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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 04.02.1882
- Erscheinungsdatum
- 1882-02-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188202042
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18820204
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18820204
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1882
- Monat1882-02
- Tag1882-02-04
- Monat1882-02
- Jahr1882
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 04.02.1882
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so. Sä 75. ra rer so! S. L. 21. 55. IN» L 50. i«r lche km. 75. Lü 7b M ,7ü 75 .10 50 brtk 0 !.50 initz kr» >0 Inst. r L -s. 7.25 ,»cy 0. 75 hön- r. ,lcr) bl») ner) 50. ibrik brik 7.50 wrt« Tt^ 7. LO dea- 8. 0. 3.50 »gel 'S. ä«s. 1.—. ient- slscht arni- '4'/..' Rr.) ctie» »tschc Ihal- !-84. 1872 0-1. -Juli » ^l. :uar- 0 per denz: I rrste« 8000 ' B.. lauer spfer ticken lall," npser npser Ltne- der in stküfte npser Erscheint täglich früh 6'/, Uhr. Krtarlion und Lr-rdMea Iohaaue-gasse 33. Aprechkundru drr Urdacli«»: BorniiltagS 10—13 Uhr. Nachmittag- —L Uhr. 8Ur Hz« Naa.»br e,n,kl<>o>>i7, vt.nutcn»«« dir dirr-cuoo »>a» »rrduldach «aua»«e »er fflr »ie -iu«»rr »eftimmten An jerate «» vachenlagen bis S Nhr Nackmitt«,«, an Tann- und Kejttagcn srätz diaUtzr. 3n den /Malen für Ins.-^nnahme. Ott« klemm. Universität-slratze 21, Louis Lüsche, Kalharinenftraße 18, p. nur bis ',»S Uhr. avMrIagckalt Anzeiger. Organ für Politik, LocalMichte, Handels- nnd Geschäftsverkehr. Auflage Alionnemenlsorris vterrelj. 4'/, Mit. mcl. Br-ngerlolin 5 Mk.. durch die Post bezogen 6 Mk. Jede einzelne 'Kummer 25 Ps. BclegexeiiwMr 10 Ps. Gebühren iür Exlrabeilaae» ohne Postdkiörderung 30 Mk. mit Poftbeiörvrrung 48 Mk. Inlerake Sqespaltene Petitzeile 80 Pf. Größere Schritten last unserem Prrtt- verzeichmß. Tabellanscher Lax nach höherem Tarif. Keelamen unler den Nrdactionsltrich die Lvaltzeiie 50 Ps. Inserate sind fiel- an die ssppcvitt«« zu leadcn. — Rabatt wird nicht gegeben. Zahlung praeuliiii'-rawio oder durch Post- nachttahnie. 35. Sonnabend den 4. Februar 1882. 7V. Jahrgang. Zur gtfWgen Veatlilung. Unsere Expedition ist morgen Sonntag, den S. Februar, Bormittags nur bis Uhr geöffnet. LxpeüMon lies I,eipri^er l'axvdiLttes. Amtlicher Thetl. Vrkanntmachung. 9m Interesse des sparenden Publicum* haben wir be. schloffen, außer den b:S jetzt bestehenden drei Filiale« der ftädtischea Sparcaffe noch zwei »eitere Atttale« zu errichten, und Vtlmunlmachung. zwar die vierte Filiale! PeterSstetnweg Nr. ri bei Herrn Hermann Lobmann, in Firma IuiiuS Hossmann, Materialwaaren-, Tabak-- uud Hosfmann, und DestillattonSgeschäft, Sri die fünfte Filiale: »aifcher Tteinweg (Ecke der Querstraße Nr. l) bei Herrn Louis Apitztch, Cotonialwaaren-, Tabak-, Cigarren« und Produclenhandlung. Entsprechende Aushängeschilder werden auch diese neuen Filialen als solche kennzeichnen. Vom 1. Februar d. I. an können daselbst jeden Werktag von früh 8 bis Nachmittag 3 Uhr statutenmäßige Spar- rwlaqcn von 1 bis 150 ^ nieveraelegt oder Kündigungen angebracht werden, wogegen die Rückzahlung gekündigter Beträge nur bei der Sparcaffe selbst erfolgt. D»e über die Einlagen au-gestelltrn neuen oder die schon vorhandenen alten Bücher — weiche letztere gleichzeitig mit den Einlagen oder mit Anbringung von Kündigungen an die Filialen aozugeben sind — werden an der Sparcaffe mit legaler Quittung über die Einlagen bez. mit Vermerk über die Kündigung versehen, und können sodann m der vierte» Filiale jeden Gv«»«be»-, in der fünften Filiale jeden Mittwoch, von Mittags 12 Uhr ab, wieder in Empfang genommen werden. Ucber Einlagen und Kündigungen werden von den Filialen interimistische Bescheinigungen erlhcilt, welche letztere bei Ab holung der Quittungsbücher wieder zurückzugcben sind. Leipzig, den 27. Januar 1882. Der Rath drr «Stadt Leipzig. vr. Georgi. Harrwitz. Bekanntmachung. Die Vorschriften über den Verkehr a»f LrottoirS »ad Fußwegen werden nicht gehörig befolgt, obwohl gegen Zuwiderhandlungen fortwährend strafend eingeschritten wird. Wir bringen daher diese Vorschriften, und zwar mit einigen zur Sicherung der Passanten gegen Beschmutzung oder Be schädigung nöthigen Zusätzen, zu strengster Nachachtung hier durch in Erinnerung. Auf Trottoirs and Fußwege» ist verbot«» 1) daS Netten, das unbcsugkc Fahren mit Karren und Wagen jeder Art, insbesondere mit Kinderwagen oder Rollstühlen; 2) das Tragen von urnfangreichea Gegenständen, wie Trag- und Marklkörben, Koffern, Kisten, Tragen. Ballen. Fleischermulden und dergleichen, sowie von solche« Sachen, durch welche Vorübergehende beschmutzt oder beschädigt werden könne«, wie Farbentöpse, spitze oder schneidende Werkzeuge, GlaStaseln und dergleichen; 8) das Gehe« in Kleidern, wodnrch Vorüber gehende beschmutzt werde» köaaen; 4) das Stehenbleiben, wenn dadurch drr Verkehr ge stört wird. Zuwiderhandelnde werden um Geld btS z« 80 Mark oder mit Haft bis zu Tage» bestraft werden. Leipzig, am 18. Januar 1882. Der Rath drr Stadt Leipzig. vr. Tröndlin. Heauig. Brennholz-Auctton. Donnerstag, den O. Februar e. sollen von vor mittags 9 Uhr an im Forstreviere Connewitz aus dem Holz schlage in Abtb. l9ä ca. 70 starke Abraumhanfen unter den im Termine öffentlich auSgehangenen Bedingungen und der üblichen Anzahlung an Ort und Stelle nach dem Meistgebote verkauft werden. Zusammenkunft: aus dem Holzschlage im sogen. Stempel bei Connewitz, hinter der neuen Fitteranlage. Leipzig, am 25. Januar 1882. DeS NathS Forst Depatatto». Lalholische Bürgerschule. Ostern 1888 siad diejenigen Kinder der Schule jnzuftlhren, welche bis zum 1. April lausenden Jahre« da- sechste Leben-jahr erfüllt hoben; auch werden aus Wunsch der Litern oder Erzieher solche Kinder ausgenommen, die mit dem 30. Juni diese- Jahre- ihr sech-teS Lebensjahr vollenden. Anmeldungen haben Msntag. den 6., Dienstag, den 7. Februar, Nachmittags von » b^ 4 Uhr, Mittwach, den 8. Februar, Vormittag« von 10 bi< 12 Uhr and Donnerstag, den 9. Februar, Nachmittag- von 2 bis 4 Uhr in der Expedition de- Unterzeichneten, Rudolsstraße 7, lll.» zu erfolgen. von den avizunebmcndru Kindern, welche in der diesigen katho lische» Kirche gelaust worden sind, ist nur der Jmpllchein. von den übrigen aber sind da- Taus- oder Gebun-zeugni» u»d da Impfschein L:ipziq, den 28. Januar 1882. I. L-Hmann, Direktor. Die im Laufe deS JahreS >867 mit Leichen <krw«chfe»er, sowie die im Jahre 1872 mit Leichen von Kinder» besetzten Gräber auf den hiesigen Friedhöfen kommen im gegenwärtigen Jahre zum Verfall. Leipzig, am 28. Januar 1382. Der Rath der Stadt Lei» zig. vr. Georgi. Harrwitz. Holzauktion. Montag, dr» 1-1. Febrvar e. sollen von BormittagS 9 Uhr an im Forstreviere Connewitz aus dem Mittelwald, schlage in Abth. 29 und 31 ca. 8 Raummeter Eicken-Nntzfeheite, 257 Rmtr. Eichen-, 11 Rmlr. Rüstern-, 2 Rmtr. Ellern-, 2 Rmtr. Linden- und 3 Rmtr. Aspcn-Vrcnascheitr unter den im Termine öffentlich auSgehangenen Bedingungen und der üblichen Anzahlung nach dem Meistgebote verkauft werden. Aufannnrnkanft: aus dem Holzschlage in der Conne- witzer Linie unterhalb der schwarzen Brücke. Leipzig, den t. Februar 1382. DeS NathS Forstdeputatto». worunter aber die Prinzen deS Ritter incht mttbe- Nichtamtlicher Thetl. vie Verleihung des Hosenband-Grdens. i. * Nur wenige Tage trennen unS noch von einer Festlich keit, welche ibrer ganzen Eigenthümlichkeit nach wohl geeignet ist, in der Bevölkerung Sachsen« rin außergewöhnliche« und zwar ein sehr wobllhuendrs Interesse hervorzurosrn. Wie bekannt, bat Ihre Majestät die Königin von Großbritannien und Irland in ihrer Huld den Entschluß gefaßt, Ee. Majestät unser« König zum Ritter deS sehr edlen Ordens vom Hosen bande zu ernennen und. wie es Brauch ist, dem also aus gezeichneten Fürsten die Insignien diese- Orden- unter alt hergebrachten Feierlichkeiten durch besondere Abgesandte über reichen zu lassen. Binnen wenigen Tagen wird di« bezügliche Ceremonie in den Prachtgemächern deS Dresdner KönigS- schloffes stattfinden, und eS ist wohl der Mühe wertb, diesem Vorgänge eine näbere Veachlung zu gönnen und damit zu gleich einen Rückblick in vergangene Zeiten zu verbinden. Der Orden vom Hosenbande besteht schon langer als 50V Jahre und nimmt noch heute unter allen englischen Orden den höchsten Rang ein. In Johann Hübner'S Realem StaatS-ZcitungS- und ConversationSlrxikon. Rcgensburg 1748, finden wir darüber Folgende« verzeichnet: Der Orden vom Hosenbande, oder von St. George, I'Orär« üe 2»retiero, Lat. Oriln psri-opliüi»; Lguit« Ooarxffanj ^n^li»«, Ist unter die glorieuscsten der Welt zu zehlen. Die Ritter heissen in Englischer Sprache Lnigdts ok <lo Sartsr, und haben ihre Snfftung dem KSnia Eduards Hl. zu danken, einem Herrn, der damahls üdcr Franckrcich und Schottland triumphirete, die Könige Johanne,» von Franckreich, und Davidem von Schottland zu gleicher Zeit in ge- sängltcher Hasst hielt, und An. 1345. od. 1350. diesen Orden ein» esctzet. Einige halten dafür, eS sev au- Liebe zur Gräfin iatharine von Salisbury geschehen, so im Tantz mit dem Könige eine- von ihren Strumpfs-Bändern verlohren, welche- der König ansgehobcn, und dabey gesagt: kknny «nir oui mal § ponse: d. i. Trotz dem der deßhalber wa- übeles gedenke, welche Worte auch zum Dahlspruch de- Orden- gediehen. Andere aber berichten, die Gelegenheit scy von einer besonderen Krieg- That genommen, und dem Orden der nähme vom Hosen Band gegeben worden, weil man diese- Stück allein von dem gantzen LrdcnS-Kleid ansänglich stetz zu tragen erwehlct, um dabey die Ritter zu erinnern daß sie durch ein beständiges Band der Einigkeit und Freund- schast verknüpfet seyn sollen. Der Orden hat seine eigene Osficianien, al- den Prälaten de- Hosenbande-, welcher allezeit der Bischoff von Winchester ist; den Lantzler, der ist der Bischosf von Salisbury; einen Registrator, und dieser ist der Dechant von Windsor; einen Wappen-König den mau Garter nennt, welcher aus die Eercmonien bcy den Solenmtaten der Ritter, und bei ihren Installationen die Aussicht hat. DaS Lapitul der anwelenden Ritter wird jährlich am St. Georgen-Taae, al- den 23. Apr. aus dem Schloß und Kappelle zu Windsor, so König Eduard deßhalber er- bauet, gehalten, und die Ernennung dieser Ritter stehet bloß und aller« bey dem Könige, wenn und wo er dergleichen vornehmen will. Da- OrdenS-Heichen ist ein blaues Band, welche- mit Gold, Perlen und Edelgesinnt« besetzet, und diese- müssen sie allezeit an dem linken Knie tragen. An solennen Festen aber tragen sie auch einen Rock, Mantel und Müde von schwartzen Sammet» nebst einem Hals Bande, von purem Bold, mit rothgelchineltziea Rosen, in einem blauen emaillirte« Bande» de» Wahlipruch mit güldenen Buchstaben in der Mitte. Sie dörse» sich endlich ohne ihr Hosen Baud nicht sehen lasse» bey 2. Rihlr. Slraffe vor den, der sie am ersten darüber betrifft, doch wenn sie aus der Reise sind, ist «in blaue- Baud unter dem Eiiesel schon genug. Die güldene Orden--Kettr ist aus 26 GorierS oder rund gelegten Hosen Bändern, nebst einer weiffe» und roiben Rose in der Mitten, und so viel geflochtenen Knoten, Wechsel-- weis« zusammen gefüget daran unten de- Ritter« St. Georgens Bild zu Pferde, nebst dem Drachen und der gewöhnlichen Orden-- Doria« »u sehen, welch« Kette die Ritter bey solennen Fest-Tagcn ausserhalb über dem Mantel zu tragen pflegen. Selbige ist nach dem Rang drr Ritter von nnterschiedlicher Kostbarkeit mit Diamanten und andern Kleinodien besetzt, wie denn diejenige, so man dem ehe- mahligen Könige Gustavs Adolphs in Schweden überreichet, in allen Buchstaben durchgehend- mit Diamanten gezieret gewesen, und zu sammen 411 Stück derselben in sich enthalten. Ja das jenige OrdenS-Kleinod, so die Königin Anna von Engc- land 1705 dem weltberühmten vua cko Heridonmxd (Herzog von Marlborough) nach der glücklich absolvirten Tampague in Bryerland, verfertigen und präsentiren lasten, hat 12,000 Pfund Sterlinge gekostet. Die Anzahl der Ritter beläuft sich aus 26 Per- Ionen, und die Engländer wissen viel damit, daß sBt der ersten Vttfftliag deS Orden-, 8. Kayser, 28. fremde Könige, viel nooreruino Drintzen, Deutsche Lhursüisten. Hertzoge und Grasca, und in Summa, Leute von der höchsten LrtracUon darrnne gewesen. WaS im Vorstehenden über die EntstehunaSgcschickte de« Orden» angegeben ist, hat durchaus keinen Anspruch aus Zu verlässigkeit. denn eS ist durch keine Urkunde erhärtet. In den Statuten deS Ordens, welche Eduard demselben gab. beißt eS blo-, daß er ibn zur Ehre Gotte«, der heiligen Iuiigsrau und bcS heiligen Märtyrer« Georg, de« Schutzpatrons Englands, in seinem 23 Regierung«,apre (1350) gestiftet habe Die ursprüngliche Verfassung de« Ordens hat im Lause der Jahre , nur unbedeutende Abänderungen erlitten. Nach dein Statut I vom 17. Januar 1805 können ihn nur Regenten und Eng I länder au- dem höheren Adel erhalten. Er besteht au« Einer I Clasie und die Zahl drr Mitglieder ist mit Einschluß des König« aus 2« bestimmt. königlichen H^^,^Schlcß > und m der Capelle koS heiligen griffen sind. Aus dem Schi 8 ^ Heiligen, von Georg zu Wmdsor. worm d ^ ^ Georgs- Rubens gema t, ausgebängt lst w.rd ,ayr w „letigten tag, 23. «pr-l.Sap.l-l gehalten Vorschlag-^ Rittrrstellrn geschehen durch da- Cap. . ra» , ^ 6 Ritter g-bkldet werden A «über jenen 26 Rittern ernennt der tcon.g nr^ WAR rinn, 'schwarzen Stab in der Hand bält und KeichSlhnNtthei ist Außer diesen unterhält der Orden noch e.ne Anzahl ^°"Die'Ausnahme eine« RitterS. die in genannter Capelle stattstndet geschieht mit außerordentlichem Prunk und gr.hcn Feierlichkeiten. Wenn auswärtige Regenten tie Decora wn des Orden« erhalten, so wird >77 >rlche gewöhnlich durch eine eiaenc Gesandtschaft übcrschickt. m deren Begleitung immer L Wappenkönig ist. DaS Orden-ze.chen beneh in einem Knieband von dunkelblauem Sammet mit e.iiem Rand und dem in Gold daraus gestickten Motto : oui mal v voiws» Unter dem jln.e wwd es durch eine goldene Schnalle befestigt. Dazu wird ein breite« dmikelbiaur-Band. ve n der linken Schüller nach der rechten Hüfte hängend, gekragen, an dessen Enden ein goldener, mit Brillanten verzierter Schild (tdo 6oorge) befestigt ist. aus dem der dl. Georg in goldener Rüstung und zu Pferde, den unler ihm liegenden Drachen er, legend, abgebildcl ,st. Ferner tragen die Ritter au, der linken Brust eine» silbernen ackksirahligen Stern mit dem roll,«-" Kreuz deS hl. Georg in der M.ttc und umgeben von dem blauen Knieband mir dem OrdenSmotto. Bn seitlichen Ge- legenheiten tragen die Ritter ein besondere« .reicrkleid. Die »eue wurde von Heinrich VUl. hinzugesügt. S,c „t 30 Unzen schwer und ihre 26 Glieder (eine Anspielung aus die Zahl der Ritter) bestehen au« blau emaillirlen Kniebändern mit einer Rose in der Mitte und LiebcSschlcffen. 1882. Leipzig, 4. Februar Wa« kann au« St. Petersburg G»tc« kommen'? Wäl lend Sko de lew seine famose Rete hielt, befand sich auch eine französische Dame, Fran Edmonde Adam, daselbst, und e« wurde sogar bchauplet, daß sic mit einer diplomati schen Mission betraut gewesen sei, ein Märchen, an w-lcheS verständige Männer niemals geglaubt haben. Imnierbin aber hat ihre Reise eine gewisse Signatur. Es ist der Frau Edmonde Adam mit viel Geschick unv viel Noclame ge- lungen, ihr Hau» zu einem „politisch-literarischen Salon" zu machen, der da« Beiwort „politisch" nur insoweit verdient, als in ihm thatsächlich Alle« zusammenkommt, was deutsch feindlichen und chauvinistischen Ansichten huldigt. Ala be sondere Scbaltining spielt daS russische Element dabei seine Nolle, und die Besuche russischer Großfürsten bei Frau Adam machen den entgegenkommenden Empfang bc greiflich, den diese Dame in Petersburg gesunden hat. Wen» man von den Elementen spricht, welche die Salons der Frau Adam verherrlichen, darf man auch den österreichisch-ungarischen Botschafter in Pari». Grasen v. Beust. nicht vergessen. Al« derHerrGras, dessen gesellschaftliche und musikalische Eigenschaften mit einer liebenswürdigen Leichtlebigkeit und Unbefangenheit verbunden sind, seinen Londoner Posten mit dem von Paris vcr tauschte, war man nicht überrascht, ihn überall auftauchen und den Glanz mancher Gesellschaft vurch seinen Namen erhöhen zu sehen. Bei seiner großen Weilherzigkeit hielt es der Vertreter de« Kaisers Franz Joses auch nicht für bedenklich, dem mexikanischen Gesandten in PanS ein Fest zu geben, ob gleich zwischen Oesterreich und Mexiko, seit die Mexikaner den Bruder deS österreichischen Kaiser« erschossen, jedwede diplomatische Verbindung abgebrochen ist!! Al- der Gras vieserhalb au« Wien einen nicht mißverständlichen Verweis erhielt, entschuldigte er sich damit, daß er den mexikanischen Gesandten nur al« Privatmann und nicht als Botschafter ringeladen habe. Gewiß hat er auch nur als „Privatmann" gehandelt, al» er trotz de« zwischen Deutschland und Oesterreich bestehenden innigen Verhältnisses es dahin brachte, daß alle Chauvinisten au, ihn die größten Hoffnungen setzen, wobei sie allerdings von Voraussetzungen ausgehen, die persönlich und sachlich unrichtig sind. Daß aber in Pari« diese Anschauungen herrschen, .st allgemein bekannt, und eS ist nicht zu leugnen, daß Gras Beust ihnen reichliche Nah rung gegeben hat. — durch den Verkehr, den er aus sucht, und durch seine Worte. Wenn er vorsichtig genug gewesen wäre, gewisse an französische Arrcss'e gerichtele Schmeicheleien nur in den Salons der Frau Adam auSzusprechen. so würden sie ihre Wirkung zwar nicht verfehlt haben, aber koch nicht in die Ocfscnttichkcit gedrungen sein. Da aber Graf Beust, wie gesagt, von einer bei einem Diplomaten überraschenden „Unbefangenheit" ist, so ha, er. der deutsche Mann, in einer zu Paris in der Rue Viviknne abgehaltenrn Versammlung der Association Villvraire ttme Gefühle ausgesprochen in einer Rebe, welche in den Worten gipfelte: „blon Kmo e«i röcvau»i>^uU;, man coour Vortrefflich, wenn r« von einem sranzö tischen Patrioten gesagt wird, aber doch nickt ganz zulässig, wenn r« der Botsckaster einer auswärtigen Großmacht aus- lpnckt, selbst wenn er e« nur als ..Privatmann" thul und selbst wenn er al- Botschafter nicht immer so ernst wird, wir e« beim Vertreter de» österreichisch. uugar,scheu Kaiicrstaate« der Fall sein ^ Regierung hat dicse Sachen nun aber doch ernst genommen und wegen dieser unv anderer Vorkommnisse den Grasen na» Wien berufen, um persönlich Uber d,ese Dinge zu hören und sich darüber ..Bot ibn französische Auffassung der Donaufrago »nd die Solidität Bonloux'schcr Unternehmungen zu unlerrichlcn. Daß die österreichische Regierung bei der wichtigen MinistcrlrisiS in Frankrcich bie Anwesenheit des Botschafters nicht für nölhig gehalten hat, wird viels-ch dahin gedeutet, daß Gra, Beust nicht mehr nach Paris ziirüclkehren wird. Bemerken wollen wir »och, daß diese Aiissilbrungen einer kiplomalisch-össiciösen Correspvnbcnz der „Kölnischen Zeitung" au« Berlin entnommen sind. Der BundeSrath trat am Donnerstag Nachmittag zu einer Plenarsitzung zusammen. Ans der Tagesordnung standen nur Miltheilungen de« Reichstags-Präsidenten über eine Reibe von Beschlüssen deS Reichstags nnb mündliche Ausschnßbcrichtr über den Antrag Oldenburgs, betreffend die Anerkenntnisse über Zoll- und SlouervergÜlUilgon für anS- gesnhrten Zucker. Die staatsrechtliche DoppelstelliMg de« Herrn v. Putt- kamcr, der im Reichstage in derselben Sitzung sich als Commissar deS BundeörathS unk als Abgeordneter gerirte. wird von den Ossiciöscn mit dem Bemerke» für unverfänglich erklärt, daß die Verfassung ja doch nur die Unvereinbarkeit der Eigenschaften als BnnkoSrathSm itglied und al« Ab geordneter au-sprrche, von den Bundescominissarcn aber Nicht« enthalte. DaS sind Spitzfindigkeiten, welche die Sache selber gar nicht berühren. Nienianv, der Herrn v. Putt- kamer vom Regiorungslisch au« da« Wort nehmen sieht, zweifelt daran, daß er in solchem Augenblick in amtlicher Eigenschaft und al« Vertreter deS Biintesralhü sich tarstellt, glncbgilkia, ob er in der letzteren Körperschaft eine beschließende Stimme hat oder nicht. In der Praxis ist die« Recht der Stimmensübrung ohnehin ziemlich »»erheblich, da kein Mitglied deS BundcSraths seine Stimme im eigenen Namen abgiebt und die 17 preußischen Stimmen nicht mehr und nicht weniger Gewicht haben, wenn der vreußischc Minister de« Innern oder ein anderer sie in die Wagschalc legt. Wenn die ofsi- ciöse Presse zwischen bevollmächtigten „Mitgliedern" und „Eommissarcn" eine so scharfe Grenzlinie zieht, so sollte sie eS au» rügen, daß den Commissaren sactisch dasselbe Recht cinqeräumt ist wie den ordentlichen Mitgliedern, nämlich (nach Art. 7 der Verfassung) ,,im Reichstage zu erscheinen und daselbst ans. Verlangen jederzeit gehört zu werden, um die Ansichten ihrer Regierung zu vertreten". Solange Herr v. Pnllkamer von diesem Rechte Gebrauch gemacht, sind die Zweifel an der Harmlosigkeit seiner Doppel stellung statthaft. Hat er selber die letztere doch an erkannt, indem er am Schluffe der Erlaßdebatlc erklärte, er nehme da« Wort zu einer persönlichen Bemerkung al« Ab geordneter, weil er andernfalls, nämlich als C om m issar, die Wiedereröffnung der Tiscussion -herbcisühren würde. Es kann versickert werden, daß die hier angeregte» Fragen in parlamentarischen Kreisen lebhaft genug erwogen worden sind und in der einen oder der andern Form eine staatsrechtlich befriedigende Lösung erheischen Zu sractionspolitischer Politik sind dieselben ganz nnd gar nickl angelban, und man begreift deshalb nickt reckt, weshalb die Ossicwsen die objecttv zu behandelnde Angelegenheit, an der alle Parteien ein gleich große- Interesse haben, zu verwirren trachten. Die „Berliner VolkSzeitung" bringt unter dem Titel „Keine Verdunkelung!" eine Betrachtung, die sich über die Bestrebungen, ein geschlossenere« Zusammengehen unter verschiedenen liberalen Parteien herzustcllen, in höhnischerer und mißgünstigerer Weise äußert al« eS je eine ossiciösc oder konservative Feder gel Im». Ob das Urtheil deS fortschrittlichen Blattes sachliche Berechtigung hat, wollen wir heute nicht untersuchen. Wir wollen nur daraus Hin weisen, daß bei den entscheidenden Fragen der jüngsten NeichSlagSsesston, an welchen die „Volkszcltnng" daS Äus- einandcrgchen der liberalen Parteien demonstnrt, bei dein Hamburger Zollansch uß, dem Windthorsl'schen Antrag, die Fortschrittsvarlci selbst sich spaltete. Der „Volkszcitung" wäre eS also zu rathen, zunächst vor der eigenen Thür zu kehren und ihre eigene Partei von unsickern Cantonistcn zu säubern. Das Berliner FortschritlsblatI kommt sodann zu einer sehr interessanten und praktisch wichtige»Schlußfolgerung, nämlick: „In einem Kampse von solcher Tragweite (wie er bei den preußischen Landtagswahlon auSzusechlen ist) dürfen wir nur mit Bundesgenossen Zusammengehen, aus die wir unS verlassen können." Insbesondere wird den National- ti beraten vorgehalten, daß ihre „senile Opposition" mil dem grundsätzlichen Widerstand der Fortschrittspartei Nicht« gemein hat. Ans dicse vietoerspreckrndc Ein leitung zu der prcußffchen Landtags Wablbewegnng möchten wir Alle, die ei» ehrliches und gleichberechtigtes Zusammen gehen der verschiedenen liberalen Nnluuugrn erstreben, aus- mcrlsam machen. Wir wollen abwarlen, ob dies eine vcr« ri.izclte Stimme aus dem fortschrittlichen Lager ist, gegen die sich Widerspruch von anderer Seite erbebt, oder ob wir darin wieder einmal die vor', restbende Stimm.ing in der Fortschrittspartei erkenne» müsse». N -atick ertlärte der fort schrittliche Abgeordnete Hirsch in EberSwalde feierlich, daß die säminltichcn liberalen Fractionen einig seien. Wie die« klrlkcil in der Pi esse seiner eigenen Partei anerkannt wird, kann er ans der „Botkszcitting" ersehen. Die erste Letnng der kirck'en politische» Vortag« soll am nächsten Montag aus die Tagesordnung de- preußi sche» Abgeordnetenhauses gesetzt werden nnd wird jedenfalls niebrerc Tage in Aisspr»» nehmen. In Abgeorv- »clcnkreiscn ist man der Anstchl, daß da« Centrum zwar scharfe Angriffe gegen die Grundlage und die Einzelheiten der Vorlage richte», caien negativen Erfolg aber, der ohne Mit wirkung dieser Partei sicher zu erwarten wäre, schließlich nickt eintrcten lassen wird. Da- Cenkruni wirk sich voraussichtlich aus alle Weise bemühen, die Vortage in seinem Sinne zu „verbessern" und die Regierung »»d die conservaliven Par teien zu größeren Zugeständnissen zu bewegen. Ob Die« der klerikalen Partei getingen wird, muß dabingestellk bleiben. Schließlich wirv sie sich begnüge» »nt Dem, waS zu er reichen ist. Die Bewilligung drr Fond« für die „Prov Corr." steht bei der Elatöberatdung im preußischen Abgeordneten haus« wodl außer Frage, aber besonverS imponirenv wird schlüssta »u macken n "'" .»cu onru^r die Mehrheit weder nach ihrer Zahl noch »ach ihrer Zlisammen- Ich-sGrm^^ün?ü,s?ck-2 '^"7 'c-v-ng sein, unv vor Altem: die Regierung n2d ander treten sein kann den?seine privaten Beschütt ve^ > Debatte nur wenig Freude habe» können. Ti- Fortschritt«- dazu nicht dre Muße taffen seine I ^ immer gegen die bezügliche Forderung gestimmt; -»»ge laßen, sein« Regierung über tue l diesmal schließen sich auch die Sceession.ssen der üblehnende«
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