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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 19.01.1882
- Erscheinungsdatum
- 1882-01-19
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188201196
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18820119
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18820119
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images teilweise schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1882
- Monat1882-01
- Tag1882-01-19
- Monat1882-01
- Jahr1882
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 19.01.1882
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<5rfeklint täglich früh »'/, Uhr. Kröackiil, nnö Ek»rdttt«» Johanne-gasse SS. Sprechstunde» der Ned«rk,s»: Bormittag- bO—13 Uhr, diachmiilag- —8 Udr. Kur dir »>ua,iatk l>ns«i»i>ttre t>c«nu<ctt»ie sich die n>a» Annahme »er für vte uächfttalar«»« Rirmmrr sesnmuitrn 2» irrste an A»-che«,a,eu dt« r nur Nachmtttaa«. o» Sann- «u» Festtagen früh b>» si.s Uhr. Zn den /ilialrn snr Zns.-^nnahmr'. Ltta Klemm. UniversitLiSstraße 21. Laut« Lasche, Italharinenstraßc 18, v. nur bis Uhr. eimMr.TUMM Anzeiger. Organ für Politik, Localgeschichte, Handels- vnd Geschäftsverkehr. Auflage 17,100. ^bonunnriitavrris Viertels. 4'/, Llk. iucl. Bi>naer!ahn 5 Mt., durch die Post bezogen 6 PU. Jede einzelne Nummer US Ps. Belegexemplar 10 Ps. Gebühren iür Extrabeilagen ahne Posibesörderung 39 Mk. «tt Poftbesörderuiig 48 Ml. Inserate Sgeipaltene Petitzeile 20 Pf. Größere Schriften laut unserem Preis, verzcichniß. Tabellarischer Sap »aa> höherem Tarif. llttiamrn unter den Krdartionsllrich die Dvallzcile SO Pf. Inserate sind stets a» die (rxpevttion zu senden. — Rabatt wird nicht gegeben. Zahlung xr»euum<-r!uni» oder durch Post- Nachnahme. ^ 18. DomrerStag den 19. Januar 1882 76. Jahrgang. Amtlicher Theil. Bekanntmachung. Zn Nachstehendem veröffentlichen wir die gegenwärtig gütigen Anmeldungen über di- Preise de« «rode« und der weißen Backwaaren. vr,» Gewicht »es Trrtpscnu«,stücke- Kilogramm > XL ! Name Straße Haus. Rr. c r. Pfund Sorte 11. HI. ß !?k' >ö «G L ss l! KB 6 jL 4 Gramm Fr-Hbera. Ernst Euiritzscher Straße 3 20 — — 45 40 35 45 50 50 45 L«»,». Filiale Rtichssttaße Zeitzer Straße Giwnnaiiche Straße Nlockeustraße 50 20 — 45 40 35 45 50 50 4ä Reichel, Jul. Nsb 19 b 14 — — 55 45 40 — 60 50 Heislrr, lRüchold Becker. Ltto öl 7d 20 13 60 M 55 «0 55 50 «0 t!5 «0 70 55 70 Hahiirniaii», Carl Ulrich-gasse 9 20 — — 50 50 35 — «0 60 45 tztriessch. Hermann Südstraße 27 20 — — 50 45 40 — 60 60 50 Wank, Ferdinand Südplap 2 13 —- — 60 50 50 70 70 60 Lchrmiuel, Rodert Karhatinenstraße 16 20 — — 35 35 30 — — 4^ 40 <»el»it« kl»La«1leir« IS'/. Aohn )»»., Narl tztroste. Auguste Antonstrabe 9 -- 50 — 40 — — 60 — Touchaer Straße 7 13 — — 50 — 40 60 — — Leune, Franz Lützowsttaße 10 20 — — 50 — 30 -- — 50 — Brcnnecke, H. W. Nordsiraße 54 14 — — 4- 40 — — — »Suitzer-rchulze, Karl Vrandvorwerkstraßr 76 13 — — 55 — 50 — — — — Lintner, Friedrich Ricolaistraße 48 13 — — — — —- — — — «trllipe, N. Wiudinühlcnstraße 18 1.8 12'/. 11'/. — — — — — — — Richter. I. Marie verw. Alberlstraßc 1 20 — 50 45 40 — — 55 45 Höiiemanu, Ottilie veno. Kaiser Wilhelm Straße 1 IS',, — — — — — — Vrufc, Verndard Vrandvorwerkstraßr 97 SO 13 — 45 45 45 — — 60 — Pretsch, Christiane verw. Tiktrich, M. Frau Schtoßgasse ISd SO — — 50 50 40 — 50 50 40 Südplatz S SO 13 — 50 45 40 60 60 60 45 LchltttnS. Eduard cherberstraße 27 12',. 12 — — — — — — — — Lchiesalv, Ernestine verw. Hohe Straße Berliner Straße 14 13 — -- 50 50 45 — 60 55 50 Kiest, Franz 117 13 — 50 - —» — —- Richter, Marie verw. Alberlstrasre 1 13 12'/, — 50 45 40 — 55 45 AetzMtsch, Anna verw. Ho-püalftraße 15 isv. — — 50 40 46 — — 50 — Leipzig, am 13. Januar 1882. Der Rat- der Stadt Leipzig. i-r. Trünblin. Hennig Sichi-Verpechl»»-. Folgende der Stadtaemcinde Leipzig gehörige, tn der Ttadtpur gelegene Wiese«, nämlich 1) 1 Ack. 12 Q.-R. -- Hekt. 57.56 Ar »»psWe-r- »lese, ausschließlich de« davon rum Fischerdad« ver» pachteten TheileS. am Schlcußiger Wege, 2) 2 Ack. 41 Q. - R — 1 Hekt. 18.28 Ar «dthetl. V. der Heilige« Wiese«, am linken User de« Plcitzen- stuthbettcS und am Nonnenweg. 8) I «ck. 290 Q.-R. -- 1 Hekt. 08.84 «r «bth-il. II derselbe«, am Zohannavarkwege zu beiden Seiten de« Echeibcnivcgc-, 4) L «ck. 209 Q.-R. - 3 Hekt. 15.27 Ar «dthetl. I. derselben, am rechten User des PlcißcnstulhbetteS mit dem Fluthvorlande aus diesem User und der Böschung de« Hochfluthdamme» von der Brücke an der Piagwitzer Straße aufwärts bi« an die Grenze der Schimmet'schcn Wiese (Rennbahn), 5) 5 «ck. 280 Q.-R. --- 3 Hekt. 28.36 «r «btbetl. Il derselbe«, am Unken User de» Pleißenfluthdette- ein schließlich de? Fluthvorlande- und ver Dammböschungen anfwärtS durch den Nonnenwald bi« zur Einmündung der PauSnitzfluthrinne, «) 3 Ack. 8» Q -R. - l Hekt. 82.45 Ar «dthetl. I. der Rosen thal»iese. 7) 5 Ack. 200 Q.-R. - 3 Hekt. 13.V1 Ar «dthetl. S. derselbe», 8) 2 «ck. N2 Q.-R. - 1 -Hekt. 31.35 Ar «hthell. L. derselbe», einschließl. 207 Q.-R. — 38.19 Ar Wald, alle««. 0) 2 «ck. 1 Q.-R - 1 Hekt. 10.87 Ar «hthell. ». der. selbe», einschl. 183 Q.-R. — 33.7« Ar Walballce«, 10) 8 Ack. 202 O— 4 Hekt. 80.00 Ar «hthell. «. derselbe«, einschließl. 3 Ack. 93 Q.-R. — 1 Hekt. 83.18 Ar Waldalleen. 11) S «ck. 178 Q.-R. - 3 Hekt. «4.8« Ar «dthetl. 7. derselbe«, einschließl. 1I5Q -R.— 2l .21 Ar Waldallee. 12) « Acker 250 Q.-R. --- 3 Hekt. 78.17 Ar «bthett. 8. derselbe», 13) 7 Acker 36 Q.-R. - 3 Hekt. 94.04 Ar Rbthell. 0. derselbe», 11) 5 Acker 97 Q.-R — 2 Hekt. 94.61 «r »ormal» Leplay'sche Wiese, Parcelle Rr. 25S9 de« Flur buchs, an den Scheibenholzanlagen, lL) S Acker 2l4 Q.-R. — 3 Hekt. 71.53 Ar »or««ltae «oskrviese, Parcelle Nr. 258« de« Flurbuch-, südlich von, Scheibenweg, sollen zur Gra«-, Heu-, und Grummetnutzung, «»ter Mat« s«dl»W jeder a»dere» Be»«tzn»g«»»e1se, aus di« «e»» Jahre I8GL bts «tt 1800 an die Meistbietenden anderweit verpachtet werden und beraume» »vir hierzu Berfteiger»»G«ter»1« auf Freitag de» >7. diese» Monat», vormittag« I» vhr km Saale der Alte» Waage, Katharinen straße Rr. 29. 2. Etage, an. Ter Termin wird pünktlich zur angegeben« Stund« eröffnet und di« Versteigerung bezüglich enier jeden der tn rdiaer Reihenfolge zur Verpachtung autzubietenden Viesen aeschlosien werde«, wenn darauf nach dreimalige» AoSrufr kern »veitere« Gebot mehr erfolgt. Die Verpachtung«, und verstriaernngSbedmquuge». fawie bi« betr. Situatio»«dlLn« liege» t« der Gxpedttto« »»serer Oe konomte-Inspeetto» im Alten Johanni«- Hospitale, Hospitalftratze Rr. 2 b. znr Einsichtnahme «ms. Leipzig, de» 10. Zannar 1882. Der Rath der Stadt Leipzig. Vr. Georgi. Eerutti. Mirrtaichmt. L Der a» 18. September v. Zrs. hier versterbt« Privat» mann .Herr Rudolph Heinrich Eduard DchÜnemann ha» ietzt» willig destimint, daß un« au« seinem Nachlasse die Summe von Aeaatausend Mark al« Stiftung überwiesen werk«, welche den Namen „SLUne- mann'scheS Legat" führen und auS deren Zinsen da« Familien» begräbniß de« Stifter« im Stand gehalten und an jedem Johannistage mit Blumenschmuck versehen werden, deren Rest aber zn 2 Trilttheilen an 2. dem sächsischen Unter- thanenverbande angebvrige, sittlich würdige, fleißig« und in ihrem Fache tüchtige Uhrmachcrlchrlinge zu dem Zweck« ihrer weiteren Ausbildung in ihrem Berufe, insbesondere durch Besuch der Ubrmachcrschnle in Glashütte, zu 1 Dritttheile aber an bedürftige, würdige alle Zungsrauen, welch« nickt genügend erwerbsfähig sind, vcrtheilt werden soll. Nachdem wir beschlossen haben, diese« vermächtniß anzunchmen, bringen wir dasselbe hiermit zur öffentlichen Kenntniß und rufen dem edlen Geber für diesen Beweis seiner wohlwollenden und menschenfreundlichen Gesinnung unfern wärmsten Dank nach. Leipzig, am 12. Zannar 1882. Der Rath der Stadt Leipzig. l)r. Tröndlin. Hennig. slr-Auctto«. den All Aa««ar d. Z. sollen im vurgauer Forstreviere "auf dem Mittelwaldschlage in Abtheilung 7 in der Nähe de» ForsthauseS: I. »o« Bormittag» v Uhr a»r 13 Raummeter Etchen-Nustschrtte, 236 « Lichen- «4 Raummeter Buchen». 12 - Eschen- 31 - Rüstern-, L » Ellern» und 8 Raummeter Linden» Bre««schette und 1« Raummeter Weide»»Nolle«, ferner: II. von vor««ittags LI vhr a«: ca. 80 starke Adra««»da»fe» unter den im Termine öffentlich ausgehangcnen Bedingungen und der üblichen Anzahlung an Ort und Stell« nach dem Mcistgebole verkauft werben. 3«sa««e»k«»st: aus dem Mittelwaldschlage am Forst» hauö Burgaue. Leipzig, den 7. Zannar 1882. DeS RatkS Aorft-Devutatto«. Wrauction. Mitttvoch, den L». Iaa«ar sollen von vormittag« 9 Ubr an im Forstreviere Lonnewitz aus den Mittctwald schlügen in Abth. 29 und 3l ca Rill Haafe« starke» Schlagrelstlg (Lanflhaufe«) unter den im Termine öffentlich auSgebangenen Bedingungen und der üblichen Anzahlung an Ort und Stelle meistbietend verkauft werden. A»sa>»«e»k»«kt: aus dem Holzschlag« an der Lonne, witzer Linie, unterhalo der schwarzen Brücke. Leipzig, am 14. Zanuar 1882. De» Math» gi»rst-Dep«tatto«. Richtamüicher Theil. Die auS Güddalmakien und den von Oesterreich oarvpirten Gebieten »«letzt in Wie« e'ngetrosfenen Nach» richten lauten herzlich schlecht. Der Aufstand m der Her» zegowina hat größere verbältniff« angenommen, die öfter- reichische Gendarmen« zieht sich zurück, die einheimische läuft davon. Am Lhim zeigen sick ebenfalls Banden, die von Novibazar herüberkommen. TiSza befindet sich, wie schon aemeldct. in Dien; eS fand ein Ministerrath stall, in welchem beschlossen wurde, den Belagerungszustand in ter Herzego. wiaa unverzüglich zu erklären und weitere Truppen nachzu senden. Den Delegationen soll eine Lrctilsortcrung von lö bis 20 Millionen Gulden zugebrn. Die „Neue Freie Presse" meint, die Delegationen dürften ohne Unterschätzung der Gefahr, aber auch ohne Uebertreibung derselben die Bvrlagen deurtbcilen. welche die gemeinsame Regierung ihnen zu unlerbreilen beschlossen hat. Es sei schuuim, daß diese Vorlagen von einem Minister werden zu vertreten sem, der ihnen völlig unbekannt ist, und daß die Regierung Opfer von den Delegationen begehren muß. ohne den Anspruch auf ihr vertrauen zu besitzen. Aber die Noth- wendigkcit. vor Allem dem Gesete und der staatlichen Autorität Achtung zu verschaffen, sei so evident, daß keine Regierung, welche für diesen Zweck die Opferwilligkeit in An spruch nimmt, einen ernsten Widerstand zu besorgen l abe. Nur die Eine Forderung erhebe der Patrioti-muS der Völker, daß die Regierung wenigstens offen gegen sie sei, daß nicht die alte Taktik wieder befolgt werde, wenig zu verlangen, um auf Grund dessen da- Mehr dann fordern zu können, daß die Dinge, so ernst wie sic sind, auch den Telegalionen ge schildert werden und daß die Regierung vor Allem Verlrauen zu der Einsicht der parlamentarischen Körper fasse, wenn sic will, daß diese auch ihr vertrauen schenken sollen. ES gebe Niemanden in Oesterreich, der nicht sehnlichst wünsche, eS möge da- Ansehen de« Staates aus seinem ganzen Gebiete rasch und energisch gewahrt weiden, und Nicinandcn. der nicht gern bereit wäre, selbst Opfer sich dafür anlzucrl.gen. Di« Delegationen würden zuverlässig ihre Pflicht thun; daß auch die Regierung die ihrige mir Kraft, Klugheit und mög lichster Schonung von Dlul und Vermögen eriullen werde — das könne man vorläufig nur wünschen. Ueber die mi lila irische Lage werden einige Worte am Platze sein. Den Oberlicht in ÄoSnien siihrl FML. Frei herr v. Dahlen und in Dalmatien fxML. Baron Zovanovic. Da jedoch der ganze aus dem linken Narenta- llser gelegene Theil der Herzegowina und tw Erivo-cie einen militairischen Abschnitt und somit auch ein einziges LnsstandSgebicl bilden, so ist eS nicht unwahrscheinlich, daß FML. Baron Zovanovic mit dem Oberbefehle in den an di« ErjvoSeie angrenzenden Gegenden der Herzegowina betraut werden wird. vonMos'ßen Operationen dürste man zunächst vollständig absehenm d. «sich darauf beschränken, die hauptsächlichsten Puncle w-er, Wh sehr stark zu besetzen und ve» da au» durch größere .onnen, eigentliche „Räuber- cominandcn", die Aufrührer'zäl> zersprengen. Man beab sichtigt übrigen« eine dauernd« Pacifieation der Eri- voScie und will daher auch im Eattareser Bezirk« eine vollständige Entwaffnung der Bevölkerung durchführen. Für spätere Zeiten ist dann die Anlage einer Straße durch die Erivoöcre in die Herzegowina und mehrere dcsestigte Pnncte in Aussicht genommen. An einen Durchzug durch montenegrinisches Gebiet scheint man vorläufig nicht zu denken. Auch hält man in RcgicrnngSkreisen daran fest, daß trotz aller gegenkheiligen Nackrichlcn die Haltung deS Fürsten von Montenegro eine durchaus loyale und corrccle sei. Leider reiche seine Macht nicht auS. seine Untcrtbanen zu einer ebenso Ocstcreich srcuntnachbarlichen Haltung zu zwingen! Andererseits aber wird dw „loyale" Haltung deS Fürsten Nikola bestritten, der in russischem ^olde stehe und jede Gelegenheit inbrünstig ergreife, Oesterrcich-Ungarn Schwierig, teilen zu bereiten. » » >» Man schreibt un» zur Sache noch auS Wien vom 17. d.: „Wie voran« zu seben, war die Stille, welche seit etwa zwei Wochen über die Lage in der ErivoScie und Herze gowina geherrscht, nur der zu vergleichen, die gewöhnlich einem Sturme vorauzugeben Pflegt. Und wirklich hat unS gestern den AuSbrnch desselben der Telegraph gemeldet. Es M kein Zweifel mehr, daß in Süddalmatien und der Herzegowina sich bedenkliche Dinge vorbercilen, deren pitze gegen die dortige österreichische Herrschaft gerichtet ist. em Bestreben, dem e- keineSivegS an mächtigen geheimen Förderern mangelt. So wird beule an« Belgrad telegraphisch gemeldet, daß dort nicht allein Gcldsammlungen für die „kämpfenden Brüder" in Süvdalmalicn und der Herzegowina eingeleitet worden, sondern auch die Absicht verfolgt wird, eine starke serbische Freiwilligenschaar auSzurüstcn und nach der Herzegowina zur Unterstützung deS dortigen AuistankeS zu senden. Die gcsammtc serbische Opposition-Presse tritt für die Organisation und Absendung jener Schaar in einer Sprache ein, wie dieje gegen Oesterreich-Ungarn nur da« größte Maß politisch-nationalen Hasse- zu führen vermag. Glcichzeitic wird au« der serbischen Hauptstadt berichtet,' daß dort zwei Abgeordnete de« Moskauer Slaven-ComitbS ange kommen, deren Anwesenheit man gleichfalls niit der Bewegung in der Herzegowina in Verbindung bringl. — Noch bcunruhi gender muten die jüngst hier rinqctroffciien Briese auS Süd dalmatien. Zn einem Schreiben auS Entlarv vom 12. kiese- heißt eS unter Ankerm: „Seit elf Tagen leben wir hier thatsächlich wie im Kriege, wiewohl der BclageriiiiaS- zustand noch nicht erklärt ist. Die Hälsle der Garnison hat täglich Alarmbereitschaft und auch die dienstfreie Mannschaft darf die Stadt und die Umgebung der Fort- Nicht über schreiten. Tag und Nacht durchstreifen starke Partrouillcn, ja ganze Recogno-cirungSabtheilungen die Umgegend EattaroS. wo Nacht- alle Posten bedeutend verstärkt werden. Nach Einbruch der Dunkelheit wird Jedermann in den Straßen von den Patrouillen mit vorgestrccklcm Gewehr angcruscn. Täglich geben «mS den Ortschaften im Gebirge Berichte ein, welche aus da- Bestehen einer förmlichen Verschwörung schließen lassen, die jedenfalls von außen und nicht von den ErivoSciern geleitet wird. Zn vielen Gemeinden tauchen plötzlich di-her dort nnbekannlc Agitatoren auf, gleichzeitig verschwinden die einheimischen Gendarmen, die nicht selten mit einer Znsurgentenband« zurückkchren. die plötzlich, man weiß nickt recht wo, entstanden ist. Vorgestern hat hier die Alarmnachricht sich verbreitet, daß eine Zn- surgentenscbaar ans drei montrnegrinischen Schissen einen Nebersall EattaroS beabsichtige, welche« Gerückt auch wirklich die im hiesigen Hasen befindlichen österreichischen KriegSdampfer zu verdoppelter Ausmerksamkeit veranlaßt« Leute, die hier nicht weiter denken al« ihre Nase reicht, lachten über jene Nachricht, indem sie behaupteten, die Mon tencgrinrr hätten ja zar keine Schisse. Da aber jene gegen wärtig die Hasen von Antivari und Dnlcigno besitzen, o wäre es von dort den Tschcriiagorzen immerhin r -glich, eine Flibustier-Expedition im Dunkel der Nackt vom Slapel zu lassen klebrigen» ist zu Ansang der vorigen Wecke ein montenegrinische- Schiss »liier seiner nationalen flagge im Hasen von Spa lato erschienen, was nicht geringe« Aussehen erregte. Da- die Regierung m Let tin je betrisst, so bemüht sie sich freilich loyal zu scheinen, aber wer kann wissen, welche Hintergedanken dort gehegt werden." Man berichtet unS weiter au- Wien vom 17. d.: „Die jüngste gemeinsame Minister-Lonscrcnz hat unter dem Vorsitze de- Kaisers und >m Beisein ter Minister Grasen Kalncky, v. Szlavy. Grasen Bylandt. Grasen Taasse. I>r. v. Duna jcwöki, Grasen Welse rS heim b, v. TiSza und Baron« Orc; v statlgesunden. De» Gegenstand der Bespre chung bildete die endgiltiae Feststellung der zur Dnrchsührung de- Wehrgesetzes in der ErivoScie und in der Herzego wina erforderlichen Maßnahmen. Nachdem die Einsendung entsprechender Truppenkorpcr in jene Gegenden einen nickt vorhcrgesehcncn Aujwand crscrdcrt, hat die gemeinsame Re gierung beschlossen, von den zu einer neuen Session einzu- wrufendcn Delegationen die volirung eine- außerordentlichen LredilS zu verlangen. Ter Einbernfungslag der Delegatio nen, denen sofort nach ihrem Zusammentritt eine molivirte Regierungsvorlage unlevbrcilct werden soll, konnte zwar noch nicht endaillig seltgcstcllt werden, ist aber für den 28. Januar in Au-siait genommen. Die Telegalionen, welche stets snr die Dauer der ganzen Parlaments-Session gewählt werden, treten auch diesmal in Wien zusammen. — Tie Minister versammelten sich nach ter Lonserenz bei dem Grasen Kal- n oky, wo abermals eine lange Besprechung stallgesundcn. Die ungarischen Minister sind kurz »ach letzterer »ach Pest zurückzekchrt." Leipzig, 19. Januar 1882. Der allerhöchste Erlaß vom 1 d. Ml«, scheint jetzt auch allen Reicks beamten amtlich zur Kemilniß gebracht worden zu sein. Nachdem die Beainlen der Mannheimer Reichst ankstelle schriftlich haben bestätige» müssen, daß der Erlaß ihnen zur Kenntniß gebracht sei, verbssent licht jetzt auch der Statthalter von Elsaß-Lothringen denselben mit folgender Eiiileitnng: „Ten nachstehenden, an daS königlich preußische SlaatSminislcrttim gerichlele» Er laß Seiner Majestät deS Kaiser- und Königs vom 4. l. M. thrile ich hiermit allen Elsaß Lolhrinoas.üc» LandeS- lmten, welche Seiner Majestät de» Eid der Diene geleistet haben, zur Kenntnißnabme und Nack ach t un g mit." Zeden-sallS ist diesem znnächst preußischen Erlasse damit eine weitere Tragweite gegeben worden. Im Reichstage wird beabsichtigt, diese allerhöchste Knntgcbuiig bei der drillen Bcrathung de« Etat« bei der Position des ReichStanzler« zur Erörterung zu bringen. vom 1. Zanuar d. Z. ab wirb nach den Beschlüssen de« BundesrathS eine einheitliche Lriminalslalistik für daS ganze deutsche Reick durchgesulirt werden. Neulich hat im elsaß-lothringischen LandcöattSsckuß der UntcrstaatSsecrclair von Puttkamer Gelegenheit genommen, sich darüber c»i-z>>sprcchcn. Nach dem stenographischen Be richte über die -sitznng vem 22. Tecember sagte er: „E- wirv da- eine Statistik sei», die dctaillirt scheid l. nicht blo« nach der Natur der verbrechen, sondern auch bezüglich ter Personen der Thäter, ob sie Inländer oder Fremde, ob sie männlichen oder weiblichen Geschlecht«, welcher Religion n. s. w. sind. Diese Statistik wird ausgestellt werden aus Grund von Zählkarten, die von GericktSschreibern bezüglich jede» einzelnen nach Reich-recht Bestraften ausgestellt, bei den Staatsanwalt schaften gesammelt und in bestimmte» Perioden an daS statistisch« Amt de« deutschen ReillwS eingescbickt werden. Diese Statistik wird in Zukunft für daS ganze Gebiet de« deutschen Reiches, auf einheitlicher BastS ruhend, nach gleichen, normalen Vorschriften gebandhabt. eine Ucbersicht in vollstän diger Weise darüber gewahren, wie die Ziliiabme oder Av- nahme der strafbaren Handlungen in den einzelnen Landcö- tkeilen sich stellt, woran- dann ein gesicherter Rückschluß auf die Moralität im Allgemeinen zu ziehen ist." Im Bunde-rathe gelangte am Sonnabend folgender Gesetzentwurf zur Annahme, welcher nunmehr dem Reichs tage vorgelegt ist: „tz. l. Zn den RcickShaiiShaltS-Elat für daS EtalSjahr 1882.83 ist einzustellcn: l) »nter Lap. 3 der einmaligen Ausgaben als Titel 9: Zur Errichtung deS ReichStagS-GebäudeS. erste Rate 7,775,000 2) al- Lap. 22» der Einnahmen mit der Ucberschrisl: Aus dem ReichSlag-gebäutesonk-: Zn den Ausgaben bcbnf- Er richtung de« RcichStagSgebäukeS (Lap. 3 Tilel 0 der ein maligen Au-gaben) 7,775,»00 ^ — tz. 2 der bei Lap. 10 Tilel 3 deS RcichSyauShallS-EtatS für l882/83 sich ergebende Minderbelrag an Zinsen deS ReichslagSgebäudesvnkc! iö, so weit derselbe nicht durch Mehrerlräge bei den außer den Matricularbeiträgen zur NeichScasic fließenden regelmäßigen Einnahmen seine Deckung findet, durch Beiträge der einzelnen Bundesstaaten nach Maßgabe ihrer Bevölkerung auszubringeil." Zum „Fall Engel", über welchen wir gestern tele graphisch berichteten, wird der „M. Z." aus Berlin ge meldet: „Die Notiz über die gegen einen „höheren Bcanitcn" eingeleitcte DiSciplinaruntersuchiing bezieht sich, wie man der „Germania" versichert, aus den Direclor des statistischen Amte- l>r. Engel oder dock jedenfalls aus einen Beamten de« statistischen ÄmtS, und zwar grüntet sick die Untersuchung aus Mitthrilung harmloser Instruction, öogcn zur Bcrufsstatistik an den Adg. Hirsch." Die Angabe der „Germania", wonach die Stellung deS preußischen Ministers für die la irthschastliche» Angelege»- heilen, 1>r LuciuS» ersch'' sei, fand bereit« in Ab- geordnetcnkreisen lebhafte^ .^.oelsel, obschon man von einer oder der anderen Seite bemüht war, die Angabe durch allerlei Einzelheiten glaubhaft zu machen. Die „M. Z." ist in der Lage, verbürgt niclden zu können, daß auch nicht da« Ge ringst« vorlieat, wa« der Nachricht der „Germania" tbatHchlich zur Aeitc stände. Es verhält sich mit dieser Nachricht genau so, wie mit den seit geraumer Zeit periodisch wiederkehrendcn Versicherungen über den nahen Rücktritt de- FinanzmlnisterS Bitter, den man bekanntlich schon al« Ober- präsidrnt nach Ostpreußen zu schicken bereit war. DieAusnahm«, welchedie neue kirchcnpolitische Vorlage in der Presse gesunden, iü snr die Regierung keine-wcg- sehr ermuthizend. Allein sie wird DaS srldi'
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