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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 11.03.1882
- Erscheinungsdatum
- 1882-03-11
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188203119
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18820311
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18820311
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images teilweise schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1882
- Monat1882-03
- Tag1882-03-11
- Monat1882-03
- Jahr1882
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 11.03.1882
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Erscheint täglich früh S'/, Uhr. Uetarti«, >o- rrpediti«» IohamreSgaffe 33. APrechllnndkn drr Krdarti»»: »«NN,trag» IU—12 Utzr. RachmrNag« —8 Uhr. WA- « «»„«»me »nk für »t» «»»»er teftk««te» -,«er»re «« rüachentagk» »>s 3 U»r -t,ch«tN«,». «« L««».««, Festtasrn srüd »t« '/,» Utzr. I» ür« /lliüle« für Ins.-^niiahmr: Vtt« Mr»«. UuIverfltLtSstraße 21, L»»t< vssch«, Katharineuftraße 18, p. n«r üi» Utzr. riMgcr und TlUtdlm Anzeiger. Organ für Politik, Localgeschichte, Handels- und Geschäftsverkehr. 70. Sonnabend den 11. Marz 1882. Jur gMigen Vtluhtlmg. Unsere Expedition ist morgen Sonntag» den IS. März» Vormittags nnr bis 's,» Uhr geöffnet. LxpeäMon Uv» I^elprlxer l'kxtzdlutttzs. Amtticher Theil. PrLlMlltvachang. WegenDeitarsührung derPferdcbahngcleis« au« dem Brühl nach dem Theaterplah wird die TtraHeakreuzungzwischen HatnstraHe, Grog« Aletschergaffe und Theater, platz von Montag, de» IS. M«krz d. I. alle» Fa ab auf die Daner der Arbeite» fite Leipzig, am 7. Mürz 1882. ahrvertehr Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Georgi. Hennig. Maadalene Emilie gt-ner au« Reustadt a. O. hat an- gezeigt, daß sie ihr unterm 18. November 1878 hier, sowie ein unterm 6. November 1879 tu Homburg ausgestellte« Dienstbuch hier verloren habe. Im «uffindungSfalle »ird um fchlrnuige Abgabe gebeten. Leipzig, am 8. März 1882. Da» P«lt»e«a»t ünfekbft. Richter. vr. N. Vrkanntmllchung. Friederike Lmili« Vurktzardt Hai hier anaezetgt» baß Ne ihr unterm 2. Iauuar 1888 vom vormaligen Königlichen GertchtSamt Sschatz eud Rr. 17 ausgestellte» Dienstbuch in hiesiger Stadt vrr. lore» hat«. I« «ufstudnn^sele »trd »» schleunig« Abgabe diese« Buches Da» Polizei.«»» »asrlbft. Richter. vr. N. Leipzig, am 8. März 1882. Oeüentliekv Lanäslsleln-rrnstalt. vt« ^vw«I<lM>r rau 8»»ainog»I«I»rI>»r«u, velod« lwwmeaäo Oeteru iu äiv ftrllb- vcker ksnodmittucreeurnv 6er Valirllug^- ndtdetluug smtrek.su «Uso, erbittet »iok cker vaterreiobuets in ä« Aalt rs« 1». dl, «1t 1«. Mir-, Vormltta», 11—1»',. vkr, aomvgiicb uvtsr vendvlledor VoretaUuvg cker Wlumwelckenaen äurod ihre karren-striootpalo. Witbrevä äer geckuodreu Leit reeräen »ncb ^»»«läuv^eu Nir Neu «l»j»l,rlg«n lSedale^nieduttlteden Our»» aot^bsv- eMammmi. »n aelebaw «oh U»n8tnnss»lvl,rll»ffs detbeü^en kvaveu, äi« im Leeitee äe, 2«uisni«e» liker äis vi««u»o,dattlwko LUÜdiguag rum Lt»j«Uu-ig-?ret^iUigeuckien,t Äocl. vaterriobt 10 Stuuäau aSodautlick, Sadulgvl» v6 Ll»rü. tzarl Volke»», Virvotor. Nichtamtlicher Theil. Leipzig, 11. Marz 1882. Die „Nordd. Allg. Ztg." bringt die wohlwollende Be trachtung eine« Warschauer Blatte« über de« Kirsten Bismarck Tabaimonopolproject. Da di« „Nordd. Rllg. Ztg." kein Wort au« ihrem Eigenen hinzufvg», so wird man aanehmen müffen, daß sie di« Anschauungen der polni schen Zeitung für zutreffend hält. Daß in dem Artikel der LiberaftSmu« als schlechtweg oppositionell gegenüber der Für sorge de« Reichskanzler« für die arbeitende Elaste dargestellt wird, ist weder neu noch interessant. Dagegen verlohnt es sich, zwei Zugeständnisse zu verzeichnen, die, wenngleich sie dem Gedanken nach ebenfall« nicht neu sind, wegen de« Orte«, an dem sie veröffentlicht werden. doch eine gewisse Bedeutung haben. Da« Eine ist Diese«, daß Fürst Bi«marck den ihm persönlich unsvinyathiscbc» Ausgleich mit Rom herbeisühren wolle, um da« Centrum für di« Unterstützung seiner wirthschastlichen Resormpläne im Reichstage zu gewinnen; da« Andere Diese«, daß ein Parlament, wie e« zur Durchführung dieser Rcsormprojecte erforderlich sei. dem Fürsten Bismarck unbedingt gefügig sein müsse. Die« einfache Programm leidet trotz seiner gewinnende» Klarheit doch an zwei bedenklich dunklen Punkten. Einmal daran, daß noch kemeSweg« seststeht. welchen Prei« Rom zu fordern, und welchen Fürst BiSmarck zu zahlen gedenkt; sodann daran, daß da« Mittel zur Beschaffung einer „unbedingt gefügigen" ReichStagSmchrbeit noch nicht gesunden ist. Etwaigen aus da« Centrum in dieser Richtung gesetzten Hoffnungen würden zum Mindesten die bairischen Mitglieder desselben eine herbe Enttäuschung bereiten. Da« Eentrum wird unabhäugig von der kirchen politischen Regierungsvorlage zwei Anträge einbringen, deren einer die Straflosigkeit de« Messelesen« und Sacramentspenden«. der andere die Aushebung de« Gperrgesetze« verlangt. Beide Anträge enthalten bekannte Forderungen, insbesondere bat der erster? schon einmal im Abgeordneten Hause zu eingehenden Verhandlungen geführt; dem zweiten wohnt eine principielle Bedeutung überhaupt kaum bei. Reben der Hauplaction geht damit eine zweite kirchenpolitische Aktion einher, und während jene nur durch da» Zusammenwirken von Eoaservativen und Centrum gelingen kann, werden bei dem Antrag auf StraslosiqkeitdeSMesselcsen« die Mitwirkenvrn tbeüweise ganz andere sein. Es ist hier offen bar auf einen Theil der Liberalen abgesehen. Man erinnert fick, daß, al« der Abq. Windthorst diesen Antrag zum erstenmal stellte, rin kleiner Theil der Fortschrittspartei dem selben zustimmte. Da« neueste sortschritllicbe kirchenpolitische Programm läßt e« noch einigermaßen zweifelhaft, wie sich die Partei jetzt zu dem Antrag stellen wird. Wenn man mit dem Schlagwort. der Staat solle sich um die rein kirchlichen Angelegenheiten nicht kümmern, sondern nur da ringrcise». wo staatliche und rechtliche Beziehungen in Frage kommen, alle Schwierigkeiten beseitigt zu baden glaubt, so muß man offenbar dem neuen Antrag Windthorst zustimmen; Mcsse- lesen und Sacramentspenden sind gewiß innere kirchliche Angelegenheiten. Allein e« wird sich gleich bei dieser ersten praktischen Probe zeigen, wohin inan mit Proclamirung jenes Grundsätze« kommt. Man würde thatsachlich den wesent lichsten Inhalt der pfarramllicde» Thätigkcit als eine de» Staat nicht« angehende Sache erkläre» und damit die Grund lagen der Maigesehgebung ernstlich antasten, wie e« nur immer in den Wünsche» und Ansprüchen der Ultramontanen liegen kann. Man darf auf die Haltung der Parteien zu diesem Antrag gespannt sein. Am20.d.M. sindet inBunzlau dieErsatzwabl zum Reichstag an Stelle de« Herr» Vr. Falk statt. Bo» national liberaler Seite ist Herr vr. Engel, Dircctor de« statistischen Amte«, al« Ccmdidat ausgestellt. Cantidat der Conservativcn ist Minister vr. Lucius. Die Aussichten des Letzteren sind unstreitig dadurch wesentlich gefördert worden, daß die Fort schritt-Partei einen eigene» Cankikatcn ausgestellt hat und zwar «neu auf dem extremsten Standpunkt stehenden, in der Person deS Fabrikbesitzers Nichter-Mühlräbtitz. Tie Fortschrittspartei ist in dem Kreise sebr schwach vertreten und die AusstelluM eines eigenen Candidakcn kann nur dazu dienen, den Sieg eines gemäßtigt liberalen Mannes zu er schweren. Gleichwohl sind fortschrittliche Blatter so naiv, den Nationalliberalc» einen Borwurs zu machen, daß sic in einem stelS von ihnen bezw. den Krciconscrvalivei, besessenen Wahlkreis sich eine radicalc Candidakur nicht ausvrängcn lassen und Herrn Richter als gemeinsam liberalen Candidalen nicht acccptiren wolle»! Die einige liberale Partei wird vom Fortschritt immer nur da aus die Blibne geführt, wo ge mäßigt liberale Elcmcnke für fortschrittliche Caiidikatnrcll ge wonnen werden sollen; die Gegenleistung kommt überhaupt nicht vor. Bon verschiedenen Seiten wird gemeldet, daß eine Be gegnung zwischen kein österreichischen Kaiserpaarc und dem italienischen König «paar in Aussicht steht Die Zusammenkunft soll im Lause deS MonalS April in Turin erfolgen. Diese Nachricht wird auch indircct, wie die „N. Fr. Pr." hervorhcbl, durch eine römische Meldung der „Pol. Corr." bestätigt. Die genannte üorrcipvndenz constalirt nämlich das zwischen den Cabineten von Wien. Berlin und Rom über die Behandlung aller schwebenden politischen Fragen herrschende Einvcrstäudniß und fügt hinzu, daß cs wohl nicht an Gelegenheiten fehlen werke, um in Kurzem den Bestand deS herzlichen Einvernehmens zwischen ken er wähnten Staate» auch nach Außen hi» zum Ausdrucke zu bringen. Ueber die Ankunft Skobelefs'S in St. Petersburg wird der „Nat.-Z." von kort vom 7. d. M. geschrieben: General Skobcless ist von seiner Reise hcinigckelirt und wurde von einem Schwarm, bestehend aus Siudentcn und Fähnriche», mit lebhafte» Acclamationcu nm Bahnhof begrüßt. AuS der ..Gesellschaft" fand sich Niemand im Wcrtcfaale ein. Nicht» desto wcmgcr »ahm Skobelcff Beranlast'ung, durch die lebhaften Hurrahruse der lungen- kräftigen Jugend sich bi» zu Thräncn gerührt zu zeigen. Naci dem er sich in dem Palais seines Schwagers, des Fürsten LjelosclSki, in Uniform geworfen, ging er sofort zu Fuß in das PalaiS der ehe- maligen dritten Abthciliing. welches Gras Jgnatiess bewohnt, wo er nahezu zwei Stunde» verweilte. Personen, welche nach dieser Begegnung mit Skobelesf sprachen, versichern, vast der redelustige Held vollkommen ruhig der in den nächsten Tage» inÄatjchina statisindcndcn Audienz entgegen sehe. LS ist anzumchmtn, daß cS drrRath seines Gönners Jgnatieff war, welcher Skobelesf veranlagte, aus Umwegen nach Petersburg zu kommen, um eine» plausiblen Pretcxt zu finden, nicht am festgesetzte,> Audienztage >n Gatschina eintrcfscn zu könne». Da- durch haben die Freunde de« Generals Zeit gewönne», für ihren Parteigenossen in beschwichtigendem Sinne thätig zu sein und den kaiserlichen Unwillen zu besänftige». Ter Zar war inzwischen sür diese Begegnung bereit« dadurch in gute Stimmung versetzt, das, cS seiner Regierung gelang, den vom General Skobcless gegen die Atal- Tekinzen glücklich zu Ende geführten Feldzug für Rußland in einer Weise zu verwerthe», wie sic günstiger gar nicht gedacht werden kann. Der russisch-persische Vertrag sichert Rußland nicht nur den »»- gestSrtenBefitzdergonzenTurkmenenoase,sondern auch ein großes Stück Land in südlicher Richtung jenseits deS Atrek. ES scheint außerdem dafür aesorgtzusetn, daßRußland jederzeit Veranlassung zueincr militairischen Diversion finden könne. ES wurde nämlich betreffs der Nomade», bcvölkerung der Jomuden, welcher einen Theil deS Jahres auf russi. schem, während de« anderen TheileS des Jahre- dagegen aus persi schem Gebiete nomadisirt, keinerlei DiScussion über die StaatSange- Hörigkeit gepflogen. Persien erhebt Steuer von den Jomuden, Rußland wird seiner Zeit verlangen, daß die Söhne dieses stamme- in den Reihen seiner Armeen diene». Die Veranlassung zun, Eon- flict ist gegeben. Beschäftigt sich Skobelesf noch einmal unbe- qucmer Weise mit Politik, so kann da- jomudische Sicherheitsventil geöffnet — und Skobelcff nach neuen Lorbcrn nach Centralasien geschickt werden. Einer Athener Miktheilung zufolge steht die definitive Beilegung des bekannten türkiscb-gricchisckcn Post- conslictcS in naher Aussicht. Dieselbe soll in der Weise erfolgen, daß die griechische Regierung fortan, von einer Poststation in Konstcmtinovel abgesehen, keine ossicicllcn Post ämter mehr in der Türkei unterhält, wogegen die türkische Post sich verpflichtet, sämmtliche griechischen Postcolli in der gleichen Art anzunehmen und zu befördern, wie die« vor deni Ecnflicle der Fall war. Der ständige Ausschuß deS Berner Postcongresses hat sich gegen die Zulässigkeit der von den türkischen Postämtern geübten Znrückivcisung griechischer Post sendungen erklärt. Wie erinnerlich, fand in Kairo vor einigen Wochen eine Schlägerei zwischen einem Deutschen. Inhaber eines WachSsigurencabinet«. und einem egyptischcn Soldaten statt, die einen BolkSauslauf zur Folge halte und von der in einigen Zeitungen viel Gerede gemacht wurde. Diese Angelegenheit hat, der „Nordd. Allg. Ztg." zufolge, nun mehr in einer sür Deutschland durchaus bcsriediaenkeu Weise ihre Erledigung gefunden, indem ein cqvptisckcr Polizeihaupt. mann Namen« Negib, der bei jener Gelegenheit eine« Pflicht widrigen Berbalten« überführt worden war, zu sünstägiger Gesängnißstrafe verurtheitt worden isi. Die gegenwärtige egvptischc Nalionakregierung ist türch Gewährung dieser ver langten formellen Gcnugthuuna der früheren Regierung ohne Widerspruch auf dem Wege gefolgt, welchen ihr diese durch willfährige Leistung de« materielle» Schadenersatzes bereits vorgezeichnet hatte. Aus Stadt und Land. * Leipzig, tst. März. Bei den letzten Reicb-tag«- wal'lcn war im 4 sächsischen Wahlkreise (Dresden- Ncustaet-Rakcbcrg) eine große Anzahl svcialtcmokrati- , ch - r Flugblättcr vcrbre-ttt Herrn blättern waren zu ^un,icn " - ^ tügcnbastcn sieben Arbeiter bc> deren Berbrc tuug Grund deS wurden vor Gericht gefiel Monaten Gcsängniß verurtbeilt. Drei der ^ richt RevisioiiSbksch>l.'crdc '^ ^je Nevision verworfen. KiM-S-AWWZ LuuÜn°?aü^ wLe7s°s-t'"g°wählt. — Im Neuen Theater gelangt morgen. Sonntag. „Tristan und Isolde" von Richard Wagner zur Au,- Schiller-Cnklu« gebt morgen Nachmittag im Alten Tbcatcr als votkSll, Üml, ch - ^rue lung zu er- .»'iniatc» -ftreiseII Wilhelm Teil" IN Scene. Die Atts- sührung beginnt um 2 Uhr. Abend« 7 Uhr bringt daS Gast spiel von Anna Schramm die neue Gciang-posie .. Durch- gegangene Weiber" von Jacobson und Willen, in welcher die Künstlerin als ..Nanni aus Kötzschenbrode" m einer ihrer beliebteste» Gastrollen auslrilt. »Leipzig, l». März. Der heute Morgen 7 Uhr au, der Anbaltcr Bahn nach Berlin abgegangenc. von den Ulster- „chincrn Schmidt und Riesel arrangivte Prlvatextrazug mar von ungefähr 1000 Personen besetzt. -s Dresden. S. März. Zur Feier de« Geburt»- tacicS Sr. Majestät de» Kaisers Wilhelm wird von ken hiesigen städtischen Collegicn auch in diesem Jahre am 22. Mär; ein Fcstinabt im großen Saale der Harmonie- gcscUschast veranstaltet werten. .... ^ — Der k. säcbs. Altcrtb»mS-Bere,n hielt am Mon tag in Dresden unter dem Borsitz Se. K. H Prinz Georg eine Sitzung ab, iu welcher die Iahresrechuung und daS Budget auf das BereinSjabr 1882—83 vorgelcgt uud letzteres in allen Theilen genehmigt wurde. Bei der daraus vorgenoiiimenci, Bvrstandswahl wurden die bisherigen Bor- stanre-Mitglickcr: GcncraUicutciicint v. Carlow tz. Excellc»,. und Prof. Iw. Steche «stS Dirccloren, Archivralh Vr. Ermiich als Sccretair und Biblielhekar am Ende als E'assirer, Dl- rcclor Büttner als MuseumSvorstand durch Acclamalion wiedergewälstt. Archilckl Gurlilt machte dem Verein Mit- theilungcn über eiucu an« der Kirche zu Schwarzenberg stammende», jetzt von dem königl. Kunstgewerbemuseum hier erworbenen Teppich von lä.'tg, der Darstellungen auS der Dristansagc (und zwar nach Eilbarl'S Bearbeitung) zeigt. Professor Vr. Steche besprach die bevorstehende Restauration der Begräbnißcapclle und des MoritzmonumeiitS im Dom zu Freibcrg und knüpfte daran ken Wunsch, daß die alternde goldene Pforte l-crücksichligt werden möge. Herr Obcrlcbrer Vr. Müller hielt sodann eine» Bortrag über die religiöse Be wegung in Sachse» vom Baseler Concil bis zum Jahre l5I7. — Zn der am Mittwoch stattgesundcnen Sitzung der Dresdner Stadtverordneten wurden sür die Beihei ligung der Slattgemeiiide Dresden an der im Mai d. I. in Berlin slatlsindcuden Ausstellung von Gegenständen der Hygiene und des RcltungsweseuS 818 75 zur Bestreitung der Plcitzmicthe und 5000 als BcrcchnungSgcld zur Be streitung der sonstigen AusstelluiigSkostcn bewilligt. — Die Bewohner der An tonst adt in Dresden sehen jetzt vor ihren Augen die Vorbereitungen zu dem längst erwarteten Kirchen baue sich vollziehen. Zwischen der Martin- uud der PulSnitzer Straße, größtenthells aus dem Nngerschen Garlen-Arcal und so ziemlich in der Flucht der Böhmischen Gasse, wird sich der neue Kircheubau erl)ebcn, mitten also auf jenem Boden, der vor mehr alS HZO Jabren den böhmischen Exulanten als Local einer Eolonie zugemiescn ward. Bereits ist der Baum- und Slrauchbestand jjeneS großen ArealS „ietergelegi und in kurzer Zeit werden die großen alten Stämme abgefahren und der Play geebnet sein, so daß dem Beginn de« Baue« nicht» mehr im Wege siebt. — Der bei der kgl. Blindenanstalt zu Dresden be stehende UiitcrftützungSsondS für entlassene Blinde ist »ach und nach zu der stattlichen Höhe von 700.000 .X! angewachsen E„, ehrenvolles Zengniß für da» erfolgreiche Bemühen der Anstalt, die ihr anvertrautcn Zöglinge zu nützlichen und brauchbaren Menschen zu erziehen, die „ch soviel als möglich durch ihrer Hauke Arbeit zu ernähren suchen, darf sodann iu der ^ Hatsache erblickt werten, daß allein im vergangenen Jabre von entlassenen männlichen Blinden ArbeitSmalcr'ialien >m W-rthe von ,12.400 .X! au« den Bcrrätl^n der Anstalt bezogen worden sind. Umgebung Dre«den» eiittrcffcndcn Mllchverkäufer wurden am Sonnabend früh bc, der > , m , Vormittags auch noch während ^ a 'um Zwecke der Aufdeckung vo» Milcbsälschungen durch ,iatti,chc Poftreiorgane scharf eontrolirt. Die Zahl der ^t sich aus 484 und t.e der W» 007 belaufen. An Proben verdächtig erschienener Milch wurden 8 entnommen und zwei derselben ^H"0«z>rkSarzt al« Sachverslänbiacn zur Untcr- > A "2- - Begulacktung überwiesen. Fünf bei den frag- LL"'»"". ^ ber 24 Jahre alte Knecht Job. Rämsch a»S Doberschutz >n der h,engen Lchloßmühle. woselbst er bedieiisicl R s»recklichen^°d7L? ;L ftnieS Ti nLer? '^^" "^eseue.. Schimmeligst v dem ll , '.. ^ ^.n graue.. Bonverke zu. °„s. Kurz dcniselleu. au, der »l. Rohrstorsrr Chaussee, überhollc ^d«nnnnknt«vrris viertelj. 4'/, Mit.. inet. Vrinaerlvhn ü Mk.. durch dir Post bezogen Ü Mk. Jede einzeln, Nummer Sü Ps. Belegexemplar 10 Ps. Gebühren für Eptradeila-r» »tme Postbesörderung 39 Mt Mit Postbesörderung 48 Mk. Inserate «gespaltene Petitzeile ro Pf. Größere Schriften laut unserem Preis- Verzeichnis!. Tabellarischer Satz nach höherem Tarif. Lerlamen unter den ^eüactionskrich die Svaltzeile SO Pf. Inserate sind stet« an die Orpkdttle» j» senden. — Rabatt wird mchl gegeben. Zahlung piaeuiiiuenm'lo oder durch Post- nrchnahmr. 76. Jahrgang. er den Knecht deS Gutsbesitzer« Hase aus genanntem Orte, welcher Latrinenfäffcr aclaken balle. Durch das Borbclrcilcn ivurdcn kessen Pferde scheu, gingen durch, rissen R. sammt Pferd, welche« er nicht mehr bemeistcrn konnte, über den Hausen und Pferde und Wagen gingen darüber hinweg. R. würde durch schwere Verletzungen am Kopse aus der Stelle actödlet, wäbrcnd an dein Pferde nur geringe Verletzungen wabrgenommcn wurden. Der Beruiiglllckle war ein allgemein beliebter Mensch. vermischtes. Bei der Bcrathung de« Etat« der Justizverwaltung ii» Abgeordnetenhaus!: am letzten Montag hatte der Abgeordnete Windthorst den jungen Referendaren vorgehallc», daß sie öfters de« Morgen» und auch de» Abend« etwa« zu lies iu da« Gla« blicke». Mehrere Referendare in Köslin, welche am DicnStag zu ihrem Frühschoppen vereinigt waren, bekamen gerade den betreffenden Parlamentsbericht vom Montag zu Gesicht. Kurz entschlossen, sandten sie an Herrn Windthorst folgendes Telegramm: „Dem Verächter der Arüh- und Abcudschoppen bringen bei einer Bowle ein donnernde« Hockl die Referendare vo» Köslin." Die kleine Ercellenz war über Liese Ausmcrksamkcit und den Scherz der Köslincr Ncsercndare nicht wenig erfreut und sandte folgendes lakonische und doch so bedeutungsvolle AntwortStclegramm nach KcSli» ab: „Also Paragraph elf!" Was der §. ll vorschreibt, da» wird wohl jeder brave deutsche Mann wissen, wenn er auch kein Rcchtöbcstissencr ist. — Amtliche Theaterkritik. Der „Dcutlche Reichs- anzeiger" bringt aus seiner vierten Seite manchmal auch Theaterkritiken. In der lehteiilgetrossenen Nummer deS Amtsblattes wird die Moser-Schöiilhan'sche Novität: „Unsere Frauen" besprochen. Ter Reserent rügt den Umstand, daß ein Schauspieler in der Portrait-MaSkc eine« dorligcn Gasi- mirlheS erschien, al» „einen wohlfeilen Witz, der aber wie ein gütiger ckous ox m»el>in» im kritischen Moment durch einen donnernden LacbauSbruch (!) die Situation rettete".— Dann aber fährt Reserent sehr ungehalten fort: „Die überflüssigc Nandbemcrkniig über die — — „ReichScigarrcn" hätte sügftck sortsallcn können, weil sic eincul ganz unberechtigten Borurtheil neue Nahrung giebt." — Da» heißt doch vor- sorglicb gesprochen! Es ist auch zu trivial, über »och gar nicht existirendc Cigarren schlecht« Witze zu macke». — Der Streit um die Reinigung der Bierdruck- Apparate hat durch die am letzten Mittwoch von der sünsten Strafkammer des Berliner Landgerichts I in 13 Auklagesachcn gesälftcn Urlheile seine vorläufige Erledigung zu Ungunsten der Restaurateure gesunden. Bekanntlich waren sämmlliche Angeklagte in Ueberemstiinmung mit dem Urthcilc der Schöffengerichte von dieser Kammer freigcsprochen worden, doch hat da« Kamiucrgcricht die bezüglichen Urtbeile auf gehoben und die Sachen zur anderweitigen Verhandlung und Entscheidung in die zweite Instanz zurückgeivicten. Ter Ge richtshof verurtbeilte nun nothgetriiugen jetzt die Angeklagten zu je 3 Geldstrafe eventuell 1 Tag Hast, indem er an- »ahm. daß die Restaurateure zwar nicht gezwungen werden können, die Reinigung von einem bestimmten Unternehmer lewirken zu lasten, daß sie aber nach der bestehenden Ver ordnung der Polizei mit Dampfspannung reinigen lasten müffen, auch wenn die« nicht die beste Methode ist. — Durch die Prophezeiung einer Kartenlegeriu ist ein völlig unbescholtene» Ebepaar in der Kleinen Andreas- ftraße zu Berlin de» schweren Diebstahls beschuldigt worden. Taffelbe wußte sich glücklicher Weise sofort von jedem Ver dacht zu reinigen "Einem in der Kleinen AudreaSstraße wohnenden Scbankwirth wurden auS seiner vom Gcschäfts- local getrennt belegene» Privalwohnung mittelst Einbruchs verschiedene Wäschestücke, sonstige Werlbgegensiände, sowie >50 .X! baarcS Geld gestohlen, ohne daß rS gelang, aus eine bestimmte Persönlichkeit einen Verdacht zu senken. Um den Dieb zu ermitteln, faßte die Frau deS Bestohlenen den Ent schluß. die Hilfe einer in der Große» Franlsurlcrstraße woh- ncudcKailcnlegcrin in Anspruch zu nehmen, die ihr »ach voraus- gegangcncr längerer Unterredung, bei welcher sie Alles das in Erfahrung brachte, waS sie sür ihre Wahrsagerin zu wissen wünschle, sagte, daß ein auf demselben Flur mit den Bestoh lenen wohnendes Ehepaar den Diebstahl auSgesührt habe. Die Schankwirtln» gab der Kartenlegerin 25 sur den An-sprilch. U», aber ganz gewiß zu gehen, schickte die Schank- wirthi» auch ihre Tochter zu der Karlcnlegerin, um fick in Bezug aus den Diebstahl nochmals die Karlen legen zu lassen. DaS Ergcbniß dieser wiederhollen Operation war dasselbe. Auch der Schänkwirt!, selbst ließ sich von der Kartenlegerin zum dritten Male die Karte» legen. DaS Ergebniß war wiederum dasselbe. Nunmehr zögerten die Bestobleiicii nicht länger, die NachbarSleute deS Diebstahls direct zu bezichtige». Tic Unschuld derselben wurde von der Criniinalpolizci sehr bald sestgestcllt. Die demnächst vernommene Karlculegerin räumle c>», daß die in Verdacht gebrachten NachbarSleute ihr gänzlich unbekannt gewesen feie». — Könitz, 7. März. Die Arbeiter Gläser au» Icnziuick uud Thimm auS Luba, welche des an Herrn von Woll- schlägcr aus Mclanowo verübten Raubmordes überführt waren, sind heute vom Schwurgericht zum Tobe vcr- urtheilt worden. — München, 7. März. In Felge fortgesetzter Heizung deS betreffenden Raumes im Gassncr'schcn Aquarium ist die tangaesuchtc Brillenschlange heute Nachmittag aus ihrem Versteck hervorgekrochen, unter dem Einstuß einer intensiven Schwes-lräuchernna aber alsbald verendet. Mit dieser bereits polizeilich constalirten Thatsacbe hat die ganze Angelegenheit »unmehr ihren Abschluß gefunden. — In voriger Woche verstarb in Stuttgart der in weiteren Kreisen bekannte HofglaSmaler Wilhelm: eine größere Anzahl Künstler, Lehrer der Kunstschule wie teS Poln- teclmikumS folgte seinem Sarge. Er wurde am 11. Tiecember >832 in Obermeißbacb geboren, wo auch der Componist der „Wacht am Rhein", ein entfernter Verwandler von ihm, da« Licht der Well erblickte. Ursprünglich erlernte er die Por zellanmalerei, später ging er zur Glasmalerei über. Eins der ältesten größeren Werke, da« seiner Künstlerhaud anvcr- traul wurde, war das mittlere Chorjenster in der St. Leon- bardSkirchc zu Stuttgart, das Christus in den Wolken thronend darstellt. Tie Stuttgarter Kirchen sind sämmtlich von seiner H,,nd geschmückt. Seit Jahre» litt Wilhelm an Gickst in den Füßen, die ihm nun im Alter von nur 49 Jahre» ein so unerwartete« Ende bereitet hat.
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