Suche löschen...
Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 19.02.1882
- Erscheinungsdatum
- 1882-02-19
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188202197
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18820219
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18820219
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1882
- Monat1882-02
- Tag1882-02-19
- Monat1882-02
- Jahr1882
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 19.02.1882
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
WWWWMM Erschektt IS-Nch ?rüh 6'/, Uhr. Ue-actiin und Lkpeditio» Iohannesgass« 83. Aprrchftundkn der Nkdarttoa: vormittag» 10--18 Uhr. Nachmittag» —ü Uhr. bi» »Kpabk «in,ria»dlcr Si-nul.tcht, »acht fich tu «rv.ct,«» «>»l »«Muttu» »»—»«« »er für »i« »Sch«f«l,e»A. Nummer desttmmten Iuferut« «« Wochentage» tls L Uhr Nachmttt««», anS«n«- mihAesttagru früh HÜ'/,» Uhr. 3» den /Malen fNr Ins.-Annahmn Ott» Klemm, Universltät-strahe 81. L«ut» Lösche, katharinenstrah, 18.». «ur bt« '/,h Nhr. UeiWMr.Tageblaü Anzeiger. Organ für Politik. Localgeschichte. Handels - «nUeschWverkehr. Auflaq, I7.IS». Alionnrmrinsvrris viertelj. 1'/, Mll., iucl. Bringerlohn 5 Mk., darrt, die Po» bezogen 6 Mk. Jede einzelne Nummer 85 Ps. Belegcxemvlar 10 Ps. Gebühren iür Extrabeilage» «dne Postbeiüroerung 30 Mk. «nt Posst'esörverung 48 Mk. Inserate sgeipaltene Petitzeilk 20 Pf. Größere Schriften laut unserem Preis- vcrzeichniß. Tabellarischer Lab nach HS Heren, Tarif. Krllamen unter Sr» tlrüaclionsllrich die Lvaltzeile 50 Pf. Jaieratr sind stels an die i>rpe0ltt«U z» ieaben. — Rabatt wirb nicht gegeben. Zahlung pr»!-uuii>ar.u»ia oder durch Post- nachnahme. ^ so. Sonntag den 19. Februar 1882. 76. Zal'MNg. Amtlicher Theil. Deffenüilhe Sitzung -es 5ta-tveror-ireleii- Mtttwoch, am SS. Februar 1882, «ach der gemeinschaftliche« Sitzung deS StadteatheS und der Stadtverordnete» t« Gaale der I. Biiegerschnle. Tagesordnung: I». Reclamation des Herrn Buchhändler» C. A. Schulze (Fa. L. A. Kittler) gegen seine Wahl in den städtischen SteucrauSschuß; d. (eventuell) Wahl eines Mitglied«- au» der Bürger schaft für den städtischen SteucrauSschuß. Wahlen für die Deputat!»» zu Leitung der Wahlen in den katholischen SchulauSsckuß. Bericht des BersassungöauSschusseS, die ort-statuta rischen Vorschriften Uber die Ingebrauchnahme von Neubauten in der Stadt betr. Bericht des OekonomicauSschusse« über die Tonten 8 (Schleichen), 0 (BrUiken. Stege, Ufer). 10 Abthei lung X (Pos. 49», d. li—g), I. (WohlsahrtSpolizeN. 18—23 (Rittergüter und andere Grund^'.ur), 24 (Waldungen), 25 (Abtheilung: M ,»e), 28 (Wiesen und Tristen) und 31 (Räume und Plätze) deS HauöhaltplaneS pro 1882. Bericht de- Finanz- und VerfassungSauSschusse» Uber ». Gründung einer Secretairstelle bei der Steuerabtheilung "und Einziehung der letzten Rcgistratorstclle; b. Anstellung eine- Stellvertreter» deS StadtcassirerS. v. III. IV. V. VrkanntMlhung. In Gemäßheit de? tz. 61,2 der Ersatz-Ordnung vom 23. September 1875 macke ich hierdurch bekannt, daß die bevorstehende Musterung im AnShcbungSbezirkd Leipzig- Stadt den 13.. 14.. 15.. 18.. 17., 18., 20.. 21.. 23.24.. 25.. 27.. 28.. 29.. 30. und 31. März, 1.. 3.. 4.. 5. und 11. April d. I. die Loosung der sämmtlichen militairpflickligen Mannschaften de» irr. «peil ds». IS. an jedem Tage früh von »/»« Uhr in, weißen Saale der Central^alle — Eingang Centralstraße — allhier stattfindet. Alle ln diesem Jahre zur Gestellung verpflichteten Mann schaften werden hierdurch ausgefordert, sich pünctlich in den Musterungsterminen nach Maßgabe der ihnen noch au-zu- bändigenden Ordrc» bei Vermeidung der in tz. 24. 7 der Ersatz-Ordnung bemerkten Strafen und Nachthcile persönlich zu stellen. Dagegen ist den Militairpflichtigcn daS persönliche Er scheinen IM LoosungStermine sreigestellt und wird für diejenigen Mannschaften, welche iiu Locale nicht anwesend sind, durch ein Mitglied der königlichen Ersatz-Commission daS LooS gezogen werden. Zugleich wird noch auf Folgende» besonder» aufmerksam gemacht. Jeder Militairpslichtige, sowie seine Angehörigen sind be rechtigt. einige Zeit vor der Musterung und spätesten- im MusterungSterminü unter Vorlegung von Urkunden, Stellung von Zeugen und Sachverständigen Anträge auf Zurückstellung von der Aushebung zu stellen und werden die daraus erkheilten Entscheidungen der Ersatz-Commission am 3. Tage darauf. Mittag- 12 Uhr, als bekannt gemacht angcseden, auch wenn der Antragsteller zur Anhörung derselben sich nicht «inge funden hat. Recurse gegen die Entscheidungen der Ersatz-Commission müssen bei Vertust derselben binnen 14 Tagen von dem Tage ab gerechnet, wo die Entscheidung nach Obigem für bekannt gemacht anzufehen ist und zwar bi« Nachmittags 5 Uhr des 14. Tages im Bureau der Ersatz-Commission, Roßplah 11 Part, links, unter Beibringung der nötbigen Be: scheinigungrn angebracht werden. Anträge ans Zurückstellung bez. Befreiung von der An hebung, welche später angebracht worden sind, dafern die Der- anlassung zur Reclamation nicht erst »ach beendigtem Ersatz: geschäft entstanden sein sollte, ohne Weitere» zurückzuwe sei«. Tie Entscheidungen der königlichen Ober-Ersatz-Eommission, Welche »ach tz. 72, 7 der Ersatz-Ordnung sogleich zu ertheilen und in die Listen einzutraacn sind, gelten von und mit dem Tage dieser Eintragung als eröffnet. Berufungen aus die Entscheidung der königliche« Ober Necrnlirnngsbehvrde oder sonstige Vorstellungen müsse» binnen 14 Tagen, vom Tage der Bekanntmachung der Entschei dungen, bei der zuständigen Ersatz-Commission eingereicht werden. Spätere Anbrinzen sind nickt zu berücksichtigen, wie denn auch gegen die Entscheidung der Obcr-RccrulirungSbehvrd« eine weitere Berufung nickt stattfindet. Diejenigen, welche von der Vorstellung an die königlich« Ober-RccrntiriliigSbel'ördc Gebrauch machen. haben jedoch keinen Ansvruch daraus. daß mit ihrer Einziehung zum Dienste bis zur Erledigung ibre» Rechtsmittels Anstand genommen werde, viclmebr leiden auf sie lediglich die Bestimmungen in K. 82 der Ersatz-Ordnung Anwendung. Schließlich werden die Militairpsticktigen noch besonder« darauf ansmerksam gemacht, daß Diejenigen, welche sich zu einer vierjährigen acliven Militairdiciistzeil hei einen, Eavallerie- Regiment — ihre Brauchbarkeit für die betreffende Waffe vorausgesetzt — verpflichten wolle», dieS im MusterungS- terminc und vor der Loosung unter Vorlegung der in tz. 83, 2 der Ersatz-Ordnung erforderlichen Ausweise anzubringen haben. Diese Mannschaften, welche sich zu einer derartigen vier jährigen activcu Dienstzeit verpflichten, haben nur 3 Jahre i« der Landwehr zu dienen und werden in Frlcden-zeiten in der Reget nicht zu Relervrübungen einberufen. Leipzig, den 18. Februar 1882. Der Eivilvorfitzende der küutgl. Srsatz-bonimtsflon deS AuShebnngS- deztrTes Leipzig « Stadt, vr. Grünler, RegierungSrath. S. Realschule ll. Sr-iwng. MttNvech, den 22. Februar, früh 8 Uhr vr. klvlL. Hch-Auction. Montag, den SO. Februar o.» sollen von vor mittag» 9 tlbr an im Forstreviere Rosentbal ca SOO klein gemachte Stockholzhaufen gegen sofortige Baarzahlung und unter den im Ter mine öffentlich auSgehangenen Bedingungen nach dem Meist- gebote verkauft werden. Zusammenkunft: an der Leibniz.Drücke. Leipzig, den 9 Februar 1882. DeS SkathS Forst-Deputatto». HolMttlon. Donner-tag, den 23. Februar diese» Jahre», sollen von Vormittags 9'/, Uhr an im GraSdorter Forstreviere ca. 8 Stück Eichen«, 6 Ahorn-, 2 Buchen-, 2 Linden-, 2 Kiefern-, 1 Kirschbauin- und 2 ASpen-Nntzklötze, ferner: 1 Raummeter Eicben-Nutzscheire, 83 Rmtr. Eicken-, 13 Rmtr. Ahorn-, 4 Rmlr. Linden« und 2 Rmtr. Kiefern-Brennscheite, sowie 70 bis 80 Wurzelhaufen unter den im Termine össcntlich auSgehangenen Bedingungen und der üblichen Anzahlung an Ort u„o Stelle nach dem Meistgcbote verkauft werde». Zusammenkunft: au» dem diesjährigen Gehau im Stavitz. Leipzig, am 14. Februar 1882. DeS RathS Forst-Deputation. Bekanntmachung. Der seither im Wcuscnhause befindliche Verkauf der Leipziger Gesangbücher und Katechismen befindet sich vom heutigen Tage an in> Stadkbausc, Obstmarkt 3, in der Ex pedition der städtischen ArbeitS-Nackiveisung-anstalt, Eingang Mühlgaffe Nr. 7, i», Hofe parterre links. Leipzig, den 15. Februar 1882. Der Rath der Stadt Leipzig. (Lrmenamt.) Ludwig-Wolf. Böhme. Für den Polirelbezuck der Stadt Leipzig haben wir unter Vorbehalt deS Widerrufs einzelne Mitglieder de» Neuen Leipziger Thierschutz-DerrinS ermächtigt, iu Fällen, in denen Iemaud öffentlich oder ia Aergrrniß erregender Weise Thicre oo-hast quält oder roh inißliancelt, den Thatbestanv sestzu- stellen und den Namen de» TbäterS zn ermitteln. Wir bringen die» zur öffentlichen Kenntniß mit dem Be merken. daß jene Mitglieder de« gedachten Verein» von un» mit besonderer Legitimation verscbcn worden sind. Leipzig, am 15. Februar 1882. DaS Polizei-Amt der Stadt Leipzig. Richter. Vr. Berger. Bekanntmachung. Die Lieferung deS Bedarf« an Kanzlcivapier, Reichs-und Droh. ouart-Format, Concepipavier. Packpapier, Acicndeckeln, Löschpapier, Eopir-Getdenpapicr, Tinte (Copir-, Gallus-, Anilin- und Alizariu- Tinte) und schwarzer Stcmpelsarde sür die hiesige Lber-Postdirection und die größeren Post- und Telegraph,-nämter des Bezirks soll im Wege des -lnbieiungsverfahrenS, mit Vorbehalt der Aiiswayl unter den Bewerbern, vergeben werden. Die Bedingungen können bei der hiesigen Ober - Postdirection während der gewöhnlichen GeschastSstunden eingesehc» , dczw. gegen Erstattung der Abschreibegcbüdren von hier bezogen werden. Anerbietungen mit Angabe der Preise n»d unter Beisüguna von Proben sind späteste«« bis 10. März veriiegelt an die Lber-Post direction hier einzureichen und äußerlich mit den« Vermerke: „lieber traguug der Lieferung von Schreib- und Packpapier rc." zu versehen. Leipzig, am 1ö. Februar 1882. Der »aiserliche Oder»Pastötrrctar . Walter. erledigt hat sich die unterm >1. März 1S8t erlassene Bekmmtmachuua, den au» hiesigem Gtorgenhai,» entwichenen Bäckergesellen Friedrich Wilhelm Felix Clauß von hier betreffend, durch Gestellung desselben. Leipzig, am 18. Februar 1882. Da» Polizei-Amt der Gtadt Leipzig. Richter. Iw. Nienholdt. Laut erstatteter Anzeige hat daS Dienstmädchen Äertha Dryel au» Gondershausen Ihr unterm 12. Januar 1880 hier auSgestellte- Dienstbuch verloren. Im AusfinduiigSsalle ist dasselbe anher abzuliefern. Leipzig, den 16. Februar 1882. Da« Polizei-Amt der Ltadt Leipzig. Richter. H LSnigliche Akademie der diidrnden Künste und Kunstsemerdeschule;« Leipzig. Die Studien im Sommerhalbjahr 1882 beginnen: Dienstag, den 18. April o. «. Die TageScurse früh 7 Uhr, - die Abendkurse um k Uhr. Anmeldungen zur Ausnahme sind ln der Zeit vom 15.—28. diese» Monat» in der Expedition, w-stl. Flügel der Pleißenburg, 2. Et. Nachmittags zwischen 4 und 5 Uhr zu bewirken. Leipzig, am 9. Februar 1862. Der Direetorr Riepre. Realschule ll. Srdn. zu Reudnitz. Anmeldungen neuer Schüler nimmt nur noch entgegen Montag, Mittwoch und Sonnabend von 12—1 Uhr Reudnitz, de» 15. Februar 18 2. vr. Hendner. Dir. Nichtamtlicher Theil. Die egyplische Frage. Die Situation am Nil gestaltet sich von Tag zu Tag kritischer. Eine kräftig aufstrebende Nationalpartci hak eine neue Re gierung. die ihr eigentliche» Ziel, die gänzliche Befreiung Egypten» von den Einflüsse» europäischer Mächte, zwar nicht osten in ihr Programm alzsnchineii kann, die aber diesem Ziel m«t aller Kraft und mit allen Mitteln zustrrbt. Kein Zweifel, daß die Pforle hinter dem kräftigen Widerstand der Egypter fleckt. Man hat e» am Goldenen Horn bi» auf den heutigen Tag noch nicht verwinden können, daß in Egypten ein unter M-d-m.» Reich schuf und allen Versuchen. 3 p Kühnheit at» Schlau- Abhängigkeit zu bringen, m.l -b n s° °'^> unselb,.- beit widerstand. Nun, nachdem EgYP ^ H„rin. der ständig geworden, hat e» ^ sich in den Pforte, nicht "^der unterworsi . ^ denen vertrag»- Sckutz zweier europäischer Mächte 3 P„waltnng und mäßig eine Reihe vo» Ncchten ^ ff eh Dieses Patronat Justiz in Egypten e>naerä..mt " rten^s ^ Frankreich, hat zweier europäl chen Mächte. ^''^ rwallunMnqelegei,Helten war den Erfolg gehabt. duv d.e Verwam.ng g 8 er Egypter e».e '"kbr^ geordnete ^ Form ^ der llgyprer eine »iev- g" ^ . ^ F^pier aus» Zugleich aber ,st auch der ^at'enalii z r Empfindlichste beleidigt werden. ^ Mächte Schwierig- Gelegenheit, um den „jicke Befreiung Egypten- keitcn zu bereiten, sowie aus die gänzliche -oeirc.u g von europäischen Einflüssen h"'iu-"bci»en , d„jcn',qen L N L'L einem Anderen in k,e Ausnutzung e.neS adhanW-n Lande« mWPe. vo!!°allem Ch^v2mu/ft^ dat. w'.rd e« ewig in Egypten die Rolle eine» Smaiizco»troleurS spielen wollen? Ohnehin ist diese Nolle jedenfalls iiichl auS bloßer Menschenfreundlichkeit übernommen worden, sondern Frankreich sucht und findet auch seine Ncch»»ng dabe« und wird m,t der Zeit auch seine Rivalität gegenüber England nicht d^ergeil könne». Ohnehin glauben die Franzosen aus Egypten eine Art von historischem Reckt zu haben seil dem abenteuerlichen Feldzug deS Generals Bonaparte von 1798. Damals be,a>id sich Egypten in französischem Besitz und seitdem ist ec eine Art von Tradition in Frankreich geworden. Egypten als eine einsliae französische Provinz oder Colon,e ru d-trachten In der T'hat scheint auch da« verflossene Eabmet Gambetla in Bezug auf Egypten sehr weitgehend« kriegerische Pläne gehegt ^ Aber wenn eingeschritten, wenn die egyplische National- Partei mit den Waffen nicdergcwvrscn werden soll, werden England und Frankreich gemeiusam oder getrennt opcrircn. Wcrdcil sie sich mit den übrigen europäischen Mächten ver ständigen? Und wenn die «cticn lokgeht. wenn die Egypter sich an oic Pforte um Hilfe wenden und diese sie gewährt, wen» dann der Kamps der muhamedanischen Stämme in Nordafrika ausS Neue beginnt gegen die Franzosen und wenn dann der Kamps aus der ganzen Küste von Nordafrika ent brennt? Welch unabsehbare Katastrophen können au« dieser egyplischcn Frage entstehen! , Man muß cS anerkennen, daß daS Cabinet Freycinct in Paris die Lage insofern etwas günstiger gestaltet bat. al-5 cS den von Gambelta aus die egyptischen Verhältnisse auSgeübten Druck sofort aufhob und dem chauvinistischen Drängen und Treibe» ein Ende machte. So ist die Lage jetzt günstiger, aber immer noch drohend genug. Man hat nickt die miildcstc Garantie dagegen, daß in Egypten der erste Sckuß fällt, der das Signal zu einer großen Venvirrunc gebe», kann. Glücklicherweise kann Deutschland kiesen Wirr: nissei, gelassen Zusehen, denn kein Land Europa- verfolgt, Tank der Weisheit unsere» Kaisers, eine so srirdtichc National Politik wie da» deutsche Reich. Leipzig, IS. Februar 1882. Wie wir dem Privatbricsc eine- politischen Freunde» in Straßburg entnehmen, hat der elsaß-lothringische Landesausichuß am Donner-tag seine Session geschlossen. Mil Genugtbuung ist zu constatiren, daß fast ausnahmslos die von der Regierung eingebrackten Vorlagen, darunter auch der Etat bewilligt worden sind, und daß sich in, Großen und Ganzen eine z» den besten Hoffnungen für die Zukunft berech tigende Uebereinsiimmuiig zwischen der Negierung und den Vertretern der Neich-Iaiidc gezeigt hat. Besonders bemcrkens- wertb dürste die Genehmigling der Forderung von 50,»tt0 .6 sür die Errichtung eine» provisorischen GeschastSgebäudcS deS LandeSau-schussc- sein. Ter Bau selber soll nach unscren Mittheilungen so beschleunigt werden, daß er bereits in der nächsten Session in Benutzung genommen werden kan», und eS wird alSdann auch die bisher vermißte Oefsentlichkeit der Verhandlungen gewährt werden. Bekanntlich trete» mit der kommenden Sessionsperiode die Bestimmungen in Kraft, durch welche der Gebrauch der deutschen Sprache sür die Debatten de- Lande-auSschusie- obligatorisch gemacht wird und ein weiterer bedeutsamer Schritt zur Aus- gleichuna der noch vorhandenen Gegensätze zwischen Alt- und Nendeulsschland sich vollzieht. Daß der Versuch einzelner Mitglieder, die fernere Beibehaltung der sranzösischcn Spiache zu erwirken, seitens der Regierung durch die prägnante Er klärung de- StaatSsecretair» Hofniann seine Abwciiiliia fand, ist bereit« gemeldet worden. Wa» den Antrag de» Abq. Grad und Gen. auj Verfassungsänderung anlanat, so glauben wir zu willen daß die relchsläntischc Regierung nicht abgeneigt zuzustiinmc»; selbstverständlich müßte indessen die Bevölkerung vorher durch die Wahlen zun, Reichstag bc- kundet haben, daß sie ihre Rcich»srcuntlichkcit mit dem Jn- reresse für da» engere Vaterland zu vereinigen weiß. der k,rchx„po,i,jsche" Eominilsion de» preu- tz Ischen Abgeordnetenhauses wurde am Freitag über 8 ^wissen Lande-tbeile» bei der Berusunq von Hitf-geistlichen von Ersüllung der Anzeigepflicht abgeseben werden darf. Ter Minister gab dem riegrifs HilsSgeistsiche E^e7sg^sa dluevebnung. so daß da« Cenirum d^c Concession für ivertblv« erklärte. Ter größere Tkeil der Di»cussion bewegte sich um die polnische Frage. Die Debatten waren erheblich weniger animirt. al« an den vorhergehenden §>er? Propst zu St. Hedwig in Berlin, .perr Hcr,oa. z„», Fürsibischos von BrcSlau aus ,w«r bürste die Entscheidung so nahe bcvorstehen. daß die Präconisation noch im Laufe dieses Monats oder Ansaag de» nächsten MonatS zu erwarten ist. Robert Herzog ist ,iii 17. Februar 1823 zu Sckönwalde im Kreise Frankeiistein geboren, wurde am 17. Juni 1818 ordiuirt und im Februar 1851 als Caplan an der St. Hckwigstircke in Berlin an gestellt, wo er bi» zum Jahre 1857 verblieb. Im Jahre 1857 wurde Herr Herzog CuratuS bei St. Adalbert in BreSlau und nn Iayre 1863 Pfarrer und Erzprieste-r in Brieg. Am 13. März 1870 kehrte Herr Herzog als Propst nach Berlin zurück. Die slavopbile Presse in Rußland gicbt sich nach wie vor große Mühe, die Aufregung gegen Oesterreich nicht zur Rübe kommen zu lassen, sondern sw zu steigern. Wenn es bis zum Sommer Frieden bleibt, so ist da» nickt ihre S-ckuld. Auch Deutschland wird gebührend berücksichtigt. In einem Artikel mit der Ucberscbrffl: Regierung sei wach! schlagt die „RuSk. Retsch" gewaltigen Lärm wegen einer von Westen drohenden Gefahr. BiSuer waren cS nur die Tagesblalter. welche sich in Aufstachelung und Herausforderung ergingen; eS muß große- Aussehen errege», daß jetzt auch seilst ernst und ruhig gehaltene Monatsschriften, wie die oben genannte, so aufregende Betrachtungen bringen. Die UnterrichtS-Commission de- österreichischen Herrenhauses hat mit großer Majorität beschlossen, in die Special-Debatte Über die Novelle zum Volkdichulgesetz einzugehen. — Der Budgetausschuß de» Abgeordneten hauses ist für nächsten Dienstag zu einer Sitzung einbe- rusen, aus deren Tagesordnung die Frage deS GoldagioS steht. Der Ausschuß hat sich Vorbehalte», nach Erledigung deS Budget» einen definitiven Beschluß zu fassen, welches Gold agio im Budget als Grundlage der llmrechnung in öster reichischer Währung sestgestellt werden soll. AuS Wien wird osficiell vom Freitag geinÄdet: „Die Gtreifcolonnen, welche von Foca anSgegangen waren, con- statirten am 14. d. M., daß sich bei Humic (nicht Karcmla- Huiilic) etwa 500 Insurgenten, bei Pjerolic etwa 100 und im oberen Jesenica-Tbale etwa 200 Insurgenten befanden. Am 15. d. fand südlich von Bogavic rin längere» Gefecht dc- 3. Bataillon- vom ersten Regiment mit einer etwa 250 Mann starken Insurgentenabtheilung statt. Letztere wurde vollständig ,,rsprcngt und hatte 4 Todte und mehrere Verwundete; die Truppen hatten keine Verluste." Ter „Oesterreich-Ungarische Lloyd" in Triest läßt für die JnsurrectionSdauer behufs rascherer Beförderung der Post einen vierten Postdampfcr wöchentlich nach Dalmatien abgehcn. — Die ans Dalmatien und der Herzegowina an« kommenden Verwundeten und Kranken werden zumeist in da» Triestcr MilitärhoSpital gebracht. Au» Castclnuovo wird gemeldet: Eine starke Insur- genten-Abtbeilung, welche sogar über drei GcbirgSgeschütze verfüge, soll den Wrallo-Paß besetzt und ihn vor einem Angriffe durch von den Bergen hcrabgestürztc FclStrümmer geschützt haben. — Im Lause der jüngsten Tage haben die Insurgenten abermals Verstärkungen auS der Sutorina er halte». Die Bewohner RisanoS sinv aus dem Grunde entwaffnet worden, weil man unter ihnen ein Einverständniß mit den Insurgenten entdeckte, welche, darauf gestützt, einen Uebersall RisanoS beabsichtigten. In Castclnuovo, Cattaro und Risano hört man von den Bergen her täglich Geschütz- sener. — Die Nachrichten de» in Zara erscheinenden osft- ciellea „Narodni List" werden als wenig glaubwürdig bezeichnet. In einer Corrcspondenz der „Triestcr Zeitung" aus Zara wird, freilich etwa» verspätet, ans di- Gefährlichkeit der omladinistischenPropaganda in Dalmatien hingewiescn. Heute, heißt cS in jener Cvrrespoiidenz. gravitiren die dalma tinischen Serben nicht mcbr nach Agram, sondern nach Belgrad und Cettinje; F.-M.-L. v. Iowaiwwitsch weiide sei» Augen merk vorzugsweise dieser omtadimstischc» Agitation zu. DaS in Wien vom 12. d. angclangtc montenegri nische Regierungsblatt „Glaö Tschcrnogordza" (Stimme aus Montenegro) bringt an der Spitze jener Nummer einen fettgedruckten Artikel, der die Ankunft de» Fürsten Nikolaus von Antivari i» Cettinje mit dem Beisätze meldet, der Fürst habe im Hinblick aus de» Ernst der Ereig nisse eine Reihe Instructionen erlassen, deren Inhall von der Bevölkerung des Fürslciilhum« nur mil völliger Befriedigung ausgenommen werden könne. Nachdem noch erwähnt wird, daß der Fürst, in Uebereiilstimuiiuia mit dem StaatSrathe und dem Ministerium, die Lage Montenegros »nv seiner auSwärtiaen Beziehungen wohl erwöge», heißt cS in dein er wähnten Artikel in wörtlicher Uebeisetzung weiter: Ter Ernst der Lage wird dadurch verschärf!, daß die österreichi schen Truppen nun angrissSwcise Vorgehen, Ledeuize beletzien und ihre Offensive ans die ganze Herzcgowm» auSdehuen wollen. Hn Erwägung dieser Thatsachcn »ehr sie Regierung sich veranlagt, Ihne» gegenüber eine entsvrecheude und cnlschiedeue Stel lung anzunehmen. ES ist sslbstverst indisch, dust diese keine andere sein kann als die, welche tue Regierung bisher sich vor- aezeichnet. nämlich strenge Neuiraiiläi. In Folge denen Hai Le. Hoheit angeordnet, daß gegenüber de., Ereignisse» >u uuierce Nach- barschasl, so lauge diese nicht die iittermiiiowileu Gcsetze und freund- nachbarlichen Beziehungen verletzen, auch an strenger Neutralilät scstgehalttn werden müsse. Ta es indcb un!.! wer sich ereignen kanir; daß gegenwärtig, wie in jedem Kriege, ichnld'ose Od'er unserer jen- festigen Rachbargegend den rohen Ansiillni sremd r Lvldatcn und anderen KriegsnSthen preiSgegebkii werden wunien, so hat Sc. Hoheit verordnet, wie zu verjähren wäre, falls liniere nächsten, an den Ereignissen unbctheiliglen blu!sverw»nd>e» Bruder innerhalb der montenegrinischen Grenze von fremde» Baion len verjol^t würde». — Nach Ertheilung der betreffenden Äm'rLiiniigen, hat Le. Hobest heute (11. Februar), sich wieder z» seiner Familie nach Antivari begeben." Die liberale Partei i» Bulgarien hat, wie auS Sofia gemeldet wird, ein Manifest erlasse», kaS al» die Antwort der Partei n»s die letzten autoritären RegierunaS- acte LeS Fürsten Alexander betrachtet wird. DaS Manisest stellt ein umfassendes Programm ans, welche» in dem Ver langen nach Beruffing eine» gemischten und verantivortlicken Ministerium-, sowie der Natlonal-Bersai»ml»»g aus Grund der ursprünglichen Verfassung gipfelt. Diese-Manifest wurde in» ganzen Lande verbreitet und auch den srcmde» Vertretern in Sofia zugestestt. ES ist gut. daß die liberale Partei in Bulgarien jede Gelegenheit ergreift, um ihren Protest gegen den Etaat-streich de- Fürste» zu niaiiisestirei». Der Ver- sassung-brucb könnte sonst in Vergessenheit gcrathen. Mehrere Wiener Blätter Hielten, cS sei eine Ver schwörung gegen den Fürsten Milan vo» Serbien ent deckt worden. In diplomatischen Kreisen Wiens wird di« Glaubwürdigkeit dieser Nachricht bezweifelt
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite