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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 23.02.1882
- Erscheinungsdatum
- 1882-02-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188202236
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18820223
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18820223
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images teilweise schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1882
- Monat1882-02
- Tag1882-02-23
- Monat1882-02
- Jahr1882
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 23.02.1882
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Erscheint täglich früh 6'/, Uhr. Nr-action und Lrpkditiou JohanneSgasse 33. Aprrchllundrn drr Urdaciiou: Bormittags 10—12 Uhr. Nachmittags —6 Uhr. 8>Ir t k »wck-.-r- km-ikt.nttn M.nuicn»!« «Qcht sich t» «et»c!>.ce --<»> »a»a«dch N«nah«e »er kür «ie ««cktts«I«e«»e Nummer «rstimmten Anker««« «» WmAeuia-ru «>» 4 Utzr Nachmitta««» an Lonu- »»»-rsttanrn trüt«i«'i,VUtzQ 3» drn Filialen für Ins.-Änuahme: Otto Klemm, llnivkrsität-ftraße 21, L,»i» rösche, «atharinenftraße 18, p. mir bis '/,H Uhr. Anzeiger. Organ für Politik, Localgeschichte, Handels- und Geschäftsverkehr. Auflage 17,IS». Jhoiliirinnitül» dis viertel,. 4'/, Lsk., incl. Brmaerlobn 5 2'-k.. durch die Post trogen 6 Mk. Jede einzelne Nummer 25 Ps. Belkgezeinplar 10 Pf. Gebühren für Errrabeilaqe» ohne Poftbesürdrriing 39 Mk. mit Postbesörverung 48 Mt. Inserate 6geipaltene Petitzeile 20 Pf. Gröbere Schriften laut unserem Preis- verzeichniß. Tabellarischer S->tz nach höherem Tarif. Peelamen unter drn Uedactionsllrich die Spaltzeile 50 Pf. Inserate sind stets an die ssppcSirtsn z> senden. — Rabatt wird nicht gegeben. Zahlung praouuiuoraml» oder durch Post» Nachnahme. Donnerstag den 23. Februar 1882. 76. Jahrgang. Amtlicher Theil. Wirstnvrrpachtung. Tie der Stattgcmeinke und bcz. dem IobanniShospitale gehörige» Wiesen in der Flur Leipzig: 1 :> Acker >07 IHR. ---- I Hcctar 85,73 Ar vormalS Regel'« sebe Wiese, Parcelle Nr. 2476 des Flurbuchs, am Dösener Weg. 2. 5 A.ker 280 IHR. --- 3 Hectar 28,30 Ar Abtheil. IL der beilig^n Wiesen, an, linken User des Ptcißcnflulh- betteS einschließlich de» Fluthvorlandes und der Damm böschungen auswärts durch Len Nennemvald bis zur >, Einmimkung der PauSnitzfluthrinne. 2 Acker I I2lüR. - , Hectar 31,35 Ar Abtheil. L der Rosenthalwiese, einschließlich 207 mR ---- 38.19 Ar Waldalleeu. 8 Acker 202 IHR. -- 4 Hcctar 80 Ar Abtheil. « der« selben, einschließlich 3 Acker 93 mR. --- 1 Hcctar 83,18 Ar Waldallcen, 217 mR. 45.57 Ar Parthenwiese Parcelle Nr. 2781 des Flurbuchs, 4 Acker 273 mR. - 2 Hectar 7t.73 Ar Abtheil. I der alten Pfingstwiesen, einschließlich der Fluthrinne, in oer Flur stsohliS: 7.' 3 Acker 179 mR. --- t Hectar 99 Ar Dauerwtese, Parcelle N. 4»3 r-s alte» bei Möckern zu beiden Nr. 495 des neuen " Seite» der verlebten Thüringischen Eisenbahn, sollen bez. anderweit zur Verpachtung und zwar die nuier Nr. l ll auf die neu« Jahre >882 bis mit 1890. die unter Nr. L aus die zehn Jahre 1882 bis mit 1891, die unlcr Nr. 8 7 aus die zwölf Jahre >882 bis mit 1893 Dienstag, den 28. dies. M»n. »on Vormittags LR Uhr an im Laake drr Alten Waage, Satharinenstraße Nr. 29. 2. Etage, versteigert werden. Ter VerstcigcrungStermin wird pünctlich zur angegebenen Stunde eröffnet und die Versteigerung bezügl. «incr Jeden der in obiger Reihenfolge zur Verpachtung ausznbietenden Wiesen geschlossen werden, wenn daraus nach dreimaligem AuS rufe kein weiteres Gebot mehr erfolgt. Die Verpachtung«-. und Bersteigexungsbedingungen, sowie die bctr. SituatiönSpläne liegen ln der Vrpedttio« unserer Oekonomie« Inspektion im Allen Iohanni«- hospitale, Hospilalstraße Nr. 2 b. zur Einsichtnahme aus Leipzig, den 18. Februar l882. Der Rath der Stadt Leipzig. l>r. Tröndlin. Cerutti. 18. <1- vermiethung in -er AeischhaLr am Plaurn'scheu Platze. Die znm 88. d». MtS. «iethsret werdende Ad« «Heilung Nr. 8» der obigen Aletschhalle soll von da ab gegen einmouatltche Kündigung Sonnabend, de« 2 t. dS. MtS., Vormittag- LR Uhr aus dem Rathbausc. 1. Etage, Zimmer Nr. l7. im Ber steigerungswege anderweit an den Meistbietenden ver. tuicthet werden. Die LermiethungS- und Versteigcrungsbedingungen liegen ebendaselbst ans dem großen Saale schon vor dem Termme zur Einsichtnahme aus. Leipzig, den 13. Februar 1882. Der Rath der Stadt Leipzig. vr Tröndlin. Stvß Es wird der Gemeind« hierdurch bekannt gemacht, daß mit Genehmigung der Kirchm - Inspektion und de« KirchenvorstandeS Während drr Fastenzeit jeden Kreit««. Abend« 7 lltzr, PasstsuS- ««ttesbtenft mit nachfolgender Beichte ond heil. Abendmahl in der MatthiUirche Ivird gehalten werben. Das Nähere ist ans dem wöchentlichen Küchenzettel in den öffentlichen Blättern zu ersehen. Leipzig, drn 20. Februar 1882. Ta« Psarrawt »» Lt. Mattheit, v. Soers. Bet dem Unterzeichneten Prabiant-Amte soll der veb«rf «n Fndren für die Zeit vom 1. April 188S dt« Hl. März 188H im Wege öffentlicher Submission vergeben werden. Bewerbe» wollen ihre Offerten bis Freitag, den H. Wirz b. A. Vormittags 10 Uhr im Bureau des Proviant Amtes (Schloß Pleißcnburg! versiegelt und mit der Ausschrift: „Offerte au Fuhreugtftrllung'' versehen, portofrei cinsende». Die näheren Bedingungen liegen im genannten Bureau zur Ein sicht »ahme ans. Leipzig, am 19. Februar 1882. ASntgitche« Pro»ia«t-A«t. Nichtamtlicher Theil. Der Deutsche Schulverein im ungarischen Äbgeordnelenhiruse. Der »»»arische Ministerpräsident v. Tis za hat am 20. d im ungarischen Abgeordnetenhause die jüngst gemeldete Interpellation dcS Abgeordneten Otto Hermann be züglich der angeblich „landeSverrätherischenUmtriebe und Ausretzungen keS Deutschen Schulvercin« im ungarischen Staate" anSsührlich beantwortet. Die Antwort des Ministerpräsidenten lautet: „Ter Herr Interpellant fragt, ob die Regierung, wenn sie Von den Agitationen des „Tenlschen Schnlverei»«" keine .Kenntniß hat, sich solche im amtlichen Wege beschaffen, dem gemäß Vorgehen und alSdann den» Hau e Bericht erstatten wolle. Es ist wohl überflüssig zu bejahen, daß die Regierung Kenillniß von jenen Agitationen besitzt, da diese offen im Wege von Irnckschristcn erfolgen. Eine amtticvc Kenntniß davon bat die Regierung nicht, weit jene Agitation keine amtlickw Handlung, keine Regierung» A-tic» ist, icndern lediglich äuf privatem, gesellschaftlichem tzi.biclc vor sich gebt, weshalb ich mir darüber keine efficiellc Kennliiißnahiiic verschaffen konnte. Uebcr solche Dinge, welche aus gesellschaftlichem Wege f geschehen, meinerseits eine amtliche Mittheilung zu geben, wäre nach meiner Ansicht nicht corrcct und würde ich mich dazu auch nicht verpflichtet fühlen, weil dies den Schein einer Ein mischung »i die inneren Angelegenheiten eine» anderen Staates Hervorrufen könnte. Nachdem nn vorliegenden Falle seslgestellt. daß wir nicht einer Action der Regierung gegcnüberstchen (die deutsche Regierung kennt ja weit besser den wahren Stand der Dinge. alS daß sie eine derartige Agitation ihrer- eilS billigen würde), so erkläre ich hiermit^ was Dem gegen über die Ausgabe der Regierung und deS geehrten Hause» ist. Die erste und Hauplausgave besteht vor Allem darin, den Weg zu verfolgen, welchen die ungarische Politik in anderen ähnlichen Fällen eingeschlagen hat , d. i.: sich nicht tören zu lassen. DaS zu thun, wozu jeder Staat aus seinem Gebiete bezüglich seiner inneren Angelegenheiten das u»be treilbare Recht besitzt. Wir müssen also tracklen, daß Ungarn (egenüber allen Nationalitäten dieses Landes jene Gesetze chasfe, welche gleichmäßig in Bezug aus alle Bürger vom Standpuncle dcS StaatSlcbenS geboten scheine». Andererseits darf man sich durch keinerlei HerauS- orderunz von dem richtigen Wege abdrängcn lassen, aus dem alle Rationalitäten fremder Zunge ibre Eigenart in unserem StaatSleben bewahren können, ein Weg, aus dem sie unsererseits gen, gesehen werken. (?) Unsere zweite Ausgabe besteht darin. Diejenigen auszuklärcn, die bcdaucrnswcrlhcr Weise eine gewisse Fraction mit Gewalt und mit einer, einer besseren Sache würdige» AuSdaucr auf Abwege zu leiten trachten. Die Aufklärung darf nicht in einem der Animosiläl äbnlichein Tone, durch Polemik, sondern durch die Darlegung der Unwahrheit der mit den Berhälluiß im Widerspruch lebenden Thatsachen erfolgen. Ich bin übeizeugl, daß, wen» wir Alle unsere Pflicht erfüllen, wir daS Ziel erreichen und die leider beute Irrcgesübrten, unter denen sich auch einzelne vortreffliche Männer bcsinken, sich chließlich von Jenen abwenden werten, die sie durch allerlei Behauptungen täuschten ES ist dies ja nicht der erste Fall, daß auS derselben Quelle gegen Ungarn falsche Gerüchte ver breitet werden und man in die nnt unü sqmpatbisirende große deutsche Ration den Keim deS Hasses zu legen beabsichtigt. Seit 1867 kamen drei derartige Fälle vor unk warum sübrlen diese zu keinem Erfolge? Nach meiner Ueberzeugung des halb nickt, weil die ungariscl>c Regierung aus jenem Wege wandelte, den ich selber bczeichnete. Sie ließ sich nämlich weder einschüchter», »och zu extremen Maß regeln Hinreißen. Ich beinrrke bier, daß gerade Jene der Agitation unbewußt hilfreiche Hand leisten, die ver geffen, daß sie ein Vorgehen gutheißen, daS mit der von mir vorgezeichneten Politik im Widerspniche sicht nnd hier zu Lande wohl kein Echo findet. (?) Wir haben solche Freunde. Welche die Sache so darstellen möchten, als iväre sie der Aus druck nicht cineS einzelnen Meuschen oder einer Gruppe, son dern der deS allgemeinen Nationalgesühls. Die Pflicht der Regierung und Aller, die nickt zur Regierung geboren, ist cS. in möglichst weilenKrcisen die Unwahrheit deraujgestellten gehässigen Behauptungen darzulegen. Dies vorauSschickeub, bemerke ick. daß meine jüngst geäußerte Prophezeiung in Erfüllung gegangen, daß hier nämlich von keinem Preßbureau und DiSpöstlicttssond- die Rede fein könne. Man sorgte deinioch dasür, mir zuzu- mulhcn, als hätte ich auf diesem Wege die Sacke gut machen wollen. Ich bemerke aber, daß dies nicht auf diese Weise geschieht, dazu giebt es eine ganz unabhängige Art des Bor gehe»«: einerseits auf dem Wege der OessenNichkest, anderer teils im Wege der Regierungs-Organe und aus Grund teS freundschaftlichen Verhältnisse« zu äuveren Staaten. Ich be tone die- wiederholt, weil ich «« nochmals bekanntgcdcn möchte, daß Alle-, was geschieht, sich nur auf private Wirksamkeit beschränkt. Möglich daß es auch dort Leute giebt, weiche die jüngste Aeußerung meines Freundes Iokai, die Regierungen seien nicht die Ehauvinisten, tvelchc die Völker in den Krieg Hetzen, sondern die Völker selbst, damit recht- fertigen wollten, daß sie eS sich zur Ausgabe machte». daS gute Vcrhältniß zwischen den Regierungen der österreichisch- ungarischen Monarchie und dcS mächtigen Deutschland zu lockern. Aber ich bin auch überzeugt, daß dieses Vergehen weder auf uns noch aus jenen großen Mann einen Eindruck machen werde, dessen Freundschaft unS, wie ich glaube, unter den heutigen Verhältnissen nicht ganz gleicbgillig sein kann. Wir werden diese Ausgabe erfüllen und n»ö durch keinerlei von innen nach außen verbreitete» Lärm darin stören lassen, daß wir Dasjenige fordern, wav jeder Staat von alle» seinen Uuterlbanen fordert. Wir werden u»S ferner durch keinerlei HcrauSsvrdcrung dazu bewegen lassen, die von der ungarischen Politik stels ein gehaltene Grenze zu überschreiten. Weil wir dies thun werde» so halte ick cS nickt slir nothwendig, daß die Regierung vc» den gemachten Schrillen Bericht erstatte, denn der Perichl über unsere Schritte äußert sich in jenen Thateu, in welchen wir dasjenige, was dem ungarischen Staate gehört, fordern werte», ungeachtet aller Älarmruse. Darüber werde» wir aber keineswegs in den Fehler verfallen, daß wir irgend einen Bürger unseres Landes wegen seiner Sprache oder Nationali tät verfolgen. So wie die ungarische Politik bisher in diesen Fehler nickst verfallen ist (?), so wird dies auch unscrerseilS nickt geschehen." Abgeordneter Hermann erwidert, das; er die Antwort deS Ministers zur steuntniß nehme und dessen Auosuhriingeu gellen lasse Aber er mache daraus ausmcrtsaui, daß die Wurzel der Agitation „hier im Lanke" zu suchen sei. So manche ungarscuidliche Artikel verralhen in ihrer Slilisicnng den „hiesigen" Verfasser. Redner hält die gegenwärtig in Deutschland hcrischendc Bewegung gegen Ungarn für gciapr licher, als inan m Qcsterrcick die Irredcula Bewegung hält BcmerkenSwerth sei, daß die im Auolaute erscheinenden Flug schristeu und Artikel, wen» dieselbe» auch von sremdeu Ver sasseru herrührcu, sich zumeist aus inländische Quellen <-->>'I) berufen. Gegen solche verlange er die Anwendung von ener gischen Maßregeln. Nach einer Replik dcS Mntistcr Präsi deuten Ti» za. in welcher er dem Vorredner empfiehlt, daß er seine Verbmtiinngcn mit dem Auslaitdc dazu vcnntze» möge, jene „lügenhaften" Mitlheiliingeil über Ungarn N'ckst bles hier, wo dieselben ohnedies zur G.ästige bekannt sind sondern auch auswärlo kiuch Darlegung der ThaN'achcu ; widerlegen, wurde die Antwort vom Hansc zur , steuiilniß genommen. Wie man der „Nal Ztg." schreibt, wird der „DenNch Schulvercin", welcher sich zum Schuhe der unlcrdrücklc» deulschen Schule» Ungarns, namentlich Siebenbürgens, ge bildet hat und eine erhebliche Anzahl deutscher Gelehrten, zum Theil von weltberühmten Namen, zu seine» Mitgliedern zälstt, dcmnächst mit einer Erklärung bcrvortrelen, um den Nach weis zu sichren, daß die Bebauplung de» ungarischen Ministers TiSza. wvnacd die tbatsäckstichen Verbällnisse bezüglich der deutschen Schulen in Ungarn zu keinen Klage» Anlaß geben unk die Anführungen dcS deulschen Schulvercin» übertrieben eien, durch die Tbatsachen widerlegt werden. 2cip;iq, 23. Februar 1882. In der ui» 20. Februar unter dem Vorsitze de» StaatS- »iiiniNers von Böllicber abgehallenen Plenarsitzung VcS BundeSratbS wurde, wie benie ossiciell gemeldet wird, zunächst der Entwurf einer Verordnung über die Eaulionen von Beamten der Militair- und Marineverwaltung den zu- tändigeii Ausschüssen zur Borberaihung überwiesen. Mil de», aus Grund deS Gesetze», betrcssenv die Abänderung der Gewerbeordnung vom 18. Juli v. I., auSgearbeilcn Normal- Iiniungsstalnl war die Versammlung einverstanden; auch cr- lbeilte dieselbe dem von dem Herrn Reichskanzler vorgelegle» Entwurse einer Verordnung über da» gewerbsmäßige Verkaufen und Feilballe» ve» Petroleum ihre Zustimmung. Nackte», okan» die 'Anträge der zuständigen Ausschüsse in Betreff der Nun» in »»gen über die Herstellung einer allgemeine» Berufs stalinik »ach kein Gesetze vom 13. Februar d. I„ sowie »egen der'Abänderung der Muster zu de» llebersicksteil über die Ein »abme a» Reichssteuer» unk Zöllen genehmigt worden waren, wurde schließlich über die Beschlüne de» Reichstag», betreffend die Verhaftung ven ReichstagSabgevrdiieleu während einer Sitzungsperiode, Beschluß gefaßt. Der Reichstag hatte in der letzten Session anläßlich der Verhaftung deS svcia ldeiuok r a tischen Abgeordneten Dictz in Stuttgart einen Antrag angenommen, in welchem vier Puncle dem Reichskanzler zur Berücksichtigung an- empfohlen tourte». Tie ersten zwei Pnncle belrasen die Enttassung keö Abgeordneten Istel, au» der Hast; »ach dem dritten sollten kein Reichslage näb> ce Mittheilungen über die Gründe drr Verhaftung des Abgeordneten Dietz gemachl werden, und im vierten Punele »nrke der Reichskanzler ersucht, dasür Sorge zu tragen, daß bei jeder Verhaftung eines Reichstags Abgeordneten sofort dem Reichstage Mil theilung zu mache» sei. Der Bundesrath beschäftigte ich in seiner letzten Sitzung mit diesem Anträge und beschloß, wie die „Von. Ztg." erfährt, die ersten beiden Pnncle durch die erfolgte Enllassinig des Abgeordneten Dietz auS der Hast für erledigt zu erklären, der dnlte Punrl, dem Reichstage nähere Millhcilmigcn zu »lache», wurde abgclehut, dagegen der vierte Punct vom BunteSrathe angenommen. Pom Marineminisierium i» Berlin sind jetzt die ^nipthestnnmungen «her die Tlstttigkeit der deutschen Kriegsflotte im Jahre >882. wenn nickst außergewöhnliche politische Ereignisse eine Abänderung hcrbeisübre» sollten, sest- gesiclll worden. Danach soll Anfangs Mai wiederum ein G-schwader vo» Panzerschissen, bestehend aus den vier große» Panzersrcgatten „Preußen", „Friedrich der Große", ,.«ro» Prinz" und „Friedrich Karl" (Akmiralschiss) und dem Aviso dampser „Grille", z» sünsniouatticheii Uebuiigssabrteil in der Ost- nnd Nordsee sormirl »'erden. Von den größeren Torpedo Dampser» sollen mitiinler eiinge zu diesem Geschwader commau dirt werde», um gemeinsame llebungen damit ;» inachen. Zum Evmmandeur de» Geschwader» ist asiermals der Eoiitre-Akunral v. Wickede, der schon im vorigen Herbste die neuen scbr ausgedehnten Seemanöver vor Sr. Maj. dem Kaiser mit so rühmlichem Erfolge eounnandirte, bestimmt worden. Aus der ostasiatii'ck'en Station und ii» den chinesischen und japa nischen Gewän'ern werten unter dein Eominando des Eapilains zur See Le Blanc stalionirl: die gedeckte Eorveltc „Stosch" mit 16 Geschützen und 379 Man» Besatzung, „Hertha" mit 19 Gesckiüncn und 37.3 Mann. „Elisabeth" mit 19 Geschützen und 373 Mann, und die Kanonenboote erster Elaste „Wolf' und „IlliS" mit je 4 Geschützen und 77 Manu Be satzung; ans der anstralischen Station die GlatldeckS- rorvcttc „Earola" mit lO Ge'chützen und 2l7 Manu nnd die Kanonenboote erster Elaste „Movr" und „Habicht" mit je 5 Geschützen nnd >20 Manu; aus der westindischen Station die Glatlteckscvrvette „Louise" mit 8 Geschützen und l >9 Mann; an der Westküste vo» Südamerika die gedeckte Eorvctte „Moltkc" mit >6 Geschütze» und 379 Man»; im Mitlelmecr der Avisctampser ..Lorelev" mil 3 Geschützen und 57 Man» Außerdem kreuzen noch kie UebungS- und Schulschiffe „Mars" „Niobe", „Nnmvl'e", „Rover" unk „MuSguito" in den europäischen Gewässern und Kanonelibvoie in der Qst- und Nordsee. In einer der letzten Sitzungen der Zweite» Kain in er des Großherzogthiims Hessen kam bei der Elalsberalhnng die Stellung der amtlichen Kreisblätter zn den Wahlen »nv daS Eingreifen von Beamten in die Wahlagitation durch eine Interpellation zur Sprache. Slaatsminister v. Starck erklärte, daß den Kreisblättern die Besprechung vo» politische» und insbesondere von Wal>taugelegc»I>eile» nicht nnlcrsagt werden könne, 'osern sie sich dabei in de» Grenzen de» AnstandeShielte»: brächten sieArlilel, die de»Anstand verletz»» so dürfe solche „EonIrA-aiikc nicht durch die Flagge de» Krei: blallS gedeckt" ».'erden, in einem einzelnen Falle (bei dem Vinger Krcisblalte- sei teneillsvrecheno gebandelt worden In Bezug aus die Beeinstunnng der Wahlen durch Beamte habe die Negierung nur von einem einzige» Falle einer sollt'.» Tl'ätigkeil Kentttniß erballe» »nv kiese 'oscrt verboten, wellben, V.ibote auch Folge geleistet worden sei; die Regien,!, z babe nels den Grundsatz befolgt, eine agitatorische Tbrtigkeil durch Beamte für unzulässig zu Hallen. A» leitender Stelle bringt die „Nordd. AI lg Ztg die folgende AnAas'ung: Die Presse hat den bcemniciainrnlo»- des 0',k„erals r kobeles, eine Aulinerliailikcit z»g, wandt, wclct c über die poliliichr Trag, weite bic-cr oraloinche» Lrisiimge» west hüian.-geht. Tie Prirat- ansichlln tavsircr Feldioidaten über enrevllsche Politik in'cre'sir » u»4 rbciisv loenig wie dir Ai-sichten grick-ickler Dst'loinalrn über S-stit!» und j-e.cke» dn E wallnie od.r über Kal,der und Palroucn hüben. T.r sscncral 2k-ie'>si ist ein tavirrrr Daudege» und bat diese Eigcnkchnft an der -v-tze einer ränpre. <n welcher »der I"a» rbrnsv mp'er wie Irin General n e, b ,b»»cn können. Tie-.- ,s aber kcin ifiruud, „» scinrii »oiiüsihen An'ict'ieu inchr Otcwiclg ! . i »liegen al- denen ,edel audeien l g-'.-rci» O'ficirrs. T.r ooliillche Inhalt seiner Nrdc i n't Seshakb für imö kein ch.g.nsiand vuv- iUcchü'chrr Vch-indlimg. Was dageg^ die mllrtairnche Seite derselben und ihre svmplomatische Vedeutung für die In ft and« der russischen Armee betrifft, so wollen wir diese erst besprechen, wenn unS das Urtheil russischer bürgerlicher und mili- tairischer Kreise über das Verhalten des Oteneral-.- nnd iilwe die Tragweite und die Adresse seine» Proiiniiciaiiiento be kannt sei» wird. Die russischen bürgerliche» und inilitairische» Kreise werden der Aufforderung, sich über da» Verhalten Skobeless'S auSzuspreck'eir, nur so sicherer nicht entziehen können, alS nickst» beredter sei» würde — alS ihr Schweige». Tie russischen Zeitungen erwähnen de» Skobeless'schcn Zwischen falles nur oberflächlich. Indessen ist der Held aller dieser Begebenheiten — milos iftorinins — nach den au» Paris entlausenden Mittheillingen von dort verschwunden. — DaS „Journal de St. Prstersdourg" reproliicirt die be kannte Note deS „RcgierungSanzeigerS" über die Rede deö Generals Skobeless'S ohne »'eiteren Eommciitar. — Die deutsche „St. Petersburger Zeilnng" wünscht, daß regierungsseitig eine Widerlegung der Aelißerungen keS Generals erfolge, will nicht glauben, daß er eine solche Rede gehalten habe, »leint, dieselbe sei da» Product eine» erallirle» Journalisten, da es undenkbar sei. daß ein aclivcr General- akjutanl solche Reden geführt haben könne. - - Der „Herold" druckt die Rede Skobeless'S im Wortlaut ab unk glaubt, diese Rete bedürfe keine» EoinmeiilarS, denn sie stelle die ganze geistige Verraiintbeit des Generals in ihrer ganzen ärmliche» Blöße in traurigster Weise dar. — Die „Nene Zeit" bedauert, wenn Skobeless wegen seiner Rede für Ruß land als General verloren geben sollte. Der Pariser Bericksterstatler der „Daily New»" hat, gleich dem Berichterstatter der „Köln. Zlg ", eine Unter redung niit dem General Skobeless gehabt. Skobeless bczeichnete auch ibm gegenüber die ibm in den Mund gelegten 'Worte an die serbische» Studenten für sehr überlrieben. ..Da» freut mich," antworlele iln» der Berichterstatter, „denn sonst wäre cS die Pflicht des Herr» v Frevei»el geweien. Sie zu Herrn Lawrow zu schicken." „Unmöglich!" meinte Skobeless. „Dock." eiilgegnele der Berichterstatter; „ich selbst bin persönlich gegen alle 'Ausweis»»-»», aber hätten Sie so gesprochen, wie man gesagt, so iväre Ihre AiiSweisnng nur logisch geivese» " „Ich kann nur wiederhole»," sagte Skobeless. !,daß die sran- zösiftlx» Journalist-» in einer schrecklichen und lächerlichen Weise meine Werte überlrieben haben. Ich komme nicht, eine» Slnrni zu errege», sondern ihn zu ciitserne», nnd das ist nur durch Qssenherzigkeil möglich. Wenn ich scsistelle, daß eine unliebsame Tbatsachc besteht, so hin ich für deren Dasein nicht verantworttich. Diese Thalsack'c ist, daß -in großer Krieg »»vermeidlich ist, wenn die Oesterreicher mil der Ünler« drückliiig Bosniens und der Herzegowina fortsabren. Ich hasse den Krieg. Ans Ehre und (ssewiften. ick> verabscheue ihn. Ich schwöre e» Ihnen bei Gott. Ich sah 2I,o»o Mann unlcr mir i» einem Feldzüge gelödtct »nd habe alle», ivaS bassenSioerlh und grausam im Soldatenbcrusc ist, empfunden. Mein Ziel ist daher, durch die Wahrheil DaS :n erreichen, wa» mein Volk durch Krieg erreichen will. Wen» Diplo maten ihre Auge» vor Tkalsachcn schließen, so läßt sich durch diplomatische» Stillschweigen nicht» erlangen. Die beiden größte» Meister der Diplomatie waren Eroinwell und BiSmarck, und sic schwatzten beide mit der Otsenhcrzig- keit vo» Geschäftsleuten, die wissen, wa» sie wolle», »»d sahen, wie sic cS bekamen." Die übrige» Ergebnisse deS Interview sind ivcniger interessant, da sic nur eine Wieder holung der alten Phrasen bringen. „Was wii»schl den» Rußland?" „Nichts ftir sich selbst", antworlele Skobeless. „Wir sind ei» Volk von Idealisten. Wir sind großer Be geisterung fähig und lieben die Hingebung. Und was sehen ivir? Unsere Brüder tyramiisirt durch Oesterreich" :c. Man hat keine Ursache, aus diese Albcrnbeiten znrückzu- konimcn. Der Berichterstatter der „Daily New»" ist aller dings von dem russischen General so eingenommen, daß er il'n den „Gottfried von Bouillon" der Slave» nennt. An» Warschau wirk ven, 20. d berichtet: Im hiesigen „Rnsski Klub", dessen Mitglieder russische Edelleute, Gut», bentzer, Qssiciere und höhere Beamte, ist Skobeless'S jüngste Rede an die serbischen Studenten in Pari» iibcrauS beiiällig ausgenommen worden. In den Elubräumen ward eine glänzende Abendtasel veranstaltet, l>ei der Toaste aus den Zar, den „Befreier der slavis-ben Welt", ans Rußland und Skobeless. den „tapfersten seiner Söbne", au»gebrack'l wurde». Der ossieielle Bericht de» cnglssche» EonsnlS Stanlev über die russischen Iukeuverfolgunac» giebt zn. daß die russischen Behörden » äbr-nd teS AuSbrucheS der I»de»- betzen gewöl'iilich böcksi avall'iich waren »nd. ihre Pflichten vernachlässigend, dem Pöbel erlaubten, die Juden z» plündern und zu mißhandel». Dicke erlitten Verluste an Eigeiilhuin und können »eck jetzt mit Grund ähnliche Gräuel befürchten. Der vor einige» Tagen i» 'Wie» angekominenc russische Gesandte am rumänischen Hose, Fürst Urussow, hat sich aus einige Tage nach Graz und der Südstcicrniark be gebe». von wo er wieder aus seinen Posten nach Bukarest zuriulllbre» wird. — Auch der russische Ministe, Resident i» Karlsruhe, v. Kvloschyn, ist, von PelerShurg kom mend, in Wien cingelrossen. — Au» Triest wird endlich gemeldet, daß dort die Fürsti»-Willwe Darinka von Montenegro in Begleitung ihrer Tochter, de» Adjulanlen Plamena; »nv mit Gefolge au» Eetlinje aiigekonimen, und »ach kurzem 'Auseillhatt ibre Reise »ach Italien fort gesetzt habe. Man ersi-bt also, in der „slavischen Well" herrscht gegenwärtig gr-ße — „Reiselust". In der jüngste» Sitzung der Unterrichts Eommis- s > on des österreichischen Hcrrenhanke» wurde die Borat Innig über die Schulgesetz Novelle begonnen. Man kam in dessen nicht über -ie Ansaugsxaragrapi'eu hinan». E» tourten einige Veräiik-nmgen vorgenemmen und der Beschluß gefaßt, bezüglich des Regiernngsvrrschlage», der im Gesetze die Fassung „religiös -sslllich" beanlragt, an der bisherigen Fas sung „sittlich >-ligiös" sestzubaltc»! — Ter jüngste» Sitzung des S trasgeseuaiiöschussc». welcher ülcr die Regie rung» v e, l age lnusi-hllich der Eiusübiungvo» AuSuahmS- gerichlcn in Dalmatien verhautelle. wobutc d-r Iustiz- iniuift-r P , a z a k »ns der Laude'o-rl!'-ikiguug»mi»istcr (.".oeiai v e l s e > s h e i ui b bei. i>>- c-n V>r!-a»dluug-il mit gr-ß-r 'Aufiu-rtsamieit s-ngllu sss-ftro.it Lieuba-Hcr beri-I I-le (I-er t.e »kegieniua-verlage. In der Special« T-battc ward da» triek-tz »ach cinigru Veraiit-rnug-ii auge- i oai:!!e», die wekelittich folgende sind: Im rj I wnrden'i»
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