02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 20.01.1928
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1928-01-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19280120029
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- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1928012002
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- LDP: Zeitungen
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- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1928
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Amerika verdoppelt seine Luftflotte. Ae haushaltskritil am Etat des Auswärtigen Amtes. - Der Arbeitsplan des Reichstages bis Litern. Ein enormes Aiifkungsprogramm. London, 20. Jan. Meldungen aus Washington besagen, das, die amerikanische Negierung den Kongress aussvrdern werde, Mittel für den Ankauf von mindestens 800 neuen Mari n e s l u g z e n g c n bcrettözustcüen, die als Ergänzung des neue» Flottenbauprogramms dienen sollen. Die An nahme des Planes würde eine Verdoppelung der gegen wärtige» Zahl der Marineflugzeuge bedeuten und eine Ver mehrung des Personals der Marine um 80 000 Mann oder nm ein Drittel der gegenwärtigen Stärke notwendig machen. Wie weiter gemeldet wird, dauert die Auseinandersetzung über die Zweckmässigkeit des Wilburschen Vanprogramms an Ter Ehcs der Martneoperationsabtctlung, Admiral Hughes, sprach sich vor dem Flottenkvmitee des Repräscn tantenhauses gegen die von dem Oberbefehlshaber der amerikanischen Flotte in den europäischen Gewässern während de» Krieges. Admiral Lims vertretene Ansicht aus. das« Flug- Mgnmtierschisfe die wirklich entscheidende Schisfsgattung der inlmst seien. Hughes stimmte vielmehr mit der Ansicht der Marinencrnialtnng überein, das« die Schlachtschisse auch weiterhin das Rückgrat der amerikanischen Flotte bilden müßten. Eine Friedensrede Chamberlains. London, 20. Jan. In einer politischen Rede bezcichiietc der englische Austenminister als >vichtigsten Schritt für eine desiere Wendung der Dinge in Europa die Dawes - Rege - lang, wobei er seinem Vorgänger. Macdonald, seine An erkennung zollte. Europa befinde sich heute in einem sried- sertigcrcn Zustande als vor drei Jahre». Nicht nur die ehe maligen Alliierten seien eng miteinander verbunden, sondern sie arbeiteten auch zusammen mit dem Feinde der Kricgs- zcit an der Wiedergutmachung der Schäden des Krieges. Ans China eingehend, betonte Chambcrlain, dast die Lage heute weniger kritisch sei als vor einem Jahre. Die bicsahr einer aktiven antiausländischcn Einstellung der rcvolntiunärc» Vewegung sei mit dem Nachlassen des russi schen Einklnsses aus die Nationalistische Partei geschwunden. Tie englische Regierung halte an ihrer Politik der fried fertigen Zusammenarbeit fest. Sie könne nicht znlassen, durch Gewalt ihrer Vertragsrcchte beraubt zu werden, sei aber in jedem Augenblick bereit, in grostzügigem Geiste mit jeder mann, der für das chinesische Volk spreche, in seinem Namen Bindungen eingehen und sie auch durchführen könne, über die Ablösung der alten Vertragsrechtc zu verhandeln. Englische Slrafexpe-itton im Sudan. London, 20. Jan. Wie aus Khartum berichtet wird, hat die Strafexpedition gegen die Nuers-Stämme im südliche» Sudan, die vor einiger Zeit den britischen Distrikt- Befehlshaber, Kapitän Fergusson, und einen griechischen Kaufmann ermordeten, nunmehr begonnen. An den Opera tionen nehme» eine Abteilung der britischen Luststreitkräste. eine Maschinengeivehrkompagnie, technische Truppen, zwei Kompagnien des Kamelrcitcrkorps und ctiva sechs Kom pagnien regulärer Infanterie teil. Nach Ankunft der Truppen erwiesen sich alle Stämme, mit Ausnahme der Nuvng und eines anderen Stammes, als loyal. Die beiden »nbotmästigen Stämme haben sich mit Hab und Gut nach Insel» und unbetretbaren Sumpfgebietcn znrücknczvgen, wo sie von drei Truppenkvlvnnen umzingelt wurden. Die aufständischen Stämme in dem Dreieck zwiscl>cn dem Nil und dem Flusse Sobat konnten znm grossen Teil unter worfen werden. Franzöfifch-fpanifcher Ausgleich über Tanger. Die geheimen Verhandlungen vor dem Abschluss Paris, 20. Januar. Nach dem „Matin" stehen die in der Stille geführten Tanger-Verhandlungen zwischen Frankreich und Spanien vor dem Abschluss. Ueber die Spanien zu gewährenden Zugeständnisse sür eine aktivere Beteiligung an der Verwaltung der internationalen Zone soll eine Eini gung nahezu erzielt sein. Nach dem Zustandekommen des Abkommens zwisclwn Spanien und Frankreich würden wahrscheinlich auch England und Italien unterrichtet werden, und es sei anzuiiehmen. dast einige der italienischen Forderun gen in der Tanger-Frage erfüllt werden. Beginn -er Elal Debatte im Reichstag. Der Reichskanzler zur Phöbus-Angelegenheit. lD u r ch F n n l s o r » ch.s Berlin, 2N. Jan. Am Regicrungstisch n. a. Reichswehr- minister Gröner. Ohne Anssprache werden zunächst in allen drei Lesungen angenommen das Abkommen über die vor läufige Regelung des Holzvcrkehrs aus Polen nach Deutsch land und das Uebereinkommen zwischen Deutschland und' Finnland über Unfallversicherung. Tann tritt das Haus in die allgemeine Aussprache über den Haushaktplau sür 1928. Reichskanzler Dr. Marx: Ich halte cs sür zweckmässig, vor der allgemeinen Aus sprache eine Erklärung zu der sogenannten Phöbus- Angelegenheit abzngeben. Die Ermittlungen des Rcichssparkommissars Lämisch haben ergeben, dast die in dieser Angelegenheit von der Presse gemachten Angaben zu einem erheblichen Teile zntrcssend sind, zu einem anderen Teile sich als nicht oder nur teilweise zutreffend erwiesen haben. <Hört, hört, links.s Weiter ist festgestellt, dast die An griffe einer Zeit angchören, die weit hinter uns liegt und für die eine Verantwortlichkeit der gegenwärtigen Ncichs- regierung nicht bestehe. Die Untersuchung hat einen Tatbestand anfgehcllt, der von der Rcichoregierung auss ernsteste gemiss- billigt wird. Die Neichoregicrnng hat Massnahmen getroffen, die die Wiederholung solcher Vorgänge verhindern sollen. Bei den Angelegenheiten, mit denen sich die Presse beschäftigte, han delte eü sich im wesentlichen um Massnahme» zugunsten der P h ö b u s s i I m - A.-G., dann auch um eine Verbindung des Rcichswehrministerinms mit dem Berliner Bankverein, von dem die Marine Aktien übernommen und dem sie durch Bürgschaften grosse Kredite geleistet hat, Alle diese Behaup tungen haben sich als zutreffend bestätigt <Hört, hört, linkss, allerdings mit der Massgabe, dass die finanziellen Massnahmen von dem Leiter der Scctransportabtcilnng. Kapitän z. S. Lohmann, eingclcitct wurden, mit Ausnahme der Bürg schaften. Auf die Beschaffung der Mittel werde ich noch zurück- kvmmen. Mit der Unterstübung der PhöbuS A.-G. bezweckte Kapitän Lohmann, der U ebersrein du ngsgesahr vor- zu beugen und die nationale, nicht nationalistische. Ein stellung der Aktiengesellschaft sicherzustellen. Wenn in der Presse in Abrede gestellt wurde, dast eine Uebersremdungs- gesahr bestanden habe, so kann das ohne weiteres als un richtig bezeichnet werden. Es ist bekannt, dast ausländisches Kapital bei allen deutschen Filmnnternehmungen Einslust ge wonnen hat. Die auf das Jahr 1924 znrückgchendc zuerst finanzielle geringe Anteilnahme an der Phöbuü A.-G. hat, als die Notwendigkeit einer Gcsekeserweiternng ulld damit einer Erhöhung des Geldbedürsnisses auftrat. Anfang 1925 zur Ucbernahme von Aktien durch Kapitän Lobmann und des weiteren zur Gewährung von Bürgschaften geführt. sNach Schluß der Redaktion dauert die Sitzung noch fort.) Eine Dorüberfichk. <D r a k> t m e l d » u g unsrer Berliner SchrIftleItun g.) Berlin. 20. Jan. Schon »m der .Kontrastwirkung willen war es gestern der Sozialdemokratie nicht recht, dast nicht gleich nach oer Köhler-Rede in die allgemeine Aussprache über den Haushalt cingctretcn wurde. Auf die monotonen Aus führungen des NcichüfinanzministcrS ihre» Feuerkopf und gerissenen Dialektiker Severing zn setzen, wäre woh. nach ihrem Geschmack gewesen, so aber must sie mit ihrer „Ab rechnung" bis heute nachmittag warten, wo Scvertng als erster Redner die Debatte eröffnen wird. Die Demokraten sind schon in ihrer Morgenpresse gern bereit, den Nachbarn zu ihrer Linke» einige Stichwort« zu geben. Sie können »och immer nicht verschmerzen, wie ihr Parteifreund Dr. Reinhold, weiland Reichsfinanzminister, hereingcfallen ist und spüren in allen Wendungen Dr. Köh lers geheime Angrifse, 'v wenig sic an sich auch sachlich gegen ihn vvrznbringcn vermögen. Das Nn'achliche in der Debatte, u»r dem übrigens gerade in Zentrumskretsen heute besonders eindringlich gewarnt wird, wird man von dieser Sette also herausznholen wissen und sich vor allem das Mütchen im Herumreiten aus dem Wehretat kühlen, schon immer ein dank bares Kapitel sür Freunde parlamentarischer Demaaoaie„ ES wäre falsch, zn verheimlichen, dast es hier gewisse Autatz- stellen gibt. Zunächst werden die Streichungen die der Relch»- rat znm Wehretat vorschlng und gegen die sich die Rctchsregte- runa sperrt, liervvrgezoaen werden. Derartige oberflächliche Methoden werden nicht Sache der D e n t s ch n a t i o n a l e n sein, die wohl gewichtigere Ein- wände vvrznbringen haben werden. Sie werden ruhiger uns Die Pressepolilik -er Aeichsregierung. Die 300. Sitzung -es Kaushallsausschufses. «Durch F u n k s p r u ch.I Berlin, 20. Jan. Der Haushaltausschuss des Reichstags hieb am Freitag seine Mi. Sitzung in dieser Reichstagssession ab. wozu der Zentrnmsabgevrdnetc Dr. Klöckncr dem Vor sitzenden des Ausschusses, Abg. Heimann lSoz.s, die Glüü^- wünschc der Mitglieder. Ministerialdirektor Dr. Lvthvlz die der Regierung auösprach. Hierauf wurde die allgemeine Aussprache über den Etat des Auswärtigen Amtes fortgesetzt. Aus eine kommunistische Anfrage erwiderte Staatssekretär ». Schubert, bet der gestrigen Veranstaltung in der Villa des Rcjchsansteuministerö habe es sich um ein seit langem vor bereitetes Essen für den Botschafter der Sowjetunion ge handelt während Strescmann die Acrzte noch nicht gestatten, sei» Haus z» verlasse». — Gesandter Frcytag betonte, das Auswärtige Amt lwbe im vergangenen Jahre versucht, i» die dcuiiche A u ö l a u d S k » l t » r p v l t t t k Einheitlichkeit und Clssiematik hincinzubringen. ES sei für die kulturpolitische Abteilung notwendig gewesen, aus Sparsamkeitsgründen sich auk die lebenswichtigen, kulturpolitischen Ausgaben zn be schränken, Die vorhandenen Mittel stünden in einem abso luten Missverhältnis zn den Anforderungen. Für die Ver breitung des wissenichastlichen Buches im AuSlaudc wurde i» engster Zusammenarbeit mit der Notgemetnschast der Mseu'chakt ein Plan ausgearbeitct. Abg. Dr. Schreiber iZ.) bedauert die Liquidation des deutschen AuslandokrankcnhanseS in Petersburg. Die Be dingungen sür das AuSlünderstndium in Deutschland müssen revidiert werden, sonst würden diese Studenten nach Parts abwandcrn Die Auslandsknltnrpolitik ist kein Luxus, son dern höchste nationale Notwendigkeit. — Abg. Erstng <Z > lritisicrt das Ansteigen der Kosten für die Auslandsvertre tungen. Ministerialdirektor Dr. Schneider sagte, es sei gefragt worden, wie unser M i s s t o n S g e b ä » d e in Kon- sianttnopel verwendet werde, wenn die Botschaft nach Angora übcrstcdle. Die Uebacksiedlnng werde erst im Herbst siittsinden Ich würde e« s»t da» beste halten, wenn da» llstbäude sür wissenschaftliche «yid kulturelle Zwecke in An» spruch genommen würbe. Ter Einrichtung einer Ein- ivanderungsbergtungöstcllc in R t o d e I a n e t r o stehe» wir freundlich gegenüber. Im Verfolg von Anregungen der Abg. Dr. H o c tz s ch tD.-N.j und Dr. Schreiber <Z.) über den Kurierdienst erwiderte Ministerialdirektor Dr. Schneider, dast versuchsweise einmal ein Jahrlang als Kuriere auch Beamte der Zcntralrcgierung verwandt werden sollen, damit sie ans diese Weise das Ausland kenncnlcrncn sollen. Das Aus wärtige Amt habe i» den Ausbildungsplan für dtc Attaches wissenschaftliche Vorlesungen über das Parteiwesen der wich tigsten Länder ausgenommen. Ministerialdirigent von Baligand setzte ans Anfrage aus einander, dast die Prcsserefcrcnten der einzelnen Ministerien die Verbindung zwischen der Prcsscabtcilung der ReichS- rcgierung und den RcssvrtS der verschiedenen Ministerien halten und bei im Gebäude der Presscabteilung regelmässig vcrgnstgltcten Pressekonferenzen über Spezialsragen ihrer Ressorts für die Presse Ausknnst erteilen. Abg. Dietrich-Baden <Dcm.) bemerkte, dast cs ihm nur mit änstcrstcr Schwierigkeit gelungen sei, ausländische Etats etnzuschcn. Er hvsse, sich künftig in den Archive» der Prcsic- abtcilnng leichter unterrichten zn können. — Auf eine An regung aus dem Ausschuss, die Presscabtcilnng dnrch den Spar kommissar prüfen zn lassen, erwiderte der Vertreter des Spar- kommiffarS, dass eine Prüfung der Presscabteilung durch den Sparkommissar bereits stattgefnndcn habe. Es seien nenn Kräfte sür entbehrlich erklärt worden. Diese Krästc seien auch abgcbant worden. Weiter sei eine Vereinigung des Presse berichts mit den wirtschaftlichen Nachrichten der Presse- abteilnng angeregt worden. Ministerialdirektor Dr. Zechlin legte dar, dass die Ver einigung des Tagespresscberichtv mit den wirtschaftlichen Nachrichten deshalb nicht möglich sei, weil der Tagespresse- bericht spätestens morgens 7 Uhr in den Händen seiner Be zieher sein müsse, während die wichtigsten wirtschaftlichen Nachrichten erst in den Vormittagsstunden ans dem Reichs- wirtschaftSministcrinm kämen. Die Weiterbehandlung dieser Fragen wurde darauf dem Unterausschuss überwiesen. Morgen wird der Haushalt- ansschnss zunächst den Etat des Reichsernälirungsmtntsterinm» beraten und die Fortführung der Vtatberatnng de» Aus wärtigen Amte» erst am Dienstag nächster Woche vornehmen
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