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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 05.03.1882
- Erscheinungsdatum
- 1882-03-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188203054
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18820305
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18820305
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1882
- Monat1882-03
- Tag1882-03-05
- Monat1882-03
- Jahr1882
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 05.03.1882
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Erscheint täglich früh S»/, Uhr. Ur--r1i>» und <r»rdttio« JohanneSgaff« 33. -Prechlllmdk« der Urdartwa BormittagS lO—13 Uhr. RachmittagS —6 Udr. tzvr St» Uia»>d« ri.n.ic,,,», »» »«»««>», «>»> „»«üu» «»««»«« »er sür »te ,ä»stt«l,en»e R««»rr brfti««ten -njrrake au Wachealaaen dit 2 Udr Na»«itta,«. an San«. >u» -est»a,en irntz dt»Udr. 3« den /Malen für Zul.-^nnahme: Ltts »emm, UnlversitätSkrabe 21, L»«l» tische, Katdarinenftraße 18, p. ii»r dt» Ute. Anzeiger. TaMalt Organ für Politik, Localgeschichte, L-'idcls- und Gcschiiftsmkchn ^-K1. Sonrrtag den 5. Marz 1882. Amtlicher Theil. -llrlmiiiilmechling. Die diesjährige ordentliche General-Versammlung der ReichSbankanlheilSeigner «H. 18 des Statut? der Rcichebank vom 21. Mai 1875 — Reicksgesetzblatt S. 203) wirv hier durch aus den 21. Mär; d. Z. Nachmittag? 5'/, Uhr berufen, um den VerwattungSbericht nebst der Bilanz unv Gewinn- berechnung für daS Jahr 1881 zu empfangen unv die für den CenkralauSsckuß nöthigen Wahlen vorzuncbmen (tz, 21 a. a. O-). Zur Theilnahme ist jeder männliche unv bersügungSsähigc Anteilseigner berechtigt, welcher turch eine spätestens am Tag« vor der General-Versammlung im Archive der Reiche - bank. Zäaerstraße Nr, 34/36 Hierselbst, wäbrend der Geschäfts stunden abzuhebende Bescheinigung nachwcist, dag und mit wie vielen Anteilen er in den Stainmbüchern der Reichsbank als Eigner eingclragcn ist (8. 16 a. a. O.). Tie Versammlung findet im Ncichsbankgebäude, Jager- strotze Nr. 34/36 Hierselbst, statt. Berlin, den 3. März 1882. Der Reichskanzler. In Vertretung: v. Boettichcr. Vekaimliuachung. Bon heute ab betragt bei der Reiw'.-oank der DtScont ffV» Vrocent, der LombardziuSfuß , Proeent. Berlin, den 3. März 1882. ReichSbauk-Directoriui«. Sesentliche Zitznng -er Stadtverordneten Mittwoch an» 8. Mär; 1882, Abend- ttff, Uhr io» Saale der L. Bürgerschule. Tagesordnung: I Dabl de- Bürgermeisters. H. Bericht de» Bau- und Fiiianz-AnSsckustc? über die Vor lagen. die Feuersicherheit der städtischen Tbeater detr. M. Bericht des Bau- unv StiftungS-AuSschusscS über den Bau der Leichenhallen bez. der Capelle aus de« neuen IobanniSsriedkosr. IV. Bericht des Bau-, Oekonomie- und Finanz-An?schuste? über Neurcgulirung der Straßenfluchtlinie in der RcichS- straße an den Grundstücken Nr. 25—29 und Abkommen mit Herrn Cvnsul Dobel über Erwerb und bez. Ucber- lasjung von Areal. V. Bericht deS Bau- und Ockonomic-AuSschusscS über Ab änderung der Straßenflnchttinie der Straße tz deS Be bauungsplanes für die Nordseite der Stadt. VI. Bericht de- GaS-AusschusseS über das Special-Budget Gasanstalt und da» Conto IN. Abthlg. 6 (Wohlsabrtö- volizei) de» diesjährigen HauShaltplaneS. VII. Bericht de- Oekonomie-Ausschusses über Conto 12 (Anlagen) deS HaushaltplancS pro 1882. Vekanntmachung. Wegen Schleußenreparatur wird tce Blücherstraste aus die Dauer der Arbeiten für den durchgehenden Ver kehr «tt schweren» Fuhrwerk gesperrt. Leipzig, am 4. März 1882. Der Rath der Stadt Leipzig. Or. Georgi. Hennig. Vekauntmachung. gen Einlegung de« Doppelgcleiscs ocr Pferdebahn wird der «rü-l zwischen Katharinen« und Hainsdra-e von Montag, den 8. März d. Z., ab bi« aus Weiteres für de« Durchgangsverkehr ge sperrt. Leipzig, dm 1. Mär, 1882. Der ath -er Stadt Leipzig. Vr. Tründlin. He sonnig. Nach dm Messungen des Herrn Geh. Rath Pros. vr. Kolb« schwankte die Leuchtkraft deS städtischen Leuchtgases im Monat Februar zwischen dem 16 und 17 fachen von der Leuchtkraft der Normal-Wachskerze bei 0.481 specisischem Gewicht. Leipzig, dm 3. Mär, 1882. . De- Rath» Deputation zur Gasanstalt. Bekanntmachung. Der Maurer und MarM,elfer Tkeodor Bernhard Steidten. am 1. November 1850 zu Burgstädt geboren, ist zur Fürsorge ür seine Familie anziibalten. Ta der Anlenlbalt Steidtens hier nicht zu ermitteln gewesen ist. so ersuchen wir Diejenigen, denen der Ansenlhalt desselben bekannt werten sollte, unS kurze Noli; lnerüber zuzehe» zu lassen. Leipzig, den 24. Februar l882. Der Rath der Stadt Leipzig. (Arinenamt ) Ludwig-Woks. M ü ller. Die MrheitSaachweisuugSaustalt und deren Filialen betreffend. Durch da- freundliche Entgegenkommen der Herren Kausleute: seid, Ranstädter Steinweg 1l, , Wcststraße 17. . rchniann, Ritterstraße 27, Sptllner, Wiukmühlenstraße 30. Lout» Apttzfch, Ecke teS Grimm. Steinweg» und der Querstraße, und F. O. Reichert, Neumarkt 42, stnd wir in dm Stand gesetzt worden, neben der Muhlgasse' im Hose destndlichm Cmtralstelle unserer Arbeitsnachweis«».,- anstatt an den genannten Orten Annahmestellen für Arbci'tS angebote zu errichten und haben sich die genannten Herren der damit verbundenen Mühe und Arbeit bisher kanlenswcrlk unterzogen. An unsere Mitbürger richten wir aber wiederum die dringende Bitte, un- durch recht auSgiebige Benutzung der von un- getroffenen Einrichtung in den Stand zu fetze,-, unsere schon früher a»Sgksprock>ene Ansicht, daß eS besser ist. dem Armen Arbeit, als Almosen zu gebm, zur Thalsachc zu machen. Leipzig, den 3. März 1882. Da- Ar»e«direek»rt»n». Ludwig-Wolf. Da« für Auguste Rudolph a»S Uatrrnessa am 1. Januar 1876 tu Zembschen ausarftelltr Dienstbuch ist verloren gegangen; wi «Wen, dasselbe im nusnudungSlolle au un» abzuliesern. Leipzig, de, LS. Februar 1882. Da» P«lt;ei-A«t der Stadt Leipzig. Richter. Mühlncr. Grsttch! der Schneider Friedrich August VZilbelm Seyfferth, am 21. November 1842 >» Belgern geboren u»V zuletzt hier Eolonuatenstraße 18 wokul,all, w-elcher zur Fürsorge für sein in Waiicnpfiege beündliches Kind anzuhaltcn ist. Leipzig, den 24. Februar >882. Der Rath der Stadt Leipzig. (Arnicn-Aint). Ludwig-Wolf. Müller. Für das Gemeindeamt in Eomiemit; wird zum möglichst ofortigen Antritte ein Expedient gegen einen jährlichen Gehalt von AB .// gesucht. Nur solche Bewerber können Berückfichligung Huden, welche bereits ähnliche Stellungen bekleidet haben und Zeugnisse darüber bcivrmgcn, daß sie sowohl im Melde-, Militair-, Imps, und Stmideeamtswese» als überhaupl selbstständig zu arbeiten vermögen. Connewitz, den 4. Marz 1862. Ter Gcmciildcrath. A. Enlenstein, Gc»ici»devorsta»d. Nichtamtlicher Theil. Vas Ättcutat ans die Löuigiu von England. Er ist sehr lehrreich, die Eindrücke zu beobachten, welch» die Nachricht von dem Attentat aus die englische Königin in unserer politische» Well und im weiteren Public»», gemacht hat. Daß der Mordversuch aus eine der Zierden der euro päische» Tbrone dm allgemeinsten und tiefsten Abscheu erregt, ist selbstverständlich, aber bezeichnend genug ist m l dieser so zu sagen zweiten Seile der Frage daS Interesse an derselbe» auch vollständig erschöpft, und es fällt N.emaiidem ei», de», Attentat einen politischen Hintergrund z» verleihen. Wenn die Festigkeit der englischen SlaatSinstttittionen, die Bernunfl- gemaßheit deS dortigen EoiistilulionalisinnS, die Harmonie zwischen Fürst und Volk nock eines Beweises bedurften, i'o ist er in diesem instinctivcu Gefühl gegeben, daß in, öffentlichen Leben Englands auch nicht entfernt ei» Motiv zu finden ist, welches die gewaltsame Entladung unaiiögeglichcncr Spanmmgcn in der verwerflichen Form von Attentaten zu erkläre» verinöchkc. Sicherlich ist two ein beruhigender Ge danke für die Freunde de? echten EonsiilulioiialwinuS, der von dem Zerrbild einer ParlainentSlierrichast. wie die Berliner Ofsiciöfcn sic alS Schreckbild an die Wand zu malen liebe», »nb von der Eorruption der amcrikanischen Domokratic nngc- iälw ebenso weit cnlsernl ist, wie von den, Dospoliomus teS Zarenreichs. AlS die AltentalSnachrichlen ans Petersburg und Washington einlicsen, wußte selbst der ciusachsle Verstand, daß mit den grauenvollen Mordlbalen nur Geschwüre blos- gelegt waren, die an dem Mark jener Länder schon seil Iahron gezehrt hatten. Wir geben nachstehend die uns bis Tonnabcnd Mittag über daS Attentat zugegangcncn telegraphische» Mel düngen wieder: London, 3. März. Als die Königin gestern »m halb Lechs mit der Prinzessin Beatrice uno einer Hofdame zu Wagen a»S dem Bahnhöfe von Aindsor nach dem Schlosse abnibr, feuerte ei» Mensch im Bahnhöfe einen Schuß auf sie ab. Prinzessin Bcatrice bemerkte den bedüchiig Zielenden und ward sehr erschroch», während die Königin nach einer a»dern Richtung sah und de» Knall unter dem Geräusche der bei ihrem Anblick Hurrah rufenden Menge nicht hörte. Die Kugel scheint über den Dagen, der sehr schnell fuhr, hinauSgcgangen zu sein: bis jetzt ist leine Tour der selben entdeckt worden. Ein Polizist NamenS HancS ergriff de» Verbrecher und die Menge stürzte sich aus ihn, um Lnnchjustiz zu üben, wobei sich besonders Schüler aus dein benachbarten Eton-College hervorthaten. Tie Polizei wehrte die Angreifer jedoch ab und brachte den Menschen ins Gesängniß. Dort ward er von einem Arzte untersucht und geistig gcjund be- suiidcn. Die Königin fuhr direct nach dem Schloß und ließ Telegramme an den Premierminister und den Prinzen von Wales ailffctzcn, in welche» sic ausdrücklich hervorhob, daß sic sich durchaus nicht angegriffen suhle. Der Prinz ging daraus ins Theater, um alle Besorgnisse zu zerstreuen, und als das Publicum, nachdem es Kunde von dem Ereigniß erkalten, unruhig ward, ließ er durch den Regisseur erklären, daß die Königin vollkommen wohl sei, woraus daS Publicum sich erhob und die Natioiialhvmne sang. DaS Tele gramm der Königin wurde den auswärtigen Botschaftern milgetheill, die alle im Buckingham-Palast vorsuhren und ihre Glückwünsche zur Rettung darbrachten. Sobald die Nachricht in der Provinz ruchbar ward, wurden überall Versammlungen abgelmlte» und Glückwunsch Telegramme odgesandt; leibst eine irische Versammlung in London, die eine Kundgebung sür das PatrickSsest vorbereitete, faßte einen Beschluß, in welchem dock Attentat bedauert und verurthcikt wird. Dieses neueste Attentat ist da« sechste, welches gegen die Königin Victoria gerichtet worden; das erste ereignete sich 1640. lieber den Aerbrccher — er heißt Rodcrick Mac Lean — ist noch Folgendeck bekannt geworden. AlS er von dem Polizei inivector ergriffe» ward, sagte er: „Verletzt mich nicht, ich habe eS aus Hunger getban." Sein elendes Aussehen be- krästigt dies. Er ist von mittlerer Grüße, schmocdlig uud sehr ärmlich gekleidet. In der Tasche trug er drei Holfpence, rin Taschenbuch, einen adreffirte» Brief und ei« Packet mit vierzehn Patronen. Der Revolver ist seckiSISusig, deutschen oder amerikonnchen Fabrikats und höchstens 10 Shilling werlv. Aus der Art des KnalleS d war Unter- . llr ivrungck, wie der Name Mac Lean zeigt, aber aus London gebürtig Er kam vor acht Togen zu Fuß von PortSmoulh und blieb acht Tage in Windsor, vermuthlich um die Rückkunst der Königin zu er warten. Mac Lean ist Schreiber oder SvezereidandlungSgedülse: ein Zettel in seiner Tasche trug folgende mit Bleistift geschriebene Be merkung: „RennoldS Zeitung drückt besser al» irgend ein Blatt den Gedanken des '.lnterlchiedeS ouS. welcher das engl»cbeVolktbeil». Ich ver ehre die srcinuilhige» Grundsätze eines unparteiischen Denke» s "5!cv,»old, RewSvaver ist ein ultenradicales Sonntagsblatt. Ta» Talebenbi-ch dcZ Verbrechers hat solgcudc Cinlraguug: „Ter vierte Eid, eine ängniß gebracht war. wusch " °> °nd^g ^ zu Polizei we.gert >'?''^^ Tasche Mac Lear.'S sand. weil er sich aüs^die Beweggründe des ^breiwrs bezieh» Mordversuche Die Königin w^r von dem üeaDecke statt, wenig erschüttert. on.„d anläßlich ibrer glückliche» ^SlüS diplomatische» EorpS. m.„n,i,taa wurde in dem äußere» Bah»hoi?vön S-« « Entfernung von M Mc'eru d ^ Mörder gesunden ständig de» ander» Kng In m ^","n,er >n D-nd'-'r gemutkel. wurde. Dieser ljatte kulAliti) em kreise stimmen London. 3. März, Alle ^uberuMle.' PreN darin Überei», das, der Be>brech>r n,ch fciiierlei sociale» oder polililchen Berb,,l0liiig^ „je einer Beweise vorliegen. u»!> ziveitc»c. > - - ü gtzsr aus Gcsctzesmaßregel «" .^be. wird angezweiselt: dcr Verbreitung der Londoner Lv'öbube''-L>'eEr. u> größten criliaiidtlmten mir ii zu^cn^^^^ UcbngenS w»rdc» alle Boiichasl vor und ließe» ihre Karle» abgebc», auch niideic tzi ilviiei N"b,^w°h.tt,"^«.e!'^ 'un-'zugehendtn Versio«, bereit- Kcnnlniß von dem Mordversuch und davon aus der Ab,ndunter° ^ltiing Mülheilung gemacht. re.-:«.« So ivot aus de» obige» Depesche» ernchtlich, scheinen polnische Motive bei dem Altenlale auSzcschlosien zu sein. Den, Name» nach ist Mac Lean, wie oben »»gedeutet, sckvllischcr Herkunft; wäre er ein Irländer, sv konnte man cinnel'»»». daß die senische Verschwörung il„» die Mordwaffe in die Hand gegeben. Die sanalisiNc» Anhänger der La»t- liaa haben ivwderbolt Drohungen gegen die Königin auS- gestvßen, und mehr als einmal hat l>ch das Gerücht ve,breitet, man habe Lpuren entdeckt, welche daraus schließen ließen, daß der V rsnch gcinacht werken s'ollle. den königlichen Eisc»- babnzug in die Lust zu sprengen. Aber es i'l bisber noch nicht bekannt aeworte». ob diesen alarmirenden Gerüchten irgend elivaö ThalsächlichcS zu Grunde licge^ Die Polizei hat ink»ß seil Jahr und Tag die Sichcrheitsvor- kchrungc» zum Schutz der König», vcrstäill. Tie Par- lamcntarilche Lage, die heftigen Debatten »» Unterhause sind in keiner Weise dazu angetbaii. in irgend Jemande»,, der seiner Sinne »lächlig ist, den Gedanken an ein so verruchtes Verbrechen zu erwecken, >4» England ist auch schwerlich Jemand, der dies annchmen könnte, aus dem Ecnlincnt allerdings scblt cs nicht a» Leute», welche sür derartige Aus geburten wahnwitziger Köpfe die Parlamente verantwortlich machen möchten. Das englische Parlament hat sich ansang» gesträubt, den Anschlag gegen daS Leben deS SvuvcrainS unter einen anderen GcsichlSpnnct als den de? HochvcrrathS zu stellen; erst nachdem in kurzer Auieinandersolge dreimal da- Leben der Königin von solchen Mortbnben in Gefahr gel-rackit worden, heschloß c? eine Aenderung deS Gesetzes. Jetzt stellt Transportation und AuSpeilsck'iing ans den Mord versuch gegen da» Leben des Staatsoberhauptes, Als vor einigen Wochen die Nachricht verbreitet wurde, daß die Königin zur Herstellung ihrer durch die ausregcnte Sorge »ui das Staalswohl erschütterten Gesundheit nach Mrntone sieb begeben müsse, zeigte eS sich so recht, welcher Beliebtl>eit sich die Königin bei der ganzen Nation erfreut. AtS sie jüngst von Osbvrne nach London zurückkchrle, drängte sich daS Volk zu Tausenden heran, um die Königin mit lautem Jubel zu begrüßen, und wo sich die Monarchin seitdem öffent lich zeigte, brachte ihr die Menge die herzlichsten Huldigungen entgegen. Um so schmerzlicher muß die Kunde von den, Mortanschlagc gegen die Königin die britische Nation ergriffen habe». Ltipziq, 5. März 1882. Ter „Deutsche Reichs- und StaatS-Auzeiger schreibt: ,,Mit Entrüstung und Abscheu wird in ganz Deutsch land die Nachricht ansgenomme» sein, daß gegen Ihre Majestät die Königin von Großbritannien und Irland Kaiserin von Indien, gestern ein verruchte« Mordattcntai verübt worden ist. mit dem Gefühle der Erbitterung über die Unthat sich aber zugleich die innige Thciliiubme verbinde» ,zavriia!S unv Höchstens io Lyillina wert». Aus der Ar! des Kna glaubt man schüfen zu können, d-iß dcr akgeseuertc Schuß blind n Der Verbrecher will weitere Beweggründe erst nach der Un suchung angrden. Er ist schottischen oder nord-irischen Auflage »7,23». Adonnrmnttsvrris Viertels. 1'/, Mtz., incl. Bringerlohn 5 Mk„ durch die Post bezogen 6 Mk. Jede einzelne Nummer 25 Ps. Belegexemplar 10 Pi. Gebühren iür Extrabeilagen odnr Postbesorderimg ,>:» Mk. mit Postbejvrderung 48 Mk. Inserate 6qe>paltene Petitzeile 20 Pf. Größere Schriften laut unsevem Preis- verzcichniß. Tabellarischer Latz nam höherem Tarif. Keclameo unter -en Uribactioiisilrilti die Svaltzeile 50 Pr. Inserate sind üerj an die irrpeSuian zu sende». — Rabatt wird nvhi gegeben. Zahlung prueuuim-r.unio oder durch Post« Nachnahme. 76. Jahrgang, ' vervincen an der glücklichen Errettung der unserem kaiserlichen Hanlc durch verwandtschaftliche Bande so nabe stehende» swrrscheriii. deren geheiligte 'Person durch Gottes Hand gnädig beschütz, worden iff." » , v In der unter dem Vorsitze de» StaatSministcr» von Bötticher am 2, März abgebaltenen Plenarsitzung des BiindeS- ralhS mackste der Vorsitzende zunächst Mi'ltheiliing von dcr seiten« de» Senat« von Bremen erfolgten Ernennung eine» stellvertretenden Bevollmächtigten zum BiindeSralh Bo» der vorgklegtkn Nebenicht der Geschäfte dcr ordentlichen streitigen Gerichtsbarkeit be, dem ReicbSger-cht wahrend de« Ge chätts,ahreS 1881 nahm die Versammlung Keniiliiiß. In Be.ress der Feststellung der Einnahmen an Zölle» unv Ver- brauch-steuern. sowie der VermallmigSkosten sür »876 und da« erste --"r>rtal >877 wurde gemäß de», Anträge der ,,u,land,qen AuS'chüffe Beschluß gefaßt Auf mehrere Ein- ^'k PolltariNrung mchrdräl'liqen Hansbind- aden« die Zolltarif,rung amerikanischer Lederschwärze die Einsübrnng eine« Ausfuhr,oll« aus rohe Knochen die Er- de» Zolls für Hornstäbc. die Erhöhung de« Zoll» <ur Horn7„öp,e. die Zolltarisirung vcn scwenen ""gewebten Baumwollsäden. sowie die wurte nach Antrag dcr AuSschüstk die irrtbeilung ablehnender Bescheide beschlossen Nack .cm die Versa»,,„lung sodann in Bclren der Er.n 'chiia wollen- und ^inengarn uns von Leinwand dem Ausschuß -intrage bcigetreten war. wurden schließlich mehrere Ein gaben von Privaten den zuständigen Aussck'ksicu zur Bor- beratbung überwiesen. Der Schwerpunkt deS kssentlichrn Interesses liegt Z, so vollständig in den Beratlmngen des preußischen Bott s wir! I' chaslsratbS, daß unser politisches Leben den Eindrna macht, alS ob cs ein wenig ans den Fugen gegangen sei. Olme ZwcisA >st eS kein normaler Zustand, wenn ei», nicht einmal" im Boden des Gesetzes fußendes, sondern nur aus königlicher Verordnung beruhendes Nebenpactainent die all gemeine Tbeilnahme absorbirt. ohne ander» als durch da» Mittel unconlrollirbarer cssiciöscr, halbossieiüser »nd sreicr Berichlerstattung »nt der Oeff'entliclsteil in L-erbindniig ,n sieben. DaS Gefühl ist ein allgemeines, das; hier >n irgend welcher Weise Abhilfe geschasst werden müsse, und daß ilck> u diesem Zweck zuuäcküt die Einsührnng der OesscnNich. keil für" die Verhandlungen des Voltsmirthschasisralh) empsehleu dürste. In Abgeordnelenkrenen wurde inan cs schon als eine» Gewinn betrachten, wenn snrs Erste nur den Mitgliedern der parlamentarischen Körperschaften in, deutschen Reich die Besnguiß ciugeräunit wurde, sich aus pcrsoiitichcr Aiuvesenhcit über die Debatten dcö BolkswürthschallsralbS zu unterrichten. Wie dcr„KilrnerPozn.",dcrznm Cardinal Lcd ocbow Ski in Rom oder wenigsten- zu dessen „Hoshall" in inlinie» Be zicbungeu stehen soll, au« guter Quelle erfahren haben will, hätte Herr von Scblözer in Nom verlangt, der l>. Stuhl solle eme brstimmle Stellung zn der kirchenpolitischeu Vorlage einnchmcn. Daraus sei ihm erwidert worden. Laß Rom eine kolcke Stellung jetzt nicht einnchmcn könne, daß es die« vielmehr erst dann tl'iin werde, wenn die Vorlage Gesetz geworden sei. Selbstverständlich kommt eS dein Fürsten Bis marck gerade daraus an. daß sich der Vatienn, riech während die Beralbungen im Abgeordnetenhaus- ihren Fortgang neh me», sür den Entwurf erkläre, denn nur so kann er bossen. da« Centn»» für denselben zn gewinnen. Aber alle Nach richten aus Rom stimmen dabin überein, daß man dort sür dieses Ansinnen nur eine höfliche Ablehnung gehabt und jede Pression ans da? Centn»» verweigert habe. Es ist möglich genng. daß die Weigerung in eine den Angaben de? polni schen Blatte« entsprechende Form gekleidet war. Bei der fortgesetzten Bemühung der conscrvatiben Partei i» Preußen, die Latifundien-Wirthschast z» er hallen und die Parcellirnng der Doniainen und großen Güter, nciierding? selbst der Baucrgüter, zn bindern, ist cs wohl an gezeigt. daran zn erinnern, daß Friedrich Wilhelm III, nickt »nr befahl, daß »ach aller Erfahrung und Wissenschaft dj>- ZerlHeilung der Domainen im Intcreffe dos ganzen Volkes liege, sondern auch in dem Landesenllurgesetz vom Jahre 18l l ausdrücklich erklärte: „Ans der Vereinzelung dcr Grundstücke nlsvringt noch ein anderer sehr beachten«,vertber Vortheil, er Unserem landesväterlichen Herzen besonder- angenehm ist. Sie giebt nämlich den sogen, lleinen Leuten, de» Käthiiern. Garknern. Büdnern, Häuslern unv Tagelöhnern Gelegenheit, ein Eigcntl'um zu erwerben und solche? nach und nach zu vermehren Die Anssicht hieraus wird diese zahlreiche uud nützliche Elaste unserer Unterlhanen fleißig, vrtcntlich und sparsam machen, weil sic nur dadurch die Mittel zum Lant- kauf erhalten können," Eine königliche Erklärung, die sicher lich auch deute ncch Beherzigung verdient. Wahrend Preußen den ursprünglichen Gedanken hei- belialten hat, die Ausnahme dcr Bernssstatistrk auf seinem Staatsgebiete von Reichswegeu auSsührcn zn lasten, werden fast alle größeren Biindcsstaaleir die Ausnahme selbst machen. Die Königreiche Baiern, Sachsen und Württemberg, sowie alle Großherzogtbümer mit Ausnahme von Sachsen Weimar- Haben die Erklärung abgegeben, daß sic die Ausnahme als Staatssackic ansäbe». Die Hansestädte haben ilire» Willen bis jetzt »ock, nicht zu erkennen gegeben. Ein Hanpliiiomcnl sür dies Verhalten rst wobt darin zu erkennen, daß da? ge wonnene Material sür die Einzelstcraten einen großen daucrndeu Werlh hat. Da die „Prov,-Corrcsp," sortsährt, die Bedentung der Indemnität sür da« budgetlosc Regiment von 1862—66 z» verdunkeln, so glauben wir ans die Erklärung Hinweise» zu sollen, mittelst welcher Namens der preußischen Regierung der Finanzmiiiister b, d. Hevdl am l I, Ang, 1861 die Vorlage bcsürworlcnd riiilciletc: „Da ein solches ^Budget- Gesetz nicht zn Stande gekommen i't, so wirk die gesetzliche Grundlage geschaffen sei» durch einen anderweiken Act der Gcsctzgebung, und dieser wird nur zn sinken sein i» der Er- tkeiluna der Indemnität, d, b. in dcr Entbindung der StaatSregicrung von der Verantwortung dafür, daß sie den Staatshaushalt obue einen geietzli a sesigestelllen »nd publicirteu StaatshauShaltsclat geführt bat," Nah dieser Definition kann doch über die Natur dcr bndacllol n Negierung nicht gestritten werde», als halte die Nc.icrnng eigenllich gar nicht nöthig gehabt, um Intcmniläl »achzn- suchen. Mit Recht ist man in parlamentarischen Kreisen gc'pannt daraus, ob dcr Senat dcr freien und Hansestact Lübeck von dem ihm zilstebenden Begnakizniigsrecht gegen Herr» v, 'Vcn- nigsen-Fö rbcr Gebrauch machen wird, nachdem der L l'lere seine Beriisung gegen da? verurtbcilende Erlennlnii; zurück gezogen und damit sein Schicksal in die Hände des Seiials gelegt hat. Es kann constalirl werden, daß auff ans. rbalb der liberalen Reihen sich Stimmen erbeben, welche eS süe eine unentschuldbare Milde erklären, falls der Lübecker Senat aus dcr liefe» Demülbignng des ebcinaligen Landralhs von Lanenbnrg ein Motiv l'erleite» roollle, um Gnade für Recht ergeben zn lasten, Herr von Bennigsen würde übrigen?, selbst wenn er begnadigt werden sollte, ganz cinp'indlich durch die Tragung der Kosten deS Proeestcs belastet werden. In Baden näbcrt sich der Culturlainps jetzt auch seinem Ende. Wie in uttraiiiontanen Abgeordnctenkrcii-u bekannt wurde, hat in der letzten Sitzung der zweilc» badi scheu Kammer bei Gelegenheit der Ekatsbcralhung der Präsident de? Eultns-Departcinent? Iw. Roik d.e rsticielle Mrtthcünng geniack't, daß die Wickerbesetzung des crrbckchöi lichen Stuhle« in Frerdurg in nächster Zeit zu crwarlcu lei. Nachdem die letzte Candidatcnliste durch den Tod >nel'rr-.er Borgelchlagencu unvollständig geivorken sei, hal-e de? Dom kapitel im November v. I. in Rom um die Erlanbniß zur Anfftellung einer neuen Liste gebeten. In Ccnlrnniskrco'eu wird angenommen, daß dieselbe der badiiche» Regierung bereit? ein gereicht sei und daß ei» s- vernehinen iibcr die ans den erzbii>heslich»-n Sonst z» berickende Personlichle-.l erzielt wäre, weil andernfalls sich d.r M:niffer
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