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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 15.12.1927
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1927-12-15
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19271215025
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1927121502
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1927121502
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1927
- Monat1927-12
- Tag1927-12-15
- Monat1927-12
- Jahr1927
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«r. SS7 Sette S — »Dr«-ner Kachrlchte»" — vie f)eilfahst äer Me Korb. Roman von Luo Fuchs.Taiab t> ^ iN>chdruck »rrdoir«.» »7 e»rt>««un,.> SttlkS immer wache Nerven wollten e» »br glaubhaft knachen, dast die auö der llieihc der Bevvrrechielen verwiesene Eilie GazdaS Gesühlen näher stand, als Etile, der Gast der »Pension Erantslie". Durfte sie ihr dies zum Vorwurf machen? Vielleicht betreute sie setzt einen Schützling, der ihrer Güte mehr bedurfte, als E»ie. So hielt sie im raschen Nach,, cinsall jenes Tages still und in sich gekehrt Zwiesprache mit sich selbst. einen kleinen Umweg zu unserer Wohnung ollen Sie alles erfahren." »Fräulein Korb!" Stile hörte diesen Anruf vom Gehsteig, als ihr Auto zwei Tage spater an einer Slrastenkrcuzung killen »instle. Sie kam von einem Stiergesecht, in dem der Matador Diego Sanchez drei Stiere getötet hatte. Aus dem Geh.teig stand Gazda und winkle ihr. »Ich Hab gewustl. dast ich Sie heute irgendwo treffe, sagte Gazda nach der ersten Vegrüstuna im Auto, in dem sie neben Stile Play genommen lmtte. »ich beschästigtc mich mit Ihnen seit dem Morgen." »Darf ich nach der ilrssache fragen? »SS handelt sich um Ihren Pah. der Ahnen in der ersten Zeit hier im Hotel gestohlen wurde. Wohin fahre» Sie? »In meine Pension." »Wenn Li« machen wollen, soll In der Halle der Villa Dinshaw reichte ihr Gazda ein Zeitniige-blatt. Sine Stelle war angestrichen. Ss ivar die „Salenila Mail" mit einem um fünf Tage zurückliegenden Datum. Sltie las: „Sin amerikanisches Dicbespaar verhaftet, das die Hotels des Ostens brandschatzt." Unter diesem Lehlagivorte wurde be richtet. dah es im Hotel Empercst vf India in Saleutla clneni findige» Listbon aeluiigen war. mit Hilse der rasch eingreifen den Holcldeleklive io flaz-ranii ein Paar zu ertappen, das sich unter dem Namen Ralph Sollins, Iutesabrikaiu aus Eliikago un.ö Frau Sthel, dort cingemietet hatte. Eine graste Anzahl allermodernster Cinbrnchswerkzeuge. die man unter den Hab- seligkcitcn des Nlr. SvllinS fand, licsten keinen Zweifel seinem Erwerb zu. ebenso ansgebrochene Edelsteine, die »och nicht den 'Weg zu de» eingeborenen Iuwelcnhändlern und Hehlern gesunden halten. Anstcrdcm schien er eS auf fremde Passe abgesehen zu haben, die er wahrscheinlich durch Fälschung für seine und seiner Begleiterin Verirandlungszwceke aus- nützte. An fremden Ausweispapiercn von Männern und Frauen konnten vier zutage gefördert werden. Sie lauteten aus die 'Namen Gordon Me. Glen. Schreibmafchiiiensabrikant aus Detroit. Amerika. Simeon Lekoret. Ingenieur aus Mar seille. Johann Müller. Reisender aus Chemnitz, und Henriette i.orb. Priemte aus Wien. Diese Pässe wurden im Polizeiami von Kalkutta hinterlegt. Dem Paare, so lautete der Schirrst der Notiz, dürfte für längere Zeit die Gelegenheit entzogen werden, bessere Hotels im Osten zu beziehen. „Glauben Sie. dast ich de» Pass reklamieren könnte?" fragte Ettie. auf deren Zügen die Hoffnung auslcuchtetc. das schmerz lich vermisste Dokument wiedcrzuerlangcn. „Dann müsste ich nicht auf den von Wien, wer weist wie lange noch warten!" „Versuchen könnte» Sie eS Ich alaubc nur. dast dies amt- klch geschehe» mühte. Vielleicht durch Ihr Konsulat. Aragen Sie dort an." »Darf ich das Blatt mitnchmcn?" »Gew ist!" „Also vielen, vielen Dank. Und fetzt must Ich mir das Herz frei reden, liebe Gcuzda. Ich fühle mich Ihnen gegen über schnldbewusti." Gazda iah sie fragend an. »Ich habe Sie in der letzten Zri, vernachlässigt. Di«, die so lieb und schwesterlich zu mir waren während meiner Be drücktheit. aber der plötzliche Umschwung . . . eS ist mir. alv mübte ich das an Genüsse» versäumte rasch wieder einbolen. Und so treib ich mich überall herum, wo ich Zerstreuung zu finden glaube." »Ich kann eS verstehen" sagte Gazda mit nachdenklichem Verständnis, »und habe keinen Moment mit Umnut an Sie gedacht." »lind dabei ist alles so furchtbar leer." Gazda blickte sie einen Moment forschend an. »Ich möchte Sie gerne etwas frag«», aber Sie dürfen nicht böl« sein?" »Nein, gewist nicht," lächelte Ettie. »Haben Die bet dem. >vas Die Umschwung nennen und der Ihnen grosse Freude gemacht haben must, nicht das Gefühl gehabt, auch Ihrerseits jemandem eine Freude zu machen? In unserer Loge wird daS gepflegt und eS macht uns froh »zufrieden." Das Schweigen und die gesenkten Blicke EttieS gaben Gazda Antwort. »Daran habe ich nicht gedacht." sagte Ettie mit offenem Eliibekenritnts. .^>bcr ich will es noch run. Bitte, raten Sie mir." Gazda holte von einem Nebenlisch ein bedrucktes Blatt mit dem Ausdruck „Earitas". „Da finden Sie WohlsahrtSanstalten verzeichnet, die sich bemühen, ein wenig Freude jenen Menschen zu bringen, die lm Unglück sind." Als Eitle sich verabschiedete und sie EVazdaS Hand in der Ihre» hielt, folgte sie einer plötzlichen Regung. Sie umarmte die junge Parsi» und küsste ihre Wange. Mil der „Caleutla Mail" versehen stand Etile am nächsten Tage vor dem Konsulatsbeamten und brachte ihr Anliegen vor. das Amt möge ihren Past ansordcrn. Der Beamte laS die Zcilungsnotiz langsam durch: ^Tind Sie Ettie Korb?' Ettie erwähnte ihre wiederholten Borfpracheir. Der Vc amte bestand jedoch ans Vorlage eines Dokumentes. So legte sic ihm — sehr ungern — ihren Trauschein vor. in dem Eilte Korb auS Wien mit Milan Catlich aus Dubrovnik die Ehe einglng. „Sie sind »Ich! mehr Oesterreichcrin. Sie gehören jetzt der Nation Ihres Galten an Die Reklamation must durch sein Kviiiillat erfolgen." war der Bescheid. Enttäuscht verlieb sie das durch ihre Ehe verlorene Paradies. Do blieb mir CattichS Information. Sie wollte nicht von ihrem Vorsatz lassen, wieder unter ihrem Mädchennamen >» die Knlturwell zurttckzukebren Eatlich war für sic kein ulturnamen Und nun sollte sie mit dem Anliegen an ihn hcrantrcten. nachdem ne ihm mit Worten wie Gcistclhieben wchegclan halte. Aber sie traute ihrer VerführungSkiinst soviel Kraft zu den „guten, brave» Steuermann Catlich" durch einiges Zuckerbrot ihrer Koketterie gefügig zu machen Koketterie ivar ihr nicht fremd sie hatte sie auS Zeitvertreib und Machttrieb zuweilen geübt. Sic und ihre Freundinnen waren bemüht auch dieses Spiel der Lockung in ein modernes Svstem zu bringen und hatten ihre Erfahrungen anSgctaiischt. Aber sowohl aus der Reise und auch bisher war sic keinem Objekt begegnet das sich der Mühe lohnte, auch nur einen vollen Angenaufschlaa spielen zu lassen. Sie halte sich sein Kommen verbeten. Sic musste ihm also Botschaft schicken oder ihn anssuchcn. Tie entschloss sich z» letzterem. Das würde einen entgegenkommenden Anstrich haben und ihm vielleicht Eindruck machen. Jetzt — eS war gegen fünf Uhr — konnte sie ihn noch bei seiner Arbeit finden. Der Kraftwagen brachte sie nach dem Hasen, in dem die Hitze das hastige Treiben nicht vermindert halte. Die auch bei Tag gespcnsterbast anmutendcn grossen und kleinen Elevatoren ans den Molen hoben und senkte» sich wie mächtige stählerne Elefantenrüssel »nd schwangen die Erzeugnisse menschlichen Flcistes ferner Kontinente aus den Schifssbäuchen in die grossen Würfel der Lagerhäuser, die modernen menschlichen vormtrtztag. 1». Dezember ISN Amelsenbauten. Sattlch war nicht an seinem gewohnte» Arbeitsplatz. Nur der halbwüchsige Tagale. dem er das Mm». Vieren der Bvotseit«n beigebracht batte, trug in pastosen Strichen die Untermalung aus die Planken auf. Züo ist dein Herr?" Lr hielt inne in seiner Arbeit. »nd blinzelte in ver- stohlener Bewunderung nach ihr. 'ortk" obtn?" er Junge zeigte nach dem Meere: «In Segeljacht." Nit wem?^ ln Achselzucken. »Wann ist er svrt?" »Gestern Abend." .^Nann kommt er zurück?" Der Junge blickte »ach der Windfahne aus der Spiere des >afenkomi»aildoS. .Mein, der Wind so bleibt, vor Sonnenuntergang." Segeljacht! DaS lick sich gut an. Da war er in seinem Element und in guter Laune. Aber bis Sonnein,nielgang dauert« eü noch eine Stunde. Was beginne»? In die HM Stadt zurück wollte sie nicht. Eauallero Habla». Mil dem '.'dachte Ne das Siündäxn zu verplaudern. Er last i» seiner Wellblcchhütte an seinem kleinen Schreibtisch, flankiert von ine», jungen irischen Matrosen, der Liebcsichn üre a» die Liebste diktierte. Sie flössen ihm nicht io rasch von der Junge, wie der Sveichel. de» er in dünnem Strahl von sich gab Beide erhoben sich, als Elite einirat. Sie glaubte bei der gewolnnen zeremoniellen Vegrübung des Cavallero eine gewisse Ber- iegenheit an ihm ivahrzunehmcn. Er lud sie zum Diven ein, sie fand aber die Hitze zu drückend in dem Wellblech» banse. »Ich mache eine Fahrt den Strand entlang und komme wieder. Eavallerv." Der Nrtie entgegenfahrend, fühlte sie sich erfrischt »nd angeregt. DaS Meer blaute zu ihrer Rechten, die Kokos- palmen zur Linken nickten ihr mit den zerfaserte» Iichcr- blättern Grübe zu. Der Sonncnball neigte sich schon zur blauen Kimmung, als Etlie wieder zum Haken kam. ,ssu- aleich verkündete die misstönende Snmphonie von Tamps- streuen der nahen Fabriken Arbeitsschluss. Ihre Augen inchicn über die ans dem Hafen strömenden Arbeiter,nassen hinweg nach cii'lausenbe» Segelbooten Dort im Süden bog eben um die vorspringende Landzunge eine kleine Jacht und inest in aünstiacr Fabr! auf die .Sallna" zu. der Hasenvariic. die dem Anlauf von Seglern vorbekmlten war. Ettie verliest de» Wigen »nd schritt nach dem flachen, sandigen Strand, den die Ebbe cnlblöstle. Ans der Entfernung sah sie nur einen Malancn und eine Negrita aus dem Deck sich bewegen, erst eine W.iidnng der Jach, gab ihr die Silhouette des Slcncrnde,, frei Es war Cattich. Sv laienhaft die Anschaunna Eines »der W'"ei- lahr.zeuge war. das schlanke, leicht wiegende, mit acblahien Regeln hcronkomnitnde Aalirzeun. daS eine weifte Bnmrcue vor sich ai.fvsliigte. gefiel ihr Um den chrag ein-asse» cn Sonnenstrahlen zu entgehen, die sie blendeten, trolle in den Schatten des Zeitungskioskes. Jetzt ><>nkcn ine -eocl die Jacht schwang ans. und kam knirschend >m knietiIen Wasser „m Halten. AuS der Luke tauchte eine schranke, we,stöckle,dcle Mädchenacstalt: Estessa "ablan. Etl'e sab unter dem -irohhnt deutlich das lächelnde Gesicht, in dem die Zahne leuchteten. Iftortskvnria iolat.l »WM /kV, iVe/Zr/rae/r/sAese/re/r/c u- dt «sag t-g-v" in ''.etnea »u-.i-.ii". - ro,««c - /. «an»»» ,o. cm" u« z,g,c.g sckmurkl rein Heim unti se8aA sicü lüerle! /Äa/t/c-ec/e ckce ö/cky/wc/er ckor 6c,/ck«o/,mk<>cke/nauns Oacacken. LS. »0, 7». 8» «. Wolljüli. >8, ro. rr, 30 M. SaidwolljiUl. 9. I». 14. 18 M Umarbeitungen iebr vretswert. StaNe in «rotz. Auswahl. veiM, Sleppdecstenjadrik, Beinhardjlraste 2 u. 4. Telephon «SS74 VwienmöbeiALL- billig urict a—U - Lus,I»n»i>« m» 8«lclen5ctilrin von 88.- i Nsmmie. M2.—, 8«. , 8S.— In»It. oiarmor-.«»»!« 18.80 un i I?— 8pe?: »lolrkronvn unü Slsnrlismpvn 8»eNtO»vNI»nipen von S.8S, >llav»«rlui»>p«n UUn»IoIn«n vo, S.8S, »«I-nonn«» »S. ^^t -- rLL»s SilnnnhaNne»» ^Iriitr,^ og. itbrverl, ^st->i W LaI V?>I »«nuipIniunsNInnn u»l«r lstanavera OcucleNerci ttsttMLZrkH v/a Isis 25 Oefen sttercis LS Bseneut Lk ctzSS. Der Hpk-eck -^ppoi-ot ^ükmcizckune vor» llommefLZoiin L-rezriosr jir 26 prsizwer^ unckyul'! «klWKM lillviisiiiie /ko/irm/t-e,. ck/e Ltttrelverluiui ad vabiUi rSlinsrstrslr« S Vernickeln lisrk- lväräie In kskDiieksn Ouslitätsn .'Äa-e,, " kr>68SNSNc1?2Ng, t-issl vermeiclet, siek bslci illks k^esl enlseksictet V Vsmsst-IiLeMlleksr erstklas.-l«. knldleln. ^rSynkrnis in pracktvoUer Ounl. mit mociernen wimlienrckünen ^lusiern M r>ecv. 56:5tt Hsck1. 125:22, 125:150 125 g 0 oamsst-kisoNtücNec -ctile». p-»dr»l->t In vni>L<-I>,. rk,°. xanr '""o«'' vowcbm. k<-»>g'l. 18» 8» 7» Ismbour- s-'Iiakkee-köslerei-, - o. m. n. sti. » V,—, cj«8 ?f<j. 2.80 3.20 3.S0 4.00 4.40 4.60 4.80 Dresäsn-K.I.IViarienFtr.lK / 6a8 ?sci 4-«> 5.°° S.«o b °° ? «° b °° «°° ki5»deste>IunsenU,Z?»M!Nz-MN-- kmil örenälWK^s 7b.n,b.°« ' E'" ^ ««kantw-rilich für den redaktionellen r«tl: Dr. «. Zmlntscher. Dresden.- für bte «nzeigenr Erl» «netz. Dresden. Da» deutig«
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