach Hotelangabcn sind etwa 5000 Industrielle und Ingenieure hergeretft, um gleich in den ersten Tagen die ge waltigen Eindrücke dieser Heerschau der wissenschaftlichen Technik in sich ausznnehmen, und diese Zahl wird wohl bis zum Schluß am 13. November sich halten. Fast nur Herren, auch viele junge angehende Jngenieutc und Studenten drängen sich am Eingang. Bor mir steht gerade eine Dame. „Da wolle» Sie 'rein, Fräulein? Da sind aber wirklich bloß Maschinen!", wird ihr freundlich an der Kasse gesagt; man denkt, sie wolle zur Modenschau in die zweite oder zutn Oktoberfest in die dritte große Halle. , Aber sie Gill tatsäch lich zu den Maschinen. „Maschinen sind schön!" sagt sie ganz versonnen. Und sie hat ja so recht. Zunächst läuft man aus den größten Lärm zu. da donnert ein kolossaler Preßluft hammer; da wird man von einem Gebläse angezvgen, das 1280 oder >500 Grad Hitze faucht; da sieht man in einer Zer reißmaschine ein riesiges Schiffstau, Stahltrosse, die bis zum Bersten erprobt werden; da imponiert ein Hüchstspannungs- prüffeld mit 1 Million Volt Spannung; da lockt die unend lich saubere chemische Abteilung mit Röhrchen und Spitzchen und Waagen und Mikroskopen, da wird Stahl gehärtet, ge stanzt, gelocht, gehobelt, gefräst. Da sehen wir einem aus geschnittenen Auto sozusagen in den Blutkreislauf hinein, da nfird in den Kabinen für Edelmetalle der Werdegang eines Löffels, Uhrdeckels, Zigarettenetuis, Trauringes, Likör- bsschers gezeigt»: da gibt es Schminguugsmessungc» beim lastiMätLßneHunsen beim Stanzen, ach, hunderter- Ä'BMiMst'Nnsstvsr technischen Wissenschaft andächtig E'Wllst^Minantstisch Gebildeten stehen vor der äslAne'"jj«-MWt Me die Kuh vor dem Scheiinentvr. Im Abtturieuttznaussatz hatte unser Jüngster den Aiisdruck-'„bis zur Zerreißgrenze" gebraucht. Da kriegte er einen dicken roten Strich. Zerreißgrenze! Aber schon Goethe hat doch gesagt: - Soviel Sprachen man spricht, sovielmal ist man Mensch; rmd neben den gewöhnlichen Umgangssprachen gibt es eben schon längst eine ganz neue technische mit einer ganz ungeheuren Bereicherung der Ausdrucksmöglichkeit. Die paar Stunden' Schauen und Staunen in der Werkstoffans stellung tun mir nicht leid. Es ist außerdem die reklame- freieste Ausstellung, die ich erlebt habe. Keine Firma ist plakatiert oder steht im Katalog. Nur eine unsichtbare, aber fühlbare Überschrift über dem Ganzen: Deutschland! Die Ausländer debattieren und kaufen. Sic kommen an der ..M >c!imu1riye I^äncle m/7 Oe/. or/ex /?l/n He/N/n/'e/7c/r, /v/n/y/ l//?/ u/rc/ o/r/ie c//<7 //su/ snrl/A/v//e/7. /n unc/ //st/ä /-? ru o//«7M LeHel/ex/i u/ic/ /'o/stvc/r unckn/7»c'/r?//c7t. Verderserle Packung 20 psq stein Versloplen cies Kleckst rduers >l>'' vri käiisfü IVsfliöf cisr Incsiviciusüs fscßmsnn für nsus pi>i»ui-»nkoi'm«n vsueiveliimgOelveklstuen Ilopf«s8vken okne 8eiie sul neuester vlWenscksitl.OruixNsge kerukeng Wsssspwellfrisus'sn S ««oserinsk^sIrsKs S ihren »tsrüsn Nsrvorirslsncksn lAsgsn unck l.eib verlieren 8ie ckurck meine graste ^lenkest WSnooIsl krustüslter unck kluktkalter vereint, käst siangenlos. Dasselbe gibt Iknen eine graziöse unck anmutige siigur. In allen Preislagen am l.ager. ^uöerckem graste äustvakl in unsichtbaren tlüktkallern, Lrustkaltern, 8 pari gürtein, ärrtl. empkckklenen l.eibbincken, vamendincken us>v. k-leclwi§ Völime Lrstkiasstges Korsettkaus am platre SS SlrsS« SS jetrt reckte 8este vom ttauptbatintiok - Die lieinrelnisnncken sagen', Iknen, tzualitiltsirorbmSdel unck alle stordvvaren erkalten 8ie ru günstigen Preisen im Korbysarsn-Spsrkslksus iruCZoi» lelepkan IlVSS. z»el> können Sir «Kon jetrt Illr Veilmiekten sus«»KIen uns In bequem«» Note» dl» »um 5e»t vemklen. 8»peu Sie e, bitte nrelier. Hand unserer Prüfmaschinen des Werkstoffe« auch »u uüserer Normung In der Abteilung für nichtrostenden Stahl stand v «» ist wirtlich sür jeden Beruf Interessante» dabei — ein Postschaffner vor einem blanken Stangengebtß und sagte: „Dunnerlttzchen. was hat man es Heute bequeml Als ich noch Mittelretter am ersten Geschütz in meiner Batterie war, mußte ich jeden Sonntag früh stundenlang mit der Polter- kette fummeln, bis die Kandare zur Stallrevtsion blank war." Die Dame, die wirklich zu de» Maschinen wollte, ist nach her auch noch zu der Ausstellung „Die Mode der Dame" gegangen. Da hängen blaue Tüllwvgen von der Decke der Rtesenhasie und in silbernem Licht präsentieren sich kokett köstliche Kleiber und allerlei Brie-a-Brac. Da schlägt nicht technische Gelehrsamkeit ihre Schlachten, sondern der Ge schmack und das Anpassungsvermögen. Hier glühen natürlich mehr Frauenaugen. Manchmal ss begehrlich, daß einem angst werden kann. AnsetetNö ist ja im weientUchen au> oie Hausschnetderin etugespte/t in der wahrscheinlich irrigen Ansicht, das fei viel billiger. In großen Modehäusern bin ich der bescheidenste der bescheidenen Kunden, aber sie haben ja auch sür diese Sorte Menschen allerhand Schönes bereit. Die vielen neuen JIislationSfirnien im Westen mag ich nicht. Wenn wir aus. nahmsweise mal einen Mantel mit Pelzkragen oder ein fertiges Abendkleid brauchen, gehen wir in das Haus, tu dem schon im Jahre 1836 die Urgroßtaute ihren Muss gekauft hat, zu Hcrpich in der Leipziger Straße. Jüngst sah ich oei Herpich Käte Dorsch; man vergißt dieses liebe Gesicht nicht so leicht. Sie war allein — sie ist bei so etwas immer allein gewesen — und lieb sich von Manneguins einige Kleider vorsühren. lieber die Kunst des Borführens herrschen ü» große» Publi kum noch irrige Begriffe; es meint, mit ein bißchen Sich- drehen und Schwänzeln sei die Sache getan, es ahnt nicht, wie anstrengend tn Wirklichkeit der Berus ist Sie glauben das nicht, meine Gnädigste? Bitte, dann gehen Sie doch in ein Enarosgeschäst, ziehen sich in zwei Stunden M Kleider an und ans und tänzeln Sie darin ans und ab; dann wissen Sie Bescheid. Außerdem muß solch ein Girl wissen, wie — eine Dame sich bewegt; man kann manches ancrziehen, aber natürlicher Scharme muß angeboren sein. Ein Mannequin, dessen vvrgeführte Kleider schließlich nicht gekauft werden, ist nicht tüchtig. Das heiße Berkansenwollen ist schon An strengung sür sich. Käte Dorsch, die jetzt übrigens — sie freut sich inständig — nicht mehr den Schnittkopf, sondern wieder einen Haarknoten im Nacken hat, ist übrigens, soviel ich nach diesem zufälligen Zusammentreffen beurteilen kann, im Leben genau so nett zu de» Menschen wie aus der Bühne. Schon mehr Star, schon mehr imnahbgr, schon mehr arg wöhnisch ist Hcnny Porten, die vor Hahr und Tag bei Herpich einen Pelz anprobierte, als ich armer Teufel dort gerade nur einen Kragen aufgebefscrt haben wollte. Es ist ja auch blutig schwer, solch Star zu sein. Man wird also in dem neuen Pelz für alle Bilderblätter photographiert, der Pelz ist, bitte sehr, „Modell", existiert natürlich, für so hohe Herrschaften, nur in der einen Axsgabe. Aber wenn nun die Damen er fahren, dieser Pelz ist von Herpich, laufen sie alle hin und sagen» „Gerade so einen will ich haben!" Und dann ist die Einzigartigkeit dahin. Hcnny Porten kommt, sieht, überlegt scharf, kauft: gelegentlich äußert dazu ihr Mann sich kritisch. Die meisten Männer haben nach der ersten halben Stunde genug und schielen nach dem Notausgang. Ich kannte nur einen, den Sänger Raimund von zur Mühlen, der ganz feminin in Stoffen wühlte und sich nicht sattsehen konnte, und immer weiter für bekannte Damen der Gesellschaft wählte und probierte. Unsere Berliner Modehäuser haben wieder, wie vor dem Kriege, einen großen Absatz im ganzen Jnlande und darüber hinaus. Selbst französische Private kaufen hier, weil sie das selbe billiger bekommen als in Paris. In Stoffen sind sie uns drüben noch immer einige Monate voraus; im Geschmack nicht mehr. Unsere Modehäuser müssen ihre Künstler aber anch mehr denn ie anstrengen, denn früher hatten sie doch Spielraum vom Knöchel bis zum Halse, während sie heute auf der kleinen Strecke vom Knie bis zur Brust „Linie" an bringen müssen. Und. o Gott, o Gott, dann kommt eine kostbare KuiMn, eine Dame von zwei Zentner Lebendgewicht, und sagt eigen- sinnig: „Ich will auch ein Stilkleid haben!" Ihr Mann lacht vielleicht gleichgültig oder höhnisch dazu. Für die An gestellten des Modehauses aber ist das eine Tragödie mit hundert dräuenden Fallgruben. Rumpelstilzchen. lAgßckol Eingang nsusstsr lAustvr WslssnbaussIrsSs IS k*srsoasa- u. I^ekei- vvsgsa »» OeigInsIpe«i»«n. Oanstige kstenrrdlunxelll fkisctt-oufi'e«» uno nu-vc«» Hvlleinlavi-Ikvn MM! IlllNt Hl«!«!«'. lünitrM r. 7IIW0I1 AM
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