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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 25.01.1928
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1928-01-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19280125025
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1928012502
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1928012502
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1928
- Monat1928-01
- Tag1928-01-25
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Sachsens Grüne Woche. Dritter Lag. Die Verhandlungen begannen mit einem Hochwissenschaft, lichen Vortrage von Prof. Dr. Fingerling sLetpzig) über das neue Futtermtltelgesetz. DaS Gesetz war notwendig, befriedigt aber Sachsen nicht, da wir schon seit 25 Jahren dir bekannten vorzüglichen Kontrollbrslimmungen M>ben. Diese habe» sich sehr gut im Umgänge mit reellen Firme» bewährt, aber »och grob ist leider die Zahl der unreellen Kaufleute von Futtermitteln. Gerade wegen dieser war ein RctchSsuttermittelgesetz nicht länger zu umgehen. Der Redner besprach nun die einzelnen Gesetzparagraphen und ihre Mängel. Daö Gesetz verhindert nicht hinreichend die unsolide Reklame, schränkt aber den Schutz des kleinen Landwirts zu sehr ein, gibt Gelegenheit zu spitzfindiger juristischer Umgehung, verlangt nicht die not wendige schriftliche Garantieleistung und läßt alle mög lichen Schliche offen. Leider decken sich im Gesetz die zivilrecht liche und die strafrechtliche Weite des Gesetzes ganz. Die AuSsührüngSbrstimmnnge» sind nicht mehr geworden, als ein« Erläuterung de» Gesetzes, aber sie sind trotzdem sehr wertvoll und für den Landwirt höchst beachtenswert. So wert, »oll da» Gesetz ist. so ist dock solange keine Kontrolle möglich, als man z. B. Mischsuttermittel nicht untersuchen kann. Es besteht leider die Befürchtung, das, bet alle» Mtschsuttcr-Ber. lausen brr Prosit die Hauptsache ist. Man soll doch osscn sagen, wie die Mischsnttcr zusammengesetzt sind, dann kann der Landwirt sie selber Herstellen. ES ist nicht wahr, daß die Landwirtschaft ihre Mtschfutter nicht selbst zusammenle^en könnte. Wozu In so lebenswichtigen Fragen die Geheimnis- krämerei? Hierauf sprach Prof. Dr. Max Nits che sTetschens Uber -ie Aälberaufzuchlmelhoden »n ihrer Beziehung zu einer erfolgreichen Leisiungszuchl. AuS seinem für die Landwirtschaft grundlegenden Bor. trage führen wir an: Die Forschungsresultate der modernen Vererbungslehre habe» der vtehwirtschastlichc» Praxis in der Leistungskontrolle und in der ans ihr beruhenden LetstungS- zucht den Weg gewiesen, die wirtschastlichen Leistungen der Haustiere zu hoher Entsaltung zu bringen. Die Ersolgc dieser züchterischen Maßnahmen haben ihren Ausbau in der Nach kriegszeit sehr beschleunigt, so daß Deutschland im Jahre 1U2ll bereits 2914 Milchkvntrvllvereinc zählte, welche rund 8 Proz. des gesamten Milchviehbestandes umfassen. Wenn die Ersolgc der Letstungszucht in der deutsche» Rinderzucht heule in dem Bestände einer Reihe hochleistungsfähiger Blutlinten der ver schiedenen Rindcrrassen zum Ausdruck kommen, so ist eine weitere Steigerung einer bereits erzielten Hochleistung einer Herde nicht nur sehr schwierig und überhaupt nur bis zu einer gewissen Grenze möglich, sondern es ist unter Umständen schon schmierig, eine Hochleistung aus dieser Höhe z» erhalte», weil hierfür viele becinslusscndc Faktoren in Betracht kommen, unter denen der wichtigste wohl eine gute und sach gemäße Kälber- und Juugvlehaufzucht ist. Wenn das Prinzip der Lcistungszucht durch die Erkenntnis der Erbwerte der einzelne» Familie» und Bullen in erster Linie die Zuchtwahl der Tiere so gestalten kästt. daß Jungtiere mit Erbanlagen hoher wirtschaftlicher Leistung erstehen, so müssen diese schlummernde» Anlagen durch eine entsprechende Aufzucht auch zur vollen Auswirkung gebracht werden. Jede Wachsliimsstvruug wirkt ui» so nachhaltiger, je jünger das «alb ist. An Hand eigener Untersuchungen zeigte der Vortragende durch Diagramme der wichtigsten Körpermaße, welch tief greifende Störung die WnchStumsgeschwindigkeit bei Kälbern durch ein mangelhaftes Nbspenstadium erleidet, und warum ein solcher Fehler in der Folge nicht mehr wettgemacht wer den kann. Im Anlchluh daran wurde aus Grund neuerer Forschungen die Bedeutung der entwicklungSsördernden Fak toren, Licht. Luft und Bewegung, für das wachsende Tier er. läutert und der Einfluß Ihrer Gesamtivirkung auf die Konsti tution dargekegt. BerschicdentUch wirb noch eine natürliche Aufzuchtmethode im kleinbäuerlichen Betrieb mittlerer Jutensitätsgrade ange wandt. die nach einer zu furzen Sängezeit und einem Mangel» basten Abspenstadium meist mit WachStumSstörungen ver- bundcn ist und daher für die Leistungszucht nicht geeignet er scheint. Am besten bewährt sich für die Heranzucht hoch wertigen Zucht, und Nutzviehs die künstliche AuszucktS- mcthode. bet welcher die Milchnahrung vermittels des Tränk- kiibelversahrenß viel besser geregelt und das Abspenstadium olme Schwierigkeiten durchgesiihrt würden kann, und wodurch WachSlmnSstörniigcn vermieden werde». I» solchen klein bäuerlichen Betrieben, wv durch die Art der Mtlchverwertnng viel Magermilch zur Verfügung steht, wird auch eine kom binierte Aufzuchtmethode verwendet, wo das Kalb bis vier Nochen bei der Kuh sangt »nd dann noch vier bis acht Wochen mit Magermilch wettcrgesüttert wird, wäbrend welcher Zeit es gut und vollständig fressen lernt. Diese Methode liefert bei einiger Sorgfalt auch noch ganz ante Resultate. Nach einem Hinweis ans die Bedeutung einer zureichenden Kalfzittuhr im Futter des wachsenden Tieres wurde aus die HaltungSverhLltniss« der Kälber näher «tngegangen, be- sonder» die Bedeutung der Kälberlaufstallungen und de» Wetdrgange» für die Heranzucht von LeistungSvteh Hervor geboben und auf die notwendigen Verbesserungen der Kälber haltung im kleinbäuerlichen Betrieb durch die Schassung lichter, gut ventilierter Stallungen hingewiesen. Im Sommer sind Tummelplätze vorzuschen. Die weitere Auszucht der Kälber nach dem Abspenstadium verlangt mit Rücksicht aus die noch lebhafte WachStumStendenz bi» gegen das Ende des zweiten Halbjahres eine kräftige eiweißreiche Ernährung, wobei eö Im Interest« einer Kräftt. gung der Konstitution günstig ist, den Kälbern schon im zweiten Halbjahre Wcidcgang zu bieten. Nur mutz daraus ge- achtet werden, baß die Tiere durch eine entsprechende Ueber- aangSperiobe dazu vorbereitet werden. Im zweiten Leben», fahre empfiehlt es sich, die Kälber im Futter knapper zu hal ten, bas Kraftfutter zugunsten dcS RanhsutterS cinzu- schränken, wobei iedoch der Äeidrgang in dieser Entwicklungs- Periode zu einem dringenden Erfordernis wird Zum Schlüsse wteS der Vortragende noch aus die Bedeutung der Erforschung der EntmtcklnngSvcrhältnisse des sungen Tieres im Mutter leibe hin. die zwar lehr schwierig, aber bei erfolgreicher Durch, sührung voraussichtlich auch für die praktischen Anszucht- mcthodcn eine wertvolle Unterstützung erwarten läßt. Zu Eingang leine»' mit außerordentlich starkem Beifall aufgenommene» Vortrag» Überbrachte der Redner die Grüße der Geschäftsstelle lür Land- und Forstwirt- s ch a f t t n P r a g an die deutschen Landwirte. Die Geschäfts stelle umfaßt alle deutschen landwirtschaftlichen Verbände in der Tschecho-Skowaket. * Schädlinge in Getreide«, Samen« «ud Futtervorräte» haben in den Kriegs- und Nachkri-gSiahrcn auch im Frei- slaate Sachsen weiteste Verbreitung gesunde», die entsprechende Aufklärung über ihre wirksamste Bekämpfung als dringend erforderlich erscheinen läßt. Anläßlich ihrer morgen, Donnerstag. 6 Uhr nachmittags im Saale „Meißen" des Drcöner Hauptbahnhofes im Zusammenhang mit der „Grünen Woche" stattsindenden Jahreshaupt versammlung veranstaltet daher die Sächsische P f l a » z c nl ch u tz g e s e l l s ch a s t einen Lichtbtldervortrng über dieses noch wenig behandelte Spezialgebiet der Schäd lingsbekämpfung. zu dem jedermann freien Zutritt hat. Den Vvrtrag hält Rcg.-Nat Dr. F. Zacher, Vorsteher der Ab- teilung Vvrratssclwdlinge »nd Mitglied der Biologischen Reichoanstalt für Land- und Forstwirtschaft. Berlin-Dahlem, Vorsitzender der Deutsche» Gesellschaft für Vorratöschutz e. V., der zurzeit als bedeutendster Spezialist gerade für dieses Ge- bict der Schädliiigskunde gelte» darf. Amtliche Bekanntmachungen Ausschreibung. SS soll«» vergeben werden: 1. Malerarbeiten im Städtischen Metz« und Schlachthof, 2. Schlosscrarbcite« — Jnstandlc^ung von Kühlzcllen — dort, 8. Lieserung von maschlncllll gehämmerten Gangbahuplatteu auS Veto« sitr die Wandelgäiigc beim Neubau von Altenheimen In Trachau: auuerd-em soll 4. das verglaste eiserne Vordach über dem Hausctngang des Grundstücks Louisenstraße 48 — Germantabad — verkauft werden. Prcidlislenvordriicke und Ausschreibungsunterlagen wegen des Glasdaches werden, soweit der Vorrat reicht tm Hochbauamt. Neues Rathaus. Ningstrauc 19,8., Zimmer »51, kostenlos, tn der Zeit vom IO bis 2 Uhr an hiesige Bewerber abgegeben, daselbst liegt auch die Ordnung über die Vergebung von Arbeite» und Lieserunge» sitr die Stadl- und Schulgemeinde Dresden ulw. vom 4. Dezember 1918 zur Einsicht auS. Die auSgefliNt-en Preislisten sind unterschrieben, verschlossen und mit entsprechender Auttchrtit vcrlchcn bis zu», Schlußtermine Donnerstag, de» ». Februar <928. vor». « Uhr. im Hochbauamte. Neues Rathaus. Ringstraße 19, 8.. Zimmer SKI, ein- zuretchen. Ter Rat behält sich die srete Auswahl unter den 8c- werbern soivte die Ablehnung aller Angebot« vor. Die Bewerber bkeiben bis mit 1t. Februar 1928 an Ihr Angebot gebunden. Die GewährkelsiuttgSfrist beträgt zu l. bis 8. zwei Fahre. Amtlicher Wtntertport-WeNer-ieirtt der Sächsischen LandctSwetterwart« Dresden i» Gemeinschaft mit de« Sächsischen VerkehrsverbaNb vnd dem Skioerband Sachse» vom 25. Januar 1928. Oybiu: -s- 2 Grad, bedeckt, schwacher Sadwestwtnö, gleichmäßige Schneedecke, Ski und Rodel gut- « Gelflng: -s- 1 Grad, bedeckt, schwacher Ssibweftwind, S<1 cm. Schneetiese, Pappschnee, Skt und Nobel mäßig. Altenberg: -4 2 Grab, Tauwetter, schwacher Westwind, 28 cm Schneetiese, Pappschnee. Skt nnd Nobel mäßig. KipSdors-BärensclS: -4 2 Grad, wolkig, lebhafter Südwestwind. 8 cm. Schneekicke. verharscht Skt und Nobel mäßig. Oberbärenbnrg: -4 2 Grad, bedeckt, schwacher Südwind, 2b cm Schneetiese, geksrnt, Ski und Rodel gut. HerinSdors-Reheseld: -4 I Grad, bedeckt, schwacher Südwind, 2k cm. Schneetiese nekSrnt, Ski und Nadel gut. Moldau: -s- I Grad, heiter, schwacher Südwind, 80 cm. Schnee- Oese. gekörnt, Skt und Notel gui. Ar. 4L »rUe S Franrnsirl»: -4- 1 Grab, Tauwetter. schwacher Westwind. 7 cm. Schneetiese, Pappschnee. Skt und Rodel möglich. Rrnhansr« iSchwartenbergi' Wolkig, lebhafter Nordwcstwinb, S cm. Schneetiese, verharscht. Skt und Nobel möglich. Annaberg IPVHlbrrgi: Nullpunkt, wolkig, steiler Westwind, 20 cm. Schneetiese, stark verharscht, Skt und Nobel gut. kberwlrsenthal: -4 1 Grad, bedeckt, schwacher Südwestwind. 41 cm, Schneetiese, gekörnt, Skt »nd Nobel lehr gut. Fichtelberg: — 2 Grad, Nebel, lebhafter Südwestwind. 6« em. SchnreOckc, gekörnt, Skt und Nadel sehr gut. Klingrnthal: Nullpunkt wolkig, Nebel, schwacher Nordwcslwlnd, 40 cm. SchnecOcke, Pulverichnee, Skt und Rodel sehr gut. WetterauSsichtrn: Anhaltend Frost nur in de» Lage« über 81)9 Meter. Wechiethaste Witterung, starkes Schwanken der Frostgrenze (etwa zwischen KAI und 809 Meters. Wetternachrichler, aus Deulschlan- vom 25. Januar 1928 Station l ins 5 von 7 Ubr morgens, übrige Stationen von 8 Uhr morgen» Station Ten 7 dzw. i Uln morn. rperalu kochste d. aeitr. Taae» rer netste ö. oera. Na», Wn Ntcbnnia au» ch Stärke Wette, ? ozi» » ul» mttrr,. L -S z-8 b.LL vre-den -4- 7 -4 Ü -j- ü HlZ'cV 3 4 2 Weißer Kirich -I- s -4 5 - I 8VV 4 :r ? Vieio -4 5 -4 6 -4 5 vv 4 5 6 — Ziilau-Kirlch. -4 3 -4 4 -4 2 8 4 3 2 Ekemnih -4 5 -4 4 -4 2 5 4 2 Annaberg -4 2 -4 3 -4 > 8VV 5 3 3 3 'jichielderp — 2 — 8 — 4 VV 5 8 — 00 Brocken — 5 «) — 6 VV8VV 0 8 5 00 Hamburg -4 4 -4 6 -4 3 ^V8W 7 4 4 3 Nacken -4 3 -4 7 -4 2 W8W 5 t 3 — Stettin -4 4 -4 3 -4 3 8VV 3 3 I 7 Danzig -4 4 ? — I 5SVV 4 3 I ? tzerlin -4 5 ? -i- 4 8VV 4 ? — Lreslau -j- 3 -4 5 -4 3 4 1 ? .srankiurt -4 4 -4 5 -4 4 LVV 4 2 3 — München -4 4 ? -4 3 VV 5 5 ? — Erläutern»« detr. Wetter v wolkenlos 1 beiter, r kalddede» 3 wotti». 4 bedeck». b Besen. 8 Schur«. > Grauvei ode, vage, « Dunst oder Nebel «StltilweUe weniger als7 Kitomeieri. S Gewitter. Temperaturen: 4 Wärme- arade - Nättearade. * In den eine» ?4 Stunden Liter am das Quadratmeter. Lustdruckvertcttung Azorenhoch über 775 Millimeter über Golf von BtSkaya bis Mttlcllrankreich: hoher Druck über 770 Millimeter Ost- und Südost- europa, Alpengebict: lieser Druck über dem gesamten nördliche» Europa: Zentren 725 Millimeter zwischen Island und Nord- Norwegen, unter 780 Millimeter südwestlich vvn Island: neue Depression Atlantik westlich der britischen Insel», Wetterlage. Sachsen gesaugte gestern völlig tn den Bereich der an der Süd seite der über das nördliche Europa tn rascher Folge ziehenden Depressionen vorgedriiiigenen milden Weftluil: die Temperatur stieg dadurch aus 6 Grad Wärme an, wobei cS vorübergehend zu Ausglcit- uicdcrlchlng kam, der bis in die mittleren Gebirgslagen hinaus als Regen siel. Heule morgen strömt bei ansteigendem Luftdruck etwas niedriger temperierte Wcstluit nach Mitteleuropa ein, wobei es zu Aiilkloreii gekommen ist. In der bevorstehenden Stacht wird sich da durch die Frostgrenze wieder in die ticieren Gebirgslagen hcrab- scokc». — Vom Atlantik naht eine neue Depression, so daß das Auf klaren und die zunächst zu erwartende Beruhigung der Witterung nicht von längerem Bestand sein wird. WitternngSanösichten. Bevorstehende Nacht ziemlich kllhl sFrostgrenze bis in di« tiefer«« Lagen -erabgehendj, dabei wechselnde, zeitweise nur gering« Be wölkung: später wieder Bewölkungszunahme, zunächst noch ohne wesentliche Niederschläge: Temperalnren etwas schwankend, aber nicht dnrchareiscnd geändert: zunächst au Stärk« abnehmend« Wind« ans westliche» Richtungen. Wasserstau» der Elb« und ihrer Zuflüsse. Ha» maik Mo- öran Laun Nim- t>ura Vraod- ,i. Mel- nid Leü- merid Lutiia DreeSen r«. Januar > 9 - 34 3 z n 4- 44 4- « * 12 4 37 102 L5. Januar > 6 — 36 -4 r -r s« -4 »« 0 4 Lr -10« llsiilo Lülttvood 8 vdr Vornehmer Ss» Maskenball -------- 4. kedruar 1928 ------ „Lin asusck tn «öl" des um den PatronatSverein hochverdienten GehcimratS Georg Arnhold gewählt. Einstimmig wurde beschlossen, Herrn Oscar Schmitz, den bekannten Dresdner Kunstfreund und Sammler, der aus Gesundheitsrücksichten aus dem Vorstand ausgeschieden ist. zum Ehrenmitglied des Vereins, der durch seine, Initiative lvl8 ins Leben aerusen wurden ist, zu ernennen. In den Vorstand wurde gewählt Frau Jda Vicnert, die auch dem EinkaittSauöschnß angchört. Die übrige» Mitglieder deS EinkausSanSichusseß. Dr. Heinrich Arnhold, Justizral Dr. Julius Bo »di, Pros. Sterl und Prof. Dreher wurden bestätigt, ebenso die Stellvertreter, Fabrikbesitzer Fritz Kreß »nd Prof. Dir, mährend Konsul Harald Voigt nnd Pros. Albiker neu in den CinkaufS- auSschuß als Stellvertreter gewählt wurden. Bekanntlich hat sich der vor zehn Jahren begründete Ver- ein die Aufgabe gestellt, de» Ausbau der modernen Gemälde galerie dadurch zu fördern, daß er aus eigene» Mitteln Werke der noch von der vssentlichen Meinung umstrittenen Kunst an- kaust und sie ans die Dauer von zehn Jahren der StaatSsamm- lnng zur Verfügung hält In diesem Jahre läuft die Be währungsfrist der ersten Ankäufe deö Vereins ab. die von der Staatlichen Galerie übernommen werden sollen. Trotzdem in Dresden die Zahl selbstloser Knnstsrennde non scher nie so groß war. wie es der Ritt der Stadt als Kunststadt erwarten lassen dürste, und die zur Verfügung stehenden Mittel sitr Ankäufe itttolgedesscn nur gering sind, bat der PatronatSverein is> diesem Dezennium eine für die staatliche Sammlung boch- bedentsame Tätigkeit entfaltet Unter den 17 bisher erworbenen Werken meist junger Künstler sind zu nennen Werke von divlde, Kokoschka. -Heckes. Pecbstcin. ErbSlöb. Felirmüller, Vöckstiegel. Otto Lange. Nach dem letzten Jahresbericht sind seit 1928 erworben worden: Emil Nolde »Die Veacgnnng am Strande". W ttandi » skn „Vla»e Kreise", Otbon Friesz „KaktnS". Marc Chagall „Der Tod". Bol Cassel „Paris". E. M I t s cb k c-E o l l a n d e „Birnenerntr". Es ist beabsichtigt, die Erwerbungen des PittroiialSvereinS tm Lanke der nächsten Monate geschlossen der Oeffeiitlichkeit vor- -nsübren. 4* Mttteik«va»n de« Säö-nszchn St-aisibe^ter. Overn» liauS: Freitag, den 27. Januar, außer Anrecht. „Die Bohdme" mit Tino Rattierc». Ludwig Ermold. Robert Burg, Wikln Vabcr. «'naela K"'">ak Julia Rök'kcr Heinrich Teßmer. Robert Rüssel. Musikalisch« Leitung: Hermann Spielleitung: Waldemar Staegemann. Ansang ^ Die auk Freitag den 8 Fcbrnar 1928 fallende Overn- AnrechtSvorsteNnng der Reibe /e wird auf Freitag, den 10. Februar, die aus Dienstag, den 7. Februar 1828 fallende Opern-AnrcchtSvorstcllung der Reihe 8 auf Mittwoch, den 15. Februar, gelegt. Schauspielhaus: Freitag, den 27. Januar. Anrechts, reihe 8, daö Lustspiel „Wie eS euch gefällt" von Dhake- speare. Spielleitung: Alfred Rcuckcr. Anfang '48 Uhr. Die Frist zur Einlösung der Schauspiel-Anrechtskarten für den dritten Teil der Spielzeit 1ll27/28 sie sechs Vor. stcllungen der Reihe /e und Ls läuft Donnerstag, den 2«. Januar, nachmittags 2 Uhr ab. 4* PrihndaS Bivlin-Abend. Vasa Prihoda spielt ln seinem Konzert am 8t. Januar u. a. eine Sonate von Cssar Franck, La Folio von Eorellt, ein Konzert von Pagantni, Beethoven, Tarttni, Sarasate usw. Karten bet H. Bock und tm RettdenzkaushauS. 4* Midi« Pioes spricht Mittwoch, den U Februar, anläßlich des 100. Geburtstages von Leo Tolstoi tm Saal der Neuen Kunst FidcS, Struvestraße 0. „Herr und Knecht" von Tolstoi. Karden tn der Galeri« FideS. 4* Der Frauenkl«b Dresden 1810 hatte für Dienstag nachmittag zu einer künstlerischen Veranstaltung etngeladen, die tu der Hauptsache von der vortrefflichen Soprantsttn Sophie van Swteten und von der frühe ren Dresdner Hosschausptelertn Alice Polttz bestritten wurde. S- van Swteten lieh ihr« edeltönende, ausdruckS- marme, tn letzter Zeit auch noch bedeutend größer gewordene Stimme diesmal ausschließlich neuzeitlichen Lieber, kompontsten, aus deren Schöpfungen ste eine besonders glück liche Auswahl getroffen hatte. Gleich das erste Lied „Die KöntgSkinder" von Fritz Fleck, war ein durch Eigenart und Stimmungszauber ausfallender Treffer, und nicht minder be achtliche Gaben waren die auS echtem Empfinden heraus ge- borenen Lieder von Richard Trunk. I. G. Mraczek. W. Rin kens und Joses Marx. Auch Alice Polttz, dte Unvergessene, hatte mit der Wahl ihrer Gedtchtvorträge eine glückliche Hand gehabt. Vorblldltch In der Beherrschung des Sprechtechntkchcn, lebendig und eindringlich tn der VortVagSgestaltung, sprach ste zwei ernste Dichtungen non Theodor Fontane nnd löste sodann mit zwei felnhumortstsschen Gedichten von Alice v. Maubn »nd Robert Hohlbaum crautckltche Heiterkeit aus. Der Sängerin war der junge Pianist Wtlln Wolfs ein rächt an nehmbarer Begleiter. Die fast ausschließlich aus Dame» der Gesellschaft bestehende Hörerschaft dankte den Kunstspendenden mit herzlichem, anhaltendem Beifall. —ckt. 4* Dresdner Dichtcraveub. Die heimische Rezttatorin Liselotte Weinhold setzte sich J>m Dienstag in der Kausmanntchast für zwei Dresdner Dichter ein: für ctnen längst anerkannlen. Alfred G ü u t he r. und für einen noch wenig bekannten, Martin N a s ch k e. Von Günther be kam man eine Reihe noch ungedruckter Gedichte aus einem demnächst zu veröffentlichenden Bande zu hören, dte aufv neue die bekannten Eigenschaften der seinen Kunst dieses Dichters aufwtescn: tiefste Jnnerktchkett, geheimnisvolle» Er schauen weltferner Gesichte, Festhalten schöner, schemenhafter Bilder tn zarten, mehr andcutenden als festen Umrissen. „Der Baum" und „Auf eine Schale südlicher Anemonen" waren hierfür besonders kennzeichnend. — In einem der hübschest, originellen „Briefe deS Melchior Karr an Marietta" bekennt Martin Raschke: „Ich jongliere mit den Gedanken und weiß nicht, wohin sic sich verirren." Dieses Bekenntnis ist nicht nur für diese Briefe, sondern überhaupt für die Art -eö Raschkeschen Dichtens charakteristisch. Auch die zuerst vor getragenen Gedichte: „Ruf", „Choral", „Lied Mariä", sowie die späteren Prosaerzählungen „Anna Karger" und „Die Maske" offenbaren etwas non einem spielerischen »nd daher nicht immer folgerichtigen Jonglieren mit Gedanken, die an sich zweifellos dichterischen Wert besitzen. Liselotte Weinholbs Vortragsweise schlägt leicht einen mehr nüchtern dozierenden als beschwingenden Ton an. Sir macht den Pegasus des öfteren zu einem wacker dahintrottenden Pferd, dem die Flügel fehlen. Für die Wirkung von Dichtungen von so kühnem Gedankenflnge, wie es die von Raschke und erst recht die von Günther sind, ist dies keine günstige Voraussetzung. Immerhin war heißes Bemühen um die Auslegung der Dich tungen erkenntlich, und dieses wurde von der recht zahl reichen Hörergemeinbe auch anerkannt. —ckt. 4* Jahrhundertfeier der Hamburaer Philharmonischen Gesellschaft. Die Philharmonische Gesellschaft tn Hamburg feiert im Mai Ihr bundertjäbriges Jubiläum. Aus diesem Anlaß werden drei große Festkonzerte stattfinden. Dabet wird Dr. Karl Muck einen BrasimS-Abend nnd einen Beethoven- Abend leiten, und Eugen Papst unter Mitwirkung der Phil harmonie, der Singakademie und dcS Lehrer-Gcsangverctns sowie erster Solisten Mahlers „Symphonie der Tausend" zur Ausführung bringen. 4* Opernkrawall kn Esse«. Die gestrige Aufführung der Oper „A » t l g o n r" dcS Deutsch-Schweizers Arthur Ho » eggcr wurde verschiedentlich durch lärmende Störungen unterbrochen. Generalmusikdirektor Schulz-Dornburg ergriff daS Wort und erklärte, man habe zwar da» Recht zur freien McinungSäußeruna. aber der Anstand erfordere eS. daß man solche erst am Schluß äußere. Im übrigen bekannte er sich bei dieser Gelegenheit nochmals zu dem Gedanken, daß man die Pflicht habe, auch neuere Musik auszusüyren. zum mindeste» zur Diskussion zu stellen. Die Ausführung konnte danach bis zum Ende ungestört durchgesiihrt würden. Der Bcisall am Schluß war sehr stark.
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